Hamiltonstövare

Mittelgroßer Hasen- und Fuchsjäger aus Schweden

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Zuletzt aktualisiert am: 18.3.2024

Kein Titel

Der Hamiltonstövare ist ein weiterer Vertreter aus Skandinavien und hat seine Heimat wie der artverwandte Smalandstövare, ebenso in Schweden.

Und auch er gehört zu den mittelgroßen Laufhunderassen, die für die Jagd auf Hasen und Fuchs in den dichten Waldgebieten Schwedens jagdlich geführt werden. Gemäß den Angaben des aktuellen Rassestandards, ist der Hamilton-Laufhund kein Meutehund, sondern ein Jagdbegleiter, der als Solojäger im Revier auf Wild angesetzt wird. Die Jagdhunderasse ist mit einer sehr feinen Nase ausgestattet und ein hervorragender Fährtenhund, wo er gründlich und zielorientiert mit herausragenden Stöberleistungen punktet.

Diese Stöberqualität hat ihm letztlich in Verbindung mit dem Namen des Gründervaters, Graf Adolf Patrik Hamilton, zu seinem Rassenamen verholfen. Denn Stövare bedeutet Stöberer - und so war der Hamiltonstövare geboren. Seine bis heute gültige Benamsung bekam der Stöberer offiziell 1921 als Anerkennungsgeste für seinen Erschaffer verliehen. Zuvor wurden die Schläge noch als Schwedische Laufhunde bezeichnet.  

Apropos Entwicklung und Entstehung der Rasse:

Historisch betrachtet haben Hunde bei der Jagd immer einen hohen Nutzen für ihre Besitzer gehabt, sei es bei den indigen Völkern zur Ressourcengewinnung durch das Beutemachen, die Königshäuser und den Adel als gesellschaftliche Bespaßung oder auch bei der normalen Bevölkerung zur Freizeitbeschäftigung, Nahrungsbeschaffung, Verteidigung ihres Viehs etc. In Schweden war wie auch in anderen Ländern das Jagen lange den Aristokraten vorbehalten. Die Jagd war für das niedere Volk verboten und wurde als Wilderei betrachtet, wogegen ebenfalls Bedienstete der Königshäuser mit Hunden angesetzt wurden. Folglich waren lange Zeit Jagdhunde primär im Besitztum der Adelshäuser, bis das  Jagdverbot aufgehoben wurde. Diese Jagdhunderassen wurden dann über die regionalen Liegeschaften der Aristokraten und Privilegierten hinaus bekannt und rückten für alle, die fortan zur Jagd auf Hasen, Fuchs, Elch, Rotwild etc. einen leistungsfähigen Jagdhelfer benötigten, in den Fokus einer breiteren Bevölkerungsschicht.

Die lange Zeit in Skandinavien und auch Schweden lebenden Jagdhunderassen, eingeführte Hunde aus Deutschland, England und Osten Europas. Da Schleswig-Holstein lange Zeit zu Dänemark gehörte, kamen brauchbare Spürnasen so über Dänisches Staatsgebiet nach ganz Skandinavien. So auch nach Schweden. Und so wurden folglich auch Jagdhunde aus aller Herren Länder miteinander gekreuzt. Lange ging hier jeder Zuchtverantwortliche nach eigenen Vorstellungen und potentiellem Zugang zu Jagdhunderassen als geeignete Kandidaten für ihr Vorhaben vor. Der jeweilige Schlag wurde kurzerhand mit dem Namen des Züchters betitelt. Und so fand man in Schweden bis zur organisierten und standardisierten Zucht, nach Gründung des Schwedischen Kennel Clubs unter der Leitung des bereits erwähnten Graf Hamilton, unzählige "Rassen". Unter ihnen waren die "Svenske Stövare" also Schwedische Stöberhunde, die aus diversen Rassen entstanden. So stößt man in der Literatur über den Englischen Foxhound, Harrier, Beagle, Deutsche Bracken, Schweizer Laufhunde etc. Auch Hamilton war züchterisch aktiv. Seine beiden Zuchthunde, der Rüde "Pang" und die Hündin "Stella" sollen ebenfalls aus den vorgenannten Rassen entstanden sein, mit denen er seine Zucht aufbaute. Sie werden entsprechend als Stammhalter des heute in seiner heutigen Form bekannten Hamiltonstövare.

Nun wollen wir uns noch das äußere Erscheinungsbild und das Wesen/Verhalten des Hamiltonstövare anschauen:

Der Laufhund ist nicht nur von seiner Konstitution und Körperlichkeit gut aufgestellt, sondern wird auch als harmonisch gebaut, wohlproportioniert, schön und edel beschrieben. Die Körperbauweise verleiht dem Rassehund viel Kraft, Robustheit, Belastbarkeit, Widerstandskraft und durch die gute Beschaffenheit seines doppelten Haarkleides ist er zudem wetterfest. Das Fell ist stets dreifarbig in Weiß, Loh und Schwarz koloriert.

Auf Grund seiner physischen Eigenschaften und der Vitalität, ist der Hamiltonstövare wegen seiner Leistungsfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit ein gefragter und ebenso beliebter Jagdhund in seinem Heimatland. Er ist ausdauernd, agil, flinkt, beweglich und extrem geländegängig.

Was die aktive Umsetzung der Jagdaufgaben im Revier angeht, kann sich sein Jäger auf einen arbeitswilligen, engagierten, jagdpassionierten, arbeitsintelligenten und mit viel Jagdverstand ausgestatteten Laufhund mit bester Nase (Feinnasigkeit) freuen. Im sonstigen Alltag wird die Rasse als freundlich, umgänglich und angenehm charakterisiert. Darf er sein Temperament, Arbeitsfreude, Bewegungsdurst und Jagdtrieb kontrolliert im Jagdrevier ausleben, so wird er Zuhause einen ausgeglichenen Hundepartner geben.

Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.

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Nummer: 132
Gruppe: 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion: 1. Laufhunde
Subsektion: 2. Mittelgroße Laufhunde
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Schweden
Patronat -
Verwendung

Lautgebender Fährtenhund zur Jagd auf Hase und Fuchs. Es ist kein Meutehund und wird nicht zur Jagd auf Rotwild verwendet.

Datum der Veröffentlichung 22. August 2017
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 6. Januar 1955
Link zum FCI-Standard FCI - Hamiltonstövare
Lebenserwartung
Rüden
10 - 14 Jahre
Hündinnen
10 - 14 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
53 - 61 cm
Hündinnen
49 - 57 cm
Gewicht
Rüden
23 - 27 kg
Hündinnen
23 - 27 kg

Hamiltonstövare - Erziehung & Training
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Der Hamiltonstövare, eine Rasse mit einer edlen Statur und einem ausgeglichenen Charakter, verkörpert die Schönheit und die Arbeitsfähigkeit, die von Jägern und Hundeliebhabern gleichermaßen geschätzt wird. Geboren aus den Wäldern Schwedens, trägt dieser Hund den Namen seines Gründers, Graf Adolf Patrik Hamilton, und repräsentiert das Erbe schwedischer Jagdtraditionen. Bekannt für sein prächtiges, dreifarbiges Fell, seine Ausdauer und seine intelligente Jagdstrategie, ist der Hamiltonstövare mehr als ein Arbeitsbegleiter; er ist ein Familienmitglied, das nach Nähe, Verständnis und gegenseitigem Respekt strebt.

Sozialisierung des Hamiltonstövares

Eine frühzeitige und umfassende Sozialisierung ist entscheidend, um einen Hamiltonstövare zu einem ausgeglichenen und geselligen Hund zu erziehen. Die Exposition gegenüber verschiedenen Menschen, Tieren, Umgebungen und Geräuschen hilft, Ängste zu reduzieren und fördert ein vertrauensvolles und sicheres Verhalten. Gruppentrainingskurse können besonders vorteilhaft sein, um soziale Fähigkeiten zu entwickeln und gleichzeitig grundlegende Gehorsamskommandos zu üben.

Training und wichtige Kommandos

Grundkommandos sind das Fundament für eine erfolgreiche Kommunikation zwischen Hund und Besitzer. Kommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Hier" sind essentiell. Sie sollten durch positive Verstärkungsmethoden wie Lob und Leckerlis gelehrt werden, um eine motivierende Lernumgebung zu schaffen.

Gehorsamstraining baut auf den Grundkommandos auf und integriert komplexere Anweisungen, die die Disziplin und Aufmerksamkeit des Hundes fördern. Regelmäßige Trainingseinheiten stärken die Bindung und den Respekt zwischen Hund und Besitzer.

Leinentraining ist unerlässlich, um zu gewährleisten, dass der Hamiltonstövare ruhig und kontrolliert an der Leine läuft, besonders wichtig für einen Hund mit einem starken Jagdtrieb. Das Training sollte früh beginnen, um Zugverhalten zu minimieren.

Spiel- und Apportiertraining sind ausgezeichnete Methoden, um den natürlichen Jagdinstinkt des Hamiltonstövares auf positive Weise zu kanalisieren und gleichzeitig für körperliche und geistige Auslastung zu sorgen.

Wichtige Aspekte für Hamiltonstövare-Besitzer

Die Besitzer eines Hamiltonstövares müssen verstehen, dass dieser Hund eine klare Führung und konsistente Trainingsmethoden benötigt. Ein tiefer Einblick in die Bedürfnisse und das Verhalten dieser Rasse ist entscheidend. Zudem ist es wichtig, sowohl die körperliche als auch die mentale Auslastung des Hundes zu gewährleisten, um Überenergie und mögliche Verhaltensprobleme zu vermeiden.

Zusätzliche Erziehungstipps

  • Geduld und Konsistenz: Seien Sie in Ihrem Training konsequent und geduldig. Verstärken Sie positive Verhaltensweisen und korrigieren Sie unerwünschtes Verhalten auf ruhige und bestimmte Weise.
  • Anpassungsfähige Trainingsmethoden: Erkennen Sie die Einzigartigkeit Ihres Hamiltonstövares und passen Sie das Training an seine individuellen Lernstile und Vorlieben an.
  • Förderung der geistigen Auslastung: Nutzen Sie interaktive Spiele und Trainingsübungen, um den intelligenten und arbeitsfreudigen Hamiltonstövare geistig zu fordern.
  • Stärkung der Bindung: Verbringen Sie viel Zeit mit Ihrem Hund, um eine tiefe emotionale Verbindung aufzubauen. Dies stärken das gegenseitige Vertrauen und die Kooperation.
Zusammenfassung und der ideale Besitzer

Der Hamiltonstövare ist ein treuer, intelligenter und vielseitiger Begleiter, der eine tiefe Bindung zu seinem Menschen sucht. Er verkörpert die Essenz der schwedischen Jagdtradition und passt sich dennoch nahtlos in das Familienleben ein. Der ideale Besitzer ist jemand, der die Zeit, die Geduld und das Engagement aufbringt, um seinen Hund sowohl körperlich als auch geistig auszulasten, und der die Wichtigkeit von Konsistenz und positiver Verstärkung im Training versteht. Ein Leben mit einem Hamiltonstövare ist ein Leben voller Abenteuer, Liebe und gegenseitigem Respekt, das sowohl dem Hund als auch seinem Besitzer eine unermessliche Bereicherung bietet.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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