Zoonose beim Hund

Was ist eine Zoonose?

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Zuletzt aktualisiert am: 21.12.2023

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Zoonosen sind Erkrankungen, die von Tieren auf den Menschen (Zooanthroponosen), vom Menschen auf Tiere (Anthropozoonosen) oder in beide Richtungen übertragbar sind (Amphixenosen) und natürlicherweise bei Mensch und Tier vorkommen.

Solche Übertragungen finden v.a. bei häufigem/intensivem Tierkontakt statt (Tierärzte, Tierpfleger, Landwirte, Züchter…) oder bei Immunsuppression, also geschwächtem Immunsystem (sehr junge, alte oder kranke Tiere/Menschen). 

Als Auslöser kommen verschiedene Erreger in Frage (Bakterien, Viren, Pilze, Einzeller, Würmer, andere Parasiten, Prionen). Je nach Übertragungsweg dieser Erreger können Zoonosen weiter unterteilt werden in Direktzoonosen (Übertragung durch direkten Kontakt, z.B. Biss), Metazoonosen (Übertragung über wirbellosen Zwischenwirt, z.B. Mücke), Saprozoonosen (Übertragung über nicht-tierisches Reservoir, z.B. kontaminiertes Gewässer) und Zyklozoonose (Übertragung zwischen mehreren Wirten).

Einige Krankheitserreger kommen in unterschiedlichen Subpopulationen sowohl beim Menschen als auch beim Tier vor, haben also zoonotisches Potential, aber eine Übertragung (insbesondere Hund-Mensch) wurde bisher noch nicht offiziell beschrieben. Die von diesen Erregern ausgelösten Erkrankungen werden deshalb im weiteren Sinne ebenfalls zu den Zoonosen gezählt (s. Auflistung unten „(…)“). 

Da Zoonosen auch unbemerkt, von einem scheinbar gesunden Tier/Mensch, übertragen werden können (latente Zoonose), ist es wichtig, dass Tierhalter darüber Bescheid wissen, welche Zoonosen ihr Tier betreffen könnten. Insbesondere, wenn Kinder oder Senioren im Haushalt leben.

Beim Hund haben vor allem Magen-Darm-Erkrankungen zoonotisches Potential, weshalb nach Tierkontakt, insbesondere vor dem Essen, die Hände gewaschen werden sollten. Zeigt der Hund Erbrechen oder Durchfall sind weitere Hygienemaßnahmen wichtig. Aber auch andere Krankheiten können übertragen werden, z.B. Hautinfektionen oder Parasiten.

Mögliche in Europa vorkommenden Zoonosen beim Hund sind:

  • (Säuger-) Pocken (Blattern)
  • (Aujeszky-Krankheit (evtl. Wundinfektionen Mensch?))
  • (Hakenwurminfektionen)
  • Aspergillose (Schimmelpilzinfektion)
  • Babesiose
  • Bandwurminfektionen (Hundebandwurm, Gurkenkernbandwurm, u.a.)
  • (Bartonellose)
  • Bordetellen-Infektion (Zwingerhusten/Infektion der Atemwege)
  • (Borreliose)
  • Campylobacteriose (Campylobacter-Enteritis)
  • (Coronaviren)
  • Coxiellose (Q-Fieber)
  • Cryptosporidien-Befall
  • Dermatophytosen (Hautpilzerkrankungen)
  • Dirofilariose (D. repens)
  • Echinokokkose (Fuchsbandwurminfektion)
  • (E.coli-Infektionen (E.coli-Enteritis))
  • Flohbefall (Hunde-/Katzen-/Igel-Floh)
  • (FSME)
  • Giardien-Befall
  • (Helicobacteriose (Helicobacter-Gastritis))
  • (Influenzaviren (Zwingerhusten/Grippe))
  • Kryptokokkose (Kryptokokken-Infektion)
  • Leishmaniose
  • Leptospirose
  • Louping Ill (Flavaviren-Infektion)
  • Milbenbefall (Herbstgrasmilben, Räudemilben u.a.)
  • Milzbrand (Anthrax)
  • (Neosporose (Neospora-Caninum-Infektion))
  • (Rickettsiosen)
  • Rotaviren (Rotavirendurchfall)
  • Salmonellose (Salmonellen-Enteritis)
  • Spulwurminfektionen
  • Staphylokokken-Infektionen
  • [(Staupeviren (Staupe) -> Morbus Paget Mensch?)
  • Streptokokken-Infektionen
  • Thelaziose (Augenwurminfektion)
  • Tollwut (Rabies)
  • Toxoplasmose (falls zusätzlich infizierte Katze im Haushalt)
  • Tuberkulose
  • (Tularämie (Hasenpest))
  • Yersiniose (Yersinien-Enteritis und (Pest))

Weiterführende Informationen zu den genannten Krankheiten finden Sie in unserem Lexikon oder unter der Rubrik „Krankheiten“

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