Beagle-Harrier

Jagdhunderasse mit englischem Blut und Ursprung Frankreich

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Zuletzt aktualisiert am: 12.9.2024

Ein Beagle Harrier liegt auf der Wiese und schaut sich nach rechts um.jpg

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Beagle-Harrier stammt aus Frankreich
  • Beagle und Harrier haben durch Kreuzung dem Beagle-Harrier ihre Gene vererbt
  • Beagle-Harrier sind für die Jagd gezüchtet worden
  • Mittelgroßer, robuster, widerstandsfähiger, ausdauernder, flinker Laufhund
  • Der edel wirkende Beagle-Harrier gilt u.a. als sozialverträglich, feinnasig, lebhaft, anhänglich, jagdpassioniert
  • Dickes, wetterfeste, glattes und mäßig kurzes, dreifarbiges Fell in Falb/Schwarz/Weiß

Der Beagle-Harrier gehört zu den Jagdhunderassen, die dem Ursprung Frankreich zugerechnet werden, auch wenn zwei englische Rassehunde den Startschuss bei der Beagle-Harrier-Entwicklung legten. Denn ihr Gründervater war Franzose. Baron Gèrard gilt als "Schöpfer" der Laufhunderasse. Der Beagle-Harrier ist nämlich das Zuchtergebnis aus einer Kreuzung von Beagle und Harrier, zwei englischstämmigen anerkannten Rassen, die beide auf ihre Weise viel Jagdqualität einbrachten und die besten Rasseeigenschaften durch die Kreuzung und weitere Verfeinerung durch die Zucht im Beagle-Harrier als neue Rasse vereinten. Und eines kann man definitiv bestätigen: Der Beagle-Harrier ist ein guter Mix aus Beagle und Harrier - so vererbte der erstgenannte u.a. die ausgeprägte Jagdleidenschaft, der Harrier schenkte mit seinen Genen dem Beagle-Harrier z.B. dessen Feinnasigkeit.

Warum also der Rassename "Beagle-Harrier" so lautet, wie er lautet, ist völlig klar - die Förderer der Bracke (Laufhund) haben also kurzerhand trefflich einfach die beiden Gen-Geber und direkten Vorfahren in einem Hybridwort zusammengefasst. Die Gleichung aus beiden Ausgangsrassen lautet also: Beagle + Harrier = Beagle-Harrier!

Der Rassehund bekam offiziell von Seiten der Fédération Cynologique Internationale (FCI), 1972 die internationale Anerkennung zugesprochen und die Standard-Nr. 290 verliehen. Seither wird die Rasse in der Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen, Sektion 1 Laufhunde, Subsektion 1.2 Mittelgroße Laufhunde in der Rassenomenklatur geführt.

Die angestrebte Verwendung des Beagle-Harriers war und ist bis heute die eines vielseitigen und leistungsfähigen Jagdhundes, der im Grunde nahezu auf jedes Wild angesetzt werden kann. Sei es von der Hasen- und Fuchsjagd, über Reh-, Rotwild- und Schwarzwildjagd. Er ist stets ein zuverlässiger und talentierter Jagdbegleiter, der mit seinem Arbeitseifer und veranlagten Jagdpassion, voller Tatendrang im Revier zu Werke geht. Dabei vereint der Rassehund die besten jagdlichen Qualitäten seiner Ausgangsrassen, sei es die angesprochene unbändige Jagdleidenschaft des Beagles oder die Feinnasigkeit des Harriers.

Welche Anlagen und Eigenschaften bringt denn der Beagle-Harrier als Kreuzungsergebnis nun mit?

Zunächst einmal besticht er mit seinem eleganten, edlen und schönen Jagdhunderassen-Aussehen, dass ein guter Mix aus beiden Rassen ist. Geprägt wird das äußere Erscheinungsbild von der kräftigen, aber wohlproportionierten und harmonisch wirkenden Körperbauweise, dem brackentypischen Kopf mit dem charakteristischen Behang, sowie das doppelte Haarkleid in der Tricolor. Die bestimmenden Fellfarben sind Falb mit einem schwarzen Mantel und Weiß. Rund um kann sich jeder Halter über das attraktive Äußere neben den vorzüglichen jagdlichen Fähigkeiten freuen.

Im Hinblick auf die körperlichen Anlagen, trifft man beim Beagle-Harrier auf eine mittelgroße, kräftige, muskulöse und mit guter Knochensubstanz versehenen Hunderasse. Folglich ist er für die Revierarbeiten gut gerüstet. So zeichnet sich die Brackenrasse durch ihre Robustheit, Stärke, Widerstandskraft, Belastbarkeit und mit Dank des Fells, Wetterfestigkeit aus. Sie kann schnell, flink, wendig, agil, ausdauernd und ausgesprochen geländegängig laufen.

Von den Körpermaßen sollen laut Rassestandard die Rassevertreter, Rüden und Hündinnen, eine Körpergröße von 45 bis 50 cm erreichen. Beim Gewicht schreibt der Standard nichts vor. Im Regelfall wiegen Beagle-Harrier-Rüden und Beagle-Harrier-Hündinnen zwischen 20 und 26 Kg, sodass sie für ihre Körpergröße angemessen schwer und damit leistungsfähig sind.

Wie schaut es in Sachen Wesen, Charakter, Temperament und Verhalten beim Beagler-Harrier aus?

Wie es sich für eine Jagdhunderasse gehört, die für den Einsatz im Jagdrevier entwickelt und gezüchtet wurde, bringt auch der Beagle-Harrier die nötigen jagdlichen Eigenschaften und Kompetenzen mit, die es allerdings vor dem aktiven Jagdeinsatz in Sachen Bracuhbarkeit und Tauglichkeit in einer Jagdhundeausbildung mit Tauglichkeitsprüfung unter Beweis zu stellen gilt. Jagdtrieb, Jagdpassion und Beutefangverhalten sind von Haus aus stark verankert - sprich der Beagle-Harrier fühlt sich im Revier voll in seinem Element und geht in den ihm übertragenden Jagdaufgaben mit all seinen Stärken und Talenten voll auf. Mutig, unerschrocken und mit angemessener Schärfe geht der Beagle-Harrier an seine Jagdtätigkeiten heran. Beim Jagdeinsatz trifft man auf einen außerordentlich temperamentvollen, arbeitseifrigen, schnell und mit großer Ausdauer jagenden Zeitgenossen. Die Rasse geht mit ausgesprochenen Jagdverstand vor. Der Beagle-Harrier ist ein verträglicher Laufhund, der je nach Land, als Einzeljäger und in der Meute zu Fuß und via Pferd geführt wird und wurde.

Bewegung und kognitive Aufgaben müssen die Aktivitäten bestimmen, damit der Beagle-Harrier ausreichend gefordert wird, sich einbringen, entfalten und ausleben kann - nur so kommt er voll auf seine Kosten und ist dann außerhalb des Reviers ein angenehmer, fröhlicher, freundlicher und anhänglicher Hundepartner.

Wird der Beagle-Harrier also nicht planmäßig als Jagdgebrauchshund ausgebildet und aktiv im Revier geführt, so braucht es adäquate Alternativaktivitäten, um den arbeitswilligen und jagdpassionierten Laufhund bei Laune zu halten und rassegerecht zu fördern. Hier bieten sich diverse Hundesportarten an, die vor allen Dingen die Nasenarbeit (z.B. Fährtenarbeit, Mantrailing, Zielobjektsuche, Spürhundesport etc.) einbeziehen. Alternativ bietet sich auch der Rettungshundesport oder gar eine Ausbildung im Rahmen des Rettungshundewesen zum Rettungshund an. Ebenso sollte man als verantwortlicher Hundebesitzer bei den Alltagsaktivitäten immer wieder Suchaufgaben während dem Spaziergang auf der Hunderunde, im Garten oder Haus einbauen, damit der Beagle-Harrier einen guten Mix an Bewegung und kognitiver Beschäftigung für Körper, Geist und Sinne bekommt.

Durch die Sozialverträglichkeit kann der Beagle-Harrier gut mit anderen Hunden im Mehrhundehaushalt vergesellschaftet werden und/oder zu Hundetreffen auf der Hundewiese, dem Hundesportverein oder gemeinsamen Spaziergängen mit anderen Hund-Mensch-Teams zusammengebracht werden.

Wird der Beagle-Harrier angemessen beschäftigt und ausgelastet, so wird er Zuhause in den eigenen vier Wänden zu einem angenehmen, ruhigen und ausgeglichenen Hundepartner. Dennoch braucht es eine charismatische, konsequente, empathische und disziplinierte Erziehung und Führung des intelligenten Rassehundes.

Noch ein Wort zur Pflege des Beagle-Harriers: Der Laufhund ist für den Arbeitseinsatz im Jagdrevier geschaffen worden, damit vom Haarkleid so bestückt, dass dieses keinen großen Aufwand mitbringt - der Beagle-Harrier ist in Sachen Fellpflege, pflegeleicht. 2-3mal die Woche reicht es, das Fell zu bürsten, um etwaigen Schmutz und abgestorbenes Haar zu entfernen. Bitte aber auch alle sonstigen Körperregionen hygieneseitig kontrollieren und auf Parasitenbefall, Verletzungen und andere Einflüsse dabei achten. Ist der Beagle-Harrier gut gepflegt und wird hundgerecht umsorgt, so wird er dies mit einer stabilen Gesundheit, gutem Wohlbefinden, ausgesprochener Vitalität, Leistungsfähigkeit und einer dicken Portion Dankbarkeit und stabilen Bindung seinem Herrn und Meister zurückzahlen.

Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.

Vielleicht habt ihr durch eure besondere Leidenschaft für die Rasse und spezifischen Kenntnisse über den Beagle-Harrier auch Lust, uns mit eurem Wissen aktiv zu unterstützen. Oder aber ihr kennt jemanden, der wiederum jemanden kennt, der besonderes Wissen über die Rasse hat und dies mit anderen gerne teilen möchte. Lasst uns gemeinsam die Rasse durch eure wertvollen Beiträge hierzulande bekannter machen und anderen interessierten Lesern wertvolle und hilfreiche Informationen mit euren Inhalten bieten - dann steht nichts mehr im Wege, dass der tolle Rassehund aus Frankreich zahlreiche neue Menschenherzen erobert. Wir freuen uns auf eure Mithilfe und Kontaktaufnahme.

Nummer: 290
Gruppe: 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion: 1. Laufhunde
Subsektion: 2. Mittelgroße Laufhunde
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Frankreich
Patronat -
Verwendung

Laufhund

Datum der Veröffentlichung 18. Mai 1988
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 2. September 1972
Link zum FCI-Standard FCI - Beagle-Harrier
Lebenserwartung
Rüden
10 - 15 Jahre
Hündinnen
10 - 15 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
45 - 50 cm
Hündinnen
45 - 50 cm
Gewicht
Rüden
20 - 26 kg
Hündinnen
20 - 26 kg

Beagle-Harrier - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Beagle Harrier ist mehr als nur eine Hunderasse. Er ist eine faszinierende Vermischung von Freundlichkeit, Vitalität und Ausdauer. Ursprünglich wurde diese Rasse in Frankreich gezüchtet, um Wild zu jagen, aber heutzutage sind Beagle Harriers vor allem Haus- und Familienhunde, die beim Spaziergang im Park, beim Herumtollen im Garten oder bei langen Wanderungen ihre Freude und Energie ausleben. Sie sind bekannt für ihre Treue und ihre sanfte und unbeschwerte Natur, die sie zu einer idealen Begleitung für Familien, Einzelpersonen und Senioren gleichermaßen macht.

Sozialisation des Beagle-Haariers

Die Sozialisierung des Beagle Harriers ist ein entscheidender Aspekt seiner Erziehung. Als Hunderasse, die für ihr packorientiertes Verhalten bekannt ist, benötigen Beagle Harriers eine solide Sozialisierung, um sicherzustellen, dass sie sich gut mit Menschen und anderen Tieren vertragen. Sozialisierungsaktivitäten können den Besuch von Hundeparks, Spaziergänge in belebten Gegenden und die Teilnahme an Klassen oder Gruppenaktivitäten beinhalten, bei denen der Hund die Möglichkeit hat, eine Vielzahl von Erfahrungen zu sammeln und verschiedene Arten von Menschen und Hunden zu treffen.

Grundkommandos

In Bezug auf die Grundkommandos benötigen Beagle Harriers eine konsequente und liebevolle Schulung, um diese effektiv zu erlernen. Diese Hunde sind bekannt für ihren unabhängigen Geist, weshalb es wichtig ist, sie mit Geduld und Verständnis anzuleiten. Dabei sind Schlüsselkommandos wie Sitz, Bleib, Komm und Ab besonders wichtig, um den Hund zu einem gut erzogenen Begleiter zu formen. 

Gehorsamstraining – Leinentraining

Beim Gehorsamstraining ist es wichtig zu beachten, dass Beagle Harriers eine unerschütterlich fröhliche und manchmal sture Natur besitzen. Dies bedeutet, dass das Training schrittweise und unter Verwendung von positiven Verstärkungstechniken durchgeführt werden sollte. Lautexplosionen oder harte Bestrafungen sind bei diesen sensiblen Hunden kontraproduktiv und können dazu führen, dass sie ängstlich oder misstrauisch werden.

Das Leinentraining ist ein weiterer wesentlicher Bereich der Beagle Harrier Erziehung. Da diese Rasse ihren Ursprung in der Jagd hat, haben sie einen stark ausgeprägten Jagdinstinkt und können manchmal von Duften und Geräuschen in ihrer Umgebung abgelenkt werden. Daher ist es unerlässlich, dass sie lernen, an der Leine zu gehen, um sicherzustellen, dass sie in sicheren und geeigneten Situationen frei laufen können.

Spiel und Apportiertraining

Spiel- und Apportiertraining ist ein weiteres wichtiges Element in der Ausbildung eines Beagle Harriers, da es dazu beiträgt, ihren körperlichen und geistigen Zustand zu verbessern. Beagle Harriers sind aktive Hunde, die viel geistige Stimulation brauchen, um glücklich und gesund zu bleiben.

Was sollten wir sonst noch zum Beagle-Harrier als Rasse wissen?

Als Besitzer eines Beagle Harriers ist es wichtig, den Hund als Teil der Familie zu akzeptieren und ihm reichlich Gelegenheit zum Spielen und Interagieren zu geben. Es ist auch wichtig, dem Hund eine ausgewogene Ernährung zu bieten und regelmäßige Tierarztbesuche zu gewährleisten, um seine allgemeine Gesundheit zu überwachen.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Beagle Harrier ein freundlicher und aktiver Hund ist, der viel Bewegung und mentale Stimulation benötigt. Seine starken sozialen Fähigkeiten und sein freundliches Wesen machen ihn zu einem großartigen Begleiter für Familien und Einzelpersonen. Die Erziehung eines Beagle Harriers erfordert Geduld, Kraft und eine liebevolle Konsequenz, um sicherzustellen, dass er ein gut erzogener Hund wird. Trotz seiner manchmal sturen Natur ist der Beagle Harrier ein loyaler und liebevoller Freund, der ein Leben voller Freude und Glück bieten kann.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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