Epilepsiewarnhund

Was ist ein Epilepsiewarnhund?

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Zuletzt aktualisiert am: 4.9.2023

Ein Beagle und Frauchen liegen Kopf an Kopf auf dem Bett.jpg
Synonyme
  • Epilepsieanzeigehund
  • Epilepsiehund
  • Epilepsiemeldehund

Ein Epilepsiewarnhund ist eine besondere Form des Assistenzhundes, der eine spezielle Ausbildung durchläuft und an der Seite einer an Epilepsie erkrankten Person zu dessen Unterstützung und Schutz eingesetzt wird. Der Epilepsiewarnhund ist also ständiger Begleiter und lebt bei der hilfsbedürftigen Person, seinem Bezugsmenschen und Sozialpartner. Durch den tierischen Assistenten erhält der Epileptiker ein hohes Maß an Sicherheitsgefühl und erreicht durch die ständige Anwesenheit des Hundes mehr Unabhängigkeit, Selbständigkeit und damit ein einigermaßen selbstbestimmendes und normales Leben, da nicht unbemerkt ein Anfall von jetzt auf gleich passiert und damit immer die Angst im Kopf gegenwärtig ist, sondern der Epilepsiehund als Frühindikator sich rechtzeitig meldet.

Mit Hilfe des Epilepsiewarnhundes soll ein möglicher Notfall durch die Folgen des anstehenden Eintritts eines epileptischen Anfalls verhindert werden, sprich er zeigt das Verspüren eines etwaigen Anfalls der betroffenen Person rechtzeitig vorab an, damit der Epileptiker rechtzeitig vorbereitet ist, reagieren und sich in eine sichere Position, wie beispielsweise das Setzen in einen bequemen Sessel oder Hinlegen auf Sofa bzw. Bett, selbständig bringen kann. Denn damit werden lebensbedrohliche Stürze mit Aufschlagen an Gegenständen oder Boden vermieden.

Der Epilepsiewarnhund fungiert also als "lebendes Frühwarnsystem" und warnt den Epileptiker zeitnah vor anstehenden epileptischen Anfällen durch einstudierte Signale wie beispielsweise das Stupsen mit der Schnauze, Kratzen am Bein, Lecken der Hand oder Auflegen der Pfote. Damit schützt der Hund u.U. die betroffene Person vor schweren Stürzen und Verletzungen, Bewusstlosigkeit und Koma. Sollte es dennoch zu einem Anfall kommen, wird der Hund nicht von der Seite des Epileptikers weichen und je nach Ausbildungsgrad weitere Maßnahmen einleiten, die bis hin zum Drücken einer Notruftaste gehen.

Generell könnte jeder Rassehund, Hybridhund oder Mischlingshund zum Epilepsiewarnhund ausgebildet werden, allerdings kommt doch nicht jeder Hund in Frage, da die geeigneten Vierbeiner spezielle Begabungen und Fähigkeiten, neben den allgemeinen Wesens- und Charaktermerkmalen eines Assistenzhundes mitbringen müssen. Ein potentieller Epilepsiewarnhund muss über die angeborene Anlage verfügen, durch seine ausgeprägte Sensibilität und Feinfühligkeit anstehende epileptische Anfälle zu erkennen, wahrzunehmen und seine Bezugspersonen zu warnen. Die Aktivität geht also vom Hund aus, er agiert in entsprechenden Momenten. Durch eine hohe Auffassungsgabe, Aufmerksamkeit und Gespür nimmt der tierische Assistent jegliche Stimmungen, Stimmungsschwankungen, Befindlichkeiten und besonderes Verhalten der betroffenen Person frühzeitig wahr. Eine tragende Rolle spielt dabei, dass eine starke und in sich gewachsene Bindung zwischen beiden Partnern besteht und alle Voraussetzungen für eine funktionierende und verständliche Kommunikation Hund/Mensch gegeben sind.

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