Schwimmen mit Hund – Der gesunde Badespaß für den Hund
Infos, Tipps und Ratschläge zum Hundeschwimmen
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 3.5.2024
Bild von:
Sabrina Hopstein
Hochgeladen am: 18.7.2023
Ist der Hund gesund, fit und geeignet, so gehört das Schwimmen für den Hund unter Beachtung einiger Punkte, unbedingt mit ins Hundeprogramm.
Um dem Hund ein abwechslungsreiches Beschäftigungsprogramm zu bieten, gibt es zahlreiche Aktivitäten, mit der die Fellnase bespaßt und gleichzeitig ausgelastet werden kann. Zudem die Bindung durch die intensive gemeinsame Zeit gestärkt wird und das Hund-Mensch-Team noch stärker zusammenschweißt. Ein guter Mix an Bewegung und kognitiven Aufgaben ist perfekt, um Körper, Geist und Sinne in einem ausgewogenen Verhältnis anzusprechen. Denn der Vierbeiner will körperlich und geistig/mental gefordert und gefördert werden, damit er sich mit all seinen Anlagen, veranlagten Fähigkeiten und aufgebauten Fertigkeiten einbringen, entfalten und auspowern kann.
So ist auch das Schwimmen für viele Hunde ein regelrechtes Vergnügen. Zahlreiche Fellnasen sind nicht nur wasserfreudig, sondern regelrechte Wasserratten. Andere hingegen können sich eher weniger mit dem kühlen Nass anfreunden und stehen dem Hundeschwimmen zwiegespalten gegenüber. Es kommt letztlich also auf das jeweilige Hundeindividuum an, ob Schwimmen eine willkommene Beschäftigung ist oder ob Herrchen/Frauchen ihm mit diesem Angebot weniger Freude bereiten. Selbst bei eigentlich wasserpassionierten Rassen kann es Kandidaten geben, die dem Badespaß so lala gegenüberstehen. Diverse Hunde sind sogar völlig abgeneigt, auch nur eine Pfote ins Wasser zu stecken.
Kurz, auch hier gilt: Probieren geht über Studieren.
Damit das Hundeschwimmen zu einem großen Badevergnügen werden kann, wollen wir euch in den nachfolgenden Ausführungen, ein paar Informationen, Tipps und Ratschläge mit auf den Weg geben. Viel Spaß beim Weiterlesen.
Kann jeder Hund Schwimmen? Ist jeder Hund fürs Schwimmen geeignet?
Bevor es für den Hund ins Wasser geht, müssen Schwimmfähigkeit und -tauglichkeit sichergestellt sein.
Wie ist es für das Hundeschwimmen um die Tauglichkeit und Eignung bestellt?
Grundsätzlich kann jeder Hund das Schwimmen erlernen. Sprich, nicht jeder Hund kann ab seiner Geburt schwimmen. Denn von seiner Entwicklung muss der neugeborene Hund (Hundewelpe) soweit sein, dass ihn seine Gliedmaßen auch auf den „Beinen“ halten, er stehen und laufen kann. Die Funktionalität seiner Läufe braucht er nämlich zum Schwimmen. Warum? Hunde, die erstmalig das kühle Nass für sich entdecken, tun instinktiv in aller Regel das Richtige. Denn sie bewegen ihre Läufe so, dass sie mit Hilfe der Paddelbewegung über Wasser bleiben. Und damit das Schwimmen mit ein wenig Übung auch zügig draufhaben.
Dies bedeutet aber nicht, dass in diesem Moment der Hund sofort „hochseetüchtig“ ist. Denn das Wasser hat je nach Gewässer so seine Tücken. Um ein versierter und geschickter Schwimmer zu sein, macht auch an dieser Stelle, Übung den Meister. Und manchmal ist selbst für erfahrene Schwimmprofis unter den Hunden, der sichere Boden unter den Läufen, der bessere Aufenthaltsort. Warum, werden wir im weiteren Verlauf noch besprechen.
Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Denn manche Hunde zeigen das instinktive Verhalten der Bewegung ihrer Läufe bei Wasserkontakt unüblicherweise nicht. Würden sie einfach ins Wasser geworfen werden, bestünde also die Gefahr, dass sie untergehen und ertrinken. Behutsames Heranführen und Gewöhnen sind hier unerlässlich, um die Fellnase mit dem Wasser vertraut zu machen. Dabei deren Verhalten bei ihren ersten Wasserkontakten genau zu beobachten und wenn nötig zügig helfen zu können. Warum also nicht den Vierbeiner bei seinen ersten Berührungen mit dem Nass und Schwimmversuchen ins Wasser begleiten und gerade scheuen Fellnasen seelisch und moralisch damit beizustehen. Ähnlich wie man es mit Kindern eben macht. Damit fühlen sie sich einfach ein Stück sicherer. Schließlich orientieren sie sich ja an ihrer Hauptbezugsperson, die für sie ihr Leittier ist. Damit aber von vornherein jedwedes Missverständnis vermieden wird: Zwang ist Tabu.
Was die Eignung in Sachen Schwimmen angeht, so ist zunächst die Frage wie man „Eignung“ hier versteht. Ist damit gemeint, welche körperlichen Anlagen der Hund fürs Schwimmen mitbringen muss? Bezieht man auch die Wasserfreudigkeit und damit generelle Motivation des Hundeindividuums zum Schwimmen ein? Und worauf muss man in Sachen Gesundheit, Vitalität und Fitness achten?
Kurzgesprochen, Hunde mit kurzem Fell, mittellangen und langen Läufen, guter Muskulatur, Bewegungs- und Wasserfreude, Ausdauer und Agilität, Spaß am Schwimmen, die über eine gute Konstitution und stabile Gesundheit verfügen, sind prinzipiell bestens für das Schwimmen geeignet. Manche Rasse sind von Haus aus begnadete Schwimmer. Denn sie wurden eigens fürs Schwimmen mitunter gezüchtet, um ihre Besitzer bei diversen Arbeiten im Wasser zu unterstützen. So beispielsweise Landseer und Neufundländer, die heute auch als wahre Schwimmchampions im Bereich des Rettungshundewesen ausgebildet werden und ihren Dienst zum Retten von in „Seenot“ geratenen Menschen ableisten. Oder manche Jagdhunderassen, die mit ihrer ausgeprägten Wasserfreude und Schwimmfähigkeit, beim Apportieren von geschossenem Federwild begeistern. Gleiches gilt auch für die unterschiedlichen Wasserhunderassen. Sie wurden als tatkräftige Helfer beim Fischen eingesetzt. Ob ihr´s glaubt oder nicht: Es gibt sogar Hunderassen, die von Natur aus mit besonderen „Schwimmhäute“ im Zwischenzehenbereich ausgestattet und entsprechend für das Schwimmen gut gerüstet sind. Hierzu zählen beispielsweise Labrador Retriever, Neufundländer und Portugiesische Wasserhund. Bei den zwei letztgenannten findet die anatomische Besonderheit sogar im aktuellen Rassestandard Erwähnung.
Bei vorerkrankten und verletzungsbedingt gehandicapten Hunden, Hunden mit Behinderung, Hundewelpen und Seniorhunden muss von Fall zu Fall über die Tauglichkeit entschieden werden. Auf jeden Fall ist der Umfang und die Intensität der Belastung an die besonderen Bedürfnisse und individuellen Einflussfaktoren anzupassen. Überforderung muss hier unbedingt vermieden werden, damit die gut gemeinte Aktivität dem Organismus des Hundes nicht unnötig zusetzt. Denn die einen dürfen nur begrenzt ihren Körper einsetzen, da sie in der Wachstumsphase stecken und Knochen, Gelenke, Bänder und Muskulatur noch nicht voll entwickelt und damit belastbar sind. Andere sind von den ersten Alterserscheinungen geplagt und können einfach nicht mehr wie in früheren Jahren, als sie in ihrer Adultphase voll im Saft standen und vor Kraft nur so strotzten.
Wie lange darf der Hund beim Hundeschwimmen im Wasser verweilen?
Das kommt auf den Hund an.
Die Dauer des Hundeschwimmens an die individuellen Fähigkeiten anpassen
Das kommt natürlich maßgeblich darauf an, wie gesund und fit das Hundeindividuum ist. Ferner spielt das Alter und damit die möglich Belastungsfähigkeit eine große Rolle. Wie im vorherigen Block angeschnitten, muss gerade bei Hundewelpen, eingeschränkten und vorbelasteten Hunden, sowie Hunden im Seniorenalter, das Badevergnügen an die jeweiligen Vorgaben und damit verbundenen Bedürfnisse angepasst werden. Die Fellnase darf nicht überfordert oder überlastet werden.
Entsprechend können Badezeiten von 5-30 Minuten je nach Hundepersönlichkeit, Fitness- und Gesundheitszustand, Leistungsvermögen, Lebensphase und sonstiger Faktoren ein guter Anhaltspunkt sein. Anschließend braucht der Hund unbedingt eine Pause um durchzuatmen. Nach einer kurzen, intensiven Aktivität, sind Erholungs- und Regenerationsphasen, Pflicht.
Welche Vorteile & Risiken für die Gesundheit sind mit Hundeschwimmen verbunden?
Die Vorteile sind Fakt. Etwaige Risiken können vermieden werden.
Hundeschwimmen: Das sind die Vorteile für die Gesundheit
Prinzipiell ist auch das Schwimmen durch das „Auftreiben“ und die „Schwerelosigkeit“ bei Hunden im Wasser ebenso eine muskel-, gelenk-, sehnen-, bänder- und knochenschonende Aktivität, wie bei uns Menschen. Folglich kann der Hund im Wasser beim Schwimmen seinen Körper mit erheblich weniger Belastung bewegen und sich austoben. Damit sind die Risiken für Verletzungen geringer und setzen dem Bewegungsapparat erheblich weniger zu. Hier gibt es also den ersten Pluspunkt fürs Hundeschwimmen.
Die Bewegungsabläufe beim Schwimmen sorgen dafür, dass die Muskulatur trainiert wird. Gerade bei Seniorhunden ist dies ein sinnvolle Alternative, um durch das Schwimmen Muskelabbau zu verhindern. Man kann also sagen, das Hundeschwimmen fördert Muskelaufbau und vermeidet Muskelabbau. Und da haben wir schon den zweiten Pluspunkt fürs Hundeschwimmen.
Auch für das Herz-Kreislaufsystem ist das Schwimmen für den Hund eine tolle Beschäftigung mit positiver Wirkung. Für den Organismus ist der Effekt förderlich, solange Umfang und Intensität an die individuellen Vorgaben des jeweiligen Hundes angepasst sind und angemessen dosiert erfolgen. Durch das Ausdauertraining beim Schwimmen, sinkt das kardiovaskuläre Risiko. Wenn die Aktivität nicht zu permanenter Überanstrengung, Überlastung und letztlich Überforderung führt. Damit gibt es den nächsten Pluspunkt fürs Hundeschwimmen.
Trägt die Fellnase einige Pfunde zu viel mit auf den Rippen, sind diverse sportliche Aktivitäten je nach Grad des Übergewichts belastungsseitig problematisch. Denn der gesamte Körper und Organismus muss deutlich mehr Arbeiten, um die Herausforderungen bei Spiel, Spaß und Sport zu meistern. Im Wasser beim Schwimmen fällt dies dem Hund einfacher. Er verbrennt durch die Bewegung beim Hundeschwimmen Kalorien und die Belastung ist gleichwohl geringer. Hier sammelt das Hundeschwimmen den nächsten Pluspunkt ein.
Zu guter Letzt ist durch das Schwimmen gewährleistet, dass die Kondition trainiert wird. Und damit heimst sich das Hundeschwimmen den 5. Pluspunkt ein.
Wie förderlich das Schwimmen für den Hund ist, zeigt auch das Therapeutische Schwimmen und Wassergymnastik im Rahmen der Physiotherapie. Hier wird gezielt auf das Hundeschwimmen für therapeutische Zwecke bei diversen Hundekrankheiten, Verletzungen und nach Operationen zurückgegriffen. Denn damit kann verlorene Muskulatur bei hündischen Rekonvaleszenten auf schonende Weise wieder aufgebaut und sukzessive Belastungen Schritt für Schritt erhöht werden. Typische Erkrankungen des Bewegungsapparats wie Hüftgelenksdysplasie und -luxation, Ellbogendysplasie und -luxation, Patellaluxation, Bandscheibenvorfälle, Spondylosen, sowie Sehnen- und Bänderverletzungen wie Kreuzbandriss oder Meniskusruptur werden erfolgreich mit „Hundeschwimmen“ unterstützend behandelt. Dafür wollen wir mindestens einen weiteren Pluspunkt verteilen, da es für die gesundheitliche Wiederherstellung oder ein besseres Wohlbefinden enorm Einfluss nimmt.
Im Hinblick auf die Gesundheit bringt das Hundeschwimmen einen hohen Nutzen und wie gesehen, viele Vorteile für den Hundepartner. Es stabilisiert den Körper und gesamten Organismus, hilft zur Rehabilitation und wirkt präventiv. Alleine aus diesen Aspekten heraus, gehört das Schwimmen für den Hund mit in jedes Beschäftigungsprogramm, solange er Spaß daran hat, physisch dafür geeignet ist, keine gesundheitlichen Faktoren oder sonstigen Umwelteinflüssen (Risiken) dagegensprechen.
Hundeschwimmen: Das sind die Risiken für die Gesundheit
Um Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Magen-Darm-Beschwerden und andere krankheits- oder gar vergiftungsbedingte Symptome durch das Schwimmen zu vermeiden, muss darauf geachtet werden, dass der Hund weder Chlorwasser, Salzwasser oder Wasser aus stehenden Gewässern schluckt und trinkt. Denn weder Chlor, noch Salz oder gar mit bakteriellen Erregern versetztes Wasser, sollte in den Verdauungstrakt des Hundes durch die orale Aufnahme geraten. Es drohen gefährliche Krankheiten und Infektionen. Auch deshalb sollte der Hund stets einen aktuellen Impfschutz haben, um u.a. gegen Leptospirose geschützt zu sein. Mehr zu diesem Thema könnt ihr gerne in unserem ergänzenden Artikel lesen.
Die Fellnase darf ausgiebig im kühlen Nass baden und Aktivitäten wie dem Apportieren von Ball, Frisbee oder Stock nachgehen. Dabei muss aus gesundheitlichen Gründen aber das übermäßige Schlucken von Wasser vermieden werden. Ansonsten droht in Extremfällen, eine sogenannte Wasservergiftung (Hyperhydratation). Dies ist keine Vergiftung im herkömmlichen Sinn durch die Aufnahme giftiger Substanzen, wie etwas bakterienverseuchtes Wasser, sondern wird durch übermäßiges Trinken von Wasser in kürzester Zeit hervorgerufen, da der Salzhaushalt des Hundes in Ungleichgewicht gerät. Dies kann lebensgefährlich sein und äußert sich u.a. durch Übelkeit, schlechtes Allgemeinbefinden, Erbrechen, aufgeblähter Bauch etc.
Ein weiteres Risiko in Sachen Gesundheit liegt darin, dass durch das Hundeschwimmen der Vierbeiner sich eine „Wasserrute“ zuzieht. Diese kann die Folge von übermäßiger Belastung beim Schwimmen des Hundes durch zu hohe Beanspruchung bei Spiel, Spaß, Sport und Arbeit im Wasser sein. Die Wasserrute ist mit starken Schmerzen verbunden, zudem hängt die Rute zum Großteil unnormal nach unten. Dies bringt diesem Phänomen auch ihren besonderen englischsprachigen Namen „limber tail“ (schlaffe Rute) ein.
Nicht anders wie mit allen Beschäftigungen, bei denen der Hund körperlich gefordert wird, ist das Hundeschwimmen nach dem Fressen Tabu. Herrchen/Frauchen sollten ihrer Fellnase ausreichend Verdauungszeit lassen.
An heißen Sommertagen ist das kühle Nass sicherlich eine willkommene Abkühlung für den Hund. Da der Körper des Hundes bei hohen Temperaturen bereits einiges ableisten muss und die Hitze dem Organismus zusetzt, ist es keine gute Idee, die Fellnase unvermittelt ins kalte Wasser springen zu lassen. Denn dies kann für das Herz-Kreislauf-System sehr belastend sein. Folglich ist es ratsam, dass der Vierbeiner sachte ins Wasser geht, bevor das Badevergnügen losgehen kann. Der Körper sollte behutsam an den Temperaturunterschied gewöhnt werden, damit der Körper keinen "Schock" erleidet. Warum nicht den Vierbeiner zunächst beispielsweise an der Leine halten und schrittweise tiefer ins Wasser lassen. Nach ein paar Minuten kann er dann getrost abgeleint werden.
Im Winter lauert eine andere Gefahr. Ist die Wasseroberfläche mit Eis bedeckt und der See oder Bach zugefroren, gilt besondere Vorsicht beim Verweilen in Wassernähe. Gerade Hunde, die vom Wasser angezogen werden und üblicherweise das Hundeschwimmen fester Bestandteil des Beschäftigungsprogramms ist, müssen zu ihrem eigenen Schutz vom Eis ferngehalten werden. Sonst droht auch hier Lebensgefahr, denn selbst die besten Schwimmer unter den Hunden haben nur minimale Chancen, aus dem Wasser durch ihren eigenen Körpereinsatz aussteigen zu können, sollten sie im Eis einbrechen. Dünnes Eis auf Wasserflächen sind regelrechte Todesfallen.
Bevor es mit dem Badespaß beim Hundeschwimmen oder Apportierspielen im Wasser losgehen kann, sollte die Fellnase von ihrem Hundegeschirr oder Halsband befreit werden. Denn beides birgt die Gefahr, dass der Vierbeiner damit im Wasser hängen bleibt und in eine ernsthafte Bedrohungslage gerät. Auch dies schützt präventiv Leib und Leben des Hundes.
Nach dem ausgiebigen Schwimmvergnügen ist es sinnvoll den Hund ordentlich abzutrocknen. Dies reduziert zum einen den durch Nässe entstehenden Hundegeruch. Ist der Hund von Natur aus mit Hänge- und Schlappohren bestückt, wird durch das Entfernen von Feuchtigkeit zudem eine mögliche Entzündungsgefahr (Otitis) reduziert.
Fazit - Die Vorteile des Hundeschwimmens überwiegen mögliche Nachteile
Im Gegensatz zu den vorgenannten Vorteilen des Hundeschwimmens, die unmittelbar durch die Bewegung im Wasser auf den Hund einwirken, können die aufgezählten Risiken durch entsprechende Vorkehrungen und Handlungen, vermieden werden. Damit überwiegen die Vorteile allemal, wenn Herrchen/Frauchen rund um das Schwimmen auf ihre Fellnase fürsorglich achten.
Kurzgesprochen: Das Hundeschwimmen bringt dem Hund Spaß und einen großen Mehrwert in Sachen Gesundheit, Konstitution und Wohlbefinden.
Welche Besonderheiten sind beim Hundeschwimmen in Pool, See, Fluss oder Meer zu beachten?
Jedes Gewässer birgt besondere Tücken und Risiken.
Adlerauge sei wachsam - damit das Hundeschwimmen ein Vergnügen bleibt
Generell sollte der Hund nur dort zum Schwimmen ins Wasser gelassen werden, wo es ausdrücklich erlaubt ist. Achtet also auf Hinweise über ein etwaiges Schwimmverbot für Hunde. Gerade an Badeseen und am Strand gibt es im In- und Ausland im Regelfall ganz konkrete Haltebedingungen, die auch eine ausdrückliche Erlaubnis/Verbot fürs Hundeschwimmen vorsehen. Mitunter sind sogar besondere Abschnitte als Hundefreilaufzonen mit Wasserzugang angelegt, wo Hunde dem Badespaß ausgelassen nachgehen dürfen.
Ansonsten sollte der Hund wie immer so geführt werden, dass sich nichts und niemand durch die Anwesenheit und das Verhalten des Hundes belästigt oder bedroht fühlt. Im und am Wasser. Ein rücksichts- und respektvolles Miteinander hat oberste Priorität. Dies sieht der Gesetzgeber und jeder Halter-Knigge so vor.
Darf der Hund mit anderen Artgenossen im Wasser schwimmen, spielen und toben, muss aufmerksam das Treiben beäugt werden. Denn gerade körperlich unterlegene Hunde/Rassen sind im Wasser je nach Ausmaß der hündischen Interaktionen schneller außer Puste und Kraft. Auch etwaige Auseinandersetzungen müssen hier vermieden werden. Ist ein Spielgerät Gegenstand der Szenerie, kann dies durchaus jederzeit aus freudigem Spiel zu Konflikten umkehren. Also Obacht!
Strömung und Wellengang sind weitere Gefahrenquellen, die auch versierte Hundeschwimmprofis im Wasser alles abverlangen können. Gerade die Unterwasserströmung, die im Meer den Hund auf die offene See hinaustreiben kann, wird von Mensch und Tier mitunter unterschätzt. Auch die starke Strömung an fließenden Gewässern, kann den Hund unerwartet in ihren Sog ziehen und mitreißen. Nicht umsonst wird auch bei Bootsausflügen auf spezielle Hundewesten zurückgegriffen, sollte der Vierbeiner über Bord gehen. Selbst bei Badeausflügen im offenen Meer oder in einer abgelegenen Bucht, verleiht die Schwimmweste ein gutes Gefühl. Denn auch Hunde können trotz guter Schwimmbegabung in Seenot geraten.
Das übermäßige Schlucken von Chlor- und Salzwasser sollte wie oben bereits erwähnt, vermieden werden. Die Fellnase darf gerne im hauseigenen Pool oder im Meer am Badevergnügen der Familie teilnehmen, aber achtet bei allem Herumtollen darauf, dass der Vierbeiner nicht unnötig vom Chlor- oder Salzwasser schluckt. Seid ihr am Strand unterwegs, so steckt auch immer eine kleine Wasserflasche ein, damit der Hund seinen Durst damit bei Bedarf löschen kann und nicht auf das salzige Meerwasser zurückgreift.
Habt ihr einen Swimmingpool im Garten oder Haus, sollte der Hund nur unter Aufsicht schwimmen dürfen. Besonders wenn es keinen flachen Treppenausstieg gibt, ist diese Vorgehensweise unerlässlich. Denn auch der Fellnase kann die Kraft ausgehen oder er aus irgendwelchen Gründen in Panik geraten. Gibt es dann nur eine Trittleiter, steckt er in der Falle fest. Hier droht akute Ertrinkungsgefahr, da der Vierbeiner nicht einfach so aus dem Pool auszusteigen vermag.
Daneben ist die Tierwelt nicht zu verachten. Bei einer Reise mit Hund ins Ausland mit geplantem Badeurlaub, müssen sich Herrchen/Frauchen im Vorfeld über möglich Meeresbewohner erkundigen, die beim Hundeschwimmen ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die Fellnase sein könnten. Hier sind Seeigel, giftige Quallen, Muräne, Haie etc. zu nennen, mit denen der Hund beim Schwimmen im Meer konfrontiert werden könnte. Auch in unseren heimatlichen Gefilden gibt es im Wasser neben einem schmerzhaften Treten auf einen stacheligen Meeresbewohner, den das Petermännchen zu nennen – ein giftiger Fisch auf dessen Rückenpartie und den Kiemen sich giftige Stachel befinden und der Kontakt zu starken Schmerzen und Schwellungen führen kann.
Darf das Hundeschwimmen dort ausgeübt werden, wo Bootsverkehr erlaubt ist, bedarf es zusätzlicher Aufmerksamkeit. Denn die Nähe von Schiffen und Booten ist dann Tabu. Einerseits verursachen diese je nach Schubkraft, zusätzlichen Wellengang. Ferner bergen die Schiffsschrauben ein großes Risiko. Gleiches gilt für möglichen Kollisionen mit Jetskis.
Gibt es in der Nähe der angedachten Badestelle für den Hund ein Wehr/Stauwerk/Wasserfall? Dann sollte der Hund besser an anderer Stelle zum Hundeschwimmen oder für die Apportierspiele ins Wasser gelassen werden. Ansonsten droht der Hund durch die Strömung vom Wasser gegen das Wehr gedrückt oder gar über das Wehr gezogen zu werden. Nicht anders beim Wasserfall. Beim Sturz hinab drohen dann die Gefahren von Sog und Strudel, den Hund unter Wasser zu ziehen – selbst geübte Schwimmprofis haben je nach Wasserwalze nicht den Hauch einer Chance, der Wasserkraft hier zu entkommen.
Zu guter Letzt wollen wir Herrchen/Frauchen dazu ermuntern, sich das jeweilige Gewässer genau anzuschauen, bevor sie ihrem Hund das Schwimmen erlauben. Denn besonders stehendes Gewässer kann so seine Tücken in Sachen Wasserqualität und bakterieller Verseuchung haben. Generell sollte man in diesem Bezug auf Hinweise von Verunreinigungen wie Ölfilme, tote Fische, sonstige Abfälle etc., Schaumbildung und stinkenden Geruch achten. Der üble Geruch deutet auf mangelnden Sauerstoff und ein Kippen des Wassers hin. Vielleicht ist auch ein grünblauer Algenteppich im trüben Wasser zu sehen. Dies könnten giftige Blaualgen sein, vor denen man sich und seinen Hund in Acht nehmen sollte. Denn diese können bei Haut- und Schleimhautkontakt zu Reizungen und Magen-Darm-Problemen führen.
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