Ureterektopie beim Hund
Eine angeborene Missbildung der Harnleiter beim Hund
Von:
Vanessa Lässig
Zuletzt aktualisiert am: 12.9.2023
Leidet der Hund unter einer angeborenen Missbildung/Anomalie des Harnleiters, so spricht der Veterinärmediziner von einer Harnleiterektopie oder Ureterektopie. Es besteht neben einer erblichen Rassedisposition, eine Geschlechtsprädisposition, da Hündinnen deutlich häufiger an einer Ureterektopie erkranken als Rüden. Symptomatisch führt die Ureterektopie u.a. zu Harnverlust/-inkontinenz.
Lateinischer Name | - |
Englischer Name | Ectopic ureter |
Synonyme |
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Meldepflicht | - |
Anzeigepflicht | - |
Zoonose | Nein |
Ureterektopie: Betroffene Hunderassen
Erklärung
Erklärung
Ektopische Ureteren (EU) stellen die häufigste Fehlbildung im Urogenitaltrakt des Hundes dar, kommen insgesamt aber eher selten vor. Bei Sennenhunden oder Briards sind beispielsweise familiäre Häufungen bekannt.
Ureteren sind die Harnleiter, also jene schlauchförmigen Organe, die die Nieren mit der Harnblase verbinden. Es existiert im Normalfall ein rechter und ein linker Ureter, die jeweils vom Nierenbecken zu einem bestimmten Punkt rechts und links der Harnblasenwand (Ostium ureteris) führen und dort in die Harnblase münden. Diese Stelle ist über ein komplexes System aus Muskulatur und Nervenzellen konstruiert, die eine gezielte reflexgesteuerte Weiterleitung des Harns in die Harnblase ermöglich. Bei einer Ureterektopie münden ein oder beide Ureteren an einer anderen Stelle in die Harnblase oder, bei manchen Hündinnen, sogar direkt in die Scheide.
Dadurch kann die Harnweiterleitung nicht normal gesteuert werden und betroffene Hunde verlieren unkontrolliert Urin. Da es sich um eine angeborene Erkrankung handelt, fallen die Tiere schon im Welpenalter durch ständigen oder phasenweise tröpfelnden Urinverlust auf. Auch Blasen- oder Scheidenentzündungen können eine Folge ektopischer Ureteren sein.
Um die Erkrankung zu diagnostizieren und von anderen Anomalien des Harnapparates oder Unsauberkeit abzugrenzen, sind spezielle Röntgenaufnahmen und Ultraschalluntersuchungen sinnvoll.
Behandelt wird mittels chirurgischen Eingriffes, der so gut wie immer zum Erfolg führt.
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