Jagdhelfer Hund

Was ist ein Jagdhelfer im Zusammenhang mit Hunden?

Von:
Zuletzt aktualisiert am: 7.8.2024

Drei Jaeger laufen mit ihren Jagdhunden neben einem kleinen Bach.jpg
Synonyme
  • Jagdbegleiter
  • Jagdgehilfe

Als Jagdhelfer werden Hunde bezeichnet, die ihrem Jagdführer bei diversen jagdlichen Aufgaben und Tätigkeiten als hilfreicher Arbeitshund zur Seite stehen und durch ihr Zutun, für eine möglichst hohen Jagderfolg beitragen. 

Neben Hunden wurden und werden bis heute auch verschiedene andere Tiere als Jagdhelfer eingesetzt, so beispielsweise bei der Beizjagd, wo ein Jagdteam aus dem Jäger, Jagdhund und einem Greifvogel bestehen kann.

Ferner werden auch menschliche Jagdassistenten, die beispielsweise bei Drückjagden als "Streckenposten" während der Jagdveranstaltung bestimmte Bereiche sichern oder Hegemaßnahmen wie das Füttern von Wild übernehmen, als Jagdhelfer tituliert.

Historisch betrachtet, spielen Hunde als Jagdhelfer eine ganz entscheidende Rolle - denn ohne die tatkräftige Unterstützung wäre die Jagd in Zeiten ohne Schusswaffen, erheblich unsystematischer, erfolgsloser und vor allen Dingen, gefährlicher für die Jäger gewesen. Das Aufspüren von Wild durch den Einsatz der feinnasigen Spürnasen machte es doch bedeutend einfacher, Wild im Wald, Feld und Wasser zu finden und lokalisieren. In der Zeit wo es noch keine Flinten für den gezielten Schuss gab, teilten sich mitunter drei unterschiedliche Hundeschläge als Jagdhelfer bei der Schwarzwildjagd, die Aufgaben auf. So wurden kleingewachsene und äußerst agile Spezialisten mit der Nasenarbeit für das Auffinden und Verbellen der Sauen verwandt, die dann für die Hetzjagd von Artgenossen abgelöst wurden und zum Packen, Niederziehen und Festhalten von großgewachsenen und kraftstrotzenden Saupackern an Ort und Stelle bis zum Eintreffen der Jäger fixiert wurden, damit diese mit einer Saufeder/Sauspieß das Wild erlegen konnten. 

Dies war aber über die gesamte kynologische Zeitgeschichte betrachtet, nur ein Arbeitsbereich von vielen, die ein hündischer Jagdhelfer auf Grund seiner Anlagen und Fähigkeit übernehmen konnte, um die verschiedenen Jagdformen letztlich strukturierter und produktiver zu gestalten, schließlich war die Jagd lange Zeit eine ganz wesentliche, um die eigene Versorgung aufrecht zu erhalten. So sind überall auf der Welt, unterschiedliche Hundetypen entstanden, die einerseits den klimatischen Bedingungen ihres jeweiligen Lebensraums angepasst sein mussten und sukzessive durch "Zuchtaktivitäten" in bestimmten Bereichen der Jagd immer weiter verfeinert worden, um spezielle Aufgabenbereiche besonders erfolgreich ausüben zu können - dies ging dann soweit, dass sich im Laufe der Zeit die diversen Spezialisten herausgebildet haben, seien es Vorsteh- oder Stöberhunde, Windhunde für die Jagd auf Sicht, Erdhunde für die Baujagd bis hin zu Experten und Meistern ihres Fachs, denke man an Rassen wir den Hannoverschen Schweißhund oder Bayerischen Gebirgsschweißhund, die nach ihrer Spezialausbildung im Team mit ihrem Schweißhundeführer für schwierige Nachsuchen angefordert werden.

Sprich, Jagdhelfer waren zu jeder Zeit unentbehrliche und unverzichtbare Jagdgehilfen, ohne die gewisse Arbeiten, die zum Jagderfolg oder dem waidgerechten Jagen führen, nur bedingt oder gar nicht möglich gewesen - denn wird heute ein Stück Wild durch den gezielten Schuss des Jägers nur angeschossen, muss das Wild zügig durch eine Nachsuche gefunden werden, um es von seinen Leiden zu erlösen. Da das Wild je nach Grad der Verletzung, durchaus eine größere Wegstrecke zurücklegen und zudem in unübersichtliches Gelände flüchten kann, würde ohne die gezielte, zuverlässige und konzentrierte Suche mittels Schweißhund, diese Jagdaufgabe sprichwörtlich bedeuten, die Nadel im Heuhaufen zu suchen. 

Neben der Vielfalt an heutigen Jagdhunderassen im Hinblick auf ihre Verwendungseignung und Spezialisierung, unterscheidet sich der historische Jagdhelfer von seinen heutigen Nachfahren in der Weise, dass früher jeder geeignete Hund mit auf die Jagd genommen werden konnte und heute eine Jagdhundeprüfung als Brauchbarkeitseignung ablegen muss, bevor er aktiv im Revier geführt werden darf. Zudem gibt es gesetzliche Vorschriften, die im Bundesjagdgesetz und den einzelnen Landesjagdgesetzen geregelt und damit die Grundlage für das Jagen als solches und das Führen eine Jagdgebrauchshundes sind.

Solltet ihr mehr über die unterschiedlichen Jagdhunderassen und ihre heutigen Aufgabengebiete erfahren wollen, so legen wir euch unseren gesonderten Leitartikel "Jagdhund - Welche Hunderassen werden als Jagdhunde geführt" ans Herz.

Hat dir der Inhalt gefallen? Dann teile ihn doch auch mit anderen:

VGWort Zählpixel