Landseer (europäisch-Kontinentaler Typ)

Wachsamer Schwimmprofi aus Deutschland/Schweiz

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Zuletzt aktualisiert am: 3.1.2024

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Das Wichtigste in Kürze

  • Schwarz-weißer, muskulöser, leistungsfähiger, bewegungsfreudiger Riese
  • Begnadeter und passionierter Schwimmer - häufig als Wasserrettungshund im Einsatz
  • Wachsamer und schutzbereiter Begleithund mit großem Herz für seine Menschen
  • Gutmütiger, sanfter, liebevoller, charakterstarker und wesensfester Rassehund
  • Rassename geht auf den Tiermaler Edwin Landseer zurück

Der Landseer stellt mit seiner stattlichen Größe und seinem voluminösen Körperbau eine imposante Erscheinung dar und dennoch wirkt er vom optischen Eindruck sehr harmonisch und gefällig.

Der schwarz-weiße Riese ist von seinem Wesen sanft, gutmütig und lässt sich von nichts und niemand so schnell aus der Ruhe bringen. Die Rasse ist von Grund auf Menschen gegenüber mehr als wohlgesonnen, will einen festen Platz in seiner Familie einnehmen und eng mit seinen Bezugsmenschen zusammenleben. Der Landseer ist ein idealer Familienhund, denn er gilt als ausgesprochen kinderlieb, zudem kann er durch seine enorme Sozialverträglichkeit bestens mit anderen Hunden und Tieren zusammengeführt werden.

Neben den Kindern sind auch das Hab und Gut und alle weiteren Rudelmitglieder bestens in seinen "Pfoten" aufgehoben, denn der Landseer wacht aufmerksam über seine Familie und weist einen natürlich angelegten Schutztrieb auf, um für Sicherheit zu sorgen. Dies bedeutet für den mutigen und unerschrockenen Landseer aber keinesfalls, dass er zu aggressiven Verhalten neigt. Ganz im Gegenteil, er besticht mit seinem ausgelassenen und wesensfesten Charakter, sowie seiner hohen Reizschwelle.

Durch seine natürliche Veranlagung Menschen in Not zu helfen, eignet sich die einfühlsame und sensible Hunderasse neben der Haltung als Begleit- und Familienhund, zur Ausbildung als Therapiehund, um hilfsbedürftigen Menschen mit seiner Anwesenheit und seinem Verhalten aktiv zu helfen. Durch seine außerordentliche Schwimmfähigkeit und Wasserfreude, trifft man zudem den Landseer regelmäßig an den Küsten und Seen, wo er seinen Dienst als abgerichteter Wasserrettungshund verrichtet. Er hat schon unzähligen in Seenot steckenden Personen in seiner gesamten Rassehistorie das Leben vor dem Ertrinken gerettet.

Sollten wir euer Interesse für den Landseer geweckt haben und ihr noch mehr Infos zu seiner Entwicklungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungstipps, Beschäftigungsmöglichkeiten, Gesundheit, Pflege, Ernährung und den artgerechten Haltebedingungen in Erfahrung bringen wollt, dann geht es nun mit unserer detaillierten Rassebeschreibung weiter. Viel Freude bei der Lektüre!

Nummer: 226
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 2. Molossoide
Subsektion: 2. Berghunde
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
  • Deutschland
  • Schweiz
Patronat -
Verwendung

Wach- und Begleithund

Datum der Veröffentlichung 24. August 1960
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 24. August 1960
Link zum FCI-Standard FCI - Landseer (europäisch-Kontinentaler Typ)

Wie entstand unser Rassenname?

Der Name der Rasse Landseer geht auf den englischen Maler Sir Edwin Henry Landseer zurück, der im 19. Jahrhundert regelmäßig auf seinen Gemälden weiß-schwarze Hunde portraitierte – diese wurden zunächst noch als Neufundländer Hund (Newfoundland Dog) bezeichnet, durch die steigende Bekanntheit auf Grund der Kunstwerke Landseers mit der Zeit in Landseer oder Landseer-Neufundländer umtituliert und damit auch eine klare Abgrenzung vom Neufundländer geschaffen.

Welches Problem sollten wir lösen?

Die Vorläufer des heutigen Landseer waren durch ihre gigantischen Körpermaße und daraus resultierenden Fähigkeiten, unermüdliche und tatkräftige Helfer in vielerlei Sicht. 

Die großen weiß-schwarzen Neufundland-Hunde sorgten für Sicherheit an Land und auf den Schiffen. Mit ihrer imposanten Statur waren sie beliebte Aufpasser für die Besitztümer und von Leib und Leben ihrer Besitzer und sollten sie vor tierischen und menschlichen Raubzügen bewahren. 

Sie waren stark und konnten kräftig anpacken, Karren mit verschiedenen Ladungen problemlos ziehen, aber auch auf Grund ihrer Schwimmfähigkeiten ihre Besitzer beim Fischfang unterstützen und als Lebensretter hin und wieder auftreten.

Später mit Ankunft in Großbritannien durch den Import der weiß-schwarzen Riesen, sorgten sie mit ihrer Anwesenheit an der Seite der Privilegierten für Aufsehen.

Wie wurden wir eingesetzt?

Die Vorläufer des heutigen Landseer wurden zunächst auf Neufundland und auf den Schiffen der vor der Küste zum Fischfang tätigen Seeleute, als Begleiter zum Bewachen und Beschützen von Hab und Gut und dem eigenen Leben eingesetzt, schließlich waren Übergriffe durch nahrungssuchende Bären und Wölfe, die mit ihren feinen Nasen von den Vorräten, besonders in die Lager und Siedlungen auf Neufundland angezogen wurden, Gang und Gäbe. Zudem trieben natürlich auch menschliche Diebe ihr Unwesen.  

Des Weiteren wurden die Hunde beim Fischfang eingesetzt, da sie hervorragende Schwimmer waren. So sollten Sie beim Einholen der Fangnetze helfen, in dem sie die Netze mit ihrem Maul fixierten und zurück zum Boot oder Land schwammen und dann der Fang komplett eingeholt werden konnte. Vereinzelte Fische, die aus den Netzen heraussprangen, hechteten sie nach und brachte sie sicher und zuverlässig zurück. 

Ferner zogen sie auch kleinere Boote am Tau bis ans Land.

Da es in der rauen See immer mal wieder vorkam, dass ein Mann über Bord ging, trumpften sie auch als Lebensretter auf, denn sie sprangen ihnen hinterher und retteten zahlreiche Menschenleben.

Die kräftigen Hunde wurden zudem für den Transport verschiedener Utensilien und Waren von den Siedlungen hin zu den Booten und zurück eingesetzt, da sie in der Lage waren, schwerste Lasten zu ziehen. Aber auch andere Personengruppen als die Fischer griffen für die Beförderung ihrer Waren auf die starken Kolosse zurück, wie Holzfäller, die das gefällte Holz aus den Wäldern zu den Schiffen für den Abtransport verbringen mussten.

Nachdem die weiß-schwarzen Neufundländer-Hunde den Weg mit den Schiffen nach England fanden, wurden sie schnell beliebte Begleiter an der Seite des Adels und der Privilegierten, die ihn als Statussymbol hielten.

Wo stammen wir her?

Wenn man beim Landseer auf die Suche nach der eigentlichen Heimat geht, so gibt es zwei verschiedene Ansätze, die man in den verschiedenen Aufzeichnungen der kynologischen Fachliteratur zur Rasseherkunft findet. 

Einen zentralen Punkt nimmt dabei so oder so die Insel Neufundland im Atlantischen Ozean vor der Nordostküste Nordamerikas ein. Das dortige reichhaltige Fischvorkommen im Meer zog seit Jahrhunderten Seefahrer und Fischer mit ihren Fangbooten an, die sich auf Neufundland dann über die Saison niederließen, um Tag ein, Tag aus, dem Fischfang nachzugehen.

Nun wird einerseits die These aufgestellt, verschiedene Hunde seien mit diesen Fischern zu deren Schutz gegen Raubtiere wie Bären, Wölfe etc. und Diebe nach Neufundland gebracht worden; hier werden neben den Briten auch andere Seefahrernationen wie Portugal, Spanien und Frankreich genannt, wodurch deren Hirtenhunde nach Neufundland gelangt sein können und einen gewissen Einfluss auf den heutigen Landseer genommen haben könnten – betrachtet man die Ähnlichkeiten zwischen den Pyrenäen-Berghunden und dem Landseer, so kann man die einen oder anderen optischen Merkmale erkennen.

Andere kynologischen Schriften beginnen mit der Rassegeschichte ebenfalls auf Neufundland, schreiben dass die weißen Hunde mit schwarzem Kopf und schwarzen Abzeichen mit den englischen Seefahrern nach Hause kamen und dadurch der weiß-schwarze Neufundländer Hund den Weg nach Großbritannien fand.

Kurzum: Neufundland gilt als Heimat des heutigen Landseer.

Nimmt man nun aber die neue Zeitrechnung und den Beginn der Reinzucht des Landseer, so gelten Deutschland und die Schweiz als Ursprungsländer der Rasse, da einige Züchter beider Länder, um 1900 einige der letzten verbliebenen weiß-schwarzen Hundetypen aus England zum Beginn der gezielten und systematisierten Zucht, holten. Folglich führt der 1960 aufgestellte und bis heute in Nuancen abgeänderte Rassestandard des Landseer, beide Staaten als Herkunftsländer auf. 

Die Vorfahren des Landseers sind weiß-schwarze Neufundlandhunde.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Als direkte Vorfahren des heutigen Landseers gelten die weiß-schwarzen Neufundländer Hunde, die durch englische Fischer von Neufundland nach England kamen und mit deren Stamm zunächst inoffiziell noch in Großbritannien für Nachkommen gesorgt wurde, mit der Zeit aber der schwarze Neufundländer in der Beliebtheitsskala deutlich den weiß-schwarzen abhängte und fast für dessen komplettes Ende und Aussterben verantwortlich war.

Gott sei Dank wandten sich aber deutsche und schweizer Züchter noch rechtzeitig den verbliebenen Landseer-Hunden zu und begannen um 1900 mit der gezielten und systematisierten Zucht auf Grundlage der besten Tiere, die sie von Großbritannien für ihre Zuchttätigkeiten nach Deutschland und in die Schweiz importieren konnten. Die Bezeichnung Landseer behielten sie für den Hundetypus bei, entwickelten und verfeinerten durch ihre akribische Arbeit den Aufbau einer eigenständigen Rasse und wirkten auf deren Anerkennung hin, was sich dann im Jahr 1960 realisieren sollte. 

In den Vereinigten Staaten von Amerika und in England gelten im Übrigen bis heute die weiß-schwarzen Neufundländer-Hunde, sprich die in Kontinentaleuropa eigenständige Rasse „Landseer“, als Farbschläge der Rasse Neufundländer und werden so von den dortigen Verbänden American Kennel Club (AKC) und Kennel Club (KC) geführt.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Ob nun die Engländer ihre Hofhunde, Metzger- und Zughunde mit nach Neufundland brachten und während ihrem Aufenthalt in den reichhaltigen Fischgründen der vor Nordamerika liegenden Insel diese zum Schutz und zur tatkräftigen Unterstützung bei ihren anfallenden Arbeiten zu Land und Wasser mitführten oder ob Hütehunde-Typen bereits den Weg mit französischen, spanischen oder portugiesischen Fischern vorab dorthin fanden und dann erst mit den Engländern auf der Rückreise nach vollrichteter Arbeit nach England kamen, der Beginn der Verbreitungsgeschichte der Vorläufer des heutigen Landseer, begann unstrittig auf der Insel Neufundland.

Von dort aus ging es nach Kontinentaleuropa, nämlich nach Großbritannien. Dort finden sie als Hunde-Typen reichen Anklang im Adel und bei den besser situierten Bevölkerungsschichten, wodurch sie bereits Anfang des 19. Jahrhunderts in England weit verbreitet sind.

Durch den Maler Sir Edwin Henry Landseer und sein Oeuvre, dass unter anderem einige Werke mit weiß-schwarzen Neufundland-Hunden (Vorläufer des Landseer) zeigt, wurde dieser Hundetypus durch die steigende Bekanntschaft Landseers, ebenso einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich und damit stieg zwangsläufig auch der Bekanntheitsgrad der Hunde.

Unter anderem zeigt das 1824 entstandene Gemälde „Newfoundland Dog Called Lion“ einen dieser großen weißen Giganten mit schwarzem Kopf und einigen schwarzen Abzeichen.

Im Jahr 1838 malte der Künstler Sir Edwin Henry Landseer sein Gemälde „A Distinguished Member oft he Humane Society mit dem Portrait eines liegenden weißen Neufundländer-Hundes mit schwarzem Kopf und vereinzelten schwarzen Flecken.

Ferner sind auch die beiden weiteren Werke „The Champion“, wiederum ein weiß-schwarzer Neufundland-Hund mit einem Hasen im Maul, als auch das Gemälde „Saved“, das einen Hund gleichen Typs neben einem aus dem Wasser geretteten Kind zeigt, Indizien für deren Stellenwert und Vorkommen.

Fortan war die neue Bezeichnung der Vorläuferhunde des heutigen Landseers fast schon zwangsläufig, denn durch die stetig steigende Popularität der Hunde über die Grenzen Großbritanniens durch das künstlerische Schaffen Landseers hinweg, wurden diese nunmehr als Landseer bezeichnet. Sprich die weitere Verbreitung ist zu einem Großteil Sir Edwin Henry Landseer zu verdanken.

Kurz vor Verschwinden und dem Niedergang des Landseers, da der „echte“ schwarze Neufundländer ihm den Rang in der Gunst der Hundeliebhaber ablief, gelangten die weißen Riesen mit schwarzem Kopf und Abzeichen, nach Deutschland und zu den Eidgenossen in die Schweiz. Hier wurde mit einem Restbestand aus England gezielt weitergezüchtet. Nachgewiesenermaßen ist in der Schweiz 1902 der erste Wurf von Landseer-Hunden mit den aus den englischen Restbeständen und altem Erbgut importierten Hunden entstanden. 

In der weiteren Zuchtgeschichte wurden dann sowohl in der Schweiz, als auch in österreichischen Zuchtstätten schwarze Neufundländer eingekreuzt. Dies führte unweigerlich zu einer Vermischung der Rassemerkmale bzw. des Erbguts beider Hundetypen, was nicht das gewünschte Ergebnis mancher Züchter war, die von dem typischen ursprünglichen weiß-schwarzen Landseer-Hundetyp angetan waren. Daraufhin wurden die weiteren Zuchtaktivitäten von ein paar Züchtern aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Holland, die sich dem heutigen Landseer verschrieben hatten und dessen Eigenschaften in konzentrierter und unvermischter Form weiter am Leben erhalten lassen wollten, auf Basis der verbliebenen Hunde von neuem gestartet.  

Durch den zweiten Weltkrieg fanden die Zuchterfolge und weitere Verbreitung ein jähes Ende und wie so vieles musste nach Kriegsende auch beim Landseer wieder Aufbauarbeit für die Sicherung dieser tollen Hunderasse betrieben werden. Gott sei Dank überlebten einige der alten Zuchtlinien, mit denen es auf dem Weg zu einer angestrebten autarken Rasseanerkennung unermüdlich weitergehen konnte.

Die Anerkennung des Landseer als eigenständige Rasse durch die Fédération Cynologique Internationale (FCI) fand dann im Jahr 1960 statt, nachdem bereits 1955 der Antrag für einen eigenen Rassestandard für den Landseer durch den Deutschen Neufundländer Klub und den Schweizer Emil Burkhard erfolgte, der sich sowohl für den Neufundländer als auch den Landseer stark einsetzte. Durch Burkhards außerordentliches Fachwissen, das er u.a. in verschiedenen kynologischen Aufzeichnungen veröffentlichte und die Richtertätigkeit bei Hundeausstellungen, erlangten beide Hunderassen weit über die Schweiz weitere Beachtung. 

Im Jahr 1976 wird hierzulande der Deutsche Landseer Club (DLC) e.V. gegründet, der sich als der älteste und größte Zuchtverein für den Landseer schimpft.

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Aktuelles zum Landseer

Wie beliebt ist der Landseer und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Nimmt man die jährlich publizierte Welpenstatistik des Verbands für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) als Gradmesser für die Beliebtheit des Landseer in Deutschland, so hat die Rasse eine durchaus konstante Anzahl an Liebhabern über die letzten 15 Jahre nachzuweisen. Denn die gemeldeten Welpenzahlen der deutschen Zuchtstätten, die dem VDH angegliedert sind, beläuft sich in diesem Zeitraum im Durchschnitt um 300 neugeborene Landseer-Welpen. Damit weist der Landseer eine breite Fan-Gemeinde aus und gehört stetig zu den Top 100 der beliebtesten Hunderassen in deutschen Haushalten.

Neben den vorgenannten Zahlen kann man ferner von einer substantiellen Anzahl an lebenden Landseer in Deutschland ausgehen, die außerhalb des VDH gezüchtet und vermittelt wurden. 

Des Weiteren ist der Landseer heutzutage neben den rund um die Entwicklungsgeschichte der Rasse bereits aktiv engagierten Züchter aus der Schweiz, Holland und Frankreich, in Österreich, Belgien, den nordischen Staaten wie Finnland und dem Ostblock von Ungarn, über Tschechien bis nach Russland anzutreffen. Sprich die Rasse hat europaweit Anhänger – zudem wird der Rassehund in den Vereinigten Staaten und Großbritannien nach wie vor als Farbschlag des Neufundländers geführt und ist entsprechend hier und da auch dort anzutreffen.

Verwendung heute

Der Landseer wird heute überwiegend als Begleit- und Familienhund angeschafft und gehalten. Hier eignet er sich auch gut als Wachhund, denn er bringt einen ausgeprägten Wach- und Schutztrieb mit. Haus und Hof und seine Familie sind stets sicher – ob menschliche oder tierische Eindringlinge, jeder der den Landseer sieht, wird sich zweimal eine mögliche Konfrontation mit diesen Kolossen überlegen, sprich die wenigsten werden ungefragt das umfriedete Grundstück einfach so betreten.

Auf Grund seiner hervorragenden Schwimmfähigkeiten, seinem starken Willen und guten Trainierbarkeit findet man den Landseer selbstverständlich auch als ausgebildeten Rettungshund an den Küsten und Seen, wo er seinen Dienst am Menschen als Wasserrettungshund und der Wassersuche mit großem Engagement, ausgesprochener Zuverlässigkeit und hohen Erfolgsquoten ableistet. Im Rahmen der verschiedenen Einsatzgebiete eines Rettungshundes, wird der Landseer u.a. auf Grund seines guten Geruchs- und Orientierungssinns auch als Personenspürhund zum Aufspüren von vermissten Menschen an Land ausgebildet. 

Seine Wesensfestigkeit, Ausgeglichenheit, Kooperationsbereitschaft, Kommunikationsbereitschaft, Lernfähigkeit, Freundlichkeit, Einfühlsamkeit etc. machen ihn auch zu einem geeigneten Kandidaten für die Ausbildung und Verwendung als Therapiehund.

Ferner trifft man im Rahmen seiner Haltung den Landseer bei verschiedenen Hundesportveranstaltungen und nationalen und internationalen Hundeausstellungen bzw. Zuchtschauen.

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Wie ist es um die Physis des Landseers bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Landseer mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
8 - 12 Jahre
Hündinnen
8 - 12 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
72 - 80 cm
Hündinnen
67 - 72 cm
Gewicht
Rüden
50 - 70 kg
Hündinnen
40 - 55 kg

Allgemeines Erscheinungsbild

Nachdem wir nun einiges zu der Entstehungsgeschichte des Landseer, seiner Beliebtheit und aktuellen Verwendung erfahren haben, wollen wir uns seinem äußeren Erscheinungsbild zuwenden.

Was macht den Landseer zu dem, wie wir ihn von seinem Aussehen wahrnehmen und warum er neben seinen hervorragenden psychischen Wesensmerkmalen, so viele Hundehalter mit seinem Aussehen überzeugt?

Zunächst einmal begeistert der Landseer durch seine imposante Erscheinung, denn er wirkt durch seine Körpermaße groß, stark und kraftvoll. Es sind wahrhaft mächtige Giganten.

Dennoch ist sein Körperbau sehr harmonisch und ohne Plumpheit.

Vergleicht man den Landseer mit dem schwarzen Neufundländer, so sieht man sofort deutliche Unterschiede. Der Landseer hat höhere Läufe und auch farblich unterscheiden sie sich. Aber auch der gesamte Körperbau, die Kopfpartie und Fellbeschaffenheit zeigen deutlich differierende Merkmale, im Gesamten wirkt der Landseer beweglicher, sportlicher und agiler, wohingegen der Neufundländer einen eher bärigen Eindruck hinterlässt.

Schauen wir uns nun die einzelnen Körperpartien auf Grundlage des gültigen Rassestandard mit dem anzustrebenden Phänotyp des Landseer nach und nach an:

Der Schädel des Landseer ist breit und massig, passt hervorragend zum Gesamtgefüge des großen Rassehundes, vermittelt mit seiner markant geprägten Kopfmodellierung einen edlen Ausdruck auf den Betrachter. Nicht umsonst war dieser Koloss beim Adel im Mittelalter so beliebt und begehrt.

Die Kopfhaut weist keine Falten auf, ist mit kurzem und feinen Haar ausgestattet. 

Der Hinterhauptsstachel des Landseer-Kopf ist gut ausgebildet und entwickelt.

Ebenso ist der Stopp deutlich ausgeprägt und zu vernehmen, aber bei nicht so stark und steil, wie es beim Bernhardiner der Fall ist.

Gehen wir über zum Gesichtsschädel, so fällt sofort der entsprechend groß ausfallende schwarz pigmentierte Nasenschwamm auf.

Misst man den Bereich des Fang vom Stirnabsatz des Landseer, so fallen die Schnauzenlänge und Schauzentiefe gleich aus. 

Die Lefzen sind schwarz und von ihrer Struktur trocken. Die straffe Oberlefze soll die Unterlefze leicht bedecken.

Beim Zupacken und Zermalmen seiner Mahlzeiten, kann sich der Landseer auf sein Scherengebiss verlassen. Da der Landseer bekanntlich Taue im Maul aufnahm, um Boote an Land zu ziehen, bzw. Netze zu den Fischerbooten zog, müssen Kiefer und Gebiss entsprechend kräftig und stark ausfallen.

Die Backen des Landseer sind mäßig entwickelt und gehen peu à peu in den Schnauzenbereich über.

Der Rassehund ist mit mittelgroßen und im Idealfall mit braunen bis dunkelbraunen Augen ausgestattet. Hat der Hund ein hellbraune Augenfärbung, so kann dies laut dem Standard akzeptiert und toleriert werden. Schaut der Landseer seinen Betrachter an, so ist sofort sein freundlicher Blick, den der Augenausdruck vermittelt, ersichtlich. Die Lidspalten sind mandelförmig.

Um möglichst noch so jedes leise Geräusch wahrzunehmen, ist der Landseer mit mittelgroßen und dreiecksförmigen Hängeohren ausgestattet, die relativ weit oben am Oberkopf angesetzt sind. Unten sind die Ohren leicht abgerundet, liegen an den Kopfseiten glatt und dicht an. Generell sind die Ohren kurz aber fein behaart, zudem sind am hinteren Teil der Ohrwurzel längere Haarfransen zu sehen.

Schauen wir uns nun die kräftige Halspartie an, aus der die Rasse eine erhebliche Zugkraft zu Wasser und Land erzeugen kann. Der Halsansatz, sprich gesamte Nackenbereich, der aus der Schulter-Brust-Partie herauswächst, ist breit und muskulös, bis zum Kopfansatz gebaut. Die Formgebung des Hals im Querschnitt ist nicht komplett rund, sondern wird als leicht eiförmig im Standard beschrieben. Zudem weist die offizielle Beschreibung darauf hin, dass bei einem symmetrischen Bau die Länge des Hals vom Hinterhauptbein bis zum Widerrist des Hundes ca. ¾ bis 4/5 der Kopflänge vom Hinterhauptbein bis zu seiner Nasenspitze misst. Absolut unerwünscht ist eine ausgeprägte Kehl- oder Halswamme.

Der gewaltige Körper des Landseer wird durch den breiten und kräftigen Bau von der Schulter zur Kruppe unterstrichen. Die Länge des Körpergebäudes gemessen vom Widerrist bis zum Rutenansatz ist ungefähr doppelt so lang wie die Länge des Kopfs.

Der gerade gebaute Rücken ist straff und muskulös, was dem Hund eine ausgesprochene Stabilität verleiht, ohne ihn in seiner Beweglichkeit einzuschränken.

Weiter geht es über die bemuskelten Lenden zur breit gebauten Kruppe, die durch ihre ausgeprägte Muskulatur auffällt und damit seitlich und nach hinten schön abgerundet aussieht.

Passend zum Rest des Körpers fällt auch die Brustpartie aus: Die Brust hat eine anschauliche Tiefe und Breite, ist zwischen den muskulösen Schultern harmonisch eingearbeitet und wird durch die kräftige Rippenwölbung ergänzt. Alles zusammen ergeben einen gewaltigen Eindruck – was für eindrucksvolle und stattliche Hunde.

Nun kommen wir noch zur mäßig aufgezogen verlaufenden unteren Profillinie, die von der Brust über den Bauch bis hin zum Gehänge des Landseers verläuft. Der Rassestandard wünscht, dass zwischen Bauch und den Lenden eine flache Vertiefung des unmittelbaren Bereichs der Flanken deutlich zu erkennen ist.

Ein wichtiges Kommunikationsmittel stellt generell bei einem Hund die Rute dar. Denn je nach Stimmung und damit verbundene Positionierung kann man als Halter mögliches Verhalten antizipieren und frühzeitig angemessen auf seinen Hund einwirken. Die Rute prägt also das Ausdrucksverhalten. Diese ist anatomisch betrachtet beim Landseer folgendermaßen gebaut: sie ist stark und kräftig, reicht maximal bis etwas unterhalt des Sprunggelenks. Zudem ist die Rute mit dichtem und buschigem Haarwuchs bestückt, sie weist aber keine Fahne auf. Der Landseer trägt seine Rute bei ruhigem Stand hängend. Ferner kann sie dann leicht am Rutenende nach oben gebogen sein.

Bevor wir nun auf die Gliedmaßen eingehen, wollen wir noch auf das Gangwerk schauen, sprich wie der Landseer sich fortbewegt. Mit seinen muskulösen Vorder- und Hinterläufen nimmt der Landseer in der Vorwärtsbewegung reichlich Raum ein; die Bewegung und Gangart der bemuskelten Läufe wird als geräumig und zuträglich beschrieben.

Apropos bemuskelte Läufe: Vor- und Hinterhand sind mit viel Muskulatur ausgestattet, was dem Landseer viel Power und Energie ermöglicht. 

Zunächst betrachten wir uns den Aufbau der Vorderhand. Diese besteht aus einem kräftig gebauten Oberarmknochen, der viel Muskelmasse umfasst. Daran angeschlossen folgt in richtiger Winkelung der restliche muskulöse Lauf mit gleicher starken Knochenmasse, der vom vorderen Profil betrachtet, völlig gerade steht. Der komplette Vorderlauf ist zudem bis zum Sprunggelenk hinunter leicht befedert. Die ziemlich hoch stehenden und nach hinten gerichteten Ellenbogen, liegen am tiefsten Bereich des Brustkorbs an.

Die Hinterhand ist kräftig, mit starken und stabilen Knochen ausgestattet, die mit viel Muskulatur umhüllt sind. Dennoch sind die Hinterläufe trotz der großen Muskelmasse frei beweglich. Zudem sind die Hinterläufe leicht befedert. Die Schubkraft erzeugt der Landseer aus seinen breit entwickelten und stark bemuskelten Oberschenkel. Die Afterkrallen an den Hinterhänden sollen laut Rassestandard möglichst rasch nach Geburt des Welpen operativ entfernt werden.

Die Vorder- und Hinterpfoten sind passend zur gesamten Körperbauweise. Der Landseer kann sich beim Fortbewegen auf die großen und gut geformten Pfoten mit dicken und widerstandsfähigen Ballen verlassen, die ihm seine Geländegängikeit verleihen. Auf Grund der besonderen Formung werden seine Pfoten als Katzenpfoten bezeichnet. Als guter Schwimmer verfügt er zudem über sogenannte Schwimmhäute zwischen seinen Zehen, wodurch sich beim "Paddeln" das Wasser entsprechend gut wegstoßen lässt und der Landseer schubvoll schwimmen kann.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke fein
Fellform glatt
Fellhärte weich
Felllänge lang
Unterwolle Ja
Fellmuster zweifarbig, Platten, Blesse
Fellfarbe Schwarz, Weiß

Eine ganz wichtige Rolle nimmt im Hinblick auf den optischen Eindruck eines Hundes sein Haarkleid ein. Denn Fellfarbe und Fellbeschaffenheit runden das Gesamtbild ab und entsprechend fällt das Urteil rein vom Äußerlichen aus – nicht zu Letzt eines der Entscheidungskriterien für viele Hundekäufer und das subjektive Empfinden für dessen Schönheit.

Wie ist das Fell des Landseer farblich und von seiner Struktur beschaffen?

Vorweg wollen wir bei der Beantwortung dieser Frage nochmals an die Entstehungsgeschichte der Rasse erinnern und was diese Neufundländer-Hunde von dem heutigen schwarzen Neufundländer immer schon unterschieden und ihn auf den Gemälden des Namensgebers bereits charakterisiert haben: Die Farben Weiß-Schwarz.

Das Haarkleid des Landseer ist zweifarbig.

Die dominierende Farbe und der Grundton des Haarkleids ist also Weiß. Zu der weißen Fellfarbe gesellen sich zerrissene schwarze Platten im Bereich des Rumpfs und der Kruppe.

Laut den Ausführungen des Rassestandards müssen generell Hals, Vorbrust, Bauch, Vor- und Hinterläufe und die Rute weiß sein.

Vollkommen gegensätzlich und daher sehr markant und das Aussehen prägend, ist der schwarze Kopf des Landseers.

Ferner gilt eine weiße Schnauzenpartie mit einer weißen Blesse als zuchtfestigend.

Treten vereinzelt Rußflecken im weißen Haar auf, so wird dies nicht fehlerhaft betrachtet, aber diese sollen herausgezüchtet werden.

Kommen wir zur Fellbeschaffenheit:

Der Landseer ist mit einem doppelten Haarkleid geschmückt, sprich es besteht aus Deckhaar, das mit Unterwolle durchsetzt ist. Im Unterschied zum Neufundländer ist die Unterwolle bei weitem weniger ausgeprägt und dicht vorhanden. 

Das Haar ist bis auf den Kopf des Landseer lang, möglichst schlicht und dicht. Die Haptik ist fein und weich.

Auf dem Rücken und an den Oberschenkeln kann es durchaus vorkommen, dass das Deckhaar leicht gewellt ist. Laut Standard wird dies nicht als fehlerhaft angesehen.

Wird das Haar gegen den Strich gebürstet, so muss es automatisch wieder in die natürliche Lage und damit Ausgangsposition zurückfallen.

Körpermaße

Der Landseer gehört mit seiner Körpergröße zu den Riesenrassen.

Der Rassestandard gibt hier für den ausgewachsenen Landseer folgende durchschnittliche Größen an:

  • Rüden zwischen 72 und 80 cm Schulterhöhe
  • Hündinnen zwischen 67 und 72 cm Schulterhöhe

Schaut man sich dann tatsächlich in der Hundepopulation des Landseer um, so trifft man auf Exemplare, die die vorgenannte Angaben nach oben deutlich übertreffen und ebenso auch zuweilen kleiner ausfallen.

Nun zum Körpergewicht:

  • Rüden 50 bis 70 Kg
  • Hündinnen 40 bis 55 Kg

Rund um haut der Landseer den Betrachter mit seiner mächtigen und gigantischen Statur um, wirkt einfach überwältigend und respekteinflößend. 

Trotz der enormen Ausmaße wirkt der Landseer dennoch immer beweglich und nicht schwerfällig.

Stärken

Die körperlichen Rassemerkmale des Landseer führen unweigerlich zu einigen Stärken, die er im Alltag jeher als Arbeitshund und Gebrauchshund zur Bewältigung verschiedener Aufgaben hervorragend nutzen konnte und bis heute bei den unterschiedlichen Aktivitäten innerhalb der Haltung zu Gute kommen. 

Durch seine Körpermaße, ausreichend vorhandene Muskelmasse sowie starke Knochenstruktur, verfügt der Landseer über enorm viel Kraft, Power und Stärke, zudem ist er sehr stabil und lässt sich von nichts und niemand so schnell aus der Bahn werfen. 

Besonders wenn man an die Knochen des Landseer denkt, sind diese äußerst robust und resistent, sprich brechen nicht so schnell. Er ist also in dieser Hinsicht nicht gebrechlich und zudem durch die muskulöse Ummantelung seiner Knochen stets gut vor äußeren Einflüssen geschützt. 

Sein langes Fell hält ebenso einiges von seiner Haut ab, sprich Dornen, leichte Krallenhiebe oder Stöße an Ecken werden gut abgemildert – die Verletzungsanfälligkeit gegen alltägliche kleine Kratzer hält sich somit in Grenzen.

Insgesamt sind Landseer ausgesprochen solide gebaut, dadurch extrem widerstandsfähig und unempfindlich.

Die gewaltigen körperlichen Eigenschaften verleihen ihm nicht nur Respekt durch sein äußeres Auftreten, sondern er ist sehr wehrhaft und könnte sich und seine „Familie“ jederzeit problemlos gegen menschliche und tierische Gefahren, wenn nötig sicher und zuverlässig verteidigen. 

Ferner ist der Landseer mit einem kräftigen Kiefer und Scherengebiss ausgestattet, was ihm bereits historisch betrachtet, bei der Rettung und Bergung von Menschen im Wasser, dem Einholen von Fischernetzen und Abschleppen von Booten geholfen hat. Denn er kann gut Zupacken und den einmal fixierten Gegenstand unermüdlich über eine lange Distanz festhalten. Zudem ermöglicht ihm diese Ausstattung, dass er sein Futter, ob Rohfütterung oder Knochen als Belohnung, jederzeit gut fressen und zermalmen kann.

Für seine ausgesprochene Schwimmfähigkeit gegen jegliche Strömungen und Wellengang, sowie weiter Entfernungen ist legendär und wird bisweilen auch im Rettungshundewesen bei der Wassersuche und der Wasserrettung an den Küsten und Seen genutzt. Der Landseer hat schon zahlreichen Menschen das Leben gerettet.

Sein guter Geruchssinn kommt ihm auch als Mantrailer, also als ausgebildeter Personenspürhund, bei der Suche von vermissten Personen entgegen. Diese Stärke kann der Landseer hervorragend alternativ im Hundesport bei der Fährten-, Dummy- und Wasserarbeit einbringen und somit etwas für seine Auslastung tun.

Seine Ausdauerfähigkeit und gute Kondition verdankt der weiß-schwarze Koloss u.a. auch seinem ausgeprägt gebauten Körpergebäude, insbesondere im Bereich von Brust und Rippen. Damit können seine inneren Organe wie Herz und Lunge sich bestens ausbilden und haben genügend Platz für ihr Wachstum. Dies äußerst sich dann wiederum durch ihre hervorragende Leistungsfähigkeit.

Der muskulös gebaute Halsbereich in Kombination mit den äußerst muskulösen Vorder- und Hinterläufen, befähigen den Landseer schwere Lasten mit Hilfe von entsprechenden Karren und Bollerwagen zu ziehen. Auf diese Hilfe waren bereits in der Geschichte der Vorläufer des heutigen Landseer die Waldarbeiter auf Neufundland angewiesen, die das gefällte Holz zu den Schiffen ans Wasser befördern mussten. Diese enorme Zugkraft kann heute gut bei verschiedenen Disziplinen im Zughundesport Verwendung finden, aber auch zum Schlitten- oder Bollerwagenziehen mit den Kindern der Familie.

Abschließend wollen wir nochmals auf die Vorteile und daraus resultierende Stärken des doppelten Haarkleides zurückkommen: Das dichte Deckhaar und die wärmende Unterwolle sorgen dafür, dass der Landseer äußerst wetterbeständig und -resistent ist, insbesondere gegen Kälte, Nässe und Wind.

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Geländegängigkeit
  • schubvolle Beschleunigung
  • gute Schwimmer
  • Eindruck von Wach- und Schutztauglichkeit
  • Zughundetauglichkeit
  • Ausdauer
  • Belastbarkeit
  • fester Biss
  • ausreichend Platz für innere Organe
  • stabiles Skelett
  • imposantes Bellen
  • Robustheit
  • Verletzungsresistenz
  • Wehrhaftigkeit
  • Widerstandsfähigkeit
  • guter Geruchssinn
  • Kälteresistenz
  • Nässeresistenz
  • Windresistenz

Schwächen

  • hoher Futteraufwand
  • Fellwechsel 2 mal jährlich
  • Haarverlust ganzjährig
  • großer Platzbedarf
  • viel Sabber

Schwächen

Da wir bei den Stärken mit dem Fell unsere Ausführungen beendet haben, wollen wir im Hinblick auf mögliche Schwächen, im Umkehrschluss auch mit etwaigen Nachteilen durch die Fellbeschaffenheit im Alltag mit einem Landseer anfangen:

Große Hitze mag er nicht, ein schattiges Plätzchen ist an heißen Sommertagen durch das dicke und dichte Fell sicherlich die angenehmere Variante, die den Rassehund deutlich weniger belastet und für ein besseres Allgemeinbefinden sorgt.

Der Landseer verliert ganzjährig viel Haar, was sich an Kleidung, Mobiliar, KFZ etc. schnell bemerkbar macht. Auch auf dem Boden im Wohnraum wird sich immer verlorenes Haar niederlegen. Während dem Fellwechsel ist der Haarausfall entsprechend ausgeprägter.

Das Fell ist auch relativ pflegeintensiv, denn es muss regelmäßig gebürstet und gekämmt werden, damit das Fell seinen Glanz behält, altes und abgestorbenes Haar entfernt wird, damit das nachwachsende Haar besser gedeihen kann.

Was das Thema Hygiene und Sauberkeit angeht, so müssen sich Halter eines Landseer darauf einstellen, dass dieser häufig sabbert und dies nicht zu knapp. Es gibt hier Exemplare die bei der Ansicht und dem Geruch von Futter regelrecht Sabberfäden am Maul herunterlaufen haben, geschweige denn was das Spritzen mit seinem Sabber beim Kopfschütteln nach dem Trinken in seiner direkten Umgebung angeht. Es kommt hier aber immer auf die Lefzenbeschaffenheit und damit das Hundeindividuum an.

Nicht wegzudiskutieren ist die enorme Größe des Landseer und damit verbunden die gesamten Ausmaße. Damit benötigt der Rassehund viel Platz, sei es im Wohnraum oder beim Transport im Auto. Will man seinen Landseer mit in Urlaub nehmen und ist auf öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn angewiesen oder will gar mit dem Flugzeug verreisen, so wird das Mitnehmen des Hundes fast zu einer unlösbaren Aufgabe. Auch die Begleitung zum Abendessen bei Freunden oder in einer öffentlichen Gaststätte sollte vorab stets abgesprochen werden, da nicht jeder für die Anwesenheit eines solch imposanten Hundes offen ist oder gar das Platzangebot dies nicht zulässt.

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Landseer: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Landseer aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Mittel
Willenstärke Hoch
Allein zuhause -
Verfressenheit Hoch
Jagdtrieb -
Wachsamkeit Hoch
Streuner-Trieb -
Bewegungsbedürfnis Mittel
Verspieltheit Hoch
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Ausgeprägte Intelligenz, Lernfähigkeit und Gelehrigkeit, hohes und schnelles Auffassungsvermögen, sensible Antennen und hervorragendes Einfühlungsvermögen, Sozialkompetenz, guter Orientierungssinn sind nur einige der positiven Eigenschaften die zeigen, wie klug der Landseer ist und warum er so vielseitig verwendet wird.

Denn er eignet sich sowohl als wohlerzogener und gehorsamer Begleit- und Familienhund im Alltag, lässt sich auf Grund seiner Rassemerkmale prima als Rettungshund und Therapiehund ausbilden und erfolgreich einsetzen, aber auch zur Ausübung verschiedener Disziplinen im Hundesport abrichten. Im Grunde kann dem Landseer also fast alles beigebracht werden und sie begreifen schnell was von ihnen verlangt und erwartet wird, setzen die Übungen und Aufgaben vorbildlich und korrekt um.

Temperament

Den Landseer zeichnet ein lebhaftes Temperament aus, sie sind trotz ihrer Größe und Gewicht agil und beweglich. Zudem strotzen sie nur so vor Kraft und Power.

Sie bringen eine ausgesprochene Wesensfestigkeit mit, sind gelassen und haben eine extrem hohe Reizschwelle, können aber wenn nötig ebenso explodieren und aus sich herausgehen und anschließend wieder in den Ruhezustand runterfahren. 

Landseer sind zu keiner Zeit aggressiv veranlagt. 

Einen ganz ungewöhnlichen und gleichzeitig äußerst hereoenhaften Wesenszug ist ihr natürlich angelegter Drang, hilfsbedürftigen Menschen und Tieren, die sich in einer lebensbedrohlichen Lage im Wasser befinden, zu retten und diese stets unter dem Einsatz des eigenen Lebens. Daher auch die besondere Eignung und Fähigkeit für den Einsatz als Rettungshund zu Wasser.

Willensstärke

Ohne entsprechende Willensstärke wären die lebensrettenden Maßnahmen bei der Bergung von Schiffsbrüchigen und sonstigen Wasseropfern in den teilweise sehr rauen Gewässern vor Neufundland nie möglich gewesen. Diese Willenskraft ist auch heute noch beim Einsatz als Rettungshund, ob bei der Wasserrettung an der Küste oder den inländischen Seen, wie auch als Lawinenhund notwendig, um die immensen Herausforderungen und Belastungen zuverlässig und erfolgreich bewältigen zu können.

Die Aufgaben, die sie übertragen bekommen, setzen sie zielorientiert und konsequent um, auch dies zeugt von Entschlossenheit, die ohne Zielstrebigkeit, Ehrgeiz und Willenskraft nicht möglich wäre.

Der Landseer hat ein starkes Wesen und festen Charakter – sie sind Hunde mit einer eigenen Persönlichkeit, die fest im Hundeleben stehen.

Sie sind selbstbewusst und selbstsicher, mitunter zeigen sie ihren eigenen Kopf, der dann zuweilen als Dickköpfigkeit und Sturheit betrachtet wird.

Verfressenheit

Verfressen zu sein, sagt man dem Landseer weitläufig nach, daher muss man im Haus Nahrungsmittel und das Hundefutter gut wegschließen, damit ihm keine Gelegenheit für "Futterdiebstahl" geboten werden kann. 

Auf Grund dieser Anlage, benötigt der Landseer ein umfassende Erziehung in diesem Zusammenhang, damit er möglichst nur noch Fressbares anrührt, wenn er einen fest einstudierten Freigabekommandos seines Herrchen/Frauchen erhält. Dies schützt ihn auch wenn ihr mit eurem Landseer auf der Hunderunde unterwegs seid, damit er nichts unerlaubt aufnimmt und sich u.U. eine schlimme Vergiftung oder Verletzung durch ausgelegte Giftköder einheimst.

Wachsamkeit

Der Landseer eignet sich hervorragend als Wachhund, er bringt einen ausgeprägten Wach- und Schutztrieb mit.

Damit ist stets gewährleistet, dass das Eigentum und alle Angehörigen des Familienrudels vor Gefahren von außen sicher sind.

Er bewacht sein Revier zuverlässig und ist notfalls bereits dieses zu verteidigen, seien es tierische oder menschliche ungebetene Gäste.

Neben seiner Aufmerksamkeit und seiner imposanten Erscheinung, hilft ihm nachdrücklich wenn er anschlägt und von seinem tiefen und eindrucksvollen Bellen Gebrauch macht.

Bewegungsbedürfnis

Trotz ihrer gewaltigen Statur sind Landseer für jegliche Art der Bewegung und Aktivität zu begeistern. Sie sind keine Supersportler, die den ganzen Tag energiegeladen umherwirbeln und ständig rastlos etwas machen müssen, sondern genießen hier und da auch ihre Ruhephasen. Dennoch ist ihnen Bewegung wichtig und der Drang aktiv zu sein ausgeprägt.

Das Beschäftigungsprogramm kann aber durchaus anspruchsvoll sein, damit sich der Landseer mit all seinen körperlichen und geistigen Rassemerkmalen entfalten und einbringen kann, denn er ist äußerst arbeitsfreudig und -willig.

Neben den üblichen Alltagsbeschäftigungen wie ausgedehnte Spaziergänge, ausgiebige Wanderungen, Apportierspiele mit Ball und Hundebegegnungen auf der Hundewiese, bieten sich einige Hundesportarten ideal für den Landseer an, zumal diese im Team mit seinem Herrchen/Frauchen absolviert werden.

Vorzugsweise sollten die Aktivitäten aus einem guten Mix an bewegungsseitigen und kopfseitigen Aufgaben bestehen. Der Landseer will gebraucht werden, konkrete Aufgaben erledigen dürfen und mit seinem Zutun seine Familie unterstützen. Daher bietet es sich an, auch mal die Einkäufe via Bollerwagen zu besorgen, die Tüten von ihm im Fang tragen und im Winter die Kinder auf dem Schlitten ziehen zu lassen. Mit etwas Kreativität lassen sich sicherlich noch viele andere Aufgaben zusammenstellen und von ihm lösen. Er wird es Dankbarkeit zurückzahlen und erhält so weitere Bewegung und Auslastung.

Wenn möglich gehört natürlich auch das Element Wasser zu den Favoriten bei der Wahl der Beschäftigungsformen. Er wird glücklich sein, wenn er seiner Wasserleidenschaft und Schwimmfähigkeit regelmäßig nachgehen kann, sei es beim Apportieren von Dummys am nahegelegenen See, bei der Wasserarbeit im Hundesport oder gar nach absolvierter Ausbildung zum Wasserrettungshund, wenn es regelmäßig zum Training ins Nass geht, um bei simulierten Rettungseinsätzen oder Notfällen sein Können zu zeigen.  

Denkt bitte aber bei der Auswahl der Aktivitäten an das Gewicht des Landseer und die Belastungen für Bänder, Knochen, Gelenke etc. und lasst ihn daher regelmäßig durchchecken, um bei Bedarf das Beschäftigungsprogramm anzupassen.

Verspieltheit

Landseer-Hunde werden als verspielte Hunde beschreiben, die einen ausgeprägten Spieltrieb mitbringen, den sie mit großer Vorliebe mit den Familienmitgliedern ausleben. Aber auch mit Artgenossen, bei entsprechender Sozialisierung, toben und spielen sie gerne umher.

Mut

Die Rasse ist mutig, couragiert und tapfer, hat aber keinerlei erhöhtes Aggressionspotential.

Der Landseer bringt alle notwendigen Eigenschaften mit, um sich notfalls bedingungslos tierischen und menschlichen Wesen, die eine Bedrohung für seine Familie und deren Eigentum, entgegenzustellen und in letzter Konsequenz zum Schutz und zur Verteidigung furchtlos, beherzt und wagemutig sich einem möglichen Konflikt zu stellen.

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Kommt der Landseer aus einer seriösen und fürsorglichen Zucht, dann wird der Fokus der Zuchttätigkeiten auf die Förderung von gesunden, wesensfesten, verhaltenssicheren und sozialverträglichen Nachzuchten liegen in dem u.a. die zur Verpaarung kommenden Zuchthunde anhand einer sorgsamen und disziplinierten Zuchtauswahl, ausgesucht werden.

Wird dann durch den Züchter und den zukünftigen Halter in Sachen Prägung, Habitutation und Sozialisierung durch behutsame Gewöhnung und soziale Interaktionen mit Menschen, Artgenossen, artfremden Tieren und sonstigen Umwelteinflüssen alles getan, um entwicklungsseitig eine umweltsichere und sozialverträgliche Landseerpersönlichkeit mit Hilfe von positiven Lernerfahrungen und Eindrücken zu gestalten, dann wird der Landseer in aller Regel ein äußerst sozialverträglicher Zeitgenosse sein und mit zunehmender Reife eine ausgeprägte Sozialkompetenz aufbauen - ein gutes Gemüt bringt er von Haus aus so oder so mit.

Um mehr auch über die Persönlichkeitsentwicklung von Welpen zu erfahren, legen wir euch unseren Leitartikel "Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen" zur Lektüre an Herz.




Freundlichkeit zu Hunden

Wird der Landseer bereits im Welpenalter früh mit anderen Hunden z.B. in der Welpengruppe, auf der Hundewiese oder sonst im Alltag zusammengebracht und mit Artgenossen sozialisiert, so kann er sein innerartliches Sozialverhalten weiter ausbauen und verfeinern, sich ausreichend Sozialkompetenz aneignen und wird zu einem sehr sozialverträglichen Zeitgenossen, der dann anderen Hunden gegenüber freundlich gestimmt ist, gerne mit ihnen zusammenkommt und für Spiel und Spaß zu haben ist.




Freundlichkeit zu Menschen

Generell ist der Landseer freundlich, liebevoll und liebenswürdig, insbesondere was seine Bezugspersonen angeht. Fremden gegenüber ist er zuweilen zunächst zurückhaltend, reserviert und checkt diese aufmerksam und scharfsinnig ab, um sich ein genaues Bild zu verschaffen. Auch hier zeigt sich wieder seine Wachsamkeit, denn er ist stets auf der Hut.

Zusammenfassend kann man dem Landseer ein freundliches und liebenswertiges Wesen, mit einem tollen Charakter bescheinigen.




Bindung zum Herrchen

Der Landseer ist äußerst anhänglich, sehr treu und auf seine Bezugsmenschen fixiert, wodurch in aller Regel ein sehr harmonievolles und von ausgeprägtem Vertrauen getragenes Zusammenleben unter einem Dach stattfindet. Durch den entsprechend intensiven Umgang und das tägliche Miteinander ab Tag des Einzugs wird sich eine nachhaltig starke Bindung und enge Beziehung zu dem sanften Riesen aufbauen lassen. Ist dem so, so besteht ein wahrhaftes Band der Liebe, eine innige Freundschaft, ohne bedingungslose Unterwürfigkeit zu zeigen, aber stets wie eine Wand vor seinen Lieben zu stehen und notfalls sprichwörtlich durch die Hölle für sie zu gehen. Auf den Landseer ist als fester Sozialpartner Verlass.

Diese tolle Partnerschaft überträgt sich dann auch auf seine Motivation, sich möglichst umfangreich durch die Übernahme von Aufgaben und Arbeiten nützlich zu machen. Der Landseer will mit seinem Tun für aktive Unterstützung sorgen – und man kann ihn für viele Dinge hervorragend einsetzen, dabei für körperliche und geistige Auslastung sorgen.

Neben den gemeinsamen Aktivitäten und der Beschäftigung mit dem Hund, gehört auch die körperliche Zuwendung unbedingt dazu, denn Landseer genießen es ab und an zu schmusen und ihre körperliche Zuneigung zu bekommen. Warme Worte, Lob und Belohnung bekräftigen dies und sorgen für viel Wohlbefinden und Wohlwollen.

Landseer wollen immer dabei sein, sich in der Nähe ihrer Familie aufhalten und ein gleichwertiges Rudelmitglied sein. Sie eignen sich nicht zur Zwingerhaltung und würden unter der Einsamkeit seelisch schwer leiden.




Erziehbarkeit

Der Landseer bringt alle Eigenschaften und Wesensmerkmale mit, die es für eine leichte Erziehungs- und Ausbildungsfähigkeit benötigt. Der Rassehund ist klug, gelehrig und lernwillig, bringt einen ausgeprägten Arbeitseifer mit, hat eine ausgesprochene Auffassungsgabe und verseht schnell, was man von ihm verlangt. 

Die ausgesprochene gute Kooperationsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit sorgen weiterhin dafür, dass neben dem privaten Gebrauch im Rahmen der Erziehung auch von offizieller Seite im Rettungshundewesen und für den Dienst als Therapiehund, auf den Landseer mit Vorliebe zurückgegriffen wird.

Dennoch wollen wir auch an dieser Stelle nochmals anmerken, dass Hundeerfahrung generell von großem Vorteil ist. Die Führung und Verantwortung für die Aufzucht und alle damit verbundenen Maßnahmen wie Prägung, Sozialisierung und Erziehung liegen ab der Übernahme beim Halter. Er ist der Rudelführer, der die richtigen Rahmenbedingungen für ein problemloses und kontrolliertes Halten und Führen des Landseers im Alltag ermöglichen muss, sprich anhand der jeweiligen Hundepersönlichkeit, der angeborenen und erworbenen Eigenschaften den Trainingsumfang und die Vorgehensweise im Alltag ausrichten muss, denke man beispielsweise an den ausgeprägten Bewacher- und Schutztrieb und damit verbundene Territorialverhalten. Feste Regeln und Grenzen sind daher unabdingbar, die dann durch liebevolle Konsequenz und diszipliniertes und souveränes Handeln umgesetzt werden müssen. Und hier müssen alle beteiligten Familienmitglieder an einem Strang ziehen, denn damit werden die Regularien für den Hund zu Leitplanken an denen er sich orientieren kann und die ihm für sein Verhalten und Handeln Sicherheit geben. Nachlässigkeiten, Versäumnisse und Fehler sollten möglichst von Anfang an vermieden werden, da sie sich schnell auf die Führigkeit und das Miteinander auswirken.

Einen solch starken, kraftvollen und gigantischen Hund muss man als Halter durch entsprechenden Grundgehorsam, Erziehungs- und Trainingstechniken, viel Wissen und Erfahrung kontrollieren, lenken und führen, denn wenn er einmal an der Leine loszieht, wird er jeden noch so standhaften Kerl locker hinter sich herziehen und seinen Weg gehen.




Kinderfreundlichkeit

Bei entsprechender Sozialisierung und Gewöhnung an die Kinder der Familie ein idealer Familienhund, der sehr kinderlieb, sanftmütig, liebenswert, gelassen und geduldig mit ihnen umgeht, jederzeit zum Spielen zu haben und ein guter Aufpasser ist.

Dennoch sind Regeln und bestimmte Umgangsformen für die Kinder unerlässlich, damit stets mit Respekt mit dem Hund umgegangen wird. Diesbezüglich raten wir euch zu unserer Lektüre „Goldene Regeln für Kinder beim Umgang mit einem Hund“.




Sozialverhalten

Freundlichkeit Hoch
Dominanz -
Sozialverträglichkeit Hoch

Freundlichkeit Hoch
Dominanz -
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Hoch
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität -
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Was gibt es beim Landseer im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Landseers aufkommen?

Erziehungsthemen

Ein Hund bringt generell angeborene Rasseeigenschaften mit, sprich bestimmte Wesensmerkmale, Instinkte und Triebe sind vererbt und von Natur aus angelegt, die zu Verhalten führen. Ferner gibt es erworbene Merkmale, die durch Einflüsse ab der Geburt das Wesen, den Charakter und letztlich die Persönlichkeit des Welpen und Hundes formen, seien es Erlebnisse und Erfahrungen während der Prägungs- und Sozialisierungsmaßnahmen in der sensiblen Phase, Erziehung und Ausbildung, Umgang, Lebens- und Haltebedingungen, Krankheiten, Kastration etc.. 

Auf Grund dieser gesamten Komplexität können sich bei der Aufzucht eines Welpen durchaus auch unbeabsichtigt Fehler einschleichen oder schlichtweg wesentliche Dinge vergessen werden, die sich dann auf das Miteinander und Zusammenwirken, sowie Verhalten ausschlagen können. Leider ist dies nicht immer zu vermeiden und schlichtweg einfach auch nur menschlich. Dies ist soweit auch völlig ok, solange wir als Halter nicht unsere Verantwortung unseren Hund und in der Folge für dessen Verhalten vergessen. 

Das Halten und Führen eines Landseer ist für Menschen mit Hundeerfahrung und Führungspersönlichkeit sicherlich einfacher als für Hundeanfänger, die quasi bei Null anfangen und der Welpe/Hund früher oder später die Unerfahrenheit und mitunter Unsicherheit spürt und zu seinem Vorteil macht. 

Hier sollte sich idealerweise jeder im Vorfeld der Anschaffung einerseits über die Rassemerkmale und möglichen verhaltensseitigen Besonderheiten explizit informieren und dann eine ehrliche Entscheidung treffen, ob man sich sicher den Herausforderungen mit einem dieser wunderbaren Giganten stellen will und diesen vor allen Dingen gewachsen fühlt. 

Denn ansonsten kann es bei der Haltung von Hunderassen, die es durch ihre natürlichen Eigenschaften und ursprüngliche Verwendung gewohnt waren, hart zu arbeiten und Tag ein, Tag aus verantwortlich für bestimmte Aufgaben, Eigentum, Tiere etc. zu sein und in letzter Konsequenz auch eigenständig Entscheidungen zu treffen und selbstständig zu handeln, herausfordernd werden.

Prägung und Sozialisierung sind das eine, die richtigen und zu Teilen rassespezifischen Erziehungsmaßnahmen, sowie der Stil wie man dann tagtäglich souverän einen Hund führt, das andere. 

Bereits kleinste Versäumnisse und Fehler rund um die Erziehungsmaßnahmen, aber auch bei der Umsetzung von konditioniertem Verhalten im Hundealltag können sich nachhaltig negativ auf die Führigkeit und Lenkbarkeit eines Hundes auswirken, sprich zu unerwünschtem Verhalten bis hin zu vermeintlichen Verhaltensproblemen führen, deren Ursache aber nicht zwangsläufig beim Hund, sondern durchaus in der Herangehensweise und dem Verhalten des Halters ursächlich zu suchen sind. 

Sollte es jedenfalls beim Arbeiten mit dem Hund und dessen Verhalten nicht wunschgemäß laufen, raten wir unbedingt frühzeitig einen kompetenten und erfahrenen Hundetrainer zu kontaktieren und sich diesem mit dem vermeintlichen Problem anzuvertrauen. Eigenmächtiges „Herumdoktern“ führt in aller Regel zu noch mehr Dissonanzen, was sich dann auch folglich auf das Verhältnis Hund/Halter niederschlägt und die Beziehung und Bindung belastet. Ferner kann sich ein wahrhaftiges Problemverhalten auch immer weiter verfestigen und die dann nötigen Gegenmaßnahmen sehr umfangreich und zeitlich aufwändig machen.

Da beim Landseer nicht gesichert gesagt werden kann, welche Vorläufer-Hunde tatsächlich für dessen Erbgut letztendlich verantwortlich sind und es in den kynologischen Ausführungen u.a. Hinweise über Hüte- und Hirtenhunde spanischer, portugiesischer und französischer Fischer gibt und definitiv der Wach- und Schutztrieb als Wesensmerkmal angelegt und stark ausgeprägt ist, kann es in Sachen Territorialverhalten durchaus je nach Hundeindividuum beim Landseer in dieser Thematik zu unerwünschten und unangemessenem Verhalten kommen. Schließlich sollten die Vorläufer bereits auf Neufundland Schutz vor Bären und Wölfen bieten und mussten Gefahren eigenständig einschätzen und notfalls konsequent und wehrhaft handeln, was nicht heißt, dass die Rasse aggressiv ist, es ging nur um Verteidigung der anvertrauten Habseeligkeiten und Nutztiere.

Zudem ist der Landseer eine Hunderasse mit starkem Charakter und Persönlichkeit, was sich zuweilen gefühlt als Dickköpfigkeit, starkem Selbstbewusstsein und selbständiger Entscheidungsfreudigkeit äußern kann.

Und eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche: Der Grundgehorsam und die Führigkeit sind extrem wichtig, denn einen Landseer mit annähernd 80 Kg Muskelmasse kann man durch das Fixieren mit der Leine nur schwer im Zaum halten, dies muss durch entsprechendes Training und Führungsqualität erreicht werden, um diese Riesenrasse stets im Griff zu haben.

Generell ist der Schlüssel zum Erfolg beim Landseer, egal ob es sich um Erziehungsfragen oder das alltägliche Miteinander und das Umsetzen erlernter Lerninhalte geht, eine liebevolle, konsequente und disziplinierte Führung, die sich auf der positiven Verstärkung gewünschten Verhalten aufbaut. Denn Lob und Belohnung hat zur Motivation noch nie geschadet und führt zu nachhaltigem Erfolg. Und dies gilt für jedes Alter, ob Welpe, Junghund, erwachsener und ausgereifter Hund oder Senior.

Nachlässigkeiten, Versäumnisse und Fehler führen hingegen bei jedem Hund und somit auch beim Landseer unweigerlich zu unerwünschten Verhaltensweisen und Handlungen. Daher braucht auch der Landseer eine Führungspersönlichkeit an seiner Seite, die durch Führungsstärke, souveränes Auftreten, Unnachgiebigkeit,  Konsequenz und Gradlinigkeit sich den Respekt des Hundes erarbeitet und damit als dessen Autoritätsperson und Rudelführer akzeptiert wird. Angemessene, versierte und kompetente Kommunikation ist ein wesentlicher Faktor, um diese Giganten zu führen und wirksam durch den Alltag zu manövrieren. Dazu gehören auch feste und unumstößliche Regeln, Grenzen und Tabu´s, die von allen Familienmitgliedern gleichermaßen gelebt werden müssen.

Wie kann sich dies alles beispielsweise dann im Alltag mit einem Landseer äußern? 

Lebt der Landseer mit euch in einem Haus mit großem Garten, so ist dies sein Revier und Territorium, für dessen Sicherheit er als Persönlichkeit steht. Sprich er passt wachsam auf, das Haus, Hab und Gut und die Familie ist unter seinen Fittischen geschützt und vor äußeren Gefahren sicher. Betrifft dann jemand unerlaubt das Allerheilige, so wird der sonst so friedfertige und freundliche Landseer dies durch sein Bellen melden und gleichzeitig dies als Warnsignal an die Eindringlinge absenden. Je nach Verhalten der ungebetenen Gäste kann es zu weiteren Eskalationsstufen kommen, da der Vierbeiner sein Territorium notfalls verteidigt – so wie es Hirtenhunde als Herdenschutzbeauftragte bei ihrer Funktion als Bodyguards für Schafe und sonstiges Nutzvieh machen.

Ebenso kann das territoriale Verhalten auch unterwegs beim Spazieren mit Herrchen und der Familie durch den ausgeprägten Wach- und Schutztrieb zu Problemen führen. Kommt euch im Feld ein anderer Spaziergänger mit oder ohne Hund entgegen und euer Landseer stellt sich schützend vor euch, um ein klares Zeichen und Signal an die entgegenkommende Partei abzusenden und vor dem Näherkommen zu warnen, diese die Warnzeichen als solche nicht wahrnimmt und die Distanz weiter reduziert, so kann dies u.U. für den Landseer bedeuten, dass das Drohgebärde nicht ausgereicht hat, die Gefahr und Bedrohung zunimmt und er eine Eskalationsstufe hochschalten muss, die sich in Verteidigungsmaßnahmen bis hin zum Angriff äußeren, um möglichst den „Eindringling“ zu vertreiben und in die Flucht zu schlagen. So wie es ein Herdenschutzhund gegen Bären und Wölfe zur Abwehr etwaiger Beutezüge zum Schutz seiner Herde tun würde.

Auf die vorgenannte natürliche Veranlagung muss man ab dem Welpenalter des Landseer ein Auge haben, sprich Prägung, Habituation, Sozialisierung und Erziehung auch in diese Richtung ausrichten. Wichtig ist z.B., dass der Landseer in seiner frühen Welpenentwicklung gut mit Menschen und anderen Tieren sozialisiert wird und man ihn konsequent und diszipliniert führt, Regeln und Grenzen aufstellt und diese gemeinsam mit der gesamten Familie nachhaltig lebt.

Das Integrieren des Landseer-Welpen in den Familienrudel und die Zuweisung seiner Position in der Rangordnung ist ebenfalls eine bedeutende Aufgabe, um den Giganten zu einem wirklichen Teil des Sozialverbands zu machen, aber auch seine untergeordnete Stellung zu manifestieren. Der Vierbeiner muss sich an seinem Rudelführer und der Familie orientieren und von ihr durch diszipliniertes Handeln und Führen leiten lassen. Der Landseer muss verstehen, wer die Hosen anhat und der Anführer der Truppe ist.

Apropos Familie: Wenn ihr euch einen Landseer anschafft, will dieser mit euch im Haus und in eurer direkten Nähe leben. Die Rasse ist ausgesprochen menschenbezogen. Der Landseer ist keine Zwingerhund, eine derartige isolierte Haltung würde ihm psychisch zusetzen, ohne seinen Menschenkontakt würde leiden und innerlich zu Grunde gehen, was sich wiederum auf das gesamte Verhalten durch die Wesensveränderung niederschlagen würde.

Ferner muss das Alleinbleiben früh im Welpenalter behutsam und Schritt für Schritt dem Welpen beigebracht werden, wenn ihr euren Landseer perspektivisch hin und wieder alleine zu Hause lassen wollt, um kurzzeitig die Einkäufe zu erledigen, einen Frisörbesuch oder Arzttermin wahrnehmen zu können. Wird dies nicht geübt und sachte beigebracht, drohen je nach Hundeindividuum natürlich ausgelöste Angstgefühle, die im weiteren Verlauf bis hin zu Trennungsangst führen können, schließlich handelt es sich bei Hunden um Rudeltiere, die als ausgesprochen soziale Lebewesen ihre Rudelmitglieder in Form ihrer Menschen oder Artgenossen benötigen. Die Folgen äußern sich in unerwünschtem Verhalten, angefangen von Zerstörung von Mobiliar, über Heulen und Jaulen bis hin zum Urinieren oder Kotabsetzen. Weitere Informationen und hilfreiche Praxistipps findet ihr in unserem Artikel „Den Hund bereits im Welpenalter früh an das Alleinsein gewöhnen“.

Zu guter Letzt wollen wir nochmals auf die starke Neigung für das Fressen hinweisen. Der Landseer schlingt gerne etwas in sich hinein, er ist keinem Leckerbissen abgeneigt, was einerseits zu Übergewicht, andererseits zu bösen Vergiftungen durch Aufnahme von ausgelegten Giftködern führen kann. Daher muss unbedingt das Hundetraining bestimmte Komponenten beinhalten, damit der Landseer bestensfalls nur noch Fressbares aufnimmt, wenn ihr ihm die Erlaubnis durch einen Freigabebefehlt erteilt hat. Neben der hierdurch gewonnenen Sicherheit, zementiert ihr zudem eure ranghöhere Position in der Rangordnung, da ihr generell Beginn und Ende jedes Tuns des Vierbeiner, vorgeben solltet.

Erziehungsthemen

  • Angsttraining
  • Antiaggressionstraining
  • Antigiftködertraining/Klauen von Lebensmitteln
  • Zerstören von Hausrat

Landseer (europäisch-Kontinentaler Typ) - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Landseer ist mehr als nur ein Haustier oder ein tierischer Begleiter. Er ist ein stolzer, würdevoller und charmanter Gentleman in der Welt der Hunderassen. Diese majestätischen Hunde mit ihrem beeindruckenden schwarz-weißen Mantel strahlen Freundlichkeit, Großzügigkeit und unwiderstehliche Gelassenheit aus, die sowohl Hunde-Liebhaber als auch Menschen, die normalerweise ein wenig zurückhaltend gegenüber Hunden sind, in ihren Bann ziehen. 

Abgesehen vom Aussehen hat der Landseer einige bemerkenswerte Eigenschaften, die ihm zu einer Besonderheit in der Hundefamilie gemacht haben. Einer der auffälligsten Aspekte ist seine unerschütterliche Loyalität dem Besitzer gegenüber, die durch eine unermüdliche Liebe und Zuneigung ergänzt wird. Wenn Sie einen treuen Freund suchen, der bereit ist, an Ihrer Seite zu stehen, egal was passiert, dann ist der Landseer die perfekte Wahl.

Ein schwarz weißer Landseer steht in einem klaren Bachlauf und schaut nach oben

Sozialisation des Landseers

Der Sozialisationsprozess eines Welpen ist essenziell für sein zukünftiges Sozialverhalten und spielt eine entscheidende Rolle in den ersten Lebensmonaten. Der Prozess sollte so früh wie möglich erfolgen und sorgfältig und konsequent durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass sich der Welpe zu einem gut angepassten, sozialen und ausgeglichenen Hund entwickelt. Bei der Sozialisierung ist der Kontakt zu einer Vielzahl von Menschen und anderen Tieren, verschiedenen Umgebungen, Geräuschen und Situationen besonders wichtig.

Grundkommandos

Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib", "Hier" sind für Hunderassen wie den Landseer besonders wichtig. Diese Kommandos tragen dazu bei, die Sicherheit des Hundes in verschiedenen Umgebungen und Situationen zu gewährleisten, und stärken gleichzeitig die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund.

Gehen wir ins Detail der Grundkommandos: "Sitz" ist das allererste Kommando, das jeder Hund lernen muss. Es ist nützlich in vielerlei Hinsicht. Es kann Ihren Hund daran hindern, zu springen, zu betteln oder sich auf unerwünschte Weise zu verhalten. Das Kommando "Platz" kann Ihrem Hund helfen, ruhig und still zu bleiben, wenn er aufgeregt oder nervös ist.

Gehorsamkeitstraining

Gehorsamkeitstraining ist ein unerlässlicher Teil der Hundeerziehung. Es hilft, die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Hund zu stärken und fördert positives Verhalten.

Leinentraining

Eine adäquate Leinenführigkeit ist für jede Hunderasse entscheidend, und der Landseer bildet hier keine Ausnahme. Effektives Leinentraining fördert Gehorsamkeit, verbessert die Selbstkontrolle des Hundes und fördert ein sicheres und geordnetes Gehen.

Spiel- und Apportiertraining

Erfolgreiche Spiel- und Apportierübungen erfordern Geduld und Übung. Dies trägt zur Verbesserung der geistigen und körperlichen Fähigkeiten des Hundes bei und stärkt die Bindung zwischen dem Hund und seinem Besitzer.

Ein schwarz weißer Landseer im Großformat mit heraushängender Zunge schaut den Betrachter aufmerksam an

Schlüsselpunkte zur Erziehung des Landseers
  • Ein klares und konsequentes Training ist entscheidend - es hilft dabei, Vertrauen und eine Ankerbeziehung zum Hund aufzubauen.
  • Die Bereitstellung ausreichender, regelmäßiger Bewegung ist wichtig - sie hilft dem Hund, sein Energielevel auszugleichen und gesund zu bleiben.
  • Eine angemessene und gesunde Ernährung ist notwendig - sie unterstützt das Wachstum und die Gesundheit des Hundes.
  • Regelmäßige soziale Interaktion und Spielzeiten sind wichtig - sie helfen, den Hund geistig und körperlich angeregt zu halten und fördern positive soziale Verhaltensweisen.
Zusammenfassung

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Landseer eine einzigartige und besondere Rasse ist, die durch ihre Verspieltheit, Loyalität und liebevolle Natur besticht. Als Besitzer eines Landseers haben Sie nicht nur die Verantwortung für sein Wohlergehen, sondern auch die Chance, einen treuen und liebevollen Begleiter zu haben, der Ihren Alltag bereichern und Freude in Ihr Leben bringen wird. Mit der richtigen Erziehung, angemessene Pflege und Liebe wird Ihr Landseer zu einem unvergesslichen Teil Ihres Lebens werden.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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Rassetypische Krankheiten des Landseers

Landseer: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Allgemein gilt die Rasse Landseer als sehr gesund, robust und überwiegend frei von Erbkrankheiten und genetischen Belastungsfaktoren, wobei letztere genau im Blickfeld bei der Auswahl des Welpen, dessen Elterntiere und Vorfahren liegen sollten, da prinzipiell diese Vorerkrankungen beim Landseer diagnostiziert und bekannt sind, aber größtenteils durch entsprechende Untersuchungsmaßnahmen und Gentests im Vorfeld der Zucht diagnostiziert werden können, um das Risiko der Weitergabe über das Genmaterial der Elterntiere zu vermeiden.

Nicht zu Letzt wollen wir als zusätzlichen Indikator für die generelle Gesundheit des Landseers auch nochmals die hohe Lebenserwartung zwischen 8 und 12 Lebensjahres herausstellen, die für eine so große Hunderasse Bände spricht. 

Wichtig ist im Vorfeld des Welpenkaufs sich ausreichend rund um die Bezugsquelle für die Anschaffung eines Landseer-Welpen aus einer guten, kompetenten und seriösen Zucht, zu erkundigen. Denn damit steigt automatisch auch die Chance, einen möglichst gesunden und fitten Welpen zu bekommen, dessen Zuchtlinie und Vorfahren möglichst frei von jeglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind.

Warum ist es von Vorteil bei der Auswahl der Zuchtstätte deshalb über organisierte und damit kontrollierte Züchter zu gehen?

Diese Zuchtstätten gehen ihren Zuchttätigkeiten nach fest definierten Zuchtordnungen nach und sind damit bei all ihren Maßnahmen einem strikten Reglement mit stetigen Kontrollen unterzogen, die im Sinne der Zuchthunde und ihren Nachzuchten dienen.

Kurzum, alle Zuchthunde müssen ihre Qualität vor Zuchteinsatz bei einer Körung und Zuchtauslese unter Beweis stellen, damit das Zuchtziel eines optimalen Rassevertreters laut Rassestandard der jeweiligen Rasse im Hinblick auf die physischen und wesensseitigen Merkmale erreicht werden kann, sowie gesundheitlich beste Erbgutvoraussetzungen die Grundlage für die Nachzuchten bilden. 

Das Zuchtziel sind letztlich gesunde und genetisch unbelastete, wesensfeste und konstitutionell bestens aufgestellte Landseer-Welpen.

Es wird also alles im Vorfeld unternommen, damit die Zuchtlinien über Generationen möglichst frei von Erbkrankheiten und Gendefekten bleiben.

So sind im Rahmen der gesundheitlichen Maßnahmen Untersuchungen auch beim Landseer hinsichtlich Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellenbogengelenksdysplasie (ED) nötig, da diese erblichen Hundekrankheiten bei großen Hunderassen häufiger zu finden sind.

Ferner ist eine Untersuchung auf Cystinurie, eine Stoffwechselerkrankung verpflichtend.

Ab und an ist die erblich bedingte Magendrehung ebenfalls Thema beim Landseer.

Des Weiteren sind die Degenerative Myelopathie und die Muskeldystrophie mögliche erbliche und genetisch bedingte Belastungsfaktoren, auf die es beim Landseer ein Auge zu halten gibt.

Ferner gelten die Hyperurikosurie und Maligne Hyperthermie als bekannt.

Sonstige Krankheiten

Sonstige rassetypische Krankheiten sind beim Landseer nicht bekannt, einzig auf die regelmäßige Pflege und Kontrolle der Ohren ist auf Grund der Hängeohren zu achten, da sonst das Potential für Ohrenentzündungen besteht, denn hier sammeln sich häufig Feuchtigkeit, Dreck und Parasiten.

OFA Krankheiten

    Erklärung OFA
    07

    Welche Aktivitäten eignen sich für den Landseer?

    Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Landseer?

    Passende Sportarten

    Was die möglichen Beschäftigungen, ob Hundesport oder Alltagsaktivitäten, mit einem Landseer betrifft, so solltet ihr generell immer schauen wofür sich der Hund begeistern lässt und eine Vorliebe entwickelt, denn neben der körperlichen und geistigen Auslastung geht es schließlich auch um den Spaßfaktor und eine harmonische gemeinsame Zeit. Hat der Landseer keine Lust, dann wird er es sicherlich als selbstbewusste und starke Hundepersönlichkeit zeigen.

    Ferner müssen die Konstitution, Fitness und Gesundheit im Vordergrund stehen. Die Größe und das schwere Körpergewicht sind nicht wegzudiskutieren, die Beschäftigungsformen sollen nachhaltig positiv auf Körper und Geist wirken und nicht durch dauerhafte Belastung für Schäden an Gelenken, Sehnen, Knochen, Herz-Kreislauf-System etc. sorgen. Achtet auch auf das jeweilige Alter, denn besonders in der Wachstumsphase als Junghund oder im fortgeschrittenen Alter als Seniorhund müssen die Belastungen wohldosiert sein, damit sie keinen Schaden verursachen. Diesbezüglich machen regelmäßige Kontrolluntersuchungen großen Sinn, um frühzeitig etwaige Verletzungen und jegliche Gesundheitsbeeinträchtigungen zu entdecken und angemessen reagieren zu können. Letztlich wollt ihr ja sicherlich langfristig eine leistungsfähigen, gesundheitlich intakten Landseer mit einer stabilen Konstitution an eurer Seite wissen.

    Generell ist der Landseer temperamentvoll, bewegungsfreudig und bringt einen ausgeprägten Arbeitseifer mit. Dies sind u.a. einige hervorragende Rasseeigenschaften, um etliche Aktivitäten im Hundesport und der Freizeit gemeinsam zu unternehmen.

    Idealerweise hat man hier die ursprünglich angedachte Verwendung der Rasse im Blick, da viele Hunderassen schließlich als Arbeits- und Gebrauchshunde gezüchtet wurden und ganz bestimmte Arbeiten und Aufgaben an der Seite ihrer Besitzer zu deren Unterstützung übernehmen mussten, somit sich rassespezifisch einbringen und entfalten konnten, dadurch zwangsläufig physisch und psychisch gefordert und ausgelastet wurden. 

    Es geht also darum, mit den richtigen Beschäftigungen die Anlagen, Fähigkeiten, Triebe und Instinkte zu fördern, durch Spaß und gemeinsame Erfolge bei den Aktivitäten die Bindung und den Teamspirit weiter zu stärken und dies in Einklang mit dem Wohlbefinden des Hundes zu bringen.

    Durch die Rassemerkmale und ursprüngliche Verwendungsform, sind beim Landseer beispielsweise die Wasserarbeit, der Zughundesport und die Wasserrettung im Bereich des Rettungshundewesen geeignete Aktivitäten bei denen er seine herausragende Schwimmfähigkeiten und enorme Kraft einbringen kann.

    Daneben werden Landseer mit großem Erfolg als Personenspürhunde für den Diensteinsatz zum Aufspüren von vermissten Personen ausgebildet. Entsprechend eignen sich auch die Fährtenarbeit und das Mantrailing, wo er seinen guten Geruchssinn und Orientierungssinn bei den Trainingsübungen zeigen kann.

    Bei den Hundesportarten wo es auf das Laufvermögen, Sprungkraft etc. ankommt, muss man wie bereits vorab hingewiesen, auf den gesundheitlichen Aspekt achten. Dennoch werden Landseer regelmäßig bei Turnierhundesport oder Agility eingesetzt. Agility Hoopers ist zudem eine etwas schonendere Form des Agility, die dem Landseer je nach Hundeindividuum noch mehr entgegenkommt, gleiches gilt für das Crossdogging, eine Hundesportart mit etlichen abgemilderten Disziplinen und Übungen zusammengestellt aus den unterschiedlichen Hundesportarten.

    Dummytraining und Obedience komplettieren die möglichen Varianten im Hundesport, für die sich der Landseer begeistern kann. 

    Aktivitäten für jeden Tag

    Wie sieht es nun im Alltag außerhalb des Hundesports mit den möglichen Unternehmungen aus, damit die Rassenmerkmale des Landseer in ausreichendem Maß angesprochen und gereizt werden?

    Viel Bewegung und gezielte Beschäftigungen im Freien sind auf jeden Fall anzustreben, denn der Landseer will u.a. das Gefühl vermittelt bekommen, durch sein Tun etwas beizutragen und nützlich zu sein.

    Deshalb bieten sich neben den klassischen Spaziergängen, Gassirunden und Wanderungen konkrete Aufgaben im Alltag an. Warum nicht die Bierkästen und Einkäufe mit einem Bollerwagen nach Hause ziehen lassen, oder die Kinder im Winter von dem vor Kraft strotzenden Koloss im Schnee auf dem Schlitten bei einer Schneewanderung ziehen lassen? 

    Ferner kann er seine ausgesprochene Apportierbereitschaft beim Tragen der Einkaufstüten vom Auto in die Küche oder beim tatkräftigen Unterstützen des Herrn der Familie beim Holzmachen zeigen, indem das Holz statt mit der Schubkarre von A nach B, von seinem Landseer in einem Wagen gezogen wird. Ebenso kann der Landseer die einzelnen Holzscheite zum Kamin täglich tragen und diesen zu befüllen. 

    Seid einfallsreich und kreativ – sicherlich lassen sich noch viele weitere Aufgaben finden, die euch entlasten, dem Hund konkrete Arbeit bringen und ihn damit optimal beschäftigen und auslasten. Ausreichende Abwechslung und Leistungsintervalle sind anzustreben, damit keine Routine und Langeweile aufkommt, sondern immer wieder neue Reizpunkte gesetzt werden.

    Neben den vorgenannten körperlichen Ertüchtigungen, braucht der Landseer natürlich auch Aktivitäten, die ihn kopfseitig sinnvoll fordern.

    Hier bieten sich verschiedene Suchspiele und Intelligenzspiele mit Leckerlies an. Dabei muss der Landseer sich sein Futter erarbeiten, natürlich muss dann die Hauptration angepasst werden, damit nicht zu viel Hundefutter gereicht wird und der Landseer perspektivisch der Gefahr von Übergewicht ausgesetzt ist.

    Apropos Futter erarbeiten: Dies strengt vor allen Dingen den Kopf an. Steckt doch eine Ration Leckerchen in einen Futterball, Kong, Dummy oder anderes Hundespielzeug, bei deren Einsatz das Ziel ist, dass der Hund durch spielen das Futter aus dem Spielgerät durch seine Aktivität herausbefördern muss.

    Den nötigen Sozialkontakt in Kombination mit seiner ausgeprägten Spielleidenschaft, kann der sanfte Riese hervorragend bei entsprechender Sozialisierung auf der Hundewiese beim Aufeinandertreffen mit Artgenossen nachgehen.

    Seiner Schwimmpassion kann er auf optimale Weise in einem nahegelegenen See oder Fluss mit mäßiger Strömung bei Apportierspielen mit Dummy, Ball oder Stock frönen.

    Eine weitere Möglichkeit den Landseer zu beschäftigen, sind Geschicklichkeits- und Gleichgewichtsübungen wie das Balancieren über einen Baumstamm, Mauer oder Agilitywippe. Ebenso könnt ihr ein Spielgerät auf ein Podest legen, dass der Landseer durch Aufstellen auf die Hinterpfoten auf Kommando herunterholen kann und entsprechend seine Belohnung erhält.

    Aktivitäten für jeden Tag

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    Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Landseers

    Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Landseer zu beachten?
    Pflege Mittel
    tägliche Aktivitäten Mittel
    Gassi gehen Mittel
    Erziehung Gering

    Anforderungen an den Hundehalter

    Schauen wir uns nun zum Abschluss der gesammelten Informationen zum Landseer nochmals die Rahmenbedingungen und Anforderungen an die artgerechte Haltung an, die man als potentieller Halter einer dieser wundervollen Rassehunde idealerweise im Vorfeld der Anschaffung zur endgültigen Entscheidungsfindung an der Hand haben sollte, damit die Rasse euren Wünschen und Erwartungen entsprechen kann und das jeweilige Hundeindividuum auch bestmögliche Haltebedingungen, rassespezifische und artgerechte Voraussetzungen vorfindet.

    Alleine auf Grund der Größe ist die Haltung als Stadthund mehr als herausfordernd. Idealerweise sollte der Landseer wie es sein Name schon sagt, auf dem Land leben und dort auf einem weitläufigen Hof oder Einfamilienhaus mit eingezäuntem Garten sein Dasein fristen können. Der Landseer braucht Auslauf und Bewegungsfreiheit, die in der Enge der Stadt schwer darstellbar ist.

    Entsprechend seiner Körperausmaße muss der Wohnraum ausfallen, damit der muskulöse Gigant nicht ständig durch mangelnden Platz beim Fortbewegen alles umschmeißt.

    Ein großer Garten wäre ideal, denn damit kann er sich auch dort ausreichend aufhalten, mit den Kindern oder seinen erwachsenen Bezugsmenschen spielen, Aufgaben lösen und trainieren.

    Schafft man sich einen Landseer an und weiß was dies in Sachen Hundeerziehung bedeutet, bringt ausreichend Hundeerfahrung mit und kann entsprechend von Anfang an die richtige Herangehensweise für die Führung anwenden, so wird der Landseer sich mit seinen hervorragenden Rassemerkmalen leicht erziehen und ausbilden lassen. Damit wird sich der Zeitaufwand, trotz allem Umfang der Präge-, Habituations-, Sozialisierungs- und Erziehungsmaßnahmen inkl. Grundgehorsam etc., in Grenzen halten. Entsprechend werden dann auch die Kosten niedrig sein, außer ihr strebt direkt von Anfang an weiterführende Ausbildungsmaßnahmen wie Hundeführerschein, Begleithundeprüfung oder etwa die professionelle Ausbildung zum Rettungshund und die Mitarbeit in einer Rettungshundestaffel an.

    Des Weiteren können natürlich Faktoren wie Hundeunerfahrenheit oder angeborene bzw. erworbene wesensseitige Besonderheiten des jeweiligen Hundeindividuums und daraus resultierende Erziehungsprobleme zu zeitlichen und kostenseitigen Abweichungen führen. 

    Je nach Bewegungsfreude und -drang der Hundepersönlichkeit kann der Zeitaufwand für die tägliche Beschäftigung und Gassirunden Toilettengänge und zwischenzeitlichen Auslauf, etwas variieren, liegt aber im Normalfall im mittleren Bereich. Sprich der Landseer ist nichts für Faulenzer, die mit ihrem Hund keine täglichen hundgerechten Aktivitäten unternehmen wollen.

    Kommen wir zur Hundepflege, deren Umfang wir detailliert in unserem gesonderten Artikel „Hundepflege – Was gehört alles zu einer umfassenden Pflege des Hundes dazu?“ beschrieben haben. Der Landseer ist generell relativ pflegeleicht, er muss allerdings auf Grund seiner Haarstruktur und dem damit verbundenen Haarverlust regelmäßig gebürstet werden, um einerseits abgestorbenes Haar zu entfernen und Verfilzungen des feinen Haars zu vermeiden, anderseits Dreck und sonstige Mitbringsel herauszukämmen. Sollte sich der Landseer bei einer Aktivität im Freien von oben bis unten mit Schlamm eingesaut haben, so wascht ihn mit lauwarmen Wasser ohne Shampoo ab. Auf Waschzusätze solltet ihr nur in äußersten Fällen zurückgreifen, wenn er sich beispielswiese unterwegs in Aas oder Kot gewälzt hat. Letztlich behält das Fell mit den richtigen Pflegemaßnahmen auch seinen Glanz, Schönheit und seine natürliche Schutzschicht. Die Ohren des Landseer müssen ebenfalls durch die anatomische Beschaffenheit in gewissen Abständen kontrolliert werden, um ihn von Feuchtigkeit, Dreck und etwaigen tierischen Mitbewohner zu befreien, damit es zu keinen Ohreninfektionen kommt. Kurzum, die Hundepflege ist für das adrette Aussehen wichtig, zahlt aber auch auf Gesundheit und Konstitution nachhaltig ein. Alle weiteren Pflegemaßnahmen entnehmt ihr bitte unserem aufgeführten Artikel. Der Zeitaufwand für die Pflege des Landseer ist auch wegen seiner Ausmaße eher mittelmäßig. Die Pflegekosten hingegen sollten niedrig sein, vorausgesetzt ihr übernehmt die Pflegearbeiten selber, was nicht zu Letzt auch in Sachen Bindung und Teambuilding anzuraten ist.

    Bei der Ernährung muss klar sein, dass dieser Riesenhund auch einiges frisst und damit ein Loch im Portemonnaie zwangsläufig hinterlässt. Die Zusammensetzung und Art des Hundefutters, ob Industriefutter oder Rohfütterung/Barfen bleibt euch selber überlassen, wichtig ist eine ausgewogene, energiereiche und altersangepasste Nahrungszusammensetzung, damit es zu keiner Unter-, Mangel- oder Überversorgung mit drohendem Übergewicht als Folge kommt. Mehr hilfreiche Tipps in Sachen Fütterung findet ihr hier. Der Kostenfaktor ist aber definitiv als hoch einzukalkulieren.

    Zum Abschluss noch eine Info zu möglichen Gesundheitskosten: Auf alle Fälle werden die regelmäßigen Kosten für Kontrolluntersuchungen, gesetzliche vorgeschriebene Impfungen und Behandlungen mit Antiparasitika beim Landseer auf euch zukommen. Ansonsten kommt es immer ein stück weit auf die äußeren Einflüsse und die jeweilige Hundepersönlichkeit an, achtet aber in Sachen möglicher Erbkrankheiten und Gendefekte auf die umfassend beschriebenen Ausführungen in der Rubrik Krankheiten.

    Anforderungen an die Umgebung

    Stadttauglichkeit Gering
    Platzbedarf Wohnung Hoch
    Platzbedarf Garten Hoch

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