Französischer Wasserhund

Der familienfreundliche Barbet mit Lockenpracht aus Frankreich

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Zuletzt aktualisiert am: 11.1.2024

Ein Barbet mit offenem Fang und heraushaengender Zunge.jpg

Der Französische Wasserhund wird in seiner Heimat Frankreich, Barbet genannt. Die Rasse ist uralt und wurde bereits im frühen Mittelalter zur Jagd verwendet. Wie genau der lockige Wasserspezialist nach Frankreich kam, gibt es diverse Thesen in der kynologischen Literatur. So vertreten einige Fachleute die Meinung, dass die Vorläufer des Französischen Wasserhundes bei der Eroberung der iberischen Halbinsel, mit den Mauren von Afrika nach Spanien gelangten und im weiteren Verlauf ihrer Rassegeschichte letztlich in den Nachbarstaat Frankreich Einzug hielten. Ferner werden aber auch asiatischstämmige Hunde als Ahnen genannt, die ihren Weg über den Osten nach Frankreich fanden. Und zu guter Letzt wird Portugal über Umwege als Ausgangspunkt der Rassehistorie eingebracht, denn so können portugiesische Seeleute über den Wasserweg Hunde von ihren Ausflügen nach Frankreich importiert - wie auch immer, schon sehr früh waren Wasserhunde, die dem Barbet sehr ähnlich waren, in vielen Teilen Europas ansässig. Dies hält bis in die heutige Zeit an, denn der äußerst beliebte Barbet ist nicht nur in seinem Herkunftsland Frankreich ein begehrter Hundepartner, sondern zwischenzeitlich auch in Deutschland, Portugal, Spanien, Schweiz über die skandinavischen Länder bis hin in die USA und Kanada, verbreitet.

Warum der Französische Wasserhund eine so große Popularität hat, geht auf seine körperlichen Anlagen, das wundervolle Wesen und seine besonderen Fähigkeiten im Hinblick auf seine vielseitige Verwendung zurück, denn neben seinen ursprünglichen jagdlichen Aufgaben, ist er heute ein liebevoller Begleit- und Familienhund, der diverse Hundesportarten spielend beherrscht, sich aber auch seine Meriten als Rettungs-, Therapie- und Assistenzhund verdient. Zudem ist der Barbet durch seine besondere Fellbeschaffenheit für zahlreiche Hundefreunde, die mit Haarverlust und Hundegeruch etwas ihre Probleme haben oder an einer Hundeallergie leiden, ein gesuchter Alltagsbegleiter. 

Bevor wir nun auf die Eigenschaften des Wasserhundes blicken und euch dessen Stärken verraten, wollen wir euch noch einen Hinweis geben, wie der Rassehund zu seinem muttersprachlichen Namen "Barbet" gekommen ist - dies geht auf seinen speziellen Haarwuchs an seinem Kinn zurück. Denn der Barbet trägt Bart, was ins französische übersetzt "barbe" heißt.

Die mittelgroße Hunderasse bringt eine hervorragende körperliche Konstitution mit, ist robust, muskulös und kräftig gebaut. Durch die gute Beschaffenheit der Gliedmaßen ist der Barbet sehr geländegängig und ein ausgezeichneter Schwimmer, was er bei diversen Jagdaufgaben im dichten Schilf oder zum Apportieren des geschossenen Federwilds zeigt, aber auch historisch als "Matrose" und vollwertiges Crewmitglied auf Schiffen unter Beweis stellte, in dem er sich tollkühn ins Wasser stürzte, wenn Gegenstände über Bord gingen, um diese wieder durch das Apportieren zu Wasser an Bord zu verbringen. Das dicke und wollige Fell macht den Französischen Wasserhund wetterfest und es schützt vor kleineren Verletzungen.

Für die Jagdtauglichkeit kann der Barbet mit einem sehr guten Geruchssinn, Apportierfreude, Wasserpassion aufwarten. Seine ursprüngliche Paradedisziplin war die Jagd auf Wasservögel, wo er einerseits das Federwild in der mitunter dichten Wasservegetation zuverlässig aufspürte, um es hochzumachen, damit sein Jagdführer den Schuss zum Erlegen des aufgescheuchten Wilds, anbringen konnte. Nach dem Schuss ist er für das Apportieren des geschossenen Wilds zuständig, das er sicher und unversehrt bei seinem Jagdherrn abliefert. Der "Franzose" kann aber bei der Jagd bei Weitem mehr. Denn er eignet sich zudem für die Stöberarbeit an Land, das Vorstehen und durch seine feinnasige Veranlagung, für die Nachsuche.

Vom Wesen her, wird der Barbet als ausgeglichen, führerbezogen, intelligent, lernbegabt, arbeitswillig, unternehmenslustig, temperamentvoll und engagiert beschrieben. Zudem zeichnet ihn seine ausgesprochene Fröhlichkeit aus, die sich schnell auf seine Liebsten überträgt. Man hat den freundlichen und lieben Französischen Wasserhund gerne um sich.

Jetzt habt ihr einen ersten Eindruck bekommen, warum der Wasserhund aus Frankreich so hoch im Kurs bei zahlreichen Hundeliebhabern steht. Sollte euer Interesse für die Rasse geweckt sein und ihr noch mehr Details erfahren wollt, dann seid ihr hier genau richtig. In den weiteren Ausführungen werden wir die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Ernährung, Gesundheit, Pflege, Haltebedingungen etc. näher beleuchten. Viel Freude beim Weiterlesen!

Nummer: 105
Gruppe: 8. Apportierhunde – Stöberhunde – Wasserhunde
Sektion: 3. Wasserhunde
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Frankreich
Patronat -
Verwendung

Wasserhund für die Jagd auf Wasservögel. Der Barbet ist, wie alle Wasserhunde, mehr als nur ein reiner Apportierhund, er muss das Wild, das sich in der Wasserbepflanzung versteckt hält, suchen, aufstöbern und aufscheuchen. Der Barbet apportiert dann das von seinem Besitzer geschossene Wild. Kälteunempfindlich, er geht bei jedem Wetter ins Wasser.

Datum der Veröffentlichung 21. Februar 2006
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 4. Dezember 1954
Link zum FCI-Standard FCI - Französischer Wasserhund
Lebenserwartung
Rüden
10 - 15 Jahre
Hündinnen
10 - 15 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
57 - 66 cm
Hündinnen
52 - 62 cm
Gewicht
Rüden
18 - 25 kg
Hündinnen
15 - 22 kg

Französischer Wasserhund - Erziehung & Training
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Zunächst einmal möchte ich ausführlich auf die besonderen Merkmale des Französischen Wasserhundes, namens Barbet, eingehen. Der Barbet ist eine außergewöhnliche, seltene und historische französische Rasse, die eine Vielzahl von speziellen Merkmalen besitzt, die ihn sowohl physisch als auch in seinem Verhalten von vielen anderen Hunden unterscheidet.

Der Französische Wasserhund ist bekannt für sein dichtes, lockiges Fell, das ihn in Aussehen und Textur an einen Teddybären erinnern lässt. Sein entspannter und freundlicher Charakter trägt zu seiner Einzigartigkeit bei. Diese Rasse ist unglaublich intelligent und kann viele verschiedene Aufgaben lernen, von der Erhaltung von Wild bis hin zu Such- und Rettungsarbeiten. Sie sind besonders gut im Apportieren und sind auch ausgezeichnete Schwimmer, dank ihres webfüßigen Designs. Bei guter Sozialisation und Erziehung können sie große Begleiter und Gesellschaftshunde sein.

Zu den Besonderheiten der Art gehören auch ihre Robustheit und Anpassungsfähigkeit. So kann der Französische Wasserhund (Barbet) sowohl in städtischer als auch in ländlicher Umgebung gut zurechtkommen. Darüber hinaus ist diese Rasse dank ihrer ruhigen und zurückhaltenden Natur sehr gut für eine Familie geeignet. Sie sind sehr liebevoll und genießen es, Zeit mit ihren Besitzern zu verbringen, und sie kommen generell gut mit anderen Hunden sowie mit Katzen aus.

Sozialisation des Französischen Wasserhundes (Barbet)

Nun zum Thema Sozialisation. Die Sozialisation ist ein besonders wichtiger Aspekt in der Aufzucht eines jeden Hundes, insbesondere bei einer Rasse wie dem Französische Wasserhund. Barbets sind von Natur aus sehr soziale Tiere und haben einen starken Wunsch nach menschlichem Kontakt und Gesellschaft. Sie sind bekannt für ihre freundliche und aufgeschlossene Art. Dies bedeutet jedoch auch, dass sie, wenn sie nicht richtig sozialisiert werden, dazu neigen können, Trennungsangst zu entwickeln, da sie ihre Besitzer so sehr lieben.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Das Gehorsamstraining ist ebenfalls ein unerlässlicher Aspekt in der Erziehung eines Französische Wasserhundes. Dank ihrer Intelligenz und ihrem Wunsch, ihrem Besitzer zu gefallen, sind Barbets generell leicht zu trainieren. Sie reagieren gut auf positive Verstärkung und Belohnungen. Die wichtigsten Grundkommandos, die ein Barbet lernen sollte, sind "Sitz", "Platz", "Bleib", "Komm" und "Aus". Diese Grundkommandos sind sowohl für die Sicherheit Ihres Hundes als auch für die Kontrolle in verschiedenen Situationen wichtig.

Beim Leinentraining ist es wichtig, dass Ihr Französischer Wasserhund lernt, an der Leine zu gehen, ohne zu ziehen. Während das Spazierengehen eine großartige Möglichkeit für Sie und Ihren Hund ist, gemeinsam Zeit zu verbringen und Übung zu bekommen, kann es schnell zu einer stressigen Erfahrung werden, wenn Ihr Hund an der Leine zieht. Deshalb ist es so wichtig, Ihrem Barbet das Leinenlaufen richtig beizubringen.

Spiel- und Apportiertraining

Das Spiel- und Apportiertraining ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt in der Erziehung eines Barbet. Da Französische Wasserhunde ursprünglich als Apportierhunde gezüchtet wurden, haben sie einen starken Trieb, zu jagen und zu apportieren. Dies macht sie zu großartigen Begleitern für Spiele wie Fetch, und es ist eine großartige Möglichkeit, ihren Geist und Körper zu beschäftigen.

Was sollten wir sonst noch zum Französischen Wasserhund Barbet wissen?

Als Besitzer eines Französische Wasserhundes ist es wichtig zu verstehen, dass diese Rasse sowohl geistige als auch körperliche Stimulation benötigt. Barbets sind sehr intelligente Hunde, und ohne die richtige Menge an Stimulation können sie sich leicht langweilen, was zu destruktivem Verhalten führen kann. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie bereit sind, sich Zeit für die Pflege Ihres Französische Wasserhundes zu nehmen. Sein dichtes, lockiges Fell muss regelmäßig gepflegt werden, um Verfilzungen und Hautprobleme zu vermeiden.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Französische Wasserhund (Barbet) ist eine einzigartige, liebenswerte Rasse voller Persönlichkeit und Charme. Mit seinem freundlichen, aufgeschlossenen Charakter und seinem dicken, lockigen Fell ist der Barbet ein toller Familienhund und ein treuer Begleiter. Mit der richtigen Sozialisation, Training und Pflege kann der Französische Wasserhund ein wundervoller Teil Ihres Lebens sein. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass er, wie jeder Hund, Engagement, Zeit und Liebe braucht, aber die Belohnungen, die ein Leben mit einem Französische Wasserhund bieten kann, sind immens und unvergesslich. Es ist wichtig, dass der ideale Besitzer für diese Rasse genügend Zeit und Engagement für die Pflege und das Training des Barbets hat, und dass er ein liebevolles und geduldiges Zuhause bietet. Der Idealfall wäre ein Besitzer, der einen aktiven Lebensstil hat und seinem Barbet die Möglichkeit gibt, körperlich und geistig stimuliert zu werden. In Anbetracht all dieser Faktoren ist es leicht zu sehen, warum der Französische Wasserhund als Rasse so unglaublich geliebt und geschätzt wird.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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