Wasserarbeit durch Hunde
Was bedeutet Wasserarbeit in der Hundehaltung?
Von:
Ulf Weber
Zuletzt aktualisiert am: 5.11.2024
Wasserarbeit bezeichnet einerseits das jagdliche Apportieren im Wasser. Wasserarbeit bezeichnet aber auch einen eigenständigen Hundesport.
Der Name "Wasserarbeit" spricht im Grunde für sich selbst, denn es geht immer um die Arbeit von Hunden im Wasser.
Die jagdliche Zusammenarbeit zwischen Hunden und Menschen ist vielfältig und reicht bis zu den ersten menschennahnen Wölfen zurück. Zu den modernen jagdlichen Aufgaben einiger Jagdhunderassen, beispielsweise denen aus der Gruppe der Vorstehhunde, zählt das Apportieren von erlegtem Niederwild, beispielsweise Hasen und Fasanen, aber auch von am oder im Wasser lebendem Wild wie Enten oder Nutria. Aus dem hierfür notwendigen Apportiertraining hat sich ebenfalls eine Sportart entwickelt, nämlich das Dummytraining oder Dummyarbeit. Das Training und auch der Apport von Wasserwild hingegen wird als Wasserarbeit bezeichnet.
Der Hundesport, der Wasserarbeit heißt, nahm seinen historischen Ursprung in Kanada, wo Fischer Hunde wie die Neufundländer einsetzten, um ihnen Netze und Taue ans Boot zu bringen und im Falle von "Mann über Bord" den Mann zu retten und auch zum Boot zu bringen. Dieser Ansatz wird zwischenzeitlich auch in Europa angewendet, wo aus den Neufundländern der Landseer herausgezüchtet wurde, der ebenfalls groß und wassertauglich genug ist, um all diese sprichwörtlich schwerwiegenden Aufgaben wahrnehmen zu können, die über die klassisch-europäischen Rettungseinsätze von Rettungshunden im Wasser hinausgehen: Deren Aufgabe bestand primär in der Ortung möglicher zu rettenden Personen per Nase, also in der Nasenarbeit, um noch einen Begriff mit vielen Bedeutungen zu nennen. Noch heute wird daher eine Disziplin des Rettungshundepsorts als Wasserrettung bezeichnet, obwohl Wasserortung treffender zu sein scheint.
Der Begriff Wasserarbeit bezeichnet hingegen den Sport sehr gut, denn die darin vorkommenden Aufgaben entlehnen sich eben nicht nur dem Training moderner Rettungshundestaffeln und deren ernsten Einsätzen in der Wasserrettung. Vielmehr kamen von Anfang an auch die ursprünglichen, kanadischen Aufgaben der Landseer und Neufundländer zum Zug, auch mit Verweis auf die Schaffung einer für diese beiden Rassen artgerechten Hundesportart. Heute weicht dieser Ansatz insofern ein bisschen auf, als die Aufgaben so gestellt werden, dass auch leichtere Hunderassen wie Labrador- und Golden Retriever die Wasserarbeit als Hundesport betreiben können.
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