Entwurmung beim Hund: Den Parasiten mit einer Wurmkur auf die Pelle rücken!

Wie ihr erfolgreich Würmer beim Hund bekämpft

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Zuletzt aktualisiert am: 7.11.2023

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Das wichtigste in Kürze

  • Eine Entwurmung beim Hund muss bei akutem Wurmbefall (Parasitenbefall) erfolgen
  • Denn die Wurmkur wirkt nur rein therapeutisch und dient nicht der Prophylaxe
  • Die Entwurmung kann mittels Paste, Tabletten, flüssige Spot-On-Präparate beim Hund verabreicht werden
  • Durch eine angemessene Wurmkur-Strategie wird die Hundegesundheit und das Wohlbefinden des Hundes unterstützt
  • Trächtige und säugende Hündinnen werden zum Schutz der Hundewelpen mit einer Wurmkur behandelt
  • Bei Hundewelpen wird ab der 2. Lebenswoche in einem 2-wöchigen Turnus bis zum Ende der Muttermilchaufnahmen gegen Spulwürmer entwurmt

Eine Entwurmung beim Hund ist in akuten Fällen von nachgewiesenem Wurmbefall angeraten und wird zudem in regelmäßigen Zeitabständen empfohlen. Die entsprechende Entwurmung wird beim Hund via Entwurmungspräparaten, sogenannten Antiparasitika, durchgeführt. In diesem Fall spricht man auch von einer Wurmkur beim Hund.

Eine regelmäßige Entwurmung des Hundes ist aus unserer Sicht Gegenstand der Standardversorgung rund um die Hundepflege und Gesunderhaltung des Vierbeiners. Und sie schützt nicht nur den Hund, sondern auch seine Menschen, andere Hunde und Tiere, denn die Parasiten können auf die vorgenannten Lebewesen übertragen werden, dann deren Organismus zusetzen und Auslöser von diversen Krankheiten sein.

Und Wurmbefall kommt bei Tieren aller Art und auch beim Hund häufiger vor. So kann sich der Hund beim Herumschnüffeln an fremden Kot oder gar beim Kotfressen, Wurmeier und -larven einhandeln. Vielleicht war der Hund aber auch nur in der Hundepension oder beim Spielen auf der Hundewiese und brachte von einem Artgenossen als Wirtsträger durch den intensiven Kontakt, Parasiten auf seinem Fell mit. Nachdem er sich im Rahmen der Eigenpflege leckte, gelangten diese dann anschließend in seinen Hundekörper und -organismus. Und schwuppdiwupp war es passiert und der betreffende Hund hatte Würmer.

Kurzgesprochen, es gibt unzählige Möglichkeiten, dass sich der Hund Parasiten einfängt - und hiergegen hilft nur eine regelmäßige Entwurmung beim Hund.

Was es sonst noch alles rund um den Einsatz von Wurmkuren zur Entwurmung des Hundes zu wissen und beachten gibt, werdet ihr im weiteren Verlauf des Artikels detailliert erfahren. Viel Spaß beim Weiterlesen!

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Was versteht man unter einer Entwurmung beim Hund?

Die gezielte Behandlung des Hund mit Entwurmungsmitteln.

Ziel der Entwurmung beim Hund: Tod den Parasiten!

Durch eine Entwurmung mit entsprechenden Entwurmungspräparaten, sollen Würmer gezielt bekämpft und getötet werden. Durch die Wurmkur wird das Absterben der Parasiten bezweckt.

Wird ein Wurmbefall durch eine untersuchte Kotprobe beim Hund eindeutig nachgewiesen, so ist eine Entwurmung via geeigneter Antiparasitika, wie die Arzneien mit entsprechend wirksamen Wirkstoffen genannt werden, unumgänglich. Denn nur so kann der befallene Hund, effektiv von den Würmern, Larven und Eiern befreit werden. Genaugenommen handelt es sich um Endoparasitika zur Behandlung gegen Parasiten im Hund - sprich Würmer, die sich im Organismus des Hundes angesiedelt haben.

Mit Hilfe der Entwurmung wird diesen dann auf die Pelle gerückt, damit sie letztlich verenden.

Mehr zum Thema "Antiparasitika" könnt ihr in unserem gesonderten Artikel zum Thema von unserer dogondo-Tierärztin, Vanessa Lässig, lesen.

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Wann ist eine Entwurmung beim Hund zwingend notwendig?

Bei akutem Wurmbefall ist eine Entwurmung beim Hund unausweichlich.

Bei nachgewiesenem Wurmbefall braucht der Hund eine Entwurmung

Kurz und knapp: Hat der Hund eine nachgewiesene Wurminfektion, dann ist eine Entwurmung unausweichlich. Im Sinne des Hundes und seiner Umwelt.

Um einen Wurmbefall beim Hund stichhaltig nachzuweisen, ist eine Kotprobe notwendig.

Es reicht dabei aber nicht, selber den Hundehaufen des Hundes zu betrachten und kritisch zu beäugen, denn mitunter befinden sich nicht die Würmer selber, sondern eher die Wurmeier und Larven im Kot. Und diese sind so klein, dass sie nicht zu sehen sind.

Hier hilft nur eine fachmännische Untersuchung mit dem richtigen Werkzeug. Denn der Kot wird unter einem Mikroskop auf Parasitenbefall untersucht. Der Veterinärmediziner kann dann zügig feststellen, ob der Hund von Würmern befallen ist. 

Allerdings ist es nicht mit einer Stuhlprobe im Labor getan, sondern es sind 3 Kotproben von drei aufeinander folgenden Tagen notwendig, um die Parasiten definitiv nachzuweisen oder eben nicht.

Werden nun im Kot bei der Laboruntersuchung Wurmeier im Stuhl des Hundes festgestellt, so kommen Antiparasitika zum Einsatz, um mit den helfenden Wirkstoffen, den Wurmbefall auszulöschen.

Hat eine Entwurmung mit einer Wurmkur eine prophylaktische Wirkung?

Nein. Das Verabreichen einer Wurmkur dient nicht der Prophylaxe. Die Wurmkur hat nur eine therapeutische Wirkung, sprich sie kann nur bei einem akuten Wurmbefall ihre angedachte Wirkweise ausschöpfen.

Dennoch stößt man immer wieder bei den empfohlenen Entwurmungszyklen (z.B. monatlicher oder vierteljährlicher Entwurmungsintervall) auf das Wording "prophylaktisch". Dies wird häufig fehlinterpretiert und missverstanden. Denn damit ist nicht gemeint, dass das aktive Entwurmen des Hundes eine vorbeugende / präventive Schutzmaßnahme gegen einen zukünftigen Wurmbefall ist. Sondern mit dieser Aussage ist gemeint, dass bei regelmäßiger Durchführung einer Entwurmung, eine etwaig vorliegende Wurminfektion "zufällig" bekämpft wird.

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Wie kann sich der Hund Würmer einfangen?

Auf unterschiedliche Weise kommt es beim Hund rasch zu einem Wurmbefall.

So kommt der Hund zum Wurm oder der Wurm zum Hund

Um sich einen Wurm einzufangen, muss der Hund nicht viel tun.

Denn Würmer befinden sich allerorts in unserer Umwelt und Mutter Natur. 

Aber nicht nur Draußen im Freien, sondern auch Zuhause im Wohnraum, bei Freunden und Bekannten, in der Hundepension oder dem Wartezimmer beim Tierarzt lauert die Gefahr.

Kurzgesprochen, wird der Hund hundgerecht gehalten, art- und rassekonform beschäftigt, darf unangeleint beim Spazieren im Einwirkungskreis seines Hundeführers herumstreifen, bei Hundebegegnungen ausgelassen spielen, toben und hündischen Kontakt haben, so bleibt es kaum aus, dass der Hund früher oder später sich eine Wurminfektion zuzieht. Kommt es auf Grund seiner Verwendung sogar zu artfremden Tierkontakt, wie im Jagdrevier beim Führen als Jagdhund, so steigt das Risiko für Würmer nochmals überproportional an.

Durch den normalen Hundealltag hält sich der Hund an unterschiedlichen Aufenthaltsorten mit Herrchen/Frauchen oder auch getrennt von ihnen auf. Und hat so situativ zu unzähligen potentiellen Wirtsträgern Kontakt, die Wurmeier oder Wurmlarven direkt oder indirekt an ihn übertragen.

Alleine durch das individuelle Erkundungsverhalten und damit verknüpfte Herumschnüffeln und Inspizieren seiner Umwelt auf der Hunderunde, kommt der Hund mit "Quellen" in Kontakt, die im Nachgang als potentielle Überträger für eine Wurminfektion in Frage kommen.

Schnuppert der Hund intensiv an fremden Kot oder gehört sogar zur Fraktion der Vierbeiner, die sogar fremden Kot fressen, so kommt beispielsweise auf diese Art ein Wurmbefall durch die Aufnahme von Wurmeiern in Frage. Dies kann Kot von Artgenossen, artfremden Tieren wie Katzen oder Wild und die typischen Pferdeäpfel sein.

Gleiches gilt im Zusammenhang mit Aas. Wird die Spürnase förmlich vom Duft des Aas mit seinem Geruchssinn angezogen, kommt es dann zum Kontakt oder gar der oralen Aufnahme, so steigt das Risiko für eine Wurmübertragung und folgende Infektion immens an.

So ist generell der Verzehr von rohem Fleisch ein Problem. Denn auch hier lauern die Parasiten und können demnach durch das Fressen in den Verdauungstrakt gelangen und sich dort ansiedeln.

Ebenso können Flöhe für das Übertragen eines Bandwurms verantwortlich sein. Sprich, hier tritt der Floh als Zwischenwirt auf und gibt den Bandwurm von einem Wirt zum nächsten, nämlich dem Hund weiter. Sei es nun von einem anderen Hund, einer Katze oder sonstigem Tier.

Nicht zu vergessen sind Herzwürmer, die via Stechmücken in den Hundekörper und dessen Organismus "injiziert" werden.

Frisst oder trinkt euer Hund von einem fremden Napf, so besteht auch hier die Gefahr, dass das Futter oder Wasser die Quelle ist, da dieses von einem infizierten Hund verunreinigt wurde. 

Überall dort, wo der Hund auf andere Hunde trifft und bei der Begrüßung den Analbereich eingehend beschnuppert, steigt das Risiko für einen möglichen Wurmbefall an. Denn durch das Schnüffeln am After des Artgenossen kann es im Falle einer Wurminfektion des anderen Hundes, zu einer Ansteckung kommen.

Ferner kann der Hund sich auf Umwegen auch Wurmeier einfangen, wenn ein Mitglied der Familie diese als Zwischenwirt mit nach Hause bringt und beispielsweise an den Sohlen seiner Schuhe mit in den Wohnraum brachte.

Auch bei der Eigenpflege infizieren sich viele Hunde mit Würmern. Denn lecken sie sich das mit Wurmeiern befallene Fell, so gelangen diese ebenfalls in den Verdauungstrakt.

Gehört euer Hund zu den Buddelkönigen und buddelt gerne die Erde auf, um Knochen zu vergraben oder auf Mäusejagd zu gehen, so ist er auch dort der Bedrohung von Wurmeiern im Erdreich ausgesetzt und kann diese oral aufnehmen. Entweder, dass diese am versteckten Knochen hängen, die gefangene Maus der Übeltäter für die Wurmübertragung ist oder Rückstände im Pfotenbereich durch Knabbern oder Lecken an den Pfoten in den Organismus gelangen.

Letztlich können sogar die jüngsten unter den Hunden sich mit Würmer infizieren. Denn Welpen können sich bereits im Mutterleib als Ungeborene oder während der Laktation über die Muttermilch mit den Parasiten des Muttertiers anstecken.

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Welche Anzeichen deuten auf einen Wurmbefall beim Hund hin?

Nicht jeder Wurmbefall ist augenscheinlich zu sehen.

Mögliche Symptome eines Wurmbefalls beim Hund

Habt ihr einen kerngesunden Hund mit einer guten Konstitution, Vitalität und Fitness, bleibt ein akuter Wurmbefall ohne spezifische Untersuchung, häufig unentdeckt. 

Es kann also sein, dass euer Hund eine Wurminfektion hat, aber keine Symptome darauf hindeuten. Dies geht vielen Hunden und Hundehaltern so. Nicht umsonst werden dann auch die Erreger unwissentlich auf andere Hunde, Tiere und Menschen auf unterschiedliche Weise weitergetragen.

Sprich, bleibt der Wurmbefall beim Hund symptomfrei und ihr macht nicht zufällig eine Kotprobe oder "vorsorgliche" turnusmäßige Entwurmung, so ist der Hund durch seinen großen Aktionsradius, eine mögliche Ansteckungsquelle für Artgenossen und artfremde Geschöpfe.

Aber es gibt auch konkrete Anzeichen und Symptome, die beim akuten Wurmbefall beim Hund auftreten und ein möglicher Indikator für die Wurminfektion sind:

Seniorhunde, die ggf. bereits von Alterserscheinungen und/oder Vorerkrankungen geplagt sind, sowie heranwachsende Welpen, sind natürlich erheblich stärker bedroht, von den Folgen eines Wurmbefalls betroffen zu sein. Hier raten wir in enger Kommunikation mit dem Tierarzt über regelmäßige Entwurmungsintervalle nachzudenken, damit das Risiko möglicher "Wurmerkrankungen" reduziert wird. Allerdings darf dabei auch nicht außer Acht gelassen werden, dass jede Wurmkur auch die Gabe von Arzneien bedeutet und hier sehr individuell und perspektivisch sensibel vorgegangen werden sollte - sprich, in enger Abstimmung mit dem Veterinärmediziner des Vertrauens.

Ansonsten liest man immer wieder, dass es von Seiten der Forschung keine Langfristdaten gibt, wie sich eine regelmäßige Entwurmung mit Antiparasitika auf Hunde und deren Organismus auswirkt. Was Nebenwirkungen im Rahmen der Entwurmung mit einer Wurmkur beim Hund angeht, so treten hin und wieder Übelkeit mit Magen-Darm-Problemen auf. Besonders muss hier bei Hunden aufgepasst werden, die so oder so einen sensiblen Verdauungstrakt haben und empfänglich für Unverträglichkeiten sind.

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Wie oft sollte eine Entwurmung beim Hund erfolgen?

Der empfohlene Intervall einer Entwurmung beim Hund ist unterschiedlich.

Entwurmung beim Hund - Empfohlene Intervalle

Wie oft letztlich eine Entwurmung beim Hund erfolgen sollte und wie die Empfehlung von Seiten der Veterinärmediziner ausschaut, kommt ganz auf das individuelle Risiko des Kontakt zu möglichen Wirtsträgern von Würmer, Wurmeiern und Wurmlarven beim Hund an.

Folgende Intervalle werden im Hinblick auf eine Entwurmung beim Hund empfohlen:

  • Akuter Wurmbefall - sofortige Entwurmung angeraten und unumgänglich
  • Hunde mit "normalem" Risiko - alle 3 Monate turnusmäßige Entwurmung
  • Hunde mit "erhöhtem" Risiko z.B. Jagdhunde - monatliche Entwurmung
  • Bei Reisen ins Ausland auf Grund anderer Risikolage - situative Entscheidung
  • Sondersituation Hundewelpen - alle 14 Tage ab 14 Lebenswoche bis Ende Laktation

Die vorgenannten Empfehlungen sind nur Anhaltswerte. Die spezifischen und individuellen Entwurmungsintervalle sollten unbedingt mit dem Tierarzt besprochen werden und je nach Veränderungen des Hundealltags und dessen möglicher Verwendung, situativ angepasst werden.

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Ab wann geht es mit der Entwurmung (Wurmkur) bei Hunden los?

Im Welpenalter wird bereits gegen mögliche Spulwürmer bei Welpen entwurmt.

Entwurmung bei Hundewelpen

Neugeborene Hundewelpen sind prinzipiell noch erheblich fragiler und anfälliger für diverse äußere Einflüsse, die ihnen mehr oder minder stark physisch und psychisch zusetzen können - somit die Gesundheit, Vitalität und das Wohlbefinden u.U. belasten.

Dies will man natürlich als verantwortlicher Hundehalter, ob gewerbsmäßiger Züchter oder private Hobbyzucht tunlichst vermeiden und alles dafür tun, dass es den Hundewelpen an nichts fehlt und es ihnen stets gut geht. 

Sprich, die Fürsorge bei Welpen steht besonders stark im Fokus, damit sie sich bestmöglich entwickeln und optimal aufwachsen können.

Da neugeborene Hundewelpen ab dem Tag ihrer Geburt in den ersten Lebenswochen und -monaten ihrer Aufzucht besonders gegen Krankheiten und Infektionen geschützt werden müssen, besteht auch die Notwendigkeit, sie regelmäßig auf Grund eines erhöhten Infektionsrisikos gegen Spulwürmer zu entwurmen. Nur so können sie gegen einen potentiellen Wurmbefall mit Spulwürmern geschützt werden - denn ist die Mutter von Spulwürmern befallen, ist eine Übertragung bereits im Mutterleib während der Trächtigkeit höchstwahrscheinlich, sodass die Welpen infiziert zur Welt kommen. Ab Geburt können sich die Welpen über die Laktation (Säugen) durch die Aufnahme der Muttermilch infizieren.

Wann geht es mit der Entwurmung bei Welpen los?

Mit der Entwurmung gegen Spulwürmer geht es bei Hundewelpen ab ihrer 2. Lebenswoche los und wird im 2-Wochenrhythmus wiederholt.

Wie lange erfolgt eine Entwurmung gegen Spulwürmer bei Hundewelpen?

Die Entwurmung der Welpen auf Grund des erhöhten Infektionsrisikos gegen Spulwürmer wird bis zum Zeitpunkt der völligen Entwöhnung der Muttermilch (Ende der Säuge- / Laktationsphase) durchgeführt, da bis dahin eine Übertragung von Spulwürmern bei einer Infektion der Hundemutter über die Milch beim Säugen der Welpen erfolgen kann.

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Besondere Empfehlung in Sachen Entwurmung bei trächtigen und säugenden Hündinnen

Zum Schutz der Hundewelpen muss eine trächtige und säugende Hündin regelmäßig gegen Spulwürmer entwurmt werden.

Das gilt es in Sachen Entwurmung bei trächtigen und säugenden Hündinnen zu beachten!

Es wird dringend aus veterinärmedizinischer Sicht empfohlen, trächtige Hündinnen mit Wurmkuren zu behandeln und folglich zu entwurmen, um eine mögliche Wurminfektion der tragenden Hundewelpen im Mutterleib zu verhindern.

Doch auch nach der Geburt der Hundewelpen ist die Infektionsgefahr bei einem potentiellen Wurmbefall des Muttertiers nicht gebannt, denn die Parasiten können durch das Säugen der Muttermilch übertragen werden.

Und so werden nicht nur wie im vorherigen Kapitel beschrieben, die Hundewelpen ab einem Alter von 2 Wochen vorbeugend entwurmt, sondern auch die säugende Hündin erhält parallel zu ihren neugeborenen Welpen, eine Wurmkur.

Um im Hinblick auf die richtige Wurmkur-Strategie richtig aufgestellt zu sein, raten wir unbedingt den Tierarzt / Tierärztin früh als Ratgeber mit einzubinden.

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Aufgepasst: In diesen Fällen muss in Sachen Entwurmung beim Hund besonders hingeschaut werden!

Urlaub, Baby im Haus, Kontakt zu älteren Menschen, Barfen etc.

Entwurmung Hund: Ausnahmefälle

Es gibt besondere Situationen im Hundealltag, die eine spezielle Vorgehensweise in Bezug auf die Entwurmung von Hund und Hündin nach sich ziehen. Zum Schutz des Hundes, aller mit ihm in Kontakt kommenden Artgenossen, anderen tierischen Lebewesen und Menschen.

  1. Urlaub mit Hund im Ausland

    Ist ein Auslandsaufenthalt in den Ferien oder aus einem anderen Anlass geplant, so sollte beim Tierarzt abgeklärt werden, ob auf Grund der Region besondere Infektionsrisiken gegen Parasiten aller Art für den Hund  bestehen. So wird beim Bereisen von südlich gelegenen Urlaubsländern prinzipiell eine besondere Parasitenbehandlung angeraten, um beispielsweise gegen Herzwürmer prophylaktisch zu behandeln und damit den Hund bestmöglich zu schützen.

  2. Zusammenleben oder Arbeiten mit älteren oder vorerkrankten Menschen

    Lebt der Hund / Hündin mit älteren oder vorerkrankten Menschen zusammen, der Immunsystem geschwächt ist und die auf Grunde dessen besonders gegen diverse Gesundheitsrisiken geschützt werden müssen, so wird oft eine vom Intervall verkürzte Entwurmungsstrategie angeraten - hier lautet häufig die Empfehlung, den Hund monatlich zu entwurmen, um eine Übertragung eines möglichen Wurmbefalls (z.B. Spulwürmer) auf immungeschwächte Personen im Haushalt zu minimieren.

    Dasselbe gilt auch bei "Arbeitshunden" wie Therapiehunden, mit denen hilfsbedürftige Menschen in diversen Einrichtungen im Rahmen einer tiergestützten Therapie betreut und behandelt werden.

    Kurzgesprochen: Besteht mit dem Hund Kontakt mit besonderen Risikogruppen im Alltag, so ist es ratsam, den Hund via Wurmkur monatlich turnusmäßig zu entwurmen.

  3. Babys oder Kleinkinder

    Gibt es im gemeinsamen Haushalt besonders schützenswerte Personen wie Babys oder Kleinkinder, so wird ebenfalls eine monatliche Entwurmung des mitlebenden Hundes empfohlen.

  4. Jagdhunde

    Wir der Hund als aktiv geführter Jagdgebrauchshund für die gemeinsame Jagd gehalten, so raten Fachleute zu einer monatlichen Entwurmung.

  5. Barfen / Rohfütterung

    Wir der Hund / Hündin gebarft und mit rohem Fleisch gefüttert und frisst insbesondere Innereien wie Lunge, Herz und Leber, so ist es ratsam, in Absprache mit dem Tierarzt, den Entwurmungsintervall zu verkürzen.

  6. Hundesportwettkämpfen, Hundeausstellungen, Hundetraining, Zuchtschauen

    Trifft der Hund bei Sportwettkämpfen oder dem Training beim Hundesport auf dem Hundeplatz zusammen und hat folglich fremden Hundekontakt, so sollte mit dem Tierarzt über eine angemessene Entwurmungsstrategie gesprochen werden. Gleiches gilt für Hunde, die sich ausbildungsseitig im Hundetraining einer Hundeschule (Gruppenkurse) befinden oder an Hundeausstellungen teilnehmen.

  7. Hundepension, Hundetagesstätte, Gassigänger

    Hat der Hund ständig wechselnden Hundekontakt in der Hundebetreuung, ist über die richtige individuelle Entwurmungsstrategie nachzudenken.

  8. Tierheim / Tierschutz

    Auch bei Hunden, die täglichen Kontakt im Tierheim zu vielen anderen Hunden haben oder aus dem Tierschutz vom Ausland nach Deutschland kommen, besteht ein erhöhtes Risiko einer Wurminfektion und entsprechend empfohlener Wurmbehandlung.

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Gibt es Alternativen zu den herkömmlichen Entwurmungsmethoden?

Ja, manche Hundehalter schwören auf regelmäßige Kotuntersuchungen statt regelmäßiger Wurmkuren.

Regelmäßige Kotuntersuchungen

An dieser Stelle wollen wir nicht unerwähnt lassen, dass durch die herkömmliche Entwurmung mit den bekannten Entwurmungspasten, Entwurmungstabletten und Spot-Ons dem Hund Antiparasitika verabreicht werden, die Stoffe zum Abtöten etwaiger Würmer enthalten.

Und in diesem Zusammenhang gibt es natürlich auch kritische Stimmen, dass die "Chemie" in den Wurmkuren auch für den Hund risikobehaftet ist und sich folglich negativ auf dessen Hundegesundheit und gesamten Organismus auswirken kann.

Vereinzelt treten nach Gabe der Wurmkur unerwünschte Nebenwirkungen mit Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf.

Leidet der Hund an bestimmten Vorerkrankungen, sollte so oder so eine Entwurmung nur in enger Abstimmung mit dem Tierarzt erfolgen.

Alternativ zu den regelmäßigen Wurmkuren bei Hunden kann auf das regelmäßige Aufnehmen von Kotproben und die Durchführung von Kotuntersuchungen ausgewichen werden. Sodass eine akute Behandlung und Entwurmung mit Wurmkuren nur im Falle nachgewiesener Wurmeier im ausgeschiedenen Hundekot durchgeführt wird. 

Allerdings gibt diese Vorgehensweise keine 100%ige Sicherheit, dass der kontrollierte Hund bei einem negativen Befund des untersuchten Kots, tatsächlich frei von Würmern ist.

Die European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP) weist zwar darauf hin, dass zugelassene Tierarzneimittel und demnach auch zugelassene Wurmkuren (Entwurmungsmittel) von den zuständigen Behörden auf ihre Wirkung und folglich auch Nebenwirkungen eingehend untersucht und geprüft, sowie die Risiken "beschränkt" sind.

Und dennoch können wir gut nachvollziehen, wenn Herrchen und Frauchen sich Gedanken darüber machen, ob die bekannten Antiparasitika negative Auswirkungen bei zu häufiger Gabe auf den gesamten Verdauungstrakt inklusive Schleimhäute, Darmflora, Leber, Nieren, zentrale Nervensystem und gesamten Organismus des Hundes und dessen Immunsystems haben.

Es sollte also von Fall zu Fall entschieden werden, ob und wie oft eine Entwurmung verabreicht wird, um möglichst den erwünschten Effekt bei geringster Belastung für den Hund zu erreichen. Denn es sollte hier stets das Wohlergehen des Hundes im Fokus stehen und Nutzen und Risiko sorgsam abgewägt werden - schließlich heißt es doch immer, keine Wirkung ohne Gegenwirkung...

Sollte also ein Hundehalter Bedenken haben, seinen Hund regelmäßig mit herkömmlichen Antiparasitika zu behandeln, raten wir diese beim Tierarzt offen anzusprechen und die bestmögliche Strategie im Hinblick auf den individuellen Entwurmungsturnus unter Abwägung aller Risiken und im Sinne aller Beteiligten zu erörtern.

Hausmittel gegen Würmer

Hier und da wird als weitere Alternative zu klassischen Wurmkuren zur Entwurmung, auf die Gabe von Kokosöl, Kürbiskernen oder anderen pflanzlichen Mitteln als Hausmittel gegen Würmer und Wurmbefall verwiesen.

Hierzu können wir aktuell keine seriöse Aussage über die Wirkweise abgeben, da uns schlichtweg wissenschaftliche Fakten hierzu fehlen.

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