Nordischer Zughundesport mit Trike

Wenn Schlittenhunde Dreiräder über schneefreie Wege ziehen

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Zuletzt aktualisiert am: 7.2.2024

Zwei Huskies als Gespann vor einem Rad laufen.jpg

Das wichtigste in Kürze

  • Bei diesem nordischen Zughundesport oder Schlittenhundesport ohne Schnee ziehen ein oder mehrere Hunde einen dreirädrigen und geländegängigen Roller, das namengebende Trike oder Dreirad.
  • Als besondere Ausrüstung benötigst Du pro Hund mindestens ein Zuggeschirr und eine Leine mit Ruckdämpfer, die Du über einen Panikhaken mit Deinem geländegängigen Dreirad verbindest.
  • Besser wäre ein Zugbügel mit einem Pulka-Geschirr.
  • Ein Hund kann bis zum vierfachen seines Körpergewichts ziehen.
  • Da Du Dein Trike selbst kräftig mit den Füßen anstoßen kannst und so die Zuglast  mindern kannst, eignen sich auch kleinere Hunde aller Rassen, Hybridhunde und Mischlinge für diesen Hundesport.
  • Voraussetzung ist, dass die Hunde lauffreudig und körperlich fit genug sind.
  • Gewissheit über die körperliche Fitness und Eignung Deines Hundes kann eine tierärztliche Untersuchung bringen, bei der der Bewegungsapparat und das Herz-Kreislauf-System im Fokus stehen.
  • Beim Schlittenhundesport mit Trike ist zu beachten, dass ab 15°C Hunde, insbesondere die üblichen, an große Kälte angepassten Schlittenhunde, leicht überhitzen.
  • Selbst bei passenden Wetterbedingungen musst Du aber auf die Temperatur Deiner Hunde achten und immer ausreichend Wasser für sie mitführen.
  • Du solltest Deinen Zughunden ausreichende Pausen, gute Verpflegung und Pflege vor allem der Pfoten und des Bewegungsapparates bieten.
  • Dieser Hundesport gehört zur fünf Hundesportarten umfassenden Gruppe der nordischen Zughundesportarten ohne Schnee bzw. on-land.
  • Alle stammen von den Sommertrainingsmöglichkeiten der nordischen Schlittenhundesportarten ab und können deswegen in schneefreien Breiten ausgeführt werden.

Im Nordischen Zughundesport mit Trike ziehen Zug- oder Schlittenhunde ein spezielles Dreirad auf schneefreien Wegen, also „on dry land“. Wie alle nordischen Zughundesportarten, hat auch das Ziehen eines Trikes seinen historischen Ursprung im schneereichen hohen Norden. Dort wurden schon früh Hunde vor diverse schneetaugliche Fortbewegungsmittel wie Schlitten, Pulkas und Ski gespannt.

Aus diesen Fortbewegungsarten entwickelten sich die modernen nordischen Zughundesportarten „on snow“, die nicht mehr nur im schneebedeckten hohen Norden betrieben werden. Vielmehr finden heute sowohl das Training als auch einige Wettrennen in wärmeren Gegenden oder Jahreszeiten statt. Neben dem Ziehen von Trikes oder vierrädrigen Sacco-Carts existieren noch das CaniCross und das Bikejöring.

Zur Ausübung wird, neben einem geländegängigen und speziellen Dreirad bzw. Trike, im Wesentlichen nur für die drei oder mehr Hunde Zuggeschirre benötigt, um die Hunde mit dem Fahrzeug zu verbinden.

Entsprechend der vielen unterschiedlichen Zughundesportarten existiert international eine Vielzahl von Verbänden und Vereinen, die sportliche Wettbewerbe organisieren. In Deutschland ist der Verband Deutscher Schlittenhundesport Vereine e. V. - VDSV für die nordischen Varianten ohne Schnee, also auf dry-land verantwortlich.

Geeignete Rassen für Nordischer Zughundesport mit Trike

( Um die Rassebeschreibung der ausgewählten Rasse lesen zu können, bitte auf das Bild klicken! )

Wichtige Gesundheitstipps für Nordischer Zughundesport mit Trike

  • Der Hund sollte vom Tierarzt gesundheitlich auf "Herz und Nieren" geprüft sein, bevor es mit dem Hundesport losgehen kann!
  • Achtsam auf kommunikative Signale des Hundes während der Sportübungen achten, um das situative Befinden und Wohlergehen im Auge zu haben.
  • Vorsicht vor physischer und mentaler Überlastung & Übertreibung beim Hundesport!
  • Kranke und verletzte Hunde sollten keinen Hundesport ausüben!
  • Pausen einplanen (auf angemessene Erholungsphasen und Entschleunigung achten)
  • Zwang hat im Hundesport nichts verloren!
  • Vorsicht bei hohen Temperaturen (Hitzegefahr)
  • Intensität und Schwierigkeitsgrad langsam steigern
  • Aufwärmprogramm (dynamische Übungen zur Vorbereitung auf die Belastungen) mit dem Hund beim Hundesport absolvieren
  • Auf ausreichende Wasserversorgung und etwaige Energiezufuhr während des Hundesports achten!
  • Der Hund muss körperlich voll entwickelt sein
  • Kein Hundesport mit trächtigen und säugenden Hündinnen!
  • Hat der Hund Übergewicht, ist die Belastung für den Bewegungsapparat und gesamten Organismus höher!
  • Gesundheit, Fitness und Vitalität beim Hund müssen für den Hundesport stimmen
  • Erhöhtes Risiko für Kreuzbandriss bei kastrierten Hunden, jüngeren Hunden und Hunden mit Übergewicht!
  • Regelmäßiger Check-up bei einem Physiotherapeuten
  • Cool Down nach dem Hundesport
  • Bei eingeschränkten (Behinderungen, Arthrose, HD, ED etc.) und älteren Hunden (Seniorhunden) auf angemessene Hundesportarten ausweichen (z.B. Crossdogging, Degility, ZOS)
  • Stets auf adäquates Equipment beim Hundesport achten, um die Verletzungsgefahr und physische Belastung auf den Hund zu minimieren

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