Deutscher Pinscher

Abenteuerlustige und aktive Rasse aus Deutschland

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Zuletzt aktualisiert am: 16.12.2023

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Das Wichtigste in Kürze

  • Uralte Rasse mit enger Verwandtschaft zum Schnauzer
  • Energiegeladener, abenteuer- und unternehmenslustiger, aktiver, lebendiger Rassehund
  • Starker Jagdtrieb - wurde früher als resoluter Rattenjäger in Ställen gehalten
  • Heute wachsamer und sportbegeisterter Alltagsbegleiter, Rettungs- und Therapiehund
  • Kurzes Haar in attraktiver schwarzroter oder einfarbig rötlicher Färbung

Der Deutsche Pinscher ist eine extrem temperamentvolle, lebhafte, aktive, bewegungsfreudige und unternehmenslustige Hunderasse. Damit ist viel Spaß und Unterhaltung im Alltag garantiert, denn der Deutsche Pinscher braucht ausreichend rassespezifische Beschäftigung, um körperlich und geistig gefordert und ausgelastet zu werden.

Hundeerfahrung und ausreichende kynologische Kenntnisse sind von Vorteil für die Aufzucht, Erziehung und Haltung, denn der selbstbewusste, willensstarke und arbeitswillige Rassehund ist anspruchsvoll und weiß was er will. Er ist ein Energiebündel, der zudem einen ausgeprägten Jagdtrieb mitbringt und entsprechend diesen kontrolliert mit den richtigen Aktivitäten ausleben muss, damit der natürlich angelegte Instinkt im normalen Hundealltag, im Hinblick auf das Führen des Deutschen Pinschers, nicht unangemessen ausbricht und zu einer Herausforderung wird.

Seine Familie und Bezugsmenschen können sich beim Deutschen Pinscher auf eine hohe Bindungsfähigkeit freuen, mit der sich ein eingeschweißtes Hund-Mensch-Team und enge Beziehung aufbauen lässt. Dann wird der Rassehund seinen Menschen gegenüber sich sehr treu, loyal und anhänglich verhalten, gerne in derer direkten Nähe sich aufhalten. Durch seine ausgeprägte Wachsamkeit, passt er hervorragend auf Haus und Hof auf und vermeldet sofort ungewöhnliche Situationen. Auf den Deutschen Pinscher ist absolut Verlass.

Warum der Pinscher so viele Hundefreunde begeistert, welche weiteren Rassemerkmale seine herausragenden individuellen Qualitäten beeinflussen und wie die Entstehungsgeschichte geschrieben ist, erfahrt ihr neben weiteren hilfreichen Praxistipps rund um Erziehung, Beschäftigung, Pflege, Ernährung, Gesundheit und Haltebedingungen in den weiteren Ausführungen unseres Rasseporträts. Viel Freude beim Weiterlesen!

Nummer: 184
Gruppe: 2. Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 1. Pinscher und Schnauzer
Subsektion: 1. Pinscher
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Deutschland
Patronat -
Verwendung

Wach- und Begleithund

Datum der Veröffentlichung 6. März 2007
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 14. Juli 1955
Link zum FCI-Standard FCI - Deutscher Pinscher

Wie entstand unser Rassenname?

Der Rassename des Deutschen Pinschers besteht aus zwei Wörtern, die einmal Bezug auf seine ursprüngliche Herkunft „Deutschland“ nehmen und im zweiten Teil auf das englische Verb "to pinch" (kneifen, zwicken, schnappen, erwischen, zupacken) zurückgehen.

Demnach trägt der Deutsche Pinscher also seine heimatlichen Wurzeln direkt in seinem Namen - jeder Leser weiß also sofort, der Pinscher über den wir ausführlich in der Rassebeschreibung sprechen, stammt aus Deutschland.

Ferner soll laut diverser Literatur der Black and Tan Toy Terrier in England von der einfachen Bevölkerung gehalten worden sein. Sie trugen diesen Hund in den Taschen ihrer Kleidungsstücke mit sich. Und das aus gutem Grund. Denn sie dienten dazu, Taschendiebe daran zu hindern, Beute zu machen. Steckten sie ihre Hände in die Taschen, um deren Inhalt zu stehlen, schnappten, kniffen und zwickten die Toy Terrier kräftig mit ihren Zähnen zu.

Im übertragenen Sinn können wir nun das Kneifen und Zupacken auch beim Deutschen Pinscher als Treiber für die Entstehung seines Rassenamens sehen. Denn während seiner ursprünglichen Tätigkeit gegen tierische und menschliche Diebe, musste auch er auf den Einsatz seines Gebiss zurückgreifen. Der Pinscher wurde als Rattler im Stall eingesetzt und sollte Ratten und anderes Raubzeug bei ihren Beutezügen schnappen und töten. Quasi kneifen und zupacken. Aber auch Räuber und Diebe sollte er auf diese Weise am Diebstahl der eingelagerten Pferde, Kutschen und des Gepäcks im Stall hindern. Notfalls durch zuschnappen.

Entsprechend ist der Deutsche Pinscher wohl zu seinem Rassename in Anlehnung an seine Heimat und seine ehemaligen Jobs zur Verteidigung der Ernte, Nutztiere und diversen Eigentums vor den Zugriffen Dritter, gekommen.

Welches Problem sollten wir lösen?

Auf den Bauernhöfen, in den Behausungen und Ställen trieben sich in der Zeit der Entstehung des Deutschen Pinschers jede Menge Ratten, Mäuse, Iltisse, Marder und anderes kleines Raubzeug herum. Sie waren schlichtweg auf der Suche nach Nahrung. Das Getreide in den Stallungen, das als Futter für die Pferde und das Vieh diente, zog förmlich das Ungeziefer an.

Die Bauern, Landwirte und Fuhrleute suchten eine Lösung, um den Plagegeistern Herr zu werden und gleichzeitig die Pferde, Kutschen, Ausrüstung und Gepäck gegen Diebe und Räuber zu schützen. Besonders das Stehlen von Pferden galt zu dieser Zeit als Beruf, nämlich der des Pferdediebs. Die Diebe stahlen die Pferde und veräußerten sie weiter, um ihren Unterhalt zu bestreiten.

Aber wie konnte man diesen ungebetenen Gästen einheizen und sie von den Habseligkeiten fernhalten? Zudem durfte die erforderliche Arbeit nicht kostenintensiv sein, da die Besitzer der Höfe selber nicht viel hatten.

Die einfachste Art war es, auf tierische Mithilfe zu setzen. Denn menschliche Arbeitskraft war schlichtweg zu teuer, zudem wäre die Frage der Effektivität beim Kampf gegen das Raubzeug und die Diebesbanden schnell aufgekommen. Dies war die Geburtsstunde der Rattler und Stallhunde. So auch die der Glatthaar- und Rauhaarpinscher - sie waren extrem scharfsinnige, entschlossene, hartnäckige und erfolgreiche Jäger und Wachhunde. Zudem anspruchslos und genügsam. Was wollte man mehr.

Wie wurden wir eingesetzt?

Auch der Deutsche Pinscher wurde als Arbeits- und Gebrauchshund von seinen Besitzern gehalten. Er war damit ein wichtiger Gehilfe zur Bewältigung diverser Alltagsprobleme und trug seinen Anteil bei der Bewirtschaftung der Höfe und Ausübung der Tätigkeiten seiner Menschen bei. Der Pinscher übernahm wichtige Arbeiten, damit das Eigentum und damit die Existenz der Menschen geschützt und wenn nötig gegen Dritte diverser Spezies verteidigt wurde.

Sein Job war die des Rattenfängers und Wachmanns.

Wichtige Merkmale, die dieser tierische Helfer mitbringen sollte, waren seine Genügsamkeit und Anspruchslosigkeit. Denn seine Besitzer waren ganz einfache Leute, die selber nicht viel hatten. Es war erforderlich, dass sich also ihre Vierbeiner ebenso mit wenig begnügten und folglich auf Grund der kargen Verhältnisse sich nicht zu schade waren, von ihrer eigenen Beute durch das Bejagen der Nager und des Raubzeugs, ernährten. Sprich, der Pinscher konnte sehr gut für sich selber sorgen, ging eigenständig seiner Arbeit im Stall nach und war ein wertvoller Gehilfe der Fuhrleute, Stallknechte und Bauern. Sie konnten sich stets auf ihn verlassen. Und zudem kostete er quasi kein Geld, denn bis auf Kost und Logis, arbeitete er kostenfrei. Kurz, der Deutsche Pinscher war eine äußerst wirkungsvolle und "billige" Allzweckwaffe gegen Räuber und Diebe aller Art.

Der Pinscher hielt nachts in den Stallungen alleine Wache, schützte die Fuhrwerke, Pferde, das Vieh und Gepäck vor räuberischen Eindringlingen. Er war zu allem bereit, damit nichts und niemand zu Schaden oder abhandenkam. Er schlug quasi sein Nachtlager dort auf und sorgte mit großer Entschlossenheit dafür, dass nichts gestohlen werden konnte. Notfalls wurde beherzt und kompromisslos zugepackt, um die Diebe in die Flucht zu schlagen. Der Deutsche Pinscher war stets wehrhaft, verteidigungsbereit und zeichnete sich mit seiner Scharfsinnigkeit aus - ihm entging nichts.

Als ausdauernder Läufer mit einem stark ausgeprägten Wachinstinkt und Misstrauen allen Fremden gegenüber, durfte er seine Leistungsfähigkeit über Tag unterwegs als Begleiter der Fuhrwerke zeigen. Auf dem Weg von A nach B, dies konnten mitunter Tagestrecken weit über 20 Km sein, bewachte und beschützte er während der Reise und bei der Rast das gesamte Hab und Gut. Dabei scheute der Pinscher keinen Konflikt und ging notfalls mutig, resolut und mit hohem Durchsetzungsvermögen in die Konfrontation mit Mensch und Tier. Er war also ein viel geachteter und verlässlicher Bodyguard auf Reisen.

Eine angenehme Begleiterscheinung für die Fuhrleute war die Tatsache, dass sie beruhigt sich unterwegs bei Müdigkeit schlafen legen konnten und der Pinscher sicher auf alles aufpasste. Er hielt Wache, bis die Fahrt weitergeführt werden konnte.

Des Weiteren sorgte er dafür, dass Ratten, Mäuse und andere Nager, wie auch sonstiges kleines Raubzeug keine Chance hatte, sich Nahrung in den Stallungen, Häusern und Höfen zu ergattern. Er schnappte sich die Beute, tötete sie und fraß teilweise die toten Tiere, um sich selbst zu versorgen.

Wo stammen wir her?

Was die Herkunft angeht, so scheint es ziemlich sicher, dass der Deutsche Pinscher aus dem süddeutschen Raum stammt. Kurzgesprochen, seine Heimat ist Deutschland.

Auch im damaligen Gebiet Österreichs und der Schweiz sollen gleiche Landschläge bzw. Hundetypen gelebt haben.

Es gibt zwar immer wieder von verschiedenen Fachleuten Hinweise zu lesen, dass der Deutsche Pinscher seinen Ursprung in England haben soll, da er mit dem Black and Tan Terrier in Verbindung gebracht wird, aber der Rassenamen gibt nicht umsonst den Hinweis auf seine deutschen Wurzeln. 

Demnach gilt der Deutsche Pinscher als eine sehr alte deutschstämmige Hunderasse.

Regionale Hundeschläge aus dem süddeutschen Raum haben den Deutschen Pinscher u.a. in seiner Entwicklung geprägt.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Deutscher Pinscher und Schnauzer (Mittelschnauzer) sind eng miteinder verbandelt und verwandt. Lange war der Deutsche Pinscher aucv als glatthaariger Pinscher bekannt, wodurch dem Mittelschnauzer der Beinamen „rauhaariger Pinscher“ verliehen wurde.

Beide Rassen werden heute im Pinscher-Schnauzer-Klub e.V. (PSK) als eigenständige Rassen geführt.

Der kurzhaarige Deutsche Pinscher unterschied sich nur durch sein kurzes Fell und seine Fellfarbe/-muster von seinen rauhaarigen Geschwistern. Der glatthaarige Pinscher war von Anfang an seit seinem Bestehen seltener zu finden, als sein rauhaariges Pendant. Die meisten Glatthaarpinscher waren schwarz mit hellbraunen Abzeichen, einfarbig in Brauntönen bis rot, pfeffer/salz-farben oder blaugrau bis schwarz.

Eines ist damit aber klar: Der moderne Schnauzer und der Deutsche Pinscher haben die gleichen Vorfahren und Ausgangsrassen, die ihre Entwicklung beeinflusst und maßgeblich mitbestimmt haben.

Allerdings gibt es auch im Falle der beiden Pinscherschläge diverse Meinungen und Thesen, wie bei den allermeisten Hunderassen. Daher können wir euch nur auf Grundlage unserer Recherche aus den bekannten Publikationen nach bestem Wissen berichten.

So wird in der kynologischen Literatur immer wieder auf den Torfhund verwiesen, der in Urzeiten ein direkter Vorfahre von dem glatthaarigen (Deutscher Pinscher) und rauhaarigen Pinscher (Schnauzer) gewesen sein soll. Dennoch gibt es hier in diesem Bezug sehr kontroverse Meinungen, da etliche Hunderassen auf Grund ihrer Anatomie mit dem Torfhund in direkte Verbindung gebracht werden.

Näherliegender für viele Kynologen ist die Theorie, dass der Deutsche Pinscher, wie auch der Schnauzer, ihren Ursprung im süddeutschen Raum haben und aus den alten einheimischen Arbeitshunden der Bauern, Stallknechte und Fuhrmänner hervorgingen. Hierzu sollen die regionalen Schäferhunde gehört haben.

Dreht man auf Zeitachse noch weiter in der Zeitgeschichte bis in 7. Jahrhundert zurück, so wurde von den germanischen Stämmen der Bibarhund zur Biberjagd verwendet. Auch dieser soll am Anfang der Schnauzerentwicklung maßgeblich involviert gewesen sein, was in diesem Fall dann auch für den Pinscher gelten würde. Diese Bibarhunde zeigen Ähnlichkeiten zu Terriertypen. 

Einige Jahrhunderte später, nämlich im 14. Jahrhundert, schrieb der französische Adelige Gaston de Foix, von der Entwicklung des Tanner. Von diesem Hundetyp sollen die Bentchur (Rattenfänger) hervorgegangen sein, so hielt es Johann Wilhelm Baumeister in seiner verfassten Hundeliteratur, die gleichfalls als eines der ältesten Hundebücher gilt, fest. Die Niederschrift resultierte als Zeitzeuge, da er im süddeutschen Raum sesshaft war und von derartigen Hunden zu berichten wusste. 

Aus dieser Entwicklungsgeschichte sollen schließlich die glatthaarigen und rauhaarigen Pinscher hervorgegangen sein.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Durch die Einführung der Eisenbahn gegen Ende des 19.Jahrhunderts, wurden die allermeisten Fuhrwerke und Kutschen überflüssig, wodurch auch die Dienste des Deutschen Pinschers, wie auch vieler anderer Rassen, nicht mehr in dem Maße gefragt waren. Dadurch ging die Hundepopulation dieser Rassen in der Folge zurück. So auch im Fall des Deutschen Pinschers.

Vom Verein zur Veredlung von Hunderassen für Deutschland wurden die ersten Rassekennzeichen im Jahr 1880 im Deutschen Hundestammbuch für den glatthaarigen Pinscher niedergeschrieben. Auch sie waren sich uneins in der Herkunft des heutigen Deutschen Pinschers und hinterfragten zumindest, ob der kurzhaarige Pinscher ursprünglich in Deutschland gezüchtet wurde oder aber als Nachfahre des Old English Black-and-Tan Terrier anzusehen ist und nu seine Weiterentwicklung und Spezifizierung durch deutsche Nachzuchten stattfanden.

Im Jahr 1895 wurde der Pinscher-Schnauzer-Klub e.V. (PSK) gegründet, in dem sich verschiedene Pinschergruppen vereinigten. Dieser kümmerte sich um die Weiterentwicklung der Pinscher- und Schnauzerrassen, wobei der Glatthaarpinscher von jeher einen schweren Stand hatte, als sein rauhaariger Bruder, der heutige Schnauzer. 

Im ersten Zuchtbuch waren somit nur vier Rüden und vier Hündinnen registriert. Auch in den Folgejahren wuchs die Zahl der Hunde nur langsam und bis in die Mitte der 1910er Jahre waren keine 250 Glatthaarpinscher eingetragen. Zudem sollen hiervon ein Großteil sogar eigentlich Schnauzer-Welpen gewesen sein, da sie aus rauhaarigen Würfen stammten.

Der glatthaarige Schlag hatte also sehr schwer zu kämpfen, nicht zu Letzt auch durch Aussagen diverser Fachleute und Förderer der Pinscher- und Schnauzerrassen, die aber den Nutzen und die Daseinsberechtigung der schwarz-roten Pinscher zumindest sehr kritisch hinterfragten und folglich nicht gerade für die Verbesserung derer Lage sorgten.

Trotz der schwierigen Vorkriegsjahre und dem Beginn des 2. Weltkriegs 1939, fand 1941 in Stuttgart die Reichssiegerausstellung statt, an der immerhin 16 Pinscher teilnahmen. Durch die weiteren Kriegsgeschehnisse hatte es die Entwicklung vieler Hunderasse mehr als schwer und viele von ihnen standen nach dem Krieg vor dem Aus. Auch dem Pinscher ging es nicht anders.

Nur kurz vor knapp konnte der damalige Hauptzuchtwart des Pinscher-Schnauzer-Klub e.V. (PSK), Werner Jung, den Deutschen Pinscher vor dem Aussterben retten und widmete sich entschlossen dem Neustart der Zucht des Pinschers in den 1950er Jahren. Ihm war es letztendlich zu verdanken, dass die Rasse fortbestand. 

Wie knapp die Rasse vor dem endgültigen Verschwinden stand, zeigt die Anzahl des verbliebenen Pools an reingezüchteten Pinschern. Es gab zu dieser Zeit sage und schreibe nur noch Pinscher, die bereits ein relativ hohes Alter erreicht hatten und zwischen 9 und 13 Lebensjahren alt waren, wodurch Jung mit nur 5 Hunden die Weiterzucht und den Neustart beginnen musste. Den Wiederaufbau startete Jung mit seiner Pinscher-Hündin „Kitti vom Bodestrand“ und vier übergroßen Zwergpinschern. Im Jahr 1958 wurde nach fast zehnjähriger Dürre endlich der erste Wurf und die erste gezielte Nachzucht gemeldet.

Dennoch waren seine Zuchttätigkeiten insgesamt von großem Erfolg gekrönt, so dass er kurzzeitig bereits auf ca. 60 Pinscher aus über 14 Würfen kam. Damit sollte die Rasse einen vernünftigen Grundstock zum Überleben haben. 

Im Jahr 1955 erkannte der Weltverband FCI die Rasse des Deutschen Pinschers endgültig als eigenständigen Rassehund mit der Standard-Nr. 184 an.

Im Jahr 1960 nahmen mehrere Deutsche Pinscher an der Bundes-Siegerschau in Frankfurt teil und heimsten dabei schöne Erfolge ein. Vier Hunde wurden mit dem Prädikat vorzüglich ausgezeichnet und drei weitere Deutsche Pinscher nahmen gar den Titel als Bundessieger entgegen. Solche Erfolge werden natürlich auch über die Züchter hinweg in einer breiteren Bevölkerungsschicht publik, wodurch die Rasse bekannter wurde.

Die steigende Bekanntheit und folglich Nachfrage, gab der organisierten Reinzucht des Deutschen Pinschers einiges an Schub. Die Anzahl der nachgezüchteten Welpen wuchs rasant, so dass sich in den Folgejahren die Deutsche-Pinscher-Population rasch auf 500 Exemplare pro Jahr über alle Züchter hinweg entwickelte. Enorm wenn man bedenkt, dass die Rasse ein Jahrzehnt zuvor noch am Abgrund stand.

In der Folge wurde 1987 für Deutschland ein Kupierverbot für die Ohren und im Jahr 1998 für die Rute ausgesprochen, was das äußere Erscheinungsbild stark verändern sollte.

Weiteren Auftritt im Hinblick auf ihre Popularität und Verbreitung, erhielt die Rasse erhielt durch die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH). Denn im Jahr 2003 wurde der Deutsche Pinscher zur Rasse des Jahres auserkoren und auf Grund ihrer prekären Lage ernannt. Da die Rasse somit von offizieller Seite als vom Aussterben bedroht galt, rückte sie mehr in den Fokus der Öffentlichkeit, wodurch sich in den Folgejahren das weitere Zuchtgeschehen deutlich erholte und die neuregistrierten Welpenzahlen Jahr für Jahr signifikant anstiegen. Damit war klar, dass die Wende geschafft war und die Rasse sich in ganz Deutschland ein Zuhause bei Pinscherfreunden nachhaltig erkämpft hatte.

Auch im europäischen und außereuropäischen Ausland ist der Deutsche Pinscher bei vielen Familien zuhause und wird als Begleit-, Familien- und Wachhund angeschafft. Selbst in Nordamerika und Australien ist der Deutsche Pinscher beheimatet. Dies werden die weiteren Zahlen und Fakten im nächsten Block "Aktuelles" zeigen.

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Aktuelles zum Deutschen Pinscher

Wie beliebt ist der Deutsche Pinscher und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Wie ist es beim Deutschen Pinscher um dessen Beliebtheit bei deutschen Hundehaltern und im Ausland bestellt?

In deutschen Hundehaushalten ist der Pinscher regelmäßig anzutreffen und hat einen recht ansehnlichen Stellenwert in den letzten Jahren erlangt. Als Gradmesser dient hier die alljährlich publizierte Welpenstatistik des Verbands für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH). Regelmäßig liegt der Deutsche Pinscher in Reichweite der Top 50 von weit über 300 anerkannten Rassen. Damit kann man mit Fug und Recht von einer großen Fangemeinde in Deutschland sprechen.

Aktuell wurden immerhin 362 neugeborene Deutsche Pinscher Welpen beim VDH von den organisierten Züchtern gemeldet und im Zuchtbuch registriert. Hinzu gesellen sich Nachzuchten von Hobbyzuchten abseits der kontrollierten Zucht.

Auf die genannten Neuregistrierungen können alle Deutschen Pinscher Züchter mächtig stolz sein, denn sie alle haben mehr oder minder viel für den Fortbestand der deutschen Hunderasse getan. Denn noch nicht vor allzu langer Zeit war die Situation des Pinschers mehr als prekär. Denn die Rasse galt im Jahr 2003 offiziell noch als gefährdete Haustierrasse - sprich sie war zu dieser Zeit vom Aussterben bedroht. 

Der Deutsche Pinscher war und ist nie ein Modehund gewesen, was einerseits in Sachen Gesundheit, Überzüchtung und Qualzucht ein Segen ist, denn die Rasse gilt als völlig unbelastet. Andererseits kämpfte sie lange für ihre Daseinsberechtigung und man kann den Förderern großen Dank aussprechen, dass sie mit ihrem leidenschaftlichen Einsatz bis heute die Anerkennung und Popularität der Rasse auf das jetzige Niveau gehievt hat. Respekt.

Schaut man nun kurz ins Ausland, so ist der Deutsche Pinscher heute über die deutschen Landesgrenzen bekannt und ist in zahleichen Ländern dieser Welt zu Hause.

Wir wollen stellvertretend die Vereinigten Staaten von Amerika nennen. Der American Kennel Club (AKC) bringt wie sein deutsches Pendant ein Popularitätsranking heraus. Dort liegt der Deutsche Pinscher aktuell auf Platz 134 von 205 gerankten Rassen. Not so bad.

Verwendung heute

Durch seine körperlichen Merkmale und seine hervorragenden Charaktereigenschaften wird der Deutsche Pinscher heute als Familien- und Begleithund angeschafft.

Zudem eignet er sich bestens für die Aufgaben eines Wachhundes. Hier macht er stets eine gute Figur und lässt sich von nichts und niemanden um den Finger wickeln - er ist unbestechlich. Der Pinscher bewacht zuverlässig und sicher Haus und Hof, Hab und Gut sowie seine Bezugsmenschen, die er wenn nötig konsequent verteidigt.

Um seinen Bewegungs- und Aktivitätsdrang zu befriedigen, eignet sich der Deutsche Pinscher gut als Begleiter für den Hundesport. Sein Talent, Temperament, Tatendrang und körperliche wie geistige Leistungsfähigkeit kann er z.B. sehr gut beim Turnierhundesport und Agility zeigen.

Vereinzelt trifft man auch im Rettungshundewesen auf ausgebildete und für den Rettungsdienst befähigte Deutsche Pinscher, die als Rettungshund tatkräftig beim Suchen und Bergen von Vermissten und Verschütteten helfen dürfen.

Vereinzelt trifft man auf den Deutschen Pinscher nach seiner Spezialausbildung zum Therapiebegleithund, wenn er mit seinem menschlichen Partner bei der tiergestützten Behandlung und Therapie von Menschen zum Einsatz kommt.

Ferner nehmen Deutsche Pinscher natürlich auch im Ausstellungswesen teil, wo sie präsentiert und gerichtet werden, um Schönheitstitel einzuheimsen.

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Wie ist es um die Physis des Deutschen Pinschers bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Deutsche Pinscher mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
12 - 16 Jahre
Hündinnen
12 - 16 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
45 - 50 cm
Hündinnen
45 - 50 cm
Gewicht
Rüden
14 - 20 kg
Hündinnen
14 - 20 kg

Schläge und Varietäten

Den Deutschen Pinscher gibt es laut den Zuchtvorgaben des Rassestandards in zwei verschiedenen Varietäten im Hinblick auf seine Fellfarbe:

  • Einfarbig

    Hirschrot, rot-braun bis dunkelrot-braun

  • Schwarzrot

    Diese Farbvarietät zeichnet sich durch ihr lackschwarzes Haar mit roten bzw. braunen Abzeichen aus. Dabei soll das Zuchtziel sein, dass ein möglichst dunkler, satter und scharf abgegrenzter Brand das Fell zeichnet. Die erwähnten Abzeichen sollen sich über die Augenpartie, an der Halsunterseite des Pinschers, an dessen Mittelfuß der Vorderhand, an allen vier Pfoten, an der Innenseite der Hinterhand und unter seiner Rutenwurzel, also dem Rutenansatz befinden. Zudem sollten bei dieser Varietät zwei gleichmäßige und voneinander klar abgegrenzte Dreiecke die Brust schmücken, die farblich in demselben Farbton wie die anderen erwähnten Farbbereiche ausfallen müssen. 

Solltet ihr an der Stelle interessiert sein, mehr über das Thema Fellfarben und -muster im Allgemeinen zu erfahren, dann steht in unserem Magazin ein ergänzender Artikel zur Verfügung. Hier geht´s lang.

Allgemeines Erscheinungsbild

Was für ein schöner und eleganter Rassehund steht beim Betrachten eines Deutschen Pinschers nur vor einem. Die Rasse ist wunderschön, bringt eine tolle Figur und herausragende Körperlichkeit mit, wirkt rassig und durch seine stetige Körperspannung voller Energie. Schaut ihn euch an, er wird euch sicherlich beeindrucken und gefallen.

Das glänzende Fell verleiht dem Deutschen Pinscher eine außerordentliche Eleganz, die von seiner stolzen Haltung weitere Unterstützung in seinem adeligen Auftreten bekommt. Der Rassehund ist ein wahrer Edelmann.

Der kräftige Körperbau und die ausgeprägte Muskulatur machen den Pinscher zu einem athletischen und sportlichen Zeitgenossen, der viel Kraft und Power für seine Aktivitäten mitbringt. Durch seine hervorragende Konstitution und Statur spürt man sofort was in ihm steckt. Da der Deutsche Pinscher kurzes Glatthaar trägt, wird sein gut gebauter Körper besonders gut in der Bewegung sichtbar. Er ist kräftig wie der Schnauzer, dessen nahe Verwandtschaft auch in dieser Beziehung nur schwer zu leugnen ist.

Die quadratische Körperstatur gibt dem Rassehund eine extreme Stabilität und wirkt so, dass ihn nichts so schnell erschüttert, aus der Bahn werfen kann und er folglich immer fest mit allen Vieren auf dem Boden steht.

Die Umrisslinien sind fließend.

Rund um ist der Deutsche Pinscher eine auffallende und schön anzuschauende Erscheinung, die das Herz zahlreicher Hundefreunde durch sein ästhetisches und attraktives Aussehen höherschlagen lässt.

Das allgemeine Erscheinungsbild wird zudem durch das jeweilige Gangwerk des Hundes maßgeblich geprägt. Bei der Gangart des Deutschen Pinschers ist auffällig, dass der Rassehund eine Traber ist, d.h. überwiegend im Trab sich fortbewegt. Dabei ist der Rücken fest und ruhig. Der gesamte Bewegungsablauf ist harmonisch, sicher und ungehemmt. Die Schrittweite ist gut und mit einem freien Vortritt. Die Bewegung seines Gangwerks verläuft flüssig und raumgreifend.

Schauen wir uns die weitere Körpermerkmale vom Kopf bis zur Pfote nach und nach detailliert an:

Der kräftige Schädel ist gestreckt geformt, das Hinterhauptsbein tritt nicht stark hervor. Die flache Stirn verläuft parallel zum Nasenrücken. Die Gesamtlänge des Kopfes soll ungefähr die Hälfte der Rückenlänge entsprechen.

Der Stopp ist beim Deutschen Pinscher leicht ausgebildet, aber dennoch deutlich markiert.

Der Nasenschwamm ist immer schwarz, die Nasenkuppe ist gut entwickelt.

Der Fang endet am vorderen Ende in einem stumpfen Keil. Der Nasenrücken ist gerade geformt.

Die schwarzen Lefzen sind fest und glatt an den Kiefern anliegend, wobei die Lefzenwinkel geschlossen sind.

Betrachten wir uns ein wesentliches Werkzeug des Hundes - die Zähne und das Gebiss. Der Deutsche Pinscher hat ein Scherengebiss, mit rein weißen Zähnen. Die Zähne sind sehr kräftig und das Gebiss schließt gut. Ober- und Unterkiefer sind kräftig, so dass die Hunde gut zupacken können. Die Kaumuskulatur ist zudem stark und kraftvoll entwickelt. Es besteht keine störende Backenbildung.

Um seiner Aufgabe als Wachhund nachgehen zu können, muss der scharfsinnige Deutsche Pinscher seine Umgebung stets aufmerksam beobachten. Dabei helfen ihm seine dunklen und ovalen Augen. Die Augenlider sind schwarz pigmentiert und liegen gut an.

Die hoch angesetzten, V-förmigen Klappohren liegen mit den Ohrinnenkanten an der Wange des Pinschers an. Dabei sind sie nach vor in Richtung Schläfe gedreht. Die parallele Faltung darf den Oberkopf aber nicht überragen.

Passend zu seiner eleganten Erscheinung, ist die edel geschwungene Halsform. Der Hals ist nicht zu kurz gebaut und fließt äußerst harmonisch ohne Ansatz in den Widerrist über. Die trockene Beschaffenheit wird durch die straffe Kehlhaut, die faltenlos anliegt, augenscheinlich.

Schaut man sich die obere Profillinie von der Seite an, so vermerkt man, dass diese vom Widerrist ausgehend nach hinten leicht abfällt. Der Widerrist ist zugleich die höchste Stelle der besagten Oberlinie.

Der Rücken des Deutschen Pinschers ist kräftig, stabil, stramm und kurz gebaut.

Die Lendenpartie schließt sich dem direkt an und ist ebenfalls kräftig. Von den Ausmaßen sind die Lenden kurz ausgebildet und tief. Die Kompaktheit erreicht der Pinscher durch den Anstand der letzten Rippenbogen bis zur Hüfte, dieser ist kurz.

Die Kruppe geht nahtlos und unmerklich in den Rutenansatz über, sie ist leicht gerundet.

Ein Deutscher Pinscher hat eine mäßig breite Brust, deren im Querschnitt oval ist. Die Brust reicht von ihrer Tiefe bis zu den Ellenbogen. Durch die Brustbeinspitze wirkt die Vorbrust markant.

An der unteren Profillinie, sprich im Verlauf Brust, Bauch bis zum Geschlecht, sieht man die nicht übermäßig aufgezogene Flanken, die mit der Unterseite des Brustkorbes eine geschwungene Linie bildet.

Gehen wir nun zur Rute des Pinschers über. Die Rute ist naturbelassen, sprich sie ist nicht kupiert bzw. beschnitten. Das Zuchtziel für die Rute soll laut dem Rassestandard der FCI entweder eine Säbel- oder Sichelrute sein.

Die Haut liegt eng am gesamten Körper des Deutschen Pinschers an.

Nun abschließend noch die Gliedmaßen, die den sportlichen Rassehund sicher durch sein ganzes Hundeleben tragen:

Vom vorderen Profil aus betrachtet sind die gerade und nicht eng gestellten Vorderläufe zu sehen, die sehr stämmig gebaut sind.

Die Schulterblätter sind muskulös und liegen fest am Brustkorb an. Sie überragen die Dornfortsätze der Brustwirbel, sollen möglichst schräg und ausreichend zurückgelagert sein, der entsprechende Winkel zur Waagerechten beträgt ungefähr 50 Grad.

Die Oberarme der Vorderhand sind kräftig, stark und muskulös gebaut und liegen gut am Rumpf des Deutschen Pinschers an. Der Winkel der Oberarme zum Schulterblatt soll etwa 95-105 Grad betragen.

Die Ellenbogen der Vorderläufe sind weder aus- noch einwärtsgedreht, sie liegen gut an.

Die kräftigen und muskulösen Unterarme sind von der Seite betrachtet ebenfalls gerade. Wie auch die Oberarme sind die Unterarme kräftig, muskulös und stabil.

Daran anschließend findet ihr beim Deutschen Pinscher das kräftige und stabile Vorderfußwurzelgelenk, gefolgt vom kräftigen und leicht federnden Vordermittelfuß, der von vorn betrachtet senkrecht und vom seitlichen Profil schräg zum Boden steht.

Gehen wir weiter zu den Hinterläufen, so sieht man bei der seitlichen Betrachtung, dass sie schräg gestellt sind. Vom hinteren Profil aus vernimmt man die parallel und nicht eng gestellten Hinterhände.

Die Oberschenkel sind nicht allzu lang, aber breit, kräftig und muskulös, was ihnen eine enorme Power verleiht.

Die Knie sind gerade, also weder nach Innen noch nach Außen gedreht.

Die Unterschenkel sind beim Deutschen Pinscher lang und kräftig gebaut, mit einer sehnigen Struktur. 

Daran schließt sich direkt das kraftvolle, äußerst stabile und stark gewinkelte Sprunggelenk an. Auch dieses in weder ein- noch auswärts gedreht.

Zu guter Letzt kommt vor den Pfoten, der senkrecht zu Boden stehende Hintermittelfuß.

Kommen wir nun abschließend noch zum Schuhwerk des Rassehundes. Wir sehen nun die kurzen und runden Vorderpfoten. Sie sind mit eng aneinander liegenden und gewölbten Zehen bestückt, wodurch sie berechtigterweise die Bezeichnung von Katzenpfoten erhalten. Die Ballen sind derb und strapazierfähig. Die Krallen bzw. Nägel sind stets schwarz, kurz und stark von ihrer Beschaffenheit. Die Hinterpfoten sind bis auf die Form gleich, sie sind aber etwas länger vom Format als die Vorderpfoten.

Mit diesen körperlichen Eigenschaften, dem stabilen Körperbau und den bestens gebauten Gliedmaßen, steht der Deutsche Pinscher zu jeder Zeit voll und gut gerüstet, mit allen vier Hundebeinen im Hundeleben und ist für jede Beschäftigung und Alltagsherausforderung gewappnet.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke dick
Fellform glatt
Fellhärte hart
Felllänge kurz
Unterwolle Nein
Fellmuster einfarbig, zweifarbig, Abzeichen
Fellfarbe Schwarz, Braun, Rot

Wenn ihr euch einen Deutschen Pinscher zulegen möchtet, so habt ihr die Wahl zwischen einer einfarbigen oder zweifarbigen Farbvariante, wie wir bereits weiter oben unter den Varietäten detailliert beschrieben haben. Dennoch wollen wir aber an dieser Stelle nochmals einen Kurzüberblick zu den möglichen Farbvariationen liefern, bevor wir zur Fellbeschaffenheit kommen.

Solltet ihr bei einem Rassehundezüchter nach dem einfarbigen Pinscher Ausschau halten, so sind die Welpen des Deutschen Pinscher stets einfarbig Rot. Das Rot kann aber von Hirschrot, über Rotbraun bis zu Dunkelrotbraun ausfallen.

Die zweifarbigen Hunde sind von der Fellfarbe Schwarzrot. Dabei ist die Farbgebung des Haarkleids mit einem lackschwarzen Grundton gefärbt und mit roten bzw. braunen Abzeichen vervollständigt. Der Brand sollte möglichst dunkel, satt und scharf abgegrenzt sein. Die roten Abzeichen sind dann über den Augen, an der Halsunterseite, am Mittelfuß der Vorderhand, an den Pfoten, an der Innenseite der Hinterhand und unter der Rutenwurzel zu finden. Des Weiteren trägt der Deutsche Pinscher zwei gleichmäßige, voneinander sauber abgegrenzte rote bzw. braune Dreiecke an der Brust.

Schauen wir uns nun die Fellbeschaffenheit beim Deutschen Pinscher an:

Auffällig ist direkt der wunderbare und attraktive Glanz des Fells. Es wirkt wunderschön und von ausgeprägter Brillanz.

Ein Deutscher Pinscher hat ein einfaches Haarkleid. Dieses besteht also nur aus dem Deckhaar, eine Unterwolle ist keine vorhanden.

Der gesamte Körper ist mit Haaren bedeckt und weist keinerlei kahle Stellen auf.

Das Haar ist von seiner Struktur dicht, liegt glatt am Körper an und ist von der Haarlänge kurz.

Körpermaße

Die Statur eines Hundes ist im Hinblick auf die Anschaffung ein wichtiger Aspekt, damit die jeweilige Hundepersönlichkeit angemessene Haltebedingungen in seinem zukünftigen Lebensraum vorfindet und seine Besitzer wissen, worauf sie sich einstellen müssen.

Wir wollen euch nicht länger auf die Folter spannen und uns gemeinsam die Körpermaße des Deutschen Pinschers anschauen:

Was wir euch direkt verraten können, der Pinscher gehört zu den mittelgroßen Hunderassen.

Als Grundlage greifen wir auf die Vorgaben des aktuellen Rassestandards zurück. Dieser gibt für beide Geschlechter in Sachen Körpergröße und Gewicht für die kontrollierte und standardisierte Zucht klare Regeln vor. Wird von diesen Werten abgewichen, so stuft der Standard dies als Fehler ein.

Die Rüden und Hündinnen des Deutschen Pinschers sollen einen Zielwert hinsichtlich ihrer Widerristhöhe zwischen 45 und 50 cm aufweisen.

Das Körpergewicht pendelt sich zwischen 14 und 20 Kg ein.

Blcikt man sich in der Deutsche-Pinscher-Welt so um, findet man selbstverständlich auf Individuen, die von den erwünschten Zahlen abweichen. Dies liegt in der Natur der Sache, wie bei uns Menschen auch...

Auch wenn der Deutsche Pinscher zwar mit diesen Größen- und Gewichtswerten nicht zu den mächtigsten Hunderassen gehören, werdet ihr im weiteren Verlauf noch staunen, was in ihnen steckt und zu welchen Leistungen sie fähig sind.

Stärken

Jeder potentielle Hundehalter, der sich für eine bestimmte Hunderasse interessiert und Informationen zusammenträgt, will sich möglichst ein vollumfassendes Bild über jeden in Frage kommenden Rassehund machen. Dies gilt natürlich auch in unserem Fall für den Deutschen Pinscher.

Wie sieht es in diesem Zusammenhang denn mit seinen körperlichen Stärken und seiner Leistungsfähigkeit aus?

Die herausragende körperliche Konstitution und vorzügliche Körperbauweise verleihen dem Deutschen Pinscher für alle Aktivitäten und Jobs, beste Voraussetzungen, um diese lockerleicht und mit seiner Vitalität und Fitness alle Herausforderungen spielend zu meistern. Die Rasse überzeugt mit ihren physischen Qualitäten und hieraus resultierenden Fähigkeiten. Ob beim Hundesport, als aktiv geführter Rettungshund in Katastrophengebieten oder den Freizeitbeschäftigungen im privaten Umfeld, der Deutsche Pinscher ist für alle Fälle gut gerüstet, stets einsatzfähig und belastbar.

Der Deutsche Pinscher ist ein Hund mit einem gewissen Aktivitätsdrang, dem er im Freien täglich nachgehen will. Da die Hunde richtige Powerpakete sind, die gerne etwas unternehmen, schnell lernen und für erfahrene Halter gut zu führen sind, bieten sich viele Disziplinen im Hundesport ideal für die körperliche und geistige Auslastung des Pinschers an.

Hier kann er mit seiner Ausdauer und seinem guten Laufvermögen einerseits glänzen, er wird die geforderten Übungen und Herausforderungen schnell lernen und wunschgemäß umsetzen. Genauso kann er durch seine gute Sprungkraft, Hürden und Hindernisse spielend überwinden, aber auch alleine in den Kofferraum springen, wenn es mit dem Auto zum Tierarzt oder Einkaufen geht. Sehr angenehm für Herrchen und Frauchen.

Da er bekanntlich als Rattler u.a. Mäuse und Ratten jagen und töten sollte, bringt der Deutsche Pinscher ein enormes Reaktionsvermögen, Wendigkeit, Flinkheit, Agilität und Gewandtheit mit. Wie sonst sollte er erfolgreich die Nager und anderes Raubzeug fangen und erlegen. Auch diese Eigenschaften kommen ihm beim Hundesport z.B. beim Flyball, Agility oder Turnierhundesport entgegen.

Durch den muskulösen und stabilen Körperbau, die bemuskelten, breiten und ausgeprägten Oberschenkel sowie der Beschaffenheit der gesamten Gliedmaßen, hat der Deutsche Pinscher sehr viel Kraft und Energie. Es sind starke Hunde, die mit einem schubvollen Bewegungsablauf daherkommen und immer einen Gang aus ihrem bevorzugten Trab schnell und problemlos hochschalten können.

Durch die Beschaffenheit ihrer Pfoten und die derben Ballen, sind Deutsche Pinscher für jedes Gelände gut gerüstet. Sei es der Waldboden, die Wiese, der Asphalt oder das Feld, der Pinscher kann sich überall gut fortbewegen. So werden ihm mit seinen resistenten Ballen Äste, Steine etc. nicht direkt zusetzen. Er ist also geländegängig.

Insgesamt ist die Rasse sehr widerstandsfähig, robust und resistent, wie auch anspruchslos. Diese Eigenschaften waren auch in seinem früheren Leben als Stallhund bitternötig, denn die Bedingungen auf den Höfen waren deutlich minimalistischer und karger, als heute bei seinem Halter im schnuckelig warmen und bequemen Zuhause.

Trotz seines kurzen Fells, aber gerade auf Grund seiner gesamten Konstitution, wird der Deutsche Pinscher vom Pinscher-Schnauzer-Klub e.V. 1895 als Allwetterkerl bezeichnet. Sprich, er lässt sich von klimatischen Bedingungen nicht unterkriegen und geht als wetterfest durch. Einzig bei zu großer Kälte ist er anfällig.

Eine weitere angenehme Tatsache ist sein Bellverhalten. Der Deutsche Pinscher ist kein Kläffer, sondern sein Bellen hat immer einen speziellen Grund. Im Normalfall steht dies im Zusammenhang mit seinem ausgeprägten Wachinstinkt. Apropos Wachaufgabe - der Deutsche Pinscher ist wehrhaft und verfügt für alle Fälle über einen festen Biss, mit dem er sich und seine Liebsten verteidigen kann. Diese Tatsache bringt aber noch viele weitere Vorteile mit, denn so kann es Spielgeräte und Apportel sicher aufnehmen und beim Hundesport oder der Freizeitbeschäftigung, seinem wartenden Hundeführer bringen. Aber auch seine Mahlzeiten stellen ihn vor keinerlei Herausforderung. Mit seinen funktionstüchtigen Zähnen kann er das Futter gut zermalmen.

Durch die Beschaffenheit seiner Lefzen und den geschlossenen Lefzenwinkel, sabbern Deutsche Pinscher zu keiner Zeit.

Die Sinne des Pinschers sind nahezu perfekt. Er hört, sieht und riecht sehr gut. Um effektiv seiner Aufgabe als Rattler und scharfsinniger Wachhund nachzugehen, waren diese Eigenschaften zwingend erforderlich, um Nager und Raubzeug aufzuspüren und früh zu entdecken. Seine Leidenschaft mit der Nase am Boden zu kleben, um kleine Nager beim Auslaufen zu erschnüffeln, liegt ihm daher bis heute in den Genen.

Alles in Allem werdet ihr von der Leistungsfähigkeit des Deutschen Pinschers begeistert sein, er ist körperlich perfekt aufgestellt und zu fast jeder Schandtat bereit.

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Flinkheit
  • Geländegängigkeit
  • große Sprungkraft
  • schubvolle Beschleunigung
  • Wendigkeit
  • Agilität
  • Ausdauer
  • Belastbarkeit
  • Sportlichkeit
  • fester Biss
  • ausreichend Platz für innere Organe
  • stabiles Skelett
  • kein Sabber
  • leichte Auffindbarkeit von Zecken in Fell
  • Robustheit
  • stabiler Stand
  • Wehrhaftigkeit
  • guter Geruchssinn
  • gutes Hörvermögen
  • gutes Sehvermögen
  • Nässeresistenz
  • Wärmeresistenz
  • Windresistenz

Schwächen

  • Haarverlust ganzjährig
  • Kälteempfindlichkeit

Schwächen

Ein paar vermeintliche Schwachstellen bringt der Deutsche Pinscher auch mit, über die es sich in aller Regel gut hinwegsehen lässt.

Dennoch wollen wir diese euch nicht vorenthalten:

Die "Schwächen" stehen alle unmittelbar mit seinem Haarkleid im Zusammenhang.

So haart der Rassehund ganzjährig in kleinem Ausmaß, aber die kurzen Haare bleiben häufig in Kleidung und Mobiliar stecken. Das muss man als Pinscher-Halter akzeptieren, es gehört einfach dazu.

Das kurze Fell ist bei großer Kälte unweigerlich ein Defizit, denn schnell wird der Pinscher frieren. Ihm fehlt die wärmende Unterwolle. Wärmere Temperaturen sind ihm daher sicher lieber und er fühlt sich erheblich wohler. Übertreibt es also in den kalten Wintermonaten mit dem Verweilen im Außenbereich bei Minusgraden nicht.

Eine weitere Schutzfunktion, die das Fell bei einigen Hunderassen übernimmt, ist der Schutz vor Verletzungen und Bissen. Sei es nun ein Dornengestrüpp, die Ratte oder ein Artgenosse, das kurze Haar hält weder den Dornen noch den Zähnen der Tiere so richtig stand. Sprich, Verletzungen sind schneller an der Tagesordnung, da die Haut durch die Fellbeschaffenheit nur dürftig geschützt ist.

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Deutscher Pinscher: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Deutschen Pinscher aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Hoch
Willenstärke Hoch
Allein zuhause Mittel
Verfressenheit -
Jagdtrieb Mittel
Wachsamkeit Hoch
Streuner-Trieb Mittel
Bewegungsbedürfnis Hoch
Verspieltheit Hoch
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Die Rasse bringt eine hohe Intelligenz und Klugheit mit. Ferner zeichnet sie sich durch ihre schnelle Auffassungsgabe, hohe Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit aus. Der Deutsche Pinscher ist einfach gescheit und begabt.

Dies sind optimale Voraussetzungen für das Abrichten und Erziehen des Deutschen Pinschers. Denn er ist lernfähig und lernwillig, arbeitet mit konsequenter Führung wunderbar zusammen und ist in der Lage zügig neue Verhalten und Fertigkeiten aufzubauen.

Nicht umsonst eignet sich der scharfsinnige und sensible Pinscher neben der klassischen Haltung als Begleithund, für die Spezialausbildung zum Rettungs-, Therapie- und Sporthund. Denn ohne ausreichend Grips, Wille und Geschick wäre dies alles nicht denkbar.

Seine Cleverness kann allerdings besonders für unerfahrene, führungsschwache, inkonsequente Personen mit mangelndem Durchsetzungsvermögen nach hinten los gehen. Denn der Deutsche Pinscher kann mit seinem charmanten Auftreten durchaus seinem Halter auf der Nase herumtanzen und ihn um den Finger wickeln, um seinen Willen zu bekommen.

Unter anderem auf Grund seiner Intelligenz, will der Pinscher in seinem Hundealltag auch nicht nur stupide Spaziergänge für seine Auslastung unternehmen, sondern kognitiv mit Aufgaben und Beschäftigungen gefordert werden. 

Temperament

Der Deutsche Pinscher ist auf der einen Seite eine sehr lebhafte Hunderasse, mit einem äußerst temperamentvollen Wesen und stets daran interessiert etwas zu tun und zu erleben, sprich aktiv zu sein.  Er steckt voller Tatendrang und Unternehmungslust.

Andererseits bestechen die Hunde auch mir ihrer inneren Ruhe und Gelassenheit, sobald sie in der Wohnung sind. Der Deutsche Pinscher gilt als ausgesprochen ausgeglichen und wesensfest. Dem Pinscher entgeht nichts, Nervosität ist ihm allerdings fremd.

Zudem zeigt er sich für alles sehr interessiert. Er ist neugierig und erkundet für sein Leben gern die Welt.

Insgesamt bringt der Deutsche Pinscher eine sehr positive Grundeinstellung und einen guten Charakter mit.

Weiterhin zeichnet den Deutschen Pinscher seine Beweglichkeit, Wendigkeit, Geschmeidigkeit und Agilität bei jeglichen Aktivitäten aus. Sind sind extrem reaktionsschnell und können impulsiv von 0 auf 100 hochschalten. In der Aktion bringen sie Leidenschaft und viel Power auf die Straße.

All die vorgenannten Attribute waren für ihre ursprünglichen Aufgaben als wirkungsvolle Jäger in den Ställen und Häusern ihrer Besitzer zum Vertreiben und Töten von Nagern und Raubzeug zwingend nötig. Gleiches galt für menschliche Eindringlinge, die auf der Suche nach Diebesgut, sich den Habseligkeiten seiner Menschen näherten. Er musste also mit geschärften Sinnen äußerst konzentriert und wachsam die Umgebung im Auge halten. War es dann an der Zeit ungebetene Gäste entschlossen und resolut zu maßregeln, dann legte er sich von einer Sekunde zur anderen mit enormem Einsatz und Energie ins Zeug, sorgte mit Nachdruck und Vehemenz für Recht und Ordnung. Auch dies beschreibt hervorragend das Temperament der Rasse.

Willensstärke

Die deutschstämmigen Pinscher sind wahre Hundepersönlichkeiten mit starkem Charakter. Sie sind sehr selbstsicher, selbstbewusst und mit einem starken Willen ausgestattet. Sie können sehr entschlossen und zielstrebig agieren. Sie zeigen hohes Durchsetzungs- und Durchhaltevermögen.

Mitunter schlägt diese Charakterfestigkeit in Sturheit und Dickköpfigkeit um, die man als charismatischer und führungsstarker Halter zu händeln wissen muss.

Der Deutsche Pinscher war es bei seinem Wach- und Rattlerjob gewohnt, selbständig Entscheidungen von Jetzt auf Gleich treffen zu müssen und eigenständig zu agieren. Diese Veranlagung bringt die Rasse bis heute mit. Daher genießen sie zuweilen einen gewissen Freiraum in ihrem Tun.

Dieses Maß an Unabhängigkeit und Willensstärke war für seine Aufgaben als Arbeits- und Gebrauchshund enorm wichtig. Denn um den Wach- und Schutzdienst zuverlässig ausüben zu können, war im Ernstfall ein Kämpferherz gefragt, das mit Konsequenz, Mut und Härte gegen Eindringlinge vorging. Schließlich musste der Deutsche Pinscher in den Ställen und während der Reisen unterwegs Eigentum, Ernte, Pferde, Kutschen, Passagiere, Gepäck und andere Habseligkeiten vor den Raubzügen von Mensch und Tier wirkungsvoll schützen und verteidigen. Und dies tat der Pinscher mit starkem Rückgrat, unbändigem Einsatz und Unnachgiebigkeit bis für Recht und Ordnung gesorgt war. Er war es stets gewohnt auf sich gestellt zu sein und die Dinge selbständig zu regeln.

Genau diese Eigenschaften müssen unbedingt für die Erziehung und das Halten im Alltag beachtet werden, damit ihr als Rudelführer stets die Oberhand behaltet und der Deutsche Pinscher euch von klein auf als Leittier akzeptiert. Daher sind die vorgenannten Rassemerkmale eine der Gründe, warum die Rasse nicht der ideale Anfängerhund ist. Denn diese Charakterzüge erfordern entsprechende Erfahrung, Versiertheit, Souveränität, Konsequenz, Disziplin und Durchsetzungsfähigkeit im Führen dieses Charakterhundes. Führungsstärke und kluges Handling sind im Hinblick auf die Erziehung, Ausbildung und Haltung die einzigen richtigen Ratgeber.

Allein zuhause

Wenn ihr euren Deutschen Pinscher perspektivisch stundenweise alleine lassen wollt oder je nach Alltag sogar müsst, so ist es eine der Hauptaufgaben, ihn früh in der Welpenphase langsam und behutsam daran zu gewöhnen. Denn das Alleinbleiben ist für ein Rudeltier eine völlig unbekannte Größe, die durch schrittweises Training erst zum Normalzustand wird. 

Ein paar Stunden kann der Pinscher nach erfolgter Lernphase das Haus hüten und aufpassen. Umso wichtiger ist nach der Rückkehr als Halter dem Hund die notwendige Aufmerksamkeit und Zuwendung zu schenken, ohne aber ein Festival bei der Ankunft zu veranstalten.

Prinzipiell ist der Deutsche Pinscher ein anhänglicher Zeitgenosse, der Menschenkontakt braucht und die Anwesenheit seiner Familie genießt. Der Pischer will nicht vom Familienleben ausgeschlossen werden, sondern aktiv am Alltag als vollwertiges Rudelmitglied teilnehmen. Auch wenn er bei der Ausübung seiner ursprünglichen Arbeit als Stallhund immer wieder länger alleine die Wachaufgaben ausführen musste, war er dort im Regelfall immer mit anderen Tieren versammelt, auf die er aufpassen sollte. 

Letztlich kommt es zudem auf die jeweilige Pinscher-Persönlichkeit an, wie gut das Alleinsein funktioniert, nachdem dieses durch die entsprechenden Maßnahmen Schritt für Schritt aufgebaut wurde und im Alltag immer mal wieder zur Gewöhnung praktiziert wurde.

Als Zwingerhund oder für eine sonstige Außenhaltung abseits seiner Menschen eignet er sich überhaupt nicht. Alleine schon seine Fellausstattung spricht dagegen.

Wie ihr in Sachen Alleinsein am besten vorgeht und worauf geachtet werden muss, könnt ih gerne in unserem ergänzenden Artikel nachlesen.

Jagdtrieb

Jagdinstinkt/Jagdtrieb und das natürlich verankerte Beutefangverhalten sind je nach Deutschen Pinscher unterschiedlich in seiner Ausprägung aber mindestens mittelmäßig vorhanden. Seine Raubzeugschärfe und Beutetrieb sind nach wie vor angelegt, schließlich war der Pinscher ein gefragter Rattenfänger/Rattler, der zudem durch das Töten der Nager und von diversem Raubzeug sich selber versorgen musste. Entsprechend schnüffelt er auch heute noch am Boden und ist scharf auf Kleinnager, ebenso können Katzen außerhalb der eigenen Familie ins Beuteschema passen, ihn stark reizen und sein Triebverhalten animieren. Selbst Hasen, Feldkaninchen und Vögel, die er beim Spazieren im Feld oder Wald sichtet, sind bei dem einen oder anderen Pinscher Auslöser um durchzudrehen.

Je nach Erziehungsstand und Führigkeit, Pinscherpersönlichkeit und individuellem Jagddrang, macht es daher durchaus Sinn den Deutschen Pinscher unterwegs anzuleinen. Um ihm dennoch mehr Bewegungsradius zugestehen zu können, eignen sich Schleppleinen prima. Damit kann er die Umgebung erkunden, schnuppern und neugierig seinem Tatendrang und Bewegungsdurst nachgehen, dennoch habt ihr euren Hund stets unter Kontrolle.

Was den Jagdinstinkt angeht, sollte auf jeden Fall das erforderliche Hundetraining die Veranlagung berücksichtigen und Lerninhalte wie die Impulskontrolle, Frustrationstoleranz, sicherer Rückruf, Abbruchsignal etc. einschließen. Der scharfsinnige Deutsche Pinscher ist generell ein wesensfester und ausgeglichener Hund, allerdings in Sachen Jagdbeute je nach Pinscherindividuum sehr reizaffin. Zudem ist es notwendig, das gesamte Auslastungsprogramm auch dahingehend zusammenzustellen, dass der Pinscher ausreichende Plattformen erhält, wo seine diesbezüglichen Leidenschaften und Triebe gezielt angesprochen und in geeignete Bahnen kontrolliert umgeleitet werden - er braucht kopfseitige und körperliche Beschäftigungsformen, die ihn fordern und er sich mit all seinen Anlagen einbringen und ausleben kann.

Der individuelle Jagdtrieb des Deutschen Pinschers darf also nicht unterschätzt werden.

Wachsamkeit

Die Rasse eignet sich hervorragend als Wachhund, denn er hält stets aufmerksam seine Umgebung im Auge, ist unbestechlich, wachsam, passt auf und schlägt an, wenn Gefahr droht. Dem scharfsinnigen Deutschen Pinscher entgeht nichts. Alle möglichen Umweltreize schnappt er zügig mit seinen Sinnen auf. Zudem bringt der Deutsche Pinscher einen starken Schutztrieb und natürlich verankertes Territorialverhalten mit.

Dies soll aber nicht heißen, dass der Pinscher ständig bellt, sondern nur bei einer potentiellen Bedrohung, der er unvermittelt und konsequent nachgeht. Fremde, die sich auf das Grundstück begeben, werden sofort wahrgenommen, entsprechend angekündigt. Je nach Pinscherpersönlichkeit kann dies sogar darin münden, dass er Gäste im Revier stellt. 

Das Hab und Gut ist bei ihm in guten Händen, er verteidigt sein Terrain und beschützt seine Bezugsmenschen energisch. Das territoriale Verhalten, sprich der Besitzanspruch auf sein Revier, zeugt von der ursprünglichen Verwendung u.a. als Stallhund, da er hier sein zugeteiltes Revier sauber halten und sich nicht aus dem Revier eigenmächtig entfernen sollte. Auch unterwegs als Begleitschutz der Furhwerke, war er für die Sicherheit von Mensch, Tier und Habseligkeiten zuständig, musste stets für Recht und Ordnung sorgen und den einen oder andere Dieb in die Flucht schlagen.

Mit dem stets loyalen Deutschen Pinscher an der Seite können Herrchen/Frauchen sicher die Abendrunde im Dunkeln mit ihrem Vierbeiner absolvieren, er passt wachsam und verteidigungsbereit auf. Gleiches gilt für das Eigentum und Zuhause. Allerdings müssen hier von Anfang an klare Regeln und Grenzen vereinbart, sowie die Erziehung entsprechend ausgerichtet werden, damit nichts und niemand ungewollt zu Schaden kommt. Denn der Pinscher kann durchaus ein ausgeprägte Mannschärfe zeigen, die durch gezieltes Training gefördert und weiter ausgebaut werden kann - unbeabsichtigt oder gewollt...Dies gilt es bei allen Beschäftigungen und den Erziehungsmaßnahmen zu bedenken.

Streuner-Trieb

Bewegungsbedürfnis, Tatendrang, Selbständigkeit und Jagdtrieb können bei mangelnder Auslastung und Unterforderung dazu führen, dass sich der eigenständige Deutsche Pinscher notwendigerweise eigenmächtig nach ersatzbefriedigenden Beschäftigungen umschaut. Dies kann dazu führen, dass der clevere Zeitgenosse das Grundstück nach Ausbruchsmöglichkeiten absucht oder unterwegs bei Sichtkontakt mit einer Katze oder Hasen, verdünnisiert.

Daher braucht der Pinscher viel körperliche und kopfseitige Beschäftigungen, damit er durch ausreichende Aktivitäten gefordert und gefördert wird, sich einbringen, entfalten und austoben kann. Seine Bedürfnisse müssen schlichtweg befriedigt werden, damit er keinen Grund zu klagen hat und auf seine Kosten kommt. Zudem bedarf es einige erzieherische Maßnahmen, um situativ auf den Chrarakterhund Einfluss nehmen und einwirken zu können - allerdings darf der Zeitpunkt nicht verpasst werden, denn je nach Reizeinwirkung kann der beste Gehorsam versagen. Entsprechende Kenntnisse über das Ausdrucksverhalten sind nötig, um Verhalten früh antizipieren und angemessen einschreiten zu können.

Bewegungsbedürfnis

Der temperamentvolle und spiellustige Deutsche Pinscher bringt einen ausgeprägten Bewegungs- und Betätigungsdrang mit. 2-3 Stunden über den Tag verteilt muss der Pinscher aktiv mit unterschiedlichen und abwechslungsreichen Beschäftigungen bewegt und kognitiv gefordert werden. 

Spiel, Sport, Spaß und Arbeit sollten miteinander kombiniert und in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, um den Ansprüchen des Deutschen Pinschers gerecht zu werden.

Somit ist der Rassehund der ideale Partner für aktive Menschen. Stubenhocker und Couch-Potatos sollten eher auf eine andere Rasse ausweichen, denn der Pinscher will bespaßt und beschäftigt werden, damit er artgerecht und rassegemäß ausgelastet ist.

Dies kann sowohl bei den Freizeitbeschäftigungen, wie ausgiebigen Spaziergängen, Wanderungen, Joggingrunden, Hundespielen oder aber idealerweise beim Hundesport erfolgen. Wichtig ist dabei, dass ein ausgewogenes Maß an physischer und psychischer Betätigung täglich erfolgt und keine Unterforderung und Langeweile eintritt.

Verspieltheit

Die Rasse bringt eine sehr stark ausgebildete Spiellust mit, die der Halter sich für den Hundesport oder sonstige Freizeitaktivitäten mit dem Vierbeiner gemeinsam zu Nutze machen kann und ihm damit viel Freude und Spaß schenkt, gleichzeitig aber je nach Beschäftigungsart für körperliche und geistige Auslastung sorgt.

Zudem können die Kinder sich gut mit dem Deutschen Pinscher spielerisch beschäftigen, sei es beim Ballspiel oder mit einer Frisbee. Der Deutsche Pinscher ist bei entsprechend respektvollem Umgang, ein toller Spielkamerad für die jüngeren und junggebliebenen älteren Familienmitglieder. Der Pinscher liebt es mit seinen Menschen ausgelassen zu spielen, ist aber selbst kein Spielzeug...

Mut

Zu ihrer Aufmerksamkeit und Wachsamkeit kommt eine gehörige Portion Mut, Unerschrockenheit, Courage und Tapferkeit dazu, wodurch der selbstsichere und von sich überzeugte Deutsche Pinscher sich sehr gut als Wachhund eignet. 

Schlägt der Deutsche Pinscher aus einem driftigen Grund an, so beeindruckt dies sein Gegenüber, denn er vermittelt sofort mit Nachdruck seine Entschlossenheit und Verteidigungsbereitschaft. Territorialverhalten und Beschützerinstinkt sind stark ausgeprägt, damit ist das Eigentum bei ihm immer in sicheren Händen, zudem wacht er stets über seine Menschen und würde beides ohne Wenn und Aber verteidigen. 

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Die kontrollierte und organisierte Zucht legt für eine Zuchtzulassung als Zuchthund großen Wert, dass das jeweilige Hundeindividuum gesund, sozialverträglich, verhaltenssicher und rassetypisch ist. Durch diesen hohen Qualitätsanspruch und die strenge Zuchtselektion wird angestrebt, dass die Nachzuchten nur beste Gene durch die für zuchttauglich empfundenen Elterntiere vererbt bekommen. Dies gilt auch für den Deutschen Pinscher. Der Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 e.V. legt in seiner Zuchtzulassungs-Ordnung hierauf großen Wert.

Ferner braucht auch jeder Hund egal wie gut seine genetischen Vorgaben von Haus aus sind, umfassende positive Erfahrungen und Eindrücke in Sachen Präge- und Sozialisierungsmaßnahmen. Denn mit den richtigen Lerninhalten und einem in allen Belangen positiv aufgebauten Bild zur Spezies Mensch und Artgenossen, wird die jeweilige Hundepersönlichkeit mit dem notwendigen Rüstzeug ausgestattet, um zu einem verträglichen und umgänglichen Sozialpartner sich zu entwickeln. Sprich, der Vierbeiner muss durch die entsprechenden Maßnahmen so beeinflusst und geformt werden, dass er durch regelmäßigen und intensiven Sozialkontakt zu Menschen und Tieren die notwendigen Verhaltensnormen kennenlernt, übt und aufbaut, um angemessen mit den unterschiedlichen Spezies zu interagieren und zu einem alltagstauglichen Vierbeiner zu erwachsen. Durch Routine und Reife wird er sich zu einem sozialkompetenten und -verträglichen Hund entwickeln - es liegt also vieles in unseren Händen.

Aus den vorgenannten Gründen, bewerten wir die Sozialverträglichkeit des Deutschen Pinschers mit mittel, da es auf diverse angeborene und erlangte Faktoren letztlich ankommt.




Freundlichkeit zu Hunden

Werden die Deutschen Pinscher Welpen früh regelmäßig mit anderen Hunden zusammengebracht, intensiv und umfassend positiv geprägt und sozialisiert, so werden sie das Sozialverhalten, die innerartliche Hundesprache und Verhaltensnormen schnell lernen, wodurch sie dann in aller Regel gut mit Artgenossen gut zu Recht kommen. Dann werden sie freundlich und verträglich miteinander umgehen.

Der Pinscher will aber respektvoll und fair behandelt werden.

Regelmäßiger Sozialkontakt von klein auf mit anderen Rassen und Hundetypen aller Art und jeglichen Alters, werden unter der Voraussetzung positiver Lernerfahrungen und gewonnener Eindrücke dazu führen, dass der Deutsche Pinscher umgänglich, aufgeschlossen und friedfertig mit Artgenossen interagiert.




Freundlichkeit zu Menschen

Der Familie und seinen Bezugsmenschen ist der Deutschen Pinscher mit seinen guten Charakteranlagen positiv und freundlich gestimmt. Er gilt als ausgesprochen treuherzig, loyal und sucht mit seiner verschmusten Ader auch aktiv die körperliche Zuwendung.

Fremde beäugt er misstrauisch und distanziert, so wie es sich für einen Wachhund gehört, der Notfalls Familie und Haus und Hof verteidigt. Nach und nach kann er sich dann an die bis dato Unbekannten herannähern. Wenn er sich durch seine Beobachtungsgabe und feines Gespür ein eindeutiges Bild verschafft hat, das positiv ausfällt, nähert er sich schrittweise an, wird aufgeschlossener und mit den Personen wärmer. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Herrchen/Frauchen dem Hund unbekannten Personen freudig und herzlich begrüßen, ihnen willkommen sind und der Deutsche Pinscher durch das Verhalten seiner Bezugsmenschen ein wohlwollendes Urteil sich bilden kann.

Betreten völlig unbekannten Menschen ungefragt das Revier des Deutschen Pinschers, so wird er auf Grund seiner Schutztriebs und Revierverhaltens, unmissverständlich mitteilen, wer Hausrecht hat. Dies muss im Hinblick auf die Erziehung, verbundener Regeln und Grenzen, von Anfang an Bedacht werden. Denn sonst wird der Pinscher Fremde im Außenbereich als auch beim Eintreten in den Wohnbereich, durchaus stellen. Dies ist letztlich sein ganz natürlich angelegtes Schutzverhalten, das er für seine Tätigkeiten als Arbeitshund in den Ställen, Häusern und unterwegs als Bodyguard der Kutschen, zeigen sollte.




Bindung zum Herrchen

Je enger ihr von Welpenalter an euch mit eurem Deutschen Pinscher beschäftigt, desto intensiver wird sich das Verhältnis und die Bindung zueinander entwickeln.

Tägliche intensive Zuwendung mit einem liebvollen Umgang und Streicheleinheiten müssen sein, denn dies ist für die Entwicklung und volle Entfaltung des Rassehundes u.a. wichtig. Zudem schafft es Vertrauen und Sicherheit, die für das Führen und Arbeiten mit dem Hund ganz wesentliche Faktoren darstellen. Und außerdem sind die Hunde durchaus verschmust, aber keine Schoßhunde, die ständig geknuddelt, gedrückt und geliebkost werden wollen.

Der Pinscher ist sehr anhänglich, bedingungslos treu und loyal. Er pflegt bei einem respektvollen und fairen Umgang, eine enge Beziehung zu seinen Bezugspersonen und der Familie. Auf seine Unterstützung können sich seine Menschen dann zu 100% verlassen. Ohne Wenn und Aber wird der unbestechliche Deutsche Pinscher für seine Rudelmitglieder einstehen. Es komme was wolle.




Erziehbarkeit

Der Deutsche Pinscher lässt sich leicht erziehen und ausbilden. Er bringt eine schnelle Auffassungsgabe mit und versteht durch seine Intelligenz schnell was man von ihm verlangt und erwartet. Er ist arbeitsintelligent und gelehrig, zudem leichtführig, wenn man einige substantielle Eigenschaften für das angemessene Pinscher-Handling mitbringt und nachhaltig befolgt. 

Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Erziehung, Ausbildung und das Abrichten sind liebevolle Konsequenz, Disziplin und Durchsetzungsvermögen gepaart mit Fingerspitzengefühl. Der Hundehalter sollte stets seinem Hund vermitteln, wer das Sagen hat, der Rudelführer ist und ihn entsprechend führen. Dies erfordert einen charismatischen Auftritt, Führungsstärke, Souveränität, Versiertheit und Kompetenz.

Es müssen klare Regeln aufgestellt und Grenzen gezogen werden. Und es ist nicht nur damit getan, diese Verhaltensnormen zu installieren, sondern sie müssen nachhaltig von allen Familienmitgliedern gelebt und eingehalten werden. Denn der clevere, selbstsichere und charakterstarke Pinscher weiß Schwächen für sich auszunutzen und kann mit seiner charmanten Art, seine Menschen gut um die Pfote wickeln. So kommt er auch zielstrebig mit seinem Willen bei nachlässigen und nachgiebigen Personen durch. Dies gilt es unbedingt zu vermeiden, denn der Deutsche Pinscher kann durchaus gut das Heft selber in die Hand nehmen, um Bedürfnisse zu befriedigen.

Druck, Zwang, Strafen, Ungerechtigkeit, unangemessene Ansprache und hartes Anpacken sind auf jeden Fall bei der Erziehung und Führung zu vermeiden. Denn damit werdet ihr mit großer Wahrscheinlichkeit eher das Gegenteil erreichen, das Verhältnis zu eurem Vierbeiner belasten und für Missstimmung sorgen. Der Pinscher speichert sich Unfairness und Respektlosigkeit ab. Die Rasse ist einfach zu sensibel und gleichzeitig charakterstark, als dass sie sich unverhältnismäßig behandeln lassen wird.

Positive Verstärkung mit einem Leckerchen als Belohnung und lobende Worte, wirken auch beim Deutschen Pinscher Wunder. Damit werdet ihr sicherlich eure Trainingsziele und erwünschte alltägliche Verhalten von Seiten des Hundes beim Führen sicher erreichen.

Solltet ihr als Hundeanfänger dennoch den Deutschen Pinscher als zukünftigen Hundepartner auserkoren haben, so raten wir euch einen erfahrenen Hundetrainer von Anfang an mit in die Erziehung und Aufzucht einzubinden.

Dass generell die Erziehbarkeit hoch ist, wenn man weiß worauf man sich bei der Rasse einlässt und wie man mit ihr arbeiten muss, beweist seine vielseitige Verwendung vom erfolgreichen Sporthund bis hin zum einfühlsamen Therapiehund.




Kinderfreundlichkeit

Toller Familienhund. Kinderlieb und -verträglich, wenn die entsprechenden Hausaufgaben gemacht werden. Wichtig sind im Welpenalter die Prägung und Sozialisierung, dann wird der Deutsche Pinscher ein liebevoller und geduldiger Hund für den Familienanschluss sein.

Grundvoraussetzung ist, dass die Kinder den richtigen Umgang mit dem Hund lernen, ihnen Regeln und Grenzen an die Hand gegeben und diese konsequent eingehalten werden. Denn alle beteiligten Familienmitglieder müssen dieselben Ziele, besonders im Hinblick auf die Erziehungsmaßnahmen, verfolgen. Ansonsten droht Chaos. Für die Kontrolle seid ihr Eltern zuständig.

Bricht einer die aufgestellten Regeln und Grenzen, so gehört er auf angemessene Weise zurechtgewiesen, egal ob es der Hund oder das Kind ist. Das Fehlverhalten darf nicht übergangen oder akzeptiert werden, denn so werden für den jeweiligen Grenzbrecher, die Grenzlinien stillschweigend erweitert, was der Anfang vom Ende einer festen Regelstruktur bedeutet. Dies gilt im Übrigen für die gesamte Erziehung.

Gewöhnung, Respekt, Fairness und Akzeptanz sind die Stichworte, die bei der Zusammenführung und dem alltäglichen Miteinander gelten müssen.

Dem Deutschen Pinscher muss frühzeitig sein Platz in der Hierarchie des Rudels und der Rangordnung zugeordnet werden. Er gehört vom Welpenalter an gut in den bestehenden Sozialverband integriert, damit er sich willkommen und als vollwertiges Rudelmitglied fühlt.

Um euch noch einige Tipps im Hinblick auf die notwendigen Umgangsformen für die Kinder zu geben, haben wir einen hilfreichen Leitfaden für euch zusammengestellt. Interesse? Dann klickt einfach hier.




Sozialverhalten

Freundlichkeit Mittel
Dominanz -
Sozialverträglichkeit Mittel

Freundlichkeit Mittel
Dominanz -
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Hoch
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität -
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Was gibt es beim Deutschen Pinscher im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Deutschen Pinschers aufkommen?

Erziehungsthemen

Bevor wir in diesem Kapitel auf rassespezifische Erziehungsfragen, Führungsthemen bis hin zu Verhaltensproblemen kommen, mit denen Deutsche-Pinscher-Halter sich u.U. im gemeinsamen Alltag konfrontiert sehen können, wollen wir kurz auf die wesentlichen Faktoren eingehen, die im Hinblick auf die Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Hundeindividuums und folglich seine angelegten und aufgebauten Verhaltensrepertoire nehmen. Denn die allermeisten Einflüsse haben wir Menschen, die für die jeweilige Hundepersönlichkeit in irgendeiner Weise verantwortlich sind, selber in der Hand.

Die äußerst komplexe Persönlichkeitsstruktur ist ein Sammelsurium aus vererbten und demnach angeborenen Eigenschaften, sowie erworbener und erlangter Merkmale, die der Hund ab Geburt durch diverse Lernerfahrungen und Eindrücke aufbaut und abspeichert. Negative wie positive Lerninhalte und Wahrnehmungen werden verarbeitet. Genau deshalb sind die frühe Prägung, Habituation und Sozialisierung so bedeutend, da sie zu Teilen den Welpen für sein ganzes Leben formen und wie er mit seiner gesamten Umwelt interagiert. Ferner spielen natürlich weitere Einflüsse wie die Haltebedingungen, angeborene und erworbene Krankheiten, Behinderungen, etwaige Verletzungen, Alterserscheinungen, Erfahrungswerte während der einzelnen Lebensphasen etc. eine Rolle und können damit die Persönlichkeit des Hundes im Fortlauf seines Hundelebens nochmals verändern, damit starken Einfluss auf sein Verhalten haben.

Es liegt also vieles an den Verantwortlichen der jeweiligen Zucht und Bezugsquelle, wie sorgsam sie nur auf für zuchttauglich befundene Zuchthunde für die Nachzucht zurückgreifen, damit nur bestes Erbgut an die Welpen weitergegeben werden. Ferner kann der Züchter in den ersten Wochen der Aufzucht mit seinen fürsorglichen Maßnahmen einiges tun, damit die Grundlage für die weiteren Schritte beim zukünftigen Halter gelegt werden - er kann das nötige Fundament in Sachen Persönlichkeitsentwicklung legen. Anschließend liegt es am zukünftigen Besitzer, ab der Übernahme den jungen Vierbeiner weiter positiv zu bilden und das Rüstzeug für seine Alltagstauglichkeit mitzugeben. So wird daraus ein sozialverträglicher, umgänglicher und verhaltenssicherer Hund.

Und dennoch handelt es sich um einen dynamischen Prozess, der zu jeder Zeit durch äußere Einflüsse zu Wesens- und Verhaltensänderungen führen kann, auf die wir Menschen aufmerksam und angemessen reagieren müssen.

Nun wollen wir aber zum Deutschen Pinscher zurückkommen und schauen, welche Erziehungsthemen und Führungsfragen mit der Haltung verbunden sein können:

Wie ihr in den Rassemerkmalen bereits lesen konntet, verfügt der Pinscher über eine ausgeprägte Wachsamkeit. Die Hunderasse zeichnet sich dadurch aus, dass sie ihre Umgebung, das Hab und Gut von Herrchen/Frauchen und ihr überlassenes Revier bewacht, beschützt und gegen ungebetene Gäste und Eindringlinge in letzter Konsequenz auch verteidigt.

Das Territorialverhalten und der Schutztrieb sind sehr ausgeprägt. Der Deutsche Pinscher gilt als unbestechlicher Beschützer und Bewacher, der notfalls keiner Konfrontation und Konflikt aus dem Weg geht.

Grundsätzlich mag dies gut und beruhigend sein, denn so wird der Deutsche Pinscher schon dafür sorgen, dass während eurer Abwesenheit niemand den Garten und das Haus ungefragt betritt, ihr und die Kinder bei der Gassirunde abends euch sicherer fühlt und sich jeder gut überlegen wird, in Anwesenheit des Hundes euch zu nahe zu kommen oder etwas zu entwenden. 

Auf der anderen Seite sollte jeder Deutsche Pinscher Halter diese Tatsache bei den Erziehungsmaßnahmen unbedingt auf dem Schirm haben und klare Regeln und Grenzen definieren. Denn der wachsame und verteidigungsbereite Pinscher unterscheidet nicht, ob es sich bei seinem Gegenüber um einen Mann im besten Alter, eine Seniorin oder gar ein Kind handelt. Und dies kann so weit gehen, dass der Hund situativ fremde oder gar bekannten Personen mit Drohgebärde und Bellen stellt. Auf dem Grundstück, aber auch im Wohnraum. Und versagen in diesem Moment Grundgehorsam, sicherer Rückruf und Abbruchsignal, kann dies böse Folgen haben. 

Warum ist dies beim Deutschen Pinscher so? Ganz einfach. Er wurde gezüchtet, um die Ställe und Höfe von Nagern und Raubzeug zu befreien, zudem das Eigentum gegen Diebe zu schützen und unterwegs als Bodyguard etwaige Raubüberfälle und Übergriffe resolut zu vermeiden. Er war hier stets auf sich gestellt, handelte eigenständig und mit großer Entschlossenheit und Härte, um seine Aufträge zuverlässig zu erfüllen. Dieses Beschützergen und Revierverhalten sind bis heute verankert und müssen durch entsprechende Regeln, Erziehungsmaßnahmen und Führungselemente beherrscht werden.

Es liegt also an euch von klein auf zu definieren, was euer Pinscher für Aufgaben übernehmen soll und wie weit ihr ihm das Schutzverhalten zugesteht - es sollte aber stets im Rahmen und angemessen sein.

Ein anderes Thema auf das wir immer wieder bei der Zusammenführung eines Hundes und der Familie mit Kleinkindern hinweisen, ist der Umstand, dass beide Parteien ihr Gegenüber intensiv kennenlernen müssen. Wie tickt die andere Spezies, wie verhält sie sich, ist sie sympathisch, respektvoll und fair? Damit das Miteinander auf einer guten Grundlage fußt, müssen sich beide Seiten aneinander gewöhnen und alle Ecken und Kanten des anderen kennen- und einschätzen lernen. Nur so kann die andere Partei ihr eigenes Verhalten anpassen und sich auf ihren Sozialpartner einstellen. Man darf an dieser Stelle nicht vergessen, dass es sich dabei um völlig unterschiedliche Spezies handelt. Das Zusammenleben und alle Interaktionen können nur unter der Bedingung komplikationsfrei verlaufen, dass Kind und Hund klare Regeln und Grenzen, sowie angemessene Umgangsformen erhalten müssen. Das Treiben wird dann von den Erziehungsberechtigten und Rudelführer beaufsichtigt, moderiert und wenn nötig durch aktives Einschreiten manövriert.

Besonders kleine Kinder neigen dazu, grobmotorisch und mitunter wild mit einem Hund umzugehen. Vielleicht fühlt sich der Vierbeiner genervt, geärgert oder gar durch zu hartes anpacken bedroht. Unbewusst könnte ein Kleinkind den Hund gar am Schwanz ziehen, zwicken oder schlagen. Ohne Aufsicht sollten Kleinkinder nie alleine mit dem Hund verweilen, um unbeabsichtigte Zwischenfälle zu vermeiden. In beider Interesse.

Der Deutsche Pinscher ist in aller Regel bei richtiger Prägung und Sozialisierung ein liebevoller und geduldiger Spielpartner, aber kein Spielzeug! Er ist aus seriöser Zucht freundlich, kinderlieb und sozialverträglich veranlagt und bei entsprechendem Handling ein wunderbarer Familienhund. Aber auch da wollen wir nicht unerwähnt lassen, dass jedes Hundeindividuum sich in Wesen, Charakter, Temperament und Verhalten unterscheidet und der Umgang auf die Persönlichkeit angepasst werden muss. Reine Blaupausen eignen sich hier als Aussage nicht.

Einige wertvolle Tipps in Sachen Umgangsregeln für die Kinder mit einem Hund, findet ihr in Ergänzung hier.

Ferner kann ein Hund-Kind-Training in der Hundeschule einen wertvollen Beitrag für das Familienleben mit Hund bieten, denn dort werden beiden durch entsprechende Maßnahmen das Zusammenführen, Kennenlernen und der gebührende und richtige Umgang in der Praxis nähergebracht. Sprich, es wird durch die Vermittlung von hundgerechtem Wissen, mit viel Spaß, Spiel und Training das artgerechte Handling beigebracht, um das gegenseitige Vertrauen und den Bindungsaufbau zueinander weiter zu fördern. Ferner sollen die Kinder lernen, ihren Hund zu lesen, um seine Stimmung und Verhalten deuten zu können und entsprechend ihr eigenes Tun situativ anzupassen.

Weiter geht es mit der starken Persönlichkeit des selbstsicheren, willensstarken, durchsetzungsfähigen Deutschen Pinscher. Die Rasse zeichnet sich durch ihren festen Charakter aus, sie stehen mit allen vier Pfoten fest im Leben und haben ein starkes Rückgrat. Sie wissen genau was sie wollen, können sehr eigenständig und bisweilen auch mal sturköpfig ihr Ziel entschlossen verfolgen. Entsprechend muss die Führung des Pinschers aussehen. Führungsschwache, inkonsequente, nachlässige Personen sind demnach nicht die geeigneten Halter. Denn der scharfsinnige, sensible und einfühlsame Pinscher wird jede noch so kleine Schwäche und Unsicherheit seiner Bezugsmenschen wahrnehmen und zu seinem eigenen Vorteil ausnutzen. Sieht er seine Bedürfnisse nicht ausreichend vertreten, nimmt er das Heft konsequent selber in die Hand. Unerfahrene Hundeneulinge sollten sich hierüber unbedingt bewusst sein. Soll es dennoch der Deutsche Pinscher als Ersthund sein, dann zieht einen erfahrenen Hundetrainer ab der Übernahme hinzu, um von Anfang an die Beziehung und Erziehung auf einem gesunden und funktionierenden Fundament aufzubauen.

In Sachen Erziehung und alltäglichem Handling müssen beim Pinscher Druck, unangebrachte Ansprache, hartes Anpacken etc. außen vor bleiben, hierauf reagiert die Rasse sehr sensibel.

Da der lebhafte, temperamentvolle, bewegungsfreudige und spielfreudige Deutsche Pinscher vor Tatendrang und Unternehmenslust sprüht, braucht er für seine Auslastung und Seelenheil, täglich ausreichende Gelegenheiten, sich rassegerecht mit seinen vorzüglichen physischen und psychischen Anlagen einzubringen, entfalten und ausleben zu dürfen. Er will mental, kognitiv und körperlich mit adäquaten Beschäftigungen und Aufgaben gefordert werden, die seine Triebe, Instinkte und Bedürfnisse ansprechen und befriedigen. Kurz, der Pinscher will bei Spiel, Spaß, Sport und Arbeit etwas erleben und sich ins Zeug legen können, damit er vollends auf seine Kosten kommt und wie für die Rasse üblich, Zuhause ein ausgeglichener und ruhiger Partner ist. Unterforderung und Langeweile führen ansonsten zwangsläufig zu einer schlechten Stimmung und werden sich früher oder später auf irgendeine Weise heimzahlen - es werden diverse Verhaltensprobleme auftreten, da der selbständige Pinscher sich durchaus nach ersatzbefriedigenden Alternativen eigenständig umschauen wird, um pinschergemäß sich ausleben zu können.

Apropos Triebe: Jagd- und Beutetrieb und das Beutefangverhalten sind beim Deutschen Pinscher stark verankert. Er wurde gezielt für den Einsatz als Rattler gezüchtet, ist folglich raubzeugscharf und reizaffin. Auch in diesem Hinblick braucht der Pinscher sinnvolle und rassegerechte Beschäftigungsformen, wo das Triebverhalten kontrolliert in geeignete Bahnen umgeleitet und ausgelebt werden kann. Der Hundesport bietet hier diverse Möglichkeiten, aber auch im Freizeitbereich kann der Deutsche Pinscher bei der Nasenarbeit oder mittels einer Reizangel, seinen natürlichen Trieben nachgehen. Wird er hier nicht gezielt mit Aktivitäten gefördert und erhält von klein auf die richtige Erziehung und Führung, drohen unerwünschte Verhalten, da dann die natürlich angelegten Instinkte tun was sie wollen. Katzen, Vögel, Nager, Hasen, Kaninchen etc. werden dann u.U. zum Objekt der Begierde und den gemeinsamen Alltag erschweren, da er dann einfach nur das Verhalten zeigen wird, wofür er schließlich geschaffen wurde.

Sollten euch noch weitere rassespezifische Erziehungsfragen und Verhaltensprobleme beim Deutschen Pinscher einfallen, so lasst uns gerne eure Gedanken zukommen, damit wir sie mit anderen Interessierten teilen können.

Erziehungsthemen

  • Antiaggressionstraining
  • Antijagdtraining
  • Hund und Kind Training
  • Streunen und Abhauen

Deutscher Pinscher - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Deutsche Pinscher, eine elegante und mutige Rasse, ist ein wahrer Charmeur mit einem ausgeprägten Sinn für Familienschutz und Loyalität. Seine Ursprünge lassen sich bis ins 17. Jahrhundert in Deutschland zurückverfolgen, wo er seinen Wert als Wach- und Rattenfänger bewiesen hat. Mit ihrer gestromten, schwarzen oder rotgestromten Fellfarbe, den hocheingesetzten Ohren, wachen Augen und dem stolzen, aufrecht getragenen Schwanz, verankern diese Hunde eine unbestreitbare Aura der Noblesse.

Sozialisation des Deutschen Pinscher

Ein wichtiger Aspekt bei der Sozialisierung von Deutschen Pinschern ist eine frühzeitige und konsequente Erziehung, die idealerweise schon im Welpenalter beginnt. Sie lernen schnell und sind intelligent, doch ihre Unabhängigkeit und individuelle Persönlichkeit erfordern eine sanfte, aber bestimmte und kontinuierliche Erziehung. Ist das Sozialisierungsprogramm erfolgreich, entwickelt sich der Deutsche Pinscher zu einem fröhlichen und liebevollen Familienhund, der sich gut in den Familienalltag integriert.

Grundkommandos

Grundkommandos für Deutsche Pinscher sollten "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Komm" umfassen. Ihre schnelle Auffassungsgabe ermöglicht es ihnen, diese Kommandos relativ schnell zu erlernen. Wichtig ist dabei, Geduld zu zeigen und die Hunde mit positiver Verstärkung zu belohnen.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Ein kluger und anpassungsfähiger Hund, wird der Deutsche Pinscher von Tag zu Tag zuversichtlicher, wenn er das gleiche Muster an Gehorsamstraining befolgt. Eine nachhaltige Lektion in Ruhe und Gehorsam ist für die Bindung zwischen Hund und Besitzer unerlässlich. Leinentraining ist auch wichtig, um sicherzustellen, dass der Hund auf Spaziergängen äußerst gut auf seinen Besitzer reagiert und nicht unangenehm an der Leine zieht. 

Spiel- und Apportiertraining

Bei aktiver Auseinandersetzung mit dem Pinscher und durch Spiel- und Apportiertraining wird Ihr Hund nicht nur physisch, sondern auch mental gefordert und gefördert.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Als Besitzer eines Deutschen Pinschers sollten Sie bereit sein, viel Zeit und Aufmerksamkeit in Ihre Beziehung zu Ihrem Haustier zu investieren. Denken Sie daran, dass jeden Tag Trainingseinheiten durchgeführt werden müssen und Sie eine angemessene Menge an Zeit und Energie in die körperliche und mentale Stimulation Ihres Hundes investieren müssen.

Zu den weiteren wichtigen Aspekten der Erziehung eines Deutschen Pinschers zählen: 

  • Geduld: Diese Rasse kann manchmal stur sein, daher ist Geduld unerlässlich, um sicherzustellen, dass Ihr Hund die notwendigen Fähigkeiten und Verhaltensweisen erlernt.
  • Liebe und Zuneigung: Zeigen Sie Ihrem Pinscher viel Liebe und Zuneigung. Dies stärkt die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Hund und fördert das allgemeine Wohlbefinden Ihres Haustiers.
  • Standards und Grenzen setzen: Sie sind das „Alphatier“ in dieser Beziehung, und es ist wichtig, dass Ihr Hund dies versteht. Setzen Sie klare Regeln und Grenzen und seien Sie konsequent in deren Durchsetzung.
  • Positive Verstärkung: Der Einsatz von Leckerlis, Lob und Spielzeug als Belohnung für gutes Verhalten ist ein effektives Mittel, um Ihrem Hund beizubringen, was von ihm erwartet wird.
Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Deutsche Pinscher ein charmanter, energiegeladener Hund mit einem starken Schutzinstinkt und einer ausgeprägten Loyalität gegenüber seiner Familie ist. Die Aufzucht und das Training eines Deutschen Pinschers erfordern Geduld, Konsequenz und eine untrennbare Bindung. Das harmonische Zusammenleben mit einem Deutschen Pinscher erfordert eine tägliche, geistige und körperliche Auslastung in Form von Training, Spiel und Spaziergängen. Hat man erst die Hürden des Trainings überwunden, wird man mit einem treuen und liebevollen Begleiter belohnt, der mit seiner liebevollen Eigenwilligkeit das Leben sicherlich bereichern wird. Der Deutsche Pinscher ist eine Rasse, bei der es sicherlich nie langweilig wird und der Sie jeden Tag aufs Neue mit seiner Intelligenz und seinem Charme begeistern wird.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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Rassetypische Krankheiten des Deutschen Pinschers

Deutscher Pinscher: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Der Rassehund Deutscher Pinscher ist eine kerngesunde, robuste und widerstandsfähige Hunderasse, die keine großen Auffälligkeiten im Hinblick mit rassetypischen Erbkrankheiten, genetisch bedingten Vorbelastungen und speziellen Rasseprädispositionen mitbringt. 

Die Zuchtentwicklung greift zwar auf einen engen Genpool zurück, da die Population des Deutschen Pinschers übersichtlich ist, auf der anderen Seite ist die Rasse nie ein Modehund geworden, wodurch die Zucht nicht auf Teufel komm raus einen schönen, attraktiven Hund schaffen wollte und hierfür extreme Zuchtziele verfolgte. Damit sind Überzüchtungen und Qualzuchten kein Thema, so dass die Rasse doch größtenteils unbelastet ist. Es ging stets um den sorgsamen und qualitativen Fortbestand und über die Dauer der Rasseentwicklungen wurden die Standards nur marginalen Veränderungen unterzogen.

So versuchen die Zuchtstätten mit den vorhandenen Zuchttieren die weitere Nachzucht des Deutschen Pinschers zu sichern und tun alles dafür, die Würfe aus der gezielten Verpaarung von gesunden Hündinnen und Rüden zu garantieren. Dies ist auch eines der wichtigsten Elemente der Zuchtordnung, sprich kranke und genetisch vorbelastete Mutter- und Vatertiere sollen konsequent von der Zucht ausgeschlossen werden. Um die Zuchteignung als Elterntier zu erhalten, werden die potentiellen Kandidaten durch ein strenges Zuchtausleseverfahren auf Herz und Niere in Sachen Gesundheit, Wesen, Verhalten und Phänotyp geprüft, damit die zukünftigen Welpen nur beste genetische Vorgaben mitbekommen.

Solltet ihr euch also für einen Deutschen Pinscher Welpen interessieren und den Kauf bei einem Züchter in Betracht ziehen, so solltet ihr also genau hinschauen, von welcher Bezugsquelle ihr diesen bezieht. Eine sichere Variante stellt der organisierte und kontrollierte Züchter dar, der über den Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) und den Pinscher-Schnauzer-Klub e.V. (PSK) registriert ist.

Euer Ziel ist es doch sicherlich, eine gesunden, vitalen, sozialverträglichen und rassetypischen Deutschen Pinscher Welpen in die Haltung zu übernehmen...

Daher können wir nur vor etwaigen Sonderangeboten im Internet oder Verkäufer unseriöser Hundehändler an der Raststätte warnen, denn hier geht es nur um den schnellen Profit und dies stets zu Lasten der Zuchthunde und ihrer Welpen.

Handelt bei der Anschaffung eines Welpen folglich stets nach dem Motto: Augen auf beim Welpenkauf!

Wir wollen euch im Hinblick auf die Welpenanschaffung gerne noch mehr unterstützen. Daher haben wir einen ergänzenden Beitrag mit hilfreichen Tipps und Ratschlägen im Magazin bereitgestellt. Ihr habt Interesse unseren Leitfaden rund um den Welpenkauf zu lesen? Dann klickt hier.

Der Pinscher-Schnauzer-Klub e.V. (PSK) verfolgt im Hinblick auf das Zuchtgeschehen einen hohen Qualitätsanspruch. Passend zu den strengen Auswahlkriterien und Richtlinien, ist die Verpflichtung seiner Züchter zu folgenden Untersuchungen ihrer Zuchthunde:

  • Hüftgelenksdysplasie (HD)
  • Augenerkrankungen
  • Gentest für Dilute-Gen

Des Weiteren können auf freiwilliger Basis weitere Untersuchungen stattfinden, wie z.B. bezüglich der von-Willebrand-Krankheit.

Die vorgenannten Untersuchungen werden vorsorglich gemacht, was nicht heißen soll, dass die Deutschen Pinscher regelmäßig von den Krankheiten betroffen sind. Im Gegenteil. Denn wie eingangs geschrieben, ist die Rasse rund um gesundheitlich stabil, was sich auch in den nachfolgenden Zeilen durch etwaige Daten und Zahlen verfestigen wird.

Nun wollen wir uns die potentiellen Erbkrankheiten und Prädispositionen anschauen, die beim Deutschen Pinscher bekannt sind:

Bei der Von-Willebrand-Krankheit handelt es sich um eine Blutgerinnungsstörung, die in unterschiedlichen Schweregraden auftritt.

Des Weiteren ist beim Deutschen Pinscher das Dilute-Gen bekannt, das zu einer Farbaufhellung des Fells führt. Hier sind z.B. blaue bzw. graue Pinscher als Fehlfarbe bekannt, da die Intensität der Farbe bei diesen Exemplaren zu gering ausfällt. Die Folgen sind u.a. Fellverlust, Hautekzeme, Hautentzündungen, Immunschwäche, Leber- und Nierenerkrankungen bis hin zu einer verkürzten Lebenszeit.

Auf verschiedene erbliche Augenkrankheiten wie z.B. die Progressive Retinaatrophie (PRA), Grüner Star, Grauer Star und Retinadysplasie wird der Deutsche Pinscher mittels Pflichtuntersuchung überprüft.

Eine typische Erbkrankheit, die bei großen und mittelgroßen Hunden vorkommt, ist die Hüftgelenksdysplasie, die den Bewegungsapparat des Hundes einschränkt. Der PSK schreibt seinen Züchter auch diesbezüglich eine Pflichtuntersuchung beim Deutschen Pinscher vor. 

Die amerikanischen Orthopedic Foundation for Animals (OFA) sammelt seit 1974 Untersuchungsergebnisse zu Erbkrankheiten und genetischen Dispositionen aller Hunderassen. Dies betrifft natürlich nur die amerikanische Hundepopulation, ist aber als weitere Info für euch aus diversen Gründen nicht uninteressant, schließlich ist es z.B. denkbar, dass ein Rassevertreter aus den Vereinigten Staaten nach Europa eingeführt wird.

Beim Deutschen Pinscher nennt die OFA die bereits erwähnte HD mit einer geringen Quote von nur 1,5% der untersuchten Pinscher, bei denen diese diagnostiziert wurde. 

Eine weitere erbliche Hundekrankheit ist die Ellbogendysplasie (ED), die den betroffenen Hund stark in seiner Bewegung blockiert und bei 2% der Deutschen Pinscher nachgewiesen wurde.

Die Kniescheiben-Verrenkung wurde bis dato bei immerhin 8,3% der Hunde und die Schilddrüsen-Unterfunktion bei 3,6% festgestellt.

Auch Daten über erbliche Herzkrankheiten sind bei der OFA gesammelt worden. So sind von einer angeborenen Herzerkrankung geringe 1,5% und von der Dilatativen Kardiomyopathie 4,3% der Pinscher betroffen.

Die Beschaffenheit des Gebiss und der Zähne des Deutschen Pinscher wurde von den Tiermedizinern ebenfalls kontrolliert. Hierbei sind Zahnerkrankungen, Zahnfehlstellungen und weitere Zahnauffälligkeiten bei einer etwas größeren Anzahl der Hunde diagnostiziert worden. Die Quote beträgt 15,8% der untersuchten Pinscher.

Zu guter Letzt muss von Seiten der OFA-Statistik die Degenerative Myelopathie dahingehend als ein Ausreißer genannt werden, da nur ein Hund darauf untersucht und bei diesem die Erbkrankheit festgestellt wurde.

Sonstige Krankheiten

Zu den abgehandelten Erbkrankheiten wollen wir noch auf potentielle rassetypische sonstige Hundekrankheiten beim Deutschen Pinscher eingehen.

Hier müssen einmal die immer wieder auftretenden Ohrrandprobleme des Pinschers angesprochen werden. Die Ohren sind an ihren Rändern äußerst dünn, so dass sich Deutsche Pinscher rasch blutige Ohrverletzungen an den Ohrrändern zuziehen.

Ferner hat der Pinscher sogenannte Klappohren, wodurch sich im Ohrinnern immer mal Schmutz und Feuchtigkeit festsetzen kann. Daher braucht er hier eure Unterstützung. Checkt die Ohren regelmäßig und reinigt sie. Damit reduziert ihr die Gefahr, dass sich juckende, schmerzhafte und übelriechende Ohrinfektionen ausbilden.

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Welche Aktivitäten eignen sich für den Deutschen Pinscher?

Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Deutschen Pinscher?

Passende Sportarten

Der temperamentvolle, spiellustige, bewegungsfreudige, scharfsinnige und höchst intelligente Deutsche Pinscher will in seinem Hundealltag etwas erleben und sinnvolle Beschäftigungen unternehmen, bei denen er seine vorzüglichen physischen Anlagen und Qualitäten sowie kognitiven Fähigkeiten einbringen kann. Er will mit sinnvollen Aufgaben und Aktivitäten gefordert und gefördert werden, sich entfalten und ausleben können. Spiel, Spaß und Arbeit in einem können diesbezüglich ideal bei den diversen Disziplinen im Hundesport erfolgen. Er ist ein begnadeter Hundesportler, der mit großer Begeisterung die ihm gestellten Aufgaben meistern wird und bei Wettkämpfen stets vorne dabei ist.

Kurz, als ein Hauptfaktor in Sachen Auslastung ist der Deutsche Pinscher als leistungsfähiger Allrounder für den Hundesport geradezu prädestiniert. Hier wird man ihm mit viel Körpereinsatz und Denksport gerecht.

Seine hervorragende Konstitution und Körperlichkeit verleihen ihm die besten Voraussetzungen, um vom Agility bis zur Zielobjektsuche zu glänzen. Er ist stark, schnell, ausdauernd, sprunggewaltig, gewandt und geschickt auf seinen Läufen unterwegs, steckt voller Power und Energie. Auf der anderen Seite begreift die Hunderasse mit ihrer ausgeprägten Klugheit schnell was man von ihr will, lernt zügig neue Übungen und Kommandos, ist unwahrscheinlich unternehmungslustig und zeigt während der Aktivitäten eine große Spielfreude und Einsatz. Dies alles macht das Powerpaket zu einem idealen Begleiter für den Hundesport, um ihn physisch und psychisch zu fordern, Reize zu setzen und sein Bedürfnis an Auslastung zu befriedigen.

Welche Hundesportarten eignen sich nun für den Deutschen Pinscher?

Da gibt es zahlreiche Disziplinen wo er beispielsweise seine außerordentlich gute Nase, Apportierfähigkeit oder seinem Laufvermögen auf kontrollierte Weise freien Lauf lassen kann. Und das Beste, es findet mit seinem geliebten Halter gemeinsam statt.

Geht es um die reine Bewegung mit gewissen Geschicklichkeitsübungen, so ist zum Beispiel das Agility eine wunderbare Hundesportart, bei der der Pinscher sich vergnügen kann. Sei es beim Balancieren über eine Wippe, beim Sprung über eine Hürde oder beim Durchlaufen eines Slalomabschnittes. Es werden viele verschiedene Übungssequenzen bei der Bewältigung des Parcours zu absolvieren sein, die u.a. seine läuferische Leistung, sein Reaktionsvermögen, die körperliche Geschmeidigkeit und seinen Kooperationsfähigkeit durch die enge Zusammenarbeit mit seinem menschlichen Partner auf die Probe gestellt werden.

Genauso kann der Rassehund seine Leistungsfähigkeit bei Agility Hoopers, Degility und Jagility unter Beweis stellen. 

Seine Schnelligkeit und Ausdauer werden beim Turnierhundesport/Breitensport eingefordert. Ebenso kann er sich mit anderen Teams beim Flyball und Treibball messen oder beim Discdogging mit Fangübungen einer Frisbee seine Freude haben. 

Wird der Deutsche Pinscher älter oder kämpft mit körperlichen Einschränkungen, so kann ein abwechslungsreiches „Zirkeltraining“ beim Crossdogging eine gute Anlaufstelle sein, um ihn dennoch angemessen zu fordern und fördern. Denn beim Crossdogging werden Intensität und Schwierigkeit auf den individuellen Hund und dessen Leistungsvermögen zugeschnitten. So ist auch Hundesport im hohen Alter noch möglich.

Durch sein ursprüngliches Einsatzgebiet bei der Beutejagd nach Ratten, Mäusen, Iltissen, Mardern und anderen kleinen Raubtieren, schnüffelt der Deutsche Pinscher bis heute ständig auf dem Boden auf der Suche nach Nagern. So sind also alle Aufgaben rund um die Nasenarbeit perfekt, um seine natürlich verankerten Triebe gezielt anzusprechen, in geeignete Bahnen umzuleiten und auszulasten. Versucht euch doch bei der Fährtenarbeit, dem Mantrailing, der Zielobjektsuche oder im Rettungshundesport. Der Deutsche Pinscher wird es euch mit guten Leistungen danken, denn er wird mit großer Leidenschaft diesen Herausforderungen nachgehen.

Zudem trifft man beim Obedience, Rally Obedience und Dogdancing immer wieder auf talentierte und erfolgreiche Deutsche Pinscher. Hier sind wiederum je nach Sportart, die enge Zusammenarbeit mit dem Hundeführer, der Gehorsam und die Führigkeit, Laufleistung und Beweglichkeit gefragt.

Als Multitalent gibt es zahlreiche Hundesportarten, für die der Deutsche Pinscher befähigt ist und ohne Wenn und Aber die nötigen Fertigkeiten problemlos aufbauen kann. Wichtig ist, dass das jeweilige Hundeindividuum Spaß und Freude an den sportlichen Herausforderungen hat, darin aufgeht und voll auf seine Kosten kommt. Es gibt daher keinerlei Tabus, außer Körper, Geist und Wohlbefinden sprechen dagegen.

Neben dem Sport im Hundesportverein braucht das Auslastungsprogramm noch weitere kreative und sinnvolle Beschäftigungen im privaten Umfeld. Denn dort wird mit Garantie der größte Teil des Tages stattfinden. Und auch hier will der Deutsche Pinscher bespaßt und gefordert werden. Ein ordentlicher Mix an physischen und psychischen/mentalen Aufgaben werden dafür sorgen, dass immer wieder neue Reizpunkte gesetzt werden, der Vierbeiner seine scharfen Sinne, körperlichen Anlagen und kopfseitiges Leistungsvermögen abrufen und einsetzen kann. Dann werdet ihr am Ende des Tages auch einen ausgeglichenen, zufriedenen und angenehmen Hundepartner an eurer Seite haben.

Jetzt seid ihr bestimmt gespannt, welche Freizeitaktivitäten sich für den Deutschen Pinscher anbieten - dann lasst uns gemeinsam weiterlesen.

Aktivitäten für jeden Tag

Wie versprochen wollen wir nun auf mögliche Alltagsbeschäftigung eingehen, die für ein abwechslungsreiches Auslastungsprogramm des Deutschen Pinschers im Frage kommen - Umfang, Intensität, Schwierigkeitsgrad etc. könnt ihr immer flexibel anpassen, damit eurer Hund zu keiner Zeit unter- oder überfordert wird.

Versucht idealerweise seiner Spielleidenschaft, seinem Betätigungsdrang und der Bewegungsfreude mit Sport und Spiel, aber auch ernsthafter Arbeit und Trainingseinheiten nachzukommen, damit diverse Charaktereigenschaften, körperliche Anlagen, Triebverhalten und Bedürfnisse nicht zu kurz kommen. Da der Deutsche Pinscher sich für viele interessiert und begeistern lässt, zudem nahezu physisch und psychisch auf Grund seiner Belastungsfähigkeit keine Genzen kennt, werdet ihr ein breites Betätigungsfeld zusammenstellen können und all seine Mitbringsel zur Genüge berücksichtigen können. Seid bei der Auswahl fantasiereich und schaut einfach was eurem Pinscher Spaß bereitet.

Kommen wir nun zu einigen sinnvollen Freizeitaktivitäten, mit denen ihr den Hundealltag gestalten könnt:

Täglich sollten 1-2 längere Spaziergänge auf der Tagesordnung stehen, die aber nicht stupide und monoton geradeaus verlaufen sollten. Sondern es sollten abwechselnde Wegstrecken bevorzugt werden, die unterschiedliche Ansprüche an euren Detuschen Pinscher setzen, ihn divers fordern, stetig neue Reize setzen, damit seine Sinne zum Arbeiten kommen. Denn das sorgt für kopfseitige und körperliche Beanspruchung. Schließlich will der Hund unterwegs etwas geboten bekommen und erleben. Sicherlich wird eurer Pinscher mit der Nase am Boden kleben, immer mal wieder intensiv schnupper und "Zeitung" lesen. Seid ihr im Feld unterwegs, könne die Duftspuren von Feldmäuse oder anderen Nagern sein Interesse und Jagdtrieb stark wecken. Die Konzentration wird hochgefahren, das Erregungslevel steigt merklich an, denn das Beutefangverhalten ist aktiviert. Dass beschäftigt ihn vom Kopf enorm und sorgt für einen hohen Auslastungsgrad. Er wird die Umwelt erkunden, die aufgeschnappten Umweltreize verarbeiten. Je nachdem wir kontrolliert ihr euren Hund führt, habt ihr die Möglichkeit ihn im Freilauf herumstöbern zu lassen, alternativ kann über eine Schleppleine nachgedacht werden, um einerseits den Bewegungsaradius nicht zu stark einzuschränken, andererseits dennoch jederzeit den Vierbeiner im Griff zu haben.

Unterwegs ist es immer eine gute Idee, verschiedene Hundespiele mit eurem Deutschen Pinscher zu machen, damit er nicht nur ausdauernd lange Wegstrecken zurücklegen muss, sondern seine Schnelligkeit und Wendigkeit einbringen kann. Hier bieten sich diverse Wurf- und Apportierspiele mit diversen Spielgegenständen an. Aber auch Geschicklichkeitsübungen beim Balancieren über gefällte Bäume oder Suchspiele mit Futterdummy oder Verstecken von Leckerlies werden den Pinscher auf verschiedene Weise fordern. Nach getaner Arbeit und erfolgreicher Umsetzung bestimmter Aufgaben winkt dann die Belohnung und ein dickes Lob.

Der Deutsche Pinscher lernt zügig anspruchsvolle Übungen. Zudem agiert er hier mit großem Geschick. Seine körperliche Gewandtheit und Agilität, sowie seine Spiellust, können daher prima beim Trickdog ausgelebt werden. Hier werden unterschiedlichste Hundetricks und Kunststücke einstudiert und abgerufen. Mitunter lassen sich die Verhalten auch im sonstigen Alltag integrieren - warum nicht abends die Hausschuhe vom Hund ans Sofa bringen oder eine Lichtschalter gezielt betätigen lassen. Mit etwas Übung wird auch der clevere Deutsche Pinscher fast alles draufhaben.

Den starken Beutetrieb kann man zielgerichtet mit einer Reizangel kontrolliert umleiten und auf intensive Art ausleben lassen. Er wird sich innerhalb kurzer Zeit so austoben, dass er körperlich und geistig an seine Grenzen kommt.

Zwischen den verschiedenen Aktivitäten wie dem Hundetraining, Hundesport oder dem Spaziergang, sind ausreichend viele Gassirunden einzuplanen. Nach dem Aufstehen muss der Hund sicherlich einen Toilettengang einlegen, gleiches sollte vor dem Zubettgehen nochmals erfolgen. Über Tag macht es auch Sinn alle 2-3 Stunden eine kurze Pause für den Vierbeiner einzulegen. 

Hervorragend eignet sich der Deutsche Pinscher für die morgendliche Joggingrunde oder die Fahrradtour. Solltet ihr dem Pferdesport nachgehen und regelmäßig mit eurem Pferd ausreiten, dann habt ihr im Pinscher den idealen Reitbegleithund.

Für alle Halter die es etwas ruhiger, aber mindestens genauso schön und spannend in der Natur haben wollen, sind Wandertouren und das Nordic Walking mit dem Hund sicher eine wunderbare Beschäftigung.

Ein gut sozialisierter und verträglicher Deutscher Pinscher, wird sich über Hundekontakt auf der Hundewiese freuen. Hier kann er dann einfach mal Hund sein und sich mit Artgenossen verausgaben.

Da der Pinscher von Haus aus einen starken Wach- und Schutztrieb mitbringt, sind jegliche Wachaufgaben rund ums Haus perfekt. Denn dann werden seine scharfen Sinne hochkonzentriert gefordert, was natürlich auch zu rassespezifischer Auslastung führt.

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Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Deutschen Pinschers

Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Deutschen Pinscher zu beachten?
Pflege Gering
tägliche Aktivitäten Hoch
Gassi gehen Hoch
Erziehung Mittel

Anforderungen an den Hundehalter

Stadttauglichkeit

Der Deutsche Pinscher kann gut in der Stadt gehalten werden, er ist sehr anpassungsfähig. Da er Zuhause vom Wesen ruhig und ausgeglichen ist, muss nur für ausreichende körperliche und geistige Beschäftigung täglich gesorgt sein, dann kann der Pinscher gut in der Stadtwohnung leben. Und eine entsprechende Prägung und Sozialisierung sind für das Stadtleben Grundvoraussetzung, damit er bestens auf die dortigen Einflüsse und Bedingungen vorbereitet ist.

Platzbedarf Wohnung und Garten

Der Platz im Wohnraum muss ausreichend groß und angepasst an die mittelgroße Körpergröße des Deutschen Pinschers sein. Er muss sich wohl fühlen, genug Platz zum Bewegen und für seine Ruhe- und Schlafzonen haben. 

Wird der Pinscher als Einzelhund gehalten, braucht er nicht viel Freiraum zum Auslauf im Garten oder der Wohnung, denn hier wird er sich eher alleine langweilen und den Platz überwiegend zum Abliegen nutzen. Seine Beschäftigung und Bewegung will er im Freien und der Natur bekommen. Er will aktiv etwas unterwegs erleben, ob Hundesport, Hundespiele oder Spaziergänge, aber nicht beim Erkunden des Gartens oder der Wohnung. Dies ist sicher nicht die Erfüllung für einen Deutschen Pinscher und auch nicht der ideale Ort für seine Auslastungsprogramm - bei Sauwetter können dort ein paar Hundespiele, Suchaufgaben und Hundetricks erfolgen, dies ist aber eher die Ausnahme.

Der Pinscher kann also gut ohne Gartenanschluss leben. Ist ein mittelgroßer Garten vorhanden, prima. Denn dann hat er die Gelegenheit, sich ab und an dort aufzuhalten, sein Geschäft zu verrichten, Wachaufgaben zu übernehmen oder einfach mal eine Siesta im Schatten unterm Baum zu halten.

Zeitaufwand Erziehung

Lest euch nochmals genau die Charaktereigenschaften und Wesensmerkmale des Deutschen Pinschers durch und unsere Ausführungen hinsichtlich seiner Erziehbarkeit.

Als erfahrener Hundehalter werdet ihr auf jeden Fall weniger Zeit benötigen, als es bei einem Hundeneuling der Fall sein wird. Man muss wissen, wie man den selbstsicheren Deutschen Pinscher nimmt und mit welcher Erziehungsmethode man den Erfolg haben wird, den man sich wünscht. Denn liebevolle Konsequenz, Disziplin, Durchsetzungfähigkeit, Sachkenntnis und charismatische Führungsstärke sind notwendig, um den charakterstarken Pinscher richtig händeln zu können.

Solltet ihr also eher unerfahren sein und auf die Hilfe eines erfahrenen Hundetrainers zurückgreifen wollen, wird sich die Erziehung vermutlich etwas länger hinziehen, da ihr sicher nicht täglich mit ihm terminlich zusammenkommen werdet. Dennoch ist tägliches Arbeiten mit dem Hund notwendig und unerlässlich. Denn was in den ersten Wochen und Monaten versäumt wird, ist umso schwieriger wieder aufzuholen oder auszubügeln.

Wir würden je nach Hundeindividuum und Halter den Zeitaufwand für die Grunderziehung zwischen gering bis mittel einordnen. Solltet ihr noch weitere Trainingsinhalte, die über die Grundausbildung hinausgehen absolvieren wollen, oder aber sich euer Deutscher Pinscher als beratungsresistent herausstellen, so müsst ihr mit entsprechend mehr Zeitaufwand rechnen.

Zeitaufwand Gassi und Beschäftigung

Für die gesamte Beschäftigung und Auslastung müsst ihr viel Zeit täglich für eure Deutsche Pinscher investieren, damit seine Bedürfnisse artgerecht und rassespezifisch befriedigt werden. Er will seine körperlichen Fähigkeiten einsetzen und kognitive Aufgaben lösen. Der temperamentvolle und spiellustige Rassehund ist gerne aktiv, sehr bewegungsfreudig und steckt voller Tatendrang. Dies erfordert ein kreatives, abwechslungsreiches und anspruchsvolles Auslastungsprogramm, wo sich der Deutsche Pinscher mit all seinen Anlagen und Talenten einbringen, entfalten und ausleben kann.

Auch mehrere Gassirunden morgens nach dem Aufstehen, 2 vormittags und 2 nachmittags und vor dem Zubettgehen wären ideal. Hinzu kommen die sonstigen Aktivitäten und der Hundesport.

Zeitaufwand Pflege

Durch seine Fellbeschaffenheit ist der Deutsche Pinscher äußerst pflegeleicht.

Auch hier wollen wir nochmals auf dessen ursprüngliche Verwendung hinweisen, als er zur Rattenjagd in Stall und Hof eingesetzt wurde und als zweites Einsatzgebiet das Bewachen von Kutschen und Pferden übernahm. Hierfür musste einfach ein Hund her, der robust, resistent, widerstandsfähig, zudem anspruchslos und mit wenig zufrieden war. Dies alles trifft auf den Deutschen Pinscher zu.

Dennoch muss etwas Zeit für die Hundepflege investiert werden, denn schließlich soll der Hund gepflegt, fit und gesund sein. Und hier tragen die Pflegemaßnahmen substantiell zu bei.

Es geht los mit dem regelmäßigen Bürsten des Fells. Damit entfernt ihr etwaigen getrockneten Schmutz, aber auch abgestorbens Haar. Somit kann dann das nachwachsene Haar besser gedeihen und sich zu dem gewohnten prächtigen Fell entwickeln.

Was ihr damit bestens verbinden könnt, ist das Abtasten des gesamten Körpers. Die intensive Zuwendung wird eurem Pinscher sicher gefallen und für Wohlwollen sorgen. Ebenso werdet ihr etwaige Verletzungen, Beulen, Entzündungen, Geschwulste und Parasiten entdecken und nötige Behandlungen starten können. 

Weiter gilt den Ohren beim Deutschen Pinscher eine große Aufmerksamkeit. Durch die Klappohren können sich Feuchtigkeit und Dreck festsetzen. Mitunter nisten sich sogar ungebetene Mitbewohner ein. Folglich sollten die Ohren in regelmäßigem Abstand kontrolliert und gereinigt werden. So sind Infektionen vermeidbar, die je nach Verlauf jucken, schmerzen und mitunter übel riechen. Des Weiteren leiden Deutsche Pinscher unter Ohrrandproblemen, da sie extrem dünne Ohren haben und schnell durch Stöße blutige Verletzungen entstehen. Tastet also die Ohrränder ab und fühlt ob Schwellungen oder Verletzung vorhanden sind und reagiert dann entsprechend mit der Versorgung oder Pflege. Ein Tipp: Bevor die Ohrränder aufplatzen, spürt man unter Umständen bereits frühzeitig etwaige Erhebungen und Schwellungen. Schmiert diese Stellen mit Vaseline ein, dies kann eventuell das Aufplatzen verhindern. 

Gehen wir weiter zum Genital- und Analbereich. Befindet sich euer Pinscher im Seniorenalter, kann es sein, dass ihr ihn für das Säubern in diesen Körperregionen unterstützen müsst. Haltet also immer ein Auge auf den Vierbeiner, ob er in diesem Bereich bei der Pflege etwas nachlässig ist und helft ihm ggf. weiter.

Auch die Augen wollen regelmäßig gesäubert werden. Dieses Sinnesorgan ist für einen Hund sehr wichtig, daher schaut euch deren Zustand immer mal wieder an.

Kommen wir nun zu den Pfoten. Krallen, Ballen und Zehen müssen täglich bei allen Aktivitäten viel leisten. Da bleibt es nicht aus, dass sich Risse in den Ballen bilden, Dornen oder sonstigen Gegenstände in den Zehen und Ballen verewigen oder sich in den Wintermonaten gar das Streusalz oder Splitt bemerkbar macht, was durchaus zu schmerzenden Entzündungen führen kann. Säubert die Pfoten am besten mit lauwarmen Wasser. Sollten die Krallen zu lang sein, dann schnipp-schnapp ein Stück der Nägel ab.

Abschließend noch ein Hinweis zur Maul- und Zahnhygiene. Wenn ihr euren Deutschen Pinscher Welpen bereits im Welpenalter an die Maul- und Zahnpflege inkl. Zähneputzen gewöhnt, desto einfacher werdet ihr in den folgenden Lebensjahren die notwendigen Pflegeschritte mit ihm angehen können.

Der gesamte Zeitaufwand für die Hundepflege ist trotz der umfangreichen Ausführungen gering.

Kostenaufwand Pflege

Da der Umfang der Pflege eines Deutschen Pinschers sehr übersichtlich ist und die Pflegemaßnahmen sicher von jedem zu lernen und umzusetzen sind, werden die Kosten für die Hundepflege sich auf die Anschaffung von einigen Pflegewerkzeugen, wie eine Hundebürste, Kamm und Schere beschränken.

Kostenaufwand Ernährung

Der Deutsche Pinscher ist ein aktiver Hund, der einiges an körperlicher und geistiger Beschäftigung täglich braucht und einfordert. 

Dabei wird natürlich auch viel Energie verbraucht, die durch eine ausgewogene und gehaltreiche Ernährung wieder zugeführt werden muss.

Ob ihr nun das tägliche Hundefutter über die Rohfütterung bzw. Barfen eurem Hund zukommen lasst oder aber auf normales Nass- und Trockenfutter zurückgreift, bleibt jedem selbst überlassen.  

Natürlich müssen die Inhaltsstoffe und die Futterzusammensetzung sich an Lebensalter, Gesundheitszustand und Aktivitätsgrad orientieren.

Im Normalfall werden die Kosten für die Fütterung eures Vierbeiners im mittleren Bereich liegen.

Habt ihr Interesse noch ein paar weitere hilfreiche Fütterungstipps zu erfahren? Dann nur zu. Klickt einfach hier.

Kostenaufwand Erziehung

Je nachdem ob ihr als Hundeanfänger direkt von Anfang an einen erfahrenen Hundetrainer via Einzelstunde bucht oder zu den Erziehungskursen in die Hundeschule geht, es wird notwendig sein, ein wenig Geld an die Hand zu nehmen, damit der Hund wunschgemäß ausgebildet wird und ihr als Hundeanfänger geschult werdet. Dies ist ratsam, um mit dem Deutschen Pinscher klarzukommen und ihn im Alltag angemessen führen zu können. 

Für Welpenschule, Junghundekurs, Grundgehorsam und die gesamte Basisausbildung werdet ihr im mittleren Bereich von Seiten der Kosten liegen.

Seid ihr dagegen erfahrene Hundehalter, womöglich bekommt ihr sogar den X-ten Deutschen Pinscher, so werden die Erziehungskosten im Regelfall erheblich geringer sein.

Für beide Halter gilt: Die Mitgliedschaft im Hundesportverein und die Teilnahme am Hundesport kosten extra.

Kostenaufwand Gesundheit

Sollte mit eurem Deutschen Pinscher nichts Unvorhersehbares passieren, sei es eine Bänderverletzung beim Hundesport oder gar Blessuren durch Auseinandersetzung mit einem anderen Hund, so werden sich die Gesundheitskosten bei dieser robusten und vitalen Rasse, auf einem niedrigen Niveau belaufen.

Dennoch sind regelmäßige Check-ups und Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt angeraten. Hinzu kommen die nötigen Impfungen laut den gesetzlich vorgeschriebenen Impfprogrammen und Antiparasitika für die Entwurmungen und Zeckenbehandlungen.

Anforderungen an die Umgebung

Stadttauglichkeit Hoch
Platzbedarf Wohnung Mittel
Platzbedarf Garten Gering

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