Bluthund

Feinnasiger Jagdlaufhund aus Belgien

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Zuletzt aktualisiert am: 29.1.2024

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Der Bluthund, auch unter der Rassebezeichnung Bloodhound bekannt, stammt aus unserem Nachbarland Belgien.

Die angestrebte Verwendung und damit zielgerichtete Zucht des Bluthundes, ist die eines leistungsfähigen und gebrauchstauglichen Jagdhundes fürs Revier. Die Rasse hat eine lange Tradition und wird seit 1960 als eigenständige Hunderasse in der Rassenomenklatur der Fédération Cynologique Internationale (FCI) geführt. Sie ist dort den "Großen Laufhunden" zugeordnet. Vielfach ist der Bloodhound auch unter dem Begriff St. Hubertushund geläufig - diesen Namen verdankt er seinen ursprünglichen Erschaffern, den Mönchen der St. Hubert Abtei. Insbesondere hört man diese Rassebezeichnung in Jägerkreisen, wo der Bluthund als Solojäger oder in der Meute geführt wird. Die Rasse gilt als Spezialist für die Hochwildjagd, ist ein gefragter Begleiter für die Schweißarbeit im Rahmen der Nachsuche und exzellenter Fährtenhund.

Um für die anspruchsvollen Jagdtätigkeiten gut gerüstet zu sein, bringt der Bluthund einen vorzüglichen Geruchssinn mit, ist äußerst geländegängig und ausdauernd auf seinen Läufen für die Verfolgung aufgenommener Fährten auf größten Distanzen unterwegs. Die Rasse verfügt über eine hervorragende Konstitution, ist robust, widerstandfähig und sehr belastbar. Seine Feinnasigkeit, starke Führerbindung und Kooperationsfähigkeit, werden außerhalb des Jagdreviers auch gerne im Rahmen der Diensthundetätigkeit bei Polizei und Zoll für die Personensuche (Mantrailing) und als Spürhund im Rahmen der Drogen-, Sprengstoff-, Geldmittelsuche etc. eingesetzt. Der St. Hubertushund gilt als ausgesprochen ruhig, sanftmütig, freundlich und umgänglich. Dies gilt für das Interagieren und Verweilen mit Menschen und Artgenossen.

Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.

Vielleicht habt ihr durch eure besondere Leidenschaft für die Rasse und spezifischen Kenntnisse über den Bloodhound auch Lust, uns mit eurem Wissen aktiv zu unterstützen. Oder aber ihr kennt jemanden, der wiederum jemanden kennt, der besonderes Wissen über die Rasse hat und dies mit anderen gerne teilen möchte. Lasst uns gemeinsam die Rasse durch eure wertvollen Beiträge hierzulande bekannter machen und anderen interessierten Lesern wertvolle und hilfreiche Informationen mit euren Inhalten bieten - dann steht nichts mehr im Wege, dass der tolle Rassehund aus Belgien zahlreiche neue Menschenherzen erobert. Wir freuen uns auf eure Mithilfe und Kontaktaufnahme.

Nummer: 84
Gruppe: 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion: 1. Laufhunde
Subsektion: 1. Große Laufhunde
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Belgien
Patronat -
Verwendung

Lauf- und Meutehund für Hochwild, Fährtenhund und Familienhund. Er war und ist heute noch ein Jagdhund, der wegen seiner hervorragenden Nase vor allem als Spürhund verwendet wird; er wird aber auch oft für das Auffinden der Fährte verwundeter Tiere, auf Schweißprüfungen und auch bei der Polizeiarbeit für die Suche nach verschwundenen Personen eingesetzt. Dank seinem funktionstüchtigen Körperbau ist der Bluthund sehr ausdauernd, was ihm zusammen mit seinem außerordentlichen Geruchsinn erlaubt, mühelos und über weite Distanzen, auch in schroffen Gelände, eine Fährte zu verfolgen.

Datum der Veröffentlichung 13. März 2001
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 12. August 1960
Link zum FCI-Standard FCI - Bluthund
Lebenserwartung
Rüden
7 - 10 Jahre
Hündinnen
7 - 10 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
64 - 72 cm
Hündinnen
58 - 66 cm
Gewicht
Rüden
46 - 54 kg
Hündinnen
40 - 48 kg

Bluthund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Bluthund (Bloodhound) ist eine ganz besondere Hunderasse, die tiefgreifendes Wissen und Verständnis von seinen Besitzern verlangt. Seine Geschichte reicht bis in die Antike zurück, wobei er schon immer hoch angesehen war für seine herausragenden Fähigkeiten in Bezug auf Such- und Spürarbeit. Seine Schnauze gilt als eine der leistungsstärksten im gesamten Hundereich, und seine Fähigkeit, lange und komplizierte Geruchsspuren zu verfolgen, ist legendär. 

Der Bluthund hat ein wunderbar gereiftes Temperament- sanft, freundlich und liebevoll. Er ist geduldig und stets bereit, seinen Menschen zu gefallen. Trotz seiner massigen Erscheinung besitzt der Bloodhound eine beeindruckende Ausdauer und Beweglichkeit und bedarf ausreichend Bewegung. Sein langes, seidiges Fell ist in verschiedenen Schattierungen von Schwarz und Braun erhältlich, und seine tief hängenden Ohren und Falten tragen zu seiner charakteristischen Ausstrahlung bei.

Die Erziehung eines Bluthunds ist eine besondere Herausforderung, aber ebenso eine lohnende Erfahrung. Sie benötigen einen Besitzer, der geduldig, konsequent und liebevoll ist. Er muss in der Lage sein, die Eigenheiten der Rasse zu verstehen und zu akzeptieren. Die Bindung zwischen einem Bluthund und seinem Menschen ist stark, und dieses Vertrauen ist der Schlüssel zur erfolgreichen Erziehung.

Ein Bloodhound mit Hundegeschirr und Leine liegt seitlich zum Betrachter auf einer Wiese und dreht den Kopf in Richtung Kamera

Sozialisation des Bluthunds

Es ist sehr wichtig, die Sozialisierung eines Bluthunds von Anfang an zu fördern. Sie sind von Natur aus freundlich, aber es ist notwendig, sie in einer Vielzahl von Situationen und mit unterschiedlichen Menschen und Tieren zu sozialisieren, damit sie lernen, wie sie sich verhalten sollen. Dies wird auch dazu beitragen, negative Verhaltensweisen, wie Aggression oder Unsicherheit, zu vermeiden.

Grundkommandos

Bluthunds sind intelligente Hunde und sind durchaus in der Lage, eine Reihe von Grundkommandos zu lernen. Doch es ist zu beachten, dass sie manchmal stur sein können und ihre Spürnase sie leicht ablenken kann. Daher ist es wichtig, das Training mit viel Lob und Belohnungen zu gestalten, um die Motivation zu fördern. Befehle wie "Sitz", "Bleib", "Komm" und "Lass es" sind für diese Rassen unerlässlich.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Das Leinentraining ist von besonderer Bedeutung für den Bluthund, da er aufgrund seiner starken Suchinstinkte schnell die Kontrolle verlieren kann. Es ist daher notwendig, dass er lernt, an einer Leine zu laufen, ohne zu ziehen oder abgelenkt zu werden.

Spiel- und Apportiertraining

Spiel- und Apportiertraining ist eine gute Möglichkeit, ihren scharfen Verstand und ihre körperliche Ausdauer zu fordern. Es ist auch eine gute Möglichkeit, ihre Kontrolle und ihr gehorsames Verhalten zu fördern. Sie lieben es zu spielen und zu rennen, und diese Aktivitäten können dazu beitragen, ihren Energielevel zu regulieren und ihnen bei der Erhaltung ihres Wohlbefindens helfen.

Ein schwarz-rotbrauner Jagdhund der Rasse Bloodhound sitzt im Profil im Großformat auf dem sandigen Boden und schaut aufmerksam mit heraushängender Zunge nach rechts

Was sollten wir sonst noch zum Bluthund (Bloodhound) als Rasse wissen?

Und das Wichtigste von allem- Liebe und Hingabe. Bluthunde sind sensible Tiere, die viel Aufmerksamkeit und Zuneigung brauchen. Sie sind treue und anhängliche Begleiter, die die Gesellschaft ihrer Menschen lieben. Daher ist es notwendig, ihnen genug Zeit und Zuwendung zu geben, damit sie glücklich und ausgeglichen sind.

Es gibt noch vier weitere Punkte, die bei der Erziehung eines Bluthunds von entscheidender Bedeutung sind:

  • Konsequenz: Bluthunde (Bloodhounds) brauchen klare und konsistente Richtlinien, um zu verstehen, was von ihnen erwartet wird. Es ist wichtig, dass alle Familienmitglieder bei der Erziehung des Hundes auf derselben Seite sind, um Verwirrung und Unsicherheit zu vermeiden.
  • Frühzeitige Sozialisation: Wie bereits erwähnt, ist die Sozialisation ein zentraler Aspekt der Erziehung eines Bloodhounds. Sie sollten frühzeitig mit einer Vielzahl von Menschen, Tieren und Umgebungen konfrontiert werden, um ihr Vertrauen und ihre Anpassungsfähigkeit zu fördern.
  • Geduld: Bluthunde können manchmal stur und abgelenkt sein, daher ist Geduld ein entscheidender Faktor bei ihrer Erziehung. Es ist wichtig, ruhig und geduldig zu bleiben und sie langsam und stetig anzuleiten.
  • Positive Verstärkung: Diese Rasse reagiert sehr gut auf positive Verstärkung. Lob, Leckerlis und viel Lob sind gute Mittel, um gutes Verhalten zu fördern und das Training zu einer positiven und erfreulichen Erfahrung für beide Seiten zu machen.
Zusammenfassung

Der ideale Besitzer für einen Bluthund (Bloodhound) ist jemand, der die Zeit, das Engagement und das Verständnis für diese Rasse hat. Er muss in der Lage sein, seine Bedürfnisse zu erfüllen und die notwendige Geduld und Liebe zu zeigen. Der Bloodhound ist ein außergewöhnlicher Hund, der mit der richtigen Erziehung und Führung ein liebevoller und zuverlässiger Begleiter sein kann. Mit Liebe, Geduld und Konsequenz kann die Bindung zwischen dem Bloodhound und seinem Menschen zu einer der stärksten und lohnendsten Beziehungen werden, die man sich vorstellen kann.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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