Weimaraner
Begehrte Jagdhunderasse aus Deutschland
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 12.12.2023
Das Wichtigste in Kürze
- Attraktivität gepaart mit extremer Leistungsfähigkeit
- Vielseitiger Jagdgebrauchshund für Wald, Feld und Wasser vor und nach dem Schuss
- Wesensfeste, jagdpassionierte, feinnasig, raubzeug- und wildscharfe Spürnase
- Wird in 2 Varietäten für erfahrene Besitzer gezüchtet - Kurzhaar und Langhaar
- Spitzname "Grey Ghost" auf Grund des grauen Haarkleids
Der Weimaraner begeistert unzählige Hundefreunde mit seinem attraktiven äußeren Erscheinungsbild, dass vor allen Dingen von seinem silbrigen Fell geprägt wird. Er ist einfach schön und edel.
Die Hunderasse ist ursprünglich für den Einsatz als ausgebildeter Jagdgebrauchshund, mit zahlreichen Einsatzmöglichkeiten und Aufgaben im Feld, Wald und Feld gezüchtet worden und begleitet nach wie vor etliche aktive Jäger an deren Seite im Revier. Zudem findet man den Weimaraner inzwischen immer häufiger als Begleit- und Familienhund, wobei für deren Aufzucht, Erziehung und Führung bestenfalls ausreichende Hundeerfahrung ratsam ist.
Der muskulöse Rassehund wird von seinem Wesen als jagdpassioniert, feinnasig, finderwillig, raubzeug- und wildscharf, leichtführig, wesensfest und wachsam beschrieben, führt seine ihm anvertrauten Jagdarbeiten zuverlässig, konzentriert und entschlossen aus. Dies sind einige der herausragenden Qualitäten, die sich ein Jäger von seinem Jagdbegleiter wünscht.
Und damit ist über den intelligenten, gelehrigen und arbeitstüchtigen Jagdhund bei Leibe noch nicht alles gesagt. Worauf es bei dieser anspruchsvollen Rasse sonst noch alles ankommt, wie die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsthemen, Beschäftigungsmöglichkeiten, Gesundheit, Pflege, Ernährung und Haltebedingungen aussehen, könnt ihr nun in umfassender Form, in der Rassebeschreibung des Weimaraners nachlesen. Lasst auch ihr euch von dieser tollen Hunderasse begeistern.
Nummer: | 99 |
Gruppe: | 7. Vorstehhunde |
Sektion: | 1. Kontinentale Vorstehhunde |
Subsektion: | 1. Typ „Braque“ |
Arbeitsprüfung notwendig? | Ja |
Ursprung | Deutschland |
Patronat | - |
Verwendung | Entsprechend seiner jagdlichen Zweckbestimmung als vielseitig einsetzbarer Jagdhund muss der Weimaraner alle von ihm geforderten Anlagen besitzen und für alle Arbeiten im Feld, Wald und Wasser leistungsbezogen vor und nach dem Schuss brauchbar sein. |
Datum der Veröffentlichung | 19. März 2015 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 27. November 1954 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Weimaraner |
Weimaraner: Geschichte
Wie entstand unser Rassenname?
Wie es sich tatsächlich mit der Vergabe des Rassenamens "Weimaraner" zugetragen hat, kann nicht gesichert belegt werden.
Was aber nicht von der Hand zu weisen ist, dass der Weimaraner, Weimaraner heißt, weil er im heutigen Weimar sein zu Hause hatte. Denn die Rasse wurde Anfang des 19. Jahrhunderts am Weimarer Hof des Großherzogtums gehalten. Zudem übten primär bis Mitte des 19. Jahrhunderts, Berufsjäger und Förster die Zucht des Weimaraners bis zu dessen Reinzucht, in und um Weimar aus. Sprich Weimar und Umgebung hat ein enormen Stellenwert in der Entwicklungsgeschichte der Weimaraner-Rasse und aller Wahrscheinlichkeit nach, den heute gültigen Rassename "Weimaraner" auf Grund seiner Heimat verliehen bekommen.
Welches Problem sollten wir lösen?
Beschäftigt man sich mit der Weimaranergeschichte näher und sucht die motivierenden Gründe für unsere Entstehung, so kristallisiert sich bei allen betroffenen Halter-Gruppen heraus, dass ein leistungsfähiger und vielseitiger Jagdhelfer benötigt wurde.
Seien es nun die Berufsjäger oder Förster, privilegierte Menschen des Bürgertums, die der Jagd nachgingen oder bis hin zum Weimarer Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar, der u.a. Jagdgesellschaften für die Aristokratie veranstaltete, alle miteinander hatten dasselbe Problem: Es wurden Jagdhunde gebraucht, die vielseitig begabt und gebrauchstauglich waren, um die anspruchsvollen jagdlichen Aufgaben im Wald, Feld und Wasser, zuverlässig zu meistern und damit den Jagderfolg mithalfen zu steigern.
Es wurden also Jagdbegleiter gesucht, die höchste Leistungen im Revier abrufen konnten, sei es für die Jagdaktivitäten vor oder nach dem Schuss, zudem leichtführig, feinnasig, apportiertauglich, arbeitswillig, wildscharf, wehrhaft etc. waren, um die Herausforderungen vom Suchen, Auffinden, Anzeigen, Verfolgen, Stellen, Niederziehen, Apportieren bis zu erforderlichen Nachsuchen etc. zu lösen und ihren jagdbegeisterten Besitzern damit im Sinne des Jagderfolgs, tatkräftig und wirkungsvoll unter die Arme packten.
Ferner sorgten Wilderer bei ihren Beutezügen für Unmut, da sie sich unerlaubt an den Wildbeständen zu schaffen machten. Auch hierfür musste eine Lösung her, um den verbotenen Machenschaften Herr zu werden.
Und hier kamen wir Weimaraner-Hunde und Vorläufer ins Spiel, denn wir und andere Jagdhunderassen lösten die bestehenden Probleme und Wünsche unserer Besitzer, die uns folglich erwartungsvoll im Revier bei den diversen Jagdarbeiten einsetzten.
Wie wurden wir eingesetzt?
Unsere ursprüngliche Verwendung drehte sich überwiegend rund um unsere Jagdverwendung. Schon vor der Reinzucht wurden unsere Vorläufer im Jagdrevier geführt und unsere Rasse entwickelte sich durch die Zuchttätigkeiten immer mehr zum vielseitig brauchbaren Vollgebrauchshund vor und nach dem Schuss. Das Leithundblut, dass wir gemäß dem Rassestandard in uns tragen, haben wir uns zu Teilen bis heute bewahrt. Denn wir sind u.a. ausgesprochene Spezialisten für die Arbeiten nach dem Schuss, die den zuverlässigen Einsatz unseres herausragenden Geruchssinns, Spursicherheit und Finderwillen bei der Nachsuche und dem Verlorenbringen, erfordern. Dieses Erbe geht auf den Leithund zurück, der auch als Vorfahre des Hannoverschen Schweißhundes, einem absoluten Spezialisten auf dem Gebiet der Schweißarbeit, gilt.
So wurden wir leistungsfähigen und zugleich versierten Jagdhunde einmal zur Unterstützung beim Ausüben ihrer berufsbedingten Reviertätigkeiten, von Berufsjägern und Förstern in Wald, Feld und Flur geführt. Der Job an der Seite der Berufsförster, brachte uns Weimaraner die Berufsbezeichnung "Försterhund" ein.
Ebenso griffen private Jäger auf unsere Mithilfe zurück, um ihren Jagderfolg dank unserer Arbeit zu erhöhen und systematisieren.
Das Jagen war ferner ein gesellschaftliches Muss im Adel, der Aristokratie, unter Gutsherren und Privilegierten. Jeder der etwas auf sich hielt, richtete Jagdgesellschaften aus, nahm an diversen jagdlichen Veranstaltungen teil, oder ging zumindest der Jagd aus Passion nach. Bei den unterschiedlichen Jagdarten wurde vom hohen Adel das Hochwild bejagt, das Niederwild war in aller Regel für die Jagd für den niederen Adel bestimmt. Wie auch immer, um jeglichem Wild nachzustellen und dieses erfolgreich zu bejagen, mussten unterschiedliche Hundeschläge für die unterschiedlichen Jagdaufgaben her, so dass bei manchen Jagdveranstaltungen, mehrere Hunderassen gleichzeitig geführt, aber unterschiedlich je nach Anforderung eingesetzt wurden. Nicht anders war dies auch bei uns Weimaraner, die bis auf die Baujagd, nahezu in allen Bereichen im Revier zuverlässig und erfolgreich eingesetzt wurden.
Da unsere Rasse ihre Lorbeeren im Jagdrevier verdienten und als brauchbare Jagdhunde uns schnell einen Namen machten, hielt sich u.a. Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach an seinem Hof in Weimar, zahlreiche von uns grauen Eminenzen. Durch die regelmäßigen Jagderfolge war der Aristokrat derart begeistert, dass er unsere Rasse in größerem Rahmen züchtete.
Ob einzelne Weimaraner-Rüden und -Hündinnen wegen ihrer Eigenschaften wie dem Beschützerinstinkt und der verankerten Mannschärfe als Wach- und Schutzhund eingesetzt wurden, kann spekuliert werden. Oftmals hielt daher der Adelsstand Hunde an ihrer direkten Seite, da sie nichts und niemanden vollends vertrauten und durch die Anwesenheit wehrhafter und schutzbereiter Hunde, sich ein wenig in Sicherheit wähnten. Denkbar ist diese Funktion von uns Weimaraner durchaus, da wir die geschilderten Wesensanlagen und Triebe mitbringen, was sich letztlich auch in unserem Territorialverhalten zeigt.
Womit die allermeisten der vorgenannten Weimaraner-Besitzer zu Beginn der Rassegeschichte zu tun hatten, waren Wilderer, die sich am Bestand von diversen Wildarten verbotenerweise bedienen wollten, um entweder für die Selbstversorgung Nahrung zu beschaffen oder für den Weiterverkauf Beute suchten. Um gegen die Wildräuber effektiv vorgehen zu können, wurden auch Hunde diverser Rassen eingesetzt, die bei ihren Kontrollgängen mit den verantwortlichen Förstern und anderen Beauftragten, auf Wildererjagd gingen. Weimaraner waren hierfür wie geschaffen, da sie neben ihren Vorzügen als Spürnase, sich furchtlos Mensch und Tier entgegenstellten und damit den einen oder anderen Wilderer vertrieben oder gar dingfest machten.
Wo stammen wir her?
Eines können wir Weimaraner definitiv nicht leugnen: Wir stammen aus dem Osten Deutschlands.
Es hat alles rund um Weimar im heutigen Bundesland Thüringen begonnen, wo wir Weimaranerrasse unsere Wurzeln haben. Demnach ist unser Mutterland Deutschland.
Unter anderem hatten wir aristokratische Fans und Befürworter, denn wir lebten Seite an Seite mit dem Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach, am Hofe in Weimar. Ferner fand man uns zu Beginn unserer Rassegeschichte in weiteren ländlichen Regionen Thüringens, an der Seite von Berufsjägern, Förster und besser situierten Bürgern, die allesamt auf Hunde als Revierbegleiter für diverse Aufgaben angewiesen waren.
Leithund, Hühnerhund und Pointer sind die Vorläufer und beeinflussenden Rassen des Weimaraners.
Welche Rassen sind unsere Vorfahren?
Jetzt seid ihr sicherlich gespannt, welche Ausgangsrassen und Vorläufer uns Weimaraner beeinflusst, die maßgeblichen Gene geliefert und uns zu den Kreaturen gemacht haben, die wir heute sind:
Geht man bis auf Anfang zurück, hat unser Urahn der Wolf, eine große Rolle in unserer Historie gespielt.
Welche Hundeschläge und -typen nachfolgend zunächst weiteren Einfluss genommen haben, kann nur gemutmaßt werden. Der Literatur nach, soll der Weimaraner als "Landschlag" zeitlich bereits im 16. Jahrhundert in seiner besagten thüringischen Heimat gelebt haben, aber mit dem heutigen Weimaraner noch nicht vergleichbar gewesen sein, da wir uns letztlich am Anfang seiner Entwicklungsgeschichte befinden.
Als Zwischeneinwurf wollen wir an dieser Stelle auch neben den vorzüglichen Qualitäten als Super-Schnuppernase, die aus dem sogenannten Erbe des Leithundes stammen, die Merkmale Mannschärfe, Territorialverhalten und Schutztrieb nennen, die historisch betrachtet von bestimmten Hunden dem Weimaraner mitgegeben wurden, aber deren Identität bisweilen verborgen geblieben ist. Vielleicht kommt durch weitere Recherchen und Untersuchungsmöglichkeiten, zukünftig in diesem Kontext nochmals mehr Licht ins Dunkel.
Nun machen wir laut Rassestandard einen Sprung in die Mitte des 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit lagen die Zuchttätigkeiten des Weimaraners bis zu Beginn seiner Reinzucht, in der Verantwortung von Berufsjägern und Förstern, die zur Ausübung ihrer Tätigkeiten, zuverlässige und leistungsfähige Hunde benötigten. Sie griffen für ihre "Zucht" auf ihre eigenen Hundeschläge zurück, die zunächst durch das Leithundblut maßgeblich beeinflusst wurden, kreuzten diese im weiteren Verlauf mit dem Hühnerhund, der zur Geflügel- und Vogeljagdjagd verwendet wurde. Mit den daraus resultierten Kreuzungsergebnissen, wurde dann munter weitergezüchtet, bis die systematisierte Reinzucht Einzug erhielt.
Um 1890 war es dann soweit, dass die Weimaraner-Rasse planmäßig und gezielt reingezüchtet wurde, sprich konkrete Zuchtbestimmungen mit festen Standards, das Geschehen fortan bestimmten. Dies schließt auch mit ein, dass alle züchterischen Tätigkeiten im Zuchtbuch minutiös festgehalten wurden. Die Reinzucht bedeutete, dass nur mit Weimaranern die weitere Zucht betrieben wurde, also keine wesentlichen Einkreuzungen weiterer Rassen erfolgte. Ausnahme stellten selektive Kreuzungszuchten mit Pointern dar, die ihr Blut mit den bestehenden Weimaranergenen vermischten.
Bereits im Jahr 1897 erfolgte die Gründung des Weimaraner Klub e.V., der seither die Interessen der Rasse vertritt.
Damit sind wir Weimaraner eine der ältesten Hunderassen der Kategorie "Deutsche Vorstehhunde".
Nun gibt es bekanntlich zwei Haarvarietäten, den kurzhaarigen und langhaarigen Rassevertreter. Bis hierhin bezog sich die Entwicklungsgeschichte auf den Kurzhaar-Weimaraner. Der Langhaar-Weimaraner muss um den Beginn des 20. Jahrhunderts der Literatur nach entstanden sein, wurde erstmalig bei einer Ausstellung in Wien (Österreich) offiziell präsentiert. Wie aber die langehaarige Variante genau entstanden ist, erschließt sich trotz eingehender Recherche nur bruchstückhaft. War dies vielleicht schon viel früher naturgegeben und es sind hin und wieder in einem Wurf vereinzelt langhaarige Weimaraner geworfen worden, vielleicht haben aber auch langhaarige Hühnerhunde die Gene geliefert....gesichert können wir jedenfalls hierzu keine Angaben machen.
Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?
Abschließend wollen wir uns rund um die Rassegeschichte auf den Weg begeben, den wir Weimaraner im Hinblick auf unsere Verbreitung vom Ausgangspunkt unserer Entstehung in die Welt genommen haben. Und hier muss man vorwegschicken, dass es bei vielen Hunderassen mitunter schwierig ist auf fundierte Fakten zurückzugreifen und vieles auf Basis von Mutmaßungen basiert.
Unsere Rassehistorie geht aber definitiv weit zurück, denn wir gelten einerseits als ältestes Vorstehhunderasse aus deutschen Landen, zumindest was die Reinzucht betrifft. Ferner sollen Landschläge mit großer Ähnlichkeit zu uns heutigen Weimaraner bereits im 16. Jahrhundert im Großraum Thüringen und Sachsen-Weimar gelebt haben.
Aber auch im französischen Adel sind Hunde unseres Aussehens auf diversen Portraits und Gemälden der damaligen Hofmaler und Künstler zu finden, die verblüffende Ähnlichkeiten mit uns heutigen Weimaranern zeigen.
Da wir mit ziemlicher Sicherheit am Weimarer Hof vom Großherzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach als Hof-, Jagd- und vermutlich Wach- und Schutzhunde gehalten wurden, liegen unsere Wurzeln und der Beginn der Verbreitungsreise, in und um Weimar und in verschiedenen sonstigen Regionen Thüringens. Aber wir wurden nicht nur als vielseitig verwendbare Hunde gehalten, sondern im großen Stil gezüchtet, da der Herzog so große Stücke auf uns hielt. Und da wir bei diversen Jagdgesellschaften regelmäßig bei der Großwildjagd zeigten was in uns steckt, kann es durchaus sein, dass wir zu dieser Zeit bereits ins Ausland in andere Adelshäuser gelangt sind. Dies wäre nicht unüblich gewesen, denke man an die Verbreitungsgeschichte vieler anderer Hunderassen.
Weiterhin lebten wir Weimaraner vielfach im Thüringischen. Dort wurden wir von aktiven Berufsjägern und Förstern bei ihren beruflichen Tätigkeiten geführt und lange Zeit primär in deren Verantwortung gezüchtet. Zudem lebten wir an der Seite von privilegierten Menschen, die der jagdlichen Passion mit uns an der Seite im Revier nachgingen.
Lange Zeit wurden wir noch mit dem Deutsch Kurzhaar in einen Topf geworfen und als Ableger mit einer anderen Fellfarbe betrachtet. Passend hierzu ist festzustellen, dass bis ins Jahr 1922 der Weimaraner vom Schlag Kurzhaar, in selbiges Register bzw. Zuchtbuch wie der Deutsch Kurzhaar, registriert und geführt wurde.
Um die 1890er Jahre wird die gezielte Zucht des Weimaraners weiter professionalisiert und mit der Reinzucht begonnen, sprich nach festen Grundsätzen und ohne Einkreuzung diverser anderer Rassen, weitergezüchtet. Insbesondere der graue Typus des Weimaraners wird fortan reingezüchtet, sowie alle Kraft und Konzentration auf dessen Weiterentwicklung gelegt.
Zwangsläufig wurde der erste offizielle Zuchtverein für den Weimaraner im Jahr 1897 gegründet, der sich der Reinzucht dieser edlen Hunderasse gänzlich verschrieb. Es handelte sich um den „Verein zur Züchtung des silbergrauen Weimaraner Vorstehhundes“.
Hieraus ging dann der noch heute als einziger in Deutschland aktive Zuchtverein, der Weimaraner Klub e.V., hervor. Dieser ist Mitglied im Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) und Jagdgebrauchshundverband e.V. (JGHV).
Um die Reinzucht und die Reinheit der Hunde beizubehalten, gab es sehr große Hürden, um dem Verein beizutreten. Man wollte unter sich bleiben und die Aufnahme war derart streng, dass man nur den Adel, die Berufsjäger, Berufsförster sowie privilegierten bürgerlichen Jägern den Zutritt ermöglichte. Ausnahme bildeten der ein oder andere Begünstigte durch den persönlichen Leumund einzelner Mitglieder.
Die Nachzuchten, die durch die Zuchtaktivitäten der Züchter und Mitglieder hervorgingen, wurden nur an die zugehörigen Club-Angehörigen abgegeben.
Ebenfalls Ende des 19. Jahrhunderts tauchte der Schlag des langhaarigen Weimaraners hier und da auf.
Dadurch, dass wir Weimaraner von zahlreichen aktiven Jägern jagdlich in Wald, Feld, Flur und Wasser mit allen Jagdaufgaben betraut werden konnten und bis auf die Baujagd alle Tätigkeiten mit zuverlässiger Bravour erledigten, sprach sich unsere ausgesprochene Vielseitigkeit, Leistungsfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit in Jägerkreisen schnell herum, wodurch sich unsere ausgesprochen gute jagdliche Verwendung in ganz Deutschland wie Laubfeuer verbreitete, der Bekanntheitsgrad rasch in die Höhe schnellte und die Weimaraner-Population von Revier zu Revier sich stetig steigerte. Und hier stellten dann auch die Landesgrenzen keine Hürde dar, schließlich finden Jagdgesellschaften überregional statt, so dass es schnell im Ausland zum Austausch mit Jagdkollegen kam und wir früh den Weg ins Ausland wie nach Österreich oder in die Schweiz fanden.
Durch die schlimmen Ereignisse des 1. Weltkrieges litten bei den allermeisten Hunderassen die Zuchtaktivitäten bis auf wenige Rassen, die zum "Kriegsdienst" eingesetzt werden konnten. Hierdurch nahm folglich auch die Weimaraner-Population ab. Die Rasse hatte ebenso mit den Kriegsauswirkungen stark zu kämpfen. Der Hunderasse wurde bis Anfang der 1920er Jahre kaum Beachtung mehr geschenkt, da ein zusätzliches Maul schwer zu stopfen war, die kriegsgeplagten Menschen andere Sorgen rund um den Wiederaufbau hatten und demnach der Weimaraner als Rassehund fast vollständig von der Bildfläche verschwand.
Durch die Übernahme des Vorsitz des heutigen Weimaraner Klub durch Major Robert Herber, wandte sich das Blatt zu Gunsten des edlen Rassehundes wieder. Er beeinflusste als großer Förderer und leidenschaftlicher Anhänger des Weimaraners, mit seinem Zwinger „Wulfsriede“, die weitere Entwicklung der professionellen Weimaraner-Zucht sehr stark.
Den Weg über den großen Teich nach Amerika, nahmen die ersten Weimaraner im Jahr 1928, als sie in die Vereinigten Staaten von Amerika importiert wurden. Es waren ein Weimaraner-Pärchen, also Rüde und Hündin.
Der Autor und Jagdschriftsteller Hegendorf, dessen korrekter Name Ludwig von Merey von Kapos war, widmete sich mit seinen Publikationen dem langhaarigen Weimaraner, nachdem er diesen bei einer Hundeausstellung in Wien im Jahr 1934 sah, von dessen Anblick er völlig begeistert war und damit einiges für die Anerkennung und Popularität der Langhaar-Varietät beitrug. Denn durch die Show und die darauf nachfolgenden publizierten Artikel, rückte auch die langhaarige Weimaranerausführung in ein anderes Licht und demnach sukzessive mehr in den Fokus von potentiellen zukünftigen Käufern.
Erst im Jahr 1935 wurde der erste Rassestandard für den grauen Weimaraner erstellt. Mitwirkende Personen waren unter anderem Major Robert Herber, Hegendorf und Otto Stockmeyer. Dieser war zu diesem Zeitpunkt Vorsitzender des Österreichischen Weimaraner Klubs.
Der American Kennel Club (AKC) erkannte im Jahr 1942 den Weimaraner als eigenständige Hunderasse an. 1943 wurde mit Satzung und einer Vereinsverfassung die Gründung des "Weimaraner Club of America", dessen Vorsitzender Howard Knight war, vollzogen. Dieser war es auch, der im Jahr 1929 die ersten beiden oben genannten Weimaraner durch die Unterstützung seines Freundes Fritz Grossmann, in die Vereinigten Staaten von Amerika brachte. Auch er setzte die beiden Hunde für seine jagdlichen Aktivitäten ein, für die Zucht waren sie leider nicht geeignet, da beide zeugungsunfähig waren. Im Jahr 1933 bekam Knight drei weitere Weimaraner. "Mars aus de Wolfsriede", "Dorle von Schwarzen Kamp" und "Aura von Gaiberg". Damit wurde der Grundstein der amerikanischen Weimaraner-Zucht gelegt. Die Rasse ist bis heute in Jägerkreisen und bei unzähligen amerikanischen Hundefreunden sehr begehrt, wie wir im weiteren Verlauf unserer Ausführungen unter "Aktuelles" sehen werden. Nach Ende des 2. Weltkriegs verbreitete sich der Weimaraner in den Vereinigten Staaten von Amerika rasch und die amerikanische Weimaraner-Population stieg rasant.
Den Vogel schoss dann eine Weimaraner-Hündin ab, wodurch die Rasse noch stärker weltweit ins Blickfeld rutschte und sicherlich zahlreichen Menschen auf dem gesamten Globus über die Anschaffung eines Rassevertreters ernsthaft nachdachten:
So erlangten wir große Popularität durch den Einzug ins Weiße Haus. Der 34. Präsident der Vereinigten Staaten, Dwight D. Eisenhower, der von 1953 bis 1961 regierte, hielt eine Weimaraner Hündin. Ihr Name typisch Deutsch: HEIDI.
Aktuelles zum Weimaraner
Beliebtheit der Rasse heute
Wir Weimaraner können mit Fug und Recht von uns behaupten, dass wir gutaussehende und äußerst attraktive Hunde sind, die allein auf Grund ihres Aussehens eine riesige Fangemeinde haben.
Ferner faszinieren wir zahlreiche Menschen mit unseren physischen und psychischen Anlagen, sprich Körper, Geist und Wesen.
Weiteren Auftrieb in Sachen Beliebtheitsskala unter allen anerkannten Hunderassen, gewinnen wir durch unsere vielseitigen Talente und Fähigkeiten, die uns für diverse Aktivitäten nicht nur verwenden lässt, sondern mit Bravour und ausgesprochener Leistungsfähigkeit, alle Aufgaben, Übungen und Herausforderungen spielen leicht, meistern lässt - wir Weimaraner sind äußerst gebrauchstaugliche Zeitgenossen, sei es als ausgebildeter Jagdhelfer, Sporthund, Freizeitbegleiter oder abgerichteter Spezialagent in diversen anderen Bereichen, wie ihr in den nachfolgenden Ausführungen lesen werdet.
Kurzgesprochen, sind wir Weimaraner eine sehr begehrte Hunderasse über die deutschen Landesgrenzen hinweg, da wir eine unwahrscheinlich große Anzahl an Hundefreunde mit unseren facettenreichen Qualitäten und Stärken ansprechen und deren Herzen im Handumdrehen gewinnen.
Nimmt man zunächst Deutschland als Gradmesser, so belegen nachfolgende Zahlen des Verbands für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH), unsere Popularität in deutschen Hundehaushalten. Die aktuellen Zahlen der neu registrierten Weimaraner-Welpen haben im Jahr 2020 einen kräftigen Schub bekommen und liegen in der zuletzt veröffentlichten Welpenstatistik des VDH bei 500 gemeldeten Weimaraner-Nachzöglingen aus VDH-organisierten Zuchten. Hinzu kommen nochmals eine Anzahl an gezüchteten Weimaraner, die aus Hobbyzuchten stammen und außerhalb dieser Statistik separat geführt werden.
Wenn wir weiter bis über den großen Teich nach Amerika schauen, so lässt die Popularität des Weimaraners in den USA staunen. Denn der größte kynologische Dachverband der USA, der American Kennel Club (AKC), rankt die Rasse in ihrer Beliebtheitsskala auf Platz 36 von 204 Rassen. Not bad at all.
Zum Abschluss wollen wir noch einen kurzen Blick in die Welt von Film, Fern, Musik, Politik und Sport werfen, da zahlreiche Prominente sich mit einem Weimaraner schmücken. Gehen wir historisch ein wenig in der Zeitgeschichte zurück, so ist Grace Kelly als begeisterte Weimaraner-Halterin zu nennen, der 34. US-Präsident Dwight D. Eisenhower hielt sich als Präsidentenhündin "Heidi" eine Weimaraner-Dame im Weißen Haus, bis hin zu den US-Filmschauspielern Adrien Brody und Brad Pitt, die ebenfalls große Anhänger der Rasse sind. Aber auch im deutschen Fernsehen sorgt aktuell der Weimaraner-Rüde "Holly" an der Seite von Hauke Jacobs in der Serie "Nord bei Nordwest" als ermittelnder Tierarzt für Furore und die Rasse gewinnt durch ihren sympathischen Auftritt, viele Pluspunkte bei deutchen Hundeliebhabern.
Für viele Weimaraner-Halter gilt der Leitsatz: Einmal einen Weimaraner gehalten und geführt, wird immer wieder durch dessen Vorzüge auf einen Weimaraner zurückgreifen wollen - einmal Weimaraner, immer Weimaraner.
Verwendung heute
Wie bereits kurz angeschnitten, sind wir Weimaraner durch unsere hervorragenden körperlichen und wesensseitigen Eigenschaften, angeborenen Fähigkeiten und natürlich verankerten Verhalten, vielseitig talentiert und einsetzbar. Weimaraner-Halter sind regelmäßig von dem außerordentlichen Leistungsvermögen und Gebrauchstauglichkeit der Rasse begeistert und zu was die Hunderasse in diversen Bereichen fähig ist.
Aber wie wird der Weimaraner heute verwendet, für welche speziellen Dienste, Jobs und Aktivitäten ist er geeignet und wird aktiv genutzt? Dem wollen wir nun nachgehen.
Nimmt man zunächst den aktuellen Rassestandard der Weimaraner-Rasse als Maßstab, so wurde die Rasse primär als vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund für die unterschiedlichen jagdlichen Aufgaben vor und nach dem Schuss, in Wald, Feld und Wasser, gezüchtet. Und so wird der den Kontinentalen Vorstehhunden zugerechnete Weimaraner bis heute als Jagdhund abgerichtet, in einer Jagdtauglichkeitsprüfung auf Eignung fürs Revier geprüft und nach erfolgreichem Bestehen, als Vollgebrauchshund von Jägern geführt. Dabei zeigt der Weimaraner besonders gute Leistungen bei der Schweißarbeit und dem Verlorenbringen. Der Weimaraner verfügt über eine außerordentlich gut funktionierende Nase. Zudem gilt die Rasse u.a. auf Grund ihrer Leichtführigkeit, ausgeprägten Arbeitsintelligenz, Jagdpassion, Wesensfestigkeit, enormen Finderwillen, Raubzeug- und Wildschärfe, zuverlässigen Vorstehqualitäten und herausragenden Wasserarbeit, als beliebter Jagdgefährte. Dies belegen auch die aufstrebenden Zahlen an geführten Weimaraner-Hunden in Jägerhand.
Wird der Weimaraner als Jagdbegleiter angeschafft, so lebt er neben dem Aufenthalt im Revier an der Seite seines Jagdführers auch ein ganz normales Hundeleben im Familienkreis. Hier nimmt er dann dieselbe Funktion ein, wie wenn ein klassischer Hundehalter ohne Jagdambitionen, sich einen Vierbeiner zulegt - denn in diesem Fall hat der Weimaraner die Rolle des Familien- und Begleithundes inne. Sprich, viele Menschen halten die Rasse auch als normalen Haushund.
Darüber hinaus eignet sich die Rasse durch ihr Wesen, Arbeitsbereitschaft, Führigkeit, Begabungen und erlangten Fertigkeiten, für die Verwendung als Therapiebegleit- und Rettungshund. Hier übernimmt Der Weimaraner nach vollendeter Spezialausbildung, diverse Tätigkeiten im Auftrag und zum Wohlbefinden des Menschen, sei es bei Rettungseinsätzen auf der Suche nach Vermissten oder zur Unterstützung bei der tiergestützten Therapie in Altenheimen, Behinderteneinrichtungen, Kliniken, Schulen etc.
Ferner ist der Weimaraner auch im Bereich des Assistenzhundewesen unterwegs, wo er beispielsweise als Blindenführhund eingesetzt wird und seinem hilfsbedürftigen Menschen den Alltag erleichtert.
Auf Grund verschiedener Rassemerkmale und seiner guten Abrichtbarkeit, greifen sogar diverse Behörden wie Polizei, Zoll und Militär auf den Weimaraner zurück, um ihn für Spezialgebiete auszubilden und dienstlich als Diensthund zu führen - sein hervorragender Geruchssinn befähigt ihn z.B. zum Drogenspürhund oder Mantrailer bei der Vermisstensuche.
Durch den ausgeprägten Schutztrieb und seine Mannschärfe, greifen auch Privatfirmen im Bereich des Personen- und Objektschutzes auf die Qualitäten der Rasse zurück, wo er dann nach einer abgelegten Ausbildung, als Wach- und Schutzhund geführt wird.
Zu guter Letzt ist die ausgeprägte Sportlichkeit zu nennen, die den Weimaraner auch auf dem Hundeplatz im Hundesportverein wettkampfseitig in verschiedenen Hundesportarten glänzen lässt. Ebenso trifft man zuweilen auf die Rasse im Rahmen von Hundeausstellungen, wo sie präsentiert, gerichtet und bewertet werden.
Wie ist es um die Physis des Weimaraners bestellt?
9 - 13 Jahre
9 - 13 Jahre
59 - 70 cm
57 - 65 cm
30 - 40 kg
25 - 35 kg
Schläge und Varietäten
Wie wir bereits in der Rassegeschichte kurz erwähnt haben, gibt es den Weimaraner in zwei unterschiedlichen Varietäten. Und zwar wird die Weimaraner-Rasse in einem kurzhaarigen und langhaarigem Haarschlag gezüchtet.
Um euch ein besseres Bild der beiden Haarvarietäten verschaffen zu können, wollen wir uns nun gemeinsam beide Varianten einmal näher anschauen:
Kurzhaar-Weimaraner
Beim Weimaraner in der Kurzhaar-Varietät, ist das Haar kräftig, sehr dicht von seiner Struktur, glatt und liegt am Körper an.
Die Haarlänge des kurzhaarigen Weimaraner-Schlags ist kurz, aber nicht rappelkurz. Im Vergleich zu anderen kurzhaarigen Hunderassen, ist das Deckhaar des Weimaraners länger und dichter beschaffen.
Ferner trägt der Kurzhaar-Weimaraner entweder keine Unterwolle oder nur in geringer Form.
Sprich, die kurzhaarigen Rassevertreter sind mit einem einfachen oder doppelten Haarkleid ausgestattet.
Langhaar-Weimaraner
Der Weimaraner in der langhaarigen Variante, ist mit einem langen Deckhaar ausgestattet, dass von der Haptik weich ist. Die langen Haare sind entweder glatt oder leicht gewellt.
Das Deckhaar fällt am Behangansatz lang über. Die Spitzen des Behangs dürfen laut Rassestandards durchaus samtartig beschaffen sein.
An den Seiten beträgt die Deckhaar-Länge 3 bis 5 cm.
Etwas länger tragen wir Weimaraner-Hunde die Haare im Bereich der Halsunterseite, der Vorbrust und am Bauch.
Wie beim Kurzhaar-Weimaraner trägt die Langhaarvarietät geringfügig Unterwolle oder diese fehlt ebenso gänzlich.
Im Gegensatz zu unseren kurzhaarigen Weimaraner-Vertretern, sind wir Langhaar mit einer ausreichenden Befederung und sogenannten Hosen an den Läufen gekleidet. Diese Behaarung ist im Verlauf nach unten in Richtung Pfoten weniger lang ausgeprägt vorhanden.
Auch die Rute ist beim langhaarigen Rassevertreter stärker behaart. Sie ist mit einer gutbewachsenen Fahne bestückt.
Die Zehenzwischenräume an den Pfoten sind gut behaart, hingegen fällt die Kopfbehaarung spärlicher bzw. kürzer aus.
Ferner weist der Rassestandard explizit darauf hin, dass bei mischerbigen Hunden, also Kreuzungen aus Kurzhaar- mit Langhaar-Weimaranern, eine stockhaarähnliche Behaarung hin und wieder anzutreffen ist, die sich durch mittlanges, dichtes und gut anliegendes Deckhaar, mit dichter Unterwolle und mäßig ausgebildeten Federn und Hosen charakterisiert.
Allgemeines Erscheinungsbild
Was für ein toller, ansehnlicher und schöner Hund. Das kann man ohne Übertreibung und ganz objektiv betrachtet, dem Weimaraner als Rassehund zugestehen - er begeistert nahezu jeden, der mit ihm zusammentrifft.
Der Weimaraner brilliert mit seinem eleganten Auftreten und seiner äußerst edlen Erscheinung. Dass diese Rasse im Adel höchst begehrt war und Seite an Seite mit der Aristokratie lebte, ist nicht verwunderlich. Einzig die Frage bleibt offen, wer den erhabeneren würdevolleren und nobleren Auftritt hinlegte...aus unserer Sicht kann es da bei dieser reinrassigen Schönheit, nur eine Antwort geben.
Auf jeden Fall muss man allen verantwortlichen Personen, die sich mit großer Leidenschaft und Akribie, der Entwicklung der Weimaraner-Rasse über die gesamte Rassegeschichte angenommen haben, bedanken und gleichzeitig beglückwünschen. Denn das letztliche Ergebnis ist trotz des primären Fokus auf die Leistungsmerkmale für die jagdliche Verwendung mehr als nur gelungen, auch was das gesamte äußere Erscheinungsbild anbetrifft, das wir uns nun detailliert gemeinsam betrachten wollen:
Der Weimaraner bringt eine stattliche und beeindruckende Körperbauweise mit, die sofort dessen Leistungsfähigkeit, herausragende Konstitution und Potential erkennen lässt.
Der Rassestandard beschreibt den Weimaraner als mittelgroßen bis großen Jagdgebrauchshund. Legen wir den Maßstab an unsere dogondo-Größen, so zählt der Rassehund definitiv zu den großen Hunderassen. Dass er den Jagdhunderassen zuzurechnen ist, ist für das versierte Auge sofort klar. Er ist ein zweckmäßiger Arbeitstyp, sprich gebrauchstauglicher Arbeitshund und dennoch zugleich äußerst formschön. Die gesamten Körperproportionen sind harmonisch und bestens aufeinander abgestimmt.
Es wird Wert darauf gelegt, dass die beiden Geschlechter sich klar voneinander abheben, sprich der Rüden- und Hündinnentyp eindeutig ausgeprägt und ausgebildet sein sollen - man soll also sofort erkennen, wer der Mann und wer die Frau beim Weimaraner ist.
Der Körper des Weimaraner Hundes zeichnet sich durch einen hohen Anteil an hochqualitativer Muskulatur aus und besticht durch seine sehnige Struktur. Was für ein athletischer Körper.
Blickt man dem Rassehund in die Augen und nimmt sein Gesicht näher in Augenschein, so hauen einen die bernsteinfarbenen Augen um, die einen äußerst wachen und intelligenten Ausdruck vermitteln.
Sehr charakterisierend ist auch das individuelle Gangwerk eines jeden Hundes, so auch beim Weimaraner. In allen Gangarten, sei es im Schritt, Trab oder Galopp, wirkt der Bewegungsablauf raumgreifend und sehr fließend. Der Sprung während des Galoppierens ist lang und flach ausgelegt, im Trab behält der Rücken seine gerade Linie. Die Hinter- und Vorderläufe werden in der Vorwärtsbewegung parallel gesetzt. Der Passgang als Gangwerk, ist laut Rassestandard beim Weimaraner unerwünscht. Neben der ausgesprochenen Power, die die Rasse beim Laufen auf die Straße bringt, sieht das spezifische Gangwerk auch noch schön und zur Rasse passend aus.
Schauen wir uns die Haut beim Weimaraner an - sie liegt gut, aber nicht zu eng am Körper an, sprich ist nicht allzu straff. Ferner ist die Haut von einer starken und kräftigen Beschaffenheit.
Unsere weitere Detailbeschreibung wollen wir ab Kopf des Weimaraners beginnen und uns Körperteil für Körperteil weiter vorarbeiten:
Unser Kopf fügt sich harmonisch in das Gesamtkörpergefüge ein. Die Größe ist passend. Die Kopfpartie nimmt für den außenstehenden Betrachter eine signifikante Rolle ein, denn sie prägt unseren gesamten Ausdruck.
Von den Längenmaßen verlangt der Rassestandard, dass die Länge von Nasenspitze bis zum Anfang der Stirnpartie mäßig länger ist, als vom Stirnanfang bis zum Hinterhauptsbein.
Bei den Weimaraner-Rüden ist die Kopfpartie breiter ausgebildet, als bei unseren Weimaraner-Hündinnen. Auch dies ist ein deutliches Zeichen von der geschlechtsspezifischen Abgrenzung von uns Rüden zu den Damen, die der Rassestandard fordert.
Die Stirnmitte ist bei uns Weimaraner-Hunden von einer tiefen Furche bzw. Vertiefung geprägt.
Das Hinterhauptsbein tritt in einer leichten Ausformung hervor.
Das Jochbein ist derart ausgebildet, dass es hinter der Augenpartie gut zu entnehmen ist.
Weiterhin verfügen wir Weimaraner über einen sehr mäßigen Stirnabsatz.
Um bei der Jagd gut Apportieren zu können, hilft unser langgebauter Fang bestens weiter. Dieser ist beim Weimaraner-Rüden besonders stark und kräftig ausgebildet. Schaut man den Weimaraner vom Profil an, so ist die nahezu kantige Form des Fangs zu sehen.
Der Nasenrücken ist bei uns Weimaraner gerade gebaut, manchmal leicht gewölbt.
Unsere Lefzen fallen nur leicht über. Der Farbton ist fleischfarben, wie auch unser Gaumen.
Schaut man dem Weimaraner auf die Mundpartie, so ist die kleine Mundfalte zu entnehmen.
Um ordentlich mit unserem Maul zupacken zu können, sind wir Weimaraner mit einem kräftigen Kiefer ausgestattet. Darin befindet sich das starke, kraftvolle und vollständig bestückte Scherengebiss, dass bestens funktioniert.
Markant wirken die muskulösen und stark ausgebildeten Backen.
Die diversen Duftmarken, die wir Superspürnasen mit unserem herausragenden Geruchssinn aufnehmen, wird von dem großen Nasenschwamm beim Schnuppern auf dem Boden aufgesogen. Die Farbe der Nase ist dunkelfleischfarben und im Verlauf nach hinten ins Grau übergehend.
Ein charakteristisches Merkmal für uns Weimaraner-Hunde, sind die bernsteinfarbenen Augen. Die Bernsteinfarbe changiert je nach Weimaraner in helleren oder dunkleren Tönen.
Unsere Weimaraner Welpen erblicken zunächst die Welt mit ihren himmelblauen Augen, die zu einem späteren Zeitpunkt in das typische Bernstein wechseln.
Die Augen des Weimaraners sind von der Form rund und fast gerade im Gesicht angesetzt.
Unsere Augenlider sind enganliegend.
Der Behang reicht bei uns Weimaraner annähernd bis zu unseren Mundwinkeln. Er ist breit und lang. Die Hängeohren sind hoch an unserem Kopf angesetzt und dort schmal. Am unteren Ende ist der Behang spitz, aber dennoch leicht abgerundet. Ein wichtiges Merkmal unseres Ausdrucksverhaltens, ist die Tatsache, dass wir unsere Ohren leicht nach vorne drehen, wenn diverse Umwelteinflüsse unsere Aufmerksamkeit gewinnen.
Unser Hals passt hervorragend von seiner Länge zu der Kopfpartie und dem restlichen Körpergebäude.
Die Halspartie ist bei uns Weimaraner-Hunden mit einer starken Muskulatur ausgestattet, wodurch wir kraftvolle Bewegungen mit dem Hals ausführen können. Zudem ist der Hals von der Beschaffenheit trocken, sprich fettlos.
Unser Hals wird vom Verlauf zum Rücken breiter und fügt sich nahtlos und äußerst harmonisch in die nachfolgenden Körperpartien ein.
Nimmt unser Betrachter uns Weimaraner von der oberen Profillinie in Augenschein, so sieht er die Ausprägung der geschwungenen Halslinie und des gut ausgebildeten Widerrists, der in den langen und muskulösen Rücken übergeht.
Die gesamte Rumpflänge soll gemäß den Ausführungen des Rassestandards des Weimaraners, in einem Verhältnis von 12:11 zur Widerristhöhe stehen, sprich marginal größer sein.
Daran anschließend befinden sich die von breiter und muskulöser Statur gebauten Lenden. Sie sind gerade bis mäßig gewölbt ausgebildet. Der Übergang des Rückens zu den Lenden erfolgt nahtlos.
Die lange Beckenpartie ist leicht schräg gestellt.
Der ausreichend lange Brustbereich ist kräftig gebaut und die Vorbrust gut ausgebildet. Die Brust reicht gut in die Tiefe, so dass ausreichend Platz für die inneren Organe vorhanden ist. Die Wölbung der Brustpartie und die langen Rippen sind bei uns Weimaraner deutlich wahrnehmbar.
Die von der Brust zum Geschlecht verlaufende untere Profillinie ist mäßig ansteigend.
Kommen wir zur Rute des Weimaraners. Diese tragen wir leicht tiefer angesetzt und mit ausreichend Haar bestückt. Die Rute ist von ihrer Struktur kräftig gebaut. Dabei hängt die Rute in unserer Ruhephase, bei Aktivität entweder waagerecht oder leicht höher getragen.
Leben wir Weimaraner in einem Land, indem das Kupieren der Rute für den Jagdgebrauch erlaubt ist, so findet man den einen oder anderen Weimaraner vom Typ Kurzhaar-Schlag, mit einer operativ gekürzten Rute.
Wie sieht es mit den Gliedmaßen bei uns Weimaraner-Hunden aus?
Die Vorder- und Hinterläufe sind hoch, sprich lang - wir gehören also zu den hochläufigen Hunderassen, denn wir haben lange Beine. Diese stehen parallel und gerade zueinander. Wir stehen aber zu keiner Zeit breitbeinig da...
Die Vorder- und Hinterhand sind bei uns Weimaraner von einer sehnigen Struktur.
Auch die Pfoten der Vorder- und Hinterbeine haben Gemeinsamkeiten. Die Pfoten sind kräftig, die Zehen liegen eng aneinander und sind gewölbt.
Für die Geländegängigkeit sind wir Weimaraner mit groben, derben und gut pigmentierten Ballen ausgerüstet. Die Krallen der Pfoten sind hell- bis dunkelgrau. Also perfekt abgestimmt auf unsere gesamte Erscheinung.
Weiterhin sind wir Weimaraner an den Vorderbeinen mit langen, anliegenden und schräg gestellten Schultern ausgestattet. Die Schulterpartie ist mit einer starken Muskulatur bestückt und ist in der Verbindung von Schulterblatt und dem Oberarmgelenk, gut gewinkelt.
Die Oberarme sind lang und stark gebaut.
Im weiteren Verlauf kommen die Ellenbogen, die frei liegen und von ihrer Linienführung gerade sind.
Hier legt der Rassestandard besonderen Wert darauf, dass die jeweiligen Abstände Ellenbogen bis Mitte Vordermittelfußknochen und Ellenbogen bis Widerrist, annähernd gleich groß sind.
Passend zu den Ausmaßen der Läufe, sind die Unterarme angemessen lang und stehen ebenfalls gerade.
Zwischen Unterarm und dem sehnigen Vordermittelfuß, befindet sich bei uns Weimaranern das starke Vorderfußwurzelgelenk.
Die Hinterläufe sind im Gesamten mit einer kräftigen Muskulatur versehen. Besonders muskulös und kräftig sind die Oberschenkel, die uns entsprechend viel Schub und Power beim Laufen geben.
Für ausreichende Beweglichkeit von Oberarmen und den langen, wie sehnigen Unterarmen, sorgen die straffen und starken Knie.
Seine enorme Sprungkraft verdankt der Weimaraner nicht zu Letzt, den starken und straffen Sprunggelenken.
Auch der Hintermittelfuß ist sehr sehnig und steht nahezu senkrecht.
Die Pfoten der Hinterläufe sind sehr kompakt und ohne eine Wolfskralle ausgebildet.
Fellfarben & Fellarten
Felldichte | dicht |
Fellstärke | dick |
Fellform | wellig, glatt |
Fellhärte | hart, weich |
Felllänge | kurz, lang |
Unterwolle | Ja |
Fellmuster | einfarbig, Abzeichen, Aalstrich |
Fellfarbe | Weiß, Grau, Silber |
Eines lässt sich mit Sicherheit sagen, dass wir Weimaraner-Vorstehhunde uns vom äußeren Erscheinungsbild auf Grund unserer charakteristischen Fellfarbe sehr deutlich absetzen und von anderen Jagdhunderassen stark abheben - wer einmal einen Weimaraner in Natura gesehen hat und sich in dessen außergewöhnlich edles und anmutendes Äußeres verliebt hat, wird nicht mehr von ihm ablassen können.
Das Haarkleid spielt insgesamt sowohl funktional, als auch im Hinblick auf das individuelle Geschmacksempfinden und Urteil über Schönheit von Seiten des Betrachters, eine große Rolle. Verständlich und legitim, allerdings wollen wir dennoch darauf aufmerksam machen, dass diese Kriterien nur ein paar wenige bei der Recherche und anschließenden Entscheidungsfindung über den richtigen Hundepartner sein sollte. Warum? Das könnt ihr ergänzend hier nachlesen.
Jetzt seid ihr sicherlich gespannt und wollt mehr Details zu Fellfarbe und Fellbeschaffenheit erfahren, damit ihr euch einen ersten Eindruck über die attraktive und aristokratische Rasse machen könnt. Auf geht´s.
Den besonderen Farbtypus, den wir Weimaraner-Hunde als Fellfärbung tragen, verdanken wir einem Gen, das die aufgehellte Farbvarianz beeinflusst und die Tönung weniger intensiv bzw. verdünnt wirken lässt. Es handelt sich dabei um das sogenannte "Dilute-Gen". Mehr hierzu könnt ihr in unserem entsprechenden Lexikoneintrag erfahren.
Wie bereits an anderer Stelle unter "Schläge und Varietäten" näher erläutert, werden wir Weimaraner in einer kurzhaarigen und etwas seltener vorkommenden, langhaarigen Varietät gezüchtet. Beide Haarvarietäten haben im Hinblick auf die potentiellen Fellfarben aber gemeinsam, dass wir Weimaraner in drei möglichen Farbvarianten vorkommen.
So gibt es langhaarige und kurzhaarige Weimaraner in den Farben Silbergrau, Rehgrau oder Mausgrau - also allesamt im Grunde Grau, nur in unterschiedlichen Farbvarianzen. Übergänge zwischen den vorgenannten Farbtönen sind laut dem Rassestandard ebenfalls denkbar und gestattet.
In der Regel ist das Haarkleid bei uns Weimaraner stets einfarbig.
Der jeweilige Farbton ist am Kopf und an unserem Behang etwas helltöniger.
Gelegentlich aber tragen wir geringfügige weiße Abzeichen im Bereich der Brust und an unseren Zehen. Damit ist das Fell bei diesen Exemplaren "zweifarbig". Laut dem Rassestandard der FCI wird das Vorhandensein der weißen Körperstellen gestattet.
Weiterhin tragen hin und wieder einige Weimaraner einen dunklen Aalstrich auf dem Rücken. Mal mehr, mal weniger ausgeprägt.
Eine Besonderheit im Gegensatz des Rassestandards der FCI sei gestattet:
In einigen Regionen der Welt ist es laut den länderspezifischen Standards der dortigen Zuchtbestimmungen erlaubt, Weimaraner in der Farbe Blau zu züchten. Besonders in Amerika ist dieser Farbschlag üblich und wird planmäßig dort gezüchtet.
Werden somit in Europa blaue Weimaraner gesichtet, so können diese nur von der amerikanischen Weimaraner-Population abstammen, außer etwaige Hobbyzuchten haben sich auf die spezielle Zucht dieser Weimaranerart fokussiert, die dann aber außerhalb der kontrollierten Reinzucht von Statten geht.
Kurz: Die blaue Farbvariante ist durch die FCI nicht anerkannt und wird folglich im Rassestandard nicht erwähnt bzw. als disqualifizierender Fehler bewertet.
Gehen wir nun nochmals kurz auf die Fellbeschaffenheit ein:
Kurz und knapp, uns Weimaraner gibt es in Kurzhaar und Langhaar.
Wie sich die beiden Haarvarietäten von ihrer Gestalt, Struktur und Eigenschaft unterscheiden, haben wir detailliert in unserer obigen Rubrik "Schläge und Varietäten" abgehandelt und bitten euch, hier die gewünschten Infos nachzulesen.
Aber so viel an dierser Stelle, beide Weimaranerschläge sind mit ausgesprochen widerstandsfähigem, zweckmäßigem und schützenden Fell ausgestattet - dies war auch für ihre ursprüngliche und bis heute währende jagdliche Verwendung im Freien nötig.
Körpermaße
Wir eleganten Weimaraner verfügen über eine stattliche Körpergröße und werden aus diesem Grund, den großen Hunderassen zugerechnet.
Nun verhält es sich bei unserer Rasse so, dass unsere Rüden größer und folglich schwerer als unsere Hündinnen werden - dies wünscht der aktuelle Rassestandard, der zudem besonders darauf hinweist, dass ein deutlicher Unterschied des Rüden- und Hündinnentyps bei den einzelnen Rassevertreter, erkennbar sein soll.
Jetzt wollen wir euch aber nicht länger auf die Folter spannen und genaues Zahlenmaterial im Hinblick auf die Widerristhöhe und das Körpergewicht bei uns Weimaranern liefern:
- Weimaraner-Rüden: Sie sollen laut Rassestandard eine Größe von 59 bis 70 cm, gemessen am Widerrist, erreichen. Das angemessene Körpergewicht liegt ca. zwischen 30 bis 40 Kg.
- Weimaraner-Hündinnen: Eine Weimaraner-Dame soll als ausgewachsene Hündin 57 bis 65 cm messen und ein Körpergewicht von 25 bis 35 Kg mit sich herumtragen.
Solltet ihr uns nun in der Realität begegnen, werdet ihr von unserer Erscheinung sicherlich begeistert sein - wir stellen nicht nur von der Schönheit und unserem muskulösen Körperbau etwas dar, auch unsere Größe überzeugt und verleiht so mancher Spezies Respekt.
Stärken
Nachdem wir uns bereits den Weimaraner von seiner Körperlichkeit und Körperbauweise betrachtet haben, kann man neidlos anerkennen, dass die Rasse eine herausragende Konstitution und beste physische Anlagen mitbringt, die sie zu äußerst vielseitigen, talentierten, leistungsfähigen und gebrauchstauglichen Hundepartnern machen. Sprich, der Weimaraner ist für nahezu jedwede Aktivität und Verwendung körperlich allzeit bereit und gut gerüstet.
Wie dies im Einzelnen ausschaut, werden wir an einigen wesentlichen Stärken, über die der Rassehund wegen seiner Physis verfügt, in den weiteren Ausführungen sehen:
Die ausgesprochene Athletik und Sportlichkeit, erhält der Weimaraner durch den hohen Anteil an hochqualitativer Muskulatur in Kombination mit den ausgewogenen Körperproportionen, leistungsfähigen Gliedmaßen, gut ausgebildeten inneren Organen etc. - neben dem jagdlichen Leistungspotential, ist der Weimaraner folglich sowohl im Hundesport, Rettungshundewesen und den diversen Herausforderungen bei den Freizeitaktivitäten im privaten Umfeld bestens gewappnet und wird mit Sicherheit alle noch so anspruchsvollen Aufgaben, sicher und souverän meistern.
Wir Weimaraner sind sehr agile und bewegliche Hunde, verfügen über viel Kraft und Energie. Wir bringen also ein hohes Leistungsvermögen mit, sind belastbar, äußerst fit, demnach in aller Regel mit einem ausgeprägten körperlichen Wohlbefinden gesegnet. Körperliche Bewegung und ein guter Mix an unterschiedlichen adäquaten Betätigungen, die den gesamten Körper einbeziehen und unsere hervorragenden körperlichen Fähig- und Fertigkeiten fordern, sind neben den geistigen/mentalen Aufgabenfeldern, für unsere art- und rassegerechte Auslastung, unbedingt nötig - wir wollen laufen, springen, schwimmen, balancieren, Hundetricks und Kunststücke vollführen, uns also körperlich einbringen, entfalten und auspowern. Die entsprechenden Eigenschaften bringen wir auf alle Fälle mit, um Höchstleistungen abrufen zu können.
Durch die gute Körperbauweise sind wir Weimaraner sehr robust, zäh und äußerst wehrhaft.
Dies können wir jederzeit auf der Jagd bei etwaigem Wildkontakt mit unserer Raubzeug- und Wildschärfe nachweisen, sollten wir ein Stück stellen und niederziehen müssen. Ebenso sind wir in brenzligen Situationen stets mutig und entschlossen in der Lage, unsere Bezugsmenschen gegen Übergriffe zu schützen, oder auf schutzbedürftige Menschen im Rahmen unserer Schutzhundetätigkeit als tierische Bodyguards ein Auge zu werfen und wenn nötig zu verteidigen.
Für alle Beschäftigungsformen, wo unsere Laufbereitschaft gefragt ist, können wir auf unsere Antrittsschnelligkeit mit enormen Schub zurückgreifen, schnell und ausdauernd laufen, problemslos Richtungswechsel durch unsere enorem Wendigkeit und Agilität einschlagen, hoch und weit springen und als i-Tüpfelchen auch noch hervorragend schwimmen. Mit diesen Merkmalen lässt sich nicht nur als Jagdhelfer, sondern auch bei allen anderen denkbaren Hundebespaßungen glänzen.
Da wir bei der jagdlichen Verwendung als vielseitiger Jagdhund und kontinentaler Vorstehhund, sowohl im Wald, dem Feld und Wasser gleichermaßen erfolgreich unterwegs sein sollen, sind wir Weimaraner mit derben Ballen und guter Pfotenstruktur ausgestattet. Wir sind deshalb sehr geländegängig und für jeden noch so schweren Untergrund gut gerüstet.
Insgesamt sind wir Weimaraner eine resistente Hunderasse, was wir nicht zu Letzt unserem guten Haarkleid zu verdanken haben. Sprich, wir sind wetterfest, was auch für die Arbeit im Revier unbedingt von Nöten ist, denn Jäger kennen kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung...
Unsere Körperbauweise bringt auch im Hinblick auf die inneren Organe, einen wesentlichen Vorteil mit. Denn durch den ausgeprägten Brust- und Rippenbereich, können die Organe gut wachsen und sich entwickeln, sind entsprechend leistungsfähig und bei guter Gesundheit äußerst funktional.
Der Fang, die kräftigen Kiefer und das vorzügliche Scherengebiss, sind ideale Voraussetzungen für das Apportieren und weitere jagdliche Tätigkeiten. Natürlich können wir damit aber auch unser tägliches Futter gut zermalmen und kauen.
Was euch sicherlich gefallen wir, wir Weimaraner sabbern nicht - außer uns läuft auf Grund unserer Lieblingsspeise das Wasser im Mund zusammen und ihr gebt uns nicht zügig eine Freigabe zum fressen.
Insgesamt arbeiten unsere Sinne auf höchstem Niveau, wir Weimaraner gelten als scharfsinnig. Ganz besonders gilt aber unser außerordentlich guter Geruchssinn hervorzuheben, der noch ein Erbe des Leithundes ist.
Stärken
- Beweglichkeit
- Geländegängigkeit
- große Sprungkraft
- Schnelligkeit
- schubvolle Beschleunigung
- Wendigkeit
- gute Schwimmer
- Apporttauglichkeit
- Jagdtauglichkeit
- Agilität
- Ausdauer
- Belastbarkeit
- Sportlichkeit
- fester Biss
- ausreichend Platz für innere Organe
- stabiles Skelett
- wenig Sabber
- Robustheit
- Wehrhaftigkeit
- Widerstandsfähigkeit
- guter Geruchssinn
Schwächen
- hoher Futteraufwand
- Fellwechsel 2 mal jährlich
- Haarverlust ganzjährig
- großer Platzbedarf
- Kälteempfindlichkeit
Schwächen
Viele körperliche Schwachstellen oder vermeintliche Schwächen bringen wir Weimaraner Gott sei Dank nicht mit.
Durch unsere Widerristhöhe benötigen wir deutlich mehr Platz, als ein Beagle oder Yorkshire Terrier. Das ist definitv Gewiss. Und dies betrifft den Wohnraum, das Auto und alle Bereiche, wo wir uns aufhalten, sei es also Zuhause, unterwegs bei Freunden, im Café oder Urlaub, im Bus, Bahn und Flugzeug.
Was unser Fell betrifft, müssen wir euch auf jeden Fall vorab warnen, denn wir verlieren ganzjährig Haare. Während der zweimaligen Fellwechsel, ist dies zuweilen sehr sehr viel...und gerade das Kurzhaar bleibt durch die Haarstruktur überall stecken.
Da unserem kurzhaarigen Rassevertreter, Kälte etwas mehr zusetzt, ist er doch beim Sprung ins eiskalte Wasser in den Wintermonaten ein wenig zurückhaltender. Achtet also bei der Kurzvarietät darauf, dass ihr bei extrem kalten Temperaturen nicht unbewusst dessen Grenzen auslotet, sondern frühzeitig wieder den Wohnraum aufsucht.
Durch die Hängeohren, sind unsere Besitzer gezwungen, regelmäßig die Ohren zu pflegen und auf Dreck, Feuchtigkeit und fremde Mitbewohner zu achten. Ansonsten könnten Ohreninfektionen auftreten, die schmerzhaft, juckend und übelriechend sind.
Weimaraner: Wesen, Charakter & Temperament
Allgemeine Merkmale
Intelligenz | Hoch |
Temperament | Mittel |
Willenstärke | Hoch |
Allein zuhause | Mittel |
Verfressenheit | Mittel |
Jagdtrieb | Hoch |
Wachsamkeit | Hoch |
Streuner-Trieb | - |
Bewegungsbedürfnis | Hoch |
Verspieltheit | - |
Mut | Hoch |
Allgemeine Merkmale
Intelligenz
Der Weimaraner bringt einen hohen Grad an Intelligenz und eine schnelle Auffassungsgabe mit.
Dies äußerst sich nicht zu Letzt auch über die hervorragende Arbeitsintelligenz, die dem Weimaraner auch in der Publikation "Die Intelligenz der Hunde" des Psychologen Stanley Cohen bescheinigt wurde. Immerhin schaffte es die Rasse auf Platz 26 in der Gruppe der "exzellent arbeitenden Hunde". Dem Weimaraner wird durch dieses Ranking attestiert, neue Befehle in 5-15 Versuchen zu erlernen. Ferner soll der Gehorsam sogar bei 85% liegen. Durchaus beeindruckend.
Diese überaus ausgeprägt positive "Kooperations- und Lernfähigkeit" kommen dem jeweiligen Halter natürlich bei allen zu erlernenden Erziehungs- und Ausbildungsinhalten entgegen, aber auch beim Führen im Alltag und im Rahmen der individuellen Verwendung, sei es etwa als Jagdhelfer im Revier, als Hundesportler auf dem Hundeplatz im Hundesportverein, als Rettungshund beim Training oder einem ernsthaften Rettungseinsatz etc.
Kurz, der Weimaraner begreift schnell was man von ihm will und erwartet, er setzt die an ihn gestellten Herausforderungen zügig um, arbeitet bereitwillig mit, ist sehr gehorsam und führig.Die rasse besticht mit einer ausgesprochenen Lernwilligkeit und Gelehrigkeit.
Ferner gilt die Rasse als aufgeweckt, neugierig, scharfsinnig, feinfühlig und sensibel. Dementsprechend sind sie in der Lage, Situationen, Stimmungen und andere Wesen gut einzuschätzen.
Wo Licht ist, ist bekanntlich auch schon mal Schatten. Der Weimaraner ist so clever, dass er auch kleinste Unzulänglichkeiten in Sachen Führungskonsequenz und -disziplin, sprich Führungsschwäche, vernimmt. Und er ist dann auch in der Lage, diese für sich auszunutzen - dies muss man als Halter wissen und stets souverän, versiert, charismatisch und mit dem richtigen Handling, den Hund als Rudelführer steuern und leiten.
Temperament
Wir Weimaraner werden als sehr wesensfeste Hunde charakterisiert.
Ferner sind wir lebhafte und aktive Hunde. In der Bewegung können wir eine hohe Schnelligkeit aufbauen, sind wendig und agil. Wir verfügen über viel Power, Schub, sind generell während Arbeit, Sport und Spiel sehr engagiert und voll bei der Sache. Schließlich sind wir auf Leistung und Gebrauchstauglichkeit fürs Revier gezüchtet, was uns Weimaraner aber nicht davor abhält, auch außerhalb der Jagd die an uns übertragenen Aufgaben, mit Inbrunst, Ernshaftigkeit, Fleiß und Wille zum Erfolg, anzugehen.
Bei der Ausübung der Jagdaktivitäten im Revier zeigen wir große Leidenschaft und Einsatz – sprich wir bringen eine ausgeprägte Jagdpassion mit. Besonders nach dem Schuss brillieren wir, wie der Rassestandard unsere Neigung für die Aufgaben und die Arbeit nach dem Schuss beschreibt. Dabei bleiben wir Hunde stets ruhig, zeigen keine Hektik oder Nervosität.
Bei den Suchaufgaben, die ein Vorstehhund sicher und zuverlässig umsetzen soll, sind wir ausdauernd, strukturiert, diszipliniert, zielführend und mit einem ausgeprägten Finderwillen unterwegs. Wir verlieren unser Ziel nicht aus den Augen bzw. der Nase und lassen uns von nichts und niemanden von der aufgenommenen Spur abbringen. Wir sind bei den Jagdarbeiten mit Bedacht und Konzentration unterwegs, trotz aller Leidenschaft und Einsatzwille, nie übermäßig temperamentvoll.
Kommt es zu Wildkontakt, gehen wir entschlossen und hartnäckig zu Werke. Am Wild zeigen wir wenn nötig unser tatsächliches Temperament mit ausgeprägter Raubzeug- und Wildschärfe. Hier können wir sehr dynamisch und energisch agieren. Gleiches gilt auch für unsere Mannschärfe - denn für unsere Bezugsmenschen stehen wir nachhaltig ein, beschützen und verteidigen sie, wenn Gefahr droht. Gerade auf den verankerten Schutztrieb und die damit verbundene Verteidigungsbereitschaft muss man als Halter vorbereitet und gewappnet sein, denn wenn nötig treten wir auch in diesem Kontext durchaus resolut und temperamentvoll auf. Dies bezieht folglich auch auf unser Territorialverhalten beim Bewachen von Haus und Grund und allen sonstigen Ressourcen ein.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass wir Weimaraner ein mittelstarkes Temperament haben, sprich weder ständig auf jedweden Umwelteinfluss anspringen und die Gäule mit uns durchgehen, noch völlig uninteressiert und unberührt alles an uns vorübergeht. Wir sind eher neutral, mit mittlerer Reizschwelle ausgestattet, können aber situationsbedingt auch mit Nachdruck und Vehemenz agieren.
Willensstärke
Ein Weimaraner ist sehr willensstark und willensfest. Er bringt einen starken Charakter und eindrucksvolle Persönlichkeit mit.
Der ausgesprochen ausgeprägte Finderwille bei der systematischen und ausdauernden Suche nach Wild beim Jagdeinsatz, zeigt diese Wesenseigenschaft eindrücklich. Denn einmal die Fährte aufgenommen, besticht die Jagdhunderasse mit außerordentlicher Spursicherheit. Dann heißt es ab durch die Mitte, egal was rechts und links auftaucht, frei nach dem Motto "wer suchet, der findet". Kommt es innerhalb der Jagd zu Wildkontakt, zeigen wir unsere stark verankerte Raubzeug- und Wildschärfe, stellen oder ziehen Wild entschlossen nieder. Auch dies zeugt von Mut, Hartnäckigkeit, Selbstüberzeugung und einem starken Willen, denn das Zusammentreffen kann durchaus auch für uns wehrhaften Hunde brenzlig werden. Wir Weimaraner haben Rückgrat und Durchhaltevermögen. Ferner sind wir mit einer enormen Jagdpassion ausgestattet, sprich wir sind extrem leidenschaftlich im Revier bei den diversen jagdlichen Arbeiten unterwegs, arbeiten zielstrebig und zuverlässig die uns übertragenen Aufgaben ab, ohne uns ablenken zu lassen - wir wollen die an uns gehegten Erwartungen erfüllen, dafür sind wir schließlich als Jagdhelfer mit all unseren hervorragenden Anlagen gezüchtet.
Generell sind wir Weimaraner so gestrickt, dass wir ins Auge gefasste Vorhaben, entschlossen, selbstbewusst und mitunter mit Nachdruck umsetzen.
Im Umgang mit unseren Menschen, hören wir hier und da, dass wir auch sturköpfig sein können. Stimmt, deshalb brauchen wir auch eine starke und souveräne Führungspersönlichkeit an unserer Seite, die uns konsequent führt. Denn hin und wieder checken wir cleveren Burschen und Weibchen schon mal wie weit wir gehen können. Und hier muss man als verantwortlicher Rudelführer, von Anbeginn zeigen wer das Sagen hat, damit der selbstsichere Weimaraner seinen Bezugsmensch als Autoritätsperson und Anführer durch dessen charismatisches, versiertes, kompetentes und konsequentes Handling, akzeptiert.
Allein zuhause
Das Alleinsein ist nicht unbedingt unsere Paradedisziplin, schließlich sind wir es gewohnt, eng mit unserem Jäger und der Familie zusammenzuarbeiten und -leben. Wir sind führerbezogene Wesen, wie sonst sollen wir als eingespieltes, aufeinander abgestimmtes Jagd- oder auch Sportteam funktionieren und beste Ergebnisse einfahren. Der Weimaraner will als vollwertiges Mitglied in den bestehenden Familienrudel integriert werden und am Familienalltag als fester Bestandteil teilnehmen und dabei sein. Wir sind eben nicht gerne für uns, sondern wollen bei unseren Bezugsmenschen sein.
Da es aber letztlich bei keiner Haltung auszuschließen ist, dass der Hund auch mal für kurze Zeit alleine das Haus hüten muss und möglichst entspannt und stressfrei auf die Rückkehr von Herrchen/Frauchen ausharren soll, muss das Alleinsein unbedingt Gegenstand des Trainingsprogramms in frühester Weimaraner-Kindheit sein. Sprich, während der Welpenaufzucht muss der Hund an das Alleinbleiben sukzessive und behutsam herangeführt und gewöhnt werden, damit durch positive Erfahrungen das Ungewohnte zum Normalzustand wird.
Auch beim Weimaraner ist dies nicht anders. Hat er begriffen, dass er nach wie vor in seiner Komfortzone verweilt und sein Herrchen bald zurück ist, dann kann man den Weimaraner ein paar Stunden zurücklassen.
Wichtig ist, dass wir vor eurem Verlassen des Zuhauses, nochmals die Möglichkeit bekommen, uns im Freien zu lösen und unser Geschäft zu erledigen. Ferner wollen wir immer auf frisches Wasser zugreifen können, um unseren Durst zu löschen.
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Verfressenheit
Wir Weimaraner sind einem ordentlichen Leckerbissen nicht abgeneigt, ganz im Gegenteil. Eine gewisse Verfressenheit können und wollen wir nicht abstreiten. Und seid Gewiss, uns fallen die dollsten Ideen ein, um uns gewittertes Fressbares einzuverleiben.
Daher sollten einige wichtige Trainingsinhalte mit auf dem Programm stehen, sei es der Aufbau des Impulskontrolle und Frustrationstoleranz, ein Antigiftködertraining, der sichere Rückruf und Aufbau eines Abbruchsignals.
Jagdtrieb
Der Weimaraner ist ein leidenschaftlicher Jagdhund, der über vorzügliche Jagdtalente für die diversen jagdlichen Aufgabenbereiche im Wald, Feld und Wasser mitbringt. Die Rasse hat ein ausgeprägte natürlich verankerte Jagdpassion und starken Jagdtrieb.
Auf Grund seiner jagdlichen Instinkte ist der Weimaraner fürs Revier geboren, wurde auf Leistung und höchste Gebrauchstauglichkeit von Jagdbegeisterten gezüchtet, die genau wussten, was ein vielseitiger Jagdgebrauchshund für Eigenschaften, Anlagen und Fähigkeiten für das erfolgreiche jagdliche Führen braucht. Das ist den Verantwortlichen auf beste Weise gelungen.
Der Jagdtrieb und das damit verbundene Beutefangverhalten ist bei dieser Jagdhunderasse von Geburt an in hohem Umfang vorhanden, muss entsprechend im Alltag mit adäquaten Aktivitäten auf kontrollierte Weise angesprochen werden, damit der Weimaraner an geeigneter Stelle sich entweder bei der Jagd oder alternativen jagdlichen Aufgaben im Hundepsort oder den Freizeitbeschäftigungen im privaten Umfeld, einbringen, entfalten und ausleben kann. Seine Bedürfnisse müssen unbedingt befriedigt werden, damit er sich keine Ersatzbeschäftigungen sucht und/oder an falscher Stelle kanalisiert ausbricht.
Neben dem Jagd- und Beutetrieb, ist der Weimaraner für seine ausgesprochene Raubzeug- und Wildschärfe bekannt.
Die scharfsinnige Rasse verfügt über eine heraussragende Nase, sprich dem Weimaraner entgeht keine Wildfährte, wodurch er sich nicht nur für alle Arbeiten vor dem Schuss, sondern auch vor allen Dingen nach dem Schuss, qualifiziert. Er spürt angetrieben von seinem Jagddrang und der Jagdleidenschaft, mit unbändigem Willen und Einsatz, das Wild durch Abarbeiten dessen Spur auf - er bringt vorzügliche Vorsteherqualitäten mit. Aber auch die Schweißarbeit und das Verlorenbringen sind eine ausgesprochene Domäne des Weimaraners, der entschlossen, zielstrebig, zuverlässig und sicher, die Wildspur absucht, bis das Stück gefunden ist. Der Rasse wird vom aktuellen Rassestandard attestiert, dass sie systemtisch und ausdauernd sucht, ohne übermäßig temperamentvoll dabei vorzugehen - sie hält sich also trotz ihres jagdlichen Bedürfnis im Griff und unter Kontrolle, um beste Ergebnisse für seinen Jagdherrn zu erzielen.
Wachsamkeit
Neben unserer Raubzeug- und Wildschärfe, sind wir Weimaraner noch für eine weitere natürlich veranlagte Wesenseigenschaft und Triebverhalten bekannt. Denn wir gelten als mannscharf, mit starkem Schutztrieb und Territorialverhalten.
Folglich bewachen wir Haus und Hof, beschützen unsere Bezugsmenschen und sind stets verteidigungsbereit. Dennoch wollen wir ausdrücklich sagen, dass wir Weimaraner trotz unseres Beschützerinstinkt und -mentalität, von Haus aus nicht aggressiv sind.
Wir sind keine Kläffer, schlagen nur an, wenn es angebracht ist.
Auf Grund der vorgenannten Eigenschaften ist es u.a. notwendig, uns positiv auf Menschen zu prägen und uns eine umfassende und tiefgreifende Sozialisierung mitzugeben.
Bewegungsbedürfnis
Wir Weimaraner-Hunde haben ein ausgeprägtes Bewegungs- und Beschäftigungsbedürfnis, wollen körperlich und geistig/mental gefordert und gefördert werden.
Weimaraner sind aktive, lebhafte, energiegeladene Arbeitshunde, auf Leistung und für den Arbeitseinsatz im Jagdrevier gezüchtet - entsprechend wollen wir unsere natürlichen Triebe ausleben und dabei unsere vorzüglichen physischen Eigenschaften und Anlagen in die Waagschale schmeißen.
Folglich brauchen wir tagtäglich rassespezifische und adäquate Beschäftigungen, damit wir uns weimaranergerecht auspowern und austoben können.
Auslastung wird bei unsere vielseitig befähigten und talentierten Vollgebrauchshunden GROSSgeschrieben.
Unser Arbeitseifer und Bewegungsdrang sollten mit einem guten Mix an Aufgaben mit hohem Körpereinsatz, Denksport und Berücksichtigung unserer außerordentlich scharfen Sinne, berücksichtig und gezielt bedient werden. Wir wollen laufen, springen, schwimmen, Aufgaben mit Nase und Kopfarbeit lösen, eng mit unserem Führer zusammenarbeiten und erfolgreich bei der Jagd, im Hundesport oder den Freizeitaktivitäten wirken. Unterforderung und Langeweile sind Gift, wir Weimaraner müssen voll auf unsere Kosten kommen, um glücklich, zufrieden und ausgelastet zu sein.
Eine Rasse, die für die Jagd auf höchstes Leistungsvermögen geschaffen wurde, kann nicht faul herumliegen und in den Tag leben - wir wollen was erleben, anspruchsvolle Herausforderungen meistern und abliefern.
Mut
Ohne den entsprechenden Mut, Tapferkeit und Unerschrockenheit, wären wir nicht die tatkräftigen und entschlossenen Jagdhelfer, für die ihr Menschen uns geschaffen habt. Gepaart mit unserer Wildschärfe, gehen wir mit Nachdruck und Konsequenz auf jedwedes Wild zu und fürchten uns vor keinerlei Wildkontakt. Weimaraner sind sind bekannt dafür, beherzt, schneidig und unbeirrt sich jeder Jagdsituation zu stellen. Und dies kann beileibe je nach Aufgabe nicht ohne sein, wenn wir während der Schweißarbeit auf krankgeschossenes Wild treffen und dieses stellen oder niederziehen müssen. Denn das angeschossene und verwundete Wild kann sehr unberechenbar und wehrhaft reagieren und den offenen Kampf suchen. Davor fürchten wir uns aber keinesfalls, denn auch wir wissen um unsere Stärken und die Erwartungen, die an uns hängen.
Aber auch im privaten Umfeld treten wir selbstsicher und selbstbewusst situationsbedingt auf. Wir Weimaraner bringen eine gehörige Portion Mannschärfe, Schutztrieb und territoriales Verhalten mit. Daher eignen wir couragierten Hunde uns zum Bewachen des Eigentums und sind gegen Übergriffe auf unsere Menschen, stets verteidigungsbereit.
Angst kommt in unserem Weimaraner-Wortschatz nicht vor.
Sozialverhalten
Sozialverträglichkeit
Um ein alltagstauglicher, sozialkompetenter und umgänglicher Hund zu werden, bedarf es guter Gene und einiger essentieller Lerninhalte während der Welpenaufzucht.
Denn die Persönlichkeit eines jeden Hundes und auch die des Weimaraners wird durch verschiedene Faktoren letztlich beeinflusst. So kommt es auf die vererbten und damit angeborenen Anlagen der Elterntiere und Vorgängergenerationen an, angereichert durch die erworbenen Erfahrungen und Eindrücke in der Präge-, Habituations- und Sozialisierungsphase. Sprich, am Ende des Tages ist der Mensch für die Entwicklung zu einem großen Teil durch dessen Vermittlung bedeutender Lerninhalte verantwortlich, zu was die jeweilige Hundepersönlichkeit reift.
Um also den Weimaraner für das Leben mit den Menschen Seite an Seite im Familienverbund vorzubereiten und fit zu machen, damit er sich sozialverträglich und umgänglich im gemeinsamen Hundealltag zeigt, muss er das kleine aber feine Hundeeinmaleins in Sachen Prägung und Sozialisierung erhalten, um ein positives Verhältnis mit angemessenen Umgangsformen für das Zusammenwirken mit der artfremden Spezies aufzubauen.
Die Sozialisierungsmaßnahmen umfassen aber nicht nur artfremde Spezies aller Art, sondern auch frühen und regelmäßigen Sozialkontakt durch hündische Treffen. Denn der Weimaraner braucht wie jeder andere Artgenosse ausreichende Gelegenheiten, das Sozialverhalten (Normalverhalten) von Hunden durch das intensive Zusammenwirken und diverse Interaktionen mit anderen Hunden kennenzulernen, zu üben, schulen, auf- und auszubauen, damit er am Ende des Tages zu einem sozialfähigen und gerngesehenen Hundepartner erwächst, der sich angepasst und angemessen im Umgang mit Seinesgleichen verhält.
Generell bringt der Weimaraner aber die besten Voraussetzungen mit, um durch die Vermittlung des nötigen Rüstzeugs für sein Sozialleben mit Mensch, Hund und anderen Spezies gut geformt zu werden. Wichtig ist dabei auf die Bezugsquelle zu achten, damit ihr einen Weimaraner aus einer fundierten, kompetenten und kontrollierten Zucht übernehmt, der mit besten Anlagen und Blut durch dessen Elterntiere ausgestattet ist und keiner Verhaltensdefizite und ererbten Belastungsfaktoren mitbekommt. Die gesamten vorgenannten Faktoren entscheiden also über Wohl und Wehe der Alltagstauglichkeit, Sozialverträglichkeit und Sozialkompetenz jedes einzelnen Hundes und auch Weimaraners.
Freundlichkeit zu Hunden
Dem Weimaraner muss unbedingt von Kindesbeinen an, regelmäßiger sozialer Kontakt zu anderen Hunden diverser Rassen und Alters ermöglicht werden, damit er positive Erfahrungen durch das hündische Interagieren sammeln und damit innerartliche Verhalten aufbauen kann. Der Weimaraner braucht im wahrsten Sinne des Wortes, Kindergarten und Schule, um durch die Vermittlung der arttypischen Lerninhalte mit allen Verhaltensnormen für komplikationsfreie Hundebegegnungen zu erlangen.
Und dies geht bereits beim Züchter los, um dem zukünftigen Halter eine gute Basis zu übergeben. Ab der Übernahme steht dann der zukünftige Halter in der Verantwortung. Welpenschule, Junghundetreffen, Hundebegegnungen auf der Hundewiese, gemeinsame Spaziergänge mit Artgenossen, sind alles hilfreiche Gelegenheiten, bei denen der junge Weimaraner sich die Fähigkeiten und Fertigkeiten für sein weiteren Hundeleben erwerben kann, um freundlich, fröhlich und unbelastet mit anderen Hunden zusammenkommen zu können.
Dies ist auch notwendig, da der Weimaraner viel Bewegung und Beschäftigung braucht, sei es bei der Jagd, auf dem Hundeplatz im Hundesportverein oder an anderer Stelle im Rahmen der Freizeitbeschäftigungen. Und überall wird er zwangsläufig auf Artgenossen treffen - und hier ist doch der Wunsch, dass alles reibungslos und harmonisch im Regelfall abläuft, auch wenn es hier und da durchaus mal rappeln kann. Dennoch soll eine positive Grundstimmung doch die Hundetreffen beherrschen.
Freundlichkeit zu Menschen
Fremden Menschen gegenüber ist der Weimaraner normalerweise freundlich gesinnt, verschafft sich mit seinen scharfen Sinnen und Gespür aber ein umfassendes Bild, bevor er mit Unbekannten warm wird.
Die notwendige Sozialisierung vorausgesetzt, wird er aufgeschlossen bei der Begegnung mit anderen Personen reagieren, aber nicht überschwänglich mit Schwanzwedeln sein unbekanntes Gegenüber direkt in die Arme schließen.
Droht Gefahr für sein Umfeld, dann kann er durchaus ins Gegenteil umschlagen und durch den Beschützerinstinkt das Gegenüber stellen. Und dass ohne Wenn und Aber. Denn der Weimaraner bringt eine ausprägte Mannschärfe mit. Die Rasse ist aber zu keiner Zeit aggressiv veranlagt.
Durch das starke Territorialverhalten, sollten fremden Menschen vor allen Dingen beim Betreten des bewachten Grundstücks oder vor zu ruckartigem Zugehen auf die Bezugspersonen des Weimaraners verzichten, denn durch den Schutztrieb könnte er Gefahr wittern.
Genau deshalb müssen die notwendigen Führungstools trainiert werden und für die Praxis sicher sitzen, damit ihr als Halter euren Weimaraner auch in prekären Situationen abrufen, im Griff und unter Kontrolle bringen und halten könnt. Weiters wollen wir auch an dieser Stelle nochmals die positive Prägung auf Menschen im frühen Welpenalter heranführen, damit der Weimaraner eine grundsätzlich angenehme Sichtweise auf Menschen hat und sie als "Freunde" ansieht. Ferner braucht er auch eine tiefe Sozialisierung, um sich stets korrekt und angemessen im Umgang und bei Begegnungen mit Menschen zu verhalten.
Dominanz gegenüber Hunden
Manche Weimaraner neigen beim Aufeinandertreffen mit anderen Hunden zu dominantem Verhalten. Dies gilt vor allen Dingen für Rüden. Hier muss man als Halter ein Auge auf seinen Hund halten, um situativ angemessen eingreifen zu können, sollte es zu Rivalitäten, Meinungsverschiedenheiten im Hinblick auf die Rangordnung und unerwünschtem Verhalten mit Artgenossen kommen.
Dominanz gegenüber Menschen
Auch unseren Menschen gegenüber können einige unserer Weimaraner-Rassevertreter durchaus je nach Handling und Umgangsstil, ihre Grenzen versuchen auszuloten, aufmüpfig sein und zu Dominanz neigen - daher ist eine führungsstarke Persönlichkeit als Rudelführer und Hauptbezugsperson als Halter gefragt, der/die möglichst Erfahrung mit selbstbewussten und selbstsicheren Hunden haben.
Bindung zum Herrchen
Die Weimaraner-Rasse ist für ihre menschenbezogene Art bekannt, baut bei entsprechend intensivem Zusammenwirken eine sehr enge Bindung zu seinem Rudelführer auf - diese wird als Führerbindung bezeichnet, die sich in der Ergebnissen und der gesamten Führigkeit bei der Jagd im Revier, dem Training und Teilnahme am Wettkampfsport, sowie bei allen Aktivitäten im privaten Umfeld auszahlt. Der Weimaraner bringt eine ausgeprägte Bindungsbereitschaft und Bindungsfähigkeit zu seinen Bezugsmenschen mit.
Wird von Anfang an Wert auf den Vertrauensaufbau gelegt, respektvoll und angemessen mit dem Weimaraner umgegangen, ihm geistige/mentale und körperliche Aufmerksamkeit und Zuwendung zukommen gelassen, wird eine intakte und harmonische Beziehung das Zusammenleben charakterisieren und Mensch/Hund füreinander durch Dick und Dünn gehen - der Weimaraner ist schließlich für seinen Beschützerinstinkt bekannt, er steht zu jeder Zeit mit seinem Hundeleben für seinen Führer und die Familie ein. Läuft alles wunschgemäß und nach Plan, wird euer Weimaraner ein anhänglicher und treuer Kumpan.
Damit es mit dem engen Familienanschluss klappt, gehört es zu den Aufgaben ab der Übernahme eures Weimaraners, ihn in das Familienrudel zu integrieren, damit er sich als vollwertiges Mitglied und Sozialpartner fühlt. In der weiteren Folge erfolgt dann die Einordnung in die bestehende Rangordnung, was mit der notwendigen souveränen, kompetenten, konsequenten und disziplinierten Führung erfolgen muss, damit der Weimaraner seine Bezugsmenschen als ranghöhere Autoritätspersonen anerkennt und akzeptiert.
Der Weimaraner ist weder von seiner physischen Ausstattung, noch von seiner Hundeseele als Zwingerhund oder für eine reine Außenhaltung geeignet, da er u.a. eng mit seiner Familie den Alltag verbringen und zusammenleben will.
Kurz: Wir Weimaraner sind in aller Regel sehr fixiert auf Herrchen/Frauchen und die Familie. Zudem bestechen wir mit unserer ausgeprägten Loyalität und engen Verbundenheit.
Solltet ihr mehr Infos in Sachen Bindungsaufbau in Erfahrung bringen wollen und was alles sich positiv auf das Verhältnis auswirkt, habt ihr nun die Gelegenheit, unseren ergänzenden Artikel „Der Bindungsaufbau zwischen Welpen und Mensch“ zu lesen.
Erziehbarkeit
Da wir Weimaraner sehr intelligent, gelehrig, lernwillig und arbeitseifrig sind, lassen wir uns im Allgemeinen sehr gut erziehen und ausbilden. Auch dies bestätigt nicht zu Letzt die bereits von uns angeschnittene Publikation zu unserer Arbeitsintelligenz und Gehorsamkeit des Amerikaners Stanley Cohen, die wir unter dem Punkt "Intelligenz" etwas tiefer beschrieben haben.
Wir begreifen schnell was man von uns erwartet, können zügig neue Dinge erlernen und sind konzentriert bei der Sache.
Aber, wir Weimaraner eignen uns eher weniger für unerfahrene Hundeneulinge und Hundeanfänger. Denn das richtige Handling erfordert Erfahrung und Geschick im Umgang mit starken Hundepersönlichkeiten, Sachkenntnis, Charisma und Führungsstärke. Denn merken wir, dass unser Gegenüber durch Inkonsequenz, Nachgiebigkeit, Unsicherheit etc. glänzt, sind wir cleveren Hunde schnell in der Lage, die gewitterte Chance für uns zu nutzen, um Grenzen neu zu definieren. Im äußersten Fall nehmen wir selbstbewussten Weimaraner das Heft des Handelns selber in die Hand, wenn wir unsere Bedürfnisse nicht in ausreichendem Maß gewahrt sehen.
Wichtige Eckpfeiler sind eine umfassende Integration, Eingliederung in die Rangfolge, feste Regeln und Grenzen, gegenseitiges Vertrauen und Respekt, souveränes und sicheres Führen, Leiten und Steuern des Hundes durch die Hauptbezugsperson, verständliche, verlässliche und eindeutige Kommunikation ohne unangemessene Härte und Strenge. Zudem steht eine enge Bindung im Fokus, denn darauf basierend wird der Weimaraner mit euch jeden erdenkbaren Weg einschlagen und alle Herausforderungen gemeinsam angehen und erfolgreich meistern.
Der Rassestandard attestiert dem Weimaraner, leichtführig und wesensfest zu sein, was man mit dem ausgesprochenen Gehorsam noch ergänzen kann, wenn man den Rassehund richtig anpackt.
Am Ende des Tages sind Weimaraner leicht zu erziehen und führen, folgsam und gehorsam - einzige Voraussetzung ist: Gewusst wie.
Kinderfreundlichkeit
Werden wir von klein auf umfassend geprägt und sozialisiert, wachsen dann mit Kindern in der Familie auf und sind an deren Verhalten gewöhnt, so sind wir wundervolle, liebe und beschützende Familienhunde.
Generell solltet ihr aber gerade bei kleinen Kindern stets dem Treiben und diversen Interaktionen beiwohnen, da ihr als Rudelführer das Zusammenwirken situativ moderieren und wenn nötig einschreiten könnt. Wir gelten zwar als sehr wesensfeste Charakterhunde, aber auch bei uns kann u.U. eine Grenze überschritten werden, die zu unerwünschten Reaktionen führen können. Wir Weimaraner sind keine Spielzeuge, wollen respektvoll behandelt und angemessen berührt werden.
Daher müssen von Anfang an klare Regeln und Grenzen das Zusammenleben strukturieren. Mehr zu den Goldenen Regeln im Umgang der Kinder mit einem Hund, haben wir hier für euch bereitgestellt.
Achtet besonders darauf, wenn fremde Kinder mit den eigenen Zöglingen Zuhause zum Spielen verabredet sind, denn deren Verhaltensmuster sind für uns unbekannt und könnten von uns Weimaranern je nach Situation falsch eingeschätzt werden. Ob es nun Handlungen im direkten Zusammenhang mit uns als Individuum sind oder unser Beschützerinstinkt angesprochen wird, wenn beispielsweise sich zwei Kinder in die Haare bekommen. Sobald also fremde Kinder im Haus oder Garten sind, gilt es mit erhöhter Aufmerksamkeit als verantwortungsvoller Halter dabei zu sein, damit kein Unglück geschieht.
Sensibilität
Bei der Erledigung etwaiger Aufgaben, versucht der Weimaraner immer zu glänzen und seinem Herrchen und Frauchen dabei zu gefallen.
Er will im Sinne seines Hundeführers, egal ob auf der Jagd, dem Hundesport oder etwaigen Aktivitäten und Arbeitseinsätzen in der Freizeit, alles richtig machen und erfolgreich erledigen.
Der Hundefachmann spricht von einem ausgeprägten will-to-please bei uns Weimaraner-Rasse.
Sozialverhalten
Freundlichkeit | Mittel |
Dominanz | Hoch |
Sozialverträglichkeit | Mittel |
Freundlichkeit | Hoch |
Dominanz | Mittel |
Bindung Herrchen | Hoch |
Erziehbarkeit | Hoch |
Kinderverträglichkeit | Hoch |
Sensibilität | Hoch |
Was gibt es beim Weimaraner im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?
Erziehungsthemen
Die Persönlichkeit, Wesen/Charakter und das daraus resultierende Verhalten, wird durch diverse Einflussfaktoren geprägt. Einmal sind die angeborenen und vererbten Anlagen ein wesentlicher Baustein, die durch die jeweiligen Gene und das Blut der Elterntiere und Vorgenerationen bestimmt werden. Daher ist es unbedingt angeraten, euren Weimaraner aus einer kontrollierten, organisierten und nach festen Zuchtregeln tätigen Zucht zu erwerben, damit ihr möglichst eine unbelasteten, wesensfesten, verhaltenssicheren, gesunden und authentischen Rassevertreter in die Haltung übernehmt.
Ferner spielen im Hinblick auf die Persönlichkeitsentwicklung und Formung des Weimaranerindividuum, die erlangten Erfahrungen und vermittelten Lerninhalte eine Rolle, wie es um die gesamte Alltagstauglichkeit, Sozialverträglichkeit, Umweltsicherheit etc. bestellt ist, sprich wie der Hund mit seiner gesamten Umwelt interagieren wird.
Weiters kommen noch ein paar weitere Komponenten hinzu, sei es der jeweilige Gesundheitszustand, das Seelenleben, Haltebedingungen, Umgangsformen und die Beziehung Hund-Mensch im Gesamten, die das Verhaltensrepertoire und das Auftreten des Vierbeiners Artgenossen, Menschen und anderen Spezies gegenüber beeinflussen und mitunter herbeiführen.
Um es kurz zu machen: Augen auf beim Welpenkauf bzw. der Anschaffung eines erwachsenen Weimaraners mit Vorgeschichte aus dem Tierheim, von einer ausländischen Tierschutzorganisation oder von Privat. Denn jedes Individuum bringt seine eigenen spezifischen Merkmale mit, die auf das weitere gemeinsame Hundeleben Einfluss nehmen und je nach Persönlichkeitsausstattung zu diversen Verhaltensproblemen und Dissonanzen führen können.
Daneben gibt es durchaus auch eine Auffälligkeit für bekannte Erziehungsthemen und Verhaltensfragen, mit denen ihr aus rassespezifischen Gründen bei einer Weimaraner-Haltung konfrontiert werden könnt. Diese wollen wir uns nun gemeinsam anschauen:
Als passionierter Jagdgebrauchshund braucht der Weimaraner adäquate rassespezifische Beschäftigung, um seinen Jagdtrieb und -leidenschaft an geeigneter Stelle im Revier kontrolliert ausleben, seine Fähigkeiten und Talente unter Beweis stellen, sich mit all seinen Stärken einbringen und entfalten zu können. Wir sind auf höchste Leistungsfähigkeit für die unterschiedlichsten Jagdaufgaben im Feld, Wald und Wasser für vor und nach dem Schuss gezüchtet worden, wollen entsprechend gefordert und gefördert werden, damit unsere Bedürfnisse befriedigt und wir voll auf unsere Kosten kommen - im Idealfall werden wir gebrauchstauglichen Arbeitshunde von Jägern geführt und regelmäßig mit Jagdarbeiten betraut.
Ist dem nicht so, brauchen wir unbedingt alternative Beschäftigungsformen mit jagdähnlichem Charakter, damit gezielte Reizpunkte gesetzt werden, unsere Triebe in adäquate Aktivitäten umgeleitet und kontrolliert bedient und ausgelebt werden. Denn Unterforderung und Langeweile sind aus vielerlei Sicht zu vermeiden, da wir selbständigen und selbstsicheren Hunde durchaus in der Lage sind, eigenständig nach Ersatzbefriedigung zu suchen - und dann bricht es mitunter an ungeeigneter Stelle aus uns heraus und die Gäule gehen mit uns durch. Die Folge können dann Wilderei sein, da wir gesichtetes Wild verfolgen, eine aufgenommene Wildspur mit Hilfe unseres vorzüglichen Geruchssinns abarbeiten, andere Haustiere jagen uvm. Sprich, wir reißen uns unterwegs von der Leine los, büxen beim Freilaufen aus oder Verdünnisieren uns vom Grundstück, da bestimmte Reize unseren Jagdtrieb ansprechen und zu unerwünschten und unkontrollierten Beutezügen verleiten.
Nicht nur das diese unerwünschte Verhaltensproblematik an sich eure Beziehung belastet und ihr als Halter sicherlich genervt seid, sondern es birgt weitere Gefahren. So kann es bei etwaigen Verfolgungsjagden zu folgenschweren Verkehrsunfällen kommen, bei denen Menschen in Mitleidenschaften geraten.
Ferner ist unkontrollierte Beutefangverhalten dahingehend ein Problem, dass dieses glücksbringende und selbstbefriedigende Verhalten einen so "beeindruckenden" Moment beim jagenden Hund hinterlässt, dass er dieses immer wieder von neuem erleben will und so oftmals zum "Serientäter" wird. Mehr findet ihr in unserem ergänzenden Artikel.
Der Weimaraner ist also definitiv kein Hund für Couchpotatos und Menschen, die nicht ausreichend Zeit und Motivation für Auslauf, diverse rassespezifische Beschäftigungen mit Körpereinsatz und Denksport haben. Als reiner Haushund, der nur ab und an bei einer Gassirunde bewegt wird, eignet sich dieser vorzügliche Arbeits- und Gebrauchshund zu keiner Zeit. Dies wird ihm mangels Herausforderungen auf die Stimmung schlagen, denn für ein stupides und ödes Hundeleben ist der Weimaraner nicht geboren. Ein solch unbefriedigender und langweiliger Hundealltag wird für den jagdpassionierten Weimaraner zur Qual, was neben den vorgenannten jagdlich bedingten Verhaltensproblemen, auch zu Konfliktsituationen mit Artgenossen und anderen Tieren führen können, da seine aufgestauten Missstimmungen und nicht bedienten Triebe, in unangemessener Form kanalisiert an falscher Stelle aus ihm herausbrechen.
Ferner sind insbesondere Weimaraner-Rüden für ihr zwischenzeitlich aufkommendes dominantes Verhalten anderen Hunden und ihren Bezugsmenschen gegenüber bekannt. Hier muss daher unbedingt von Anbeginn der Welpenübernahme in Sachen Prägung, Habituation, Sozialisierung und Erziehung alles dafür getan werden, dass der Weimaraner im Zusammenleben mit seinem Familienrudel bestens integriert und seiner Position in der Rangordnung durch entsprechendes Führen im Alltag stets erinnert wird. Herrchen/Frauchen haben hier als Rudelchef die Hosen an und müssen dies durch entsprechenden Umgang mit ihrem Weimaraner auch unmissverständlich und nachdrücklich zeigen, damit erst gar keine Zweifel von Seiten des Vierbeiners aufkommen und jegliches Aufbegehren im Keim erstickt wird.
Weiters kann die veranlagte Mannschärfe hier und da zum Problem, wenn auch in diesem Bezug nicht von klein auf die Grenzen des Guten aufgezeigt werden. Der Rassehund ist laut Standard nicht aggressiv veranlagt, bringt aber einen starken Schutztrieb mit und würde seine Bezugsmenschen jederzeit vor Gefahren und Übergriffen konsequent verteidigen. Auch in diesem Bezug gilt es von klein auf durch entsprechende erzieherische und führungsseitige Maßnahme sowie eine gute Sozialisation, dem Weimaraner das nötige Rüstzeug mitzugeben, um Menschenverhalten mit seinen scharfen Sinnen und guten sensiblen Gespür richtig einschätzen zu können und sich angemessen situativ zu verhalten. Aber auch ihr als Halter braucht die notwendigen Führungstools, damit ihr situationsbedingt auf euren Hund einwirken und ihn unter Kontrollen halten könnt. Hierfür ist es zudem erforderlich, Kompetenzen im Hinblick auf das Ausdrucksverhalten von Hunden und eures Weimaraners aufzubauen, um dessen Verhalten zu antizipieren.
Das Fazit für das Halten eines Weimaraners ist einfach: Das A und O im Hinblick auf die Aufzucht, Erziehung und Führung eines Weimaraners ist absolute Konsequenz und Disziplin, feste Regeln und Grenzen, sowie unnachgiebige Führungsstärke und Souveränität im Umgang mit dem Vierbeiner.
Vernehmt ihr also auch nur die leisesten Anzeichen für Fehlverhalten, so ist es ratsam sofort Kontakt zum Hundeexperten aufzunehmen, um der Ursache für etwaig unerwünschtes Verhalten auf den Grund zu gehen. Denn je länger man damit wartet oder gar selber sich an dem "vermeintlichen" Übel versucht und ggf. damit die ganze Angelegenheit weiter verschlimmbessert, desto schwieriger wird eine Verhaltenskorrektur bzw. Verhaltensabbau für den Profi. Der Hundetrainer oder Verhaltenstherapeut wird sich ein genaues Bild von eurem Hund verschaffen, einen Anamnesebogen mit euch durcharbeiten, um den Vierbeiner auf Herz und Nieren zu checken, damit nicht ein gesundheitliches Problem für etwaiges Fehlverhalten oder gar eine Verhaltensstörung der Auslöser ist. Daraufhin wird dann ein individueller Trainings- und Therapieplan erstellt, den ihr mit eurem Hund umsetzen werdet. Das Ziel ist, unerwünschtes Verhalten abzubauen und erwünschtes aufzubauen.
Welche rassespezifischen Erziehungsthemen und -trainings können denn dann beim Weimaraner je nach Ereignis und Haltung sinnvoll sein?
Generell wird je nach "Problem" die Ursachenforschung und alle folgenden Trainingseinheiten, vor Ort Zuhause, auf dem Hundeplatz oder unterwegs angegangen werden, je nachdem wo das unerwünschte Verhalten im Praxisalltag auftritt. Dies wird sich immer ganz individuell von Fall zu Fall ergeben und auch ggf. in einem dynamischen Prozess, je nach erfolgten Trainingseinheiten und Stand der angestrebten Ziele, von Zeit zu Zeit verlegt werden.
Bei den vorgenannten Beispielen können Elemente eines Antiaggressionstraining die richtige Lösung sein, aber auch ganz spezifische andere Trainingsinhalte, die der Fachmann am Problem orientiert, zusammenstellt.
Das Antigiftködertraining bietet eine wunderbare Exkursion, um seinen Weimaraner vor dem Fressen von präparierten Giftködern und sonstigen giftigen Substanzen zu schützen. Anderseits dienen die Trainingsmaßnahmen dazu, dem Hund spezielle Befehle oder Signale zu vermitteln, die ihn zukünftig nur noch Fressbares anrühren lassen, wenn sein Hundeführer ihm das entsprechend einstudierte Freizeichen gibt. Damit ist dann der Napf, das Leckerchen oder sonstige Futterrationen zum Fressen freigegeben. Auch dies ist erneut ein klares Zeichen für den Vierbeiner, wer die Hosen im Rudel anhat, denn Beginn und Ende der Fütterung wird dann vom Rudelführer bestimmt.
Lebt der Weimaraner in einem Familienhaushalt mit Kindern, macht es durchaus Sinn, einen Hund-Kind-Trainingskurs in der Hundeschule zu belegen. Hier werden die richtigen Umgangsformen den Kindern im Umgang mit dem Hund beigebracht und beide Seiten lernen die andere Partei und deren Verhaltensgewohnheiten besser kennen und verstehen. Ferner raten wir euch unseren ergänzenden Artikel mit den "Goldenen Regeln für Kinder" mit vielen Praxistipps für das harmonische Miteinander im Familienrudel zu lesen. Hier findet ihr hilfreiche Grundregeln für ein artgerechtes Zusammenwirken von Kind und Hund.
Als Arbeitshund für die Jagd gezüchtet, bringt der Weimaraner exzellente Wesensmerkmale und körperliche Anlagen für diverse Jagdaufgaben im Revier mit, besonders ist dessen vorzüglicher Geruchssinn und extremer Finderwille bekannt. Diese Rasseeigenschaften und daraus resultierenden Triebe und Instinkte wollen in ausreichendem Maß tagtäglich befriedigt werden, sei es als abgerichteter Jagdgebrauchshund und/oder rassespezifischer Ersatzbeschäftigungen, die ihn fordern und fördern, er sich voll einbringen und entfalten kann, wodurch er am Ende des Tages körperlich und geistig/mental ausgelastet ist. Fehlt es an dieser Stelle, werden unkontrollierte Verhaltensweisen an falscher Stelle den Alltag früher oder später beherrschen, oder der Vierbeiner geht elendig seelisch zu Grunde.
Sprich, schafft ihr euch einen Weimaraner als reinen Begleit- und Familienhund an, so braucht ihr ausreichende Alternativen, um ihn kopfseitig und körperlich mit den richtigen Beschäftigungen bei Laune zu halten, die seinen natürlichen Veranlagungen entsprechen, ihn damit zufriedenstellen und glücklich, sowie durch genügend Auslastung zu einem ausgeglichenen Zeitgenossen und Lebensbegleiter machen. Die Haltung eines Weimaraners, ob Rüde oder Hündin, ist ein herausforderndes Unterfangen, die ausreichend Sachkenntnis und Erfahrung notwendig macht, um den Ansprüchen dieser Rasse voll und ganz gerecht zu werden.
Schließen wollen wir das Kapitel rund um die Erziehungsfragen mit einer Bitte: Steht für euch eine Hundeanschaffung an, so recherchiert akribisch, welche Hund und Rasse wirklich zu euch passt. Einige Infos dazu findet ihr hier. Gerade bei Rassen, die für den aktiven Einsatz als leistungsfähige Arbeitshunde geschaffen wurden und für die Bewältigung der anspruchsvollen Aufgaben und Herausforderungen rund um ihre angestrebte Verwendung, mit besonderen Anlagen und Eigenschaften ausgestattet sind, muss man von vornherein wissen, worauf man sich als verantwortlicher Halter einlässt und was es bedeutet, den Hund rasse- und artgerecht zu halten. Gerade der Weimaraner ist kein Modehund, der nur nach seinem schönen Aussehen ausgesucht werden sollte, da er farblich perfekt dem eigenen Styleempfinden entspricht, er zu Haus, Wohneinrichtung und Auto perfekt passt - dies ist der vollkommen falsche Ansatz, worunter die Vierbeiner am Ende des Tages häufig leiden, da sie an diesem Lebensmittelpunkt völlig fehl am Platz sind. Der Weimaraner ist ein Jagdhund durch und durch, edel, schön und wohlproportioniert. Und dennoch gehört er idealerweise ins Jagdrevier.
Erziehungsthemen
- Antiaggressionstraining
- Antigiftködertraining/Klauen von Lebensmitteln
- Antijagdtraining
- Hund und Kind Training
- Streunen und Abhauen
Weimaraner - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Der Weimaraner, eine anmutige und elegante Rasse mit beeindruckender Intelligenz, ist ein wahrer Schatz unter den Vierbeinern. Sein silbergraues oder mausegraues Fell, seine strahlenden hellblauen oder bernsteinfarbenen Augen und seine noblen Konturen machen ihn unverkennbar. Doch sein Äußeres ist nur ein Bruchteil seiner Faszination. Weimaraner sind dynamische, gehorsame und emotionale Hunde, die jede Minute ihrer Aufmerksamkeit benötigen.
Sozialisation des Weimaraners
Sozialisierung spielt bei dieser Rasse eine sehr wichtige Rolle. Als menschenbezogene Hunde sind sie natürlich sozial und genießen menschliche Gesellschaft mehr als alles andere. Eine frühzeitige Sozialisierung hilft, sicherzustellen, dass sie mit anderen Hunden, Tieren und Menschen gut auskommen. Sie sind bekanntermaßen sehr verspielt und erfordern eine beträchtliche Menge an Interaktion und geistiger Anregung, um zufrieden und gesund zu bleiben.
Grundkommandos
Die Rolle von Grundkommandos in der Ausbildung eines Weimaraners kann nicht genug betont werden. Diese intelligenten Kreaturen lernen schnell und behalten gelernte Fähigkeiten bei, wenn sie richtig trainiert werden. Kommandos wie "Sitz", "Platz", "Hier" oder "Bleib" sind für das Training unerlässlich. Sie geben Ihnen die Kontrolle und helfen Ihrem Weimaraner, sich an die erwarteten Verhaltensweisen zu gewöhnen.
Gehorsamstraining – Leinentraining
Gehorsamstraining ist eine weitere wichtige Facette im Leben eines Weimaraners. Sie sind von Natur aus energisch und aktiv, daher ist es wichtig, sie von Anfang an richtig zu erziehen. Ein gut erzogener Weimaraner ist ein glücklicher und zufriedener Weimaraner. Es ist wichtig, eine Umgebung zu schaffen, in der Konsequenz und geduldige Anleitung im Vordergrund stehen.
Leinentraining ist für Weimaraner ebenso wichtig. Sie sind starke Hunde, die dazu neigen, beim Gehen zu ziehen, wenn sie nicht richtig trainiert sind. Mit dem richtigen Leinentraining können diese Situationen leicht vermieden oder korrigiert werden.
Spiel- und Apportiertraining
Spiel- und Apportiertraining sind teils Unterhaltung, teils Übung und teils Jägertraining. Sie lieben es, zu spielen und Apportierspiele sind eine hervorragende Möglichkeit, ihre geistige und körperliche Aktivität zu erhöhen und gleichzeitig ihnen das Rückrufen zu lehren.
Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?
Der Weimaraner ist eine deutsche Hunderasse, die ursprünglich für die Jagd gezüchtet wurde. Diese Hunde sind für ihre Eleganz, Ausdauer und Intelligenz bekannt. Sie haben ein kurzes, dichtes Fell und werden oft für die Jagd auf Großwild eingesetzt. Der Weimaraner ist auch als liebevoller Familienhund beliebt, der loyal und aktiv ist.
Geschichte und Ursprung
Weimaraner stammt ursprünglich aus Deutschland und wurde zuerst im 19. Jahrhundert gezüchtet. Sie waren hauptsächlich für den Adel und den Hochadel bestimmt und sollten bei der Jagd auf Großwild eingesetzt werden. Der Name Weimaraner stammt von der Stadt Weimar, wo diese Rasse ursprünglich gezüchtet wurde. Sie wurden wegen ihrer hohen Intelligenz und ihrer Fähigkeit, in vielen Situationen unabhängige Entscheidungen zu treffen, schnell beliebt.
Temperament und Verhaltensmerkmale
Weimaraner sind bekannt für ihre Energie und ihr launisches Temperament. Sie sind sehr intelligente und aktive Hunde, die viel Bewegung und geistige Stimulation benötigen, um glücklich zu sein. Im Allgemeinen sind Weimaraner sehr treue und liebevolle Hunde gegenüber ihren Besitzern, können aber gegenüber Fremden reserviert und manchmal auch schüchtern sein.
Gesundheit und Pflege
Weimaraner sind im Allgemeinen gesunde Hunde, können aber anfällig für bestimmte gesundheitliche Probleme sein, darunter Hüftdysplasie, Entropium (ein Zustand, bei dem sich das Augenlid nach innen rollt), und Magendrehung. Regelmäßige Tierarztbesuche, eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung helfen dabei, diese Krankheiten zu verhindern. Ihr kurzes, dichtes Fell benötigt wenig Pflege und kann mit einer weichen Bürste abgefegt werden.
Ausbildung und Sozialisation
Weimaraner sind intelligente Hunde und erfordern Geduld, Beständigkeit und positive Verstärkung während der Ausbildung. Ihre Intelligenz gepaart mit ihrer Unabhängigkeit kann dazu führen, dass sie zuweilen stur sind, deshalb sind sie nicht unbedingt für Ersthundebesitzer geeignet. Sie profitieren von frühzeitiger Sozialisierung und Exposition zu einer Vielzahl von Menschen, Orten, Geräuschen und Situationen. Ihre hohe Energie und ihr Bedürfnis nach Stimulation machen sie zu hervorragenden Sportlern, die in verschiedenen Hundeaktivitäten und - Sportarten, einschließlich Agility, Obedience und Tracking, glänzen.
Zusammenfassung
Als Besitzer eines Weimaraners müssen Sie wissen, dass diese Rasse sehr viel Aufmerksamkeit und Interaktion erfordert. Sie sind zwar unabhängige Denker, doch sie haben eine große Bindung zu ihrer Bezugsperson und brauchen genügend Zeit und Engagement. Sie müssen konsequent und geduldig sein, aber vor allem müssen Sie bereit sein, diesen wunderbaren Hund in Ihr Leben zu integrieren und ihm die Liebe und die Pflege zu geben, die er verdient.
In der Zusammenfassung kann gesagt werden, dass diese wunderbare Hunderasse mit ihren markanten Merkmalen und ihrer lebenslustigen Energie Ihnen sicherlich viel Freude und Glück bereiten wird. Dennoch sollten Sie sich bewusst sein, dass Weimaraner aufgrund ihrer hohen Intelligenz und ihres ausgeprägten Jagdinstinkts eine echte Herausforderung sein können. Mit der richtigen Investition an Zeit, Energie und Liebe wird ein Weimaraner jedoch zweifellos ein treuer und liebevoller Begleiter sein.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
Rassetypische Krankheiten des Weimaraners
Krankheiten
- Hüftgelenksdysplasie
- Degenerative Myelopathie
- Schilddrüsenunterfunktion
- Epilepsie
- Entropium
- Otitis
- Hauttumoren
- Mastzelltumor
- Steroid-responsive Meningitis-Arteriitis
- Wobbler-Syndrom
- Hypertrophe Osteodystrophie
- Demodikose
- Plattenepithelkarzinom
- Hyperurikosurie
- Hornhautdystrophie
- Distichiasis
- Shaking Puppy Syndrom
- Insulinom
Erbkrankheiten
Durch die konsequente Reinzucht des Weimaraners und stets mit dem Zuchtziel, einen höchst leistungsfähigen und gebrauchstauglichen Vollgebrauchshund zu züchten, der vorwiegend in Jägerhände für den Einsatz im Revier abgegeben werden sollte, ist ein rundum gesunder, robuster und widerstandsfähiger Rassehund entstanden.
Der Weimaraner aus einer kontrollierten Zucht, die nur für zuchttauglich geprüfte Hunde als Elterntiere für die Nachzucht einsetzen, sorgsam und fürsorglich mit ihren Zuchthunden und den Würfen umgehen, wird im Regelfall wenig Rasseprädispositionen für Erbkrankheiten und genetische Belastungen mitbringen. Daher Augen auf beim Welpenkauf, damit ihr einen Weimaraner bester Gesundheit, Konstitution und wesensseitigen Anlagen in die Haltung übernehmt.
Kommen wir nun aber zu einigen der bekannten Dispositionen, von denen Weimaraner rassebedingt betroffen sein können:
Die Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine der ganz wenigen Belastungsfaktoren, die größere Hunde im Allgemeinen betrifft und deren Bewegungsapparat stark beeinträchtigt. Auch den Weimaraner, allerdings in seltenen Fällen.
Ferner ist in diversen veterinärmedizinischen Ausführungen von der Degenerativen Myelopathie und Epilepsie als etwaige Rassedisposition bei Weimaranern zu lesen.
Die amerikanische Orthopedic Foundation for Animals (OFA) sammelt seit Anfang der 1970er Jahre Daten zu tiermedizinischen Untersuchungsergebnissen im Hinblick auf potentielle Erbrankheiten über alle Hunderassen hinweg. Diese beruhen allerdings auf der amerikanischen Weimaraner-Population, dennoch wollen wir euch diese nicht vorenthalten.
Sie führt in einem verschwindend geringen Umfang die Ellbogendysplasie (ED) mit 1,8%, die erblich bedingte Schilddrüsen-Unterfunktion mit 3,2% und etwaige Augenerkrankungen mit 1,5% auf.
Sonstige rassespezifisch auftretenden Erbkrankheiten sind die Kniescheiben-Verrenkung, auch Patellaluxation genannt, sowie Auffälligkeiten bei der Aufnahme des Zahnstatus im Bereich der Zähne. Die Kniescheiben-Verrenkung wird mit 4% und die Zahnproblematik mit 2,2% ausgewiesen, was bedeutet, dass diese Präpositionen beim Weimaraner eher gering ausfallen.
Weitere potentielle Erbkrankheiten entnehmt ihr bitte der Box, über die ihr jeweils in die detaillierte Beschreibungen gelangen könnt.
Sonstige Krankheiten
Auf Grund der Anatomie des Behangs, kann es bei Weimaranern immer mal wieder zu Ohrenentzündungen kommen, da sich unter den Hängeohren Feuchtigkeit, Dreck und etwaige tierische Mitbewohner sammeln. Daher benötigt der Weimaraner an dieser Stelle eure Mithilfe. Reinigt und checkt die Ohren in regelmäßigem Abstand.
Welche Aktivitäten eignen sich für den Weimaraner?
Passende Sportarten
- Agility
- Agility Hoopers
- Degility
- Hundefrisbee
- Dummyarbeit
- Flyball
- Vielseitigkeitssport
- Fährtenarbeit
- Jagility
- Mantrailing
- Obedience
- Rally Obedience
- Turnierhundesport
- Nordischer Zughundesport
- Slalomlauf
- Hindernislauf
- Geländelauf
- CaniCross
- Zielobjektsuche (ZOS)
- Nordischer Zughundesport ohne Schnee
- Bikejöring
- Dogscooting
- Rettungshundesport
- Mondioring
- Spürhundesport
- Apportility
Passende Sportarten
Wie mehrfach bereits aus unseren bisherigen Ausführungen zum Weimaraner herauszulesen ist, will der leistungsfähige und arbeitswillige Rassehund, in ausreichendem Maß täglich bewegt und kopfseitig beschäftigt werden. Und hierfür müssen rassegerechte Aktivitäten her, um ihn im Hinblick auf seine verankerten Triebe und Instinkte divers zu fordern, damit er sich mit all seinen Stärken, Talenten, Fähigkeiten und Anlagen einbringen, entfalten und an geeigneter Stelle ausleben und auspowern kann. Seine Weimaraner-Bedürfnisse wollen befriedigt werden, er will sich gebraucht fühlen und für seinen Herrn erfolgreich tätig sein - im Idealfall wird der Weimaraner als begnadeter Vollgebrauchshund von Herrchen/Frauchen jagdlich geführt, denn dann ist er dort unterwegs, wo er sich rundum wohlfühlt und zeigen kann, was in ihm steckt.
Nun gibt es natürlich auch Zeiten außerhalb der Jagdsaison und zahlreiche Weimaraner-Halter, die die Rasse als klassischen Haushund anschafft. Beide Parteien stecken dann im selben Dilemma, denn sie müssen sich adäquate Beschäftigungen überlegen, bei denen der Weimaraner mit geeigneten Übungen, Aufgaben und Herausforderungen, Körper und Geist in den Ring schmeißen und sich rassegerecht auslasten kann.
Im Bereich des Hundesports bieten gibt es zahlreiche sinnvolle Alternativen. Hier kann der Weimaraner bei unterschiedlichen Disziplinen auf dem Hundeplatz im Hundesportverein oder der Hundeschule, seine vorzüglichen Eigenschaften unter Beweis stellen und im Zusammenspiel mit Herrchen/Frauchen bespaßt und ernsthaft die ihm gestellten Aufgaben lösen. Sollte der Weimaraner nicht jagdlich ausgebildet und eingesetzt werden, muss unbedingt ein vielseitig zusammengestellter Mix an Ersatzbeschäftigungen mit jagdähnlichen Inhalten her, damit er seine Fähigkeiten und Fertigkeiten in passenden Kanälen abrufen kann und seine Triebe und Triebverhalten dorthin umgeleitet und ausgelebt werden können.
Der Hundesport ist ein signifikanter Baustein, der mit seinen facettenreichen und abwechslungsreichen Sportarten, ein gezielt auf die Bedürfnisse des Weimaraners zugeschnittenes Trainings- und Wettkampfprogramm, für dessen Auslastung ermöglicht. Bindet vor allen Dingen seine ausgesprochen gute Nase ein, denn der Weimaraner liebt das ausdauernde und systematische Suchen, so wie es beispielsweise beim Mantrailing, der Fährtenarbeit oder der Zielobjektsuche (ZOS) der Fall ist. Ferner ist der Rettungshundesport eine sinnvolle und geeignete Form, um eurem Weimaraner eine passende Plattform zu geben, wo er mit seinem treffsicheren Geruchssinn, individuelle Duftspuren sicher absucht und die ihm gestellten Aufgaben locker leicht umsetzt.
Um dem hohen Bewegungsbedürfnis gerecht zu werden, ist der Hundesport ebenfalls genau die richtige Aktivität, damit das ausgesprochene Laufvermögen mit seiner Schnelligkeit, Wendigkeit und Agilität gefordert wird, seine Sprungkraft beim Überwinden diverser Hindernisse wie beim Agility, Rally Obedience oder Turnierhundesport zum Einsatz kommt, oder er seine Gewandtheit und Geländegängigkeit bei den Disziplinen zeigen kann. Der Weimaraner ist ein sehr sportlicher und athletischer Hund, der es liebt mit kniffligen und niveauvollen Aufgaben herausgefordert zu werden, seine außerordentliche Fitness, Körperlichkeit und Arbeitsintelligenz in Zusammenarbeit mit seinem Herrn zu zeigen und gemeinsame Erfolge zu erzielen.
Die hervorragende Führigkeit und bei entsprechender Ausbildung und Handling, Gehorsamkeit des Weimaraners, könnt ihr beim Obedience auf die Probe stellen, wo ihr unterschiedliche Übungen rund um die Gehorsam- und Folgsamkeit sowie die Unterordnung mit eurem Hund präsentieren müsst.
Durch seine Mannschärfe und den angeborenen Schutztrieb, die Nase von bemerkenserter Güte und Unterordnungsbereitschaft, eignet sich der Weimaraner für den Gebrauchshundesport und Mondioring.
Generell gibt es in Sachen Hundesport für den Weimaraner keine Tabus oder Grenzen, da er belastbar, robust und leistungsfähig ist. Einzig Maxime sollte sein, dass die gewählte Sportart eurem Weimaraner Spaß bereitet und er nach einem eingehenden Check-Up vor dem Start, physisch und psychisch fit ist und keine veterinärmedizinischen Bedenken bestehen. Der Weimaraner ist nicht nur als ausgebildeter Jagdhund vielseitig verwendbar, sondern im Hundesport ein wahrer Allrounder mit enormen Potential.
Welche Hundesportarten sich neben den bereits genannten für den Weimaraner u.a. eignen, findet ihr in unsere Box. Wollte ihr mehr zu diesen erfahren, so habt ihr die Möglichkeit über den link in die Sportarten zu kommen.
Aktivitäten für jeden Tag
Neben den aufgezählten Hundesportarten wird natürlich der Halter eines Weimaraners weitere Beschäftigungsformen in seinen täglichen Aktivitätsplan einbauen, denn die Hauptzeit in Sachen Auslastung wird vermutlich eher im privaten Umfeld, statt auf dem Hundeplatz oder im Revier stattfinden. Und auch hier will der Weimaraner arbeiten und bei verschiedenen Aktivitäten mit Herrchen/Frauchen Spaß haben.
Was die Zusammenstellung des gesamten Auslastungsprogramms angeht, freut sich euer Weimaraner sicherlich über ein abwechslungsreiches Sammelsurium, damit keine Routine und Langeweile aufkommt. Immer wieder unterschiedliche Reizpunkte, Intensitäts- und Schwierigkeitsgrade werden das Weimaraner-Herz höherschlagen lassen und Kopf/Geist und Körper in einem ausgeglichenen Maß beanspruchen und fit halten.
Nun wollen wir konkret einen Blick auf sinnreiche und erfüllende Beschäftigungsformen für den Weimaraner im normalen Hundealltag werfen:
Eine hervorragende Grundlage sind zunächst einmal unterhaltsame und vielfältige Spaziergänge, die mit der einen oder anderen Trainingseinheit, Hundespielen und sonstigen geeigneten Betätigungen angereichert werden, damit die Hunderunde spannend bleibt und euren Weimaraner nicht nur stupide umherlaufen lässt, sondern neben seinen Sinnen auch weiterer Denksport und Bewegungsreichtum, das Programm aufpeppen.
Der Tagesablauf muss auch ausreichend Gassirunden beinhalten, auf denen der Hund stressfrei sich lösen und sein Geschäft verrichten kann. ISt dies in Ruhe geschehen, warum auch dann nicht noch ein kurzes Apportierspiel oder Suchaufgabe mit einbauen.
Der Weimaraner ist durch seine Ausdauer und seine läuferischen Qualitäten prädestiniert, euch auf der Wander- oder Fahrradtour, täglichen Joggingrunde, beim Inlinerfahren oder dem Ausritt mit dem eigenen Pferd zu begleiten. So wird er diverse Umwelteinflüsse mit seinen scharfen Sinnen wahrnehmen, die neben der körperlichen Belastung auch sein Hirn zum Arbeiten bringen. Aber denkt beim Freilaufen immer an seinen starken Jagdtrieb, damit er nicht in Versuchung kommt, unterwegs Reißaus zu nehmen - Auslastung des Beutetriebs ist daher das A und O und sollte unbedingt mit im Fokus aller Aktivitäten stehen.
Daher gehören auch unbedingt ausreichend Gelegenheiten im Rahmen der Freizeitveranstaltungen für den Weimaraner dazu, die gezielt die ausgezeichnete Spürnase zum Einsatz fordern. Facettenreiche und kreative Nasen- und Suchaufgaben sind für den jagdpassionierten, ausdauernden und suchfreudigen Spezialisten das Maß aller Dinge. Er wird systematisch, hochkonzentriert, spursicher und mit ausgeprägtem Finderwillen, die jeweiligen Duftspuren aufnehmen und bis zum Auffinden des Suchgegenstands mit Leidenschaft und Einsatz, abarbeiten.
Und hier sind eurem Ideenreichtum keine Grenzen gesetzt. Dies können angefangen von verstecktem Futter im Wohnbereich, über vergrabene Leckerchen oder Wildkeulen im Garten, versteckten Leckerlies in der Baumrinde oder eine Altpapierkiste, bis hin zu einem abgelegten und mit Futter päparierten Futterdummy sein. Warum aber auch nicht eine Fährte mit Wildschweiß legen und den Weimaraner das abgelegte Stück Fleisch an geeigneter Stelle suchen lassen. Gerade für passionierte Jäger ist dies ein willkommene Alternative außerhalb der Jagdsaison, um seinem Weimaraner etwas Praxisnahes zu bieten. So wird der Jagdhund immer wieder aufs Neue gefordert.
Der Beutetrieb kann ferner durch den Einsatz einer Reizangel angesprochen und auf anspruchsvolle Weise ausgelastet werden. Hier wird sich euer Weimaraner sein Triebverhalten ausleben und sich dabei völlig auspowern.
Die Apportier- und Bringfreude des Weimaraner sollte ebenso bei den Freizeitaktivitäten berücksichtigt werden, sei es zu Land auf der Hundewiese mit geeigneten Wurfspielen oder gar zur Förderung der Wasserarbeit, in dem ihr euren Hund einen adäquaten Spielgegenstand aus dem Wasser apportieren lasst.
Ihr habt noch mehr Idee, wie ein Weimaraner art- und rassegerecht im privaten Umfeld gefordert und gefördert werden kann? Dann freuen wir uns über eure Zuschriften, um andere Weimaraner-Halter mit euren Vorschlägen zu versorgen.
Aktivitäten für jeden Tag
- Spazieren
- Gassigehen
- Wandern
- Trekking
- Inlinerfahren
- Joggen
- Fahrradfahren
- Apportierspiele
- Suchspiele
- Intelligenzspiele
- Geschicklichkeitsspiele
- Hundetricks
- Ausreiten
- Jagdersatzbeschäftigung (Reizangel, Fährte legen, Sucharbeiten, Apportieren, Dummyarbeit etc.)
- Schwimmen
- Hundewiese (Spiel, Spaß und Toben mit Artgenossen)
- Hundetraining
Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Weimaraners
Pflege | Gering |
tägliche Aktivitäten | Hoch |
Gassi gehen | Hoch |
Erziehung | Mittel |
Anforderungen an den Hundehalter
Stadttauglichkeit
Generell ist es immer schwierig, einem Hund die Stadttauglichkeit abzusprechen, denn mit dem entsprechenden Aufwand von klein auf in Sachen Prägung, Habituation und Sozialisierung und ausreichenden Möglichkeiten, seinem Hundepartner den notwendigen Umfang im Hinblick auf dessen art- und rassegerechte Auslastung zukommen zu lassen, kann man auch eine eher ungeeignete Rasse mit Abstrichen fit für das Stadtleben machen.
Dennoch ist der Weimaraner von jeher für das Leben in der Natur mit überwiegend jagdlicher Verwendung und Arbeitseinsatz geschaffen worden. Die graue Eminenz ist ein auf Leistung getrimmte Jagdhunderasse, die idealerweise regelmäßig im Revier geführt wird und sich somit viel im Wald, Feld, Flur und zuweilen Wasser aufhält. Der Weimaraner liebt Mutter Natur, will sich dort regelmäßig aufhalten und bei adäquaten Aufgaben gefordert werden.
Und bedenkt man die langen Wege bei einem Wohnsitz in der Stadt, bis man den nächstgelegenen Wald, eine Hundewiese, sonstige geeignete Freiflächen, den Hundesportverein oder Hundeplatz für die Aktivitäten und den Auslauf erreichen kann, braucht es viel Zeit und gute Nerven. Zudem muss in aller Regel ein ausreichend großes KFZ her, da in vielen Städten das Fahren mit Bus, Bahn und Metro mit einem Hund der Kategorie "Weimaraner" untersagt ist. Und dann haben wir uns noch nicht ausgemalt, dass ihr mit voller Jagdmontur ins Revier wollt...
Und aus diesen Gründen heraus, wünschen wir dem Kurz- und Langhaarweimaraner eher ein Hundeleben auf dem Land, sprich es ist ein Lebensmittelpunkt außerhalb der Stadt zu bevorzugen.
Aber nochmals, wenn Zeit und Mühe keine Rolle spielen und der Weimaraner-Besitzer in der Lage ist, trotz Stadtwohnung oder Haus am Stadtrand, seinem Hund die Bewegung und Beschäftigung täglich zu ermöglichen, die der Weimaraner rassetypisch benötigt, dann ist das Wohnen in der Stadt durchaus denkbar.
Aus unserer Sicht ist und bleibt aber der Weimaraner kein typischer Stadthund und daher wollen wir unsere Einstufung in Sachen Stadttauglichkeit eher gering bis mittelmäßig bewerten.
Platzbedarf Wohnung
Wie wie in unseren bisherigen Ausführungen bereits mehrfach geschrieben haben, sind wir Weimaraner groß und brauchen angemessenen Platz um uns frei und unbedrängt bewegen zu können. Dies gilt natürlich auch für den Wohnraum in unserem Zuhause - wir wollen uns schließlich wohl und nicht wie die Sardine in der Büchse aufgehoben fühlen.
Ferne sind ausreichende Ruhe- und Rückzugsorte nötig. Die brauchen wir, um uns zurückziehen zu können und Ausweichmöglichkeiten zum Schlafen zu finden.
Dementsprechend ist der Platzbedarf ist hoch.
Platzbedarf Garten
Je größer der Garten, desto angenehmer für uns. Der Garten ersetzt allerdings nicht das passende Areal um uns unsere rassespezifische und adäquate Auslastung zukommen zu lassen, außer ihr seid Großgrundbesitzer mit Wald- und Feldbestand.
Für zwischenzeitliche Trainings, Hundespiele, ein Schläfchen im Schatten oder ein Sonnenbad im Frühling, ist der Garten allerdings ideal.
In der Not können wir hier uns etwas beschäftigt und bewegt werden, wenn es die Situation erfordert, auch unser Geschäft verrichten.
Den notwendigen Platzbedarf würden wir mit mittel bis groß bezeichnen, da der Garten eine reine Ergänzung bietet, aber bestenfalls angemessen groß für unsere Rasse ist.
Zeitaufwand Erziehung
Soll der Weimaraner tatsächlich als vielseitiger Jagdhund aktiv eingesetzt werden, so ist eine Jagdhundeausbildung mit Brauchbarkeitsprüfung zwingend vorgeschrieben, die natürlich auf Grund der Ausbildungsthemen ausreichend Zeit benötigt.
Wird der Weimaraner aber nur als Familien- und Begleithund angeschafft und es werden zunächst nur die Erziehungsgrundlagen inkl. Prägung, Habituation, Sozialisierung, Grundgehorsam, Stubenreinheit, Leinenführigkeit, Freifolge, Impulskontrolle und idealerweise ein Antijagdtraining etc. angestrebt, so ist der Zeitaufwand deutlich kleiner, aber nicht weniger anspruchsvoll, um den Weimaraner zu einem alltagstauglichen und führigen Hund zu erziehen - Hundeerfahrung erleichtert den Angang sicherlich und wird mit größter Wahrscheinlichkeit schneller zum erwünschten Erfolg und den anvisierten Trainingszielen führen.
Kurz und knapp: Letztlich kommt es also auf die angedachte Verwendung des Weimaraners an, wie der jeweilige Hund veranlagt ist, in der Zusammenarbeit mit seinem Bezugsmenschen funktioniert und wie die Kompetenzen und die Persönlichkeit des verantwortlichen Halters ausschaut.
Zeitaufwand Gassi
Am Vormittag und Nachmittag sind mindestens 1-2 Gassirunden angesagt. Spät abends vor der Nachtruhe ebenfalls.
Sollte euer Weimaraner natürlich üpber Tag zu diversen Aktivitäten unterwegs sein und im Rahmen dieser die Gelegenheit haben, seinem Toilettengang stressfrei nachzugehen, reduziert sind der Gassibedarf.
Aufwand für Gassi ist prinzipiell hoch.
Zeitaufwand tägliche Beschäftigung
Der Zeitaufwand für die täglichen Aktivitäten rund um die artgerechte Haltung eines Weimaraners ist hoch.
Ob bei der Jagd, dem Hundesport oder sonstigen alternativen Freizeitbeschäftigungen im privaten Umfeld, der Weimaraner will arbeiten, gefordert und gefördert werden.
Um also seinem Bewegungsbedürfnis, den natürlichen Trieben und Instinkten gerecht zu werden, wird ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Auslastungsprogramm zusammengestellt werden müssen, damit die Rasse voll auf ihre Kosten kommt. Ein guter Mix an Beschäftigungsformen, die Körper und Geist einbeziehen, sind ideal, um dem Weimaraner auf kontrollierte Weise, seine rassegerechte Plattform zu bieten, um sich einbringen, entfalten und ausleben zu können.
Dafür muss der Halter ausreichend Zeit im Tagesplan freihalten.
Zeitaufwand Pflege
Das Fell ist wie für einen Jagdhund üblich, sehr resistent, widerstandskräftig, schmutzabweisend und folglich pflegeleicht.
Dem Weimaraner vom Schlag Kurzhaar, genügt ab und an gut gebürstet zu werden, um etwaigen Dreck auf dem Fell auszukämmen. Der kurzhaarige Weimaranrer trägt nur mäßig oder gar keine Unterwolle, so dass der Pflegeaufwand des Haarkleids sich völlig in Grenzen hält.
Beim Weimaraner in der langhaarigen Varietät, sollte man das Bürsten und Kämmen häufiger vornehmen. Denn dass mittellänge Haar braucht etwas mehr Pflegezuwendung, um sauber und gepflegt zu wirken.
Zur weiteren Hundepflege gehören das Säubern und Kontrollieren der Ohren, Zähne, Augen, Haut und Pfoten inkl. Ballen, Zehen und Krallen.
Um mehr über die einzelnen Bereiche der Hundepflege zu erfahren, habt ihr die Möglichkeit unseren ergänzenden Artikel zu lesen.
Der Pflegeaufwand ist beim Weimaraner im Gesamten gering bis mittel.
Kostenaufwand Pflege
Der Kostenaufwand für die Pflege, sowohl für den Kurzhaar-Weimaraner und den Langhaar-Weimaraner ist gering. Denn im Normallfall werdet ihr sicherlich die anstehenden Pflegeaufgaben selber übernehmen und nur zu Beginn ein paar Pflegeutensilien kaufen.
Solltet ihr trotz des mäßigen Pflegeaufwands auf einen Hundesalon zurückgreifen wollen, werden die Kosten zwar durch die Inanspruchnahme eines externen Dienstleisters höher ausfallen, aber immer noch im Rahmen sein.
Kostenaufwand Ernährung
Der Weimaraner ist ein aktiver und lebhafter Hund, der bewegt und beschäftigt werden will, es gewohnt ist als Arbeitshund oftmals im Revier seinen jagdlichen Aufgaben nachzugehen, die ihn bei Laune halten und trotz der anspruchsvollen und energieraubenden Tätigkeiten, zu seinem gesamten Wohlbefinden beitragen. Damit er aber auch stets leistungsfähig bleibt, sei es für die Jagd oder den Hundesport, muss ihm die verbrannte Energie mittels hochwertigen und inhaltsstoffreichen Hundefutter wieder zugeführt werden - denn nur so können die Batterien und Energiereserven wieder aufgeladen werden, damit der Weimaraner allzeit für Höchstleistungen bereit bleibt.
Wieviel Futter und welche Futterzusammenstellung euer Weimaraner am Ende des Tages benötigt, hängt von einigen Faktoren ab. So spielen der tatsächliche Aktivitätsgrad und die Verwendung eine Rolle, aber auch Lebensphase und Alter, Gesundheitszustand, Unverträglichkeiten etc. entscheiden mit, was und in welcher Menge gereicht werden sollte.
Und ob ihr dann letztlich auf das Barfen oder klassische Industriehundefutter zurückgreift, bleibt euch und euren Vorstellungen überlassen, kann aber ebenfalls nochmals ein Kriterium beim monatlichen Kostenaufwand ausmachen.
Generell würden wir aber die Kosten für Fütterung eures Weimaraners eher als hoch einstufen.
Noch ein paar Tipps und Ratschläge in Sachen Ernährung findet ihr hier.
Kostenaufwand Erziehung
Wird der Weimaraner von seinem Halter für die ursprünglich angedachte Verwendung als Jagdhund angeschafft und entsprechend ausgebildet und eingesetzt, so wird der Kostenaufwand für die entsprechende Jagdhundeausbildung und Brauchbarkeitsprüfung hoch sein.
Wird der Weimaraner hingegen an Nichtjäger abgegeben, so kommt es auf das angestrebte Erziehungslevel und Ausbildungsziel eines jeden einzelnen Halters an. Soll zunächst nur das kleine Hunde-Einmaleins mit Welpenschule, und Junghundekurs für den weiteren Aufbau des Sozialverhaltens und regelmäßigen Hundekontakt zum Erlernen der innerartlichen Umgangsnormen sowie einigen Lerninhalten der Grundausbildung inkl. Grundgehorsam angesagt sein, sowie ein Antijagdtraining erstmal die Grundbasis für das Halten und Führen des Weimaraners beinhalten, so werden die Kosten eher gering bis max. mittel ausfallen - letztlich hängt dies neben angestrebten Ausbildungszielen, maßgeblich am jeweiligen Hund, Mensch und deren Teamfähigkeit.
Kostenaufwand Gesundheit
Die regelmäßigen Gesundheitschecks beim Tierarzt gehören zur Haltung eines Weimaraners dazu. Allerdings wird hier in der Regel nicht viel auf Herrchen und Frauchen zukommen, da wir Weimaraner-Hunde überdurchschnittlich gesunde und fitte Hunde sind.
Wurmkuren und die vorgeschriebenen und notwendigen Impfungen sind Pflicht.
Wird der Weimaraner im Wald, Feld oder Flur bei der Jagd geführt oder regelmäßig dort im Rahmen der Freizeitbeschäftigungen zum Auslauf verbracht, sollte auf Grund des hohen Zeckenaufkommens auf regelmäßige Antiparasitika Wert gelegt werden, denn auch der Hund ist nicht vor einer Borreliose oder anderen Infektionskrankheiten durch Zeckenbisse immun.
Die Kostensituation ist für die Gesundheit und die tiermedizinischen Maßnahmen gering.
Anforderungen an die Umgebung
Stadttauglichkeit | Mittel |
Platzbedarf Wohnung | Hoch |
Platzbedarf Garten | Hoch |
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