Alaskan Malamute
Kälteresistenter Powerhund der Inuits aus Alaska
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 18.4.2024
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schlittenhund der indigen Völker und Wahrzeichen des Bundesstaates Alaska
- Für das Ziehen schwerer Lasten auf langen Strecken und die Jagd gehalten
- Extrem leistungsfähig, muskulös, robust, kräftig, ausdauernd, laufstark, wetterfest
- Freundlich, treu, anhänglich, verspielt, bewegungsfreudig, würdevoll
- Doppeltes Haarkleid in Grau bis Schwarz, Sable, Rot und weißer Unterseite
Die Rassebezeichnung Alaskan Malamute lässt schon erahnen, wo dieser seit 1963 unter der Standard-Nr. 243 von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannte Rassehund seinen heimatichen Ursprung hat. Der US-Bundesstaat Alaska ist der Ort seiner Herkunft, wo er sogar auf Grund seines besonderen Stellenwertes, den offiziellen Titel als "state dog" verliehen bekam. Zudem verweist der Rassename auch auf das Inuit-Volk der Malemuten, deren wichtigster Gehilfe und Lebenspartner, der Alaskan Malamute seit Jahrhunderten war.
Der Alaskan Malamute wurde als Schlittenhund, Jagdhund, für den Fischfang und ganz nebenbei als vertrauter Alltagspartner von den Inuit-Volksgruppen gehalten.
Schaut man sich diesen eindrucksvollen und durchaus imposanten Alaskan Malamute einmal genau an, so wird man verstehen, warum dieser so aussieht, wie er aussieht - denn er vermittelt dem Betrachter das Bild eines Hundes, der mit seinem Körper für eine bestimmte anspruchsvolle Aufgabe geschaffen wurde, dabei vom äußeren Erscheinungsbild sehr ursprünglich und natürlich wirkt, sein Lebensraum Mutter Natur sein muss, für die er mit seinem besonderen Fell bestens angepasst ist und Vergleiche mit dem Wolf als Urvater und direkter Mitbewohner naheliegend sind.
Zusammengefasst, wir sehen mit dem Alaskan Malamute ein Kraftpaket par excellence, mit dem Aussehen eines Hundes vom Urtyp, der für Höchstleistungen bei Wind und Wetter geschaffen ist.
Nun aber der Reihe nach:
Der Alaskan Malamute ist das Ergebnis einer langen Entwicklungsgeschichte durch die Ur-Inuitvölker, die den Weg von Sibirien nach Alaska mit ihren spitztypischen Hunden fanden und den heutigen Alaskan Malamute an die herausfordernden Bedingungen Alaskas sukzessive anpassten. Schließlich war es nötig, dass die Hunde den extremen klimatischen Begebenheiten mit Schnee, Eis und Kälterekorden, widerstandsfähig und resistent standhielten. Es ging aber nicht nur darum, quasi bei diesen widrigen Wetterverhältnissen und Voraussetzungen zu "überleben", sondern gleichzeitig mussten die Vierbeiner auch in der Lage sein, als Arbeitshunde für das Schlittenziehen oder Jagen, leistungsfähig und gebrauchstauglich zu funktionieren. Denn ohne die tatkräftige Unterstützung ihrer Hunde, wäre das Inuitvolk in den Eisregionen Alaskas aufgeschmissen gewesen.
Und das ist über die gesamte Entwicklung der Rasse, bis zum Alaskan Malamute in seiner heute bekannten Form, hervorragend gelungen. Der Rassehund gilt als eine der ältesten Schlittenhunderassen der Arktis und ist für diesen "Knochenjob" exzellent körperlich ausgestattet. Das Körpergebäude und die Gliedmaßen sind durch einen hohen Anteil an hochqualitativer Muskulatur und guter Knochensubstanz, für die anspruchsvollen Aufgaben perfekt bestückt. Sie sind läuferisch außerordentlich stark und für lange Strecken bemerkenswert ausdauernd. Die ausgesprochene Kondition verdanken die Hunde nicht zu Letzt ihren bestens gewachsenen und voll ausgebildeten inneren Organen, da ihre Körperbauweise mit dem tiefen Brustkorb und substanzvollen Gebäude, dafür den idealen Platz bietet. Die Pfoten werden vom Rassestandard als "Schneeschuhe" bezeichnet. Und dies kommt nicht von ungefähr, denn sie haben durch den dichten Haarwuchs zwischen den Zehen und den dicken, robusten und strapazierfähigen Ballen, das ideale Schuhwerk für die schwierigen Bodenverhältnisse - der Alaskan Malamute besticht mit seiner Geländegängigkeit.
Das Haarkleid ist der Pelzmantel des Malamutes, das für die rauhen Bedingungen der Arktis bestens beschaffen ist. Das Fell ist äußerst dick, besteht aus einem doppelten Haarkleid, mit den rauhen Grannenhaaren als Deckhaar und der wollig, öligen, langen und dichtbeschaffenen Unterwolle. Beides zusammengenommen schützt die Rasse vor Kälte, Schneestürmen, Eisregen etc. - sprich, der Alaskan Malamute ist bestens an das Klima seiner Heimat angepasst und folglich wetterfest. Auch im Hinblick auf die Schönheit dieser eindrucksvollen und imposanten Hunderasse, werdet ihr durch die diversen Fellfarben und -zeichnungen begeistert sein. So gibt es Rassevertreter des Malamutes, die in Hellgrau bis Schwarz in denkbaren Zwischentönen das Licht der Welt erblicken. Aber auch Sable bis in den rötlichen Bereich können das Deckhaar färben. Die Unterseite ist stets Weiß und nimmt einen Großteil des gesamten Haarkleids ein. Reinweiß ist gemäß dem Rassestandard, die einzige zulässige Einheitsfarbe.
Ferner erobert der Alaskan Malamute die Herzen zahlreicher Hundefreunde mit seinem freundlichen, liebenswerten, anhänglichen Wesen. Seiner Treue und Loyalität können sich Herrchen/Frauchen und die gesamte Familie sicher sein.
Ansonsten wird der Malamute als intelligent, würdevoll, gelassen, arbeitswillig, arbeitseifrig, mitunter eigenwillig und dickköpfig, sowie durchaus verspielt, wenn man ihn dazu aufmuntert, so der Rassestandard. Nicht zu vergessen sein Bewegungsdrang und damit verknüpfte Leidenschaft zum Laufen.
Was die Auslastung angeht, will der Rassehund angemessen und adäquat bewegt und kognitiv beschäftigt werden, schließlich hat er eine unendliche Ausdauer und bringt eine ausgesprochene Bewegungsfreude mit. Auch sein starker Jagdtrieb will adäquat auf kontrollierte Weise "beschäftigt" werden, was gut mit diversen Jagdersatzaktivitäten erfolgen kann. Ferner braucht es diesbezüglich entsprechende Erziehungsmaßnahmen und Regeln beim Führen des Hundes im Freien, damit durch das verankerte Beutefangverhalten situativ im Fall von einflussnehmenden Reizen angemessen und wirkungsvoll auf den Malamute eingewirkt werden kann. Und wenn dann vorsichtshalber der Malamute an die Leine zum Schutz der Tierwelt und seiner eigen genommen werden muss.
Zudem braucht der selbstbewusste und willensstarke Alaskan Malamute einen führungsstarken Partner, der ihn mit liebevoller Konsequenz, Disziplin, Souveränität, Durchsetzungskraft und Versiertheit erzieht und durchs Leben steuert. Daher ist er nur mäßig als Anfängerhund geeignet.
Es gibt noch so viel mehr über die wundervolle urtypische, vor Kraft strotzende und friedfertige Rasse zu erzählen. Daher wollen wir euch zu gegebener Zeit einladen, die weiteren Ausführungen rund um die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Ernährung, Pflege, Gesundheit, Haltebedingungen etc. zu entdecken.
Bis das komplette Rasseporträt des Alaskan Malamute in Gänze fertiggestellt ist, freuen wir uns über eure Kontaktaufnahme, um uns dabei mit eurem Expertenwissen zu unterstützen.
Nummer: | 243 |
Gruppe: | 5. Spitze und Hunde vom Urtyp |
Sektion: | 1. Nordische Schlittenhunde |
Subsektion: | - |
Arbeitsprüfung notwendig? | Nein |
Ursprung | Vereinigte Staaten von Amerika |
Patronat | - |
Verwendung | Schlittenhund |
Datum der Veröffentlichung | 14. August 1996 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 13. Mai 1963 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Alaskan Malamute |
10 - 14 Jahre
10 - 14 Jahre
63.5 cm
58.5 cm
38 kg
34 kg
Alaskan Malamute - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Die majestätische Hunderasse, bekannt als der Alaskan Malamute, ist nicht einfach nur ein Haustier, sondern vielmehr ein Spiegel der Unabhängigkeit, des ehrgeizigen Eifers und des starken Überlebenswillens der wilden, rauen und dennoch atemberaubend schönen Landschaften Alaskas. Seine markanten Augen erinnern an die kühle, durchdringende Schönheit des Eises, während sein dichtes Fell ein dauerhaftes Zeichen des widerstandsfähigen Charmes und der Beharrlichkeit gegenüber den härtesten und kältesten Klimazonen der Welt ist.
In dieser Einleitung widmen wir uns der Besonderheit des Alaskan Malamute, seiner unglaublichen Anpassungsfähigkeit und seiner bemerkenswerten Sozialisierungsfähigkeiten, seiner eindrucksvollen Robustheit und seiner unvergleichlichen Bedeutung als Familienhund und lebenslanger Begleiter. Wir wollen die grundlegendsten Trainingskommandos und die wichtigsten Aspekte des Gehorsamstrainings, des Leinentrainings und des Spiel- und Apportiertrainings beleuchten, die für diese Hunderasse unerlässlich sind.
Es ist wichtig zu verstehen, dass der Alaskan Malamute eine Hunderasse ist, die aufgrund ihrer einzigartigen Charakterzüge und Bedürfnisse ein spezielles Maß an Pflege, Hingabe und Aufmerksamkeit erfordert. Als Besitzer eines Alaskan Malamute müssen Sie bereit sein, nicht nur Ihre Zeit und Ihr Zuhause, sondern auch Ihr Herz mit dieser bemerkenswerten Kreatur zu teilen.
Sozialisation des Alaskan Malamute
Die Sozialisierung spielt bei der Erziehung eines Alaskan Malamute eine bedeutende Rolle. Ein gut sozialisierter Malamute ist freundlich, aufgeschlossen und versteht sich gut mit Menschen und anderen Tieren. Beginnen sollte man die Sozialisierung so früh wie möglich und den Hund mit einer Vielzahl von Menschen, Orten und Situationen vertraut machen.
Grundkommandos
Grundkommandos sind für Alaskan Malamute besonders wichtig. Sie sind von Natur aus unabhängig und können manchmal stur sein, daher ist es wichtig, frühzeitig mit dem Gehorsamstraining zu beginnen. Standardkommandos wie "Sitz", "Platz", "Komm" und "Bleib" sind essenziell.
Gehorsamstraining – Leinentraining
Ein weiterer wichtiger Aspekt im Training des Alaskan Malamute ist das Leinentraining. Aufgrund ihrer Größe und Stärke können Malamutes problematisch sein, wenn sie an der Leine ziehen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, ihnen beizubringen, entspannt an der Leine zu laufen.
Spiel- und Apportiertraining
Spiel- und Apportiertraining sind auch wichtige Bestandteile der Ausbildung eines Malamutes. Sie sind aktive Hunde, die viel Bewegung brauchen und geistig und physisch stimuliert werden müssen. Apportieren und andere Spiele sind hervorragende Möglichkeiten, sie zu beschäftigen und ihre Energie in eine positive Richtung zu lenken.
Was sollten wir sonst noch zum Alaskan Malamute wissen?
Die vier weiteren Punkte, die bei der Erziehung und Pflege eines Alaskan Malamute besonders wichtig sind, sind:
- Regelmäßige körperliche und geistige Aktivität
- Frühe und konsequente Erziehung
- Regelmäßige Fellpflege
- Soziale Interaktion
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der ideale Besitzer eines Alaskan Malamutes eine aktive, geduldige und liebevolle Person ist, die ebenso bereit ist, sich körperlich und geistig zu engagieren, wie der Hund es verlangt. Je mehr Zeit und Mühe Sie in die Erziehung und Ausbildung Ihres Malamute investieren, desto besser wird Ihr Hund auf Sie und Ihre Befehle reagieren und desto glücklicher und ausgeglichener wird er sein. Der Alaskan Malamute ist nicht nur ein Haustier, sondern ein Mitglied der Familie, ein treuer Freund und ein lebenslanger Begleiter.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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