Hund & Mensch - Ein unschlagbares Team!

Warum Hund und Mensch so gut miteinander harmonieren

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Zuletzt aktualisiert am: 13.3.2023

Eine Frau mit rotem Pulli hat einen Hund auf dem Arm.jpg

Seit vielen Jahrtausenden leben nun Hund und Mensch auf unterschiedlichste Weise zusammen.

Zunächst begann alles damit, dass sich wildlebende Hunde in der Nähe von Siedlungen aufhielten, da sie dort „Beute“ witterten und zügig die Erfahrung sammelten, dass in Menschennähe stets etwas Fressbares für sie abfiel. Entsprechend hielten sie sich in unmittelbarer Umgebung auf, lebten Seite an Seite nebeneinander.

Hierdurch entstanden die ersten Vorteile für beide Seiten, Hund und Mensch. Denn die Hunde wurden satt, ohne dass sie dafür auf große Beutejagd gehen mussten. Die Menschen gewannen schnell Vertrauen, denn im Gegensatz zu Wölfen und anderen Raubtieren, mussten sie vor den Caniden keine Angst haben – im Gegenteil, sie fühlten sich durch ihre Anwesenheit sicherer.

Dies war der Anfang auf dem Weg zum unschlagbaren Team Hund und Mensch, bei dem beide artfremden Parteien voneinander profitierten und durch die Domestizierung des Hundes bis heute immer enger zusammenwuchsen. 

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Hund = Tüchtiger Arbeitshelfer, Beschützer & treuer Weggefährte

Die Rolle des Hundes an der Seite des Menschen ist seither vielfältig.

Stellenwert und Aufgaben des Hundes ab der Domestikation

Nach seiner Domestikation war der Hund an der Seite des Menschen lange Zeit ein unersetzlicher Gehilfe, der ein breites Spektrum an Arbeiten übernahm, um den Alltag seines menschlichen Rudelpartners einfacher, sicherer und erfolgreicher zu machen.

So wurden Hunde schon sehr früh als Jagdbegleiter eingesetzt, um die Jagd systematisierter und zielorientierter zu gestalten. Sprich, Wild mit Hilfe der Spürnasen aufzuspüren, dieses zu verfolgen und hetzen, wenn nötig mutig zu stellen bis es vom Jäger gezielt erlegt werden konnte. Die Jagd war bisweilen also ohne Hunde unwahrscheinlich mühsam, gefährlich und häufig von Misserfolg geprägt. Dies änderte sich durch das Führen von Hunden als Jagdgehilfen kolossal.

Nicht anders verhielt es sich bei der Verwendung von Hunden an der Seite des Menschen, um Vieh und Nutztiere zu hüten, treiben und beschützen. So z.B. an der Seite der indigen Völker, die seit Urzeiten Hunde hielten, ohne deren tatkräftige Mithilfe sie aufgeschmissen gewesen wären. Denn die arbeitswilligen, eifrigen und unermüdlichen Hunde hielten die Nutztiere bei ihren Wanderungen beisammen, wenn sie sich auf ihren Touren von A nach B befanden. Ebenso bewachten und schützten sie die Herdentiere vor Angriffen von Beutejägern.

Nicht anders erging es den Farmer in Amerika und Australien, die zur Haltung ihrer Rinderherden auf den riesigen Arealen ihrer Farmen, auf robuste und lauffreudige Hunde zurückgriffen, wenn die Rinder von den Ställen zu den Koppeln verbracht oder zurück zur Farm getrieben werden mussten.

Hirten und Bauern in den unterschiedlichsten Regionen der Welt brauchten leistungsfähige, geländegängige und wehrhafte Hunde, mit denen sie ihre Schaf- und Ziegenherden in den Bergen hüten, treiben und bewachen konnten, damit keines der Herdentiere sich bei den Auf- und Abstiegen oder den Weideplätzen absonderte. Ebenso schreckten die Hunde Raubtiere aller Art vor Angriffen bei ihren Beutezügen ab. Wenn nötig, waren sie bereit, die Herde zu verteidigen, um Wölfe, Schakale, Füchse, Bären etc. in die Flucht zu schlagen.

Oder wie hätten die Menschen an schneereichen Orten wie Alaska oder Regionen in Sibirien ohne Hunde weite Strecken zurücklegen sollen, wo es noch keine Schneemobile gab. So retteten im Jahr 1925 in Nome (Alaska) zahlreiche Schlittenhunde mit ihren Menschen als Schlittenhundeführer während einer Diphterie-Epidemie, unzähligen Menschen das Leben. Denn trotz Schneesturm und Eis machten sie sich auf eine lebensgefährliche Tour, um nach 5 Tagen und über 1.000 Kilometern Strecke, das erlösende Medikament von Nenana nach Nome zu bringen. Dafür erhielten die Hunde, in „Person“ von Balto, einem der verantwortlichen Leithunde aus den geschichtsträchtigen Hundegespannen, aus Dankbarkeit und Anerkennung im Central Park zu New York, ein Denkmal gesetzt.

Ähnlich erging es auch vielen Menschen andernorts, die einen Hund als Arbeitskraft zum Ziehen von Karren und Lastenwagen einsetzten, um ihre Produkte als Hausierer von Haus zu Haus, oder die Ernte, Fleischwaren und Milchkannen von den Höfen zu den Märkten zu verbringen.

Ferner waren Hunde jeher gerngesehene Gäste in den Iglus, Zelten und Häusern, um dicht an dicht die kalten Nächte für beiden Parteien durch enges Kontaktliegen und Austausch von Körperwärme, erträglicher zu machen. Und dies bis heute, denke man an Menschen, die obdachlos unter freiem Himmel leben und Hunde als soziale Vertraute, Beschützer und Wärmekissen an ihrer Seite haben.

Aber auch das Sicherheitsempfinden stieg durch die Anwesenheit des Hundes immens. Denn der Hund bewachte das Hab und Gut seines Menschen und das Vieh. Auf der ganzen Welt wurden früh Hunde gehalten, die wachsam über das Eigentum und seine anvertrauten Besitzer beschützend die „Pfoten“ hielten. Fremde wurden lauthals gemeldet, Raubtiere und Diebe aller Art gestellt, verjagt und wenn nötig zu Verteidigung angegriffen. Seien es Chihuahuas in Mexiko gewesen, der Tibet-Terrier als Klosterhund beim Zusammenleben mit den Mönchen im Himalaya bis hin zu diversen Rassen, die als Hofhunde im Außenbereich die Habseligkeiten der Bauern in der Schweiz, Deutschland, Österreich und andernorts beaufsichtigten.

Ganz vereinzelt war der Hund zudem auch im Mittelalter schon treuer Begleiter und gefragter Sozialpartner, um Herrchen und Frauchen den Alltag mit ihrer Anwesenheit zu versüßen. Besonders an den Königshäusern im Adel waren Schoßhunde/Gesellschaftshunde schon früh einzige Vertraute und Gefährten der Damenwelt und des ein oder anderen Herrschers. Deren Hunde hatten im Übrigen das Privileg, sie bis in die Gemächer zu begleiten und auch bei ihnen die Nacht im Bett zu verbringen. Also auch hier hatte der Hund schon ein sehr enges Verhältnis zum Mensch.

Kurz, der Hund diente lange Zeit primär als Arbeits- und Gebrauchshund, war natürlich auch „Lebensgefährte“, hatte aber einen anderen Stellenwert, als es heute besonders in der Funktion des Familien- und Begleithundes der Fall ist. Denn heute ist der Hund für viele Menschen nicht nur ein tierischer Begleiter, sondern festes Familienmitglied, mitunter sogar Partner- und Kinderersatz.

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Mensch = Ressourcengeber

In der Nähe des Menschen gab es immer etwas zu fressen.

Das Leben in der Umgebung des Mensch lohnte sich für den Hund

Der Mensch übernahm auch für den Hund seit Anbeginn ihres Zusammenseins eine wichtige Rolle und Funktion. Durch den Mensch war gewährleistet, dass bestimmte Ressourcen, die für das Überleben des Hundes und seines Rudels existentiell sind, zugänglich waren. Denn wie Eingangs bereits erwähnt, fanden Hunde stets etwas Fressbares dort wo Menschen sich aufhielten und/oder ansiedelten. Es lohnte sich also für die Vierbeiner, in der Umgebung des Menschen ihr Revier zu haben.

Bis heute hat sich dieser Stellenwert vervielfacht. Denn heute ist der Mensch nicht nur die vertraute Person, die den Hund füttert, sondern auch als Bezugsperson und Familie den Rudelersatz stellt. Damit auch eine Ressource als „Vertrauter“ und Sozialpartner einnimmt, der ihm Zuneigung, Zuwendung, Aufmerksamkeit, ein warmes Dach über dem Kopf mit Schlafstelle, eigenem Territorium, Sicherheit etc. schenkt.

Ferner sorgt der Mensch heute bestenfalls für ein rund um art- und rassegerechtes Hundeleben, in dem er neben den obigen Ressourcen auch in Sachen Gesundheit, Hundepflege und Beschäftigung alles für die Befriedigung der individuellen Bedürfnisse, Interessen, Verlangen und Neigungen seines Hundepartners tut.

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Die besondere gewachsene Bindung Hund & Mensch

Eine tiefe und unerschütterliche Freundschaft zwischen Hund und Mensch.

Hund und Mensch: Bis das der Tod euch scheidet

Was man definitiv aus heutiger Sicht im Hinblick auf das Bündnis Hund und Mensch sagen kann, dass beide artfremden Spezies sich bestens aufeinander einstellen und anpassen können. Dadurch überhaupt in der Lage sind, eine innige und vertrauensvolle Beziehung, auf Basis einer engen Bindung einzugehen und miteinander in Harmonie unter einem Dach zu leben. Dabei spielen gegenseitiger Respekt und Achtung eine übergeordnete Rolle.

Welch enormen Stellenwert der Hund für den Mensch historisch betrachtet jeher hatte, kann man an zahlreichen Ausgrabungen feststellen, wo Hunde ihre Herrscher bis in den Tod begleitet haben oder als Opferbeigabe dienten.

Wie intensiv so ein Verhältnis Hund und Mensch erwachsen kann, zeigen nicht zu Letzt folgende Geschichten:

In Shibuya (Japan) lebte ein Akita Namens „Hachiko“, der in Japan auf Grund seines Verhaltens als Idealbild für den treuesten aller Treuen gilt. Er lebte an der Seite eines Universitätsprofessors, der täglich mit dem Zug zur Arbeit fuhr und am Abend bei seiner Rückkehr, Tag ein, Tag aus, von Hachiko am örtlichen Bahnhof abgeholt wurde. Durch ein tragisches Ereignis erlag der Professor während einer Vorlesung an einer Hirnblutung. Daraufhin kam Hachiko in Obhut, von wo er abhaute und tagtäglich über ein Jahrzehnt, immer wieder zum örtlichen Bahnhof von Shibuya zurückkehrte, um auf sein Herrchen zu warten – leider vergebens.

Ähnlich ist es um die Geschichte von einem Skye Terrier in Großbritannien bestellt. Der kleine Terrier mit dem Namen Greyfriars Bobby, soll nach dem Ableben seines Herrchens treuergeben an dessen Grabstätte Tag und Nacht ausgeharrt haben. Einzig für sein Fressen verließ er kurzzeitig seinen über alles geliebten Herrn und Meister. Wieviel davon Realität und Sage wurde, kann man im Nachgang nicht eindeutig belegen, aber in Anlehnung seine gewaltige Treuherzigkeit, wurde Greyfriars Bobby ein Denkmal in Edingbourgh (Schottland) gesetzt.

Welch enge Bindung und starke Freundschaft zwischen Hund und Mensch an dieser Stelle die Beziehung geprägt hat, ist unvorstellbar. Aber bei Weitem kein Einzelfall. Denn die Gemeinschaft Hund und Mensch kann zu einem unerschütterlichen Pakt erwachsen, der auf extremen Respekt, Vertrauen und Treue fußt. Hund und Mensch füreinander durch Dick und Dünn gehen, sich wertschätzen und wissen was sie aneinander haben.

Bis hierhin haben wir nun einige Beispiele gesehen, die historisch betrachtet, die besondere Allianz Hund und Mensch seit der Domestizierung des Hundes auf eindrucksvolle Art veranschaulichen.

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Die Beziehung Hund & Mensch in der Neuzeit

Hund & Mensch: Die Entwicklung von der Ur- in die Neuzeit.

Heute hat der Hund einen besonderen Stellenwert an der Seite des Menschen

Nun wollen wir den Bogen in die „Neuzeit“ spannen, schauen wie das Zusammenleben Hund und Mensch sich weiterentwickelt hat und aus heutiger Sicht aussieht:

Mittlerweile lebt der Hund noch enger mit dem Mensch im Alltag zusammen, ist in den Familienrudel fest als zugehöriges Mitglied integriert und darf in den allermeisten Fällen mit großer Selbstverständlichkeit im Haus verweilen. Tag und Nacht.

Gefühlt ist der Hund heute noch mehr Freund, Lebenspartner und Kamerad, selbst da wo die Fellnase im Hundealltag einer bestimmten Spezialverwendung nachgeht. Hausten die Hunde früher eher in der Außenhaltung oder gar in den Ställen beim Vieh, so werden sie heute nach getaner Arbeit als Jagd-, Dienst- oder Rettungshund mit in den Wohnraum genommen und haben ihren festen Platz in direkter Nähe von Herrchen/Frauchen und dem Rest der Familie. Nicht umsonst spricht man heute u.a. im Kontext von Hunden, in der Kategorie Heim- und Haustiere.

Der Hund wird heute auch noch für bestimmte Arbeiten und Aufgaben angeschafft und abgerichtet, hat aber einen „wertigeren“ Status aus emotionaler Sicht in Augen seines Menschen. Oder ist dies nur unser Empfinden?

Denn die allermeisten Menschen berichten, dass der Hund für sie ihr Leben bereichert und als „Familienmitglied“ nicht mehr wegzudenken ist. So gehören auch körperliche Zuneigung, Kuscheln und Zweisamkeit zwischen Hund und Mensch, heute in den meisten Fällen zum gewöhnlichen Miteinander. Dies war früher eher von Seltenheitswert. Gefühlt ist mittlerweile ein etwaiger Gang über die Regenbogenbrücke ein viel einschneidenderes Ereignis mit tiefer Trauer, als es in der Vergangenheit üblich war. Vermutlich hängt dies damit zusammen, dass der Hund mehr Mittel zum Zweck war und den Stellenwert eines Arbeitstiers einnahm.

Es ist schon eine ziemlich einzigartige Beziehung, die Hunde bereit sind mit dem Wesen Mensch als artfremde Spezies einzugehen. Denn auch die Kommunikation funktioniert erstaunlich gut. Haben sich erst beide Parteien näher kennengelernt und aneinander gewöhnt, so kann mit ein wenig Übung eine verständnisvolle Kommunikation stattfinden, sodass beide Seiten die ausgesendeten Signale und Botschaften deuten und verstehen können. Damit in der Lage sind als Team Hund und Mensch ungewöhnliche Aufgaben mit großem Erfolg zu meistern und auf unterschiedlichste Weise, gemeinsam zu interagieren. Dies wird im weiteren Verlauf auf unwiderrufliche Art verdeutlicht.

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Der Hund ist Partner des Menschen

Heute viel mehr Lebensgemeinschaft Hund und Mensch.

Hund und Mensch: Heute festes Familienmitglied, Freund und zuweilen mehr

Die Motivation sich einen Hund als Partner aus Sicht des Menschen zuzulegen, ist heute sehr unterschiedlich. Wie wir gesehen haben, war früher der Hund vordergründig eine Arbeitskraft, die äußerst leistungsfähig, ebenso anspruchslos und damit „günstig“ im Hinblick auf die Haltung an der Seite seiner Menschen lebte.

Heute ist der Hund für den Mensch viel mehr. Kollege bei der Arbeit, Begleiter beim Hobby und sozialer Lebenspartner mit festem Platz in der bestehenden Familienstruktur. Mitunter übernimmt der Hund gar die Rolle des Ersatzpartners bis hin zum Kinderersatz. Dies wird letztlich auch dahingehend untermauert, wenn man sich die Gesamtausgaben für Hunde näher betrachtet. Denn für den Hundekauf, Erziehung und Ausbildung, Beschäftigung, Ernährung, Hundepflege, Betreuung etc. werden Milliarden weltweit ausgegeben. Und das in den meisten Fällen sehr gerne, da die Liebe zum Hund so stark ist.

Nicht mehr die Hundehütte vor der Tür ist „the place to be“ für den Hund. Im Regelfall wohnt und lebt der Hund heute mit seinem Mensch gemeinsam im Haus oder der Wohnung. Er ist folglich immer in unmittelbarer Nähe und darf mit aufgestellten Regeln und Grenzen als fest integriertes Familienmitglied in einer vorgegebenen hierarchischen Struktur den Wohnraum teilen. Der Hund ist immer da und bereichert mit all seinen Launen den Alltag des Menschen. Ob nun ausgelassen und fröhlich, oder auch mal zickig und bockig. Besonders sorgt er mit seiner Anwesenheit aus mentaler und seelischer Sicht als Fixpunkt und Anker, wenn es seinem Menschen mal nicht so gut geht. Auch dafür werden Hunde heute sehr wertgeschätzt. Und das völlig zu Recht.

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Begeisterter Partner für den Sport & das Hobby

 Der Hund ist heute ein gefragter Begleiter für gemeinsame Aktivitäten im Alltag.

Geeignete Kompagnons für Sport und Freizeit

Da viele Hunderassen heutzutage nicht mehr der ursprünglich angedachten Verwendung als Arbeits- und Gebrauchshund nachgehen, ist der Hundesport u.a. als artgerechter Ausgleich und Alternativbeschäftigung entwickelt worden. Denn hier können Hunde ihren Leidenschaften nachgehen, sich auf kontrollierte Weise bei sinnvollen und geeigneten Aufgaben einbringen, entfalten und ausleben. Durch das gemeinsame Wirken wird die Bindung und Partnerschaft Hund und Mensch gestärkt, wodurch auch die Alltagstauglichkeit auf Grund des besseren „Eingespieltseins“ steigt. Der Hundesport ist je nach Sportart und Disziplin sowohl für temperamentvolle, aktive, sportbegeisterte, athletische und lauffreudige Hunde geeignet, aber auch eine willkommene Betätigung für kleingewachsene, eingeschränkte und ältere Fellnasen und ihre menschlichen Pendants. Mehr dazu findet ihr in unserer Rubrik „Hundesport“.

Hundeshows und -ausstellungen haben eine lange Tradition im Bereich des Rassehundewesens. Schon sehr früh wurden Hunde im In- und Ausland präsentiert, nach festgelegten Regularien gerichtet und bewertet. Bis heute gibt es viele Anhänger des Ausstellungswesens, wo Hund und Mensch rasseintern und/oder -übergreifend gegen Gleichgesinnte antreten.

Im Alltag kann der Hund im Rahmen des eigenen Hobbys ein toller Gefährte sein. Ob bei der täglichen Joggingrunde, auf der Wanderroute, bei der Fahrradtour, dem Ausreiten mit dem Pferd, dem Angelausflug und vielen anderen Aktivitäten, ist der Hund ein willkommener Begleiter für seinen Mensch.

Die allermeisten Jäger führen einen treuen Jagdgehilfen, wenn sie zum Ansitz ins Revier gehen. Auch hier dürfen die tatkräftigen Spürnasen bis heute nicht fehlen, um den angestrebten Jagderfolg mit ihrem Arbeitseinsatz zu sichern.

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Zuverlässiger Begleiter im Job & bei Spezialverwendungen

Hilfreicher, unermüdlicher und angenehmer Gefährte mit dem gewissen "Etwas".

Hunde sind an der Seite des Menschen zu Unfassbarem fähig

Nun wollen wir mal schauen, wo der Hund seinen Menschen heute in der Arbeitswelt mit seiner Anwesenheit, Körper- und Kopfarbeit, unterstützt.

Beginnen wollen wir mit einem Trend, der lange undenkbar war. Durch die Veränderung der Arbeitswelt trifft man heute unzählige Hunde bei Menschen in den Büros. Sprich, der Hund ist heute zum „Bürohund“ geworden. So bringen Firmenchefs ihren Hundepartner mit in den Betrieb, aber auch den Mitarbeitern wird mitunter zugestanden, dass sie ihre Hunde an den Arbeitsplatz mitnehmen. So müssen die Hunde nicht alleine zu Hause verweilen und Herrchen/Frauchen sind damit arbeitszeitenseitig flexibler aufgestellt, da sie sich über ihren Vierbeiner zwecks Betreuung keine Sorgen machen müssen. Zudem wird durch die Anwesenheit der Hunde das Betriebsklima erheblich gesteigert, Mitarbeiter kommen häufiger über die Fellnasen in Kommunikation und Interaktion.

Wie früher auch, greift der Mensch heutzutage ebenso auf den Hund als aktive Arbeitskraft zurück. So ziehen Schäfer nach wie vor mit ihren Schafen und Ziegen übers Land und werden von ausdauernden Laufwundern in Funktion des Herdengebrauchshundes begleitet. Da der Wolf in Kontinentaleuropa und in unseren heimatlichen Gefilden regional wieder deutlich präsenter ist, werden ferner Hirtenhunde für den Herdenschutz gezüchtet und nach ihrer Ausbildung bei der Herde Tag und Nacht gehalten – sie sind die Lebensversicherung und lebenden Bodyguards des Viehs, um sie vor Raubtieren aller Art auf der gesamten Welt zu schützen.

Wach- und Schutzhunde auf Firmengeländen, in Gefängnissen, an Landesgrenzen und im Bereich des Personenschutzes, sorgen für Sicherheit ihrer anvertrauten Schutzpersonen und das zu sichernde Territorium. Mit ihrer Anwesenheit schrecken sie potentielle Gewalttäter und Kriminelle, Ein- und Ausbrecher sowie andere ungebetene Gäste ab.

Diverse Behörden wie Polizei, Zoll, Militär bis hin zur Flugsicherung vertrauen ihren Hundepartnern an der Seite ihrer Diensthundeführer, um bestimmte Aufgaben zu übernehmen. So werden Hunde im Dienst u.a. zur Bekämpfung von Schmuggel zollpflichtiger oder verbotener Waren und bei der Verbrecherjagd geführt. Mit ihrer herausragenden Feinnasigkeit suchen sie u.a. nach Drogen, Sprengstoff und flüchtigen Häftlingen oder Verbrechern.

In Katastrophengebieten werden Hunde nach Erdbeben, Überschwemmungen, Lawinenabgängen etc. als Personenspürhunde im Rahmen des Rettungshundewesens mit ihren Rettungshundestaffeln eingesetzt, um nach vermissten Menschen zu suchen.

Eine lange Tradition hat auch das Führen eines Hundes durch den Förster. Hier ist der treue Begleiter im Team mit seinem Mensch im Arbeitsalltag für den Erhalt der Flora und Fauna im Einsatz. Früher sollten die Försterhunde mehr gegen Wilderer ihre Schärfe zeigen, um sie aus den Wäldern fernzuhalten oder auf frischer Tat zu ertappen. Diese Aufgaben gehört eher der Vergangenheit an. Heute ist der Försterhund vor allen Dingen Sozialpartner und Jagdgefährte, wenn Wild gezielt von Amts wegen für das Gleichgewicht in seinem verantwortlichen Forstrevier erlegt oder ein verletztes Stück gesucht und von seinen Qualen beispielsweise nach einem Verkehrsunfall geschossenen werden muss.

Die Sensibilität, Feinfühligkeit, Einfühlungsvermögen, der „7. Sinn“, die Kommunikationsfähigkeit und Kooperationsbereitschaft des Hundes machen ihn zu einem unwahrscheinlich brauchbaren Helfer für hilfsbedürftige Menschen.

Ob als ausgebildeter Therapiehund, Besuchshund oder Assistenzhund mit diversen Aufgabenschwerpunkten, ist der Hund mit seinen angelegten Fähigkeiten und erlernbaren Fertigkeiten in der Lage, unzähligen Menschen mit seiner Anwesenheit, Aura und gesamten Persönlichkeit das Leben und ihren Alltag durch physische und psychische/mentale Unterstützung zu erleichtern und lebensfähiger zu machen. 

So wird der Hund als Therapiebegleithund an der Seite eines Therapeuten für die Physiotherapie, Psychotherapie, Ergotherapie, Sprachtherapie in Pflegeheimen, Krankenhäusern und Behindertenstätten etc. geführt, um im Rahmen der tiergestützten Behandlung und Therapie, Kindern und erwachsenen Menschen zu helfen. Und das Aufgabenspektrum ist breitgefächert, geht u.a. von der Förderung des gemeinsamen Interagierens und Kommunizierens, Angst- und Stressabbau, Verbesserung von Motorik, Mobilität und Leistungsfähigkeit. Mehr zu den Therapiehunden könnt ihr nun gerne in einem gesonderten Kurzartikel nachlesen.

Daneben werden Assistenzhunde als Lebensbegleiter ausgebildet, die dann als ständiger Begleiter mit ihrer hilfsbedürftigen Person zusammenleben und ihnen mit ihren Talenten und speziell aufgebauten Fertigkeiten zur Hand gehen, um ihnen zur Bewältigung diverser Alltagsaufgaben wie das Ausräumen der Waschmaschine, An- und Ausschalten von Lichtschaltern oder als Wegweiser für das Laufen im öffentlichen Raum als Blindenführhund zur Seite zu stehen. Ferner werden sie auch als „Warnhunde“ abgerichtet und können mit ihren kognitiven Fähigkeiten und vorzüglichen Sinnen, ihre erkrankten Menschen vor Anfällen unterschiedlichster Art warnen. Hier sprechen wir u.a. von Asthmawarnhunden, Migränewarnhunden, Schlaganfallwarnhunden, Epilepsiewarnhunden, Diabetikerwarnhunden uvm. Um noch mehr über den Assistenzhund im Allgemeinen zu erfahren, haben wir im Lexikon einen eigenen Kurzartikel zur Lektüre abgelegt.

Der dritte im Bunde ist der Besuchshund: Dieser wird dazu ausgebildet, Menschen mit Einschränkungen und Beeinträchtigungen durch den sozialen Kontakt zu „verzaubern“ und ein Lächeln auf die Lippen zu verschaffen, deren Leben ansonsten eher durch Zurückgezogenheit, psychische Einkehr, Isolation etc. geprägt ist. Der Hund greift hier nicht so stark ein, sondern ist eher Mittler zwischen seinem menschlichen Begleiter und dem Patienten. Auch im lernpädagogischen Einsatz sind Besuchshunde/Schulhunde im Einsatz, um mit ihrer Anwesenheit ein besseres „Lernklima“ für die anwesenden Kinder zu schaffen, da erwiesenermaßen das Lernen in Anwesenheit eines Hundes leichter von der Hand geht und innerhalb der Gruppe für ein besseres Klima sorgt.

Auch in all den drei genannten Beispielen kann wieder das besondere Verhältnis von Hund und Mensch eindrucksvoll aufgezeigt werden.

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Hund & Mensch = perfekte Gemeinschaft

Zwei artfremde Spezies, die bestens zueinander passen!

Hund und Mensch: Ein perfekt passendes Team

All das was wir bis hierhin beschrieben haben, kann nur dadurch funktionieren, da der Hund mit all seinen besonderen Fähigkeiten sich auf den Mensch als artfremde Spezies einlässt, ihr im Falle des respektvollen Umgangs vertraut, sich auf das Menschenindividuum und sein Verhalten einstellt und bereit ist mit ihm zu kooperieren und kommunizieren. Hunde verstehen unsere Körpersprache, Mimik und Gestik, als auch das was wir vokal von uns geben. Und er kann einschätzen, wie wir mit ihm kommunizieren. Ob wir ruhig, entspannt und freundlich reden, aufgeregt und gestresst sind, oder unser Lob ehrlich gemeint ist.

Wie sonst sollte der Mensch seinen Hund erziehen und ausbilden, im Alltag, bei Sport, Spaß und Spiel oder dem gemeinsamen Arbeitsalltag führen. Der Mensch kann seinem Hund durch geduldige und verständliche Kommunikation während des Hundetrainings, Sicht- und Hörzeichen beibringen, um bestimmtes Verhalten damit zu verknüpfen, das er dann in der Praxis gezielt wunschgemäß abrufen kann. Dies ist und war stets notwendig, damit die Fellnase die ihr übertragen Aufgaben in aktiver Zusammenarbeit mit seinem Mensch, erfolgreich löste. So beim gemeinsamen Treiben der Herde von A nach B, wenn der Border Collie oder Australian Shepherd auf unterschiedlich Pfiffe und Rufe (Hörzeichen) und Zeichensprache (Sichtzeichen) vom Hirten gelenkt und gesteuert wird, um auf Anleitung seines Partners die Herde von rechts, links oder vorne anzulaufen. Auf dieselbe Manier wird der Hund heute beim Hundesport, im Wald bei der Jagd, dem Einsatz als Diensthund und beim Spaziergang als gewöhnlicher Begleithund geführt und von seinem Menschen dank ihrer besonderen Arbeitsintelligenz und Bindungsbereitschaft zueinander dirigiert und gelenkt.

Die Bereitschaft des Hundes sich dem Menschen unterzuordnen, in das Rudel mit fester Rangordnung ab dem Tag des Einzugs eingliedern und integrieren zu lassen, ist eine weiterer Faktor, warum das Zusammenleben zwischen Hund und Mensch überhaupt möglich ist. Solange die Bedürfnisse und Interessen des Hundes gewahrt und befriedigt bleiben, dadurch der Hund satt wird, sich von seinem menschlichen Rudelführer gut vertreten und in seiner Anwesenheit sicher fühlt, hat der Hund wenig Gründe, seine Stellung in der Gemeinschaft zu hinterfragen. Und damit wird er sich an seinem Menschen orientierten, von ihm führen lassen und alle Aufgaben mehr oder minder erfolgreich für und mit ihm meistern.

Kurz: Hund und Mensch sind wie füreinander geschaffen eine tiefe Verbindung zueinander einzugehen, Unfassbares auf die Beine zu stellen und folglich als Team auf unschlagbare Weise zu harmonisieren und interagieren.

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