Dermoidsinus beim Hund
Eine Missbildung der Haut beim Hund
Von:
Vanessa Lässig
Zuletzt aktualisiert am: 12.9.2023
Beim Dermoidsinus handelt es sich beim Hund, um erblich erlangte Missbildungen der Haut, die überwiegend im Bereich des Rückens zu finden sind. Diverse Rassen, im Besonderen aber der Rhodesian Ridgeback, sind vom Dermoid Sinus u.U. betroffen. Häufig wird die Erkrankung erst entdeckt, wenn sich der Dermoidsinus entzündet hat und hieraus eine etwaige Symptomatik mit Hautschwellung, dunkelgefärbter medialer Öffnung und dunkelfarbigen Haarbüscheln zu erkennen sind.
Lateinischer Name | Dermoidsinus |
Englischer Name | dermoid sinus |
Synonyme |
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Meldepflicht | - |
Anzeigepflicht | - |
Zoonose | Nein |
Dermoidsinus: Betroffene Hunderassen
Erklärung
Erklärung
Der Dermoidsinus ist eine angeborene Fehlentwicklung der Haut bzw. des Nervengewebes (vgl. Neuralrohrfehlbildung). Beide Gewebe entstehen während der Embryonalentwicklung aus dem sogenannten Ektoderm, einem der drei Keimblätter. Trennen sich die unterschiedlichen Anteile des Ektoderms nicht vollständig voneinander, können Verbindungen bestehen bleiben. Im Falle des Dermoidsinus sind dies röhrenförmige Gebilde in der Haut, die in die Tiefe, Richtung Wirbelsäule, ziehen.
Je nach Ausmaß des Sinus (≈ „Ausbuchtung“ / „Hohlraum“), unterscheidet man 4 Stufen: Bei Stufe 1 reicht der Sinus nur in die Haut oder darunter liegende Fettschicht, bei Stufe 4 bis in den Wirbelkanal.
Letzteres kann erhebliche Probleme mit sich bringen, wenn zum Beispiel Infektionen der Haut, durch Verbindung mit dem Wirbelkanal, Nerven in Mitleidenschaft ziehen oder sich auf die Wirbel ausbreiten. Es ist dann zu einer chirurgischen Entfernung des Sinus zu raten.
Desweiteren kann ein Dermoidsinus mit Lipomen, Dermoidzysten oder einer Spina bifida verbunden sein. Anatomisch ist er meist im Bereich der Lendenwirbelsäule gelegen, kann aber prinzipiell vom Kopf bis zum Hinterteil an jeder Stelle der Rückenlinie auftreten. Meist ist er allerdings sehr unscheinbar, da er sehr filigran ist und oft Haare enthält, wodurch er sich kaum von der restlichen haartragenden Haut abhebt.
Besonders häufig findet man ihn beim Rhodesian Ridgeback und seinen Verwandten. Das Gerücht, der Rückenkamm (Ridge) dieser Hunde sei zwingend mit einem Dermoidsinus verknüpft, lässt sich allerdings nicht belegen. Denn nicht jeder Ridge-tragende Hund zeigt auch ein Sinusproblem. Ebenso wenig ist er zwingend mit einer Spina bifida verknüpft. Dennoch sollte man bei diesen Hunden ein genaueres Augenmerk auf die Rückenpartie legen und bei Auffälligkeiten einen Tierarzt aufsuchen.
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