Narkolepsiewarnhund
Was ist ein Narkolepsiewarnhund?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 5.9.2024
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Ein Narkolepsiewarnhund wird bei Patienten mit Kataplexie, eines emotional ausgelösten Muskeltonusverlust bei vollem Bewusstsein und Hauptursache einer Narkolepsie, eingesetzt. Die betreffenden Patienten werden von akuten Schlafanfällen getroffen, die zu jeder Zeit unvermittelt eintreten können. Der Narkolepsiewarnhund ist durch seine angeborene Veranlagung, Sensibilität und besondere Fähigkeit in der Lage, das bevorstehende Ereignis frühzeitig wahrzunehmen und seinen betroffenen Sozialpartner rechtzeitig auf die nahende Schlafattacke zu warnen. Der speziell ausgebildete Hund ist eine besondere Form des Assistenzhundes und lebt als dauerhafter Begleiter zum Schutz und zur Unterstützung des an Narkolepsie erkrankten Patienten, an dessen Seite.
Mithilfe des tierischen und lebenden Frühwarnsystems als Lebensbegleiter, erhalten die Narkolepsiepatienten mehr Sicherheit in ihrem Alltag, da sie im Vorfeld eines anstehenden Schlafanfalls durch die Warnung ihres Hundes die Chance haben, aktiv präventive Maßnahmen einzuleiten, damit sie nicht unvorhersehbare Folgen durch etwaige Stürze erleiden. So können sie sich noch rechtzeitig in häuslicher Umgebung in den Sessel setzen, das Sofa oder Bett aufsuchen und sich niederlegen. Sollte der Betroffene mit seinem Narkolepsiewarnhund unterwegs sein, so können beide gemeinsam einen geeigneten Platz ansteuern, um sich zu setzen oder hinzulegen und den Schlafanfall zu durchleben.
Wie warnt der Narkolepsiehund seinen Partner?
Sobald der Hund die ersten Anzeichen einer anstehenden Schlafattacke wahrnimmt, wird ein einstudiertes und antrainiertes Signal bzw. Verhalten das Ereignis anzeigen. Dies kann durch Stupsen der Person von statten gehen, kratzt mit der Pfote am Bein, leckt die Hände oder legt einfach seine Pfote auf.
Welche zusätzlichen Aufgaben werden einem Narkolepsiewarnhund beigebracht?
Die weiteren Tätigkeitsfelder, die ein eingesetzter Narkolepsiewarnhund draufhaben muss, richten sich an den jeweils individuellen Bedürfnissen des Patienten und Sozialpartners. Je eingeschränkter die betroffene Person generell ist, desto mehr muss u.U. durch die Arbeit eines Hundes ausgeglichen werden.
So können Assistenzhunde im Allgemeinen und Narkolepsiewarnhunde im Speziellen so konditioniert und trainiert werden, dass sie verschiedene Gegenstände durch apportieren ihrem Bezugsmenschen bringen, sei es die Zeitung, Brillenetui, Geldbeutel, Decke, Schuhe, Flasche, Telefon etc., heruntergefallene Objekte aufheben und ihrem Partner in die Hand geben, Türen, Schränke und Schubladen öffnen und schließen, Waschmaschine und Trockner ein- und ausräumen, beim An- und Ausziehen Klamotten reichen bzw. weglegen, Lichtschalter oder andere Bedienelemente mit Pfote oder Schnauze drücken lernen, zur Stütze und Halt an der Seite ihres hilfsbedürftigen Menschen sind, wenn dieser Treppen hoch oder runter geht, sich setzen will oder aufstehen muss, routinemäßige Reichen und Erinnern an die notwendige Einnahme von Medikamenten bis hin in Notsituationen einen Notruf absetzen kann.
Können alle Hunde zu einem Narkolepsiewarnhund ausgebildet werden?
Jeder Hund, ob Rassehund, Hybridhund oder Mischlingshund, der die Anlage, angeborene Begabung und den Willen mitbringt, einen Menschen auf ein anstehendes Ereignis wie einen Schlafanfall hinzuweisen und zu warnen, kann prinzipiell als Narkolepsiewarnhund ausgebildet und eingesetzt werden.
Neben dieser besonderen Fähigkeit muss der jeweilige Kandidat topfit sein, eine stabile, intakte und robuste Gesundheit und Konstitution haben. Denn die Belastung und Herausforderung, sprich körperliche und geistige/seelische Anstrengung kann mitunter relativ hoch sein und diesen Ansprüchen muss der Hund zu jeder Zeit gewachsen sein.
Ferner werden bestimmte Eigenschaften verlangt. So sollte ein Narkolepsiewarnhund einen freundlichen, ausgeschlossenen und anderen Menschen und Tieren gegenüber neutralen Charakter haben, herrchenbezogen sein, eine ausgeprägte Bindungsfähigkeit und Loyalität mitbringen, will-to-please zeigen sowie lern- und arbeitswillig sein. Alle anderen Wesenszüge und häufig eingesetzte Hunde und Rassen, könnt ihr in den Ausführungen des Assistenzhundes nachlesen.
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