Hundekrankheiten im Alter - Überblick, Tipps & To-do´s

Dies sind die häufigsten Erkrankungen bei Seniorhunden!

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Zuletzt aktualisiert am: 15.2.2024

Alter Golden Retriever liegt mit offenem Fang und heraushaengender Zunge auf der Wiese und schaut in die Kamera.jpg

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit zunehmenden Alter nimmt das Risiko für diverse Hundekrankheiten zu
  • Neben typischen Alterserscheinungen und Alterschwäche, können Hundekrankheiten den Seniorhund zusätzlich belasten
  • Häufige Erkankungen bei alten Hunden: Arthrose, Adipositas, Bandscheibenvorfall, Blindheit, Diabetes mellitus, Grauer Star, Kognitive Dysfunktion (Hunde-Alzheimer) etc.
  • Regelmäßige Gesundheitschecks sind im Alter ein probates Mittel, um früh Hundekrankheiten, Verletzungen und sonstige Belastungen zu entdecken und behandeln
  • Ernährung, Pflege, Bewegung und Haltebedingungen auf die veränderten Bedürfnisse des Hundeseniors anpassen 

Wird der Hund älter, treten irgendwann die ersten Alterserscheinungen beim Seniorhund auf. Altersschwäche reduziert die Bewegungs- und Lauffreude des ehemals so unternehmenslustigen und aktiven Hundes. Aber nicht nur die Energie lässt nach, sondern auch das Risiko für Erkrankungen steigt beim Hund im Alter an. Sprich, es treten mit mehr oder minder großer Wahrscheinlichkeit, die eine oder andere Hundekrankheit auf und führt zu weiteren Beschwerden und Einschränkungen. Und verblüffend oft sind es immer wieder dieselben, warum auch von den häufigsten Hundekrankheiten im Alter gesprochen wird.

All dies gehört aber zum Hundeleben und Älterwerden dazu – hier geht es dem Hund nicht anders als uns Menschen.

Das bedeutet aber nicht, dass es erst an der Zeit ist, wenn die Hundeschnauze ergraut, die ersten Wehwehchen den Hund plagen, etwas aktiv zu tun. Denn auch beim Hund kann man als verantwortliches Herrchen/Frauchen bereits von klein auf in Sachen Ernährung, Gesundheitsvorsorge, Hundepflege, Bewegung, Luft und Liebe, vorbeugend den richtigen Weg einschlagen, um typischen Hundekrankheiten im Alter und den Auswirkungen des Altwerdens entgegenzuwirken und den Kampf anzusagen.

Eine stabile Gesundheit beim Hund ist ein Geschenk!

In dem nachfolgenden Artikel wollen wir nun schauen, welche Hundekrankheiten im Alter beim Hund häufiger auftreten, welche Krankheitsanzeichen und Symptome diese charakterisieren, was ihr akut im Falle einer Erkrankung und präventiv von frühester Jungend des Hundes in dessen Sinne tun könnt.

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Welche Hundekrankheiten treten bei älteren Hunden häufig auf?

Von Adipositas, über Bandscheibenvorfall, Grauer Star bis zu Zahnproblemen.

Häufige Hundekrankheiten im Alter von A-Z

Als Hundebesitzer wird man zwangsläufig mit Älterwerden des Hundes damit konfrontiert, dass nicht nur Altersschwäche zu einem reduzierten Allgemeinbefinden führt, sondern diverse Gesundheitsprobleme den Organismus in Gänze bis hin zu einzelnen Organen und Körperteilen schädigen und zu mehr oder minder starken Funktionsstörungen führen können.

Und je nach Hund und Rasse gibt es vielleicht sogar genetische Vorbelastungen, die durch die verpaarten Elterntiere oder Vorgängergenerationen als Veranlagung weitervererbt wurden oder eben einfach als erworbene Hundekrankheit im Laufe des Lebens beim Hund zugeschlagen hat.

Hier bekommt ihr nun einen Überblick über die häufigsten Hundekrankheiten, mit denen sich Seniorhunde im fortgeschrittenen Hundealter immer wieder herumschlagen:

  • Adipositas / Übergewicht

    Bekommt der Hund über das Hundefutter bei der Hundefütterung mehr Energie zugeführt, als er durch Bewegung und Beschäftigung verbraucht, werden zusätzliche Pfunde aufgebaut, was letztlich zu Übergewicht und Adipositas mit allen möglichen Folgeerkrankungen und Spätfolgen wie Diabetes mellitus oder Gelenkschäden führen kann.

    Bei älteren Hunden reduziert sich der Bewegungsdrang und das Auslastungsprogramm wird auch mit reduziertem Energievermögen dünner. Entsprechend muss die Ernährung an die veränderten Bedürfnisse des Seniorhundes mit der grauen Schnauze, angepasst werden.

  • Arthritis

    Die Arthritis ist eine Gelenkentzündung beim Hund. Diese tritt vermehrt im Alter bei Hunden auf und macht sich durch Bewegungseinschränkungen, Lahmheit, verändertes Gangbild, Bewegungsunlust, aufgekrümmter Rücken, Vermeidung von Treppensteigen und Schmerzen beim Hund bemerkbar.

  • Arthrose

    Die Arthrose gehört auch zu den häufigsten Hundekrankheiten im Alter. Es handelt sich dabei um eine chronische Gelenkerkrankung, die einen fortschreitenden Verlauf hat und zu begleitenden Folgeerscheinungen und Symptomen wie Steifer Gang, Bewegungseinschränkungen, Bewegungsunlust, Vermeidung von Treppensteigen, Probleme beim Aufstehen, Lahmheit, starke dauerhafte Schmerzen, steifen Gelenken, verändertes Verhalten mit Aggressionen etc. führt.

  • Bandscheibenvorfall

    Leidet der Hund an einem Bandscheibenvorfall, so schränkt ihn das in seinem gesamten Tun stark ein. Bandscheibenvorfälle treten häufiger im Alter beim Hund auf, führen zu Bewegungseinschränkungen, Lahmheit, Lähmungen, Bewegungsunlust, starke Schmerzen, Inkontinenz, Vermeidung von Berührung, Fehlhaltung und mitunter aggressiven Verhalten. Der Bandscheibenvorfall gehört ebenfalls zu den häufigsten Hundekrankheiten bei erwachsenen Hunden und Seniorhunden.

  • Blindheit / Erblindung / Sehverlust

    Im Alter lassen beim Hund die ehemals so herausragenden Sinne nach. Der Geruchsinn wird schlechter, der Hund hört nicht mehr so gut und das Sehvermögen reduziert sich. Mitunter bis zur völligen Blindheit. Dies kann dann ein oder beidseitig in unterschiedlicher Ausprägung erfolgen. Damit verbunden sind Desorientierung, Unsicherheiten beim Laufen, Bewegungseinschränkungen und Bewegungsunlust. Zudem reagiert der Hund auf akustische Reize intensiver und wirkt geräuschempfindlich.

  • Diabetes mellitus

    Eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen, die bei Hunden allgemein und bei älteren Hunden diagnostiziert werden. Die Zuckerkrankheit ist eine typische Hundekrankheit im Alter bei Hunden. Vermehrter Harndrang, starkes Hecheln, Mundgeruch, vermehrter Durst und häufiges Trinken, Gewichtsverlust, Müdigkeit etc. sind charakteristische Symptome.

  • Gewichtsverlust

    Das Fressverhalten beim Hund ändert sich im Alter, der Hund frisst mitunter aus unterschiedlichen Gründen weniger. Die einen haben Zahnprobleme, andere weniger Appetit und dritte verschmähen bisheriges Futter. All diese Gründe lassen bei älteren Hunden die Kilos purzeln und auffällig Gewicht verlieren.

  • Grauer Star

    Der Katarakt, wie der Graue Star auch genannt wird, ist eine der häufigsten Augenerkrankungen bei älteren Hunden. Hierbei führt eine mehr oder minder starke Linseneintrübung zu verminderter Sehfähigkeit bis hin zur Erblindung, Augenschmerzen, Blinzeln, Unsicherheit beim Laufen und gesamten Interagieren, Vermeidung von Treppensteigen und verknüpfter Bewegungsunlust.

  • Grüner Star

    Wissenschaftlich wird der Grüne Star als Glaukom bezeichnet und tritt ebenfalls vermehrt als Augenerkrankung bei älteren Hunden zu Tage. Dabei sind die Netzhaut und der Sehnerv geschädigt, was im Regelfall zu einem erhöhten Augeninnendruck beim Hund führt. Typische Symptome dieser Hundekrankheit sind ferner Sehstörungen bis zur völligen Blindheit, Tränenausfluss, Pupillenerweiterung, Lichtempfindlichkeit, Hornhauttrübung, Schmerzen, Bewegungsunlust etc.

  • Harninkontinenz

    Bei einem Großteil der älteren Hunde tritt aus unterschiedlichen Gründen Harnträufeln bis hin zur ausgeprägten Harninkontinenz auf. Dies kann als Folgeerscheinung der Altersschwäche auftreten, da der Hund schlichtweg nicht mehr so gut einhalten kann, sprich der Schließmuskel nachlässt. Es kann auch eine krankhafte Verbindung bestehen, wie als Begleiterscheinung bei einem Bandscheibenvorfall oder schlichtweg einem Harnwegsinfekt. 

  • Herzerkrankungen / Herzschwäche

    Häufig diagnostizierte Hundekrankheiten im Alter bei Hunden sind diverse Erkrankungen, die die Leistungsfähigkeit des Herzens belasten und einschränken. Man spricht hier von kardialen Erkrankungen. So beispielsweise die Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, die im Zusammenhang mit einer Mitralklappeninsuffizienz einhergeht. Dabei kommt es zu Veränderungen der Mitralklappe (Herzklappe), die nicht mehr richtig schließt und damit in ihrer Funktionstüchtigkeit gestört ist. Es treten je nach Ausprägung Atembeschwerden bis Atemnot, Herzgeräusche, Herzhusten, Kurzatmigkeit, Schwäche, Leistungsreduktion, Bewegungsunlust etc. auf.
  • Kognitive Dysfunktion (Hundedemenz)

    Leidet ältere Hunde an einer senilen Demenz, auch Hundedemenz oder Hunde-Alzheimer genannt, so handelt es sich hierbei aus tiermedizinischer Sicht um eine sogenannte Kognitive Dysfunktion – also eine Funktionsstörung der kognitiven Fähigkeiten. Das vordergründige Symptom ist die Orientierungslosigkeit des Hundes. Ferner sind bei dieser Hundekrankheit auch Verhaltensveränderungen, Drangwandern, Bewusstseinsstörung, Unruhe und mitunter Aggressivität zu erkennen.

  • Lebererkrankungen

    Wirkt der Hund müde, lethargisch, ist für Beschäftigungen nicht zu motivieren und zeigt eine ausgeprägte Bewegungsunlust, gesellt sich eine unübliche Appetitlosigkeit und Fressunlust dazu, sind Fieber, eine Gelbsucht mit Gelbfärbung der Schleimhäute zu vernehmen, Erbrechen und Durchfall treten auf, so können all diese Symptome ein Indikator für verschiedene Lebererkrankungen im Alter beim Hund sein. Sind derartige Krankheitsanzeichen akut zu erkennen, so heißt es ab zum Tierarzt.

  • Morbus Cushing

    Ältere Hunde leiden häufiger unter einer Nebennierenrindenerkrankung, die wissenschaftlich unter dem veterinärmedizinischen Fachbegriff, Morbus Cushing, bekannt ist. Hierdurch leidet der Hund unter einer Fresssucht, vermehrten Wasseraufnahme, vermehrtem Harndrang, Schwäche und Fellveränderungen.

  • Nierenerkrankungen

    Eine der häufigsten Hundekrankheiten bei älteren Seniorhunde, die dessen Nieren betrifft, ist die Nierenschwäche, auch Niereninsuffizienz genannt. Bei betroffenen Hunden ist die Funktionalität der Nieren eingeschränkt. Diese Unterfunktion kann akut und chronisch sein. Fellveränderungen mit struppigem und mattem Haar, Müdigkeit, Bewegungsunlust, Juckreiz, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust etc. sind einige mögliche Symptome.

  • Schilddrüsenunterfunktion

    Die Schilddrüsenunterfunktion (Hyperthyreose) wird bei Hunden allgemein und älteren Hunden prinzipiell häufiger diagnostiziert, als die Schilddrüsenüberfunktion. Die Canine Hypothyreose ist eine Stoffwechselerkrankung beim Hund, die zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall, Bewegungslust, Übergewicht, Schuppenbildung, Haarausfall, Schmerzen, Angst, Aggressivität etc. führen.

  • Taubheit / Schwerhörigkeit

    Das Nachlassen der Hörleistung kann beim älteren Hund auffällig werden, wenn dieser vermeintlich nicht mehr auf Signale und Kommandos hört, wie gewohnt. Dahinter muss kein Ungehorsam, Eigenwilligkeit oder Sturheit stecken, sondern in einer Schwerhörigkeit begründet sein. Dies kann bis zur völligen Taubheit gehen.

  • Tumore

    Sowohl gutartige Neubildungen und bösartige Tumore, die auch weitläufig Krebs genannt werden, sind bei Hunden als Erkrankung im Alter bekannt. Es können also unbedenkliche bis hin zu gefährlichen und lebensbedrohenden Schwellungen, Verhärtungen, Umfangsvermehrungen und Gewebeveränderungen beim Hund auftreten. Neben den äußerlich auftretenden Symptomen, die visuell und haptisch durch Tasten wahrgenommen werden können, sind einige Tumore, die die inneren Organe betreffen, nur durch eingehende klinische Untersuchung und veterinärmedizinische Diagnostik wie bspw. via Ultraschall, Röntgen oder auch Kernspintomographie nachzuweisen. Die Symptome im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Tumoren, sind auf Grund der Vielfalt breitgefächert. Somit können u.a. Erbrechen, Durchfall, Fieber, Atembeschwerden, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Schwäche, Hautveränderungen, Schmerzen, Husten, Blut im Kot, Lahmheit etc. auftreten.

  • Zahnerkrankungen

    Diverse Zahnprobleme plagen ältere Hunde, sei es Zahnstein, Karies, Zahnfleischentzündungen, Parodontitis, lockere Zähne bis hin zu Zahnfrakturen. Futterverweigerung, Mundgeruch, Schmerzverhalten, vermehrter Speichelfluss, Zahnverfärbungen etc. deuten auf Zahnerkrankungen im Alter beim Hund hin.

Weitere Krankheiten, die die Gesundheit von Hunden allgemein und im Alter belasten können, findet ihr in unserer Rubrik "Krankheiten" inklusiver den jeweiligen Symptomen, Krankheitsbildern, Risikofaktoren und Therapiemöglichkeiten.

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Welche Anzeichen deuten auf Hundekrankheiten im Alter hin?

Ein verändertes Verhalten und charakteristische Symptome deuten auf Beschwerden hin.

Verhaltensänderungen und Krankheitsanzeichen beim Hund

Wird der Hund älter und erreicht das Seniorenalter, so können Herrchen/Frauchen einige Veränderungen vernehmen, wenn sie ihren Hundepartner aufmerksam beobachten.

Das Verhalten und die Gewohnheiten des Hundeseniors sehen teilweise anders aus und passen sich an den physischen und psychischen Persönlichkeitswandel des Hundes an.

Kurzgesprochen: Klemmt es hier und da am Bewegungsapparat, oder der Hund hat weniger Energie für Spiel, Spaß und Sport, dann wird er einfach weniger Motivation für bisherige Aktivitäten zeigen, nicht mehr bei jedem Klingeln aufspringen und zur Tür laufen, sich häufiger eine Mütze Schlaf und Ruhe gönnen, einfach insgesamt auf Grund etwaiger Alterserscheinungen und Altersschwäche, einen Gang zurückschalten.

Alterserscheinungen: Je nach Rasse kommen Hunde ca. ab dem 5. bis 10. Lebensjahr ins Seniorenalter. Je kleiner der Hund, desto später.

Plagen den Hund dazu noch driftige Einschränkungen und Belastungsfaktoren, wie mangelnde Kontrolle über den Blasenschließmuskel mit verknüpfter Inkontinenz, Ängstlichkeit, reduziertes Hörvermögen oder starke Knochen- und Gelenkschmerzen, sind häufig typische Hundekrankheiten Auslöser dieser Symptome. Auch diese können verantwortliche Hundehalter gut wahrnehmen, schließlich kennen sie ihren hündischen Alltagsbegleiter am allerbesten und bemerken sein verändertes Verhalten, da es dem Hund schlecht geht, ihn etwas belästigt und Körper und Geist in seiner normalen Funktionalität stört.

Mit zunehmendem Alter des Hundes steigt die Wahrscheinlichkeit, an einer Hundekrankheit zu erkranken an. Durch das tägliche Miteinander kennt man sich gegenseitig als eingespieltes und vertrautes Hund-Mensch-Gespann aus dem Effeff. Und so wird man schon für kleine Unregelmäßigkeiten und Abnormalitäten empfänglich. Sei es für ein verändertes Verhalten des Hundes oder eindeutiger Symptome und Krankheitsanzeichen.

Nachfolgende Anzeichen sind wertvolle Hinweisgeber auf mögliche Hundekrankheiten im Alter:

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Was tun, wenn der Hund im Alter krank erscheint oder das Verhalten ungewöhnlich ist?

Im Regelfall ist der Gang zum Tierarzt die beste Medizin!

Der Tierarzt ist immer ein guter Ratgeber

Die Antwort ist im Grund dieselbe, wie in allen anderen Lebensphasen des Hundes. Ob Welpe, Junghund, Adult oder Seniorhund, sollte bei auffälligen Verhaltensänderungen und/oder Anzeichen für Hundekrankheiten, der Hundeexperte hinzugezogen werden – sprich, der Hundetrainer und/oder Tierarzt befragt werden.

Denn lieber einmal zu oft den Hundeprofi im Zweifel konsultiert und ohne besorgniserregenden Befund die Tierarztpraxis wieder verlassen, als dass man sich im Nachgang als fürsorglicher Halter Vorwürfe machen muss, zu spät reagiert zu haben.

Von eigenem Herumdoktern raten wir dringend ab!

Und gerade bei Welpen, vorerkrankten und älteren Hunden gilt dies umso mehr. Ihre physische Konstitution, mentale Stärke, Vitalität und Fitness sind im Regelfall weniger stabil und damit können einwirkende Belastungsfaktoren dem betreffenden Hund noch stärker zusetzen, als es bei einem voll im Saft stehenden Vierbeiner der Fall ist. Hier muss man eben im Hinblick auf die Gesundheit des Hundes einfach auf Nummer sicher gehen. Also im Zweifel zum Hörer greifen, den Tier-Doc anrufen oder direkt ab ins Auto – so ist beispielsweise bei Vergiftungen keine Zeit zu verlieren, denn sie können lebensbedrohlich sein. Eine Notfallsituation erfordert rasches Handeln.

Je früher eine Hundekrankheit diagnostiziert und behandelt wird, desto besser die Heilungs- und Linderungschancen! Das gilt für jedes Lebensalter des Hundes.

Eines ist und bleibt aber sicher: Wer sich einen Hund anschafft, dem muss klar sein, dass das Zusammenleben mit dem Vierbeiner stetige Anpassungen erfordert, da das Hundeleben und die Persönlichkeitsentwicklung des Hundeindividuums, einem dynamischen Veränderungsprozess unterworfen sind. Es werden Hochs und Tiefs mit Freude und Sorgen den gemeinsamen Lebensweg begleiten – und irgendwann ist der Hund auf Grund von akuten oder chronischen Hundekrankheiten und Einschränkungen durch Altersschwäche noch mehr auf die Hilfe von Herrchen/Frauchen angewiesen und wird zum „Pflegefall“, nicht anders als es bei uns Menschen der Fall ist. Dann muss die Mahlzeit noch stärker auf die veränderten Bedürfnisse des erkrankten Hundes angepasst werden, bestimmte Inhalts- und Nährstoffe reduziert oder zugefüttert werden. Vielleicht ist es erforderlich, auf Grund einer chronischen Hundekrankheit dem Vierbeiner täglich seine verordneten Medikamente zu verabreichen oder gar im Falle von Diabetes mellitus, Insulin zu spritzen. Sind die Hüfte, Kniegelenke oder Ellbogen malträtiert, muss der Hund ins Auto gehoben und die Treppe hinaufgetragen werden. Kurzum, der Hund braucht je nachdem, wie dessen Lebensgeschichte im Alter geschrieben ist, mehr Zuwendung und Hilfe. Auch hier gilt eben, wer A sagt, muss auch B sagen und in jeder Lebenslage für seinen Hund da sein.

Entsprechend wollen wir an dieser Stelle auch nicht verschweigen, dass die Äußeren Umstände durch das Altwerden des Hundes und etwaiger Hundekrankheiten im Alter, neben dem erforderlichen Zeitaufwand für die angemessene Betreuung, Verpflegung und Versorgung, ausreichend monetäre Mittel eingeplant werden müssen. Regelmäßige Gesundheitsvorsorge und nötige Behandlungen werden wahrscheinlich den Geldbeutel stärker belasten, damit der Hund jedwede erforderliche tiermedizinische Unterstützung im Alter erhält – aber auch eine notwendige Ernährungsumstellung mit Spezialfutter und Diät, kann zusätzlich ein Loch ins Portemonnaie reißen. Leider scheint dies jedem Halter von Anbeginn klar zu sein. Oder noch schlimmer, nicht jeder Hundebesitzer ist gewillt, seinem erkrankten und altersschwachen Hundesenior diese finanzielle Mittel zuzugestehen. Denn es werden nach wie vor immer wieder auch kranke und altersschwache Seniorenhunde im Tierheim abgegeben oder gar ausgesetzt, um sich dem „Problemfall“ zu entledigen!

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Was kann ich vorbeugend gegen Hundekrankheiten im Alter für meinen Hund tun?

Ernährung, Bewegung, Pflege, Umgang sowie viel frische Luft und Liebe

Fürsorglich, bedarfsorientiert und respektvoll den Hund umsorgen

Von klein auf kann man als sorgsamer und fürsorglicher Hundebesitzer eine Menge präventiv (Vorbeugung / Prophylaxe) für seinen hündischen Lebensbegleiter tun, um einen positiven Wertbeitrag für die Gesunderhaltung einschließlich Vitalität und Fitness sowie das körperliche und seelische Wohlergehen zu liefern.

Es geht los mit art- und tierschutzgerechten Haltebedingungen, einem respektvollen und angemessenen Umgang, aber auch viel frische Luft und Liebe. Wird dies gelebte Realität und Hundealltag, so sind das neben einer gesunden und vollwertigen Ernährung mit ausgewogenem und nahrhaftem Hundefutter, umfassender Hundepflege, Gesundheitsvorsorge inklusive regelmäßiger Check-ups, Schutzimpfungen und Entwurmungen sowie Erhalt erforderlicher veterinärmedizinischer Hilfe, angemessener Bewegung und kognitiver Beschäftigung, die wichtigsten Einflussfaktoren, damit ideale Voraussetzungen für ein optimales Hundeleben und schönen Lebensabend vom verantwortlicher Hundehalter eingebracht werden.

Wohldosiert, bedürfnis- und bedarfsorientiert - erfolgsversprechende Maßstäbe der art- und tierschutzgerechten Hundehaltung!

Jede Unter- und Überversorgung sowie Unter- und Überforderung sind für den Organismus, die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes Gift.

Ferner braucht der Hund stets einen Bezugsmenschen, der aufmerksam und sensibel Veränderungen bei seinem Hundepartner bemerkt, ernst nimmt und die notwendigen Schritte im Sinne seines Hundes einschlägt. Viele Hundekrankheiten im Alter beim Hund können durch eine angemessene Lebensweise mit großer Wahrscheinlichkeit vermieden, ansonsten zumindest mit hilfreichen Diagnostik- und Behandlungsmethoden geheilt oder gelindert werden, um möglichst lange einen aktiven, lebensfrohen und unbelasteten Hund an seiner Seite zu haben.

Macht man sich dies zum Motto für das gesamte Zusammenleben und Interagieren mit seinem Hund und es treten keine unvorhergesehenen und nicht abzuwendenden Unglücke und Schicksalsschläge ein, so werdet ihr ein schönes, harmonische und glückliches Leben mit eurem Hund verleben können. Das wünschen wir euch von ganzem Herzen!

Abschließend wollen wir euch nochmals einen Kurzüberlick liefern, mit welchen Maßnahmen ihr die Gesundheit eures Hundes über dessen gesamtes Hundeleben positiv beeinflussen und im besten Fall die ein oder andere Hundekrankheit im Alter vermeiden könnt:

  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen mit Gewichtskontrolle, Zahn- und Maulhöhlencheck, Abtasten des Hundekörpers, Augen- und Ohrenkontrolle, Check-up des Bewegungs- und Skelettapparates, Check der Vitalwerte, Abhören von Herz und Lunge, Blutuntersuchung, Urinuntersuchung etc.
  • Im Bedarfsfall auf empfohlene weitere Diagnostik via Ultraschall, Röntgen, EKG, Biopsie etc. zurückgreifen
  • Angemessene Bewegung und kognitive Beschäftigung um Körper und Geist fit zu halten
  • Überforderung, Übertreibung, Zwang etc. vermeiden
  • In Aktivitätsphasen stets auf ausreichende Wasserversorgung achten
  • Ausreichend Ruhepausen, Entspannungs- und Entschleunigungsphasen zugestehen
  • Ausreichend frische Luft
  • Individuell angepasste, bedarfsorientierte und nährstoffreiche Ernährung (Energiegehalt, Menge und Zusammensetzung müssen sich an den veränderten Bedingungen orientieren)
  • Möglichst Idealgewicht einhalten
  • Umfassende und angemessene Hundepflege mit Fellpflege, Hautpflege, Zahnpflege und Maulhygiene, Augenpflege, Ohrenpflege, Pfoten- und Krallenpflege etc.
  • Angemessener Sozialkontakt
  • Respektvolle Umgangsformen
  • Tierschutz- und artgerechte Haltebedingungen
  • Auf Signale und Allgemeinzustand des Hundes achten, um situativ bei Bedarf einwirken zu können
  • Auffällige Gesundheits- und Verhaltensveränderungen mit einem Tierarzt frühzeitig besprechen
  • Während der Wachstums- und Entwicklungsphase auf gelenkbelastende Bewegungen verzichten
  • Hundekrankheiten, Verletzungen und sonstige gesundheitliche Belastungen stets auskurieren
  • Stress auf den Hund prinzipiell kleinhalten, besonders aber im Alter auf Grund einer erhöhten Stressanfälligkeit möglichst vermeiden, da Stress Hunden körperlich und mental zusetzt
  • Physiotherapie ist für Hunde akut bei gesundheitlichen Problemen oder auch präventiv sinnvoll 
  • Angeratene Impfungen beim Hund turnusmäßig und im Bedarfsfall z.B. bei Reisen mit Hund vom Tierarzt verabreichen lassen
  • Bei akutem Wurmbefall, Entwurmung durchführen

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