Amerikanischer Foxhound

Beliebte Jagdhunderasse mit Präsientengeschichte aus Amerika

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Zuletzt aktualisiert am: 2.4.2024

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Der Amerikanische Foxhound hat seine Wurzeln in den Vereinigten Staaten und hat besonders in den Südstaaten eine lange Geschichte, da er dort als Rasse von jagdbegeisterten Amerikanern entwickelt wurde, um ihn bei der berittenen Fuchsjagd in der Meute einzusetzen.

Die britische Lebensweise der Privilegierten in Großbritannien, war bei zahlreichen bessergestellten Amerikanern hochangesehen und diente als Blaupause für ihren eigenen Lebensstil. Sie übernahmen kurzerhand diverse englische Bräuche, sei es in Bezug auf Musik und Tanzgenres, Mode und Wohnausstattung bis hin zum englischen Porzellan inkl. Teatime. Was entsprechend auch nicht fehlen durfte, waren gesellschaftliche Anlässe, bei denen der Jagd gefrönt wurde. Die Fuchsjagd war in England bereits seit Ewigkeiten im Adel und später bei der Elite, eine gesellschaftliche Verpflichtung, es gehörte zum guten Ton, eine eigene Hundemeute am Hofe zu halten und später bei den Anlässen auf Einladung zugegen zu sein. Und wie sollte es anders sein, auch für die Hetzjagd mit Meuten auf den Fuchs, sollten edle und leistungsfähige englischstämmige Hunde an der Seite der Jägerschaft, eingesetzt werden. Zu dem Personenkreis, die letztlich Einfluss auf die Entwicklung des American Foxhounds genommen haben, zählt kein geringerer als der der 1. US-Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Georges Washington, der als einer der Gründerväter des neuen Amerikas gilt. Auch im Hinblick auf die Zucht des Laufhundes, brachte er sich stark mit ein, schließlich war Washington ein begeisterter Jäger und Anhänger der Fuchsjagd. Er selber züchtete mit seinen eigenen Hunden mit großer Leidenschaft und Sorgfalt. Auch hier blieb Washington sich treu und tat dies mit britischen Schlägen. Diesen wurden u.a. die Gene und das Blut französischer Jagdhunderassen (Laufhunde) des Marquis de Lafayette eingekreuzt, um seine Meute zu verfeinern. Weitere maßgebende Familien, die sich mit Washington bei der Entwicklung des American Foxhounds einsetzten, waren die Custises, Jeffersons und Lees, die ebenfalls zu den Gründern der Vereinigten Staaten von Amerika zählen, so der American Kennel Club (AKC). Sukzessive wurde die stetige Verfeinerung des Foxhounds bis zum Sezessionskrieg vorangetrieben. Die Rasse gilt als eine der ersten Hunderassen, die in den USA gezüchtet wurden. Im Bundesstaat Virginia, der zu den "Südstaaten" gehört, ist der American Foxhound auf Grund seiner zeitgeschichtlichen Bedeutung und Beliebtheit bei den Amerikanern, zum Nationalhund des Staates erkoren worden.

Kurzgesprochen, der Amerikanische Foxhound ist das Zuchtergebnis aus dem English Foxhound als Basis und Ausgangsrasse, der mit französischen und der Literatur nach, deutscher Schweißhunde, weiterentwickelt und verfeinert wurde. Ob und welche Schläge ansonsten noch beteiligt gewesen sind, können wir nicht final sagen. So liest man auch von Irischen und diversen weiteren Jagdhunderassen, die potentiell an der Entwicklung beteiligt gewesen sein können. Auf jeden Fall lässt sich die enge Blutsverwandtschaft zum Englischen Foxhound, als Vorbild der Zuchtverantwortlichen um Präsident Washington nicht leugnen.

Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) hat den American Foxhound im Jahr 1979 offiziell anerkannt. Mit der Standard-Nr. 303 wird die Rasse seither in der Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen, Sektion 1 Laufhund, Subsektion 1.1 Große Laufhunde geführt.

Zu Zeiten seiner Entstehung wurde er bekanntermaßen als Fuchsjäger in der Meute eingesetzt, heute findet man den Rassehund als Familienhund, wo er regelmäßig im Ausstellungswesen als Showhund glänzt.

Das äußere Erscheinungsbild wird durch das charakteristische Jagdhunderassen-Aussehen bestimmt. Es ist geprägt vom langen Behang, dem dichten, harschen und mittellangen Jagdhundehaarkleid, das in diversen Farbvariationen denkbar ist. Das Körpergebäude ist gut bemuskelt und mit einer angemessenen Knochensubstanz bestückt. Damit ist der Amerikanische Foxhound robust, kraftvoll, belastbar und widerstandsfähig. Seine physischen Merkmale machen den Laufhund zu einem schnellen, ausdauernden und äußerst geländegängigen Athleten, der bei der Hetzjagd sein charakteristisches Geläut auf der Spur lauthals zeigte.

Um den idealen Partner für die Meute zu haben, brauchte es einen sozialverträglichen und mit bestem Sozialverhalten ausgestatteten Rassehund. diese Eigenschaften bringt der Foxhound aus den USA mit. Er ist umgänglich, verträglich und gesellig, was Artgenossen angeht. Dies kommt seinem Halter auch im Showring entgegen, wenn der Rassevertreter bei Veranstaltungen auf andere Hunde trifft. Für die Jagd brauchte es Hunde, die neben ihrer Feinnasigkeit, auch durch selbstständiges, eifriges und zielorientiertes Arbeiten überzeugen. Diese unabhängige Wesensart zeigt die Rasse bis heute, was es in Sachen Erziehung und Führung für den verantwortlichen Halter/Hundeführer, herausfordernd macht - entsprechend ist der charakterstarke und zuweilen mit eigenem Kopf agierende American Foxhound als Familien- und Begleithund nur für konsequente, souveräne und erfahrene Führungspersönlichkeiten geeignet. Auch der starke Jagdtrieb und die unbändige Jagdpassion stehen im Fokus der Erziehungsmaßnahmen und dem gemeinsamen Miteinander im öffentlichen Raum. Denn einmal eine Fährte aufgenommen und durch dem Reiz erlegen, ist es ein enormes Unterfangen, den American Foxhound in seinem Jagdverhalten zu stoppen. 

Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.

Vielleicht habt ihr durch eure besondere Leidenschaft für die Rasse und spezifischen Kenntnisse über den Amerikanischen Foxhound auch Lust, uns mit eurem Wissen aktiv zu unterstützen. Oder aber ihr kennt jemanden, der wiederum jemanden kennt, der besonderes Wissen über die Rasse hat und dies mit anderen gerne teilen möchte. Lasst uns gemeinsam die Rasse durch eure wertvollen Beiträge hierzulande bekannter machen und anderen interessierten Lesern wertvolle und hilfreiche Informationen mit euren Inhalten bieten - dann steht nichts mehr im Wege, dass der tolle Rassehund aus den Vereinigten Staaten von Amerika zahlreiche neue Menschenherzen erobert. Wir freuen uns auf eure Mithilfe und Kontaktaufnahme.

Nummer: 303
Gruppe: 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion: 1. Laufhunde
Subsektion: 1. Große Laufhunde
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Vereinigte Staaten von Amerika
Patronat -
Verwendung

Laufhund

Datum der Veröffentlichung 2. November 1979
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 2. November 1979
Link zum FCI-Standard FCI - Amerikanischer Foxhound
Lebenserwartung
Rüden
11 - 13 Jahre
Hündinnen
11 - 13 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
56 - 63.5 cm
Hündinnen
53 - 61 cm
Gewicht
Rüden
29 - 32 kg
Hündinnen
27 - 29 kg

Amerikanischer Foxhound - Erziehung & Training
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Der Amerikanische Foxhound, ein Symbol für Anmut und Ausdauer, verkörpert die Essenz der amerikanischen Jagdkultur. Mit seinen langen, schlanken Beinen, dem muskulösen Körper und dem ausdrucksvollen Gesicht ist er nicht nur ein hervorragender Jagdbegleiter, sondern auch ein treuer Freund und Familienmitglied. Diese Rasse, die für ihre Schnelligkeit, ihren scharfen Geruchssinn und ihre Ausdauer bekannt ist, ist das Produkt einer sorgfältigen Züchtung, die bis in die späten 1700er Jahre zurückreicht. Sie wurden speziell für die Fuchsjagd entwickelt, wo ihre Fähigkeit, über lange Strecken bei hoher Geschwindigkeit zu jagen, unübertroffen war.

Der Amerikanische Foxhound ist bekannt für sein freundliches Wesen, seine Loyalität und seine Intelligenz. Er ist ein ausgeglichener Hund, der aber auch einen starken Jagdinstinkt und eine unabhängige Natur besitzt. Diese Kombination macht die Erziehung und das Training sowohl herausfordernd als auch lohnend. Seine Neugier und sein Bedürfnis nach mentaler sowie physischer Stimulation erfordern einen Besitzer, der bereit ist, Zeit und Energie in seine Ausbildung und Pflege zu investieren.

Sozialisierung, Erziehung und Training des Amerikanischen Foxhounds

Sozialisierung ist ein kritischer Aspekt in der Erziehung des Amerikanischen Foxhoundes. Frühzeitige und kontinuierliche Sozialisierung hilft, Ängste und Aggressionen zu vermeiden und fördert ein ausgeglichenes Verhalten. Welpen sollten regelmäßig neuen Menschen, Orten und Situationen ausgesetzt werden, um ihre Anpassungsfähigkeit zu verbessern und Vertrauen aufzubauen. Positive Begegnungen mit verschiedenen Menschen, anderen Hunden und Umgebungen formen das soziale Verhalten des Foxhoundes und tragen zu einem gut angepassten erwachsenen Hund bei.

Beim Training von Grundkommandos ist es wichtig, die Unabhängigkeit und Intelligenz des Foxhoundes zu berücksichtigen. Kommandos wie „Sitz“, „Bleib“ und „Hier“ sind essentiell und sollten durch positive Verstärkung unterrichtet werden. Beispielsweise kann beim „Sitz“-Kommando der Hund sanft in die Sitzposition geführt und sofort belohnt werden, sobald er diese Position einnimmt. Konsistenz und Geduld sind Schlüssel zum Erfolg, da Foxhounds manchmal eigensinnig sein können.

Gehorsamstraining ist unerlässlich, um die unabhängige Natur des Foxhoundes zu managen. Es hilft, eine starke Bindung zwischen Hund und Halter zu schaffen und fördert gegenseitigen Respekt. Das Training sollte früh beginnen und fortlaufend sein, um positive Verhaltensweisen zu verstärken und unerwünschte zu korrigieren.

Leinentraining ist besonders wichtig, da der Foxhound einen starken Jagdtrieb hat und dazu neigt, Gerüchen nachzugehen. Ein strukturiertes Leinentraining hilft, dieses Verhalten zu kontrollieren. Der Hund sollte lernen, an lockerer Leine zu gehen, ohne zu ziehen. Dies kann erreicht werden, indem man stehen bleibt, sobald der Hund zu ziehen beginnt, und erst weitergeht, wenn die Leine wieder locker ist.

Spiel- und Apportiertraining sind ausgezeichnete Möglichkeiten, den Foxhound physisch und mental zu fordern. Sie nutzen seine natürlichen Instinkte und stärken die Bindung zum Halter. Apportierspiele fördern zudem seine Fähigkeit, Befehle zu befolgen und zu gehorchen.

Für Besitzer eines Amerikanischen Foxhounds ist es wichtig, dessen Bedürfnis nach regelmäßiger, intensiver körperlicher Betätigung und mentaler Stimulation zu erkennen. Ein idealer Besitzer ist aktiv, geduldig und konsequent in der Erziehung und bietet dem Hund eine feste Struktur und klare Regeln.

Weitere wichtige Punkte in der Erziehung des Amerikanischen Foxhound:
  • Konsistenz: Einheitliche Regeln und Routine sind für den Foxhound wichtig, um Sicherheit und Vertrauen zu entwickeln.
  • Geduld: Foxhounds können stur sein; daher ist Geduld beim Training entscheidend.
  • Auslauf: Sie benötigen viel Bewegung, um ihre Energie sinnvoll zu kanalisieren und Verhaltensprobleme zu vermeiden.
  • Geistige Anregung: Intelligente Spiele, Rätsel und Trainingsaufgaben halten ihren Geist aktiv und verhindern Langeweile.
Zusammenfassung

Der ideale Besitzer eines Amerikanischen Foxhounds ist jemand, der die aktive Natur des Hundes versteht und bereit ist, ihn physisch und mental zu fordern. Die besten Voraussetzungen sind ein Zuhause mit viel Platz zum Erkunden und die Bereitschaft, Zeit in die Erziehung und das Training zu investieren. In einem solchen Umfeld kann der Amerikanische Foxhound gedeihen und ein erfülltes Leben führen.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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