Dilute-Gen bei Hunden

Was ist das Dilute-Gen im Hinblick auf Hunde?

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Zuletzt aktualisiert am: 28.5.2024

Junger Weimaraner steht vor einem Baum und schaut in die Kamera.jpg
Synonyme
  • Dilutations-Gen
  • Verdünnungs-Gen

Die Bezeichnung Dilute-Gen, auch Dilutations-Gen oder Verdünnungs-Gen, wird einem Sammelsurium von Genen zugesprochen, die durch ihre genetische Veränderung (Mutation) Auswirkungen auf die Pigmentierung des Haars von Tieren im Allgemeinen und in unserem Fall auch beim Hund haben, die zu einer Verdünnung des Farbstoffs führt, wodurch die betroffenen Fellbereiche aufgehellt werden. Sprich die Intensität der Fellfarbe wird durch das Dilute-Gen maßgeblich beeinflusst und verwässert.

Dabei sorgt das Gen D für eine intensive Pigmentierung und Farbstoffversorgung, das Gen d hingegen für eine "Unterversorgung" an Pigment, wodurch der Farbstoff abgeschwächt und verdünnt ist, folglich aufgehellt wird.

Das Dilute-Gen sorgt für ein Verklumpen der Farbpigmente, wodurch die Verdünnung resultiert und die betroffenen Haare aufhellt.

Damit die Anlage für die Farbverdünnung durch das Dilute-Gen an die Nachzucht weitervererbt wird, müssen durch Vater- und Muttertier das Gen d reinerbig (homozygot) weitergegeben werden, also in dd (Hündin d/Rüde d). Liegt eine Mischerbigkeit (heterozygot) D/d vor, liegt die Wahrscheinlichkeit für die Weitervererbung an die Welpen nur bei 50%.

Das normale D-Allel, also die unveränderte Form, wird auf Grund seiner Ursprünglichkeit als Wildtyp bezeichnet und liefert der Fellfarbe seine volle Ausprägung. Das veränderte und defekte d-Allel hingegen verdünnt und verblasst die Pigmentierung, was zu der besagte Farbaufhellung führt.

Aber nicht nur die Haar- bzw. Fellfarbe verändert sich durch Farbverdünnung, sondern auch die Haptik, denn das betroffene Haar wirkt feiner und weicher. Zudem sind durch die Farbverdünnung auch Körpermerkmale wie Haut, Schleimhaut, Nase/Nasenspiegel, Lefzen, Ballen und die Augen/Iris betroffen.

Farblich führt die durch das Dilute-Gen verursachte Aufhellung u.a. zu folgenden Farbergebnissen in unterschiedlichen Farbnuancen, da es sowohl auf das schwarze Eumelanin als auch das gelblich/rote Phäomelanin einwirkt:

  • Schwarz wird in der Gestalt verdünnt und aufgehellt, dass die Farben Silber wie beim Weimaraner, Blau wie bei der Deutschen Dogge und Grau wie bei vielen Rassehunden das Fell des Hundes schmücken.
  • Braun wird in den unterschiedlichen Tönen erzeugt, die zu Fellfarben wie Isabellfarben oder Lilac führen.
  • Rot wird durch die Aufhellung zu Farbschlägen wie Falb, Fawn bei der Französischen Bulldogge oder Apricot beim Pudel führen.

Liegt eine Dilutations-Mutation vor, kann der Hund unter Umständen an einer Colour Mutant Alopecia (CMA) erkranken, die als Folge irreversiblen Haarausfall nach sich zieht. Des Weiteren können Haarfollikelinfektionen das Krankheitsbild zusätzlich prägen. Laut einem von der Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT) publizierten Merkblatt mit dem Titel "Qualzucht und Erbkrankheiten beim Hund" der tritt die CMA-Krankheit rassebedingt mal häufiger und mal reduzierter zum Vorschein. So sind z.B. beim Dobermann und Labrador Retriever eine stärkere Verbreitung zu konstatieren, hingegen sind die blaue Deutsche Dogge und der Weimaraner davon nahezu nicht betroffen.

Weitere mögliche Krankheiten sind u.a. die Alopezie (Colour Diluton Alopecia) (CDA), die durch die Mutation im MLHP Gen herrührt und eine Verhornungsstörung des Haarfollikelepithels darstellt. Die Folge sind u.a. Haarausfall, Hautentzündungen und Ekzeme, sowie bakterielle Infektionen.

Mehr zum Thema Qualzucht haben wir in einem gesonderten Artikel mit dem Titel "Qualzucht – Wie Hunde unter der Qualzucht leiden" ausgeführt, um auf etwaige Probleme im Hinblick auf extreme Zuchtmerkmale hinzuweisen.

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