Hilfreiche Tipps für das Zusammenleben mit einem Seniorhund
Wie ihr euren Seniorhund im Alltag optimal unterstützen könnt.
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 9.11.2023
Mit diesem Kurzüberblick möchten wir euch einige Tipps und Ratschläge an die Hand geben, wie ihr die Haltebedingungen an die sich verändernden Bedürfnisse des alternden Seniorhundes anpassen könnt.
Das Ziel ist es, den Hundealltag eueres Hundeseniors altersgerecht und angenehmer zu gestalten.
Dann sollte einem weiterhin glücklichen gemeinsamen Miteinander nichts im Wege stehen und der Seniorhund sein angepasstes Hundeleben, den individuellen Umständen entsprechend, in vollen Zügen genießen können.
Contenance
Fassung bewahren und nachsichtig sein.
Stets respektvoll und angemessen mit dem Senior umgehen
Ein schöner Begriff aus dem französischen. Übersetzt bedeutet dies, Fassung, Selbstbeherrschung, Haltung und Ruhe bewahren. Sprich, in bestimmten Situationen, gelassen und besonnen zu bleiben.
Wie auch beim Welpen, Junghund, Adoleszenten, gibt es im gemeinsamen Hundealltag Momente, die das Gemüt von Herrchen/Frauchen individuell stark belasten. Es gibt Verhalten, die Herrchen/Frauchen sprichwörtlich gegen den Strich gehen. Und damit ihr Erregungslevel hochschießen lässt und an ihren Nerven zerren. Manchmal stößt man sicherlich auch fast an seine Grenzen. Und genau da braucht es Contenance und Souveränität. Denn auch uns passieren jede Menge Missgeschicke, die anderen Menschen missfallen. So sind wir in diesen Situationen glücklich, wenn unser Gegenüber nachsichtig ist und kein großes Brimborium darum macht.
Euer Seniorhund hat euch nun ein langes Leben begleitet, war euch stets ein liebevoller, treuer und zuverlässiger Gefährte. Hin und wieder hat er mit seinem Verhalten euch den Rücken gestärkt, euch beschützt und mit seiner Anwesenheit positiv auf Wohlbefinden und Stimmung eingewirkt.
Nun ist es an der Zeit, dem alternden Hundepartner zur Seite zu stehen. Akzeptiert seine besondere Lage im hohen Hundealter. Sie ist mit Alterserscheinungen verbunden. Mal mehr, mal weniger. Situativ kann dies viel Arbeit und wiederholten Stress bedeuten. Zeigt euch aber verständlich und seid nachsichtig. Auch wenn euer ergrauter Vierbeiner nun zum x-Mal sich im Haus gelöst hat. Denkt immer daran, auch wir Menschen sind zu einem bestimmten Zeitpunkt im alter auf die Hilfe Dritter angewiesen. Und dankbar, wenn jemand sich um einen liebevoll, fürsorglich, engagiert und respektvoll kümmert. Genauso soll es auch dem eigenen Seniorhund ergehen. Er braucht euch. Ihr seid sein Fels in der Brandung.
Aufmerksamkeit
Mit allen Sinnen noch aufmerksamer den Seniorhund erleben
Mit geschärften Sinnen den Seniorhund im Alltag im Auge halten
Schenkt eurem Hund und dessen Verhalten fortan noch mehr Aufmerksamkeit. Seid sensibel und empfänglich für kleinste Verhaltensänderungen. Ebenso ist auf das äußere Erscheinungsbild zu achten. Dies schließt ein, bei der Hundepflege und den Streicheleinheiten, mit Auge und Tastsinn, mögliche Wunden, Schwellungen und Verletzungen wahrzunehmen.
Die Alterserscheinungen kommen schleichend. Mitunter fällt euch etwas auf, was dann aber wieder wie weggeblasen scheint. Gerade Anfangsstadien diverser Krankheiten können nur durch regelmäßige Beobachtungen und Gesundheitschecks, früh diagnostiziert und behandelt werden.
Ferner können Anpassungen in Sachen Hundepflege, Ernährung, Beschäftigung etc. zügig vorgenommen werden, sobald es ein veränderter Zustand beim Hundesenior erfordert.
Welche Veränderungen durch das Älterwerden bei eurem Hund so auftreten und wie sie sich äußeren, haben wir in einem weiteren Artikel eingehend beschrieben.
Aktivitäten & Beschäftigungen anpassen
Bewegung und Kopfarbeit an den veränderten Altersbedingungen ausrichten
Physische Belastung und kognitive Aufgaben müssen bedarfs- und altersgerecht sein
Bemerkt ihr an Verhalten, Mobilität und gesamten Vitalität eures Hundes Veränderungen, so schaut genau hin. Vielleicht ist die Zeit gekommen, dass er nicht mehr der richtige Hundepartner für die Joggingrunde oder Fahrradtour ist. Sträubt er sich vielleicht sogar, das Haus zu verlassen, sobald ihr in gewohnter Manier eure Laufkleidung drüberzieht, ihm das Brustgeschirr anlegt und mit ihm nach draußen gehen wollt? Vielleicht zeigt er euch seine Unlust auch unterwegs auf der großen gewohnten Hunderunde. Am letzten Abbieger bleibt er wie angewachsen stehen, da er den Nachhauseweg antreten will. Ebenso lässt euer Hund sich nicht mehr für bisherige Apportierspiele im Wasser begeistern. Er verweigert einfach dem geworfenen Ball ins Nass zu folgen und ihn wie gewohnt zu holen.
Seid sensibel solch alltäglichen kleinen Veränderungen gegenüber, denn sie können erste Anzeichen für das Seniorenalter eures Hundes sein – es ist ihm einfach zu viel geworden. Auf Grund seines körperlichen oder geistigen Befinden, hat er auf ehemals spaßbringende Aktivitäten, keine Lust mehr. Und damit macht es ihm auch mental keine Freude mehr. Es ist an der Zeit weniger zu Laufen, Springen und körperlich gefordert zu werden. Kognitive Auslastung für Sinne und Hirn sind nun angesagt.
Reduziert eure Wegstrecken. Macht kürzere Einheiten. Und nehmt bestimmte Übungen und Abläufe aus dem Aktivitäten- und Trainingsprogramm heraus. Wenn Agility auf Grund der Belastungen an den Gelenken nicht mehr die richtige Beschäftigung ist, versucht es doch mit Crossdogging oder Zielobjektsuche. Denn hier sind die Aufgaben andere, oder die Bedingungen an den Vorgaben des Hundes orientiert. Prima Idee.
Versucht dennoch ein Auslastungsprogramm zusammenzustellen, dass die physischen und kognitiven Fähigkeiten des Seniorhundes sinnvoll und angemessen einbezieht. Ohne ihn zu überfordern und über seine Grenzen zu gehen. Es ist eben an der Zeit einen Gang raus zu nehmen und die Inhalte, Umfang und Intensität der Beschäftigungen immer wieder zu hinterfragen. Ab und an werden wieder Nachjustierungen notwendig, da der Seniorhund in Teilbereichen weiter abgebaut hat. Es findet ein stetiger Wandel statt, auf den der verantwortliche Halter flexibel und angemessen reagieren muss. Mit der richtigen Dosierung wird der Hund viel Freude an seinen Aktivitäten haben, zudem kann damit der Organismus und Bewegungsapparat gefördert werden, sodass das aktuelle Niveau für eine Zeit stabil gehalten werden kann. Denkt immer daran, wer rastet der rostet. Geeignete, alters- und bedarfsgerechte Aktivitäten sind unerlässlich.
Weitere Infos und Ideen, wie ein altersgerechtes Beschäftigungsprogramm aussehen kann, findet ihr hier.
Ruhebedürfnis beachten
Das Bedürfnis nach Schlaf, Ruhe und Entspannung nimmt zu
Die Regenerationszeiten nehmen im Seniorenhundalter zu
Das Ruhebedürfnis wächst beim Seniorhund an. Er braucht mehr und ausgiebigere Auszeiten. Legt er sich ab, da er entspannen und ruhen will, lasst ihn gewähren und gönnt ihm seine wohlverdiente Pause.
Die Batterien beim Hundesenior sind bedeutend rascher aufgebraucht. Um Energie zu tanken, sind mehr Phasen zum Aufladen nötig.
Ob ihr es glaubt oder nicht, es gibt Kandidaten unter den Seniorenhunden, die sich bis zu 22 Std. Regenrationszeit nehmen, um ihr Schlaf- und Ruhebedürfnis zu stillen.
Mehr zum Thema haben wir hier ausführlich beschrieben.
Unnötigen Stress & Erregung vermeiden
Der Seniorhund reagiert auf Stress sensibler
Möglichst das Nervenkostüm des Seniorhundes schonen
Versucht möglichst unnötigen Stress im Hundealltag zu vermeiden.
Auch wenn der Hundesenior zu Welpenzeiten eine umfassende Habituation und Sozialisierung genossen hat, ist er nun dankbar, wenn ihm Stress, Aufregung und Druck genommen wird.
Die vollgestopfte Fußgängerzone ist sicherlich nicht mehr der richtige Ort zum Verweilen. Auch das Heimspiel eures örtlichen Fußballvereins mit lautstark grölenden Fans solltet ihr lieber fortan alleine besuchen. Habt ihr zu Hause Grund zu Diskussionen, so klärt Ungereimtheiten besser niveauvoll im Nachbarzimmer. Auch auf Türenknallen kann man verzichten, ebenso das Ausräumen der Spülmaschine mit geschlossener Tür machen. Ist innerartiger Sozialkontakt mittlerweile eher nervenraubend und anstrengend für euren Seniorhund, dann verzichtet auf die Besuche auf der Hundewiese und Besuche mit Hund im eigenen Wohnraum. Feiert ihr einen runden Geburtstag mit zahlreichen Bekannten, Freunden und der Familie, so ist es wahrscheinlich eine gute Idee, dies auswärts zu tun. Bringen eure Kinder die Enkelchen mit, so kann das Herumtoben und Geschreie den Hund mental stark belasten.
Kurz, überdenkt den bisherigen Alltag und versucht möglichst Stressquellen vom Seniorhund fernzuhalten.
Regelmäßige veterinärmedizinische Kontrolluntersuchungen
Gesundheits-Check-Ups und angeratene Behandlungen zum Wohle des Seniorhundes wahrnehmen
Der Tierarzt ist ein wichtiger Ratgeber für den Hundesenior
Tut eurem Hund den Gefallen und sucht regelmäßig einen Tierarzt eures Vertrauens auf. Sorgt für einen hundgerechten Impfstatus und entsprechende Auffrischungsimpfungen. Akute und präventive Versorgung mit Antiparasitika helfen ebenfalls. Stehen Auslandsreise oder sonstige Veränderungen an, so fragt euren Tierarzt nach etwaig notwendigen Versorgungen.
Ist es an der Zeit mal wieder eine Urinprobe zu machen, oder gar ein großes Blutbild zu bestimmen, dann tut dies im Sinne eures Hundeseniors.
Je früher Hundekrankheiten und Verletzungen entdeckt werden, desto effektiver können sie im Regelfall behandelt werden. In der späten Lebensphase des Hundes treten vermehrt diverse Hundekrankheiten, körperliche und geistige Beschwerden auf. Sei es der Verschleiß von Gelenken und Knochen, Muskelabbau bis hin zur Arthrose. Schmerzhafte Lahmheiten, Bewegungseinschränkungen, eingeschränkte Mobilität und Bewegungsunlust sind die Folge. Aber auch das Herz-Kreislauf-System ist betroffen. Das Herz hat in seinem Hundeleben immer auf Volltouren gearbeitet, bei Höchstleistungen im Hundesport, zuverlässig gepumpt. Altersbedingte Einschränkungen können nun beim Seniorhund auftreten. Als da wären eine Herzinsuffizienz, ausgelöst durch eine Mitralklappeninsuffizienz. Ebenso häufen sich Leber- und Nierenprobleme bedingt durch den Alterungsprozess bei Seniorhunden. Bestimmte Tumorarten sind bei Hundesenioren bekannt. Die Sehkraft wird durch Augenkrankheiten in Mitleidenschaft gezogen. Grauer und Grüner Star sind hier zu nennen. Kurzgesprochen, die Gefahr an gesundheitlichen Problemen zu leiden, nimmt mit dem Alter des Hundes unweigerlich zu.
Bestimmte „pflegerische“ Maßnahmen wie Krallenschneiden und Zahnkontrolle sind zudem wertvolle und notwendige Unterstützungen.
Ernährung an veränderte Bedürfnisse beim Seniorhund anpassen
Eine andere Futterzusammenstellung ist angesagt
Die Fütterung an den veränderten Bedarf des Seniorhundes ausrichten
Einmal muss die Ernährung gesund und hochwertig sein. Zudem sich an dem tatsächlichen Energieverbrauch durch körperliche und geistige Auslastung orientieren. Nicht anders also, als in den jüngeren Lebensphasen des Hundes.
Aber im Hinblick auf die Zusammensetzung des Hundefutters müssen Änderungen her. Denn der Seniorhund befindet sich nicht mehr in der Wachstumsphase. Hier geht es vielmehr darum, Muskulatur, Gelenke, Knochen und das gesamte Immunsystem mit einer hochwertigen Ernährung, in Kombination mit angemessener Bewegung, vor dem Abbau zu schützen. Hier gehören unbedingt ausreichende Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine dazu.
Da auch der Stoffwechsel und die Verdauung sich verändern, ist eine leichtbekömmliche und -verdauliche Fütterung anzustreben.
Ferner müssen gesundheitliche Aspekt bei einer nötigen Diätfütterung bedacht werden.
Zu viel Fett und Kohlehydrate werden den Organismus unnötig belasten und bei verhältnismäßig mangelnder Auslastung, zu Übergewicht führen. Dies belastet wiederum alternden Gelenke und sonstigen Bewegungsapparat. Das Herz-Kreislauf-System muss mehr leisten und diverse Hundekrankheiten werden gefördert (z.B. Diabetes).
Eine etwaige Futterumstellung von einer Rohfütterung oder Trockenfutter auf herkömmliches altersgerechtes Nassfutter könnte notwendig sein, wenn die Zahnsubstanz des Hundes nachlässt.
Auf ausreichende Wasserzufuhr ist unbedingt zu achten. Denn auch das Trinkverhalten kann sich beim Seniorhund aus verschiedenen Gründen, wandeln.
Um den optimalen Energie- und Nährstoffbedarf des jeweiligen Hundeseniors zu bestimmen und die entsprechende bedarfs- und altersgerechte Futterzusammenstellung zu reichen, raten wir einen Hundeprofi miteinzubeziehen.
Weitere allgemeine Infos zur Fütterung, findet ihr in unserem ergänzenden Artikel „Do´s and Don´ts der Hundefütterung“.
Wohnsituation seniorengerecht gestalten
Das Zuhause auf die individuelle Konstitution und Funktionalität der Sinne des Seniorhundes anpassen
Seniorengerechtes Wohnen und Verweilen ermöglichen
Funktionieren Körper, Geist, Hundeverstand und Sinne nicht mehr wie gewohnt, so sind u.U. Veränderungen im Wohnraum notwendig.
Ist das Zimmer seiner Bezugspersonen im Obergeschoss und bisweilen schlief der Hund in seinem Hundekorb neben dem Bett, so kann es durch die Alterserscheinungen akut oder perspektivisch notwendig sein, das Schlafzimmer ins Untergeschoss zu verlegen. Denn nicht nur das Treppensteigen fällt dem Seniorhund mit Älterwerden schwer, zugleich kann sein soziales Nähebedürfnis sogar zunehmen. Sprich, er will nicht über Nacht alleine im Erdgeschoss verweilen, sondern hat einen noch viel ausgeprägteren Drang, in unmittelbarer Umgebung von Herrchen/Frauchen zu schlafen.
Vielleicht ist es aber auch die Sehkraft, die stark nachgelassen. Es ist euch schon häufiger aufgefallen, dass euer Hund an Mobiliar im Wohnraum stößt. Hier kann es angebracht sein, die Möbel umzustellen und es durch mehr Freiraum für den Hund angenehmer zu gestalten.
Stehen Neuanschaffungen an, wird er sich mit Veränderungen in der Wohnsituation ggf. ebenso schwertun.
Besteht ansonsten eine Verletzungsgefahr durch etwaige Stolperfallen oder glatte Böden? Gibt es eine Treppenabgang zum Keller, den ihr vorsorglich mit einem Trenngitter schließen solltet?
Leidet euer Hund unter Inkontinenz? Löst er sich auf Grund seines fortgeschrittenen Alters hin und wieder unbemerkt? Entsprechend müsste über das Entfernen von Teppichboden nachgedacht werden. Der Schlafplatz lässt sich gut mit einer Inkontinenzmatte ausstatten, damit die Reinigung einfacher bei einem Missgeschick umzusetzen ist.
Mit zunehmendem Alter, werden Hunde kälteempfindlicher. Dieser Tatsache will man als verantwortlicher Halter doch sicher entgegenwirken. Aufenthaltszeiten im Freien zu kalten Jahreszeiten sollten begrenzt werden. Auch über entsprechende Unterstützung mit Hundemantel und Pfotenschutz kann nachgedacht werden. Im Haus sind Liegeplätze idealweise so anzuordnen, dass sie warm und ohne Zugluft vom Hund genutzt werden können. Regelmäßiges Lüften für den Sauerstoffaustausch ist aber auch für die Atemwege des Hundeseniors nötig. Auf ausreichend Luftfeuchtigkeit ist vor allen Dingen in den Wintermonaten zu achten, wenn die Heizung auf Hochtouren läuft.
Die Futterstation und der Wassernapf können bei Vorbelastungen des Wirbelsäulenapparats höhergestellt werden. So ist es für den betroffenen gehandicapten Hund einfacher, an sein Futter und Wasser mit dem Fang zu kommen.
Um möglichen Kontakt zu toxischen Stoffen wie giftigen Pflanzen, chemischen Haushaltsstoffen, Pestiziden oder giftigen Nahrungsmittel zu vermeiden, raten wir auf entsprechende Produkte im Wohnraum zu verzichten. Oder ihr schließt die potentiellen Giftquellen gut weg. Denn je nach Funktionalität der Sinne und dem geistigen Zustand des Hundeseniors, kann man manches Verhalten nur schwer vorhersehen. Etwaige Vergiftungen müssen aber unbedingt generell und bei Seniorhunden auf Grund etwaiger Vorerkrankungen und schwächerer Konstitution, vermieden werden.
Alle vorgenannten Ideen sind kleine Veränderungen, mit großer positiver Wirkung. Denn damit reagiert ihr schon früh auf mögliche Alterserscheinungen beim Seniorhund. Dies entlastet ihn, seinen Körper und Geist. Kurz, es hilft ihm, seinen Alltag angenehmer zu bestreiten und sich wohl zu fühlen.
Transport des Seniorhundes überdenken
Die Beförderung des Seniors an dessen veränderter Beweglichkeit und Mobilität ausrichten
Sicherheit und Bequemlichkeit haben Vorrang
Um den Einstieg ins Auto zu vereinfachen, bieten sich Einstiegshilfen an. Die Nutzung entlastet die Gelenke und Knochen, beim Ein- und Aussteigen.
Ferner braucht der Hundesenior genug Platz, um sich art- und altersgerecht zu bewegen und ablegen zu können.
Da der Hund i.d.R. nicht mehr so stabil auf den Beinen steht und seine Balance eingeschränkt ist, ist es ratsam eine Hundebox zu verwenden. Zumindest muss er zu seiner Sicherheit und aller anderen Verkehrsteilnehmern, richtig angeschnallt und nach den rechtlichen Vorschriften der Beförderung von Hunden, transportiert werden. Mehr dazu findet ihr hier.
Über die Notwendigkeit von langen Autofahrten sollte zudem nachgedacht werden.
Urlaub & Reisen mit Hund altersgerecht gestalten
Urlaubspläne überdenken und hundgerecht für den Senior gestalten
Ideen rund um Urlaub und Reise beim Zusammenleben mit Seniorhund
Eine Fernreise mit Hund ist schon für junge und kraftstrotzende Vierbeiner eine starke Belastung, über die man sich bewusst sein sollte.
Den Seniorhund via Flug in den Urlaub mitzunehmen, noch weniger eine gute Idee.
Vielleicht ist es sogar auf Grund bestehender Alterserscheinungen eine bessere Alternative, seinen Hund während der Ferien von Dritten zu Hause betreuen zu lassen. Die gewohnte Umgebung ist für den Hundesenior bestimmt erträglicher, als sich an die unbekannten Eindrücke und Bedingungen zu gewöhnen.
Selbst längere Autoreisen setzen Körper und Geist zu. Da oftmals in den warmen Sommermonaten verreist wird, sind auch die Außen- und Innentemperaturen zu bedenken.
Die Konstitution des Seniorhundes ist nur noch begrenzt belastbar. Hier ist Vorsicht die einzig richtige Vorgehensweise, um den Hund nicht zu überfordern.
Konnte euer Vierbeiner früher nicht genug von den ausgiebigen Bergwanderungen in den Alpen bekommen, ist auf Grund seiner körperlichen Verfassung heute nur noch ein kurzer und ebenerdiger Spaziergang denkbar.
Aber vielleicht gibt der aktuelle Zustand eures alternden Hundeseniors her, dass ihr mit einem Wohnmobil ein paar Tage gemeinsam wegfahrt. Sprecht mit eurem Tierarzt diese Gedankenspiele durch. Spricht nichts dagegen, so steuert doch ein Urlaubsdomizil in eurer Nähe an und verbringt ein paar ruhige Tage. So wird euer Vierbeiner im Wohnmobil ausreichend Platz haben, sich jederzeit auch tagsüber dorthin zurückziehen können. Ferner stellt ihr sicher, dass die klimatischen Bedingungen, denen von Zuhause entsprechen und somit keine Mehrbelastung darstellen. Zu guter Letzt seid ihr immer flexibel und könnt jederzeit die Heimreise antreten. Bei älteren Hunden ist es ratsam schnell auf veränderte Situationen reagieren zu können.
Kurzgesprochen, überdenkt eure zukünftige Urlaubsplanungen. Wenn möglich könnte eines der Kinder, Freunde oder Bekannte euren Hund im gewohnten Lebensumfeld betreuen. Alternativ lässt sich eventuell auch über eine Hundepension nachdenken. Dies muss dann aber ausreichend Erfahrung mit den besonderen Bedürfnissen von Seniorhunden haben. Und die Betreuungsbedingungen müssen altersgerecht sein. Allerdings spricht hier der nächste Punkt u.U. gegen eine Betreuung Dritter.
Alleinbleiben als Seniorhund
Der eine ist lieber nicht mehr allein, der andere froh über weniger Trubel
Auf die individuellen Empfindlichkeiten des Hundeseniors in Sachen Alleinsein reagieren
Manche Seniorhunde suchen noch intensiver die Nähe ihrer Bezugsmenschen als bisher. Sie wollen möglichst ständig an ihren Fersen kleben und sind extrem anhänglich. Ihr Ersatzrudel gibt ihnen Sicherheit.
Bei anderen sieht die Hundewelt wieder vollkommen anders aus. Sie wollen ihre Ruhe und sind froh, um jeden vermeidbaren Trubel im Haus.
Egal wie, um bestmöglich auf alle Fälle vorbereitet zu sein, braucht der Hund im Welpenalter die richtigen Maßnahmen, um sich an das Alleinsein zu gewöhnen.
Gehört er zur Fraktion, die als Hundesenior Probleme mit dem Alleinsein haben, da sie Verlust- und Trennungsängste entwickeln, so versucht Termine und Abwesenheit so zu koordinieren, dass möglichst immer eine Vertrauensperson anwesend ist.
Dem individuellen Bedürfnis an Zuwendung gerecht werden
Sucht der Hundesenior mehr Nähe, dann gewährt sie ihm. Dies ist ein Geschenk.
Wenn der Hundesenior auf Tuchfühlung geht und die Nähe von Herrchen/Frauchen sucht
Wie im vorgenannten Punkt bereits erwähnt, suchen manche Seniorhunde noch mehr die Nähe von Herrchen/Frauchen.
Fordert euer Hundesenior aktiv mehr ein, so schenkt ihm die gewünschte Aufmerksamkeit.
Schmusen, Streicheln und Kontaktliegen stärkt dann sein Wohlbefinden und Gemütszustand. Es tut ihm physisch und mental gut. Zudem kann er durch intensive Berührungen abschalten, entspannen und Kraft tanken.
Diese Stunden der Zweisamkeit sind für manche alternde Hunde Balsam auf ihre Seele. Und auch Herrchen/Frauchen sind im Regelfall davon begeistert. Was gibt es Schöneres, als die aufgebaute Vertrautheit so gewertschätzt zu fühlen. Es ist ein Beweis der engen Bindung und folglich Verbundenheit.
Sicherheit durch souveräne Führung
Ihr seid Leittier und Anker des Seniorhundes im Alltag
Mit euch sicher durch den veränderten Alltag als Hundesenior kommen
Noch mehr denn je, ist nun der Seniorhund auf den Rückhalt und die Souveränität seines „Rudelführers“ im Hundealltag angewiesen. Funktionieren die Sinne, Körper und kognitiven Fähigkeiten nicht mehr wie bisher, braucht er seinen Menschenpartner, der ihn sicher durch den Alltag steuert und leitet.
Geht ihr nach wie vor mit eurem alternden Vierbeiner auf die Hundewiese, so liegt es nun in eurer Verantwortung darauf zu achten, dass der Senior auch dort nicht überfordert und unnötig gestresst wird. Der Sozialkontakt sollte vielleicht mit Artgenossen gleichen Alters stattfinden, die ebenso gut sozialisiert und verträglich sind. Der Hundekontakt muss auf Augenhöhe ablaufen. Eine Alternative könnten gezielte Verabredungen mit bekannten Haltern sein, deren Vierbeiner ebenfalls zu den Seniorhunden gehört und sich beide Hunde kennen und schätzen.
Kommen euch auf der Hunderunde fremde Personen mit Hund entgegen, ist es angebracht, rechts oder links, wenn möglich abzubiegen. Damit verhindert ihr von vornherein ggf. eine Stresssituation. Ansonsten nehmt euren Hund an die abgewandte Seite, so dass ihr mit eurem eigenen Körper beim Vorbeigehen eine Pufferzone einzieht. Dies gibt ihm Sicherheit.
Ebenso seid ihr gefragt, auf mögliche Hindernisse, Stolperfallen und unangemessene Bedingungen zu achten, mit denen sich der Seniorhund konfrontiert sehen könnte. Ist der Vierbeiner körperlich bereits stark vorbelastet und nicht mehr so gewandt auf seinen Läufen unterwegs, dann sind Treppenauf-/-abstiege beim Spazieren zu vermeiden. Auch hohe Bordsteinkanten, stark bewurzelte Wegstrecken im Wald, lockerer Untergrund etc. sind dann weitere No-Gos. Kann der Hund sch hier auf euch verlassen, so gibt ihm das ebenfalls Sicherheit. Ob Zuhause und unterwegs.
Ferner braucht es eure scharfsinnige Geistesgegenwart, um bestimmte Alltagssituationen zu antizipieren und mit eurem aktiven Eingreifen, auf Gefahrensituationen zum Schutz des Hundes und anderer zu reagieren. So kann es passieren, dass der altersgeschwächte Seniorhund einfach auf die Straße läuft, das seine Sinne nicht mehr das herannahende Fahrzeug wahrnehmen. Hier hilft auch u.U. kein Rückruf mehr, sondern ihr sollte im unmittelbaren Einwirkungskreis eures Hundeseniors verweilen. Schnallt ihn lieber an oder steht ihm im wahrsten Sinne des Wortes zur Seite.
Lässt bekanntermaßen die Orientierung inzwischen zu wünschen übrig, muss auch auf mögliches Ausbüchsen aufgepasst werden. Vielleicht leidet der Hund mehr an kognitiven Dysfunktionen, ist aber noch agil genug, um zu Entlaufen. Nach Hause finden könnte dann aber zu einem großen Problem werden. Auch hier braucht euer Seniorhund euch als Betreuer und wachsames Auge.
Geschirr oder Halsband für den Seniorhund?
Eine angemessene Art des Anleinens wählen
Durch die richtige Wahl von Brustgeschirr und Halsband, Verletzungen vermeiden
Diese Frage stellt sich generell. Denn die gewählte Art sollte den Hund prinzipiell entlasten. Hier stehen Halswirbelsäule, Hals- und Brustbereich besonders im Fokus. Bei jungen Hunden auf Grund möglicher Schäden in der Wachstumsphase und bei vorbelasteten Hundesenioren im Hinblick auf ihre körperlichen Alterserscheinungen und größere Verletzlichkeit.
Der Frage sind wir an anderer Stelle aus tiermedizinischer Sicht noch eingehender nachgegangen. Interesse? Dann klickt hier.
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