Deutsche Bracke
Spur- und Fährtenlaute Jagdhunderasse aus Deutschland
Geschrieben von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 14.7.2023

Das wichtigste in Kürze
- Jagdhunderasse mit vorzüglicher Nase (feinnasig) mit deutschen Wurzeln
- Markenzeichen: Zweifarbige Nase in fleischfarben und dunkler Pigmentierung
- Mittelgroß, kräftig, eleganter Jagdhund mit edlem Kopf und schönem Behang (Hängeohren)
- Wesensfest, jagdpassioniert, ausdauernd, anhänglich, kinderlieb, spurwillig, spursicher
- Doppeltes Haarkleid in Rot bis Gelb mit schwarzem Sattel oder Mantel und weißen Abzeichen
Die Deutsche Bracke hat ihren Ursprung in Deutschland, wo es diverse Brackentypen gab, letztlich aber nur die Westfälische Bracke übrigblieb. Örtlich gab es dann unterschiedliche Schläge dieser regionalen Brackenrassen und die wohl wichtigste war die dreifarbige Sauerländer Holzbracke - so der Rassestandard der heutigen Deutschen Bracke. Sie wiederum ist das Ergebnis aus der Zusammenführung der dreifarbigen Sauerländer Holzbracke und diversen regionalen Steinbracken, wodurch ein einheitlicher Schlag geschaffen wurde, der fortan ab 1900 als eben diese Deutsche Bracke ihre weitere Rassegeschichte schrieb.
Neben ihrem offiziellen Rassenamen "Deutsche Bracke" wird die Brackenrasse auf Grund ihrer Herkunft hier und da in einschlägigen Kreisen unter Fachleuten auch weiterhin Sauerländische Bracke, Olper Bracke und Westfälische Bracke genannt.
Seit dem Jahr 1964 ist die Deutsche Bracke im Übrigen auch auf der kynologischen Weltbühne bei der Fédération Cynologique Internationale (FCI) angekommen und wurde im selbigen Jahr dort in die Rassenomenklatur mit der Standard-Nr. 299 aufgenommen.
Der Wunsch war stets, einen gebrauchstauglichen und leistungsfähigen Jagdhelfer für die unterschiedlichen regionalen Bedingungen an der Seite im Revier zu führen, der den leicht abweichenden Landschaften und dem dort ansässigen Wild seiner örtlichen Herkunft, für die Jagd angepasst war. Dies spiegelte sich in den verschiedenen Brackenrassen wider, so z.B. in ihrer Farbzeichnung.
Das äußere Erscheinungsbild der heutigen Deutschen Bracke, ist von ihrem charakteristischen Haarkleid in der dreifarbigen Musterung geprägt, das in den Farben Rot bis Gelb, mit schwarzem Sattel oder Mantel und den weißfarbenen Brackenabzeichen, das Bild der Rasse typisieren. Der Behang ist ein weiteres Merkmal, das das edle und elegante Äußere bestimmt. Das prägnanteste "Markenzeichen" stellt aber die Zweifarbigkeit des Nasenschwamms bei der Deutschen Bracke dar. Die Nase ist gemäß dem Rassestandard in der Mitt mit einem fleischfarbenen Streifen gezeichnet, die Nasenflügel sind hingegen mehr oder minder dunkel pigmentiert.
Das heutige Einsatzgebiet ist primär die spurlaute Stöberjagd auf Schalenwild. Aber auch bei der Hasen-, fuchs- und Kaninchenjagd kommt die Deutsche Bracke mitunter zum Einsatz. Ferner eignet sich die Deutsche Bracke auf Grund ihrer exzellenten Nase, für die Schweißarbeit. Neben der Nachsuche auf das bereits erwähnte Schalenwild, darf die Deutsche Bracke sich ferner als Verlorenbringer des bereits erwähnten Niederwilds beweisen. Sprich, die Jagdhunderasse kommt vor und nach dem Schuss zum Jagdeinsatz.
Für ihre jagdliche Verwendung bringt die Deutsche Bracke die erforderlichen Anlagen wie Jagdpassion, Finderwille, Fährtensicherheit, Spur- und Fährtenlaut, Wildschärfe, herausragender Geruchssinn (Feinnasigkeit), ausgeprägter Orientierungssinn, Ausdauer, Jagdintelligenz mit bzw. lassen sich die Fertigkeiten durch die entsprechende Ausbildung hervorragend auf- und ausbauen. Im Revier fühlt sich die Deutsche Bracke voll in ihrem Element, kann sich rassegerecht einbringen, entfalten und ausleben. Für die Jagd ist sie geschaffen und idealerweise wird sie auch in diesem Bereich aktiv geführt. Sie zeigt sich dort höchst engagiert, arbeitswillig und -eifrig bei gleichzeitigem Jagdverstand.
Auch körperlich ist die Deutsche Bracke für die Herausforderungen im Jagdrevier bestens gerüstet. Die Bracke ist robust, kräftig und muskulös gebaut, bringt eine hervorragende Konstitution und Vitalität mit. Ihr doppeltes Haarkleid sorgt zudem dafür, dass sie wetterbeständig ist, denn das dichte und harte Deckhaar und die weiche Unterwolle, helfen prima gegen Kälte, Nässe und Sturm. Ferner schützt das Fell vor kleineren Verletzungen, z.B. gegen Dornen und ist pflegeleicht.
Außerhalb des Jagdreviers wird die wesensfeste Deutsche Bracke als treu, anhänglich, kinderverträglich und eher ruhig beschrieben. Kaum aber bemerkt der feinfühlige Rassehund, dass die Zeit für die Jagd gekommen ist, wird sein Jagdtrieb beim Zusammenpacken der Jagdutensilien seines Herrchen/Frauchen angesprochen und seine Jagdleidenschaft geweckt.
Apropos Pflege: Die Deutsche Bracke will wie ihre Artgenossen gepflegt sein, was sowohl die Kontrolle des Fells und aller anderen Körperregionen auf Unversehrtheit einschließt, als auch regelmäßige Pflegemaßnahmen wie das Bürsten des anspruchslosen Fells, dem Reinigen der Hängeohren damit sich dort kein Schmutz, Feuchtigkeit oder gar tierische Mitbewohner festsetzen und zu Ohreninfektionen führen können. Besonders bei den jagdlich geführten Deutschen Bracken muss durch den stetigen Kontakt mit der Natur und ggf. Wildkontakt das Thema Parasiten ganz oben auf der Liste stehen. Ebenso gehört den Pfoten und Krallen ein Augenmerk, da diese die vorzügliche Leistungsfähigkeit mit unterstützen und den Rassehund durch sein Hundeleben tragen. Denn all dies trägt zu einem gepflegten Äußeren, der Gesunderhaltung und dem Wohlbefinden des Hundes bei.
Was gibt es sonst noch in Sachen Fell zu berichten? Die Deutsche Bracke durchläuft 2-mal jährlich den obligatorischen Fellwechsel. In dieser Zeit verliert sie deutlich mehr Haare als sonst übers Jahr.
Auch in Sachen Gesundheit wird die Deutsche Bracke euch überzeugen. Denn sie gilt von Haus aus als genetisch unbelastet, gesund und robust.
Was es sonst noch alles zu dieser traditionsreichen Jagdhunderassen zu entdecken gibt, könnt ihr gerne zu gegebener Zeit in unseren weiteren Ausführungen rund um die Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Aktivitäten, Erziehungsfragen, Gesundheit, Pflege, Ernährung, Haltebedingungen etc. nachlesen. Viel Freude bei der Lektüre!
Bis dahin freuen wir uns um jedwede aktive Unterstützung, wenn ihr besonderes Wissen zur Deutschen Bracke habt und an den weiteren Ausarbeiten mitwirken möchtet. Nehmt einfach Kontakt mit uns auf.
Nummer: | 299 |
Gruppe: | 6. Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen |
Sektion: | 1. Laufhunde |
Subsektion: | 3. Kleine Laufhunde |
Arbeitsprüfung notwendig? | Ja |
Ursprung | Deutschland |
Patronat | - |
Verwendung | Laufhund |
Datum der Veröffentlichung | 24. Juni 1997 |
Datum der vorläufigen Bestätigung | - |
Datum der finalen Bestätigung | 28. Januar 1964 |
Link zum FCI-Standard | FCI - Deutsche Bracke |
12 - 16 Jahre
12 - 16 Jahre
40 - 53 cm
40 - 53 cm
28 - 32 kg
28 - 32 kg
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