Cairn Terrier

Unser Rassenamen geht auf das gälische Wort "Càrn" zurück. Aber was ist "gälisch"? Gälisch ist eine alte keltische Sprache, die bis heute in Teilen Schottlands zu finden und hören ist.

Nun zurück zu dem gälischen Begriff "Càrn": Dieser heißt sinngemäß übersetzt Stein, Steinhügel, Steinhaufen, Steingrab.

Sprich, es handelt sich bei den "Càrns" um künstlich angelegte Steinhügel, die aus einer Ansammlung von einzelnen Steinen bestehen, die zu einem Steinhaufen/Steingrab gestapelt wurden.

In diesen Gebieten mit den Steinwällen wurden wir jagdlich eingesetzt und sollten diversem Raubwild (Füchse, Dachse, Otter etc.) nachstellen und sie aus ihren steinigen Zufluchtorten heraustreiben. Unsere Fellfarbe passte sich hervorragend an die felsige Umgebung an und durch unsere angepaßte Größe, konnten wir hervorragend dem Wild zwischen die steinigen Gebilde folgen, sie stellen und wenn nötig den direkten Kampf mit ihnen aufnehmen, stets mit dem Ziel sie aus den Steinhaufen zu verjagen, damit unsere menschlichen Jagdbegleiter sie erlegen konnten. 

Warum wir dies nun vorwegschicken, werdet ihr gleich bei der Erklärung unseres Rassenamens nochmals näher erfahren. Denn in der kynologischen Literatur gibt es nun unterschiedliche Thesen, wie unser Namen "Cairn Terrier" entstanden sein mag und worauf dieser zurückgeht.

Wir wollen zunächst das Pferd von hinten aufzäumen und den zweiten Teil unserer Rassebezeichnung kurz erklären:

Den Begriff "Terrier" tragen wir, da wir der Familie der Terrier auf Grund unsere Terrierbluts unserer Vorfahren zugehörig sind. Wir tragen das Terriergen in uns und sind folglich mit der Gruppe der Terrier benamst worden.

Nun zu unserem Teilnamen "Cairn": Entweder wurde uns dieser Namenszug verliehen, da wir in den künstlich angelegten Geröllansammlung unserer Jagdtätigkeit nachgingen oder gar weil uns eine gewisse Ähnlichkeit in Sachen Fellfarbe zu der Färbung der Steine nicht abzusprechen ist, können wir nicht mit eindeutiger Sicherheit sagen. Beides ist aber nicht ganz vom Tisch zu weisen und eines ist sicher - die felsige schottische Landschaft ist unser Zuhause und wir trieben uns dort sicher herum.

Kurz: Wir heißen Cairn Terrier auf Grund er Cárns in Schottland und unserer Zugehörigkeit zu den Terriern auf Grund unserer Terrier-Vorläufer und damit Ausgangsrassen bei unserer Rasseentstehung.

Einerseits waren die hygienischen Verhältnisse in der Zeit unserer Entstehung auf dem Land nicht die allerbesten, hinzu kam das die meisten Menschen, bei denen wir Cairn Terrier lebten, in irgendeiner Art den Tätigkeiten als Bauern und Hirten nachgingen.

Folglich traf man bei unseren Besitzern auf Vieh wie Schafe, Rinder, Hühner, Hasen und Pferde, als auch die Ernteprodukte in Form von Obst, Gemüse und Getreide. 

Ferner waren da die Behausungen unserer Bauern und Hirten, wo Nahrungsmittel/Vorräte aufbewahrt und verkonsumiert wurden, entsprechend "Fressbares" für Ungeziefer zu finden war, zumal die wohnwirtschaftlichen Verhältnisse und baulichen Begebenheiten nicht mit den heutigen zu vergleichen waren und Nager aller Art leichtes Spiel hatten, um sich Zugang zu den Leckereien in den Wohnstuben zu verschaffen.

Ferner war die Müllentsorgung garantiert noch nicht auf dem Niveau mit Stadtbediensteten und Müllwagen wie heute, so dass auch das Thema "Entsorgung" Tier anzog.

So war es zwangsläufig, dass die landwirtschaftlichen Produkte, das Futter der Nutztiere, deren Kot und Urin, sowie die Essenrückstände der Menschen verschiedene Tierarten wie Ratten, Mäuse, Füchse etc. auf ihrer Nahrungssuche und Beutezügen anzogen - diese Plagegeister waren natürlich den Menschen ein Dorn im Auge.

Um sich gegen diese tierischen Eindringlinge zu schützen und der Plage auf die Pelle zu rücken, benötigten die Menschen eine Lösung: Die günstigste, effektivste und einfachste war der Einsatz von tierischen Helfern, wie es auch in diversen anderen Bereichen der Fall war, denke man an Hüte- und Jagdhunde, Esel und Pferde zum Transport etc.

Und es gab im Bereich der Ratten-, Mäuse- und Nagerjagd wahre Spezialisten - die sogenannten Rattler. Auch wir Cairn Terrier eigneten uns für den Job des "Rattenfängers", um ungebetene tierische Gäste mit unserer Anwesenheit abzuschrecken, zu verjagen und wenn nötig zu töten.

Eine weitere Aufgabe, wo wir als Problemlöser eingesetzt wurden, war die Jagd. Besonders in dem bereits angeschnittenen felsigen Landschaften Schottlands waren wir begehrte Jagdhelfer, da wir Cairn Terrier mit unserer kleinen Körpergröße und hartnäckigen, entschlossenen, wehrhaften Art, Wild aller Art nachgingen, egal wie eng die Spalten zwischen den Steinansammlungen auch immer waren, um möglichst durch unser effektives und nachdrückliches Zutun, das Wild zum Erlegen wieder ans Tageslicht zu bugsieren. Hierzu wären unsere Besitzer nicht in der Lage gewesen, da die Tiere in den engen Steingebilden vor ihrem Zugriff sicher gewesen und somit die Beute verlorenen gewesen wäre.

Kurzgesprochen: Für den verantwortungsvollen Job zur Sicherung des Jagderfolgs und demnach der Beute für den Eigenkonsum, wurden furchtlose, raubzeugscharfe, entschlossene und arbeitswillige Hundepartner benötigt, um diverse Jagdaufgaben zu übernehmen und zuverlässig auszuführen. Und genau an dieser Stelle waren unsere Menschen gut beraten, auf die Dienste von uns tüchtigen und robusten Arbeitsterrier zurückzugreifen.

Unsere Besitzer waren Bauern, Landmenschen, Hirten und Fuchsjäger, die uns für die Jagd und die Bekämpfung von anderen Tieren einsetzten.

Zunächst sollten wir die Höfe, Behausungen und Ställe von Nagern und anderen Eindringlingen, wie Ratten, Mäuse, Madern, Füchse und anderes Raubzeug freihalten, die auf der Suche nach Fressbarem sich hier herumtrieben. 

Hier sollten wir zur Abschreckung Wache halten. Nutzte dies nichts und die dreisten Viecher näherten sich dennoch bei ihren Beutezügen, so gab es kein Entkommen. Wir resoluten Draufgänger waren dann zur Stelle, verjagten die Übergriffigen oder machten ihnen letztlich den Garaus - sprich wir Rattenfänger von Ham.. äh von Schottland töteten ohne zu zögern die Plagegeister.

Die ursprüngliche Jobbeschreibung lautete somit: Rattler.

Später nutzte man uns Cairn Terrier auch als Arbeits- und Jagdhunde gegen Otter, Dachse und Füchse in den typischen Steinwällen und felsigen Landschaften Schottlands. Dabei mussten wir Cairn Terrier unsere typischen Terrier-Eigenschaften bei der Verfolgung und Jagd einsetzen, um das Wild und Raubzeug effektiv zu bejagen.

Kurzgesprochen, in diesem Arbeitsbereich waren wir für das Bejagen diverser Tiere mit unseren Besitzern unterwegs - unsere Funktion war demnach die eines Jagdhelfers.

Die Herkunft und das Mutterland von uns Cairn Terriern ist Großbritannien. 

Genau genommen stammen wir aus Schottland, den Scottish Highlands und der Insel Skye.

Wie schottisch wir ursprünglichen Terrier sind, zeigt unter anderem auch unser Rassenamen, wie ihr bereits weiter oben erfahren habt. Wir können somit unsere schottischen Wurzeln nicht leugnen und sind stolz Schotten zu sein.

Die Geschichte des Cairn Terriers reicht sehr weit zurück und er gilt wohl als einer der ältesten unter den Terrierarten.

So sind Nachweise bis ins 15. Jahrhundert bekannt. 

Ein bedeutender und äußerst überzeugter Cairn-Terrier-Halter war James VI, der ab 1567 König von Schottland war und ferner als James I ab 1603 zusätzlich den Thron Englands und Irlands als König bestieg. Er schenkte dem damals herrschenden französischen König mehrere Erdhunde, unter ihnen auch Cairn Terrier. Die Hunde hatten einen enormen Stellenwert, so dass er beim Transport der wertvollen und begehrten Vierbeiner darauf bestanden haben soll, dass die Hunde einzeln per Schiff nach Frankreich transportiert werden. Teure Fracht eben, wie man umgangssprachlich gerne sagt.

Ein besagter Captain Martin McLeod lebte auf der Isle of Skye und hielt mehrere Jahrzehnte etliche Short-haired Skye Terrier / Shortcoated Skye Terrier, wie wir Cairn Terrier lange Zeit genannt wurden. Er wanderte im Jahr 1845 nach Kanada aus, seine Zucht wurde von John McDonald, unter dem Zwingernamen Bridge of Ose, am Leben gehalten und weitergeführt.

Die genannten Hunde und die der Mackinnos von Kilbride, gelten demnach als Pioniere und Stammväter der frühen Linien und Stammbäume des heutigen Cairn Terrier.

Im Jahr 1910 wurden wir Cairn Terrier offiziell vom Kennel Club (KC) anerkannt und 1912 mit unserem heutigen Rassenamen Cairn Terrier mit einem eigenen Status im Register als Rasse für zukünftige Registrierungen von Nachzuchten aufgenommen.

Dies geschah auf Einsatz der Damen Alastair Campbell und Mar Hawke, die mit ihrem leidenschaftlichen Einsatz, als wichtigste Personen für die Zucht und Weiterentwicklung des heutigen Cairn Terrier gelten.

Im Jahr 1913 soll durch Mrs. Price der erste von uns Cairn Terrier den amerikanischen Kontinent betreten haben. Folglich wurden wir in den Vereinigten Staaten im Jahr 1917 von American Kennel Club (AKC) anerkannt und registriert.

Ende der 1920er Jahre sind die ersten Cairn Terrier von England nach Deutschland importiert worden.

Es handelte sich dabei um eine(n) Cairn-Terrier-Rüden und -Hündin aus der bekannten Zucht von Mrs. Noney Fleming, dem Kennel „Out oft the West“. Die Hunde wurden von Dr. Schwabach nach Deutschland eingeführt.

1933 kam der wohl wichtigste Cairn Terrier zu Welt. "Eng. CH. Splinters of Twoebees" leistete wertwolle Arbeit als Deckrüde und kam als 8-facher Champion zu großem Ruhm. Viele Stammbäume gehen auf seinen Ursprung bei uns Cairn Terriern zurück, sprich er gilt als wichtigster Stammhalter und hatte enormen Einfluss bei der Entwicklung unserer Rasse.

Wir Cairn Terrier müssen wohl oder übel mit dem Schicksal leben, dass viele Menschen mit unserem Rassenamen nichts anfangen können. Wir sind eben kein Modehund, der durch die Gazetten, Film und Fern getrieben werden und folglich der breiten Öffentlichkeit zunächst unbekannt sind.

Auch innerhalb der großen Terrierfamilie gibt es zahlreiche Artverwandte, die mehr im Fokus bei Hundeliebhabern stehen, dafür sind wir eben die richtigen Partner für Connoisseure, sprich für eingefleischte Cairn-Terrier-Kenner, die unsere Eigenschaften bereits schätzen gelernt haben. Folglich trifft man in der Hundewelt mit Sicherheit häufiger auf einen Airedale Terrier, Fox Terrier, Yorkshire Terrier, Jack Russell Terrier oder West Highland White Terrier, dennoch haben auch wir in Deutschland und vielen Teilen der Welt, eine bedeutende Fangemeinde.

Und wenn die Menschen unterwegs auf uns treffen und in Augenschein nehmen, können doch wiederum viele von ihnen, etwas mit uns und der Rasse anfangen. Nur der Name ist ihnen oftmals nicht ganz so geläufig...das verzeihen wir.

Die gesamte Hundepopulation von uns Cairn Terriern lässt sich durchaus sehen, immerhin sind wir mit großer Konstanz, stets unter den Top 50 der beliebtesten Hunderassen in good old Germany. 

Nun wollen wir unsere Popularität aber noch kurz mit ein paar aussagekräftigen Zahlen unterlegen:

Der Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) veröffentlicht jährlich die aktualisierten neuregistrierten Welpenzahlen über alle anerkannten Hunderassen hinweg. Und diese ist ein guter Gradmesser, wie hoch die tatsächliche Nachfrage ist, denn diese Welpen stehen als Angebot für die Weitervermittlung der Nachfrageseite gegenüber. Aktuell liegen wir Cairn Terrier erneut unter den ersten 50 Rassen mit 362 neu gemeldeten Cairn-Terrier-Welpen aus den Nachzuchten der kontrollierten und über den VDH organisierten Züchter. Hinzu kommen nochmals die Welpen, die außerhalb dieser Verbandsstruktur z.B. von Hobbyzuchten gezüchtet werden.

Eine der berühmtesten Besitzer eines Cairn Terrier ist Queen Elisabeth II. aus dem Haus Windsor, die bereits im Jahr 1952 die Thronfolge antrat. Sie bekam von ihrem Onkel Edward Albert Christian George Andrew Patrick David, der als Eduard VIII., König des Vereinigten Königreichs besser bekannt ist, einen Cairn Terrier während ihres 4. Lebensjahres geschenkt. In der Folge wurde viele weitere Cairn Terrier im Haus Windsor gehalten, bis sich der "Hundegeschmack" leicht änderte.

Aber es gibt auf der ganzen Welt neben der breiten Bevölkerungsschicht noch weitere Beispiele, wo wir an der Seite von Prominenten lebten. Farah Facett, eine bedeutende US-Filmschauspielerin sei hier z.B. genannt, Liza Minnelli die US- Schauspielerin und -Sängerin hielt ebenfalls eine Cairn Terrier Namens Lily.

In unserem Heimatland Großbritannien gehören wir Cairn Terrier laut einer Statistik des Kennel Clubs (KC) aktuell zu den Top 10 der beliebtesten Terrier und nehmen Platz 8 hinter unseren verwandten Airedale Terrier, Border Terrier, Norfolk Terrier etc. ein.

Schauen wir noch kurz über den großen Teich nach Amerika. Der dort führende Verband "American Kennel Club" (AKC) führt uns innerhalb ihres internen Rankings, auf Platz 69 von 202 Rassen. Not so bad.

Klugheit und Intelligenz tragen wir Cairn Terrier ausreichend mit uns herum. Dies kommt uns in vielen Lebenslagen sehr entgegen, z.B. bei der Erziehung und Ausbildung, den Jagdtätigkeiten, als auch für die Alltagsaufgaben bei Haltung in der Familie. 

Wir begreifen schnell was man von uns will und erwartet. Wir sind schlaue Kerlchen, andere bescheinigen uns sogar eine außerordentliche Cleverness, die ihr als Rudelführer optimal nutzen könnt, um uns neue Dinge aller Art beizubringen.

Wir Cairn Terrier gelten als arbeitsfreudige Hunde, die einen starken Bewegungsdrang mitbringen, flink, wendig und agil auf ihren Beinen unterwegs sind. Wir sind aktive und lebhafte Hunde, die nur so vor Energie sprühen.

Als Cairn Terrier verfügen wir über ein fröhliches und positiv sprudelndes Temperament, kombiniert mit den klassischen Merkmalen des Terriers. Denn wir tragen Terrierblut und das charakteristische Terriergen in uns.

Wir sind scharfsinnige, stets aufmerksame Zeitgenossen, können diverse Situation gut einschätzen und angemessen darauf reagieren.

Für unser ausgeprägtes Selbstbewusstsein sind wir Cairn Terrier bekannt, zeigen dies mit unserem selbstsicheren Auftreten, neigen aber zu keiner Zeit zu Aggressivität, weder Menschen noch Tieren gegenüber. Wobei wir durchaus dafür bekannt sind, terriertypisch auch vor großen Artgenossen nicht zurückzustecken, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen. Auch hier trumpfen wir dann temperamentvoll auf.

Ruhe und Besonnenheit sind weitere Merkmale unserer Wesenszüge, Nervosität, hektisches Verhalten und unüberlegtes Handeln wird es bei uns Cairn Terrier nicht geben. Wir sind ausgeglichene Hunde.

Auch bei schlechtem Wetter sollte man versuchen uns Hunden gerecht zu werden. Es gibt hervorragende Hundespiele und Betätigungen, die man Drinnen im Haus mit dem Hund machen kann, damit wir geistig und in Ansätzen körperlich gefordert werden, denn wir müssen unsere Energie sinnvoll ausleben können. 

Was sollen wir sagen? Wir sind typische Terrier, die als ausgesprochen selbstsicher und selbstbewusst gelten.

Ferner werden wir aus außerordentlich willensstark beschrieben, auch dieses Rassemerkmal haben wir ursprünglichen und urwüchsigen Hunde uns über die Dauer unserer Rassegeschichte beibehalten.

Folglich ist es nicht verwunderlich, dass wir eine gewisse Neigung zu selbstständigem Verhalten und Handeln mitbringen und wenn es die Situation zulässt, unseren eigenen Kopf mit den gerade aufgekommenen Ideen versuchen eigenständig und zielstrebig umzusetzen.

Wir sind sehr entschlossen, können hartnäckig auftrumpfen und sehr konsequent sein - eben wie es sich für einen Hund mit Terriergen und -temperament gehört.

Wenn wie uns etwas vornehmen, verfolgen wir dies mit Nachdruck. Diese Eigenschaften waren bei unserer ursprünglichen Verwendung, sei es als Jagdhund oder Rattler, unbedingt notwendig, um uns erfolgreich durchzusetzen und die mitunter anspruchsvollen Arbeiten mit direktem Wild- und Raubzeugkontakt, sicher und zuverlässig umzusetzen.

Vorausgesetzt wir sind ausgelastet und haben genug Bewegung, geistige und körperliche Anstrengung gehabt und werden ausreichend artgerecht beschäftigt, dann sind wir Cairn Terrier in der Lage, für ein paar Stunden gut alleine zu Hause zu bleiben.

Allerdings wollen wir nicht bei Frauchen oder Herrchen leben, die den ganzen Tag zur Arbeit unterwegs sind und uns daheimlassen. Dies ist für unser Seelenleben und Gemüt belastend. Generell wollen wir nämlich lieber überall mit hingehen und an eurer Seite sein. Aber wir verstehen, dass dies bei manchen Terminen einfach nicht möglich ist.

An das Alleinbleiben müssen wir aber bitte früh im Welpenalter herangeführt und gewöhnt werden, damit wir mit diesem Zustand vertraut sind. 

Ist es dann soweit, ist es ratsam mit uns vorher nochmals eine ausgiebige Hunderunde zu unternehmen, um uns etwas auszulasten und unser Geschäft verrichten zu können. Denn mit einer drückenden Blase zu Hause auf eure Rückkehr zu warten, ist keine gute Idee. Ferner brauchen wir unbedingt einen Napf mit frischem Wasser, damit wir jederzeit unseren Durst löschen können.

Nun wollen wir euch noch die Gelegenheit geben, mehr zum Thema "Alleinsein" zu erfahren. Klickt einfach hier.

Wir Cairn Terrier bringen einen starken natürlich verankerten Jagdtrieb mit.

Unser Jagdinstinkt und veranlagte Beutefangverhalten dürfen nicht verharmlost oder gar im Hinblick auf die rassespezifische Beschäftigung und Auslastung vergessen werden, denn dann drohen unerwünschte Verhalten, da wir selbständigen Cairn Terrier durchaus uns eigenständig Alternativbeschäftigungen suchen können, um dann unkontrolliertes Jagdverhalten auszuleben.

Da wir Spezialisten für die Jagd auf Nager waren, werdet ihr sicherlich hier und da uns Buddelkönige beim Graben im Garten oder unterwegs im Feld erleben, wenn wir eine Spur wittern oder gar durch den Bewegungsreiz einer vorbeiflitzenden Maus, animiert werden.

Damit unsere Jagdpassion und Bedürfnisse gestillt werden, legen wir euch nahe, uns adäquate Beschäftigungen zum zu bieten, damit wir an geeigneter Stelle gefordert und gefördert werden, uns einbringen, entfalten und ausleben können.

Aber keine Panik, es gibt diverse Möglichkeiten, im Hinblick auf den Jagdtrieb das Auslastungsprogramm sinnvoll anzureichern, wie ihr im weiteren Verlauf sehen werdet.

Unsere Aufmerksamkeit ist hoch, wir halten unsere Umgebung im Auge und vernehmen mit unserem Gehör alle noch so kleinen Geräusche. Wir Cairn Terrier sind scharfsinnige Zeitgenossen.

Sobald es die Situation erfordert und wir etwas Ungewöhnliches feststellen, bellen wir laut los. Wir sind sehr wachsam und vermelden unseren Bezugsmenschen etwaige Gefahren. 

Aber: Wir sind keine Dauerkläffer.

Wie wir euch bereits über uns verraten haben, sind wir sehr willensstarke Persönlichkeiten mit Hang zu selbständigem Handeln. Werden unsere Bedürfnisse, Triebe und Instinkte nicht sinnvoll und ausreichend bedient und befriedigt, sind wir garantiert in der Lage, uns eigene Beschäftigung zu suchen und besorgen, damit wir eben auf unkontrollierte Weise uns ausleben und entfalten können. Denn wir wollen auf unsere Kosten kommen.

Und wir können gut buddeln, aber auch sonst Schlupflöcher suchen oder gar selbst verschaffen, um etwaige Hindernisse wie Zäune auf dem Grundstück zu überwinden und auf Wanderschaft zu gehen. Ausreichende rassespezifische Auslastung reduziert diese Gefahr enorm. Als fordert uns, damit das Risiko des Ausbüxens minimiert wird, da wir auf Grund ausreichender Beschäftigung kein Verlangen mehr zum Streuen und der Suche nach Eigenbeschäftigung haben.

Wir Cairn Terrier haben das Bedürfnis, täglich ausreichend körperlich bewegt und auch kopfseitig beschäftigt zu werden. Stumpfes und stupides geradeauslaufen reicht dafür allerdings nicht, denn dann können wir uns auch einfach auf ein Laufband stellen - fordert uns mit Aufgaben, wo wir mal flink und schubvoll Gas geben müssen, zwischendurch den ein oder anderen Hindernissprung einlegen, mal ausdauernd marschieren, Slalomläufe absolvieren, schwimmen dürfen oder anspruchsvolle und intensive Hetzspiele mit einer Reizangel machen. Ihr seht, die Beschäftigungsformen sollen einerseits sinnvoll sein, unsere natürlichen Anlagen ansprechen und fordern, uns Spaß machen, unseren Bewegungsdrang stillen und gleichzeitig auspowern.

Ein guter Mix aus jagdlichen Aufgaben, Hundesport, Hundespiele, Kunststücke und Hundetricks und abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten wie Spaziergänge, Wanderungen, Fahrradtouren, Apportierspiele etc. sind nur einige geeignete Beschäftigungen, um unserem Aktivitätsdurst und Bewegungsbedürfnis gerecht zu werden.

Kurz: Wir wollen nicht mit einem Couchpotato zusammenleben, denn wir brauchen ausreichend Bewegung, um unsere körperlichen Fähigkeiten und Talente abrufen und einbringen zu können, folglich bewegungsseitig auf unsere Kosten zu kommen. Schließlich sind wir temperamentvolle und sehr lebhafte Energiebündel.

Och, man kann uns Cairn Terrier durchaus eine gewisse Verspieltheit nachsagen.

Ob wir nun uns alleine oder mit den Kindern der Familie beschäftigen, ist dabei egal. Wir finden schon die richtigen Betätigungen, die uns Spaß und Freude bereiten.

Auch im Hinblick auf unseren Mut müssen wir erneut das Terriergen und -blut in unseren Adern als wesentliches Argument vorwegschicken - wir sind sehr mutige, unerschrockene, entschlossene, tapfere, zähe und hartnäckige Hunde. 

Diese Rassemerkmale waren für unsere ursprünglichen jagdlichen Aufgaben bei der Jagd auf Dachs, Fuchs, Otter und anderes Raubzeug in den zerklüfteten Càrns im schottischen Hochland zwingend nötig, um den Tieren bei ihrer Flucht in die engen Verstecke zu folgen, sie zu stellen und häufig in die direkte Auseinandersetzung zu gehen. Gleiches gilt auch für das Jagen und Töten von Ratten, Mäusen und anderen Nagern, wo wir durchaus während des Konflikts auch schon mal die eine oder andere Bissnarbe einstecken mussten. Das war uns stets bewusst, stellte aber auf Grund unserer Tapferkeit und resoluten Veranlagung kein Problem dar.

Wir Cairn Terrier gelten als wehrhafte und leidenschaftliche Kämpfernatur.

Furcht oder Angst ist uns völlig unbekannt. Nicht umsonst sind wir auch bekannt dafür, selbst vor größeren und vermeintlich überlegenen Artgenossen nicht zurückzuschrecken. Wir sind schließlich Terrier und die suchen oftmals in der forschen und couragierten Offensive ihr Glück.