Stallhund

Was ist ein Stallhund?

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Zuletzt aktualisiert am: 8.6.2022

Australian Shepherd mit Katze im Stall.jpg

Der Begriff Stallhund ist ein historische Bezeichnung für Hunde, die im Stall für Recht und Ordnung sorgen sollten. Im weitesten Sinn waren Stallhunde eine spezielle Art von Hofhunden, die in den Ställen zum Beaufsichtigen der Ernte, Viehs und Nutztiere und diversen dort gelagerten Eigentums eingesetzt wurden. Sie sollten vor dem Eindringen und etwaiger Übergriffe von Tieren und Menschen auf ihren Beutezügen abschrecken, wenn nötig das Hab und Gut konsequent und resolut verteidigen. 

Stallhunde waren und sind bis in die heutige Zeit demnach Arbeits- und Gebrauchshunde, die den Menschen mit ihrer tatkräftigen Mithilfe zur Bewältigung bestimmter Alltagsaufgaben unterstützen.

Hunde, die als Stallhunde angeschafft und eingesetzt wurden, sollten historisch betrachtet Nagetiere und anderes Raubzeug gezielt bekämpfen und töten, bevor sie über diverse Ernteprodukte und gelagerte Nahrungsmittel herfielen. Diese speziellen hündischen Gehilfen wurden auch Rattler genannt. Ferner wachten die Hunde über die Nutztiere, seien es Schweine, Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen, Hühner etc. gewesen, die einmal ins Blickfeld von Raubtieren, aber auch von Viehdieben rückten. Denn auch sie waren auf der Suche nach Nahrung und/oder nach Vieh, dass sie stehlen und für die Unterhaltsbeschaffung weiterveräußern konnten - Pferdedieb war zuweilen ein gefragter Job.

Die Funktion des Stallhundes übernehmen im Übrigen bis heute diverse Hunde und Rassen, um auf die Habseligkeiten, Pferde, Kühe, Schafe und verschiedene sonstige Nutztiere aufzupassen. Sie sollen in der Gegenwart primär vor Einbrechern und Dieben schützen, die sich am Eigentum von Reit- und Bauernhöfen zu schaffen machen wollen. Die geeigneten Hunde müssen sozialverträglich mit Tieren und Menschen sein, scharfsinnig und einen ausgeprägten Schutztrieb und verankertes Territorialverhalten mitbringen, sowie reviertreu sein. Zudem ist es bei Höfen mit Publikumsverkehr wichtig, dass die Hunde sich gegenüber fremden Menschen angemessen verhalten. Viele Schäfer-, Hüte- und Hirtenhunderassen sind prädestiniert für Aufgaben als Stallhund, da sie es gewohnt sind mit Vieh zu leben und arbeiten sowie die vorgenannten Eigenschaften zeigen. Aber besonders im Hinblick auf Menschenkontakt sind die geeigneten Kandidaten behutsam auszuwählen und besonders auszubilden, damit sie zwar ihr Territorium verteidigen, gleichzeitig aber auch im Hinblick auf regen Menschenverkehr umfassend geprägt und sozialisiert sind. 

So trifft man beispielsweise auf Reithöfen eher auf Australian Shepherds, Border Collies, Langhaar-Collies in Funktion des Stallhundes, da sie den Menschen sehr wohlwollend entgegentreten und dennoch auf ihr Allerheiligstes wachen. Höfe ohne Publikumsverkehr sind in ihrer Auswahl nicht ganz so eingeengt. Sie können auf die Dienste diverser Hirtenhunderassen, Deutscher und Belgischer Schäferhund, Hovawart aber auch Rottweiler, Dobermann, Deutscher Boxer u.a. zurückgreifen, die sich allesamt mit ihrem starken Schutztrieb als Schutzhunde auszeichnen.

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