Welsh Terrier

Jagdbegeisteter Terrier mit Herz aus Großbritannien

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Zuletzt aktualisiert am: 21.12.2023

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Das wichtigste in Kürze

  • "Kleingewachsener Airedale Terrier" - sieht aus wie die Miniaturvariante des ATs
  • Ehemals für den Arbeitseinsatz bei der Jagd auf Fuchs, Dachs und Otter eingesetzt
  • Heute gefragter Familien- und Begleithund für erfahrene und konsequente Besitzer
  • Ausgeprägter Jagdtrieb, furchtlos, lebhaft, bewegungsfreudig
  • leichtführige, gehorsame, mit will-to-please ausgestattete Frohnatur mit Hang zu Launen

Der Welsh Terrier ist ursprünglich für die jagdliche Verwendung gezüchtet worden, bringt entsprechend einen ausgeprägten Jagdtrieb und Jagdpassion mit. 

Mitunter wird der Welsh Terrier auch noch als Jagdbegleiter ausgebildet und im Revier für verschiedene Jagdarbeiten eingesetzt, wo er seinen starken Finderwillen und die gute Nasenarbeit kontrolliert im Sinne des Jagdziels ausleben kann. Die Arbeitsfreude und das Engagement des robusten und widerstandsfähigen Terriers lassen sich sehen. Er ist schnell, wendig und sprungkräftig auf seinen geländegängigen Gliedmaßen unterwegs, arbeitet gehorsam und führig mit seinem Jagdführer zusammen und scheut mit seiner angelegten Wildschärfe, keinen Wildkontakt.

Aber nicht nur Jäger sind von den Vorzügen und Qualitäten des Welsh Terriers begeistert, sondern er ist ein fantastischer Begleiter für den Alltag von zahlreichen Familien, Paaren oder Singles. Um ihn allerdings artgerecht zu halten, bedarf es ausreichend Bewegung und geistiger/mentaler Aktivitäten, damit die kleine Jagdhunderasse gefordert wird und sich voll bei abwechslungsreichen und anspruchsvollen Beschäftigungen entfalten kann.

Zu seinen Bezugsmenschen pflegt der kleine Rassehund in aller Regel bei entsprechender Handhabung und Umgang ein enges Verhältnis, ist treu, anhänglich, loyal und sozialverträglich, kommt mit den Kindern des Hauses auf Grund seiner Kinderverträglichkeit in aller Regel sehr gut aus. 

Das Wesen des Welsh Terriers ist von Haus aus von seiner freundlichen, liebevollen, gutartigen und anpassungsfähigen Art geprägt - beste Voraussetzungen also, um eine harmonievolle Partnerschaft zu führen.

Das war aber Beileibe noch nicht alles, was es über den Welsh Terrier zu erfahren gibt und was seine Persönlichkeit auszeichnet. Solltet ihr nun noch mehr über den wesensfesten und quickfidelen Burschen lesen wollen, so nutzt die Gelegenheit und schmökert in unserem Rasseporträt gerne weiter. Es werden noch spannende Infos und hilfreiche Tipps rund um die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Beschäftigung, Pflege, Ernährung, Gesundheit und Haltebedingungen auf euch zukommen. Viel Freude bei der Lektüre!

Nummer: 78
Gruppe: 3. Terrier
Sektion: 1. Hochläufige Terrier
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Vereinigtes Königreich von Großbritannien
Patronat -
Verwendung

Terrier

Datum der Veröffentlichung 13. Oktober 2010
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 23. Oktober 1954
Link zum FCI-Standard FCI - Welsh Terrier

Wie entstand unser Rassenname?

Der Rassename Welsh Terrier geht einerseits auf die Heimat des Rassehundes zurück, denn Welsh bedeutet übersetzt „Walisisch“ und damit ist klar, dass sein Ursprung in Wales liegt. 

Zudem gehört die Hunderasse der Gruppe der Terrier an.

Welches Problem sollten wir lösen?

Unsere Vorläufer und auch wir Welsh Terrier sollten unseren Besitzern wertvolle Hilfsarbeit bei der Jagd auf Füchse, Dachse und Otter liefern, sprich durch unsere unermüdliche und ausdauernde Jagdtätigkeiten möglichst mehr Jagderfolg herbeiführen. Sprich wir Welsh Terrier bringen wie es der Rassestandard scchreibt, einen wahrhaftigen Arbeitshintergrund mit.

Wie wurden wir eingesetzt?

Wie fast alle Hunde und daraus resultierenden Rassen, dienten die Welsh Terrier und ihre Vorfahren als Gebrauchs- und Arbeitshunde, um ihre Halter bei ganz bestimmten Aufgaben rund um deren Arbeitstätigkeiten, Beschaffung von Nahrung oder Bewältigung von Alltagsaufgaben tatkräftig zu unterstützen und sie zu entlasten.

Im Falle des Welsh Terrier fand die primäre Verwendung als Jagdgebrauchshund statt:

Wir Welsh Terrier wurden also bei der Jagd als einzeln geführter Jagdhund (Solojäger) oder in der Meute eingesetzt, um z.B. Fuchs und Dachs aufzuspüren, die aufgenommene Fährte zu verfolgen, ausdauernd und zielorientiert die Duftspur bis zum Aufstöbern des Wildtieres abzuarbeiten und möglichst vor die Flinte unseres Jagdführers zum gezielten Schuss zu treiben, damit das Stück Wild erfolgreich niedergestreckt werden konnte und wir zum Jagderfolg damit beitrugen. Dabei schätzte man unser furchtloses, ausdauerndes und zuverlässiges Jagdtalent, zumal wir immer mit großem Eifer bei der Sache waren und nicht davor zurückschreckten, dem flüchtenden Fuchs oder Dachs in dessen Bau zu folgen, ihn dort zu stellen, um ihn möglichst durch unseren Einsatz wieder zum Verlassen seines Verstecks zu bringen. An dieser Stelle erkennt man sofort die wertvolle Arbeit eines tierischen Jagdhelfers, denn der Jäger selbst wäre nicht in der Lage in den engen und undurchsichtigen Bau des Wildtieres vorzudringen. Wir sind also wahre Spezialisten als sogenannte Erdhunde u.a. auch für die Baujagd gewesen.

Neben der jagdlichen Verwendung durften wir unser Jagdtalent u.a. auch rund um die Behausungen und Ländereien unserer Besitzer unter Beweis stellen, denn wir sollten ungebetene Nager wie Ratten und Mäuse fernhalten und wenn nötig töten. 

Wo stammen wir her?

Die Heimat von uns Welsh Terrier ist Wales. So geht unser Ursprung auf das Vereinigte Königreich von Großbritannien zurück.

Die Vorläufer des Welsh Terrier sind die Black and Tan Terrier aus den schwerlich zugänglichen Regionen in Wales.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Wir haben eine sehr lange Tradition, denn unser Ursprung geht bis ins 10. Jahrhundert zurück und damit gelten wir als eine der ältesten Terrierart schlechthin. Entsprechend der kynologischen Literatur, sollen wir Nachkommen der sogenannten Black and Tan Terrier aus den abgelegenen, nur schwer zugänglichen Tälern und dem Hochgebirge von Wales sein. 

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Der Ursprung des Welsh Terrier und seiner Vorfahren geht auf die bergige Landschaft in Wales zurück. Auf Grund der regional schwierig zugänglichen Landschaft, blieben diese vielseitig nutzbaren Arbeitsterrier lange Zeit nur Einheimischen bekannt. Erst nachdem das Reisen in die entlegenen Regionen durch die Weiterentwicklung der Transport- und Beförderungsmöglichkeiten erschlossen war, kamen u.a. Jäger und Züchter aus unterschiedlichen Ländern in den Genuss, diese hochtalentierten und qualitiativen Terrierschläge kennen- und schätzenzulernen. 

Bereits 1885 sollen die ersten beiden Welsh Terrier in die Vereinigten Staaten von Amerika importiert und beim American Kennel Club (AKC) registriert worden sein. 1889 wurde der Welsh Terrier Rüde "Nigwood Nailer" der erste AKC-Champion in einem Ausstellungsring. Und ein Jahr später wurde schließlich der Welsh Terrier Club of America gegründet.

Der erste Welsh Terrier Club überhaupt wurde im Jahr 1886 in Großbritannien gegründet, wodurch die systematische und kontrollierte Zucht dieser Rasse erst so richtig losging. Dieser Club war auch verantwortlich für den in seiner heutigen Form geltenden Rassestandard, der nur in Nuancen bis zum heutigen Tag verändert wurde.

Durch den ersten Weltkrieg schlief die Zucht des Welsh vorübergehend ein, die Hundepopulation ging wie bei vielen anderen Rassen zurück. Nach dem Krieg engagierten sich noch eine Handvoll verbliebener Welsh-Züchter für den Fortbestand der Rasse und Zug um Zug wurden Rassevertreter in diverse Länder exportiert, so u.a. nach Deutschland. Die erste Zuchtbucheintragung eines Welsh Terrier im Klub für Terrier e.V. geht auf das Jahr 1931 zurück.

Bekanntlich erfolgte im Jahr 1954 die offizielle Anerkennung der Rasse durch die Fédération Cynologique Internationale (FCI).

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Aktuelles zum Welsh Terrier

Wie beliebt ist der Welsh Terrier und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

In Deutschland wurden laut der aktuellsten Welpenstatistik des Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) für das Jahr 2020 266 neugeborene Welsh-Terrier-Welpen von den angegliederten Zuchtstätten gemeldet. Die Tendenz ist in den letzten 10 Jahren rückläufig, dennoch schafft es der Rassehund unter die 100 beliebtesten anerkannten Rassen.

Neben seinem Herkunftsland Großbritannien, wird der Welsh Terrier auf den gesamten britischen Inseln, nach wie vor häufig zur Verwendung bei der Jagd angeschafft und verwendet. Auf Grund seiner ausgesprochen guten und zuverlässigen Jagdbegabung greifen zudem viele Jäger aus den östlicheren Nachbarländern wie Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Österreich auf den Jagdterrier als unermüdlichen Jagdhelfer zurück.

Früh kam der Welsh Terrier bereits Ende des 19. Jahrhunderst nach Amerika. Bis heute hat er dort als Familien- und Ausstellungshund eine große Popularität, wie sich an seinem immerhin 107. Platz der anerkannten Rassen im Ranking des American Kennel Clubs (AKC) zeigt. 

Verwendung heute

Der Welsh Terrier kann auf Grund seiner Anlagen und Rassemerkmale nach wie vor als zuverlässiger und tatkräftiger Jagdbegleiter ausgebildet und aktiv als Jagdgebrauchshund nach abgelegter Brauchbarkeitsprüfung im Revier eingesetzt werden.

Daneben wird der Rassehund auch als Begleit- und Familienhund angeschafft und von Singles, Familien und Senioren gehalten. Der kleiner arbeitsemsige, flinke und aktive Hund eignet sich bestens für diverse Hundesportarten - eine ideale Ergänzung, um ihn rassespezifisch körperlich und geistig zu fordern und auszulasten.

Zudem werden Welsh Terrier auch bei Zuchtschauen und Hundeausstellungen bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts bis heute präsentiert.

Durch seine gute Abrichtbarkeit und herausragenden Sinnesorgane, inbesondere seinen vorzüglichen Geruchsssinn, wird der Welsh Terrier mitunter zum Rettungshund ausgebildet und in einem Rettungshundeteam zum Aufspüren vermisster Menschen, eingesetzt.

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Wie ist es um die Physis des Welsh Terriers bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Welsh Terrier mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
11 - 15 Jahre
Hündinnen
11 - 15 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
36 - 39 cm
Hündinnen
36 - 39 cm
Gewicht
Rüden
9 - 9.5 kg
Hündinnen
9 - 9.5 kg

Allgemeines Erscheinungsbild

Der Welsh Terrier wird von seinem äußeren Erscheinungsbild häufig mit dem Airedale Terrier verglichen, mitunter verwechselt oder als sein kleinerer Bruder angesehen. Und eine gewisse Ähnlichkeit vom Aussehen kann man dem Welsh Terrier an dieser Stelle nicht absprechen.

Das Äußere der Rasse ist durch das ausgewogene und kompakte Körpergebäude geprägt. Dies verleiht dem Welsh Terrier nicht nur eine robuste Anmutung, sondern er steht tatsächlich sehr sicher und fest mit allen Gliedmaßen auf dem Boden und wirkt stabil.

Ferner schreibt der Rassestandard, dass der mittelgroße Terrier von seinem gesamten Auftritt auf den Betrachter einen forschen und geschickten Eindruck hinterlässt. Das Kernige und Ursprüngliche dieses Rassehundes unterstreicht den Gesamteindruck – dass dieser Terrier sich hervorragend für die Jagd im Wald, Feld und Wasser eignet, sieht man sofort und kann sich das konzentrierte Schnüffeln auf der Wildspur bis hin zum konsequenten Stellen eines Wildtieres gut ausmalen.

Schauen wir uns nun den gesamten Körper und die vorgegeben Rahmenbedingungen eines ideal ausschauenden Rassevertreters laut der Rassevorgaben einmal näher an:

Der flache Schädel des Welsh Terrier ist zwischen seinen Ohren mäßig breit gebaut, der Stopp fällt ebenso mäßig ausgebildet aus.

Der Nasenschwamm ist wie bei vielen anderen Rassen schwarz.

Sein Fang gemessen vom Stopp über den Nasenrücken bis zu seiner Nasenspitze weist eine mittlere Länge auf.

Damit der Welsh Terrier sowohl bei der Nahrungsaufnahme, verschiedenen Übungen im Alltag oder beim Hundesport, sowie in Jagdsituationen, die ein wehrhaftes Zubeißen bei Wildkontakt erforderlich machen, hat er einen kräftigen Kiefer, der relativ tief sitzt und klar umrissen ist, mit dem er fest, kraftvoll und sicher Zupacken kann. Ohne die entsprechenden Zähne bringt dies natürlich nur die halbe Miete: Um also an dieser Stelle voll funktionstüchtig agieren zu können, ist der Welsh Terrier zudem mit einem perfekt und regelmäßigen Scherengebiss ausgestattet. Als ausgewachsener Hund wird er sich dann auf 42 Zähne verlassen können.

Kommen wir nun zu zwei weiteren Sinnesorganen, einmal bezüglich der optischen Wahrnehmung und des Hörsinns:

Zunächst wären da die ziemlich kleinen, gut eingesetzten Augen, die eine dunkle Färbung aufweisen sollen. Diese vermitteln einen guten Eindruck über die aktuelle Wesensverfassung und Stimmung des Terriers.

Nun zu den Ohren: Der Welsh Terrier hat kleine, V-förmige, ziemlich hoch angesetzte Kippohren, die nach vorn gefaltet sind und dicht an seinen Wangen liegend getragen werden. 

Weiter geht es zur Halspartie, die mäßig lang und dick gebaut ist, eine leicht gebogene Form zeigt und laut Standard anmutig in die Schulter des Welsh Terrier übergeht.

Der Körper besteht aus einem kurzen und straffen Rücken, die Lenden sind passen kräftig gebaut. Diese Bauweise verleiht dem Welsh Terrier die bereits erwähnte Stabilität.

Die Brust ist gut tief und breit, die Rippenpartie reicht weit nach hinten, so dass für das Wachstum der inneren Organe ausreichend Platz vorhanden ist.

Die fröhliche und freundliche Grundstimmung zeigt der Welsh Terrier nicht zu Letzt mit dem Schwanzwedeln, wenn er z.B. Herrchen oder die Familie freudig begrüßt. Die Rute des Welsh Terrier wurde früher üblicherweise operativ gekürzt. Hier spricht man dann vom sogenannten Kupieren. Inzwischen ist dieses Kupieren in Deutschland gesetzlich verboten, Einschränkungen gibt es allerdings aus Gefährdungs- und damit gesundheitlich präventiven Gründen, im Falle einer jagdlichen Führung. Daher gibt der Rassestandard auch nach wie vor zwei Varianten des Aussehens der Rute und wie sie vom Hund jeweils getragen wird, vor:

  • Kupiert

    Gut angesetzt, aufrecht aber nicht zu fröhlich getragen.

  • Unkupiert (naturbelassen)

    Gut angesetzt, aufrecht aber nicht zu fröhlich getragen. Zudem soll die Rute zur Gesamterscheinung des Welsh Terrier passen und eine harmonische Wirkung des Erscheinungsbildes bezwecken.

Nun betrachten wir einen sehr bedeutenden Körperbereich, da dieser für die Fortbewegung, Leistungsfähigkeit und die Bodenhaftung maßgeblich verantwortlich sind. Wir sprechen von den Gliedmaßen des Welsh Terriers:

Zunächst wollen wir die Vorderhand beschreiben, die u.a. aus einer langen, schrägen und gut zurückgelagerten Schulter besteht. Die Ellenbogen stehen senkrecht zum Körper und sind so gebaut, dass sie sich an den seitlichen Körperpartien frei bewegen. Der Welsh Terrier hat gerade und stark bemuskelte Vorderläufe, die durch eine ausgesprochene Knochenstärke sehr widerstandsfähig und stabil sind. Weiter geht es über den aufrechten und kraftvollen Vordermittelfuß zu den Vorderpfoten, die relativ klein und rundlich sind, wodurch sie auch Katzenpfoten genannt werden.

Die Hinterhand, die für das flotte und agile Vorwärtskommen hauptverantwortlich ist, ist kräftig gebaut. Entsprechend muskulös sind auch die Oberschenkel, die den Schub beim Antritt erzeugen. Sie weisen eine gute Länge auf. Die Hacken sind gut gewinkelt und stehen recht tief. Das Sprunggelenk (Hacken) ist ebenfalls mit einer stabilen und starken Knochenstruktur versehen. Verbleiben nun noch die kleinen, runden Katzenpfoten.

Beim Gangwerk des Welsh Terriers sieht es so aus, dass sich die Vorder- und Hinterläufe im Bewegungsablauf gerade und parallel nach vorne bewegen. Die Ellenbogen bewegen sich frei und flüssig, die Kniegelenke werden weder nach Innen noch nach Außen gedreht, stehen also gerade.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke dick
Fellform wellig
Fellhärte hart
Felllänge mittel
Unterwolle Ja
Fellmuster zweifarbig, Sattel, meliert
Fellfarbe Schwarz, Tan (Loh)

Das Haarkleid und Fell eines Hundes sind für dessen Aussehen sehr charakteristisch – dies gilt natürlich auch für den Welsh Terrier. 

Hier kommt nun auch wieder der häufig angebrachte Vergleich mit dem Airedale Terrier im Hinblick auf das ähnliche Aussehen ins Spiel:

Das Fell ist immer zweifarbig, kann aber zwei verschiedene Farbkombinationen aufweisen, wobei der Rassestandard die erstgenannte Version präferiert:

  • Schwarz und Loh
  • „Grizzle“ mit Loh – Grizzle ist dann eine melierte Farbtönung

Dabei trägt der Welsh Terrier einen schwarzen oder grizzlefarbenen Sattel. Kopf und die Läufe sind hingegen überwiegend in der Farbe Loh.

Die Zehen sollen freu von den schwarzen Markierungen bleiben, zudem ist die Farbe Schwarz unterhalb der Sprunggelenke des Welsh Terriers höchst unerwünscht.

Die Fellbeschaffenheit sieht folgendermaßen aus:

Der Welsh Terrier ist mit einem doppelten Haarkleid ausgestattet, sprich das Fell besteht aus einem harschen Deckhaar und einer dichten, weichen und flauschigen Unterwolle. Der Klub für Terrier (KfT) e.V. spricht hier von der sogenannten „Englischen Jacke“.

Das Haar ist von der Haptik drahtig und hart, ausgesprochen dicht und reichlich ausgebildet. Die Länge würden wir als mittel bezeichnen, da man mit den Fingern die Haare je nach Körperpartie gut greifen kann.

Körpermaße

Wir Welsh Terrier gehören mit unserer Körpergröße zu den mittelgroßen Hunden.

Unsere Widerristhöhe liegt dabei sowohl für die Rüden als auch die Hündinnen bei zwischen 36-39 cm.

Das Gewicht soll laut dem Rassestandard zwischen 9 und 9,5 Kg betragen, wobei natürlich auch Welsh Terrier mit mehr und weniger Körpergewicht auf den Rippen zu finden sind. Dies ist bei den Vierbeinern nicht anders als bei uns Menschen, denn maßgeblich Faktoren sind die Ernährung und die damit verbundene Bewegung – und hier besteht hier und da schon mal ein gewisses Missverhältnis, dass dann zu Übergewicht oder Untergewicht führen kann.

Stärken

Auf Grund der körperlichen Rassemerkmale des Welsh Terriers ist er mit einigen Stärken und physischen Vorteilen gesegnet, die ihm besonderen Fertigkeiten und Fähigkeiten im Alltag, als Arbeitsterrier bei der Jagd, dem Hundesport oder sonstigen Beschäftigungen verleihen.

Generell hat der Welsh Terrier eine äußerst kernige Konstitution, die ihm viel Stabilität gibt, sprich nichts und niemand wirft ihn so schnell aus der Bahn. Der Welsh Terrier ist hart im Nehmen und wenn es drauf ankommt, auch wehrhaft genug, um sich zu verteidigen.

Welsh Terrier sind sehr robuste, zähe und widerstandsfähige Kerle, sei es bei größeren Belastungen während der Jagdtätigkeit oder verschiedenen Disziplinen im Hundesport, wo er sein flinkes, bewegliches und agiles Laufvermögen einbringen kann und unermüdlich mit großer Ausdauer, Energie und Einsatzwille die geforderten Aufgaben abarbeitet und zuverlässig umsetzt. 

Ihre starke Knochenstruktur und der hohe Muskelanteil machen ihn zu einem kräftigen und kraftvollen Hund, der als sportlich und athletisch bezeichnet werden kann, sprich für die allermeisten körperlichen Anforderungen gut gewappnet ist, um diese erfolgreich zu meistern.

Des Weiteren besticht der Welsh Terrier durch seine Gliedmaßen mit einer ausgesprochen guten Geländegängigkeit, was bei den Jagdeinsätzen im Wald, Feld und Flur je nach Bodenbeschaffenheit auch zwingend erforderlich war und bisweilen ist. Hindernisse lässt der Welsh Terrier durch seine Sprungkraft auch locker hinter sich und kann schnellen Richtungswechseln problemlos folgen, wodurch er sich auch bei der Bekämpfung von Ratten oder Verfolgung von Frettchen sehr gut anstellt. Letztlich wollen wir seine Schwimmfähigkeiten nicht unerwähnt lassen, er eignet sich also auch für die Wasserarbeit.

Da der Welsh Terrier Fuchs und Dachs auch im Revier aufspüren und die Fährte verfolgen sollte, benötigt er einen guten Riecher und Geruchssinn. auf seine Nase können er und sein Halter sich bei entsprechender Betätigung sicher verlassen.

Sein harsches Fell schützt ihn einerseits vor kleineren Hautverletzungen, sei es durch Krallenhiebe bei Wildkontakt oder beim Verfolgen von Wild und der Konfrontation mit Dornen von Brombeerhecken, wie auch dichtes Gestrüpp und Geäst. Die starken Knochen wiederum sorgen dafür, dass er nicht bei jedem Schlag gebrochene Gliedmaßen hat. Sprich er ist auch an dieser Stelle gut gerüstet und hält etwas aus.

Das doppelte Haarkleid, bestehend aus dichtem Deckhaar und der wolligen Unterwolle, halten Kälte hervorragend ab, was in der kälteren Jahreszeit beim Ansitzen im Revier nötig ist, aber ebenso für ausreichend Wärme sorgt, wenn es mal länger mit Herrchen und Frauchen im Freien auszuhalten gilt und die Temperaturen eher gegen Null tendieren. Ferner schützt die Fellbeschaffenheit auch vor Regen und Nässe, wie vor Sturm. Mit unserer „englischen Jacke“ sind wir also immer richtig angezogen, da das doppelte Fell natürlich auch die Hitze abhält und das Risiko von Hautschädigungen durch Sonnenstrahlen mit starkem UV-Licht reduziert wird.

Natürlich bietet das Fell neben den vorgenannten Vorteilen ebenso in Sachen Hundepflege gute Dienste, denn einerseits kann Schmutz einfach durch Bürsten aus dem Haarkleid entfernt werden, anderseits wird der Dreck vorm Durchdringen bis auf die Haut abgehalten.

Da viele Hundehalter und potentielle Hundekäufer vom Haaren der Vierbeiner regelmäßig genervt sind und mitunter abgeschreckt sind, wollen wir euch eine weitere positive Nachricht im Hinblick auf den Welsh Terrier nennen: Dieser Terrier haart nahezu überhaupt nicht, so dass weder Kleidung, Autositze, Sofa, Boden etc. von den ausfallenden Haaren verdreckt sind. Viele Menschen mit Hundeallergie greifen deshalb neben Wasserhunden und Hybridhunden u.a. auch auf den Welsh Terrier zurück.

Abschließend wollen wir nochmals auf die mittlere Größe zurückkommen, die den Welsh Terrier historisch betrachtet schon zur Baujagd und Unterstützung neben den Foxhoundmeuten bei Fuchsjagden befähigt haben, da er in die verwinkelten und kleinen Bauten des Wildes gut vordringen konnte, um das flüchtende Wild zu verfolgen und zu stellen. Diese Größenverhältnisse sorgen auch heute noch im Alltag zu erheblichen Vorteilen, denke man an den Transport via Auto, Bahn, Bus oder Flugverkehr – der Welsh Terrier braucht relativ wenig Platz. Nicht anders verhält es sich demnach auch in Sachen Wohnraum oder Garten.

Eine weitere Eigenschaft, die ihr sicherlich sehr am Welsh Terrier schätzen werdet, ist die Tatsache, dass er zu den Rassen gehört, die nur ganz minimal sabbern.

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Flinkheit
  • Geländegängigkeit
  • große Sprungkraft
  • gute Kletterer
  • schubvolle Beschleunigung
  • Wendigkeit
  • gute Schwimmer
  • Apporttauglichkeit
  • Jagdtauglichkeit
  • Agilität
  • Ausdauer
  • Belastbarkeit
  • Sportlichkeit
  • fester Biss
  • ausreichend Platz für innere Organe
  • stabiles Skelett
  • wenig Haarverlust
  • wenig Sabber
  • geringer Platzbedarf
  • Robustheit
  • stabiler Stand
  • Wehrhaftigkeit
  • Widerstandsfähigkeit
  • Zähigkeit
  • guter Geruchssinn
  • Kälteresistenz
  • Nässeresistenz
  • Windresistenz
  • Wetterunempfindlichkeit

Schwächen

  • hoher Pflegeaufwand

Schwächen

Wir könnten noch Stunden weitere Recherchen anstellen, aber viele Schwächen finden wir zum Welsh Terrier nicht – nicht umsonst handelt es sich schließlich um einen beliebten Begleit- und Arbeitshund.

Einzig die Struktur seines Haars macht neben dem regelmäßigen Bürsten und Kämmen, das fachgerechte Trimmen bis zu 4 Mal im Jahr notwendig. 

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Welsh Terrier: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Welsh Terrier aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Hoch
Willenstärke Hoch
Allein zuhause -
Verfressenheit -
Jagdtrieb Hoch
Wachsamkeit Hoch
Streuner-Trieb -
Bewegungsbedürfnis Hoch
Verspieltheit -
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Intelligente und kluge Rasse.

Hohes Auffassungsvermögen und ausgeprägte Gelehrigkeit.

Hervorragendes Konzentrationsvermögen.

Temperament

Temperamentvolle Hunde, mit viel Energie, Tatendrang, Neugierde, Bewegungsdrang, Athletik und Arbeitseifer. Welsh Terrier gelten als lebhafte Zeitgenossen.

Das Wesen wird einerseits von seiner Fröhlichkeit geprägt, die aber zwischenzeitlich von der Neigung zu launischem Verhalten unterbrochen werden kann. Sprich der Welsh Terrier schwankt in seiner Grundstimmung. Mitunter spitzbübisch und schlemisch.

Bei der jagdlichen Verwendung besticht er mit einer starken Ausdauerfähigkeit und unermüdlichen Zielstrebigkeit. Ausgesprochene Jagdpassion.

Wesensfeste Hunde.

Willensstärke

Terrier sind generell willensstarke Charakterköpfe, die hin und wieder mit ihrer Dickköpfigkeit und Neigung zur Selbstständigkeit auffallen, was im Hinblick auf die Erziehung und Führung bedacht werden muss. Sprich, das Heft sollte stets in Händen des Rudelführer und der Familie verbleiben, was durch entsprechende Regeln und Grenzen definiert und nachhaltig umgesetzt wird.

Bei der Jagd zeigt sich der starke Wille nicht zu Letzt in dem ausgeprägten Finderwillen, seiner zielorientierten und zielstrebigen Arbeitsweise, seinem unermüdlichen Engagement und der Durchsetzungsfähigkeit. Zudem sagt man Terriern im Allgemeinen auf Grund des Terriergens, Hartnäckigkeit nach.

Jagdtrieb

Als Jagdhunderasse, die nach wie vor zum Jagdgebrauchshund ausgebildet und eingesetzt wird, ist die rassespezifische Veranlagung eines stark verankerten Jagdtriebs von Haus aus selbstredend. Auch für den Welsh Terrier gilt dies, der also bestenfalls jagdlich im Revier zur Verwendung kommt, um seinen Jagdtrieb und das Beutefangverhalten kontrolliert bei diversen jagdlichen Aktivitäten ausleben zu können, andernfalls müssen entsprechende Ersatzbeschäftigungen her, die flankiert mit den richtigen Erziehungsmaßnahmen und Trainings, das unkontrollierte Ausleben des Jagdverhaltens an unangemessener Stelle, vermeiden soll.

Der Welsh Terrier bringt aber nicht nur einen starken natürlich verankerten Jagdinstinkt und Beutetrieb mit, sondern weist eine ausgesprochene Raubwild- und Raubzeugschärfe auf, schließlich liegt eine seiner wesentlichen Fertigkeiten in der Baujagd, wo er außerordentliche Leistungen beim Bejagen von Fuchs und Dachs zeigt. Hier agiert er furchtlos, entschlossen und unerschrocken. Aber auch bei der Schwarzwildjagd, beim Apportieren von geschossenem kleinen Wild zu Wasser oder an Land, bei der Schweißarbeit oder Treibjagd etc. ist der talentierte und vielseitige Allrounder stets voll bei der Sache, angetrieben von seiner Jagdleidenschaft und dem ausgeprägten Jagdwillen.

Wachsamkeit

Die Wachsamkeit des Welsh Terriers ist sehr gut ausgeprägt, er passt zuverlässig und aufmerksam auf das Hab und Gut seiner Bezugsmenschen auf, wenn nötig verteidigt er das Eigentum und seine Familie. Das Terriergen, dass im Welsh Terrier steckt, darf auch an dieser Stelle nicht vergessen werden.

Bei den Wachaufgaben fällt er nicht durch permanentes und unnötiges Bellen auf. Er ist kein Kläffer.

Bewegungsbedürfnis

Hoher Bewegungsdrang, der mit entsprechenden körperlichen Aufgaben und Beschäftigungen täglich befriedigt werden will. Der Welsh Terrier ist ein aktiver Hund mit viel Energie und Arbeitswille.

Zudem braucht der Welsh Terrier ausreichende Spiele, Aktivitäten und gezielte Tätigkeiten, die ihn vom Kopf fordern, damit er sowohl physisch als auch psychisch sich mit all seinen Anlagen einbringen, austoben und entfalten kann. Ein abwechslungsreicher Mix aus verschiedenen Beschäftigungsformen, von der Jagd, über den Hundesport bis hin zu Intelligenz- und Suchaufgaben, sind für die artgerechte und rassespezifische Auslastung ideal.

Kurz, der Welsh Terrier ist lebhaft, bewegungsfreudig und unternehmenslustig - sein Tatendrang, Arbeitseifer und Bewegungsbedürfnis wollen umfassend und abwechslungsreich befriedigt werden.

Mut

Der Welsh Terrier ist mutig, couragiert, tapfer und furchtlos. Nichts anderes erwartet man schließlich von einem Terrier, der bei der Jagd Fuchs, Dachs und Otter die Stirn bieten soll. Eine hohe Portion Unerschrockenheit ist selbstverständlich, die aber zu keiner Zeit mit Aggressivität gleichgesetzt werden darf, auch wenn der potentielle Jagdhund wenn nötig, sich wehrhaft einer Konfliktsituation besonders bei Wildkontakt zeigt und nicht vor einem etwaigen Angriff zurückschreckt, um sich gegen einen etwaigen Widersacher zu behaupten. Hier zeigt sich dann seine ausgeprägte Raubzeug- und Raubwildschärfe, denn er wird dem gestellten Wild entschlossen, schneidig, forsch und beherzt entgegentreten, sprich das tun, was man von einem kernigen und kühnen jagdlich geführten Arbeitsterrier für die Baujagd erwartet.

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Unter der Voraussetzung, dass der Welsh Terrier aus einer seriösen, fürsorglichen, organisierten und damit kontrollierten Zucht stammt, wird er auf Grund einer disziplinierten Zuchtauswahl der Zuchthunde und dem beasichtigten Zuchtziel, wesensfeste, verhaltenssichere, gesunde, rassetypische und sozialverträgliche Nachzuchten zu züchten, von Haus aus beste Anlage für den qualitativen Ausbau seiner Sozialverträglichkeit mitbringen. Durch regelmäßigen innerartlichen Sozialkontakt mit diversen Rassen von klein auf, wird er das Sozialverhalten in all seinen Facetten kennenlernen, durch entsprechendes Interagieren mit Artgenossen üben und sich hundgerechte Kompetenzen für ein verträgliches Miteinander aufbauen.

Da Welsh Terrier, wenn sie jagdlich geführt werden, mitunter auch bei verschiedenen Jagdgesellschaften mit anderen Jagdhunden gemeinsam agieren, wird z.B. bei der jagdlichen Eignungsprüfung auch die Sozialverträglichkeit des in Ausbildung befindlichen Hundes überprüft.

Dasselbe gilt auch für den richtigen Umgang mit Menschen, wo der Welsh Terrier ebenfalls durch seine hervorragenden und menschenfreundlichen Weseneigenschaften, beste Voraussetzungen mitbringt, allerdings ebenfalls während der Welpenaufzucht bereits auf Menschen als Spezies durch positive Eindrücke und Erfahrungen, geprägt und sozialisiert werden muss.

Kurz: Der Welsh Terrier kann durch eine umfassende und positiv verlaufene Prägung und Sozialisierung zu einem äußerst sozialverträglichen und sozialkompetenten Hund erwachsen. Hier kommt es auf die intensive und fürsorgliche Einflussnahme mit den nötigen Lerninhalten durch Züchter und Besitzer maßgeblich an, welche Weichen von früh auf in Sachen Persönlichkeitsentwicklung gestellt werden und darauf aufbauend der Welsh Terrier durch regelmäßigen Sozialkontakt, ausbauen und in sich reifen kann.

Worauf es hier in den bedeutsamen Welpenphasen bereits ankommt, könnt ihr ergänzend in unserem Leitartikel "Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen" nachlesen.




Freundlichkeit zu Hunden

Eine umfassende frühe Prägung und Sozialisierung im Welpenalter ist erforderlich, um dem jeweiligen Welsh Terrier alle nötigen Maßnahmen mitzugeben, durch positive Lernerfahrung sich zu einem alltagstauglichen und sozialverträglichen Hund zu entwickeln, der durch den sozialen Kontakt zu Artgenossen, das Normalverhalten von Hunden sich dezidiert durch den Umgang mit Gleichgesinnten aneignet und Hunde jeglicher Couleur, mit all ihren diversen körperlichen und wesensseitigen Unterschieden kennenlernt. 

Generell wurde dieser Terrier bei Jagdveranstaltungen häufig auch in Meuten geführt, wodurch sie eine grundsätzliche Verträglichkeit mit anderen Hunden mitbringen, sie sind gesellige Hunde, die sich gut integrieren lassen und mit Artgenossen z.B. auf der Hundewiese zusammengebracht werden können.

Dennoch kann es zwischenzeitlich beim Aufeinandertreffen mit Artgenossen zu Kommunikationsproblemen und Konfliktsituationen kommen. Hier darf dann das Terrier-Gen nicht außer Acht gelassen werden, denn der Welsh Terrier gilt weder als scheu, noch dass er vor einer potentiellen Auseinandersetzung zurückschreckt und das Weite sucht. Der Welsh Terrier kann sich gut behaupten, sprich lässt sich als Terrier nicht unterbuttern.

Daher ist es ratsam, gerade bei fremden Hunden, die Zusammenführung behutsam vorzunehmen, aufmerksam das Beschnüffeln und Kennenlernen zu beobachten, um im Falle von Antipathie etc. einwirken zu können.

Prinzipiell kann man den Welsh Terrier als umgänglich und gesellig beschreiben, aber je nach Hundepersönlichkeit und erlangter "Bildung und Persönlichkeitsformung" kann es eben auch mal zu Missverständnissen und damit zu Komplikationen mit anderen Artgenossen kommen.




Freundlichkeit zu Menschen

Gesellige, anpassungsfähige und fröhliche Hunde, die mit entsprechender Sozialisierung im Welpenalter gut mit Menschen parat kommen. Der Welsh Terrier ist ein freundlicher Rassehund, dem ein ausgeprägtes kinderliebes und -verträgliches Naturell nachgesagt wird.

Aber auch als Mensch sollte man nicht vergessen, dass es sich um einen Terrier handelt, der selbstbewusst und stolz ist, entsprechend respektvoll behandelt werden will.




Bindung zum Herrchen

Welsh Terrier sind sehr anhänglich, gesellig und suchen die Nähe ihrer Bezugsmenschen. Sie bringen also die besten Voraussetzungen mit, durch entsprechenden Umgang ab Tag des Einzugs, eine starke Bindung, enge Beziehung mit einem harmonischen Verhältnis zu Herrchen und allen Familienmitgliedern aufzubauen. 

Der Terrier lässt sich gut in das Familienkonstrukt durch seinen guten Charakter, ausgesprochen leichte Führigkeit und grundsätzliche Gehorsamkeit integrieren und mit dem nötigen Respekt hervorragend als tierischer Begleiter halten.




Erziehbarkeit

Die Jagdhunderasse Welsh Terrier ist von Haus aus gehorsam und folgsam, seinem Besitzer zugetan und leichtführig. Diese Eigenschaften bieten eine hervorragende Basis, um mit der entsprechenden Erfahrung und Herangehensweise, den Welsh Terrier zu erziehen, auszubilden und abzurichten.

Dabei sind liebevolle Konsequenz und Disziplin die Schlüsselwörter, denn der Rassehund braucht eine klare Führung durch seinen Rudelführer

Zudem sollten von Anfang an klare Regeln und Grenzen für einen funktionierenden und harmonischen Umgang aufgestellt werden, die dem Vierbeiner zugleich als Leitplanken für dessen Orientierung im Alltag dienen.

Lob, Belohnung und positive Verstärkung sind der effektivste Weg, erwünschte Verhalten zu trainieren und anzuerziehen, ungeduldiges Vorgehen mit harter Hand und dem Erzeugen von Druck, mag der Welsh Terrier mit starker Persönlichkeit überhaupt nicht. 

Wird diese Vorgehensweise so umgesetzt, so ist der Welsh Terrier leicht zu erziehen.




Kinderfreundlichkeit

Mit festen Regeln und Umgangsformen für beide Seiten (Kind/Hund), ist der Welsh Terrier gut mit Kindern im Sozialverband zu halten, eine stabile Rangordnung, entsprechende Erziehung und Führung vorausgesetzt. 

Der Welsh Terrier ist bis zu einem gewissen Punkt nachsichtig, geduldig und gutmütig, der Bogen darf aber in Sachen Umgang, Behandlung und Berührung nicht überspannt werden.

Daher gilt auch für die Kinder, dass der Terrier mit Respekt behandelt werden will, wodurch speziell bei kleinen Kindern, die zuweilen noch grobmotorisch im Miteinander handeln, immer nur unter Aufsicht gespielt werden sollte. Schwanzziehen und gröberes Anfassen sind Tabu, denn wird es dem Welsh Terrier einmal zu viel, so kann er sich jederzeit wehren und eine Duftmarke durch entsprechendes Verhalten hinterlassen.

Werden die vorgenannten Spielregeln als Maßstab für die Zusammenführung von Kindern und Welsh Terrier gelebt, so ist er ein wunderbarer Familienhund, kinderlieb und sehr verträglich.

Da Umgangsregeln für die Kinder im Umgang mit Hunden generell und im Haushalt im speziellen eine bedeutende Rolle für ein harmonisches und glückliches Zusammenleben einnehmen, haben wir für euch einen weiterführenden Artikel mit dem Titel „Goldene Regeln für Kinder beim Umgang mit einem Hund“ bereitgestellt.




Sozialverhalten

Freundlichkeit Mittel
Dominanz -
Sozialverträglichkeit Hoch

Freundlichkeit Hoch
Dominanz -
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Hoch
Kinderverträglichkeit Mittel
Sensibilität -
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Was gibt es beim Welsh Terrier im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Welsh Terriers aufkommen?

Erziehungsthemen

Bis hierhin habt ihr nun einen guten Überblick über die physischen und wesensseitigen Rasseeigenschaften des Welsh Terriers gewinnen können und dabei sicherlich einen Eindruck bekommen, zu was dieser Rassehund fähig ist und wie er von Haus aus tickt.

Nun spielen aber neben den generellen Rassemerkmalen auch sehr individuelle Faktoren eine wesentliche Rolle, wie der Alltag mit dem Welsh Terrier tatsächlich abläuft. 

Denn einerseits kommt es neben den typischen Eigenschaften einer Rasse, die ihr neben vielen anderen Punkten im Vorfeld der Anschaffung mit euren Vorstellungen und Lebensbedingungen eingehend abgleichen solltet und wir euch diesbezüglich unseren ergänzenden Beitrag „Was muss ich rund um den Welpenkauf alles beachten?“ ans Herz legen, auf die Persönlichkeit im Hinblick auf Psyche und das Seelenleben des jeweiligen Hundeindividuums an, also wie er bisher in seinem Leben durch gemachte Erfahrungen, durchlebte positive und negative Erlebnisse, Umgang, Haltebedingungen, Gesundheitszustand etc. geprägt, habituiert und sozialisiert wurde. 

Anderseits liegt viel Verantwortung und Wohl und Wehe in den Händen eines jeden Halters ab der Übernahme des Welpen und Hundes, denn neben der Prägung und Sozialisierung in der frühen Welpenentwicklung, die wir eingehend in unserem Artikel „Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen“ abgehandelt haben, sind die Integration in den Familienverband inkl. Positionierung in der Rangordnung, Erziehungsmaßnahmen mit Grundgehorsam, Stubenreinheit, Leinenführigkeit, Freifolge, Impulskontrolle, sicherer Rückruf etc., Aufstellen und aktives Leben von Regeln und Grenzen, verbunden mit konsequenter und disziplinierter Führung und die rassespezifische Forderung mit entsprechenden Beschäftigungen zur physischen und psychischen/mentalen Auslastung essentiell, um einen zufriedenen, ausgeglichenen, gehorsamen und führigen Hund als Rudelmitglied und Sozialpartner an der Seite zu haben.

Sprich, es gibt also angeborene und erworbene Faktoren, die maßgeblich Einfluss auf das Verhalten des Hundes haben, wie verhaltenssicher, alltagstauglich, umweltsicher, sozialverträglich etc. er mit seiner gesamten Umwelt interagiert und situativ umgeht. 

Nun wollen wir konkret über etwaige Verhaltensprobleme , unerwünschte Verhaltensweisen und typiche Erziehungsfragen sprechen, die rassespezifisch beim Welsh Terrier hier und da aus verschiedenen Gründen auftreten können:

Da der Welsh Terrier als Jagdhunderasse einen ausgeprägten Jagdtrieb und starke Jagdpassion mitbringt, kann durch mangelnde jagdliche/jagdähnliche Beschäftigung z.B. als aktiv geführter Jagdhund, bei speziellen Disziplinen im Hundesport, sei es bei der Fährtenarbeit oder dem Mantrailing sowie mit Hilfe passender Freizeitaktivitäten, die gezielt den Jagdinstinkt ansprechen und reizen, unkontrolliertes Beutefangverhalten die Folge sein. Kurz, der Welsh Terrier muss im Alltag ausreichende Gelegenheiten bekommen, sich und seine natürlichen Anlagen bei diversen Aufgaben einbringen, entfalten und ausleben zu können, damit seine Bedürfnisse und Triebe befriedigt werden und er voll auf seine Kosten kommt - andernfalls wird er durch Unterforderung, wenn nötig, ersatzbefriedigende Maßnahmen eigenständig suchen und an falscher Stelle womöglich "ausbrechen". Sollte es die ersten Anzeichen von Fehlverhalten geben, ist schnelles Handeln gefragt. Hier muss dann unbedingt rechtzeitig durch spezielle fachgerechte Trainings entgegengewirkt werden, denn mit jedem „Erfolg“ den der Welsh Terrier durch sein eigenes Treiben selber einheimst, so stärker wird sein Verlangen, die aus seiner Sicht tollen Erlebnisse immer wieder aufs Neue zu erfahren.

Des Weiteren bringt der Welsh Terrier bekanntlich eine starke und selbstbewusste Persönlichkeit mit, die die Veranlagung nach einem ausgesprochen ausgeprägten Verlangen nach respektvollem Umgang einschließt. Wird der Terrier nun zu hart rangenommen, fühlt sich ungerecht behandelt oder gar körperlich durch z.B. die Kinder gestresst und zu rabiat angepackt, kann er nach geduldigem einstecken durchaus auch austeilen. Besonders im Hinblick auf die Zusammenführung und das Miteinander mit Kindern sind daher klare Umgangsregeln mit dem Hund notwendig, damit alles harmonisch und wunschgemäß ablaufen kann.

Apropos Wehrhaftigkeit: Es kann bei Aufeinandertreffen mit anderen Hunden mitunter zu Missverständnissen kommen, die zu Konflikten ausarten können. Hier hat natürlich jeder Hund und auch jeder Welsh Terrier eine andere Hemmschwelle und Frustrationstoleranz, je nachdem was der Auslöser ist. Neben der frühen Sozialisierung und Schulen des Sozialverhalten durch regelmäßigen Kontakt mit Artgenossen, kann es auch hier unwissend zu schlechten Erfahrungen im bisherigen Leben gekommen sein, die in bestimmten Situationen zu unerwünschtem Verhalten führen. Beispielsweise neigen manche Hunde dazu, wenn sie sich bedrängt und gestresst fühlen, sofort in den Angriffsmodus umzuschalten, frei nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Sie wissen sich einfach nicht anders zu helfen und hier kann das Terrier-Gen zusätzlicher Treiber sein. 

Ferner raten wir generell den Hund dahingehend auszubilden, dass er grundsätzlich Fressbares nur anrührt, wenn der Rudelführer oder die Familie ihm eine eindeutige Erlaubnis durch ein trainiertes Signal oder Kommando erteilt hat. Denn die allermeisten Hunde fressen für ihr Leben gern und sind durch ihr ständiges Schnüffeln schnell auf etwas vermeintlich Leckeres gestoßen, was beim Fressen sich dann aber durchaus als verheerender Giftköder herauskristallisieren kann, schlimmste innerliche Verletzungen durch spitze und schneidfähige Materialien wie Glas oder Nägel die Folge sind, mitunter auf Grund von giftigen Substanzen sogar schlimme Vergiftungen den Tod bringen. 

Erziehungsthemen

  • Antijagdtraining
  • Streunen und Abhauen

Welsh Terrier - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Welsh Terrier, ein unermüdlicher Jäger mit dem Herzen eines stolzen Kriegers und dem Charme eines anspruchsvollen Herrn, ist eine Rasse der hohen Energie und intelligenten Veranlagung. Von morgens bis abends voller Energie und immer bereit für Abenteuer, bringt er Leben und Freude in jedes Zuhause. Die energische Hunderasse bringt nicht nur Spaß ins Familienleben, sondern auch eine lange Geschichte sowie einen mächtigen Charakter mit sich.

Der Welsh Terrier stammt aus einer Zeit, in der er als natürlicher Jäger galt, effizient und bewundernswert in seinem instinktiven Verhalten. Doch trotz seiner Jagdhintergründe ist der Welsh Terrier bekannt für sein freundliches und ausgeglichenes Wesen, was ihn zu einem hervorragenden Familienhund macht. 

Sozialisation des Welsh Terriers

Bezüglich der Sozialisierung ist der Welsh Terrier eine Rasse, die sehr gut auf eine frühzeitige und konsequente Gewöhnung an verschiedene Umweltreize anspricht. Da Welsh Terrier von Natur aus neugierig und wissbegierig sind, profitieren sie von einer Vielfalt von Erfahrungen und von interaktiven Lernmethoden. Wichtig ist dabei, dass die Sozialisierungsaktivitäten den Charakterzügen des Welsh Terriers entsprechen und ihn ermutigen, seine natürlichen Talente und Fähigkeiten zu nutzen. 

Grundkommandos

Die Grundkommandos, die für den Welsh Terrier besonders wichtig sind, hängen stark von dessen ausdrucksstarkem Charakter und seiner hohen Trainierbarkeit ab. Gleichzeitig ist es wichtig zu bemerken, dass die Befehle fest, aber fair und konsistent sind. Wichtig ist auch, dass das Training immer in einer positiven und ermutigenden Atmosphäre stattfindet und der Hund dafür belohnt wird, wenn er die befohlenen Aktionen richtig ausführt. 

Gehorsamstraining – Leinentraining

Beim Gehorsamstraining geht es darum, die lauten, uneingeschränkten und manchmal hartnäckigen Persönlichkeiten der Welsh Terrier zu zähmen. Dies kann durch gezielte Übungen, Lob und Belohnung erfolgreich erreicht werden. Beim Leinentraining ist es wichtig, frühe Lernerfolge zu feiern und den kleinen, aber dynamischen Hund daran zu gewöhnen, dass das Laufen an der Leine eine positive Erfahrung ist.

Spiel- und Apportiertraining

Spiel- und Apportiertraining sind weitere Bereiche, in denen der Welsh Terrier besonders gut glänzen kann. Mit ihrer agilen Natur und ihrem starken Bedürfnis nach geistiger und körperlicher Aktivität bieten Spiel- und Apportiertraining hervorragende Möglichkeiten, die Energie des Welsh Terriers positiv zu nutzen.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Wie bei jeder Hunderasse gibt es einige Schlüsselfaktoren, die man im Auge behalten sollte, wenn man überlegt, einen Welsh Terrier zu holen. Erstens: Welsh Terrier brauchen viel mentale und körperliche Stimulation - Langeweile und Unterstimulation können zu Verhaltensproblemen führen. Zweitens: Sie sind bekannt für ihre Hartnäckigkeit und ihren starken Charakter. Konsequent, aber liebevoll sollte ihnen also die Struktur und Disziplin gebracht werden, die sie für ein glückliches Leben brauchen. Drittens: Sie sind fantastische Familienhunde und gedeihen in einem liebevollen, aktiven Heim. Welsh Terrier sind intelligente, mutige und wunderbare Begleiter, die mit der richtigen Pflege und Training lebenslange Freude bringen können. 

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Welsh Terrier intelligente, energiegeladene und treue Begleiter sind. Sie sind bekannt für ihr warmes, aufgewecktes Temperament und ihre Bereitschaft, sich in das Familienleben zu integrieren. In der richtigen Umgebung, mit der richtigen Pflege und dem richtigen Training, können Welsh Terrier hervorragende Begleiter und Freund fürs Leben sein. Es erfordert jedoch viel Geduld, Verständnis und Engagement von ihrer Familie, um aus ihnen das Beste zu machen. Ein Welsh Terrier ist nicht nur ein Haustier, sondern ein wertvolles Familienmitglied, das Ihnen viele Jahre Freude schenken und Ihr Leben bereichern kann.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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Rassetypische Krankheiten des Welsh Terriers

Welsh Terrier: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Welsh Terrier sind von Haus aus sehr gesunde und robuste Hunde, die im Gegensatz von vielen überzüchteten Rassen fast keinerlei Veranlagung für etwaige Erbkrankheiten oder sonstige genetische Defekte mitbringen.

Einzig eine Prädisposition für Glaukom und die primäre Linsenluxation sind beim Welsh Terrier bekannt.

Ferner weist die Orthopedic Foundation for Animals (OFA), eine amerikanische Institution, die seit Anfang der 1970er Jahre Untersuchungsergebnisse von tiermedizinischen Untersuchungsergebnissen sammelt, eine Veranlagung für Hüftgelenksdysplasie bei 13,6% der untersuchten Welsh Terrier aus. Des Weiteren sind hier die Degenerative Myelopathie mit 4,9% und Patellaluxation mit 0,9% genannt.

Sonstige Krankheiten

Bei den sonstigen rassespezifischen Erkrankungen können mögliche Ohrentzündungen auf Grund der Klappohren beim Welsh Terrier vorkommen. Daher gehört es unweigerlich zu den Aufgaben der Hundepflege, diese regelmäßig zu kontrollieren und säubern.

Weiter stellen Parasiten aller Art Risikofaktoren bei Hunden dar. So auch beim Welsh Terrier. Denn Würmer oder Zecken können z.B. Infektionen wie eine Borreliose oder Babesiose übertragen, wodurch ein regelmäßiges Verabreichen von verschiedenen Antiparasitika sinnvoll ist. Besonders wenn der Welsh Terrier jagdlich geführt wird und somit stetig in Wald, Feld und Flur durch Gras, Gestrüpp und Unterholz unterwegs ist, steigt die Gefahr. Gleiches gilt für möglichen Wildkontakt, da Wildtiere fast immer von Parasiten belagert werden.

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Welche Aktivitäten eignen sich für den Welsh Terrier?

Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Welsh Terrier?

Passende Sportarten

Der sportliche, robuste und aktive Welsh Terrier will in seinem Alltag ausreichend beschäftigt und gefordert werden, damit seine Instinkte und Triebe gereizt und angesprochen werden, er seine körperlichen Qualitäten und mental/geistigen Fähigkeiten beim Bewältigen jedweder Herausforderung zeigen, sich abarbeiten und auspowern und bestenfalls mit seinem Hundeführer im Team, Erfolge auf breiter Ebene einheimsen kann.

Um dem Welsh Terrier neben einer etwaigen jagdlichen Verwendung genug Abwechslung zu bieten, kann Herrchen auf ein breites Angebot an verschiedenen Aktivitäten vom Hundesport bis hin zur Freizeitbeschäftigung zurückgreifen. Ein guter Mix ist die Idealvorstellung, denn so können unterschiedliche Reize gesetzt werden und es bleibt immer abwechslungsreich und folglich spannend, schließlich ist der Welsh Terrier ein sehr neugieriger und unternehmenslustiger Zeitgenosse.

Im Hundesport gibt es unzählige Disziplinen, die mit entsprechendem Training und Führung problemlos dem gelehrigen Welsh Terrier beizubringen sind, seien es Geschicklichkeitsübungen, Gehorsamkeitsaufgaben oder läuferische Betätigungen. Es passen viele Hundesportarten zu den Rassemerkmalen wie Leichtführigkeit, Folgsamkeit, Gehorsam, Agilität, Ausdauer etc..

Aktivitäten für jeden Tag

Neben dem Hundesport gehören natürlich auch verschiedene Alltagsbeschäftigungen zur artgerechten Haltung unweigerlich dazu, wie ausgiebige Spaziergänge, angemessene Gassirunden für den Toilettengang und um frische Luft zu schnappen, Treffen mit Artgenossen auf der Hundewiese zum Toben und Spielen, Fahrradtouren oder Joggingrunden fordern den unermüdlichen Langläufer zudem. Um den Kopf arbeiten zu lassen, bieten sich Suchspiele mit versteckten Leckerlies oder sonstigen Gegenständen an, aber auch künstlich gelegte Fährten sind ideal, um eine Jagdhunderasse außerhalb des Reviers zu fördern.

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Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Welsh Terriers

Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Welsh Terrier zu beachten?
Pflege Gering
tägliche Aktivitäten Hoch
Gassi gehen Hoch
Erziehung Gering

Anforderungen an den Hundehalter

Der Welsh Terrier ist durchaus gut in der Stadt zu halten, muss aber entsprechend geprägt, habituiert und sozialisiert werden, um ihn auf das Stadtleben mit unwahrscheinlich vielen verschiedenen Geräuschkulissen, sich stetig ändernden Eindrücken und je nach Wohnlage viel Menschenauflauf, Autoverkehr und potentiellen Stressquellen zu gewöhnen und vertraut zu machen - sprich seine Persönlichkeit umweltsicher und sozialfähig zu formen. Das Leben in einer Stadtwohnung sollte unter der Annahme ausreichender physischer und psychischer Auslastung auf Grund der Größe unkompliziert sein, der Welsh Terrier ist notfalls auch in Altbauwohnungen ohne Aufzug mit ausreichender Kraft gut zu tragen.

Generell benötigt der Welsh Terrier nicht viel Wohnraum oder Platz im Garten zum Auslauf, vorausgesetzt er hat sonst täglich genug Bewegungsmöglichkeiten und kann sich bei den verschiedenen Aktivitäten auspowern. 

Auf Grund seiner Rassemerkmale ist er leicht erziehbar, wodurch der Aufwand in Sachen Erziehung mit vorhandener Hundeerfahrung oder Unterstützung durch einen kompetenten Hundetrainer, gering sein sollte. Natürlich ist in den Anfangsmonaten beim Welpeneinzug bis zu dessen umfänglichen Prägung, Sozialisierung, Grundausbildung etc. deutlich mehr Zeit einzuplanen, mit fortschreitendem Alter wird der Zeitaufwand dann deutlich abnehmen. Zudem kommt es natürlich auch auf jeden einzelnen Halter an, welchen Verwendungszweck und Ausbildungsgrad er anstrebt. Soll der Hund beispielsweise eine Jagdhundeausbildung durchlaufen oder ihr beabsichtigt die Begleithundeprüfung und anschließende Ausbildung für eine bestimmten Hundesport, so werdet ihr erheblich mehr Zeit mit den Maßnahmen verbringen – aber das wird sicherlich im Eigeninteresse sein und mehr als ein Hobby darstellen.

Der tägliche Zeitaufwand im Hinblick auf die notwendigen Gassirunden und artgerechte Auslastung zur Befriedigung des Bewegungsbedürfnis und kopfseitigen Beanspruchung ist definitiv beim energiegeladenen Welsh Terrier hoch.

Was die komplette Hundepflege angeht, könnt ihr euch ein eingehendes Bild durch die Lektüre unseres Artikels „Hundepflege – was gehört alles zu einer umfassenden Pflege des Hundes dazu“ machen. Um es aber vorweg zu nehmen, der Pflegeaufwand ist relativ gering, da die körperlichen Eigenschaften des Welsh Terrier ihn pflegeleicht machen, dennoch beinhaltet die Pflege nicht nur das Trimmen und Bürsten des Fells, sondern Krallenschneiden, Pfotenpflege, Maul- und Zahnpflege etc.. Es kommt natürlich auch hier immer auf die Verwendung und die äußeren Umstände an, sollte sich der Vierbeiner beim Spaziergang gerne mal im Schlamm oder Aas suhlen, dann habt ihr natürlich mehr als das Bürsten vor euch.

Was den Kostenaufwand für den Pflegebereich angeht, habt ihr einmal die Möglichkeit euch eine vernünftige Erstausstattung zu kaufen und die Pflegetätigkeiten zu erlernen und fachgerecht selber zu erledigen. Ist dem so, so werden die regelmäßigen Kosten gering bleiben. Greift ihr hingegen auf die externe Unterstützung durch Profis wie einen Hundesalon zurück, so wird die in Auftrag gegebene Pflegeleistung natürlich das Portemonnaie umfangreicher belasten.

In Sachen Hundefutter kommt es sehr auf den tatsächlichen Aktivitätsgrad und damit verbundenen Energiebedarf an, wieviel der Hund zum Aufladen seiner Energiespeicher zu sich nehmen muss. Hierfür könnt ihr dann auch herkömmliche Industrie Nass- oder Trockenfutter zurückgreifen oder ihr tendiert eher zur Rohfütterung und Barfen. Ferner müssen die Inhaltsstoffe des Futters auch regelmäßig an den tatsächlichen Bedarf angepasst werden, da Faktoren wie Lebensalter, etwaige Krankheiten oder Unverträglichkeiten Veränderungen bedürfen. Der voraussichtliche Kostenfaktor wird eher im mittleren Segment sich einpendeln, da die Rasse zwar „nur“ zu den mittelgroßen Hunden zählt, aber dafür zu den sehr aktiven.

Die Kosten für die Erziehung werden je nach angestrebten Ausbildungsziel anfallen. Die Basiserziehung sollte auf Grund von Gelehrigkeit, Gehorsam, Führigkeit, guten Kooperationsbereitschaft und daraus resultierenden leichten Erziehbarkeit, im Normalfall gering sein. Je nach Hundeindividuum und eigener Hundeerfahrung kann sich dies natürlich anders verhalten.

Abschließend kommen wir nun noch zu den tiermedizinischen Kosten: Auch diese sollten im Regelfall gering sein. Denn der Welsh Terrier ist wie bereits in der Rubrik Krankheiten geschrieben, ein robuster, resistenter und gesunder Hund. Aber regelmäßige Kontrolluntersuchungen sollten dennoch auf dem Programm stehen, um versteckte Verletzungen oder etwaige Krankheiten frühzeitig zu diagnostizieren und etwaige Behandlungen einleiten zu können. Ferner müssen die notwendigen gesetzlichen Impfungen turnusmäßig verabreicht werden und im Bedarfsfall präventiv weiterer Impfschutz z.B. gegen Zwingerhusten oder im Rahmen einer anstehenden Reise nach Rücksprache mit dem Tierarzt verabreicht werden. Weiter benötigt der Hund einen umfassenden Schutz gegen Parasiten wie Würmer, Zecken, Milben etc., die wirksame Antiparasitika erfordern.

Anforderungen an die Umgebung

Stadttauglichkeit Hoch
Platzbedarf Wohnung Mittel
Platzbedarf Garten Mittel

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