Drahthaariger Ungarischer Vorstehhund (Vizsla)
Drahthaariger Vizsla-Varietät für die Jagd aus Ungarn
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 16.9.2024
Wie es der Rassename bereits vermuten lässt, liegen die Wurzeln des Drahthaarigen Ungarischen Vorstehhundes, der in seiner Heimat auch Drótszörü Magyar Vizsla genannt wird, in Ungarn.
Der drahthaarige Vorstehhund ist eine der beiden Varietäten des Magyar Vizslas. Es gibt demnach den Drahthaar- und Kurzhaar-Vizsla.
Die drahthaarige Variante resultierte aus den Wünschen in der ungarischen Jägerschaft, einen weiteren Vertreter für die Jagd zu züchten, der die hervorragenden Anlagen und jagdlichen Qualitäten des kurzhaarigen ungarischen Vorstehhundes mitbringen sollte, aber durch leichte Veränderungen, noch wetterfester, widerstandskräftiger und damit körperlich belastbarer im Revier seinen Jagdaufgaben nachgehen könne. Demzufolge wurden Rassevertreter aus Nachzuchten des kurzhaarigen ungarischen Vorstehhundes, die drahthaariges Haarkleid hatten, ausselektiert und mit einem braunen Deutsch Drahthaar verpaart und gekreuzt. Hier für verantwortlich zeichnete sich der Kennelbesitzer Josef Vasas aus dem ungarischen Hejöcsaba mit seinem Zwinger Csaba. Aus den Nachzuchten wurden anlässlich einer Hundeshow in Budapest im Jahr 1940 zwei der drahthaarigen Vertreter ausgestellt, die im weiteren Verlauf durch den slowakischen Züchter Ladislaus Gresznaryk erworben wurden und dieser mit den beiden Vizsla in seinem Kennel Selle weiterzüchtete.
Bereits im Jahr 1963 wurde dann der Drahthaarige Ungarische Vorstehhund von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) als eigenständig anerkannt und mit der Standard-Nr. 239 in die Gruppe 7 Vorstehhunde, Sektion 1 Kontinentale Vorstehhunde, Subsektion 1.1 Typ Braque, aufgenommen.
Auf die drahthaarige Varietät des Vizslas trifft man sowohl im Revier als auch im normalen öffentlichen Raum eher selten an. Die Population des kurzhaarigen Magyar Vizsla ist erheblich größer, was aber den jagdlichen Qualitäten des vielseitigen Jagdgebrauchshundes keinen Abbruch gibt. Der Vorstehhund ist sowohl für den Einsatz in Wald, Feld und Wasser bestens gerüstet. Er ist geländegängig, kann sich auf schwierigste Bedingungen einstellen und sich dort gewandt fortbewegen. Die Rasse bringt ein ausdauerndes Laufvermögen mit, ist schnell, agil, beweglich und zudem sprungstark. Auch das Schwimmen beherrscht der wasserfreudige Drahthaar-Vizsla, so dass er geschossenes Federwild sicher und zuverlässig aus dem Nass holt und seinem Jagdführer apportiert. Das charakteristische Vorstehen zum Anzeigen des aufgestöberten Wilds, ist natürlich veranlagt. Die Rasse verfügt für ihre Suchaufgaben über eine feine Nase, stark ausgeprägten Spürsinn und Finderwille. Jagdtrieb und Jagdpassion sind sofort im Revier zu spüren. Dort fühlt er sich voll in seinem Element, ganz sich einbringen, entfalten und zum Jagderfolg mit großem Einsatzwillen beitragen. Der intelligente Vizsla bringt viel jagdlichen Verstand mit, geht beharrlich, gründlich und mit angemessener Schärfe zu Werke.
Die Hunderasse wird als lernwillig und gelehrig beschrieben, gilt mit dem richtigen Handling, als leicht erziehbar und gut abzurichten. Weitere Eigenschaften, die man dem drahthaarigen Vizsla nachsagt, sind seine Führerbindung, Anhänglichkeit und Sensibilität, die keine respektlose und unangemessen Führung verträgt. Dennoch ist der Vizsla ein selbstbewusster Zeitgenosse, der weder ängstlich noch scheu ist. Das Temperament steckt voller Lebhaftigkeit. Zudem ist der Vizsla ein genügsamer und anspruchsloser Hundepartner.
Das äußere Erscheinungsbild wird durch das harsche doppelte und wetterresistente Haarkleid geprägt, das ihn auch vor kleineren Verletzungen bei den Revierarbeiten schützt. Die Fellfarbe ist Semmelgelb, in diversen Abstufungen. Die Rasse bringt eine hervorragende Konstitution und Vitalität mit, ist robust und belastbar.
Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.
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Nummer: | 239 |
Gruppe: | 7. Vorstehhunde |
Sektion: | 1. Kontinentale Vorstehhunde |
Subsektion: | 1. Typ „Braque“ |
Arbeitsprüfung notwendig? | Ja |
Ursprung | Ungarn |
Patronat | - |
Verwendung | Vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund, der sowohl auf dem Feld, im Wald und im Wasser brauchbar sein muss, wobei er folgende typische Eigenschaften besitzt: ausgeprägter Spür- sinn, festes Vorstehen, ausgezeichnetes Apportierverhalten und zielstrebiges Verfolgen der Schwimmspur bei großer Wasserfreudigkeit. Er verträgt sowohl schwieriges Gelände als auch extreme Wetterlagen. Als leistungsfähiger Jagdgebrauchshund sind Schuss- und Wildscheue, eine fehlende Bereitschaft zum Vorstehen bzw. zum Apportieren ebenso unerwünscht wie die fehlende Wasserfreudigkeit. Wegen seines problemlosen Naturells und seiner Anpassungsfähigkeit kann er auch in Wohnungen leicht gehalten werden. |
Datum der Veröffentlichung | 6. April 2000 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 27. März 1963 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Drahthaariger Ungarischer Vorstehhund (Vizsla) |
12 - 16 Jahre
12 - 16 Jahre
58 - 64 cm
54 - 60 cm
22 - 30 kg
18 - 26 kg
Drahthaariger Ungarischer Vorstehhund (Vizsla) - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Der Drahthaarige Ungarische Vorstehhund, auch bekannt als Magyar Vizsla Drahthaar, ist eine Rasse, die durch ihre Intelligenz, Vielseitigkeit und starke Bindung zum Menschen besticht. Ursprünglich als Jagdhund in Ungarn gezüchtet, hat er sich zu einem beliebten Begleiter und Familienmitglied entwickelt.
Historischer Hintergrund
Seine Geschichte reicht zurück bis ins mittelalterliche Ungarn, wo er für seine Fähigkeiten bei der Jagd geschätzt wurde. Die Rasse hat sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt und ist heute für ihre Vielseitigkeit als Jagd-, Arbeits- und Begleithund bekannt.
Physische und Charaktermerkmale
Der Drahthaarige Ungarische Vorstehhund ist bekannt für seinen robusten, aber dennoch eleganten Körperbau, sein drahtiges Fell und seine ausdrucksstarken Augen. Sein Charakter ist geprägt von Loyalität, Intelligenz und einer ausgeprägten Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
Sozialisierung des Drahthaarigen Ungarischen Vorstehhundes Vizsla
Die Sozialisierung ist entscheidend für die Entwicklung eines ausgeglichenen und sicheren Verhaltens.
Frühe Sozialisierung
Die Bedeutung der Exposition gegenüber verschiedenen Umgebungen, Menschen und anderen Tieren, um ein gut angepasstes Verhalten zu entwickeln.
Umgang mit anderen Tieren
Methoden zur Förderung positiver Beziehungen zu anderen Haustieren und zum Umgang mit dem Jagdtrieb.
Sozialisierung mit Menschen
Techniken zur Entwicklung eines vertrauensvollen und sicheren Umgangs mit Menschen aller Altersgruppen.
Training und Erziehung
Ein strukturiertes Training ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Entwicklung des Drahthaarigen Ungarischen Vorstehhundes.
Grundkommandos
Die Bedeutung von Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Hier" für die Sicherheit und Kontrolle des Hundes. Beispiele, wie diese Kommandos effektiv gelehrt und angewendet werden können.
Gehorsamstraining
Entwicklung von Gehorsam und Disziplin durch konsistentes und geduldiges Training. Praktische Beispiele für effektive Trainingsmethoden.
Leinentraining
Techniken für ein effektives Leinentraining, insbesondere wichtig, um den Jagdtrieb zu kontrollieren. Beispiele für Leinentrainingssituationen und deren Handhabung.
Spiel- und Apportiertraining
Die Nutzung des natürlichen Jagdtriebs für spielerische und geistig anregende Aktivitäten. Beispielübungen und Spiele, die den Hund sowohl körperlich als auch geistig fordern.
Wichtige Aspekte für Besitzer eines Drahthaarigen Ungarischen Vorstehhundes (drahthaariger Vizsla)
Die Haltung eines Drahthaarigen Ungarischen Vorstehhundes erfordert ein tiefes Verständnis für seine Eigenschaften und Bedürfnisse. Angemessene körperliche und geistige Auslastung, regelmäßiges Training und Pflege sind wesentlich.
Wichtige Erziehungspunkte
- Konsequenz und Geduld: Grundpfeiler einer erfolgreichen Erziehung.
- Verständnis für die Rasse: Anpassung der Trainingsmethoden an die Bedürfnisse und Charakterzüge des Hundes.
- Gesundheitspflege: Regelmäßige Kontrollen und präventive Maßnahmen.
- Positive Verstärkung: Förderung von gutem Verhalten und Aufbau einer starken Bindung.
- Beschäftigung: Förderung rassespezifischer Fähigkeiten und Anlagen (z.B. Beachtung Jagdtrieb / Jagdpassion)
Zusammenfassung und idealer Besitzer
Der ideale Besitzer eines Drahthaarigen Ungarischen Vorstehhundes versteht die Bedeutung von Struktur, Liebe und Geduld und ist bereit, Zeit und Energie in das Training und die Pflege des Hundes zu investieren. Eine harmonische Beziehung basiert auf gegenseitigem Verständnis, Respekt und der Bereitschaft, die Bedürfnisse und Eigenschaften der Rasse zu berücksichtigen.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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