Warum rutscht der Hund mit dem Po über den Boden?

Könnt ihr beobachten, dass euer Hund im Wohnraum oder Draußen mit seinem Po auf dem Boden rutscht, so stört und/oder juckt ihn entweder etwas im Analbereich, oder er versucht gezielt mit dem Schlittenfahren einem Schmerzempfinden entgegenzuwirken.

Kurzgesprochen: Bestimmte Reizeinflüsse im Bereich des Pos führen zu dem Rutschen mit dem Hintern auf dem Boden, da der Hund sich von irgendetwas genervt, belästigt und geplagt fühlt und hiergegen mit seinem ungewöhnlichen Verhalten, gezielt Abhilfe schaffen will.

Man muss schließlich bedenken, dass der Hund zwar mit seiner Schnauze bis an die Afterregion zum Lecken und Knabbern kommt und dies ein weiterer Hinweis einer möglichen gesundheitlichen Belastung sein kann. Aber mit seinen Läufen kann er hier, wie wir unsere Hände zum Jucken einsetzen, auf Grund seiner Anatomie nichts ausrichten. Und so greift der Hund auf die wirkungsvolle Alternative mit dem Rutschen des Pos auf dem Boden zurück, kann damit „Kratzen“ und „Scheuern“, um das lästige Übel zu bekämpfen. Ähnlich verhält es sich bei uns Menschen, wenn wir von einem Juckreiz am Rücken geplagt werden. Je nach Stelle ist es nahezu unmöglich, trotz größter Verrenkungen, genau an den Punkt des Auslösers mit den Händen zu gelangen. Und dann nimmt man eben einen Türrahmen zur Hilfe und scheuert sich an diesem hin und her.

Und so versucht die Fellnase mit dem Schlittenfahren, sich auf kreative Weise, selber zu helfen und den einwirkenden Reizeinfluss loszuwerden.

Diverse Ursachen können beim Hund einen Juckreiz, Schmerzen oder ein Störgefühl im Analbereich auslösen und Folge dessen zu dem unnormalen Verhalten des „Schlittenfahrens“ führen.

Häufig liegt eine Verstopfung oder gar Entzündung (Analdrüsen- bzw. Analbeutelentzündung) der sogenannten Analdrüsen vor. Aber auch der Befall von Parasiten (Wurm-, Floh-, Milbenbefall) kann das Rutschen mit dem Po über den Boden auslösen. Unverträglichkeiten und Allergien sind weitere Auslöser für Symptome, die dazu führen, dass der Hund mit seinem Hinterteil auf dem Boden herumschlittert. Vielleicht plagt aber auch den Hund eine Verletzung im Analbereich, wodurch er das ungewöhnliche Verhalten zeigt. Ebenso können Abszess oder ein Tumor den Hund stören und er fährt daher „Schlitten“.

Neben den akuten Hundekrankheiten können natürlich auch andere Gründe zum Rutschen mit dem Po über den Boden beim Hund führen. Denn frisst der Hund Gras und hat Verdauung, so bleibt häufig Gras im After hängen und wird nicht mit dem Hundekot komplett ausgeschieden. Die Reste am After stören den Hund dann gewaltig. Er versucht durch das Rutschen mit dem Hinterteil über den Boden, die Rückstände zu beseitigen. Ebenso können Kotreste am Po nach dem Lösen zurückbleiben und trocknen. Auch dies kann dann zu einem Störgefühl führen und der Hund das besprochene Verhalten als letztes Hilfsmittel zeigen. Vielleicht hat der Hund aber auch beim Durchstreifen und seinen Erkundungstouren auf der Hunderunde sich anhaftende Gebilde aus der Natur eingefangen. So sorgen Kletten, Ähren etc. auch im Analbereich zu einem unangenehmen und nervenden Gefühl.

Versucht euch zunächst einen Eindruck über den Zustand des Hinterteils zu verschaffen.

Sollten bestenfalls tatsächlich Kotrückstände oder Gras, das nicht komplett ausgeschieden wurde und am After halb raushängt, die Ursache für das „Leiden“ des Hundes sein, dann könnt ihr durch euer aktives Eingreifen die Fellnase von den fremden „Übeltätern“ befreien. Zieht einfach ein paar Hygienehandschuhe an, greift alternativ zu einem Tempo oder Zewa und entfernt den getrockneten Kot oder zieht das Gras aus dem After heraus. Eventuell ist auch der Analbereich und das Fell in unmittelbarer Umgebung mit Kot verdreckt. Auch dies könnt ihr behutsam mit lauwarmen Wasser reinigen. Gleiches gilt für etwaige Fremdkörper, die sich am Hinterteil festgesetzt haben. Auch Kletten oder Ähren lassen sich problemlos entfernen.

Sind bei näherer Begutachtung Verletzungen oder Schwellungen zu erkennen, dann ist wie in allen weiteren unspezifischen Ursachen, rasch ein Tierarztbesuch angesagt. Wir raten unbedingt zügig mit dem Hund beim Veterinärmediziner vorstellig zu werden, um durch eine eingehende Untersuchung, die Gründe für das Schlittenfahren zu diagnostizieren und entsprechend notwendige Behandlungs- und Therapiemaßnahmen einzuleiten.