Großer Blauer Gascogne-Laufhund
Leistungsfähiger Solo- und Meutejäger aus Frankreich
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 7.8.2024
Die Heimat des Großen Blauen Gascogne-Laufhundes ist Frankreich - die Rasse wird in ihrem Heimatland Grand Bleu de Gascogne genannt. Der Rassename gibt einen Hinweis auf die regionale Herkunft, denn die Wurzeln der größten aller Laufhunderassen, liegt in der Gascogne im Südwesten Frankreichs.
Welche Rassen bei der Entwicklung des Großen Blauen Gascogne-Laufhundes eine Rolle gespielt haben, darüber gibt es diverse Meinungen: So wird einmal der St. Hubertushund ins Spiel gebracht, ferner sollen möglicherweise der Segusier der Kelten und/oder der englischer Southern Hound durch die Besetzung Frankreichs durch die Engländer, Einfluss genommen haben. Kurz, die genauen Ausgangsrassen und potentiell eingekreuzten weiteren Hunde können final nicht gesichert genannt werden.
Auf jeden Fall geht die Rassegeschichte des edlen Laufhundes sehr weit zurück, denn bereits im 14. Jahrhundert soll diese arbeitstüchtige und jagdpassionierte Jagdhunderasse, in der Meute bei der Jagd auf Bären, Wölfe, Schwarzwild und sonstiges Großwild im Revier zum Einsatz gekommen sein. Auf Grund seiner jagdlichen Talente, schaffte es der Große Blaue Gascogne-Laufhund bis ans französische Königshaus. Louis IV nannte eine große Schar sein eigen und ließ die Meute regelmäßig bei seinen Jagden zum Zuge kommen.
Bis heute ist die angestrebte Verwendung des Grand Bleu de Gascogne, die eines jagdlichen Arbeitshundes. Dabei geht er seinen Jagdaufgaben sowohl als Solojäger, als auch in größeren Rudeln (Hundemeuten), nach. So trifft man die Rasse als Jagdhelfer bei der Flintenjagd, ebenso bei der Hetzjagd auf Großwild. Ferner wird er bei der Niederwildjagd auf Hasen/Kaninchen geführt und ist auf Grund seiner feinen Nase, ein gefragter Spürhund.
Das Erscheinungsbild des Großen Blauen Gascogne-Laufhundes wird durch das charakteristische Jagdhunderassen-Aussehen generell und mit dem Touch des französischen Typus geprägt. Die große, kräftige und robuste Statur ist imponierend und vermittelt Stärke, Leistungsfähigkeit und Eindruck, gleichzeitig aber auch eine aristokratische Anmutung.
Der sozialverträgliche und instinktiv in die Meute einordnende Rassehund gilt als ruhig und besonnen, im Revier voller Jagdpassion, Arbeitswille und -eifer. Bei der Jagd besticht er mit einer sehr konzentrierten und gründlichen Arbeitsweise - sein Jagdmeister kann sich auf den Grand Bleu de Gascogne stets verlassen. Seine Feinnasigkeit und charakteristisches Geläut sind weitere Eigenschaften, die von Anhängern der Rasse immer wieder hervorgehoben werden.
Die Rasse ist seit 1963 von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) unter der Standard-Nr. 22 anerkannt und geführt, den Großen Laufhunden zugeordnet.
Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.
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Nummer: | 22 |
Gruppe: | 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen |
Sektion: | 1. Laufhunde |
Subsektion: | 1. Große Laufhunde |
Arbeitsprüfung notwendig? | Ja |
Ursprung | Frankreich |
Patronat | - |
Verwendung | Hund für die Flintenjagd und manchmal für die Hetzjagd auf Hochwild, aber auch auf Hasen; meist in der Meute oder einzeln als Spürhund. |
Datum der Veröffentlichung | 24. Januar 1996 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 10. August 1963 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Großer Blauer Gascogne-Laufhund |
10 - 14 Jahre
10 - 14 Jahre
65 - 72 cm
62 - 68 cm
32 - 36 kg
30 - 34 kg
Großer Blauer Gascogne-Laufhund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Der Große Blaue Gascogne-Laufhund, ein sanfter Riese mit einer tiefen, melodischen Stimme und einer imposanten Erscheinung, ist eine Rasse, die sowohl Ehrfurcht als auch tiefe Zuneigung hervorruft. Mit seinem majestätischen blau getickten Fell, den hängenden Ohren und den sanften, ausdrucksvollen Augen verkörpert er eine edle Gelassenheit, die seine ruhige und ausgeglichene Natur widerspiegelt. Diese Hunde sind mehr als nur Haustiere; sie sind treue Begleiter, die mit ihrer Anwesenheit beruhigen und mit ihrem Adel begeistern.
Die Geschichte des Großen Blauen Gascogne-Laufhundes ist reich und tief verwurzelt in der französischen Kultur, wo er ursprünglich für die Jagd auf Wildschweine und Hirsche gezüchtet wurde. Seine ausgezeichnete Spürnase, Ausdauer und ruhige Entschlossenheit machen ihn zu einem vorbildlichen Jagdbegleiter. Doch hinter dieser funktionalen Fassade verbirgt sich ein Hund von bemerkenswerter Sensibilität und Tiefe, der eine enge Bindung zu seinem Menschen sucht und einen ausgeprägten Sinn für Familie und Zugehörigkeit besitzt.
Erziehung, Training und Sozialisation des Großen Blauen Gascogne-Laufhundes
In der Erziehung des Großen Blauen Gascogne-Laufhundes ist eine sanfte, aber bestimmte Hand erforderlich. Seine Intelligenz und sein unabhängiger Geist können Herausforderungen darstellen, doch mit Geduld und Konsequenz kann eine harmonische Beziehung aufgebaut werden. Sozialisation ist ein kritischer Aspekt seiner Entwicklung. Bereits in jungen Jahren sollte er vielfältige Erfahrungen sammeln, um ein ausgeglichenes Verhalten zu fördern. Der Kontakt mit unterschiedlichen Menschen, Tieren und Umgebungen hilft, seine natürliche Zurückhaltung zu überwinden und fördert ein gesundes, selbstbewusstes Auftreten.
Beim Grundkommando-Training ist es entscheidend, frühzeitig zu beginnen und positive Verstärkungsmethoden anzuwenden. Kommandos wie „Sitz“, „Platz“, „Bleib“ und „Komm“ bilden das Fundament für weitere Ausbildungen und stärken die Kommunikation zwischen Hund und Halter. Das Leinentraining ist ebenfalls von Bedeutung, um sicherzustellen, dass Spaziergänge für beide Seiten angenehm sind, ohne dass der Hund zieht oder die Kontrolle übernimmt.
Beim Gehorsamstraining ist Konsistenz der Schlüssel. Der Große Blaue Gascogne-Laufhund reagiert gut auf eine klare Führung und strukturierte Routinen. Das Training sollte sowohl herausfordernd als auch unterhaltsam sein, um seine Aufmerksamkeit zu halten. Spiel- und Apportiertraining bieten hervorragende Möglichkeiten, die Bindung zu vertiefen und gleichzeitig seinen Jagdinstinkt in kontrollierte Bahnen zu lenken.
Für den Besitzer eines Großen Blauen Gascogne-Laufhundes ist es wichtig, dessen Bedürfnisse nach körperlicher Betätigung und geistiger Stimulation zu erkennen. Diese Rasse benötigt ausreichend Platz und Möglichkeiten, um ihrer Natur als Jagdhund gerecht zu werden. Ein Zuhause mit großem, sicher eingezäuntem Garten oder Zugang zu weiten, offenen Flächen ist ideal.
Wichtige Punkte in der Erziehung des Großen Blauen Gascogne-Laufhundes sind:
- Frühe Sozialisation: Exposition gegenüber einer Vielzahl von Menschen, Orten und Situationen ist entscheidend für die Entwicklung eines ausgeglichenen und sozial kompetenten Hundes.
- Positive Verstärkung: Lob und Belohnungen sind effektive Methoden, um gewünschtes Verhalten zu fördern und eine positive Lernumgebung zu schaffen.
- Geduld und Konsequenz: Diese Rasse kann eigensinnig sein, daher ist Durchhaltevermögen bei der Erziehung entscheidend.
- Ausreichende körperliche und geistige Auslastung: Der Große Blaue Gascogne-Laufhund ist aktiv und intelligent, er benötigt regelmäßige, anregende Aktivitäten, um zufrieden zu sein.
Zusammenfassung
In der Zusammenfassung ist der ideale Besitzer für einen Großen Blauen Gascogne-Laufhund jemand, der sowohl die physischen als auch die emotionalen Bedürfnisse dieser majestätischen Rasse versteht. Er sollte geduldig, konsequent und aktiv sein, mit einem tiefen Verständnis für die nuancierte Natur des Hundes. Die besten Voraussetzungen für einen Halter sind ein Lebensstil, der regelmäßige, lange Spaziergänge und Abenteuer in der Natur ermöglicht, sowie die Bereitschaft, Zeit und Energie in die Erziehung und das Training zu investieren. Im Idealfall lebt der Hund in einer Umgebung, die ihm genügend Raum bietet, seine physische Energie auszuleben und seinen Geist zu stimulieren.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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