Pyrenäen-Berghund
Weißer Riese mit starkem Schutztrieb aus Frankreich
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 7.6.2024
Der Pyrenäen-Berghund ist für den anspruchsvollen und mitunter gefährlichen Job als Hirtenhund für den Herdenschutz gezüchtet worden und seit ewigen Zeiten in den französischen Pyrenäen zur Bewachung und Verteidigung seiner Herde gehalten worden. Frankreich ist demnach seine Heimat.
Neben seiner Hauptaufgabe als Wach- und Schutzhund in den Bergen, wurde der weiße sanfte Riese bereits früh auch als Gesellschaftshund gehalten. Selbst König Ludwig der XIV. war mehr als angetan von dem imposanten und dennoch eleganten Chien de Montagne des Pyrenées, wie ihn die Bewohner seiner Heimat nannten. Mit ihm war der Aristokrat stets in Sicherheit, denn der Pyrenäen-Berghund wurde als Wächter der Schlösser und seines adeligen Herrn geführt.
Schon alleine die gewaltige Körperstatur sorgen für Respekt und Abschreckung bei Mensch und Tier. Und wie es sich für einen Herdenschutzhund gehört, bringt der Hirtenhund auch alle wesensseitigen und charakterlichen Anlagen mit, die diese Hunde für ihren Job benötigen. Sie sind extrem wesensfest, sehr selbstbewusst, willensstark und selbständig. Natürlich zeichnen sie sich durch ihre hohe Wachsam- und Scharfsinnigkeit, ihren immensen Beschützerinstinkt und ihr natürlich veranlagtes Territorialverhalten aus. Tritt man dem Riesen gegenüber, so ist man von seiner gelassenen, ruhigen und souveränen Ausstrahlung beeindruckt - der Koloss weiß einfach was er draufhat, denn er kann wenn es die Situation erfordert, impulsiv mit größter Vehemenz von 0 auf 100 hochschalten, seinen wuchtigen Körper einsetzen und sich enorm wehrhaft zeigen.
So wie der Pyrenäen-Berghund zu seinen Herdentieren eine tiefe und stabile Bindung eingeht, denn Herdenschutzhunde wachsen direkt mit dem zu betreuenden Vieh auf, entwickelt der Hirtenhund zu seiner Familie im Rahmen einer Begleithundehaltung bei entspechender Prägung und Sozialisierung eine tiefe Verbundenheit zu Groß und Klein. Die Erziehung und das tägliche Führen eines Pyrenäen-Berghundes erfordert das frühe integrieren in das Familienrudel und Eingliederung in die Rangordnung. Zudem braucht der unabhängige Charakterhund eine konsequente, disziplinierte, souveräne Führungspersönlichkeit mit Charisma, die den Vierbeiner respektvoll, fair, geduldig aber bestimmt steuert und leitet, damit das Vertrauen gewonnen wird und der Berghund seinen Herrn als Autoritätsperson anerkennt. Denn mit Muskelkraft werden Herrchen und Frauchen den Riesen nicht im Griff und unter Kontrolle halten können.
Um noch mehr über den Pyrenäen-Berghund in Erfahrung bringen zu können, steht euch nun unsere ausführliche Rassebeschreibung mit vielen Details rund um die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltebedingungen etc. zur Lektüre frei. Viel Freude beim Lesen!
Nummer: | 137 |
Gruppe: | 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen |
Sektion: | 2. Molossoide |
Subsektion: | 2. Berghunde |
Arbeitsprüfung notwendig? | Nein |
Ursprung | Frankreich |
Patronat | - |
Verwendung | Hirtenhund zum Schutz der Herden in den Bergen. |
Datum der Veröffentlichung | 13. März 2001 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 25. Januar 1955 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Pyrenäen-Berghund |
10 - 13 Jahre
10 - 13 Jahre
70 - 82 cm
65 - 77 cm
55 - 65 kg
40 - 50 kg
Pyrenäen-Berghund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Es ist unmöglich, beim ersten Anblick eines Pyrenäen-Berghunds - oder auch bekannt als der König der Hütehunde - kein Gefühl des Staunens zu verspüren. Dieser majestätische Hund erhebt sich mit einer Eleganz, die seinesgleichen sucht, sichtbar durch sein dickes weißes Fell, seine kraftvolle Statur und seine sanften Augen. Fast königlich in Erscheinung und Benehmen ist er einer der ältesten Hütehund Rassen der Welt und zeigte im Laufe der Geschichte eine bemerkenswerte Fähigkeit, Herden zu beschützen und zu leiten.
Ein Hauptmerkmal des Pyrenäen-Berghunds ist seine außergewöhnliche Geduld. Sie sind dafür bekannt, ihre Herden ohne aggressive oder gewaltsame Mittel zu lenken, und ihre Ruhe mit dazu beiträgt, den Frieden und die Ruhe innerhalb der Herde zu bewahren. Die liebevolle und sanfte Grundhaltung, die sie zu so guten Hirten macht, ist auch das, was sie in unseren Häusern so beliebt macht.
Beim Pyrenäen-Berghund geht es jedoch um viel mehr als nur um ein hübsches Gesicht und ein freundliches Wesen. Obwohl er ein brillanter, selbstständiger und unglaublich harter Arbeiter ist, kommt der Pyrenäen-Berghund erst wirklich zur Geltung, wenn er einen Job zu erledigen hat - sei es das Hüten von Schafen, die Obhut über Kinder oder das Schützen des Hauses.
Sozialisation des Pyrenäen-Berghundes
Die Sozialisierung eines Pyrenäen-Berghund ist eine äußerst wichtige Aufgabe, die von entscheidender Bedeutung für seine Entwicklung ist. Mehr als andere Rassen neigen sie dazu, sich ihre Welt selbstständig zu erarbeiten, was in Kombination mit ihrer territorialen und schützenden Natur, Probleme verursachen kann, wenn sie nicht in einem sehr frühem Alter richtig sozialisiert werden. Sie brauchen Erfahrungen, welche ihre positiven Instinkte hervorbringen und ihre negativen Eigenschaften minimieren.
Grundkommandos
Grundkommandos sind für den Pyrenäen-Berghund von entscheidender Bedeutung. Aufgrund ihrer Größe und Kraft ist es unerlässlich, dass sie lernen, auf den Ruf ihres Besitzers zu hören. Das harte Gehorsamstraining muss von klein auf beginnen mit Befehlen wie "Sitz", "Bleib" und "Komm".
Gehorsamstraining – Leinentraining
Die Leinenausbildung ist ein weiterer wichtiger Aspekt der Erziehung eines Pyrenäen-Berghunds. Aufgrund ihrer Größe und Kraft kann ein ausgewachsener Pyrenäen-Berghund zum Riesigen Problem werden, wenn er nicht gelernt hat, ordnungsgemäß an der Leine zu laufen.
Spiel- und Apportiertraining
Spiel- und Apportiertraining sind ebenso wichtig. Ein Pyrenäen-Berghund ist von Natur aus aktiv und mag es, gefordert und beschäftigt zu werden. Apportieren eignet sich hervorragend, um ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten zu fordern.
Was sollten wir sonst noch zum Pyrenäen-Berghund als Rasse wissen?
Den Pyrenäen-Berghund auszubilden und zu erziehen, erfordert eine Menge Geduld und Durchhaltevermögen. Er kann sehr stur sein und erfordert einen starken Führer, um ihn zu führen. Sie müssen geduldig, liebevoll, aber dennoch bestimmt sein.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der ideale Besitzer für einen Pyrenäen-Berghund jemand ist, der die Zeit, Geduld und das Engagement hat, diesen großartigen Hund richtig zu erziehen und zu trainieren. Der Pyrenäen-Berghund eignet sich brillant für Menschen, die ein aktives Leben führen, viel Zeit im Freien verbringen und einen loyalen und beschützenden Kameraden an ihrer Seite wissen wollen.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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