Sichtlaut vom Hund

Was bedeutet Sichtlaut bei Jagdhunden?

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Zuletzt aktualisiert am: 17.10.2024

Reh im Wald zwischen den Baeumen.jpg

Unter dem „Sichtlaut“ verstehen Jäger das Geläut von Jagdhunden, die Sichtkontakt zu Wild haben. Hunde, die „sichtlaut“ sind, bellen ausschließlich Sichtkontakt zum Wild. Bevorzugt werden allerdings Hunde, die spur- oder fährtenlaut sind.

„Sichtlaut“ als Eigenschaft eines Jagdhundes wird unter der Jägerschaft wenig geschätzt. Denn Hunde werden „vor dem Schuss“ im Rahmen von Stöber-, Treib- und Drückjagden eingesetzt, Wildtiere aufzustöbern und dem Schützen zuzutreiben. Jagt ein Jagdhund „sichtlaut“, bedeutet das, dass er still jagt und sein Geläut erst ertönen lässt, wenn er ein Wildtier erblickt. Dann ist er dem Wildtier aber schon so nah, dass dieses sich erschrickt und in schneller Flucht vor den Jäger kommt. Dieser kann auf derart schnelle Ziele kaum einen sicheren Schuss anbringen. Jagt der Hund hingegen spur- oder fährtenlaut, hört auch das Wildtier den sich nähernden Hund und zieht langsamer vor ihm weg und zum Schützen hin. Das erlaubt einen sicher tödlichen und damit waidgerechten Schuss, der keine Lebendsuche zur Folge hat.

Ist ein Hund aber spur- oder fährtenlaut, endet das Geläut nicht, wenn er in Sichtweite der Beute kommt. Vielmehr geht nun der Spur- oder Fährtenlaut in den Sichtlaut über. 
Stellt sich einem Lauf- oder Stöberhund in einer solchen Situation ein Stück Wild, entweder, weil es sich um ein wehrhaftes Wildschwein oder ein bereits müdes Reh handelt, geht der Sichtlaut in den Standlaut über, der so gesehen eine besondere und von der Jägerschaft gewünschte Art des Sichtlauts ist.

Auch der Hetzlaut, der von einem geschnallten Schweißhund während einer Lebendsuche auf ein Stück Schalenwild abgeben wird, ist eine besondere Art des Sichtlauts.

Ein Wildtier gehört zum Schalenwild, wenn es sich um ein Tier mit Hufen wie einem Reh, einem Wildschwein, einem Rothirsch, Damwild, Sikawild, ein Muffelschaf, eine Gams, einen Steinbock, Wisent oder einen Elch handelt. Deren Hufe werden „Schalen“ bezeichnet.

Das am Ende einer erfolgreichen Nachsuche ertönende Totverbellen gehört zum Sichtlaut. Es wird nicht nur von Schweißhunden, sondern von vielen Jagdhunden abgebeben und ist eine besondere Form des Standlauts und damit des Sichtlauts.

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