Kleiner Münsterländer
Jagdhund mit hervorragender Nase aus Deutschland
Von:
Ulf Weber
Zuletzt aktualisiert am: 3.5.2024
Das Wichtigste in Kürze
- Vielseitig veranlagte Jagdhunderasse
- Bringt einen ausgeprägten Jagdtrieb, starke Jagdpassion und natürliche Wildschärfe mit
- Intelligent, lernbegabt, arbeitswillig und -eifrig, kooperativ, teamfähig
- Wird im Jagdrevier für zahlreiche Arbeit vor und nach dem Schuss im Wald, Feld und Wasser eingesetzt
- Mittellanges Haarkleid in den Farbschlägen Braun-Weiß und Braun-Schimmel
Der Kleine Münsterländer gehört zu den Jagdhunderassen und ist hier der Familie der Vorstehhunde zugeordnet. Er ist der kleinste unter den deutschstämmigen Vorstehhunderassen und ist unter aktiven Jägern durch seine Vielseitigkeit, Verlässlichkeit und Loyalität, ein beliebter Jagdbegleiter im Revier.
Neben dem jagdlichen Einsatz, wird der kleine Münsterländer auf Grund seines menschenfreundlichen Wesens und seines für viele Hundeliebhaber attraktiven Äußeren, auch als wachsamer, treuer und anhänglicher Begleit- und Familienhund gehalten.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Beliebtheit des Kleinen Münsterländer Vorstehhundes in den letzten Jahren stetig zugelegt hat und er die Herzen viele Hundefreunde auf Grund seiner besonderen Vorzüge und Qualitäten gewonnen hat.
Jetzt seid ihr sicherlich gespannt, noch mehr über den Kleinen Münsterländer zu erfahren, welche Haltebedingungen notwendig sind, wie seine körperlichen Eigenschaften und das Wesen charakterisiert werden, wie die Entstehungsgeschichte dieser tollen Rasse aussieht, wie ihr ihn neben der Jagd für eine artgerechte Haltung beschäftigen solltet und was es in Sachen Gesundheit, Pflege und Ernährung zu beachten gilt. Zudem findet ihr in unserem Rasseporträt weitere hilfreiche Tipps und Ratschläge für den Hundealltag mit einem Kleinen Münsterländer.
Nummer: | 102 |
Gruppe: | 7. Vorstehhunde |
Sektion: | 1. Kontinentale Vorstehhunde |
Subsektion: | 2. Typ „Spaniel“ |
Arbeitsprüfung notwendig? | Ja |
Ursprung | Deutschland |
Patronat | - |
Verwendung | Vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund |
Datum der Veröffentlichung | 4. September 2019 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 14. Februar 1955 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Kleiner Münsterländer |
Kleiner Münsterländer: Geschichte
Wie entstand unser Rassenname?
Über unsere frühe Geschichte ist wenig bekannt, aber es ist anzunehmen, dass wir, wie viele andere heutigen deutschen vorstehenden und stöbernden Jagdgebrauchshunderassen, von Hunderassen abstammen, die im Mittelalter zur Jagd auf Niederwild wie Kaninchen und Vögel eingesetzt wurden. Daraus ergaben sich einige Namen für diese Hundearten, die sich teilweise auf Jagdbeute aber auch die Jagdweise bezogen. Als Beispiel für die Jagdart kann der Habichthund dienen. Der Begriff Hühnerhunde lehnt sich an der Beute an. Die Namen waren von Region zu Region verschieden, genau wie die genaue Kombination von Eigenschaften der Hunde, obwohl doch alle ähnlichen Ursprünge haben und auf fast dieselbe Art verwendet wurden.
Im westfälischen Münsterland bezeichnete man damals den ortstypischen Hund für diese Art jagdlicher Arbeit u. a. als Spion, Spannier oder, da die Hundeart von den hochgeachteten Lehrern und Pastoren bevorzugt gehalten wurde, als Magisterhündchen. Die jagdlichen Namen der Hundearte waren westfälischer Wachtelhund oder Heidewachtel, beides Namen, die auf die Region und die Beute verweisen.
Unsere Rasse ist heute aber nicht mehr primär als Heidewachtel bekannt, sondern als kleiner Münsterländer (Vorstehhund).
Da bei der Jagd auf Wachteln das feste Vorstehen eines Hundes, also das Anzeigen eines Beutestückes durch angespanntes Verharren vor der Beute mit auf den Beutestandort weisenden Nase, sowie die Region des Münsterlandes wesentliche Merkmale waren, fanden beide Begriffe Eingang in unseren heutigen Rassenamen. Da es aber schon einen Münsterländer Vorstehhund gab, der größer als wir ist, bekam unser Name in Abgrenzung zu dieser Rasse den Vorsatz „klein“. So wurde 1912 der Verein für kleine Münsterländer Vorstehhunde (Heidewachtel) gegründet. In den darauffolgenden Jahrzehnten kam es zu verschiedenen Aufspaltungen und Wiedervereinigungen des Vereins. Abgespalten wurde immer ein Verein, der als Rasse Heidewachtel angab und damit KLM meinte. Im Laufe der Jahrzehnte trat der Begriff Heidewachtel in den Hintergrund und der Begriff Vorstehhund wurde für uns so selbstverständlich, dass wir heute als die kleinen Münsterländer firmieren.
Welches Problem sollten wir lösen?
Schon im Mittelalter wurden langhaarige Vogelhunde in ganz Europa zur Beizjagd eingesetzt, wie aus zeitgenössischen Gemälden dargestellt. Zielsetzung einiger Züchter des frühen 20. Jahrhunderts war, eine Hunderasse zu züchten, die äußerlich und von den körperlichen Anlagen her den Bildnissen dieser langhaarigen Habichthunde auf den Gemälden aus dem Mittelalter entsprach. Dass diese später als Kleiner Münsterländer bekannt würde, war damals noch nicht absehbar.
Wie wurden wir eingesetzt?
Bei der Beizjagd sollten die ursprünglichen Hunderassen Wildstücke zunächst aufstöbern. Wenn das Wild sich bereits im offenen Gelände befand, sollte durch Vorstehen, also durch eine angespannte Körperhaltung und mit der Nase in Richtung der Fundstelle weisend, der Aufenthaltsort des Wildes angezeigt werden. Auf Anweisung des Hundeführers hin sollte das Wild dann in Bewegung gesetzt und Vögel zum Auffliegen bewogen werden. Wenn das sich Wild in buschigem oder waldigem Gelände befand, sollte es auf offenes Gelände getrieben werden. In beiden Fällen wurde sodann ein Greifvogel in die Luft gelassen, der das Wild fangen sollte.
Mit der Erfindung der mehrläufigen Schrotflinte Mitte des 18. Jahrhunderts wurde zusätzlich noch die Nachsuche und der darauffolgende Apport wichtig, da das geschossene Wild nicht mehr von einem Greifvogel zurückgebracht wurde.
Da das Wild, wenn es sich um Wildvögel handelte, auch im Wasser landet, musste wir auch schwimmfreudig das Wild im Wasser aufstöbern, auffliegen lassen und nach dem Schuss auffinden und apportieren können.
Dieselben Aufgaben hatten auch die in der Region rund um das Münsterland, also das nördliche Westfalen, das südliche Niedersachsen und Teile der Niederlande, entstandenen speziellen Vertreter der Vogelhunde, die man von mittelalterlichen Gemälden kannte.
Dieselben Aufgaben sollte auch der KLM übernehmen können. Allerdings mussten zunächst Hunde gefunden werden, auf die die optischen und charakterlichen Kriterien aufwiesen und aus denen heraus gezüchtet werden konnte. Solche Hunde waren zwischenzeitlich selten geworden, auch wenn um 1870 von solchen Hunden schon berichtet wird.
Wo stammen wir her?
Die aus einer westfälischen und später in Münster ansässigen Familie stammenden Brüder Herrmann, Edmund und Rudolf Löns suchten um 1906 teils per Aufruf in einer Jagdhundezeitschrift, teils persönlich nach Hunden, die den gewünschten Anforderungen entsprachen und als Zuchtbasis dienen konnten. Explizit wurde von Herrmann Löns, einem bekannten Dichter, in der Zeitschrift „Unser Jagdhund“ nach den letzten Exemplaren der im Aussterben begriffenen Hannoverschen Bracke gesucht, während Edmund und Rudolf auf Bauernhöfen des südlichen Niedersachsens vorstehende Wachtelhunde fanden, die von ihnen „Heidewachtel“ genannt wurden.
Zeitgleich versuchten weitere Hundebegeisterte Westfahlen wie Freiherr von Bevervörde-Lohburg eine Zuchtbasis aus den noch verbliebenen westfälischen Wachtelhunden zu schaffen, was allerdings erst dem Schulleiter Heitmann im münsterländischen Steinfurt gelang.
Außerdem wird den Löns 1911 bekannt, dass eine als „Dorstener Schlag“ bekannte Variante der westfälischen Wachtelhunde in der Gegend um Coesfeld, Reken und Velen gezüchtet wird.
Im Jahr 1912 schlossen sich die bisher als Einzelkämpfer an dem Thema arbeitenden interessierten Hundezüchter und Jäger zu einem Zuchtverein, dem „Verein für Kleine Münsterländer Vorstehhunde (Heidewachtel)” zusammen.
Der Kleine Münsterländer ist von uralten Stöber- und Vorstehhunden maßgeblich geprägt.
Welche Rassen sind unsere Vorfahren?
Die graue Vorzeit und die Entwicklung der Vorstehhunde im Allgemeinen habe ich schon hinlänglich beschrieben. Offen ist die Frage, welche Rassen in den speziellen Typ Hund eingeflossen ist und woher diese kamen, die bei den Münsterländern als Spannier, Spione und Magisterhündchen bekannt waren und deren Nachfolger wir Kleine Münsterländer sind.
Genau an dem Punkt schieden sich schon die Geister der ersten Vereinsmitglieder:
Von Otto vertrat die These, dass es sich um wilde Kreuzungen auf Basis des Epagneul Breton handelte, der von jagenden Offizieren der Grand Armée Napoleons ins Münsterland mitgebracht wurde. Dass sie schon 1812 nachweislich existiert haben sollen, stützt diese These.
Edmund Löns und auch Dr. med. et phil. Friedrich Jungklaus, der Schöpfer des ersten wissenschaftlich erarbeiteten Rassestandards von 1921, hingegen waren der Meinung, dass es sich bei diesen Hunden um eine seit Jahrhunderten in der Gegend entstandenen und etablierten Rasse handelte.
Bei frühen Zuchtversuchen sind jedoch nachweislich Spaniels, Deutsch Langhaar und Epagneul Breton eingekreuzt worden.
Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?
In den knapp 100 Jahren seit unsere Rassemerkmale festgelegt wurden, die auch unsere jagdlichen Qualitäten förderten, konnten wir uns in Jägerkreisen auf dem Gebiet Deutschlands sehr gut etablieren.
Aktuelles zum Kleinen Münsterländer
Beliebtheit der Rasse heute
Heute sind wir in Deutschland mit jährlich um 1.223 beim VDH gemeldeten Welpen im Jahr eine sehr beliebte Jagdgebrauchshunderasse. 2006 wurde es sogar nötig, den Verband für Kleine Münsterländer International zu gründen, weil wir uns im angrenzenden Ausland, aber auch in Skandinavien und den USA steigender Beliebtheit erfreuen.
Verwendung heute
Unsere Bestimmung ist der jagdliche Einsatz, da wir aber ein stabiles Wesen mit einer freundlichen Grundhaltung Menschen gegenüber verfügen, kann Dein Kleiner Münsterländer als Familienhund gehalten werden, wobei lt. der Internetseite des Verbandes für kleine Münsterländer e. V. v. 1912 auch eine Haltung im Zwinger möglich wäre, was aber angesichts unserer Kinderliebe und Menschenfreundlichkeit an Verschwendung grenzen würde.
Als vielseitig einsetzbare Jagdhunde wird uns im Wald sowohl bei der Pirsch- und noch mehr bei der Ansitzjagd vor dem Schuss viel Ruhe abverlangt: Wir müssen still unserem Jäger folgen oder unter dem Ansitz liegen, damit wir das Wild nicht vor dem Schuss verschrecken.
Ganz anders bei der Drückjagd, bei der wir vor dem Schuss das Wild in meist dornigen Dickichten, von unseren jagenden Herrchen Dickung genannt, aufstöbern und in gemächlichem Tempo auf die Schützen zu treiben sollen. Allerdings hält sich das Wild nicht immer an das gemächliche Tempo und von einem KLM wird hier teilweise eine hohe Geschwindigkeit aber auch Ausdauer verlangt. Zu dieser Aufgabe eignet sich ein großer und auf Grund züchterischer Maßnahmen steigender Teil der Kleinen Münsterländer, da sie von sich aus spur- und sichtlaut sind, das heißt, dass gebellt wird, wenn der betreffende KLM ein Wildstück auf Sicht oder über den feinen Geruchssinn verfolgt.
Bleibt das Wild nach dem Schuss nicht an Ort und Stelle liegen, ist es Aufgabe eines Kleinen Münsterländer Hundes, angeleint der Geruchsfährte aus Blutspuren, auch Schweiss genannt, und Bodenverletzungen, die durch die Hufe des Wildes, auch Schalen genannt, entstehen zu folgen und den Jäger an das Wild zu führen. Hierbei handelt es sich dann um eine Nachsuche.
Wenn der Jäger der Meinung ist, dass sein Schuss für das Wild nicht tödlich war, beginnt die Nachsuche erst nach einigen Stunden, damit das Wild Adrenalin abbauen kann, was die Wahrscheinlichkeit verringert, dass es flüchtet und über eine lange Strecke und Zeit hinweg verfolgt werden muss und das Leiden des Wildes noch verlängern würde. Eine entsprechend feine Nase bringen wir KLM mit. Finden wir das Wild, kann es im Anschluss dennoch zu einer Hetze kommen, wenn das Wild weiter flüchtet. Möglich ist aber auch, dass es zu einer kämpferischen Auseinandersetzung mit wehrhaftem Wild wie Sauen beim direkten Wildkontakt kommt, was nicht immer gut für unsereins ausgeht.
Auf offenem Gelände wie Feldern oder Wiesen wird klar, warum wir zu den Europäischen Vorstehhunden zählen: Begleitet einer von uns einen einzelnen Jäger, wird vom Kleinen Münsterländer erwartet, dass er die Fläche systematisch nach Federwild und Haarwild, also beispielsweise Hasen, absucht. Wird ein solches gefunden, bleibt der KLM angespannt, häufig mit einer angehobenen und angewinkelten Vorderpfote stehen und weist mit der Nase in Richtung des Wildfundes. Er verharrt in dieser Position, bis der Jäger Schussbereit ist und uns weitere Anweisung gibt. Dann bewegt er sich weiter auf das Wild zu und macht es hoch: Es steht auf und gibt dem Jäger so die Möglichkeit, einen Schuss anzubringen.
Jagen mehrere Jäger und Treiber mit ihren Hunden zusammen, spricht man von einer Treibjagd, bei der wir ebenfalls eingesetzt werden. Dabei müssen wir aber nicht lange vorstehen, sondern das Wild gemeinsam mit unseren Hundeführern zu den Schützen treiben.
In jedem Fall wird aber nach dem Schuss von uns erwartet, dass wir das Wild mit unserer feinen KLM-Nase aufstöbern und unserem Führer bringen, es also apportieren.
Auch bei der Jagd am oder im Wasser sind wir gut einsetzbar. Hier ist unsere Aufgabe, das teilweise auch im dichten Uferbewuchs schwimmende Wasserwild aufzustöbern und zum auffliegen zu bewegen, was unserem Jäger die Abgabe eines Schusses ermöglicht.
Mit Sicherheit fällt der getroffene Vogel in Richtung Erde. Unsere Aufgabe ist es nun, den Vogel entweder an Land oder schwimmend auf dem Gewässer aufzustöbern. Eine besondere Herausforderung für ist, wenn der Vogel nicht tödlich getroffen ist und im Wasser landet: Er wird dann versuchen schwimmend und auch tauchend zu entkommen. Uns bleibt dann nur unser feiner Geruchssinn, der uns sogar getauchte Enten orten lässt. Ist der Vogel aufgestöbert, müssen wir seiner habhaft werden und ihn ohne Bissmarken zu hinterlassen unserem Hundeführer apportieren.
Durch seine hervorragende Sinnesorgane, zuallervorderst der exzellenten Geruchssinn, werden Kleine Münsterländer Vorstehhunde auch immer wieder zu Rettungshunden abgerichtet und bei der Personensuche eingesetzt.
Ferner ist der KLM neben der jagdlichen Verwendung auch ein talentierte Hundesportler, z.B. beim Mantrailing, Fährtenarbeit oder Wasserarbeit.
Wie ist es um die Physis des Kleinen Münsterländers bestellt?
12 - 13 Jahre
12 - 10 Jahre
52 - 56 cm
50 - 54 cm
17 - 27 kg
17 - 27 kg
Allgemeines Erscheinungsbild
Im Rassestandard als mittelgroßer Vorstehhund, im Größensystem dieser Seite als große Hunde beschrieben, sind KLM auf Grund der ausgeglichen Proportionen und der fließenden Körperlinien von adlig-eleganter aber kräftiger Erscheinung. Unterstützt wird der Eindruck durch unseren edlen Kopf, an dem wir gut behangene Ohren tragen. Weniger offiziell kann man auch von Schlappohren sprechen.
An allen Läufen und am Schwanz wird unser Fell so lang, dass man von vorne nach hinten von gut befedert, behost und einer ausgeprägten Fahne spricht.
Fellfarben & Fellarten
Felldichte | dicht |
Fellstärke | fein |
Fellform | wellig, glatt |
Fellhärte | mittelhart |
Felllänge | mittel |
Unterwolle | Ja |
Fellmuster | zweifarbig, Abzeichen, Mantel, Platten, getüpfelt, geschimmelt, Blesse |
Fellfarbe | Braun, Weiß, Tan (Loh) |
Alle Kleinen Münsterländer besitzen ein mittellanges, glatt bis leicht gewelltes Fell, das an den Läufen und am Schwanz länger als am übrigen Köper wächst. Da die Haare länger sind, wirken sie weich und kuschelig, obwohl die Haare recht dick sind, sehr dicht stehen und uns gemeinsam mit der Unterwolle hervorragend vor Witterungseinflüssen, Nässe beim Schwimmen sowie Verletzungen durch Dornen und Geäst schützten.
Farblich stehen wir der Tarnwirkung wegen auf Variationen in braun und weiß, wobei der Kopf fast immer braun ist, obwohl es Vertreter unserer Rasse gibt, die eine Blesse, also einen helleren Streifen von der Stirn bis zur Nase oder aber lohfarbene Abzeichen am Fang, den Augen und am Hintern aufweisen.
Die höchste Tarnwirkung wird von Jägern gewünscht, deren KLM vom Wild unbemerkt unter dem Hochsitz auf den Schuss warten sollen. Hierfür eigenen sich KLM in dunklem Braunschimmel, bei denen braun die Grundfarbe ist die von einigen weißen Punkten unterbrochen wird.
Auffälliger und daher für Drück- und Treibjagden gut geeignet, da sie von den Schützen nicht mit Wild verwechselt werden können, sind die Hellschimmel und Braun-Weißen.
Beim Hellschimmel ist weiß die Grundfarbe, die von braunen Punkten unterbrochen wird und bei denen zusätzlich braune Flecken wie ein Sattel vorkommen können. Bei den braun-weißen Kleinen Münsterländern verteilen sich die Farben gleichmäßig.
Zusammenfassend wollen wir nochmals die im Rassestandard aufgeführten Farbschläge auf einen Blick aufzeigen:
Braun-weiß und braun-schimmel mit braunen Platten, Mantel, Tupfen. Blesse ist zulässig, lohfarbene Abzeichen am Fang, Auge und um das Waidloch sowie an den Behängen, Fahne und Läufen des KLM sind ausdrücklich erlaubt.
Körpermaße
Die Heidewachtel-Damen erreichen ein Größe am Widerrist gemessen, zwischen 50 bis 54 cm, während die KLM-Rüden eine Widerristhöhe von 52 bis 56 cm erreichen. Damit zählen sie zu den mittelgroßen Vorstehhunden, aber in der Größentabelle von rund-um-hunde.de rutschen wir gerade so in die Klasse der großen Hunde. Bei dieser Größe erreichen wir ein Gewicht zwischen 17 und 25 Kilogramm.
Stärken
Dass wir als Jagdhunde eine feinsinnige Nase haben ist zwar selbstverständlich, sollte aber dennoch Erwähnung finden. Ebenso, dass unser Fell so herausgezüchtet wurde, dass es sich von dem anderer deutscher Vorstehhunde unterscheidet aber jedem Kleinen Münsterländer ebenso vor den Elementen als auch vor Dornen und Unterholz Schutz bietet. Auch die Sportlichkeit ist für einen Jagdhund wesentlich, damit wir ausdauernde Läufer und Schwimmer sein können.
Was uns aber klar von anderen deutschen Vorstehhunden unterscheidet, ist die Größe, die Vor- und Nachteile mit sich bringt. Einerseits benötigen wir im Auto und daheim weniger Platz. Zum anderen kann man uns eher mal auf den Ansitz tragen, als einen größeren Hund.
Stärken
- Beweglichkeit
- Flinkheit
- Geländegängigkeit
- Langstreckenläufer
- Wendigkeit
- gute Schwimmer
- Apporttauglichkeit
- Jagdtauglichkeit
- Ausdauer
- wenig Sabber
- Wehrhaftigkeit
- Widerstandsfähigkeit
- Kälteresistenz
- Nässeresistenz
- Schneeresistenz
- Windresistenz
Schwächen
- relative Langsamkeit
- Fellwechsel 2 mal jährlich
- Haarverlust ganzjährig
- hoher Pflegeaufwand
Schwächen
Andererseits sind wir etwas langsamer als die größeren Vorstehhunde. Außerdem ist ein kleiner Münsterländer im Vergleich zu den größeren im Falle einer kämpferischen Auseinandersetzung mit einer angeschossenen Sau oder einem Fuchs mangels Masse leicht im Nachteil.
Kleiner Münsterländer: Wesen, Charakter & Temperament
Allgemeine Merkmale
Intelligenz | Hoch |
Temperament | Hoch |
Willenstärke | Hoch |
Allein zuhause | Hoch |
Verfressenheit | - |
Jagdtrieb | Hoch |
Wachsamkeit | Gering |
Streuner-Trieb | Mittel |
Bewegungsbedürfnis | Hoch |
Verspieltheit | Hoch |
Mut | Mittel |
Allgemeine Merkmale
Intelligenz
Jagdhunde, und da bilden KLM keine Ausnahme, müssen zum Erlernen der Befehle und zur korrekten Ausführung ihrer Aufgaben Köpfchen mitbringen. So sind auch wir als intelligente und lernfähige Rasse bekannt.
Temperament
Ohne zu Nervosität zu neigen, bringen wir auch eine ausgesprochene Agilität und lebhaftes Temperament mit. Auf der Jagd erweisen wir uns als nervenstarke und ausdauernde Arbeiter.
Willensstärke
Unsere Willensstärke ist hoch ausgeprägt, wenn es um die Beute geht: Wir haben einen starken Finderwillen, der erst dafür sorgt, dass die feine Nase zielführend verwendet wird und wir ausdauernd auch lange Fährten verfolgen um totes oder krankes, also angeschossenes oder angefahrenes Wild zu finden. Dabei ist es egal, ob das zu Wasser oder Land passiert, einzig in der Luft sind wir höchstens im Rahmen eines wilden Galopps zu finden.
Allein zuhause
Im Grundsatz möchte Dein kleiner Münsterländer als kinder- und menschenfreundlicher Hund, bei Dir und Deiner Familie sein. Da aber von uns gesagt wird, man könne uns zur Not auch im Zwinger halten, wird es bei ausreichender Auslastung kein Problem sein, uns während der Arbeitszeit allein zu lassen.
Jagdtrieb
Viele Züchter geben uns nur an Jäger ab, warum, kannst Du Dir denken: Wir sind auf jagdliche Verwendung optimiert, körperlich wie geistig. Wir haben einen ausgeprägten Beutetrieb gepaart mit guter Wildschärfe, versuchen also, Wild zu fangen und totzubeißen.
Wachsamkeit
Als Wachhund sind wir aber keine Granaten, dazu sind wir zu menschenlieb, geschweigen denn, dass uns Mannschärfe zu eigen wäre.
Streuner-Trieb
Unsere ursprüngliche Aufgabe, die wir neben anderen auch heute noch erfüllen, wenn wir von Jägern geführt werden, ist das Aufstöbern des zu jagenden Wildes. Hierbei wird ein Gebiet planmäßig und vom Hundeführer gewollt durchkämmt.
Sind wir unterfordert, kann es durchaus passieren, dass wir auf eigene Faust stöbern gehen. Das käme dem, was unter Streunen verstanden werden kann, sicherlich nahe. Insofern ist unser Streuner-Trieb hoch. Wenn es Dein KLM aber tatsächlich tut, musst Du vor der eigenen Tür kehren und an der Erziehung und vor allem der Auslastung arbeiten.
Bewegungsbedürfnis
Auslastung ist unser Stichwort auch beim Bewegungsbedürfnis. Glücklich sind wir, wenn wir all die mit viel Bewegung und langen Laufwegen verbundenen jagdlichen Aufgaben erfüllen dürfen.
Wenn Dein Kleiner Münsterländer die nicht erfüllen darf, weil Du entweder keinen Jagdschein hast oder zu selten zur Jagd gehst, musst Du das große Bewegungsbedürfnis Deines KLM anders befriedigen und ausgedehnte mit ihm Spaziergänge unternehmen. Das alleine wird aber dann nicht reichen.
Verspieltheit
Denn nun rächt sich die Tatsache, dass wir intelligent und lernfähig sind: Reine Spaziergänge werden uns schnell zu langweilig, schon da unsere vielen jagdlichen Talente dabei überhaupt nicht gefordert werden. Du musst Deinen Münsterländer also, vorausgesetzt, er wird von Dir nicht jagdlich geführt, spielerisches Jagdersatzprogramm bieten.
Andererseits macht uns unsere Neigung zur Verspieltheit auch zu guten Kameraden Eurer Kinder, so ihr welche habt.
Mut
Gute Wildschärfe, also das Totbeißen einer wilden Kreatur, verlangt immer auch Mut, vor allem, wenn es sich um wehrhafte Tiere wie einen Fuchs oder eine Sau handelt. Dabei kommt es immer wieder zu Verletzungen, daher ist es wichtig, dass Du das mit Deinem KLM ausreichend trainiert hast, damit er einerseits entscheiden kann, ob der Kampf zu gefährlich für ihn wird und er andererseits weiß, wie er erfolgreich und ohne Schläge einzustecken ans Ziel kommt.
Sozialverhalten
Freundlichkeit zu Hunden
Unsere schon in den Rassemerkmalen festgelegte Freundlichkeit, die sich sogar auf andere Haustiere erstreckt und uns unsere Jagdpassion unter der Voraussetzung, dass wir mit ihnen aufgewachsen sind, ihnen gegenüber in den Hintergrund treten lässt, erstreckt sich im Normalfall auch auf andere Hunde.
Persönliche Erfahrungen und die genossene Erziehung Deines Kleinen Münsterländers sind hier aber ebenfalls ausschlaggebend.
Freundlichkeit zu Menschen
Unser Freundlichkeit Menschen im Allgemeinen und unserem menschlichen Rudel gegenüber im Speziellen ist eine herausragende Eigenschaft unserer Rasse. Wir sind deshalb, obwohl wachsam, keinesfalls als Wachhunde geeignet, weil wir fremden Menschen gegenüber einfach zu offen und liebenswert gegenüberstehen.
Dominanz gegenüber Menschen
Auch wenn von einzelnen KLM berichtet wird, sie seien dickköpfig, neigt unsere Rasse eher zur Teamfähigkeit zwischen Mensch und Hund. Allerdings musst Du Deinem Kleinen Münsterländer klarmachen, wie die Hierarchie ist und wer der Chef ist. Inkonsequentes Verhalten wird von ihm als Führungsschwäche gewertet und er wird dann dazu übergehen, eigene Entscheidungen zu treffen.
Bindung zum Herrchen
Wir akzeptieren ein bis zwei Bezugspersonen als Führungspersonen, denen gegenüber wir uns, wenn sie es sich durch konsequente Erziehung, gute Behandlung und Auslastung verdienen, besonders gebunden fühlen. Da wir im jagdlichen Einsatz eng auch über die Distanz hinweg mit unserem Hundeführer zusammenarbeiten sollen, ist das eine wichtige charakterliche Voraussetzung.
Erziehbarkeit
Viele Züchter unserer Rasse sind der Meinung, ein KLM gehöre in die Hände erfahrener Hundeführer, da es viel Training und konsequenter aber gewaltfreier Erziehung bedarf, aus unserem Jagdtrieb und den übrigen Anlagen eine kontrollierbare Größe zu machen. Zu denen gehört beispielsweise auch die Intelligenz und Lernfreudigkeit, die es Deinem Hund einerseits erleichtern wird, das, was Du ihm beibringen willst zu erlernen, ihn aber andererseits schnell Schwachstellen in Deinem Verhalten erkennen in seinem Sinne ausnutzen lässt.
Kinderfreundlichkeit
Grundsätzlich eigenen wir uns hervorragend als Jagdhund für den Jäger mit Familie. Wie schon gesagt, sind wir allen Menschen, auch Kindern gegenüber, normalerweise sehr offen und freundlich. Hinzukommt noch, dass wir schier unermüdlich und daher auch gute Spielkameraden, aber kein Spielzeug sind. Dennoch brauchen auch wie Phasen der Ruhe und dafür entsprechende Rückzugsorte, an denen man uns unsere Pausen gönnt.
Das alles setzt so oder so eine gute Erziehung beider Parteien, also Deines KLM und Deiner Kinder durch voraus und diese kann nicht von den Kindern ausgehen, sondern muss von Euch Erwachsenen abgeleistet werden.
Generell solltest Du Deine Kinder nicht alleine mit Deinem Hund lassen und Dich im Rahmen eines Hund-Kind-Trainings davon überzeugen, dass sowohl Dein Hund als auch Deine Kinder bereit für einander sind.
Sozialverhalten
Freundlichkeit | Mittel |
Dominanz | Mittel |
Sozialverträglichkeit | Mittel |
Freundlichkeit | Hoch |
Dominanz | Gering |
Bindung Herrchen | Hoch |
Erziehbarkeit | Mittel |
Kinderverträglichkeit | Hoch |
Sensibilität | - |
Was gibt es beim Kleinen Münsterländer im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?
Erziehungsthemen
Wenn Du einen Kleinen Münsterländer Dein Eigen nennst, hast Du nur zwei Möglichkeiten: Du bist Jäger und bildest Deinen Hund entsprechend aus. Dazu gehört, dass er neben dem üblichen Grundgehorsam auch das jagdliche Apportieren, das korrekte Stöbern, die Schussfestigkeit, die Spursicherheit für Nachsuchen und die Wasserarbeit erlernt. Alles auf eine Art, in der Du ihn kontrollieren kannst. Das ist ziemlich zeitaufwendig.
Wenn das nicht der Fall ist, musst Du Deinen Hund anderweitig auslasten und dazu ausbilden, diese Alternativbeschäftigung unter Deiner Regie auszuüben. Es kann auch sein, dass ein Antijagdtraining erforderlich wird, falls der Jagdtrieb anders nicht kontrollierbar wird.
Erziehungsthemen
- Antijagdtraining
- Streunen und Abhauen
Kleiner Münsterländer - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Der Kleine Münsterländer ist eine deutschstämmige Hunderasse, bekannt für sein markantes Aussehen, seine enorme Intelligenz und seine starke Bindung zu seinen Menschen. Als Mitglied der Jagdhundfamilie zeichnen sie sich durch eine herausragende Vielseitigkeit und Ausdauer aus, sowohl auf dem Feld als auch in der Wasserarbeit.
Sozialisation des Kleinen Münsterländers
In Bezug auf die Sozialisation ist es wichtig zu beachten, dass Kleine Münsterländer einen starken Packinstinkt haben und sie am glücklichsten sind, wenn sie in die täglichen Aktivitäten ihrer Familie einbezogen werden. Sie sind äußerst menschenbezogen und neigen dazu, Trennungsangst zu entwickeln, wenn sie über längere Zeiten alleine gelassen werden.
Was ist der Packinstinkt bei Hunden?
Der Packinstinkt bei Hunden ist ein angeborenes Verhalten, das auf ihrem Ursprung als Rudeltiere basiert. Es bezieht sich auf ihre natürliche Tendenz, in Gruppen zu leben und sich einer Hierarchie innerhalb des Rudels zu unterwerfen.
Wie äußert sich der Packinstinkt bei Hunden?
Der Packinstinkt bei Hunden äußert sich in verschiedenen Verhaltensweisen, die typisch für das Zusammenleben in einem Rudel sind. Dazu gehören beispielsweise das Markieren von Revieren, das gemeinsame Jagen und das Verteidigen des Rudels gegenüber anderen Tieren oder Menschen. Auch das Bedürfnis nach Nähe und Zusammengehörigkeit mit anderen Hunden oder dem Menschen kann ein Ausdruck des Packinstinkts sein. Es ist wichtig, den Packinstinkt zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren, um ein harmonisches Zusammenleben mit dem Hund zu ermöglichen.
Warum ist der Packinstinkt bei Hunden wichtig?
Der Packinstinkt ist bei Hunden ein angeborenes Verhalten, das auf ihre Vorfahren, die Wölfe, zurückzuführen ist. Dieser Instinkt ermöglicht es Hunden, in Gruppen zu leben und sich innerhalb des Rudels zu organisieren. Der Packinstinkt ist wichtig, da er es Hunden ermöglicht, soziale Beziehungen zu anderen Hunden und Menschen aufzubauen. Es hilft Hunden auch, sich in einer Gruppe zu orientieren und zu kooperieren, was für das Überleben in freier Wildbahn wichtig ist.
Für Haushunde ist der Packinstinkt ebenfalls von Bedeutung, da er ihnen hilft, sich in das Familienleben zu integrieren und eine enge Bindung zu ihren Besitzern aufzubauen. Der Packinstinkt kann jedoch auch problematisch sein, wenn er nicht richtig gemanagt wird. Aggressives Verhalten gegenüber anderen Hunden oder Menschen kann ein Zeichen dafür sein, dass der Packinstinkt außer Kontrolle geraten ist. Es ist wichtig, dass Hunde frühzeitig sozialisiert werden und lernen, wie sie sich angemessen verhalten sollen, um unerwünschtes Verhalten zu vermeiden.
Kann der Packinstinkt bei Hunden trainiert oder kontrolliert werden?
Der Packinstinkt ist ein natürlicher Instinkt bei Hunden und kann nicht vollständig trainiert oder kontrolliert werden. Es ist jedoch möglich, das Verhalten des Hundes zu beeinflussen, indem man ihm eine klare Führungsposition gibt und ihm beibringt, auf Kommandos zu hören. Es ist auch wichtig, den Hund sozial zu halten und ihm die Möglichkeit zu geben, mit anderen Hunden zu interagieren, um sein Verhalten zu regulieren. Eine gute Sozialisierung und Erziehung können dazu beitragen, unerwünschtes Verhalten aufgrund des Packinstinkts zu minimieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass jeder Hund individuell ist und dass der Packinstinkt bei einigen Hunden stärker ausgeprägt sein kann als bei anderen.
Welche Auswirkungen hat der Packinstinkt auf das Verhalten von Hunden?
Der Packinstinkt bei Hunden hat eine große Auswirkung auf ihr Verhalten. Hunde sind von Natur aus Rudeltiere und haben ein ausgeprägtes Bedürfnis nach sozialer Interaktion und Bindung. Der Packinstinkt sorgt dafür, dass Hunde in Gruppen leben und innerhalb des Rudels eine Hierarchie etablieren, um Konflikte zu vermeiden.
Wenn ein Hund in einer Familie lebt, betrachtet er seine Familie als sein Rudel und versucht, sich in die Hierarchie einzufügen. Wenn ein Hund das Gefühl hat, dass er nicht in die Hierarchie eingebunden ist oder dass er das Rudel anführen muss, kann dies zu Verhaltensproblemen führen.
Der Packinstinkt kann auch dazu führen, dass Hunde territorial werden und ihr Revier verteidigen. Es ist wichtig, dass Hundebesitzer verstehen, wie der Packinstinkt das Verhalten ihres Hundes beeinflusst, um ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten.
Grundkommandos
Grundkommandos sind für diese Rasse besonders wichtig, da sie über eine hohe Energie und ein ausgeprägtes Verlangen zu jagen verfügen. Sie neigen dazu, ohne ausreichende Ausbildung und Führung unabhängig zu agieren. Daher sind Befehle wie „Sitz“, „Bleib“ und „Komm“ unerlässlich, um die Sicherheit des Hundes zu gewährleisten und ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen.
Gehorsamstraining – Leinentraining
Das Gehorsamstraining sollte so früh wie möglich beginnen und durch konsistente, positive Verstärkung durchgeführt werden. Kleine Münsterländer sind intelligent und lernbegierig, und sie freuen sich, ihren Besitzern zu gefallen, was das Training erleichtert.
Leinentraining ist auch einer der Schlüsselbereiche, da diese Rasse dazu neigt, seinen Jagdinstinkten zu folgen, weshalb ein sicherer Umgang mit der Leine gewährleistet sein muss. Sie profitieren von klar definierten Regeln, wie zum Beispiel, dass sie nicht an der Leine ziehen dürfen.
Spiel- und Apportiertraining
Das Spiel- und Apportiertraining ist nicht nur eine gute Möglichkeit, ihren Energiepegel zu kontrollieren, sondern auch ihre geistige Stimulation zu fördern. Spielzeuge und Spiele, die zum Apportieren auffordern, sind ideal und tragen dazu bei, ihre natürlichen Instinkte auf positive Weise zu kanalisieren.
Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?
Der Kleine Münsterländer ist eine deutsche Hunderasse, die ursprünglich für die Jagd auf Federwild gezüchtet wurde.
Wie groß wird ein ausgewachsener Kleiner Münsterländer?
Ein ausgewachsener Kleiner Münsterländer wird in der Regel zwischen 50 und 56 cm groß und wiegt zwischen 17 und 27 kg.
Braucht ein Kleiner Münsterländer viel Bewegung?
Ja, der Kleine Münsterländer benötigt viel Bewegung und Auslauf. Es handelt sich um eine sehr aktive Hunderasse, die viel Energie hat und gerne arbeitet. Es wird empfohlen, dass diese Hunde mindestens zweimal täglich für mindestens eine Stunde ausgeführt werden sollten. Dies kann in Form von Spaziergängen, Joggen oder anderen Aktivitäten erfolgen. Es ist wichtig, dass sie genügend Bewegung und mentale Stimulation erhalten, um glücklich und gesund zu bleiben.
Wie ist der Charakter eines Kleinen Münsterländers?
Der Charakter eines Kleinen Münsterländers ist in der Regel freundlich, intelligent und arbeitswillig. Diese Hunderasse ist bekannt für ihre Ausdauer, Energie und ihren Jagdtrieb. Sie sind sehr anhänglich und lieben es, Zeit mit ihren Besitzern zu verbringen. Der Kleine Münsterländer ist auch bekannt für seine Fähigkeit, sich gut an verschiedene Umgebungen anzupassen. Sie sind gutmütig, kinderlieb und können gut mit anderen Haustieren auskommen. Es ist wichtig, dass sie ausreichend beschäftigt und geistig stimuliert werden, da sie eine hohe Intelligenz haben und gerne lernen.
Ist der Kleine Münsterländer leicht zu erziehen?
Ja, der Kleine Münsterländer ist im Allgemeinen leicht zu erziehen. Diese Hunderasse ist intelligent, aufmerksam und arbeitswillig, was das Training erleichtert. Sie sind auch sehr lernfähig und reagieren gut auf positive Verstärkungsmethoden. Es ist jedoch wichtig, dass die Erziehung konsequent und liebevoll erfolgt. Eine frühe Sozialisierung und eine konsequente Ausbildung sind entscheidend, um das volle Potenzial des Der Kleine Münsterländers als Familienhund oder Jagdhund auszuschöpfen. Es wird empfohlen, die Hilfe eines erfahrenen Hundetrainers in Anspruch zu nehmen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Ownership eines Kleinen Münsterländers sowohl herausfordernd als auch lohnend ist. Ihre Intelligenz, Energie und Bindungsfähigkeit erfordern einen Besitzer, der Zeit, Geduld und Engagement für ihre Ausbildung und Pflege aufbringen kann. Im Gegenzug wird der Besitzer mit einem loyalen, liebevollen und vielseitig begabten Begleiter belohnt. Wichtig ist, dass der Besitzer sich bewusst ist, dass sein Kleiner Münsterländer als Jagdhund Beschäftigung und Auslastung benötigt. Tägliche körperliche und geistige Herausforderungen sind für ein glückliches Hundeleben unerlässlich.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
Rassetypische Krankheiten des Kleinen Münsterländers
Erbkrankheiten
Kleine Münsterländer sind von wenigen Fällen, die ein Roll-Lid, eine Hüftdysplasie haben, erblich kerngesund und nicht überzüchtet. Eine leichte genetische Disposition zu allergischen Hautentzündungen scheint derzeit bekannt zu sein und die letzte zu nennende und nur vielleicht erblich bedingte Krankheit zu sein, die genannt werden kann.
Sonstige Krankheiten
Insgesamt ist die Haut die Schwachstelle unserer ansonsten kern-robusten Rasse. Zu der schon unter Erbkrankheiten genannten Ursache für Hautentzündungen, zu denen KLM neigen, kommen noch bakteriell oder viral ausgelöste sowie durch Milben verursachte hinzu. Bevorzugt können diese, wie bei allen Hunden mit Schlapphoren, zu Ohrentzündungen führen, weil die Belüftung hinter dem Behang nicht optimal ist und von vielen Erregern die dunkel-warm-feuchte Umgebung im Ohr ein wahres Paradies ist.
Welche Aktivitäten eignen sich für den Kleinen Münsterländer?
Passende Sportarten
- Agility
- Agility Hoopers
- Crossdogging
- Degility
- Hundefrisbee
- Dummyarbeit
- Fährtenarbeit
- Jagility
- Mantrailing
- Obedience
- Rally Obedience
- Turnierhundesport
- Nordischer Zughundesport
- Slalomlauf
- Hindernislauf
- Geländelauf
- CaniCross
- Zielobjektsuche (ZOS)
- Nordischer Zughundesport ohne Schnee
- Bikejöring
- Dogscooting
- Rettungshundesport
- Spürhundesport
- Apportility
Passende Sportarten
Wird Dein KLM jagdlich ausgebildet und geführt, wird er wahrscheinlich dadurch ausreichend ausgelastet, wenigstens, wenn Du das Thema seiner Ausbildung und seines Einsatzes ernst nimmst.
Andernfalls bieten sich viele vereinsmäßige Sportarten an, die in Kombination das jagdliche Erlebnis ersetzen können.
Agility hilft, den Bewegungsdrang Deines KLM zu befriedigen. Seinen Geruchssinn kannst Du bei allen Sportarten rund um den Geruchssinn, z. B. die Zielobjektsuche, die eine Nachsuche ersetzen kann, betreibst.
Es kann aber sein, dass ihn das auf geistiger Ebene nicht völlig auslasten wird, da hier im Grunde immer ähnliche Situationen und Aufgabenstellungen abgearbeitet werden und das Zufallselement fehlt, das der Jagd innewohnt und von Deinem Hund fixe Entscheidungen abverlangt, was sie so spannend macht.
Wenn Du Deinen Hund in einer Rettungsstaffel führst, kann das Element des Zufalls in das Leben Deines Hundes zurückkehren, denn die Übungssituationen sind so variantenreich, wie der hoffentlich niemals eintretende Ernstfall es sein kann. Allerdings ist die Mitgliedschaft in einer Rettungsstaffel auch eine wirkliche Verantwortung, da Ihr beide im Ernstfall verlässlich zu Stelle sein müsst.
Aktivitäten für jeden Tag
Wenn Du all das nicht machen möchtest, solltest Du im Rahmen ausgedehnter Spaziergänge ähnliche Beschäftigungen für Deinen Hund einbauen. Du kannst Dich oder andere Mitglieder verstecken und von Deinem Hund anhand der Fährte finden lassen.
Du könntest Deinen Kleinen Münsterländer auf einen Dummy konditionieren und diesen in der Fläche verstecken und damit das Stöbern imitieren, allerdings ist hierbei Vorsicht geboten, sollte sich in der Fläche ein Wildtier befinden, das zur Flucht ansetzt.
Mit einem solchen Dummy kannst Du auch den Apport imitieren, wenn er schwimmfähig ist, sogar im Wasser.
Aktivitäten für jeden Tag
- Spazieren
- Gassigehen
- Wandern
- Trekking
- Inlinerfahren
- Joggen
- Fahrradfahren
- Apportierspiele
- Suchspiele
- Intelligenzspiele
- Geschicklichkeitsspiele
- Hundetricks
- Ausreiten
- Jagdersatzbeschäftigung (Reizangel, Fährte legen, Sucharbeiten, Apportieren, Dummyarbeit etc.)
- Schwimmen
- Hundewiese (Spiel, Spaß und Toben mit Artgenossen)
- Hundetraining
Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Kleinen Münsterländers
Pflege | Mittel |
tägliche Aktivitäten | Hoch |
Gassi gehen | Hoch |
Erziehung | Hoch |
Anforderungen an den Hundehalter
Stadt, Wohnung, Garten
Mit unserem Bewegungsdrang sind wir nicht wirklich stadttauglich, außer, Du fährst täglich mit uns in die Natur oder besser noch: jagend in ein Jagdrevier. Für das tägliche Flanieren über die Einkaufsmeilen dieser Welt sind wir nicht gemacht.
Werden wir im Revier ausreichend gefordert, kommen wir auch mit einer Wohnung ohne Garten zurecht, auch wenn wir eine eigene Auslauffläche zu schätzen wissen.
Stimmt die Auslastung nicht, hilft andererseits auch ein großes Haus mit großem Garten nicht aus einem gelangweilten und unterforderten kleinen Münsterländer einen glücklichen Hund zu machen.
Erziehung, Gassi, Beschäftigung
Wenn man, und das muss man bei einem Jagdgebrauchshund, unter Erziehung nicht nur den üblichen Grundgehorsam mit Platz, Sitz und Hier, sondern eine umfassende Ausbildung zum Jagdhund oder alternativ zu einem Sportprofi versteht, wird es zeitintensiv. Sicher, wir KLM sind lernwillig und intelligent genug, um schnell zu lernen, aber die Stoffmenge ist mit einem menschlichen Abitur vergleichbar und das kostest einen Menschen immerhin 12 Lebensjahre. Es dauert und kann kaum ohne Unterstützung erfahrener Lehrer umgesetzt werden, sodass der Besuch jagdlicher oder allgemeiner Hundeschulen selbst dann, wenn Du bereits Erfahrung im Umgang und der Erziehung eines Hundes hast, unerlässlich scheint, damit Du weißt, welche Übungen Du in den täglichen Ablauf integrieren musst.
Hinzu kommt, dass Dein Kleiner Münsterländer, kaum ist er ausgebildet, auch ausgelastet werden möchte. Das kannst Du als Jäger gut in Deinen jagdlichen Alltag integrieren, andernfalls wirst Du extra Zeit für Deinen KLM bereitstellen, um ihn in langen Spaziergängen, garniert mit interessantem Alternativprogramm zur rasseüblichen Jagdaufgabe auszulasten.
Pflege, Ernährung, Gesundheit
Da unsere Rasse noch keine Anzeichen von Überzüchtung zeigt, können die Tierarztkosten als gering eingeschätzt, aber auf Grund des mit dem Einsatz Deines KLM im gefährlichen Jagd steigenden Unfallrisikos steigen.
Ähnliches gilt für die eigentlich wenig Zeit in Anspruch nehmende Pflege und die Ernährung: Wenn Du Deinen Hund häufig in den Dreck schickst, muss er auch wieder sauber gemacht werden. Parasiten kann er sich an lebendem und totem Wild auch besser einfangen als beim Umgang mit sauberen Stadthunden. Dann sollte Dir auch klar sein, dass ein Hund unserer Größe eine gewissen Grundbedarf an Nahrung hat, der wesentlich steigen wird, wenn Dein Hund ständig aktiv ist.
Konkret solltest Du in Punkto Pflege folgende Punkte beachten:
Das mittellange Fell Deines KLM sollte regelmäßig ausgekämmt und auf Parasiten und sonstige Fremdkörper im Fell untersucht werden. Vor allem in der feucht-warmen Jahreszeit sind Zecken sehr aktiv. Hinzukommt, dass der Tod eines Wildtieres für die auf ihm lebenden Parasiten die Notwendigkeit eines Umzuges bedeutet. Man sollte nicht meinen, wie schnell die das mitbekommen und auf Mensch oder Hund wechseln.
Dein KLM weiß instinktiv, dass es von Vorteil ist, wenn das Wild ihn geruchlich nicht wahrnimmt und neigt daher auch dazu, seinen Eigengeruch mit für Deine Nase übelriechendem Naturparfum zu übertünchen. Das kann hin und wieder eine Dusche notwendig werden lassen.
Gerne entzünden sich auch die Ohren schlappohriger Hunde, sodass Du die Ohren regelmäßig reinigen und kontrollieren solltest.
Anforderungen an die Umgebung
Stadttauglichkeit | Gering |
Platzbedarf Wohnung | Mittel |
Platzbedarf Garten | Mittel |
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