Mittelasiatischer Schäferhund

Wachhund und Bodyguard für Herdentiere aus Russland

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Zuletzt aktualisiert am: 11.3.2024

Ein beigefarbener mittelasiatischer Schaeferhund liegt auf dem Steinboden und schaut nach rechts.jpg

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Der Mittelasiatische Schäferhund wird in seinem Heimatland Russland Sredneasiatskaya Ovtcharka genannt, ist aber auch u.a. unter den Bezeichnungen Zentralasiatischer Schäferhund und diversen Begriffen, je nach Lebensraum bekannt. So stößt man auf Gegenden, wo der Rassehund beispielsweise als Akbai oder Djence Sheri tituliert wird.

Die Rasse hat eine sehr lange Rassehistorie und soll gemäß dem Rassestandard seit mehr als 4000 Jahren vom Kaspischen Meer bis nach China und vom südlichen Uralgebiet bis nach Afghanistan sich entwickelt und verbreitet gewesen sein. So soll die Rasse von alten Tibetschlägen (alte tibetische Hütehunderassen) abstammen, denen eine enge Blutsverwandtschaft mit dem Do Khyi und Mongolischen Schäferhunden nachgesagt wird.

Die Hauptverwendung des russischen Riesen bestand stets in diversen Wach- und Schutzaufgaben. Sei es im Rahmen der Funktion als Herdengebrauchshund für den Herdenschutz, um seine Herde (primär Kühe) vor Raubtieren wie Bären und Wölfe zu schützen oder gar menschliche Viehdiebe bei ihren Raubzügen an Übergriffen zu hindern. Ebenso war er für den Schutz der Karawanen unterwegs zuständig, stets auch ein verlässlicher Wachmann zur Sicherung der Behausungen sowie dem sonstigen Hab und Gut und als tierischer Bodyguard seiner Menschen zuständig, damit nichts und niemand abhanden oder zu Schaden kam. Daneben war er sicherlich auch ein leistungsfähiger Arbeits- und Gebrauchshund für diverse sonstige Arbeiten, um den Arbeitsalltag seiner Menschen zu erleichtern.

Schaut man sich den Zentralasiatischen Schäferhund an, so macht er mit seiner gewaltigen Statur enorm Eindruck. Dies bringt ihm sicherlich ausreichend Respekt ein und hat jeher Tiere und Menschen abgehalten, auf "dumme Gedanken" zu kommen. Nutzte die pure Anwesenheit des russischen Giganten nicht, war er stets in der Lage, mit brachialer Gewalt zu Werke zu schreiten, um Bedrohungen gegen ihn und alles ihm anvertraute, abzuwenden.

Die Rasse bringt alles für diesen verantwortungsvollen und mitunter gefährlichen Job mit. Der Mittelasiatische Schäferhund ist groß, muskulös und hat eine starke Knochensubstanz. Dies macht ihn zu einem robusten, starken, belastbaren, widerstandskräftigen und wehrhaften Zeitgenossen. Zudem ist er für das Leben im Freien gegen die unterschiedlichen Klimabedingungen und Wetterextremen mit einem doppelten Haarkleid bestens gewappnet. Sprich, er ist wetterfest und -resistent. Und trotz seiner gewaltigen Körpergröße und -gewichts wirkt der Sredneasiatskaya Ovtcharka wohlproportioniert und harmonisch gebaut, zudem ist er agil und beweglich. 

Um als Wach- und Schutzhund geeignet zu sein, bringt der massive Schäferhund einen große Portion Mut mit, gilt sogar als furchtlos. Ein Zurückweichen vor etwaigen Gefahren gibt es beim Mittelasiatischen Schäferhund nicht. Er stellt sich zuverlässig, entschlossen, vehement und effektiv brenzligen Situationen. Auch bei vermeintlich größeren und überlegeneren Angreifern. Sein Schutztrieb und das natürlich verankerte Territorialverhalten sind stark ausgeprägt. Auf Grund seiner Qualitäten tritt der Rassehund selbstbewusst und selbstsicher auf. Man spürt seinen Stolz. Generell wird der Sredneasiatskaya Ovtcharka als wesensfest, ruhig und ausgeglichen charakterisiert. Eine Portion Selbständigkeit und Unabhängigkeit sind weitere logische Eigenschaften, schließlich muss der jeweilige Rassevertreter bei der Umsetzung seiner Aufgaben, autark entscheidungsfreudig sein - droht Gefahr, muss er situativ angemessen und reaktionsschnell agieren, ohne auch Befehle von Menschen zu warten.

Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.

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Nummer: 335
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 2. Molossoide
Subsektion: 2. Berghunde
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Russland
Patronat
Russland
Verwendung

Schutz- und Wachhund

Datum der Veröffentlichung 13. Oktober 2010
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 25. Januar 1989
Link zum FCI-Standard FCI - Mittelasiatischer Schäferhund
Lebenserwartung
Rüden
13 - 17 Jahre
Hündinnen
13 - 16 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
70 - 85 cm
Hündinnen
65 - 80 cm
Gewicht
Rüden
50 - 75 kg
Hündinnen
40 - 65 kg

Mittelasiatischer Schäferhund - Erziehung & Training
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Der Mittelasiatische Schäferhund, auch bekannt als Alabai oder Zentralasiatischer Owtscharka, ist ein beeindruckender und majestätischer Vierbeiner, der sowohl kraftvoll als auch liebenswürdig ist. Seine beeindruckende Statur und der noble Charakter machen ihn zu einem der beeindruckendsten Hunde der Welt. Die Rasse hat eine lange und reiche Geschichte, die ihren Ursprung in den Weiten Zentralasiens hat, wo sie als Hirtenhunde gezüchtet wurden. Selbst in der Moderne behalten diese Hunde viele der Eigenschaften bei, die sie zu hervorragenden Hirtenhunden gemacht haben: Sie sind unermüdlich, robust und zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Ausdauer aus.

Der Mittelasiatische Schäferhund ist ein natürlicher Beschützer, der sich seiner Familie gegenüber sehr loyal zeigt. Einst zum Schutz von Herden und Eigentum eingesetzt, sind diese Hunde wachsam und mutig, immer bereit, jene zu verteidigen, die sie lieben. Sie sind allerdings auch bekannt für ihre Sanftmütigkeit, besonders im Umgang mit Kindern, eine Eigenschaft, die sie zu einem idealen Familienhund macht. Obwohl sie aufgrund ihrer Vorsicht Fremden gegenüber oft als unzugänglich wahrgenommen werden, entwickeln sie eine tiefe Bindung zu ihrer Familie und zeigen sich ihren Menschen gegenüber sehr liebevoll.

Ein weißer großer Hirtenhund der Rasse Mittelasiatischer Shäferhund steht seitlich zum Betrachter auf der Wiese und schaut aufmerksam nach rechts

Sozialisation des Mittelasiatischen Schäferhundes

Die Sozialisierung von Mittelasiatischen Schäferhunden ist ein absolutes Muss. Aufgrund ihrer Größe und ihres starken Schutzinstinkts können diese Hunde ohne korrekte Sozialisierung zu einer Herausforderung werden. Sie benötigen ständige Sozialisierung, um sicherzustellen, dass sie lernen, wie sie sich in verschiedenen Situationen und gegenüber neuen Menschen und Tieren verhalten sollen. Dies sollte bereits im Welpenalter beginnen und während des gesamten Lebens des Hundes fortgesetzt werden.

Grundkommandos

Grundkommandos sind für jeden Hund wichtig, aber sie sind besonders wichtig für den Mittelasiatischen Schäferhund. Aufgrund ihrer Größe und ihres starken Beschützerinstinkts sind diese Hunde manchmal schwer zu handhaben, wenn sie nicht ordnungsgemäß trainiert sind. Um dies zu verhindern, sollten die Grundkommandos wie "Sitz", "Platz" und "Bleib" schon früh geübt werden. Diese Befehle sollten konsistent und mit einer festen, aber liebevollen Hand gelehrt werden.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Hunde dieser Rasse zeigen oft ein hohes Maß an Selbständigkeit und können manchmal stur sein. Deshalb ist Geduld beim Gehorsamstraining unerlässlich. Es ist auch wichtig, dem Hund genügend Auslauf und körperliche Aktivität zu ermöglichen, um ihn sowohl geistig als auch körperlich stimuliert zu halten.

Leinentraining ist besonders wichtig für den Mittelasiatischen Schäferhund. Obwohl diese Rasse im Allgemeinen gutmütig und freundlich ist, kann ihr Schutzinstinkt dazu führen, dass sie fremde Menschen und andere Hunde als potenzielle Bedrohungen wahrnehmen. Ein verantwortungsvoller Hundebesitzer muss daher sicherstellen, dass sein Hund an der Leine gut geführt wird.

Spiel und Apportiertraining

Spiel- und Apportiertraining kann eine ausgezeichnete Möglichkeit sein, die Bindung zwischen Hund und Besitzer zu stärken und gleichzeitig den Hund sowohl körperlich als auch mental zu fordern. Es ist wichtig, den Hund mit einer Vielfalt von Spielzeugen und Aktivitäten zu beschäftigen, um seinem natürlichen Instinkt zum Spielen gerecht zu werden.

Weiterhin ist es wichtig, seine Fähigkeiten zur Selbstständigkeit zu erkennen und zu stärken, die Grenzen fest und konsequent zu setzen, einen routinierten Alltag zu gewährleisten und ein ausreichendes Maß an körperlicher und geistiger Stimulation sicherzustellen.

Ein grau-weißer Hundewelpe der Rasse Mittelasiatischer Schäferhund im Nahformat schaut in Richtung Kamera

Was sollten wir sonst noch zum Mittelasiatischen Schäferhund wissen?

Als Besitzer eines Mittelasiatischen Schäferhundes sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man einen Hund mit einem starken Willen und hohem Schutzinstinkt hat. Dies erfordert Hingabe, Geduld und vor allem Liebe.

Der ideale Besitzer für einen Mittelasiatischen Schäferhund ist jemand, der Zeit und Energie hat, um sich um die Bedürfnisse des Hundes zu kümmern. Er sollte körperlich fit und bereit sein, die nötige Geduld und Hingabe aufzubringen, um den Hund zu trainieren und zu sozialisieren.

Schließlich sollte auch das Heimumfeld gut für den Hund vorbereitet sein. Da diese Rasse viel Platz zum Laufen und Spielen benötigt, ist ein Haus mit einem großen, sicher eingezäunten Hof ideal, obwohl man mit genügend Übung auch in einer Wohnung leben kann. 

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Mittelasiatische Schäferhund eine beeindruckende und loyale Rasse ist, die sowohl Schönheit als auch innere Stärke vereint. Mit angemessenem Training, viel Liebe und Geduld kann dieser Hund zu einem wertvollen und geschätzten Mitglied jeder Familie werden.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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