Pudel

Intelligente und varietätenreiche Rasse aus Frankreich

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Zuletzt aktualisiert am: 23.11.2023

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Das wichtigste in Kürze

  • Sehr beliebte Hunderasse (Top 10)
  • Varietätenreich (diverse Größen-, Schur- und Farbvarietäten)
  • Hochintelligent, lern- und dressurbegabt, loyal und treu
  • Aristokratisches Aussehen mit stolzem Auftreten
  • Braucht Bewegung und Kopfarbeit

Der Pudel ist eine der intelligentesten Hunderassen mit einer langen Rassegeschichte und einer wahrhaft aristokratischen, würdevollen und edlen Erscheinung. Hinzu kommt sein unverwechselbares Aussehen auf Grund seines lockigen Haarkleids, dass er je nach Gusto besonders am Kopfbereich, den Läufen und der Rute üppiger und gestylter trägt. 

Da es den Pudel in 4 verschiedenen Größenvarietäten gibt, dem Großpudel, Kleinpudel, Zwergpudel und Toypudel, ist er sehr flexibel und vielseitig je nach Verwendungswunsch und individuellen Lebensbedingungen, als wunderbarer, sanfter und freundlicher Sozialpartner bestens zu integrieren. Auch im Hinblick auf die Fellfarbe ist sicherlich für jeden Geschmack die richtige Variante zu finden, schließlich sind Farbschläge wie schwarz, braun, apricot nur eine kleine Auswahl an möglichen Fellfarben.

Was der Pudel aber sonst noch alles kann, welche körperlichen Eigenschaften und Wesensmerkmale zu überzeugen wissen, wie diese im Alltag für dessen Auslastung artgerecht eingesetzt werden können, findet ihr neben vielen weiteren wissenswerten Infos rund um Rassegeschichte, Erziehungsfragen, Anforderungen an Halter, Krankheiten etc. in den weiteren Ausführungen. 

Es lohnt sich, da ihr mit unserem detaillierten Rasseporträt zum Pudel einen guten Überblick über diese wunderbare Rasse bekommt. Viel Freude beim Lesen!

Nummer: 172
Gruppe: 9. Gesellschafts- und Begleithunde
Sektion: 2. Pudel
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Frankreich
Patronat -
Verwendung

Gesellschafts- und Begleithund

Datum der Veröffentlichung 3. November 2014
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 1. Januar 1955
Link zum FCI-Standard FCI - Pudel

Wie entstand unser Rassenname?

Die Ursprünge der Pudel oder Caniche, wie wir im offiziellen Ursprungsland unserer Rasse Frankreich genannt werden, sind sehr nebulös, da unsere Rasse sehr alt ist. 

Das deutsche Pudel und englische Poodle leitet sich vom altdeutschen Wort „puddeln“ für im Wasser planschen ab.

Im Französischen leitet sich unser Rassename von Cane für Ente ab.

Welches Problem sollten wir lösen?

Wenn man die französische und deutsche Bezeichnung gemeinsam betrachtet, kommt man schnell darauf, was unsere ursprüngliche Aufgabe war: Wir wurden für den Apport von Federwild, scheinbar primär Enten, aus Gewässern genutzt. Noch heute verweisen Redewendungen wir „wie ein begossener Pudel“ oder „klatsch pudel nass“ auf diese Zeit, als Pudel noch regelmäßig als aktive Jagdhunde im Wasser waren.

Wie wurden wir eingesetzt?

Zunächst als apportierende Jagdhunde bei der Wasserjagd auf Enden und andere Wasservögel. Später sollen wir auch als Hütehunde gedient haben, allerdings konnte das nie bewiesen werden.

Im 18. Jahrhundert waren wir in Deutschland dann sehr verbreitet und äußerst populär, aber wohl da schon nicht mehr als Jagd-, sondern schon als Begleit- oder Gesellschaftshund, da unsere Jagdpassion bei der Fortzüchtung schon auf der Strecke geblieben war. In dieser Zeit spielten wir sogar in der Kunst eine Rolle, beispielsweise erschien dem Dr. Faust bei Goethe der Teufel in Form eines Pudels, als des Pudels Kern und Ludwig van Beethoven schrieb das Lied Elegie auf den Tod eines Pudels.

Von der Kunst aus ging es an die Höfe Europas, wo wir als Gesellschaftshund sowohl den Damen als auch den regierenden gefielen, so war der Pudel Filou König Ludwig XIV Lieblingshund. 

Aufgrund unserer Intelligenz wurden wir auch früh vom Zirkus entdeckt, da man uns leicht dressieren und Kunststücke beibringen konnte.

Wo stammen wir her?

Der Ursprung unserer Rasse bleibt in grauer Vorzeit nebulös. 

Es gibt Stimmen, die behaupten, dass Pudelähnliche bereites im antiken Griechenland und Rom abgebildet wurden. 

Andere sagen, dass es im westlichen Europa bis ins frühe Mittelalter keine Pudel gab, aber die Mauren im 6. Jahrhundert eine Vorläuferrasse aus Nordafrika auf die Iberische Halbinsel mitbrachten.

Aus diesen sei dann in Frankreich der Pudel hervorgegangen.

Andererseits wurden im Spätmittelalter viele Kunstwerke in Deutschland geschaffen, auf denen Pudel abgebildet waren. So hat beispielsweise Tilman Riemenscheider um 1489 ein Grabmal geschaffen und Albrecht Dürer um 1500 mehrere Bilder mit einem Pudel gemalt.

Erst seit 1936 wird Frankreich, nach einem Verzicht Deutschlands, offiziell als Herkunftsland unserer Rasse geführt.

Die ebenfalls von der FCI anerkannte Rasse "Barbet" gilt als Vorfahre und prägt die Eigenschaften des Pudel bis heute.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Für viele im Wasser apportierenden Hunde gilt der Barbet als Urahn. So auch für uns Pudel, so sagt es wenigstens der Rassestandard.

Der Barbet seinerseits soll vom Wasserhund abstammen, der erstmals im 6. Jahrhundert während der Besetzung der Iberischen Halbinsel durch die Mauren von Nordafrika auf die Iberische Halbinsel gebracht wurde und dort diverse Wasserhunderassen begründete.

Einer anderen Theorie zu Folge brachten die Türken im Rahmen ihrer Exporte von Merinoschafen nach Spanien die Wasserhunde mit dorthin.

Aus den oben schon erwähnten künstlerischen Darstellungen lässt sich schließen, dass der Kleinpudel die ursprüngliche Größe aller Pudel repräsentierte und die Großpudel und Zwerggpudel erst später herausgezüchtet wurden. Zuletzt kam der Toypudel in den 1990er Jahren hinzu.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Genau zu sagen weiss man es nicht, da wir schon als Rasse existierten, bevor es sowas wie Rassestandards gab. Es scheint aber, dass wir unseren Siegeszug aus dem muslimischen Raum über Spanien nach Frankreich und Deutschland weiter nach England antraten. Unter diesen Ländern sind wir von den miteinander verwandten und jagenden Adligen bei deren Umzügen von Land zu Land im Laufe der Jahrhunderte verbreitet worden.

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Aktuelles zum Pudel

Wie beliebt ist der Pudel und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde unsere Rasse in Europa und den USA als Familienhund immer beliebter. In den 1960er Jahren waren wir auf dem Zenit, aber auch heute erfreuen wir uns noch einer breiten Beliebtheit als Familienhund.

Von der Intelligenz, der Feinfühligkeit und der feinen Nase her könnten alle Pudel auch zu Katastrophen, Leichensuch- oder Blindenführhunden ausgebildet werden, körperlich sind dazu aber nur die Königspudel ihrer Größe wegen in der Lage.

Zudem werden Pudel aller Varietäten regelmäßig auf Zuchtschauen und Hundeausstellungen präsentiert - sprich im Hinblick auf den Einsatz als Ausstellungshund angeschafft.

Verwendung heute

Von der Intelligenz, der Feinfühligkeit und der feinen Nase her könnten alle Pudel auch zu Katastrophen, Leichensuch- oder Blindenführhunden ausgebildet werden, körperlich sind dazu aber nur die Königspudel ihrer Größe wegen in der Lage. Sprich, die große Ausführung des Pudels findet man als Assistenzhund und Rettungshund beim Dienst am Menschen. Ferner eignen sie sich zur Ausbildung zum Therapiehund.

So leben wir heute primär als Familien- und Begleithunde und eignen uns unserer Lernfähigkeit wegen für alle Hundesportarten, vor allem aber, unserer Zirkustradition folgend, für Trickdog. 

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Wie ist es um die Physis des Pudels bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Pudel mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
12 - 15 Jahre
Hündinnen
12 - 15 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
23 - 62 cm
Hündinnen
23 - 62 cm
Gewicht
Rüden
2 - 25 kg
Hündinnen
2 - 25 kg

Schläge und Varietäten

Obwohl wir alle Pudel sind, gibt es im wahrsten Sinne des Wortes „große“ Unterschiede zwischen den einzelnen offiziell anerkannten Größenschlägen: Toypudel erreichen eine Schulterhöhe von zwischen 25 und 28 cm während die größten unter uns Königs- oder Großpudel genannt werden, weil sie zwischen 45 und 62 cm Widerristhöhe erreichen. Dazwischen liegen noch Klein- und Zwergpudel. 

Aus diesem Grund reicht unsere Rasse von den kleinen bis zu den mittelgroßen Hunden, je nach Größenschlag. Die Größe eines Hundes hat großen Einfluss auf alle mit der Körperlichkeit des Hundes zusammenhängenden Eigenschaften, angefangen bei der Lebenserwartung bis hin zum allgemeinen Erscheinungsbild.

Allgemeines Erscheinungsbild

In allen Größen wirken wir intelligent, elegant und munter. Charakteristisch ist außerdem unser weiches, lockiges Fell, das offen lockig oder, wenn es von geeigneter Beschaffenheit ist, Bob-Marley-mäßig geschnürt getragen werden kann. Unsere Augen sind schwarz oder braun, bei braunem oder apricotfarbenem Fell bernsteinfarben. Unsere Nasenschwämme sind immer schwarz und unseren Schwanz tragen wir stolz und hoch.

Dass größere Hunde wie der Großpudel imposanter wirken und bei Mitmenschen mit entsprechender Veranlagung mehr Ängste auslösen, als kleinere wie der Toypudel, ist verständlich. Umgekehrt wirken natürlich Zwergpudel süßer, possierlicher und knuddeliger als die größeren Kleinpudel.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke fein
Fellform lockig
Fellhärte weich
Felllänge lang
Unterwolle Nein
Fellmuster einfarbig, zweifarbig
Fellfarbe Schwarz, Braun, Weiß, Grau, Apricot, Falb, Tan (Loh)

Wie oben schon erklärt, tragen die meisten Pudel ihr dichtes, wollig-krauses Fell offen. Neigt das Haar aber zu Verfilzungen, kann es auch in Schnüren, die Rasta-Zöpfen ähneln, getragen werden. 

In jedem Fall ist es aber so, dass sich unser Fell nicht selbst erneuert: Wir haaren nicht. Das hat für Reinlichkeitsfans den Vorteil, dass in der Wohnung im Allgemeinen und in Sofas etc. im Speziellen keine Haare zu entfernen sind. Für Allergiker bergen wir den Vorteil, als nicht oder gering allergieauslösend zu gelten.

Andererseits ist unser Fell daher pflegeintensiv: Wir müssen häufig geschoren werden, da unser Fell sonst immer weiterwächst. Geschoren wurden schon unsere Urahnen, die noch als Apportierhunde ins Wasser gingen: Wenn Du mal in voller Montur ins Wasser gesprungen bist, weißt Du, dass es sich mit einem dicken Wollpulli nicht gut schwimmen lässt.

Für die Zulassung als Zuchthund im Rahmen der FCI-Bestimmungen ist es u. a. erforderlich, im Rahmen von Zuchtschauen in Übereinstimmung mit den Rassestandards als zuchtfähiger Hund eingestuft zu werden. In unserem Rassestandard ist festgelegt, welche Arten von Schuren für solche Ausstellungen erlaubt sind. An diese Vorschriften musst Du Dich aber nicht halten, wenn Du Deinen Pudel nicht zur Zucht anmelden willst, solange Du Deinen Pudel ausreichend pflegst.

Der internationale Rassestandard sagt außerdem, dass nur einfarbige Pudel zur Zucht zugelassen werden, wobei die Farbe am ganzen Körper in seiner Tönung regelmäßig sein muss. Die sechs zulässigen Farben sind folgende:

Rein weiß und rein schwarz sowie reines, ziemlich dunkles, und warmes Braun, das nicht hell sein oder ins Beige übergehen darf.

Ein Grau, das weder ins Schwarze noch Weiße gehen darf.

In apricot darf der Pudel auch weder ins Beige, Cremefarbene oder Rotfalbene übergehen, das seinerseits nicht ins apricotfarbene übergehen darf.

In Deutschland wurden aber auch zweifarbige Pudel in den Farbkombinationen schwarz/loh-farben und die Harlekin genannte Kombination schwarz/weiss durch den VDH zugelassen und mit einem nationalen Standard spezifiziert:

Die mit ca. 60 % der Fläche vorherrschende Grundfarbe bei den Harlekin-Pudeln weiß und setzt sich trennscharf von den insgesamt eine Fläche von 40 % bildenden zwei oder drei schwarzen Platten ab. Einzige Ausnahme ist der schwarze Kopf, an dem ein weißer Bart und eine weiße Linie von der Nase zum Hals oder ein weißer Punkt auf der Krone des Kopfes vorkommen kann. Reinweiß müssen die Bestandteile der Unterseite sein: Läufe, Brust und Unterbauch. Ein Harlekin mit zwei schwarzen Platten sollte diese entweder nebeneinander vom Widerriste bis zur Schulter oder von der Nierengegend bis zur Hinterhand haben. Hat ein Harlekin drei schwarze Platten, sollen diese gleichmäßig über den Rückenverlauf verteilt sein. Auch eine durchgehende Platte auf dem Rücken wird toleriert.

Bei schwarz/lohfarbenen Pudeln hingegen ist mit einem Anteil von 80 % schwarz vorherrschend. Auf der Innenseite der Ohren, am Unterkiefer, an den Wangen, an den Augenbrauen, auf beiden Seiten der Brust, an allen Beinen und am Hintern wird das Schwarz in symmetrischer Anordnung durch ein sattes Loh unterbrochen, das in Summe nur 20 % der Fellfläche ausmacht.

Körpermaße

Die Körpermaße und auch die Lebenserwartung eines Pudels hängen klar davon ab, welchem Größenschlag er angehört:

  • Groß- oder Königspudel erreichen

    eine Widerristhöhe von 45-62 cm
    eine Lebenserwartung von bis zu 12 Jahren
    ein Körpergewicht von 22-30 Kg.

  • Kleinpudel erreichen

    eine Widerristhöhe von 35-45 cm
    eine Lebenserwartung von 12-15 Jahre
    ein Körpergewicht von 7-12 Kg

  • Zwergpudel erreichen

    eine Widerristhöhe von 28-35 cm
    eine Lebenserwartung von 12-15 Jahre
    ein Körpergewicht von 3,5-7 Kg

  • Toypudel erreichen

    eine Widerristhöhe von 24-28 cm
    eine Lebenserwartung von 12-15 Jahre
    ein Körpergewicht von 2-5 Kg

Pudel, die kleiner als ein Toypudel sind, werden nicht zur Zucht zugelassen, aber als Teacup- oder Teetassenpudel bezeichnet.

Aufgrund dieser Größenbandbreite finden sich Pudel, die sehr kleine, kleine, mittelgroße oder große Hunde sind.

Stärken

Pudel verlieren keine Haare.

Zudem ist die Rasse für potentielle Hundekäufer und Pudelliebhaber dahingehend interessant, da sie über alle Varietäten hinweg in verschiedenen Größen verfügbar ist und sich damit bestens in verschiedene Haushalte mit unterschiedlichen  Lebensbedingungen integrieren lässt.

Die größeren Varietäten und Schläge zeichnen sich durch ihre Sportlichkeit und Ausdauer aus.

Die Toypudelvarietät bringt wenig Bewegungsbedarf mit, wodurch sich diese Variante auch für ältere Menschen und Personen mit reduziertem oder eingeschränkten Aktivitätsgrad eignet.

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Flinkheit
  • Geländegängigkeit
  • große Sprungkraft
  • Schnelligkeit
  • schubvolle Beschleunigung
  • Sprinter
  • Wendigkeit
  • gute Schwimmer
  • Apporttauglichkeit
  • Agilität
  • Sportlichkeit
  • Allergikerverträglichkeit
  • kaum Hundegeruch
  • kein Haarverlust
  • kein Sabber
  • guter Geruchssinn

Schwächen

  • hoher Pflegeaufwand

Schwächen

Einzige Schwäche des Pudels ist die regelmäßig notwendige aufwändige Fellpflege.

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Pudel: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Pudel aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Mittel
Willenstärke -
Allein zuhause Gering
Verfressenheit Mittel
Jagdtrieb Gering
Wachsamkeit Hoch
Streuner-Trieb Mittel
Bewegungsbedürfnis Hoch
Verspieltheit Hoch
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Unabhängig von der Größe, sind wir alle recht fix im Kopf, was Dir vor allem Bei der Erziehung Deines Pudels entgegenkommt, da wir auf Grund dieser Intelligenz sehr lernfähig sind. Wir eignen uns sogar, im Zirkus Tricks vorzuführen. Das ermöglicht es Dir, Deinem Pudel eine Menge Tricks beizubringen, beispielsweise die Namen von Gegenständen, die er Dir auf Zuruf bringt. 

Da unsere Intelligenz und Lernwilligkeit herausgefordert werden möchte, ist es wichtig, dass Du Deinen Pudel tatsächlich geistig beschäftigst, damit er sich nicht langweilt und seine Intelligenz in kreative Aufgabenbeschaffung umsetzt, da die selbstgesuchten Aufgaben Dir nur selten gefallen werden.

Temperament

Von verspielter Agilität sind wir Pudel über alle Größen hinweg. Generell nimmt das Temperament aber mit der Größe des Pudels ab: Während quirlig eine passende Beschreibung für einen Toypudel ist, trifft beim Großpudel lebhaft und gelassener zu. 

Allein zuhause

Pudel sind generell sehr menschenorientiert, was uns zu guten Familienhunden macht. Daher sind wir aber auch nicht so gerne allein: Eine Zwingerhaltung kommt für uns gar nicht in Frage. Bei ausreichender Auslastung und früher, schrittweiser Angewöhnung können wir aber während Deiner arbeitsbedingten Abwesenheit alleine bleiben. Vielleicht ist das aber vor allem bei Zwerg- und Toypudeln gar nicht nötig, weil Du diese gut zur Arbeit mitnehmen kannst und sie bei guter Erziehung nicht weiter auffallen.

Verfressenheit

Grundsätzlich gelten Pudel als nicht sonderlich verfressen. Was die Futtermenge angeht, ist klar, dass der Futterbedarf in einem direkten Verhältnis zur Größe steht und vom Kalorienverbrauch und somit von der Auslastung abhängt.

Jagdtrieb

Im Laufe der Zuchtgenerationen, die aus unserer Wasservögel apportierenden Rasse gesellige Begleit- oder Gesellschaftshunden machte, ging unser Jagdtrieb größtenteils verloren und wurde in Spieltrieb verwandelt, sodass wir heute viel Spaß an allen Apportspielen haben.

Insgesamt kann man Pudel aber auch abgeleint gut führen, da wir recht gehorsam sind und uns meist gut abrufen lassen.

Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel und so können vor allem bei Zwergpudeln jagdliche Ambitionen beobachtet werden, die das Abrufen erschweren.

Wachsamkeit

Obwohl wir sehr menschenfreundliche Hunde sind, die auch auf fremde Menschen eher freundlich und aufgeschlossen reagieren, kannst Du Deinen Pudel zum Wachhund ausbilden. 

Deinen Königspudel kannst Du auch zum Schutzhund ausbilden, der dann auch Mannschärfe entwickelt und Eindringlinge nicht nur anbellt. Er kann dann das ganze Grundstück bewachen, möchte aber dennoch nicht ausschließlich draußen oder in einem Zwinger leben, da er ja bei seinen Menschen sein will.

Kleinpudel können zu veritablen Wachhunden im Haus ausgebildet werden, die aber auch dann nicht angriffslustig auf ungebetene Gäste reagieren, sondern diese durch Anbellen einschüchtern und Dich auf sie aufmerksam machen.

Die kleineren Zwergpudel können zwar auch bellen, wirken aber auf Eindringlinge nicht besonders respekteinflößend, während Toypudel sich auf Grund ihrer Neigung zur Ängstlichkeit eher verstecken, als Laut zu geben und sich daher nicht als Wachhunde eignen.

Streuner-Trieb

Der sich häufig aus jagdlichem Stöbertrieb ergebende Hang zum Streunen ist in unserer menschenbezogenen Rasse nicht sehr ausgeprägt, vor allem dann nicht, wenn Du Deinen Pudel spielerisch forderst und unser Bewegungsbedürfnis befriedigst.

Bewegungsbedürfnis

Im Verhältnis zu unserer jeweiligen Größe bringen wir ein großes Bewegungsbedürfnis mit. 

Aber selbst Großpudel, mit denen John Suter erfolgreich Schlittenrennen über Distanzen von mehr als 800 Kilometern in Alaska und Minnesota fuhr, und die damit das größte Bewegungsbedürfnis unter allen Pudel Variationen besitzen, können mit regelmäßigen und langen Spaziergängen gut ausgelastet werden. Nach entsprechender Ausbildung eignet sich der Königspudel auch als Fahrrad- oder Reitbegleiter. Ein Garten mit ausreichend Platz zum Toben kommt uns natürlich sehr entgegen. Und gegen Auslastung im Rahmen aller gängigen Hundesportarten haben wir auch nichts.

Kleinpudel benötigen schon weniger Auslauf als Königspudel, eignen sich aber immer noch ideal als Joggingbegleiter und auch Hundesport macht uns viel Spaß. 

Mit einem Zwergpudel solltest Du lange Spaziergänge machen und kannst Hundesport mit ihm machen.

Toypudel benötigen für Ihre Größe zwar auch viel Bewegung, eigenen sich ihrer Feingliedrigkeit und der damit verbundenen höheren Anfälligkeit für Verletzungen weniger für Hundesport, sodass der Bewegungsbedarf im Rahmen von Spaziergängen absolviert werden sollte.

Verspieltheit

Alle Pudelarten kannst Du auf dem Spaziergang oder daheim zusätzlich über Apportierspiele wie Stöckchen werfen auslasten, da wir jedem geworfenen Gegenstand hinterherrennen. 

Mut

Pudel sind generell keine schreckhaften Hunde. Wir haben keine Angst vor Menschmassen oder dem Straßenverkehr und stellen uns, wenn wir entsprechend ausgebildet sind, als Wachhunde Eindringlingen entgegen.

Einzig Toypudel bilden hier tendenziell eine Ausnahme und neigen Angst, die sich in höherer Nervosität zeigt und sie ihr Heil in einem Versteck suchen lässt.

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Unsere Fixierung auf Menschen lässt uns andere Hunde als nicht so spannend empfinden, weshalb wir im Allgemeinen auf andere Hunde zurückhaltend reagieren.




Freundlichkeit zu Hunden

Treffen wir auf andere Hunde, begegnen wir ihnen freundlich, auch, wenn sie uns nicht interessieren. 

Ähnlich verhalten wir uns auch Deinen anderen Haustieren gegenüber: Wenn wir sie spannend finden, werden wir unsere Neugier befriedigen und sie beschnuppern und sie beobachten. Aber normaler Weise wollen wir ihnen nicht ans Leder, dazu sind wir vom Wesen her zu freundlich und zu wenig Jagdhund.

Was Du aber besser beherzigst ist das erste Pudel-Gebot: Ich bin Dein Pudel und Du sollst keinen anderen Hund neben mir haben. Spaß beiseite: Auf andere Hunde können wir eifersüchtig werden, wenn wir Dich mit Ihnen teilen müssen, daher ist es besser, Pudel als Einzelhunde zu halten. 




Freundlichkeit zu Menschen

Da wir so auf Menschen bezogen sind und Dein Pudel vor allem Dir und Deiner Familie gefallen will, wird er Euch gegenüber auch sehr liebenswert sein. Selbst fremden Menschen gegenüber sind wir meist freundlich und nur unserer Gelehrsamkeit ist es zu verdanken, dass Du aus Deinem Pudel trotzdem einen Wachhund machen kannst.




Dominanz gegenüber Hunden

Wenn Pudel einem anderen Hund begegnen und sich in der Begegnung ein aufkommendes Problem abzeichnet, versuchen wir dem entsprechenden Hund eher aus dem Weg zu gehen, als es zu einer Konfrontation kommen zu lassen. Dominanzverhalten ist normalerweise keine unserer Charaktereigenschaften.




Dominanz gegenüber Menschen

Auch Menschen gegenüber zeigen wir normaler Weise keine Machtallüren, im Gegenteil, ist es unser Ziel, unserem Herrchen durch Gehorsam zu gefallen, da wir sehr auf Menschen fixiert sind.




Bindung zum Herrchen

Hat Dein Pudel erst einmal eine vertrauens- und gefühlvolle Bindung zu Dir aufgebaut, gibt es von seiner Seite aus nichts mehr, was ihn von Dir trennen könnte, vom natürlichen Lauf der Dinge einmal abgesehen. Dasselbe gilt auch für den Rest der Familie.




Erziehbarkeit

In Sachen Erziehbarkeit treffen sich bei uns Pudel die für Euch komfortable Kombination aus Wollen und Können: Wir wollen unseren Menschen gut gefallen. Wir wissen, das geht am besten, wenn wir gehorsam sind und dass Dominanz und Machtallüren eher hinderlich sind. Aber wir sind auch intelligent und sensibel genug, um schnell zu verstehen, welches Verhalten wir Euch nun genau zeigen sollen. 

Daher sollte es Dir nicht schwerfallen, Deinen Pudel zu einem wohlerzogenen Begleit- und Familienhund auszubilden, den Du überallhin gut mitnehmen kannst. Vor allem, wenn Du mit ihm eine Hundeschule besuchst, in der Dein Pudel Erfahrungen in kontrollierter Umgebung mit anderen Hunden sammeln kann und Du einige Kniffe und die notwendige Konsequenz für die Erziehung vermittelt bekommst. 




Kinderfreundlichkeit

Als Familienhunde, die Spaß an Kindern haben, bringen wir charakterlich eine Menge mit. Neben unserer schon gepriesenen Intelligenz, Gelehrsamkeit und Gehorsam, die Dir helfen, uns kindgerechtes Verhalten anzutrainieren, sind wir von Natur aus eher zärtliche und geduldige Tiere mit einer hohen Reizschwelle

Die Reizschwelle hängt natürlich auch an der Schmerzempfindlichkeit und damit an der körperlichen Robustheit. Fast alle Pudel sind sehr robust, allerdings sind größere Pudelvarianten auf Grund ihrer stabileren Knochen robuster als kleine. Gerade Toypudel weisen deswegen ein höheres Verletzungsrisiko auf und eignen sich weniger für den Umgang mit Kindern.

Andererseits sind Pudel für Kinder sicherlich verspielt genug und lieben es mit ihnen zu toben und uns Stöckchen werfen zu lassen. Außerdem sind wir lernfähig genug, uns auch von den kleinsten Menschen eine Menge Tricks und Unsinn beibringen zu lassen, da wir die Kinder nicht als Konkurrenz, sondern als „Mitherrchen“ ansehen und uns auch von dem Kind führen lassen.

Das setzt aber voraus, dass das Größenverhältnis zwischen Kind und Pudel stimmt: Wenn Euer Pudel zum Beispiel mal an der Leine zieht, sollte das Kinde den Pudel halten können.

Den besten Kompromiss aus robuster Größe und Beherrschbarkeit für ein Kind liegt also in den mittleren Größen Kleinpudel und Zwergpudel.

Aber selbst Pudel solltet Ihr nicht mit Euren Kindern alleine lassen, zumindest nicht, ohne dass Eure Kinder und Euer Pudel vorher ein Hund-Kind-Training absolviert haben, damit umgekehrt auch Eure Kinder lernen, wie sie mit ihrem Hund umgehen können und sollen. 




Sensibilität

Pudel sind recht sensible Hunde. Dein Pudel wir Trauer zeigen, wenn Du traurig bist oder ihm Anlass dazu gibst und Freude, wenn Du fröhlich bist und mit ihm Spaß machst.

Wenn Dein Pudel aber auf Dich verzichten muss oder Du Dich nicht genug um ihn kümmerst, kann ihn seine Sensibilität erst leiden und dann verhaltensauffällig werden lassen.

Sozialverhalten

Freundlichkeit Mittel
Dominanz Gering
Sozialverträglichkeit Gering

Freundlichkeit Hoch
Dominanz Gering
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Hoch
Kinderverträglichkeit Mittel
Sensibilität Hoch
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Was gibt es beim Pudel im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Pudels aufkommen?

Erziehungsthemen

Pudel lassen sich generell leicht erziehen. Vermittelt man uns konsequent, welches Verhalten von uns gewünscht wird, wollen und können wir schnell lernen. Mithilfe einer Hundeschule wird Dir die Erziehung noch leichter von der Hand gehen. 

Woran Du und Dein Pudelwelpe sich früh gewöhnen solltet, ist die Fellpflege. Da unser Fell mehrmals in der Woche intensiv gebürstet werden muss, was auch schon mal ein Ziepen verursacht, um es vor Verfilzung zu schützen, sollte Dein Pudel an die Prozedur früh gewöhnt werden.

Selbst wenn Dein Pudel einen für unsere Rasse großen Jagdtrieb hat, der es Dir schwermacht, Deinen abgeleinten Pudel zu Dir zurückzurufen, muss dafür normaler Weise kein spezielles Antijagdtraining absolviert werden. Meist hilft hier schon der Besuch eines allgemeinen Hundekurses in einer Hundeschule oder in einem Hundesportverein.

Solltest Du aber Deinen Pudel alleine mit Deinen Kindern lassen wollen, ist es sehr ratsam, vorher ein eingehendes Hund-Kind-Training zu absolvieren, damit Deine Kinder den richtigen Umgang mit dem Pudel lernen und Du einen Eindruck davon bekommst, ob Deine Kinder der Verantwortung, die ein Junior-Hundeführer trägt, schon gerecht werden und sie tragen können und wollen.

Erziehungsthemen

  • Antijagdtraining
  • Hund und Kind Training

Pudel - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Pudel ist eine beliebte Hunderasse, die für ihre Intelligenz, ihr freundliches Wesen und ihren athletischen Körperbau bekannt ist. Eine Besonderheit dieser Rasse ist ihr lockiges Fell, das regelmäßig gepflegt werden muss und in vier verschiedenen Typen vorkommt: den Großpudel, den Kleinpudel, den Zwergpudel und den Toypudeln. Diese Vierheit spiegelt die Vielfalt der Größen und Typen wider, wobei der Unterschied hauptsächlich in der Größe liegt. Eine weitere Einzigartigkeit des Pudels liegt in seiner genetischen Veranlagung für bestimmte gesundheitliche Probleme, wie z.B. Hüftdysplasie und bestimmte Augenerkrankungen. Trotz dieser Probleme sind Pudel jedoch allgemein gesunde und lebenslustige Hunde.

Sozialisation des Pudels

In Bezug auf die Sozialisierung ist es wichtig zu wissen, dass Pudel von Natur aus sehr menschenliebende Hunde sind. Sie genießen die Gesellschaft von Menschen und sind besonders gut darin, sich an das Leben in einer Familie anzupassen. Sie sind auch dafür bekannt, dass sie sich gut mit anderen Haustieren vertragen. Um jedoch sicherzustellen, dass Ihr Pudel sozial gut angepasst ist, ist es wichtig, dass er von klein auf Erfahrungen mit vielfältigen Umgebungen, Menschen und anderen Tieren macht.

Grundkommandos

In Bezug auf das Training ist der Pudel eine hochintelligente Rasse, die schnell lernt und darauf abzielt, ihrem Besitzer zu gefallen. Grundkommandos wie "Sitz", "Platz" oder "Hier" sind besonders wichtig und sollten frühzeitig trainiert werden. Pudel sind sehr lernfähig und reagieren gut auf belohnungsbasierte Trainingstechniken.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Gehorsamstraining ist ein essenzieller Bestandteil der Hundeerziehung. Bei Pudeln ist das nicht anders. Sie sind zwar von Natur aus sehr gelehrig, doch ohne ein solides Grunderziehung kann ihr intelligentes Wesen schnell in Sturheit umschlagen. Daher ist es wichtig, bereits im Welpenalter mit dem Training zu beginnen und es konsequent durchzuführen.

Das Leinentraining ist wichtig, um sicherzustellen, dass der Pudel ruhig und diszipliniert an der Leine läuft. Es verhindert, dass der Hund an der Leine zieht und ermöglicht entspannte Spaziergänge.

Spiel- und Apportiertraining

Spiel- und Apportiertraining ist besonders wichtig für Pudel wegen ihrer energetischen und verspielten Natur. Es unterstützt den Geist und Körper eines Pudels indem regelmäßige mentale und körperliche Stimulation geboten werden. Spielzeug ist ein hervorragendes Hilfsmittel für dieses Training. Apportierspiele stärken zudem die Bindung zwischen Hund und Halter.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Der varietätenreiche und aristokratisch anmutende Pudel stammt ursprünglich aus Frankreich und wurden u.a. für die Wasserjagd zum Apportieren von geschossenem Federwild eingesetzt. Heute ist der Pudel über alle Größenvarietäten hinweg, ein äußerst beliebter Alltagsbegleiter.

Sind Pudel gute Familienhunde?

Ja, Pudel sind ausgezeichnete Familienhunde aufgrund ihrer Intelligenz, ihres freundlichen Wesens und ihrer Loyalität.

Wie oft müssen Pudel gebürstet werden?

Pudel sind eine Rasse, die regelmäßige Pflege benötigt. Es wird empfohlen, sie mindestens alle zwei Wochen zu bürsten, um Verfilzungen und Knoten zu vermeiden. Wenn der Pudel jedoch langes Haar hat, sollte er öfter gebürstet werden, um Verfilzungen zu vermeiden. Es ist auch wichtig, die Ohren und Augen des Pudels regelmäßig zu reinigen und die Krallen zu schneiden. Eine regelmäßige Pflege hilft nicht nur, das Aussehen des Pudels zu verbessern, sondern auch seine Gesundheit zu erhalten.

Sind Pudel hypoallergen?

Ja, Pudel gelten als hypoallergene Hunde. Ihr Fell ist sehr dicht und lockig, was dazu führt, dass sie weniger Haare verlieren als andere Hunderassen. Außerdem produzieren sie weniger Hautschuppen und Talg, die allergische Reaktionen auslösen können. Allerdings kann keine Hunderasse als vollständig allergenfrei garantiert werden, da allergische Reaktionen auch von individuellen Faktoren abhängen können.

Welche Größen gibt es bei Pudeln?

Pudel sind in verschiedenen Größen erhältlich. Es gibt vier offiziell anerkannte Größenvarianten: Toy, Zwerg, Klein und Groß. Hier sind einige Informationen zu den einzelnen Größen:

  • Toy Pudel: Toy Pudel sind die kleinste Variante und wiegen normalerweise weniger als 3 kg. Sie haben eine Schulterhöhe von weniger als 28 cm.
  • Zwergpudel: Zwergpudel sind etwas größer als Toy Pudel. Sie haben eine Schulterhöhe von 28 bis 35 cm und wiegen normalerweise zwischen 3 und 7 kg.
  • Kleinpudel: Kleinpudel sind die mittlere Größe und haben eine Schulterhöhe von 35 bis 45 cm. Ihr Gewicht variiert normalerweise zwischen 7 und 12 kg.
  • Großpudel: Großpudel sind die größte Variante und haben eine Schulterhöhe von über 45 cm. Sie wiegen normalerweise zwischen 22 und 30 kg.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Größenangaben Richtwerte sind und es individuelle Unterschiede geben kann.

Wie viel Bewegung braucht ein Pudel pro Tag?

Ein Pudel benötigt etwa 1-2 Stunden Bewegung pro Tag, um gesund und glücklich zu bleiben. Dies kann durch Spaziergänge, Spielzeit oder andere Aktivitäten wie Agility-Training erreicht werden. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten des Pudels zu berücksichtigen und die Bewegungsmenge entsprechend anzupassen.

Zusammenfassung

Als Pudelbesitzer sollten Sie bedenken, dass Ihr Hund ein soziales Tier ist, das viel Aufmerksamkeit und Interaktion braucht. Sie müssen bereit sein, in seine Pflege und Erziehung zu investieren und ihm ausreichend Bewegung und geistige Stimulation zu bieten. Darüber hinaus benötigen Pudel eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige tierärztliche Betreuung.

Zusammengefasst brauchen Pudel liebevolle, geduldige Besitzer, die bereit sind, ihre Zeit und Energie in ihre Pflege, Erziehung und Training zu investieren. Wenn dies erfüllt ist, werden Pudel wundervolle Begleiter sein, die Freude und Wert in das Leben ihrer Besitzer bringen.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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Rassetypische Krankheiten des Pudels

Pudel: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Die unterschiedlichen Größenvarianten sind auf Grund unterschiedlicher Zuchtlinien entstanden, innerhalb derer sich andere Krankheitsbilder vererbt haben können. Das und die Tatsache, dass die Anatomie und damit die Körpergrößen ebenfalls Einfluss auf potienzielle Krankheiten hat, macht es nötig, die oben genannten Erbkrankheiten folgendermaßen aufzuteilen:

  • Großpudel

    Schilddrüsen-Unterfunktion
    Schilddrüsen-Überfunktion
    Ohrenentzündungen
    Progressive Retinaatrophie
    Katarakt (Grauer Star)
    Sebadenitis
    Hüftgelenksdysplasie

  • Kleinpudel

    Schilddrüsen-Unterfunktion
    Schilddrüsen-Überfunktion
    Ohrenentzündungen
    Progressive Retinaatrophie
    Katarakt (Grauer Star)
    Sebadenitis
    Hüftgelenksdysplasie
    Kniescheiben-Verrenkung

  • Zwergpudel

    Schilddrüsen-Unterfunktion
    Schilddrüsen-Überfunktion
    Ohrenentzündungen
    Progressive Retinaatrophie
    Katarakt (Grauer Star)
    Distichiasis
    Entropium
    Glaukom (Grüner Star)
    Hornhautdystrophie
    Linsenluxation
    Schäferhundkeratitis
    Sebadenitis
    Ellenbogengelenksdysplasie
    Zahnfehlstellung
    Kniescheiben-Verrenkung

  • Toypudel

    Schilddrüsen-Unterfunktion
    Schilddrüsen-Überfunktion
    Ohrenentzündungen
    Progressive Retinaatrophie
    Katarakt (Grauer Star)
    Distichiasis
    Entropium
    Glaukom (Grüner Star)
    Hornhautdystrophie
    Linsenluxation
    Schäferhundkeratitis
    Sebadenitis
    Ellenbogengelenksdysplasie
    Zahnfehlstellung
    Kniescheiben-Verrenkung

Sonstige Krankheiten

Neben den erblich bedingten Krankheiten können Pudel natürlich auch von sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten heimgesucht werden, die eine Diagnostik und Behandlung des Tierarztes notwendig macht.

Hierzu zählen Ohrenentzündungen, Analdrüsenüberfüllung und Analdrüsenentzündungen.

07

Welche Aktivitäten eignen sich für den Pudel?

Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Pudel?

Passende Sportarten

Auf Grund der charakterlichen Eigenschaften können Pudel eigentlich alle heute gängigen Hundesportarten mit Spaß ausüben. 

Für Toypudel gilt das allerdings sehr eingeschränkt, da sie auf Grund ihres fragileren Skeletts verletzungsanfälliger und daher eher für sanfte Sportarten wie Agility-Hoopers, Trickdogging oder Dogdance geeignet sind. Auch ist ihr Bewegungsbedürfnis weit kleiner als bei den größeren Pudeln. Daher sind Runden, wie ein Joggingbegleithund sie absolvieren muss, für sie und wohl auch für Zwergpudel zu groß.

Alle anderen Pudel können die bereits erwähnten Sportarten natürlich ebenfalls ausüben.

Pudel ab der Größe Kleinpudel können ebenfalls im Rahmen des Schutzhundesports ausgebildet werden und, falls gewünscht, tatsächlich als Wachhund eingesetzt werden.

Auf Grund seiner Größe kann der Königspudel neben dem schon genannten Einsatz als Wachhund noch weiteren ernsthaften Arbeiten nachgehen. 

So kannst Du Deinen Großpudel in einer Rettungshundestaffel zum Katastrophen- oder Leichensuchhund ausbilden, führen und unter Umständen zum Helden machen. Wenn Du in den Bergen wohnst, kann er auch als Lawinenhund ausgebildet werden.

Auch eigenen sich Königspudel auf Grund der Charaktereigenschaften aller Pudel in Kombination mit ihrer Größe hervorragend als Assistenzhunde, z. B. als Blindenführhunde.

Aktivitäten für jeden Tag

Zurück zur Freizeitgestaltung im engeren Sinne: 

Im Grund kannst Du Deinen Pudel, egal, welchem Größenschlag er angehört, durch in den Alltag oder Spaziergänge integrierte Spiele auslasten. Hierzu eigenen sich alle Spiele, die den Einsatz unserer feinen Nase erfordern genauso wie Spiele rund ums Apportieren. Auch freut sich jeder Pudel, wenn seine Lernfähig- und -willigkeit angesprochen wird und ihm neue Tricks beigebracht werden.

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Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Pudels

Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Pudel zu beachten?
Pflege Mittel
tägliche Aktivitäten Mittel
Gassi gehen Mittel
Erziehung Mittel

Anforderungen an den Hundehalter

Stadtpudel

Da Pudel insgesamt ein freundliches Wesen gegenüber anderen Hunden und Menschen haben, dazu wenig Angst vor Straßenverkehr und Menschenmengen haben aber auch leicht erziehbar und somit trainierbar für das Leben in der Stadt sind, eignen sie sich generell durchaus gut als Stadtbewohner. Weitere Haupteinflussfaktoren auf die Stadttauglichkeit sind der Bewegungsbedarf und der damit verbundene Platzbedarf. 

Bist Du also ein Stadtmensch mit begrenztem Wohnraum, wäre für Dich ein Toypudel oder ein Zwergpudel die erste Wahl. Bist Du aber auch Besitzer eines Stadthauses mit Garten als Auslauffläche, könnte Dein Hund auch ein Kleinpudel oder gar ein Großpudel sein, da sie sich auch in der Stadt wohlfühlen können, wenn die Auslastung stimmt.

Pudelbeschäftigung

Sicherlich ist einem Pudel das Grundbenehmen schneller beizubringen, als vielen anderen Rassen. Dennoch wird, gerade, wenn Du einen Pudelwelpen bei Dir aufnimmst, dem von der Stubenreinheit bis zu Sitz, Platz und Hier alles noch beigebracht werden muss, einige Erziehungszeit und am besten auch einige wenige kostenpflichtige Besuche in der Hundeschule anfallen. 

Da wir geistig gerne gefordert werden und wissbegierig neue Befehle und Tricks lernen möchten, geht die Erziehung allmählich in die tägliche Auslastung und Beschäftigung über, für die Du auch Zeit und kreative Ideen bereitstellen musst. In Abhängigkeit, Du errätst es, von der Größe, variiert Dein Zeitaufwand für Gassirunden und körperliche Auslastung von gering bis viel. Bist du sportlich und viel zu Fuß, auf dem Rad oder gar einem Pferd unterwegs oder hast Du Spaß an einer der gängigen und modernen Hundesportarten, kannst Du gut einen Königspudel oder einen Kleinpudel in Deine Abläufe integrieren. Hast Du für solche Aktivitäten weniger Zeit oder Lust, solltest Du Dich eines Zwergpudels annehmen. Noch weniger Zeit für oder Neigung zu Bewegung einen Dich mit dem Toypudel, der auch der einzige Pudel ist, mit dem Du nur sehr wenige Hundesportarten machen kannst. 

Pudelpflege selbstgemacht

Pudelhaare fallen für gewöhnlich nicht von selber aus und wachsen ins Uferlose, wenn man sich unseres Fells nicht annimmt. Da musst Du selber mit der Bürste oder besser einem Kamm mindestens zweimal wöchentlich, besser täglich ran, damit unser krauses Haar nicht wild verfilzt. Sind die Haare einmal verfilzt, kann nur noch eine Schur helfen. Daher kommt es darauf an, dass die Haare von der Wurzel an entflechtet werden und nicht nur oberflächlich gebürstet wird. Hierzu solltest Du im ersten Schritt mit einer Bürste vom Schwanz in Richtung Kopf und dann in umgekehrter Richtung bürsten. Danach mit einem groben und dann mit einem feinen Kamm das Fell bearbeiten und fertig ist die Prozedur.

Dieselbe Prozedur dauert verständlicher Weise bei einem großen Hund länger als bei einem kleinen….

Daneben solltest Du in warm-feuchten Jahreszeiten vor allem dann, wenn Dein Pudel auf Wiesen oder im Wald unterwegs war, auf Zecken hin absuchen. Diese und andere Parasiten wie Flöhe und Läuse fühlen sich in unserem üppigen Fell sehr wohl, bringen uns und Dir aber nicht nur Probleme von Ekel wegen, sondern übertragen auch Krankheiten. Zecken kannst Du nach erfolgreicher Ortung mit einer Zeckenpinzette oder einer -schlaufe selber entfernen, gegen die übrigen Viecher wirkt nur Chemie (Antiparasitika) oder ein guter Arzt, wenn sie einmal da sind.

Parasiten in Form von Würmern können sich auch auf die Kosten Deines Pudels laben, weshalb regelmäßige Entwurmungskuren wichtig sind.

Wie alle Hunde mit Schlappohren, neigen wir zu Ohrentzündungen, weil die Ohren nicht so gut belüftet werden. Um das zu verhindern, freut sich Dein Pudel, wenn Du ihm wöchentlich die Ohren reinigst, am besten auch mit einem feuchten Wattebausch.

Die Augen Deines Pudels solltest Du regelmäßig eines Blickes würdigen um festzustellen, ob er einen Ausfluss aus den Augen hat. Wenn ja, solltest Du diesen mit einem mit lauwarmem Wasser oder besser noch mit in jeder Zoohandlung erstehbarem Augenwasser abtupfen. Kommt der Ausfluss nicht zu einem Ende, solltest Du einen Tierarzt aufsuchen, da dann eine Erkältung vorliegen kann.

Pudelpflege professionell

Um das Fellwachstum Deines Pudels nicht ausufern zu lassen, musst Du Deinen Pudel alle 6-8 Wochen zu einem Hundefriseur bringen, damit das Fell geschoren werden kann. Ob Du hierbei die üblichen und im Rassestandard festgeschriebenen Schuren oder einen eher punkigen oder natürlichen Freestyle bevorzugst, hängt an Dir, kosten wird es auf jeden Fall verursachen. Und wie immer: Der Zeitaufwand und damit die Kosten fallen beim Königspudel groß und bei Toypudel geringer aus.

Bei der Krallenpflege sieht es zur Abwechslung mal anders aus. Wird Dein Pudel wenig im Freien und auf harten und rauen Außenbelägen geführt, was ja auf Grund des hohen Bewegungstriebs der größeren Varianten eher eine Erscheinung bei Zwerg- und Toypudeln ist, werden die Krallen zu lang und müssen mit viel Sachverstand gekürzt werden. Das sollte im Hundesalon von Fachleuten erledigt werden, da die Gefahr besteht, die Krallen zu weit zu kürzen und so die Blutgefäße der Krallen zu verletzen und Blutungen auszulösen.

Anforderungen an die Umgebung

Stadttauglichkeit Hoch
Platzbedarf Wohnung Mittel
Platzbedarf Garten Mittel

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