Tränennasenkanalverengung beim Hund
Wenn der Hund an einer Stenose am Tränenkanal leidet
Von:
Vanessa Lässig
Zuletzt aktualisiert am: 12.9.2023
Leidet der Hund an einem Tränenwegsverschluss, der auch als Tränennasenkanalverengung bekannt ist, spricht der Veterinärmediziner von einer Tränenkanalstenose. Durch diese Erkrankung kann der normale Tränenfluss über den inneren Augenwinkel des Hundes nicht mehr wie üblich von Statten gehen, da der Tränenkanal verstopft ist. Die Folge sind Augenausfluss und Fellverfärbungen im Bereich der Augen und Nase.
Lateinischer Name | - |
Englischer Name | - |
Synonyme |
|
Meldepflicht | - |
Anzeigepflicht | - |
Zoonose | Nein |
Erklärung
Erklärung
Eine Verengung (Stenose) des Tränennasenkanals (TNK) ist eine v.a. bei Kleinhundrassen (Chihuahua, Mops, Bulldoggen, Shi Tzu, Malteser etc.) häufig vorkommende Erkrankung.
Normalerweise fließt die Tränenflüssigkeit des Auges über den sogenannten Tränenpunkt (Punctum lacrimale) im unteren Augenlid durch ein schlauchförmiges Gebilde (Tränennasenkanal/Tränennasengang = Ductus nasolacrimalis) zur Nase hin ab. Ist dieser Kanal teilweise oder vollständig verstopft, kann die Tränenflüssigkeit nicht mehr normal abfließen und läuft als Augensekret über das untere Lid oder den Augeninnenwinkel ab und rinnt das Fell hinunter. Man kann es sich vereinfacht wie eine Badewanne vorstellen, deren Abfluss verstopft ist. Wird weiterhin Wasser eingelassen, läuft es über den Rand.
Grund für die Verstopfung können Schwellung und Ablagerung von Entzündungsprodukten aufgrund einer Infektion oder Fremdkörper (Dreck, Staub, Pflanzenteile etc.) sein. Dann ist meist nur eine einseitige Verstopfung vorhanden. Bei den oben genannten Rassen liegt das Problem in der Schädelanatomie. Durch die kleine und meist auch verkürzte Schädelform, bleibt dem TNK nicht genug Raum, sodass er entweder dauerhaft verengt oder mitunter sogar gar nicht vorhanden ist. Bei diesen Rassen besteht das Problem in der Regel beidseits.
Typisches Erkennungsmerkmal einer Tränennasenkanalstenose sind tränende Augen (Tränenträufeln = Epiphora) und rötlich/bräunlich/schwärzlich verfärbtes Fell zwischen innerem Augenwinkel und Nase („Sekretrinne“/„Tränenstraße“). Die Verfärbung kommt dabei durch Reaktion des Tränensekrets mit dem Fell zu Stande.
Liegt der Stenose eine Entzündung zu Grunde, kann durch Behandlung derselbigen, Einsatz abschwellender Medikamente oder einer Spülung des TNK, der normale Tränenabfluss wiederhergestellt werden. Sind Fremdkörper beteiligt, sollten diese natürlich entfernt werden. Handelt es sich um eine rassebedingte Stenose, ist i.d.R. keine Behandlung/Heilung möglich. In diesem Fall kann nur auf gute Hygiene des Augenbereiches geachtet werden, damit keine zusätzliche Reizung oder vermehrte Tränenproduktion entsteht.
Hat dir der Inhalt gefallen? Dann teile ihn doch auch mit anderen: