Schweizer Laufhund
Varietätenreiches und feinnasiges Laufwunder aus der Schweiz
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 9.7.2024
Der Schweizer Laufhund kann bereits auf eine sehr lange Rassegeschichte zurückblicken, dessen Entwicklung bereits zur Zeit der Römer in seinem Heimatland Schweiz durch ein Mosaik nachgewiesen ist.
Im Hinblick auf die Entstehung des Schweizer Laufhundes geht man davon aus, dass französischstämmige Laufhunde wie der Petit Bleu de Gascogne, Gascon Saintongeois, Ariégeois und Porcelaine großen Einfluss bei der Zucht genommen haben. Das Ergebnis lässt sich aber sehen, denn der Schweizer Laufhund ist ein äußerst feinnasiger, leistungsfähiger und höchst ausdauernder Jäger für die Jagd auf Hasen, Reh, Fuchs und Schwarzwild in den schwierigsten Geländen.
Die ersten Zuchttätigkeiten mündeten dann im Jahr 1882 in einer ersten Fassung eines Standards, in dem zu dieser Zeit noch 5 Varietäten aufgeführt wurden. So erhielten alle einen eigenen Varietätennamen, die bis auf den Thurgauer Laufhund bis heute Bestand haben. Im Jahr 1909 wurde der erste Rassestandard angepasst und fortan nur mit dem Berner Laufhund, Jura Laufhund, Luzerner Laufhund und Schwyzer Laufhund fortgeführt. Ab 1933 galt dann nach einer erneuten Überarbeitung, bei der der Typ St. Hubert der Jura-Varietät gestrichen wurde, der bis heute endgültig geltende Standard. Die Varietäten unterscheiden sich nur in der Farbgestaltung ihres Haarkleides, auf deren Diversität wir in den weiteren Ausführungen der Rassebeschreibung eingehen werden.
Der mittelgroße Laufhund der Eidgenossen bringt einen kompakten und robusten Körper mit einer hervorragenden Konstitution mit. Entsprechend ist er leistungsfähig, belastbar, widerstandskräftig, verletzungsresistent und zäh. Sein Körpergebäude verleiht ihm viel Kraft und Ausdauer. Und der Schweizer Laufhund ist nicht nur mit vorzüglichen körperlichen Eigenschaften und entsprechenden Fähigkeiten gesegnet, sondern sieht mit seinem langen Fang und Behang wie ein typischer Jagdhund bester Güte und Schönheit aus. Die Rasse wirkt äußerst edel und aristokratisch. Das Gangwerk des Laufhundes ist von seinem fließenden und schubvollen Bewegungsablauf geprägt, das harmonisch wirkt und äußerst raumgreifend erfolgt. Zudem ist die Jagdhunderasse extrem geländegängig und -fähig.
Wesen, Charakter und Verhalten werden beim Schweizer Laufhund im Hinblick auf das jagdliche führen, als temperamentvoll, lebhaft, aktiv, engagiert und jagdpassioniert beschrieben. Die Rasse gilt als leichtführig, gehorsam und arbeitsintelligent. Zudem ist der Laufhund anhänglich und treu. Es handelt sich um charakterstarke Hundepersönlichkeiten, die mitunter ihren eigenen Kopf zeigen.
Der Schweizer Laufhund wird vordergründig als Solojäger im Revier geführt, kann aber auch mit mehreren Hunden in einer Meute diverse Jagdtätigkeiten bei Jagdgesellschaften ausüben. Die eidgenössischen Jäger setzen ihren Laufhund primär für die Stöberarbeit und das Brackieren ein. Aber auch die Italiener sind von der Leistung u.a. bei der Saujagd vom Schweizer Laufhund begeistert und greifen zahlreich auf die Unterstützung der unermüdlichen, zielorientierten und finderwilligen Spürnase als resistenter und harter Jagdhelfer zurück.
Der Schweizer Laufhund ist für die anspruchsvollen und herausfordernden Jagdarbeiten im Revier gezüchtet worden, will bestenfalls auch dort sich mit all seinen Anlagen und jagdlichen Fähigkeiten betätigen und zeigen was in ihm steckt. Andersfalls braucht der bewegungsfreudige und jagdpassionierte Laufhund viel abwechslungsreiche Bewegung und entsprechende kognitive Beschäftigungen, die seinen natürlichen Jagdtrieb und sein Beutefangverhalten kontrolliert in adäquaten Aktivitäten umleiten, reizen und ausleben lassen.
Es gibt noch jede Menge mehr zum Schweizer Laufhund zu erzählen. Solltet ihr nun Interesse haben, weitere Details rund um die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltebedingungen etc. zu erfahren, dann nutzt die Gelegenheit zur Lektüre unserer ausführlichen Rassebeschreibung. Viel Freude beim Lesen!
Nummer: | 59 |
Gruppe: | 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen |
Sektion: | 1. Laufhunde |
Subsektion: | 2. Mittelgroße Laufhunde |
Arbeitsprüfung notwendig? | Ja |
Ursprung | Schweiz |
Patronat | - |
Verwendung | Brackenschlag, welcher spurlaut die Hasen, das Reh, den Fuchs und gelegentlich das Wildschwein jagt. Er jagt selbstständig. Er sucht und sticht mit großer Sicherheit auch in schwierigem Gelände. |
Datum der Veröffentlichung | 28. November 2001 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 25. August 1954 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Schweizer Laufhund |
10 - 12 Jahre
10 - 12 Jahre
49 - 59 cm
47 - 57 cm
20 - 30 kg
20 - 30 kg
Schweizer Laufhund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Die Welt der Hunde ist so vielfältig und abwechslungsreich wie die der Menschen. Jede Rasse zeigt ihre Individualität durch ihr Aussehen, ihre Persönlichkeit und ihren Charakter. Ein Hund, der aus der Masse hervorsticht und dabei oft übersehen wird, ist der Schweizer Laufhund. Eine ältere und weniger bekannte Hunderasse, aber mit außergewöhnlichen Fähigkeiten und einem herausragenden Charakter.
Der Schweizer Laufhund stammt aus der Schweiz. Die Rasse ist sehr alt und wurde hauptsächlich zur Jagd auf Wild eingesetzt. Mit seiner Ausdauer, Wendigkeit und Spürsinn ist der Sxhweizer Laufhund ein hervorragender Jagdhund, aber auch ein liebevoller und loyaler Begleiter.
Er ist mittelgroß mit einer schlanken, athletischen Figur. Sein Fell ist kurz, glatt und dicht. Seine hängenden Ohren und der ausdrucksvolle Blick aus den dunklen Augen machen ihn zu einem Hund von charmantem und freundlichem Aussehen.
Aber ein Schweizer Laufhund ist mehr als nur sein Aussehen. Er ist intelligent, fähig zu lernen und enthält eine Tiefe von Emotionen, die oft übersehen wird. Er ist liebevoll und hingebungsvoll an seine Familie gebunden, aber auch eigenständig und unabhängig. Er ist aktiv und sportlich, braucht viel Bewegung und mentale Stimulierung, was ihn zu einem idealen Begleiter für aktive und sportliche Personen macht.
Sozialisation vom Schweizer Laufhund
Wenn es um die Sozialisation des Schweizer Laufhundes geht, ist Geduld der Schlüssel. Es ist wichtig, ihm von klein auf zu zeigen, dass er sich in verschiedenen Situationen und Umgebungen sicher und wohl fühlen kann. Er muss lernen, dass andere Menschen, Hunde und Tiere keine Bedrohung darstellen, sondern Teil seiner Welt sind. Es ist wichtig, positive Erfahrungen mit Menschen, anderen Hunden und der Umwelt zu fördern.
Grundkommandos
Um einen guterzogenen und glücklichen Schweizer Laufhund zu haben, spielt das Training eine wichtige Rolle. Die Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Hier" und "Bleib" sind sehr wichtig und sollten von klein auf geübt werden. Der Schweizer Laufhund ist intelligent und will gefordert werden, daher kann das Training auch komplexere Übungen und Tricks beinhalten.
Gehorsamstraining – Leinentraining
Das Gehorsamstraining ist ebenfalls sehr wichtig. Ein gut erzogener Schweizer Laufhund ist ein glücklicher und ausgeglichener Schweizer Laufhund. Dabei sollte das Training immer positiv und belohnungsbasiert sein. Der Schweizer Laufhund ist empfindlich und reagiert nicht gut auf Härte oder Strafe.
Das Leinentraining ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt der Erziehung. Ein Schweizer Laufhund ist ein Jagdhund mit einem starken Jagdinstinkt. Es ist daher sehr wichtig, dass er lernt, an der Leine zu gehen und sich nicht von Gerüchen, Geräuschen oder Bewegungen ablenken zu lassen.
Spiel und Apportiertraining
Darüber hinaus ist das Spiel- und Apportiertraining ein guter Weg, um den Hund körperlich und geistig zu stimulieren. Es hilft, eine positive Bindung zwischen Hund und Halter aufzubauen und kann dabei helfen, problematisches Verhalten wie Hyperaktivität oder Angst zu verhindern oder zu reduzieren.
Was sollten wir sonst noch zum Schweizer Laufhund wissen?
Bevor Sie einen Schweizer Laufhund in Ihre Familie aufnehmen, sollten Sie sich der Verantwortung bewusst sein, die mit der Haltung eines solchen Hundes verbunden ist. Dieser Hund braucht viel Bewegung, mentale Stimulierung und soziale Interaktion. Sie müssen bereit sein, Zeit, Mühe und Liebe in seine Erziehung und Pflege zu investieren.
Zusätzlich zu all dem, was bereits gesagt wurde, gibt es noch vier weitere Punkte, die bei der Erziehung eines Schweizer Laufhundes besonders wichtig sind:
- Ausreichend Bewegung: Der Schweizer Laufhund ist ein aktiver und energiegeladener Hund. Er braucht täglich mehrere Stunden Bewegung. Dies kann durch Spaziergänge, Spiele, Hundesport oder anderes Training erreicht werden.
- Gute Ernährung: Eine ausgewogene und hochwertige Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Schweizer Laufhundes.
- Regelmäßige tierärztliche Kontrollen: Da der Schweizer Laufhund anfällig für gewisse gesundheitliche Probleme sein kann, ist es wichtig, dass er regelmäßig vom Tierarzt untersucht wird.
- Liebe und Zuneigung: Der Schweizer Laufhund ist ein liebevoller und loyaler Hund, der viel Zuneigung von seiner Familie benötigt. Er sollte nicht für längere Zeit alleine gelassen werden.
Zusammenfassung
Abschließend kann gesagt werden, dass der ideale Besitzer für einen Schweizer Laufhund jemand ist, der aktiv und sportlich ist, viel Zeit und Liebe in die Erziehung und Pflege seines Hundes investiert und bereit ist, die Verantwortung für das Wohlergehen eines solch besonderen Hundes zu übernehmen. Der Schweizer Laufhund ist ein außergewöhnlicher Hund, der einen außergewöhnlichen.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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