Harrier

Ausdauernder und jagdbegeisterter Laufhund aus Großbritannien

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Zuletzt aktualisiert am: 14.3.2024

Ein Harrier liegt auf der Holzterasse im Freien und schaut nach links.jpg

Der Harrier ist eine Jagdhunderasse, die in Großbritannien entwickelt und gezüchtet wurde. Sie soll als Rasse bereits eine sehr lange Historie haben, denn bereits im 13. Jhd. gab es der kynologischen Literatur nach, Harrier-Meuten. Diese wurden zahlreich vom Adel und Privilegierten gehalten.

Ihre ursprüngliche Verwendung war die des Arbeitshundes für diverse Jagdaufgaben, vor allen Dingen als Spezialist für die Hasenjagd - sprich, der Harrier wurde für das Abrichten und aktive Führung im Revier als Jagdhund geschaffen. Zunächst wurden die Hunde fußläufig bei der Hasenjagd geführt. Für die berittene Hasenjagd mussten die ersten Harrier-Schläge durch gezieltes Einkreuzen körperlich verfeinert werden, damit sie leichter und folglich schneller und wendiger wurden. Dies schaffte man mit den Genen und Blut des English Foxhounds, so der Kennel Club (KC).

Welche Hunderassen/Schläge die Ausgangsrassen bei der Entwicklung des Harriers final waren, darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen, so wie bei vielen anderen Rassehunden auch. Über zahlreiche Kynologen hinweg, tauchen bei den verschiedenen Thesen Beagle-Schläge, Southern Hounds und der besagte Foxhound immer wieder auf. Ferner kann die Feinnasigkeit auch ein Erbe des Bloodhounds sein, der ebenfalls im Kreis der beeinflussenden Kandidaten auf dem Weg zum heutigen Harrier, genannt wird.

Seiner jagdlichen Paradedisziplin verdankt der Harrier im Übrigen auch seinen Rassenamen. Denn aus dem englischen Begriff "hare" = "Hase" resultierte zunächst der Hasenhund (=Harehound) und später der Harrier.

Die Laufhunderasse wurde im Jahr 1974 von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannt und in die Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen, Sektion 1 Laufhunde, Subsektion 1.2 Mittelgroße Laufhunde in der Rassenomenklatur übernommen. Sie trägt die Standard-Nr. 295.

Auch bei der Entwicklung diverser anderer Jagdhunderassen, spielte der Harrier eine maßgebliche Rolle. Durch das Einkreuzen beeinflusste der Jagdhund mit seinen Genen und Harrier-Blut, zahlreiche Artgenossen, wie z.B. den Beagle-Harrier oder Hamiltonstövare.

Die Rasse besticht mit ihrem schönen und edlen Aussehen, das nicht zu Letzt durch den wohlproportionierten Körper, den typischen ausdrucksstarken Jagdhundekopf mit dem flachen Behang und doppelten Haarkleid in diversen Farbtönen von Schwarz bis Orange auf weißem Grund. Schaut man sich das äußere Erscheinungsbild an, so vernimmt man eine klassische Jagdhunderasse bester Güte.

Da der Harrier ein Meutehund war und auch so gehalten und bei der Arbeit geführt wurde, ist er ein sozialverträglicher, umgänglicher und von Haus aus mit einem ausgeprägten Sozialverhalten veranlagter Hund. Der intelligente Rassehund gilt in der Familie als anhänglich, braucht unbedingt rassespezifische Bewegung und kognitiven Aufgaben, damit er gefordert wird und sich mit all seinen Stärken und Anlagen einbringen und entfalten kann. Er ist und bleibt ein arbeitswilliger, jagdpassionierter und ausdauernder Arbeitshund, der anhand konkreter Aufgaben zeigen will, was in ihm steckt.

Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.

Vielleicht habt ihr durch eure besondere Leidenschaft für die Rasse und spezifischen Kenntnisse über den Harrier auch Lust, uns mit eurem Wissen aktiv zu unterstützen. Oder aber ihr kennt jemanden, der wiederum jemanden kennt, der besonderes Wissen über die Rasse hat und dies mit anderen gerne teilen möchte. Lasst uns gemeinsam die Rasse durch eure wertvollen Beiträge hierzulande bekannter machen und anderen interessierten Lesern wertvolle und hilfreiche Informationen mit euren Inhalten bieten - dann steht nichts mehr im Wege, dass der tolle Rassehund aus Großbritannien zahlreiche neue Menschenherzen erobert. Wir freuen uns auf eure Mithilfe und Kontaktaufnahme.

Nummer: 295
Gruppe: 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion: 1. Laufhunde
Subsektion: 2. Mittelgroße Laufhunde
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Vereinigtes Königreich von Großbritannien
Patronat -
Verwendung

Laufhund

Datum der Veröffentlichung 27. November 1974
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 27. November 1974
Link zum FCI-Standard FCI - Harrier
Lebenserwartung
Rüden
10 - 14 Jahre
Hündinnen
10 - 14 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
48 - 55 cm
Hündinnen
48 - 55 cm
Gewicht
Rüden
22 - 28 kg
Hündinnen
22 - 28 kg

Harrier - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Harrier, eine Hunderasse, die für ihre Ausdauer, Freundlichkeit und ihr ausgeprägtes Jagdvermögen bekannt ist, hat eine reiche Geschichte und eine Vielzahl von Eigenschaften, die ihn sowohl als Arbeits- als auch als Familienhund beliebt machen.

Historischer Hintergrund

Der Harrier, dessen Ursprünge im mittelalterlichen England liegen, wurde ursprünglich für die Fuchsjagd gezüchtet. Seine Geschichte ist eng mit der Entwicklung der Jagd und der ländlichen Kultur Englands verbunden.

Physische und Charaktermerkmale

Der Harrier ist mittelgroß, kräftig gebaut und für seine Ausdauer und Schnelligkeit bekannt. Sein freundliches und ausgeglichenes Temperament macht ihn zu einem idealen Familienhund.

Sozialisierung des Harriers

Die Sozialisierung ist ein entscheidender Aspekt in der Entwicklung eines Harriers, da sie seine Interaktionen mit Menschen und anderen Tieren prägt.

Frühe Sozialisierung

Die Wichtigkeit, den Harrier frühzeitig verschiedenen Menschen, Tieren und Umgebungen auszusetzen, um ein gut angepasstes Verhalten zu fördern.

Umgang mit anderen Tieren

Techniken zur Förderung positiver Beziehungen zu anderen Haustieren und zur Bewältigung des Jagdtriebs.

Sozialisierung mit Menschen

Methoden zur Entwicklung eines vertrauensvollen und sicheren Umgangs mit Menschen, insbesondere in einer Familie.

Training und Erziehung

Ein strukturiertes Training ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Entwicklung eines Harriers.

Grundkommandos

Die Bedeutung von Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Hier" für die Sicherheit und Kontrolle des Harriers.

Gehorsamstraining

Entwicklung von Gehorsam und Disziplin durch konsistentes und geduldiges Training.

Leinentraining

Techniken für ein effektives Leinentraining, das besonders wichtig ist, um den Jagdtrieb des Harriers zu kontrollieren.

Spiel- und Apportiertraining

Nutzung des natürlichen Jagdtriebs für spielerische und geistig anregende Aktivitäten.

Wichtige Aspekte für Besitzer eines Harriers

Die Haltung eines Harriers erfordert ein tiefes Verständnis für seine Eigenschaften und Bedürfnisse. Eine angemessene körperliche und geistige Auslastung, regelmäßiges Training und Pflege sind wesentlich.

Wichtige Erziehungspunkte

  • Konsequenz und Geduld: Grundpfeiler einer erfolgreichen Erziehung.
  • Verständnis für die Rasse: Anpassung der Trainingsmethoden an die Bedürfnisse und Charakterzüge des Harriers.
  • Gesundheitspflege: Regelmäßige Kontrollen und präventive Maßnahmen.
  • Positive Verstärkung: Förderung von gutem Verhalten und Aufbau einer starken Bindung.
Zusammenfassung und idealer Besitzer

Der ideale Besitzer eines Harriers ist jemand, der die Bedeutung von Struktur, Liebe und Geduld versteht und bereit ist, Zeit und Energie in das Training und die Pflege des Hundes zu investieren. Eine harmonische Beziehung basiert auf gegenseitigem Verständnis, Respekt und der Bereitschaft, die Bedürfnisse und Eigenschaften des Harriers zu berücksichtigen.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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