Pudelpointer
Vielseitiger Jagdgebrauchshund aus Deutschland
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 20.4.2024
Das Wichtigste in Kürze
- Vielseitig talentierter und brauchbarer Arbeitshund für die Jagd in Wald, Feld und Wasser
- Erster offizieller "Doodle" aus gezielter Kreuzung von Pudel und English Pointer
- Intelligent, ruhig, beherrscht, ausgeglichen, schussfest, familientauglich, jagdpassioniert
- Gesund, vital, genügsam, pflegeleicht, robust, widerstandsfähig, belastbar, wetterfest
- Doppeltes, hartes, mittellanges, rauhes Haarkleid in Braun, Dürrlaubfarben oder Schwarz
Der Pudelpointer ist ein vielseitig verwendbarer Jagdgehilfe für das Revier, der in Wald, Feld, Flur und Wasser seine ausgesprochene Jagdtauglichkeit und Leistungsfähigkeit zuverlässig bei diversen Jagdaufgaben unter Beweis stellt. Folglich wird er wegen seinen umfassenden Jagdtalenten als Vollgebrauchshund mit ausgeprägtem Jagdverstand und herausragender Anpassungsfähigkeit bezeichnet.
Die Entwicklungsgeschichte des Pudelpointers geht schon sehr früh, nämlich Ende des 19. Jahrhunderts los. Und es waren keine Geringeren als Freiherr von Zedlitz, weitläufig als "Hegewald" bezeichnet und Carl Rehfus, in der kynologischen Literatur als "Oberländer" bekannt, die sich intensiv der Schaffung einer neuen Rasse widmeten. Die legten mit ihren ersten Zuchtversuchen den Grundstein, des heute in seiner Vollendung bekannten Pudelpointers.
Der Pudelpointer gilt als Allrounder, wird aber auf Grund seiner Vorstehqualitäten, den Kontinentalen Vorstehhunden in der Rassenomenklatur der Fédération Cynologique Internationale (FCI) zugeordnet. Dort wird sie nunmehr seit 1959 als eigenständige Rasse geführt.
Allerdings hat die aus Deutschland stammende Rasse, nichts mit den sonstigen Vorstehhunderassen verwandtschaftlich zu tun, sprich auf dem Entwicklungsweg des Pudelpointer in seiner heutigen Form, sind ausschließlich die Gene von Pudel und Englischem Pointer bei der Zucht eingeflossen - dies verrät bereits der Rassename und ist durch die Dokumentation der Rasse ohne Zweifel belegt.
Und damit kann sich der Pudelpointer im Grunde als erster Rassehund auf die Fahne schreiben, das Ergebnis einer reüssierten "Doodle-Kreuzung" zu sein. Denn er ist aus 2 anerkannten Rassen durch die gezielte und beabsichtigte Verpaarung entstanden, so wie es bei den Hybridhunderassen der Fall ist, sei es bei den bekannten Labradoodle, Goldendoodle, Cockapoo, Schnoodle oder Aussiedoodle - und überall bei den vorgenannten Designerhunden, hat der Pudel als einer der Ausgangsrassen wie beim Pudelpointer, seine Finger im Spiel. Was aber der Pudelpointer für sich alleine bis dato beanspruchen kann, ist der Status als eigene Rasse innerhalb der FCI.
Durch die konsequente Reinzucht und Vermeidung, andere Rassen einzukreuzen, sind die guten Gene der beiden Ausgangsrassen für sich geblieben und qualitativ weiter gefestigt worden.
Was zeichnet den Pudelpointer im Hinblick auf die jagdliche Brauchbarkeit aus?
Die Rasse ist mit einer vorzüglichen Nase ausgestattet, bringt einen ausgeprägten Jagdtrieb und entsprechendes Beutefangverhalten mit, geht mit großem Engagement und Jagdpassion im Revier zu Werke, zeigt Wildschärfe und zeichnet sich durch seine Schussfestigkeit aus. Einmal die Fährte aufgenommen, besticht der Pudelpointer mit seiner Spurtreue und dem starken Finderwillen. Zudem wird dem Pudelpointer für die Wasserarbeit eine außerordentliche Wasserpassion und Apportierfreude attestiert. Dabei bewegt er sich gewandt durch das Nasse, um das geschossene Wild zu bergen.
Der Standard schreibt über den Pudelpointer, dass er die herausragenden jagdlichen Eigenschaften des Pointers beim jagdlichen Arbeiten im Feld veranlagt hat. Sein feiner Geruchssinn, der selbst aus der Ferne feinste Duftspuren wittert und entsprechend als feinnasig beschrieben werden kann in Verbindung mit der schnellen, konzentrierten, zielorientierten und raumgreifenden Suche, dem typischen festen Vorstehen beim Wittern des Stücks, macht den Pudelpointer zu einem vielseitig begabten und brauchbaren Jagdgehilfen der zudem vor Gesundheit auf Grund seiner genetischen Vorgaben, strotzt. Dies zeigt sich im Hundealltag und seiner Verwendung durch die ausgesprochene Konstitution, Vitalität und Leistungsfähigkeit.
Des Weiteren hat der Pudelpointer die außerordentliche Intelligenz des Pudels vererbt bekommen, was der Abrichtbarkeit und dem Führen des Pudelpointers im Revier, sehr entgegenkommt. Seine Lernbereitschaft und Gelehrigkeit sind hoch, der Arbeitswille ausgeprägt, was ihn auch zu einem leichtführigen Jagdbegleiter macht, der sich voll und ganz auf das erfolgreiche Lösen aller Jagdaufgaben konzentriert und bestmögliche Ergebnisse im Sinne seine Jagdführers einfahren will. Und so eignet sich der Pudelpointer auch als Erstlingsführer, wie man im Jagdjargon Jäger nennt, die sich ihren ersten Jagdhund für den Jagdeinsatz zulegen und mit dessen Umgang und Handling loslegen.
Generell zählt die Rasse zu den ruhigeren, beherrschten und ausgeglichenen Hunderassen. Sie ist wesensfest, weder scheu noch aggressiv.
Was die Körperlichkeit angeht, so wünscht der Rassestandard, dass das Körpergebäude dem Pointer-Typ schweren Schlages entspricht, also robust, groß und ausreichend mit hochqualitativer Muskulatur ausgestattet.
Das doppelte Haarkleid besteht aus hartem und harschem Rauhhaar in mittlerer Länge (Deckhaar) und der dichten Unterwollen, wodurch der Pudelpointer für die anspruchsvollen jagdlichen Arbeiten, bestens gegen kleinere Verletzungen geschützt, wetterbeständig, anspruchslos und pflegeleicht ist. Im Hinblick auf die Fellfarbe haben Jagdfreunde die Auswahl zwischen den Farbschlägen Schwarz, Dürrlauffarben und Dunkelbraun.
Rund um, kann man letztlich mit Fug und Recht behaupten, dass der Pudelpointer somit ein guter Mix aus dem intelligenten Pudel und jagdlich versierten Pudelpointer ist und ein historischer Vorläufer zu den weiteren Hybridhunderassen der heutigen Zeit, bei denen der Pudel regelmäßig mit anderen Rassen gekreuzt wurde, war.
Habt ihr Interesse noch mehr über die Vorstehhunderasse zu erfahren. Nur zu - in den weiteren Ausführungen halten wir zu gegebener Zeit interessante und spannende Infos zur Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehungsfragen, Aktivitäten, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltebedingungen etc. bereit.
Bis dahin würden wir uns sehr freuen, wenn ihr Zeit und Lust hättet, uns bei der weiteren Ausarbeitung zum Rasseporträt des Pudelpointer tatkräftig zu unterstützen? Dann nehmt doch gerne mit uns Kontakt auf!
Nummer: | 216 |
Gruppe: | 7. Vorstehhunde |
Sektion: | 1. Kontinentale Vorstehhunde |
Subsektion: | 1. Typ „Braque“ |
Arbeitsprüfung notwendig? | Ja |
Ursprung | Deutschland |
Patronat | - |
Verwendung | Vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund mit allen für die Rasse geforderten Anlagen, für alle Arbeiten in Feld, Wald und Wasser brauchbar. |
Datum der Veröffentlichung | 9. November 2004 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 13. November 1959 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Pudelpointer |
12 - 15 Jahre
12 - 15 Jahre
60 - 68 cm
55 - 63 cm
22 - 30 kg
22 - 30 kg
Pudelpointer - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!
Der Pudelpointer ist eine faszinierende Hunderasse, die für ihre Vielseitigkeit, Intelligenz und Loyalität bekannt ist. Die einzigartige Kombination aus Pudel und Pointer macht sie zu einem außergewöhnlichen Begleiter für Jäger und Familien gleichermaßen. Ihre charmante Erscheinung und ihre beeindruckenden Fähigkeiten machen sie zu einer Bereicherung für jeden, der das Glück hat, sie in seinem Leben zu haben.
Besonderheiten des Pudelpointers
Der Pudelpointer zeichnet sich durch seine bemerkenswerte Intelligenz, seine Anpassungsfähigkeit und seine ausgeprägte Jagdleidenschaft aus. Diese Rasse ist äußerst lernbegierig und zeigt eine bemerkenswerte Bereitschaft, neue Dinge zu erlernen. Ihr freundliches Wesen und ihre Hingabe an ihre Familie machen sie zu einem wunderbaren Haustier. Ihr dichtes, wasserabweisendes Fell und ihre athletische Statur prädestinieren sie für den Einsatz in verschiedenen Jagdsituationen.
Sozialisierung des Pudelpointer
Die Sozialisierung des Pudelpointers ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass er sich zu einem gut angepassten und freundlichen Hund entwickelt. Frühe und vielfältige Sozialisierung ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass der Pudelpointer positive Erfahrungen mit Menschen, anderen Tieren und verschiedenen Umgebungen macht. Dies hilft, Verhaltensprobleme im späteren Leben zu vermeiden und fördert ein harmonisches Zusammenleben.
Grundkommandos und ihre Bedeutung
Der Pudelpointer ist eine äußerst intelligente Rasse, die es liebt, zu lernen und zu arbeiten. Daher ist es wichtig, von Anfang an grundlegende Gehorsamskommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Hier" zu etablieren. Diese Kommandos bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Kommunikation und Interaktion mit dem Hund und tragen dazu bei, ein harmonisches Zusammenleben zu gewährleisten.
Gehorsamstraining, Leinentraining und Spiel- und Apportiertraining
Das Gehorsamstraining ist für den Pudelpointer von entscheidender Bedeutung, da er eine starke Arbeitsmoral und einen ausgeprägten Jagdinstinkt hat. Ein konsequentes und einfühlsames Training ist notwendig, um seinen natürlichen Trieb zu lenken und ihn zu einem gut gehorsamen Begleiter zu machen. Leinentraining ist ebenfalls wichtig, da der Pudelpointer dazu neigt, seinem Jagdinstinkt nachzugehen. Spiel- und Apportiertraining sind hervorragende Möglichkeiten, um die Bindung zu stärken und seine geistigen und körperlichen Fähigkeiten zu fördern.
Wichtige Aspekte als Besitzer eines Pudelpointers
Als Besitzer eines Pudelpointers ist es wichtig, Geduld, Konsequenz und Einfühlungsvermögen zu zeigen. Diese Rasse braucht eine klare Führung und eine sinnvolle Beschäftigung, um glücklich und ausgeglichen zu sein. Regelmäßige Bewegung, geistige Herausforderungen und eine enge Bindung zu seiner Familie sind entscheidend für das Wohlergehen des Pudelpointers.
Weitere wichtige Punkte zur Erziehung und Haltung des Pudelpointers
- Konsequentes Training: Kontinuierliches Training und klare Regeln sind für den Pudelpointer unerlässlich.
- Positive Verstärkung: Belohnungsbasiertes Training fördert das gewünschte Verhalten und stärkt die Bindung.
- Gesundheitsvorsorge: Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und eine ausgewogene Ernährung sind für die Gesundheit des Pudelpointers entscheidend.
- Familienintegration: Der Pudelpointer ist ein eng an seine Familie gebundener Hund und sollte in den täglichen Ablauf integriert werden.
Zusammenfassung
Der Pudelpointer ist eine einzigartige und faszinierende Hunderasse, die mit ihrer Intelligenz, Anpassungsfähigkeit und Arbeitsmoral besticht. Die richtige Sozialisierung, ein konsequentes Training und eine liebevolle, aber konsequente Führung sind entscheidend, um das volle Potenzial dieser Rasse auszuschöpfen. Als Besitzer eines Pudelpointers ist es wichtig, sich der Verantwortung bewusst zu sein, die mit der Haltung dieser wundervollen Hunde einhergeht, und sich aktiv um ihre Bedürfnisse zu kümmern. Mit der richtigen Fürsorge, Ausbildung und Liebe wird der Pudelpointer zu einem treuen und liebevollen Begleiter für das gesamte Leben.
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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