Gascon Saintongeois

Große und kleine Laufhunderasse für die Jagd aus Frankreich

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Zuletzt aktualisiert am: 18.3.2024

Kein Titel

Den aus Frankreich stammenden Gascon Saintongeois gibt es in zwei verschiedenen Größenvarietäten, die aber beide unter einer Standard-Nr. bei der Fédération Cynologique Internationale (FCI) in der Rassenomenklatur geführt werden:

  • Großer Gascon Saintongeois Standard-Nr. 21, Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen, Sektion 1 Laufhunde, Subsektion 1.1 Große Laufhunde
  • Kleiner Gascon Saintongeois Standard-Nr. 21, Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen, Sektion 1 Laufhunde, Subsektion 1.2 Mittelgroße Laufhunde

Der Grand Gascon Saintongeois ist das Kreuzungsergebnis aus den letzten Beständen des alten "Chien de Saintonge" (Saintongeois aus der Saintonge-Provinz), der mit dem Grand Bleu de Gascogne verpaart wurde. Dies geschah Mitte des 19. Jahrhunderts unter der Verantwortung des Comte Joseph de Carayon-Latour bei der Absicht, die Eingangs genannte Rasse des Saintonge-Hundes durch aktive Zuchtaktivitäten wieder anzukurbeln und vor dem endgültigen Aus zu retten. Leider war am Ende des Tages, die "Neuerschaffung" des Gascon Saintongeois gleichzeitig das Ende und der endgültige Untergang des Chien de Saintonge.

Kommen wir nun zur Entwicklung des kleineren Gascon: Der petit Gascon Saintongeois wurde durch aktives Eingreifen einzelner Jäger aus dem Südwesten des Heimatlandes der Jagdhunderasse im 20. Jahrhundert kreiert, in dem man die kleinsten Rassevertreter aus den Nachzuchten des grand Gascon Saintongeois aus dem jeweiligen Wurf herauspickte und auf Basis der kleiner gewachsenen das weitere Zuchtgeschehen aufbaute. Schon war die kleinere Varietät geboren, die man vordergründig für die Wildhasen-/Kaninchenjagd verwenden wollte. Simpel, aber effektiv.

Auch hinsichtlich der angestrebten Verwendung, gibt es zwischen beiden Rassevarietäten leichte Unterschiede. Beide sind prinzipiell für den aktiven Einsatz bei der Jagd entwickelt worden. Der größere Gascon wurde jeher als Solojäger oder in der Meute im Revier geführt. Dabei wird der Große Gascon Saintongeois auf Hochwild und Niederwild angesetzt, denn sowohl Hirsche, Rehe, Schwarzwild, aber auch Hasen und Kaninchen werden bis heute aktiv mit dem geländegängigen, feinnasigen, jagdpassionierten, spurlauten Rassehundes bejagt. Die Domäne des kleinen Gascons ist die Flintenjagd auf Hasen/Kaninchen, wobei auch er im Jagdrevier bei der Verwendung als Hochwildjäger anzutreffen ist. Beide Größenvarietäten sind durch ihre Eignung, in der Meute zu jagen, sozialverträglich, umgänglich und gesellig was Artgenossen angeht. Sie ordnen sind instinktiv in das Rudel ein. 

Das Wesen des Gascon Saintongeois wird als freundlich, ruhig, anhänglich, unterordnungsbereit und gehorsam charakterisiert.

Was das allgemeine Erscheinungsbild und die damit verbundene Statur angeht, unterscheiden sich beide Varietäten auf Grund ihrer Größen - einmal sprechen wir über eine große Rassevarietät, einmal über eine mittelgroße, auch wenn sie als Kleiner Gascon bezeichnet wird. Das sonstige typische Jagdhunderassen-Aussehen wird durch das kurze und dichte, in der Grundfarbe weiß mit schwarzen Flecken und mitunter schwarzer Tüpfelung geprägt. Es handelt sich um eine edel anmutende Rasse, die zudem vorzügliche jagdliche Qualitäten, eine hervorragende Konstitution und Vitalität mitbringt. Sie ist auf Grund ihrer Körperlichkeit robust, widerstandskräftig, stark und belastbar. Aber auch der nötige Arbeitswille, Entschlossenheit, Mut, Wildschärfe und Ausdauer bei der Umsetzung der Jagdaufgaben sind von Natur aus veranlagt, um als Jagdbegleiter maßgeblich zum erwünschten Jagderfolg beizutragen.

Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.

Vielleicht habt ihr durch eure besondere Leidenschaft für die Rasse und spezifischen Kenntnisse über den Gascon Saintongeois auch Lust, uns mit eurem Wissen aktiv zu unterstützen. Oder aber ihr kennt jemanden, der wiederum jemanden kennt, der besonderes Wissen über die Rasse hat und dies mit anderen gerne teilen möchte. Lasst uns gemeinsam die Rasse durch eure wertvollen Beiträge hierzulande bekannter machen und anderen interessierten Lesern wertvolle und hilfreiche Informationen mit euren Inhalten bieten - dann steht nichts mehr im Wege, dass der tolle Rassehund aus Frankreich zahlreiche neue Menschenherzen erobert. Wir freuen uns auf eure Mithilfe und Kontaktaufnahme.

Nummer: 21
Gruppe: 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion: 1. Laufhunde
Subsektion: 1. Große Laufhunde
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Frankreich
Patronat -
Verwendung

Großer Gascon Saintongeois:

Hund für die Flintenjagd und manchmal für die Hetzjagd auf Hochwild, aber auch auf den Hasen; meist in der Meute oder einzeln als Fährtenhund.

Kleiner Gascon Saintongeois:

Vielseitiger Hund für die Flintenjagd; seiner Herkunft nach auf den Hasen spezialisiert; er jagt aber auch sehr gut auf Hochwild.

Datum der Veröffentlichung 6. März 2007
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 10. August 1963
Link zum FCI-Standard FCI - Gascon Saintongeois
Lebenserwartung
Rüden
12 - 15 Jahre
Hündinnen
12 - 15 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
55 - 73 cm
Hündinnen
53 - 69 cm
Gewicht
Rüden
24 - 36 kg
Hündinnen
24 - 36 kg

Gascon Saintongeois - Erziehung & Training
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Der Gascon Saintongeois, ein majestätischer Vertreter der französischen Laufhunde, ist eine Rasse, die in den tiefen Wäldern und den weitläufigen Feldern Frankreichs zuhause ist. Bekannt für sein edles Erscheinungsbild, sein tiefes, melodisches Gebell und seine unerschütterliche Arbeitsmoral, verkörpert dieser Hund die perfekte Balance zwischen Stärke, Eleganz und Intelligenz. Ursprünglich für die Jagd auf Großwild wie Wildschweine und Hirsche gezüchtet, zeigt der Gascon Saintongeois sowohl auf dem Feld als auch im Heim eine beeindruckende Vielseitigkeit.

Mit einem feinen, glänzenden Fell, das typischerweise in den Farben Weiß und Schwarz, mit oder ohne blaue Flecken, daher kommt, zieht der Gascon Saintongeois alle Blicke auf sich. Doch es ist sein sanftes Wesen, seine Treue und seine tiefe Verbundenheit zu seinem Menschen, die ihn zu einem so besonderen Begleiter machen. Dieser Hund ist nicht nur ein fähiger Jäger, sondern auch ein liebevoller Familienfreund, der nach Gesellschaft, Verständnis und Liebe strebt.

Sozialisierung des Gascon Saintongeois

Eine frühe und umfassende Sozialisierung ist entscheidend, um den Gascon Saintongeois zu einem wohlgeratenen Familienmitglied und zuverlässigen Arbeitspartner zu machen. Positive Begegnungen mit einer Vielzahl von Menschen, Tieren und Umgebungen fördern seine sozialen Fähigkeiten und helfen, Ängste und unerwünschtes Jagdverhalten zu minimieren.

Training und wichtige Kommandos

Grundkommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Komm“ sind unerlässlich für die Sicherheit und das Wohl des Gascon Saintongeois. Beginnen Sie früh mit dem Training, nutzen Sie positive Verstärkung und seien Sie konsequent, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Gehorsamstraining, Leinentraining und Spieltraining

Gehorsamstraining stärkt die Bindung zwischen Hund und Besitzer und fördert die Aufmerksamkeit des Gascon Saintongeois. Regelmäßige Trainingseinheiten helfen, die natürlichen Instinkte des Hundes zu managen und ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten.

Leinentraining ist besonders wichtig, um zu verhindern, dass der Gascon Saintongeois seiner Jagdpassion nachgeht, sobald er eine Fährte wittert. Ein gut trainierter Hund an der Leine ist ein sicherer Hund.

Spiel- und Apportiertraining bieten nicht nur eine hervorragende Möglichkeit, den Hund körperlich und geistig auszulasten, sondern auch, um Spiel und Arbeit miteinander zu verbinden.

Wichtig für Besitzer eines Gascon Saintongeois

Für Besitzer eines Gascon Saintongeois ist es entscheidend, ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und das Verhalten dieser Rasse zu entwickeln. Geduld, Konsequenz und eine aktive Lebensweise sind Schlüssel zum Erfolg. Dieser Hund braucht viel Bewegung, geistige Herausforderungen und die Möglichkeit, seine Jagdfähigkeiten in kontrollierter Weise auszuleben.

Zusätzliche Erziehungstipps

  • Geduld und Konsequenz: Seien Sie geduldig und konsequent in Ihrem Training, um Vertrauen und Respekt zu fördern.
  • Positive Verstärkung: Belohnen Sie positives Verhalten, um eine starke Lernmotivation zu erhalten.
  • Anpassungsfähigkeit im Training: Passen Sie das Training an die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten Ihres Hundes an.
  • Stärkung der Bindung: Verbringen Sie viel Zeit mit Ihrem Hund, um eine tiefe emotionale Verbindung aufzubauen.
Zusammenfassung und der ideale Besitzer

Ein Leben mit einem Gascon Saintongeois ist eine Bereicherung, die von gemeinsamen Abenteuern, tiefer Verbundenheit und unermesslicher Treue geprägt ist. Dieser Hund ist nicht nur ein Jagdpartner, sondern auch ein Familienmitglied, das nach Liebe, Verständnis und Zugehörigkeit strebt. Der ideale Besitzer ist jemand, der aktiv ist, die Natur liebt und bereit ist, die Zeit und Energie zu investieren, die dieser außergewöhnliche Hund benötigt. Ein Zuhause, das viel Raum zum Erkunden bietet, zusammen mit einem Besitzer, der die Wichtigkeit von Training, Geduld und positiver Verstärkung versteht, ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben mit einem Gascon Saintongeois.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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