Hautveränderungen beim Hund

Wenn beim Hund Hautveränderungen auftreten

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Zuletzt aktualisiert am: 9.9.2023

Weiss grauer Huetehund liegt auf der Wiese und schaut den Betrachter an.jpg

Unter Effloreszenzen versteht man verschiedene Hautveränderungen, die man wiederum in primäre und sekundäre Effloreszenzen einteilt. Primäre Veränderungen entstehen direkt durch eine Erkrankung, sekundäre Veränderungen entstehen im Verlauf einer Erkrankung, z.B. durch Kratzen oder zusätzliche Infektion mit Bakterien („Sekundärinfektion), die sich leicht auf der geschädigten Haut vermehren können. Man unterscheidet:

  • Primäreffloreszenzen:
    • Fleck (Macula): Farbveränderung der Haut, ohne Änderung der Dicke/Erhabenheit oder Konsistenz (z.B. „Pigmentfleck“)
    • Quaddel (Urtica): weiche, ödematöse Veränderung der Haut, durch Histaminausschüttung ausgelöst (z.B. allergische Reaktion nach Insektenstich)
    • Bläschen (Vesicula): kleine flüssigkeitsgefüllte Wölbung der Haut in/über mehrere Hautschichten (z.B. am Ballen nach übermäßiger Belastung)
    • Blase (Bulla): mehr als 5mm große Flüssigkeitsansammlung, oft in mehrkammerigem Hohlraum („großes/tiefes Bläschen“)
    • Eiterbläschen (Pustula, Pustel): Bläschen oder Blase mit Eiter = lokale Eiteransammlung (z.B. entzündeter Zeckenstich)
    • Knötchen (Papula, Papel): bis 5mm große Erhabenheit der Haut, die über die Hautoberfläche („Hautniveau“) herausragt, mit oder ohne Fell (z.B. nach Insektenstich, Tumor)
    • Oberflächlicher Knoten (Tuber): 5-10mm großes Knötchen (s.o.)
    • Tiefer Knoten (Nodus): über 10mm großes Knötchen/Knoten (s.o.)
    • Plattenhafte/Schichthafte Veränderung (Plaque): flächenhafte Erhabenheit/Auflagerung der Haut mit glatter oder rauer Oberfläche, scharf abgegrenzt
    • Knolle/Tumor (Phyma): Hauttumor, bestehend aus mehreren Knötchen
    • Mitesser (Komedo): durch Talg und Horn verstopfter und aufgeweiteter Talgdrüsen- oder Haarfollikel
    • Zyste (Cystis): durch Kapsel eingeschlossene Flüssigkeitsansammlung
  • Sekundäreffloreszenzen:
    • Schuppe (Squama): abgestorbene, zusammenhängende Hautzellen (Keratinozyten/Korneozyten), mit bloßem Auge sichtbar
    • Kruste (Crusta): eingetrocknetes Sekret („Exsudat“) auf der Hautoberfläche
    • Schorf/Nekrose: auf einer Hautwunde geronnenes/eingetrocknetes fibrinreiches Sekret („fibrinreiches Exsudat“, z.B. Wundheilung nach Schürfwunde)
    • Erosion (Erosio): oberflächlicher Hautdefekt, nur Epithel betreffend oder bis zur Epidermis-Dermis-Grenze (Basalmembran) reichend (z.B. bei Autoimmunerkrankungen)
    • Abschürfung/Exkoration (Excoratio): tieferer Hautdefekt, Epidermis + Basalmembran + ggf. Dermis betreffend (z.B. durch starkes Kratzen bei Juckreiz)
    • Geschwür (Ulcus): tiefer Hautdefekt, über alle Hautschichten reichend (vgl. Magenulcus nach übermäßigem Medikamentengebrauch)
    • Schrunde (Rhagade): Riss der obersten Hautschicht = Epidermis (z.B. durch Austrocknung, Kälte)
    • Fissur/Riss (Fissura): Riss der oberen und mittleren Hautschicht = Epidermis + Dermis (z.B. Analfissur/Dammfissur bei Geburt) 
    • Narbe (Cicatrix): Hautersatzgewebe, bestehend aus Kollagenfasern/Bindegewebe (z.B. nach Schnittverletzung)
    • Hautschwund (Atrophia, Atrophie): fehlende Haut/Hautanhänge
    • Hypopigmentierung / Depigmentierung: Aufhellung der Haut aufgrund von Pigmentmangel (Melaninmangel) im betroffenen Hautareal oder gesamtem Körper
    • Hyperpigmentierung (Melasma): verstärkte/dunklere Hautfärbung durch verstärkte Einlagerung des Hautpigments Melanin (z.B. Melanom)
    • Flechte (Lichenifikation): Verdickung und Vergröberung der Haut durch chronische Hauterkrankungen  
    • Schwiele (Tylom): vermehrte Verhornung (Hyperkeratose) eines Hautbereichs aufgrund vermehrter mechanischer Beanspruchung (z.B. Liegeschwiele)

Sonstiges: verschiedene Einblutungen (z.B. Purpura), Elefantenhaut (Pachydermie, v.a. Mensch), Poikilodermie, generalisierte Hautrötung (Erythrodermie, v.a. Mensch) 

Die Art und Verteilung der Hautveränderung kann einen guten Hinweis auf die zugrundeliegende Erkrankung liefern oder den Therapieerfolg anzeigen. Behandelt wird, je nach Auslöser, mit verschiedenen oralen Medikamenten, pflegenden Lotionen, Salben oder Shampoos. 


Synonyme

  • Efflorescence
  • Effloreszenz
  • Hauteffloreszenz

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