Straßenhund

Was ist ein Straßenhund?

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Zuletzt aktualisiert am: 18.10.2024

Ein Strassenhund schaut direkt in die Kamera und vier andere Hunde sind um ihn herum.jpg
Synonyme
  • Straßenköter
  • Streuner

Als Straßenhund wird weitläufig ein Hundeindividuum jeglicher Hundegattung, sei es ein Rassehund, Hybridhund oder Mischlingshund genannt, der herren- und heimatlos sein Leben auf der Straße in Freiheit verbringt. Der Straßenhund muss demnach für sein eigenes Überleben und die Befriedigung seiner natürlichen Bedürfnisse selber sorgen, sprich vor allen Dingen Fressbares suchen, um annähernd satt zu werden. Bedeutet, dass die Hunde die Straßen und ihr Revier durchstreifen, um Futter zu finden, sei es rund um die Müllsammelstellen der großen Wohnblocks, an hochfrequentierten Stellen, wo Menschen Fressbares wegwerfen oder in den Favelas, wo sie bestenfalls Reste ergattern. 

Straßenhunde, die auch als Straßenköter und Streuner bezeichnet werden, sind nicht nur in Stadtgebieten zu finden, sondern gehören in zahlreichen Ländern zum weitläufigen Bild ländlicher Gebiete und Inseln dazu. So trifft man beim Besuch verschiedenster Regionen Osteuropas, seien es die Metropolen Moskau oder St. Petersburg, den ländlichen Regionen Rumäniens und Bulgariens, aber auch im Urlaub auf den Inseln Griechenlands und Spaniens ebenso auf wildlebende Streuner in großen Rudelstrukturen, wie auch in Istanbul, Rio de Janeiro und Sao Paulo oder den Ghettos der Vereinigten Staaten von Amerika wie in New York, Chicago oder Detroit.

Auf Grund der unterschiedlichen klimatischen Bedingungen in ihrem jeweiligen Lebensraum, haben sich die unterschiedlichen Hundeschläge zwischenzeitlich körperlich so angepasst, dass das Leben auf der Straße für sie möglich ist. So unterscheiden sich die Straßenhunde Russlands im Hinblick auf ihre Fellbeschaffenheit deutlich von denen in Südamerika. Sprich im Winter haben russische Straßenhunde ein dickes Fell mit Unterwolle, damit sie den eisigen Temperaturen widerstehen können, was ein Straßenhund griechischer oder brasilianischer Herkunft in der Art nicht braucht. Zudem wissen diese Vierbeiner sich intuitiv durch vor den widrigen Wetterverhältnissen durch Zuflucht in Bahnhöfen und U-Bahnstationen zu schützen. Dort gehören die Straßenhunde zum Stadtbild unweigerlich dazu und leben Seite an Seite mit Personal, Reisenden und Obdachlosen, die vom selben Schicksal wie die Hunde betroffen sind.

Ohne die aktive Hilfe und Unterstützung einzelner Menschen und Tierschutzorganisationen, die Teilen dieser Straßenhunde aufnehmen und ein besseres und gesicherteres Leben bieten, wären die Hunde sich selber überlassen. Mitunter wird sogar von behördlicher Seite Jagd auf die Hunde gemacht, diese gezielt eingefangen und eingeschläfert, um dem "vermeintlichen Problem", das unbestrittenerweise menschengemacht ist, Herr zu werden. Ferner gibt es Menschen, denen die Straßenhunde ein Dorn im Auge sind, diese verjagen und im schlimmsten Fall durch Hundefänger aufgegriffen, misshandelt und getötet werden. 

Um den Hunden ein besseres Leben zu ermöglichen und sie vor den Fängen vorgenannter Personengruppe zu schützen, setzen sich zahlreiche Menschen weltweit auf privatem Weg oder über organisierte Tierschutzorganisationen für die Rettung der Tiere ein. Neben Futterspenden, die den Hunden an eingerichteten Futterstellen gereicht werden, gehören gezielte Maßnahmen zur nachhaltigen Eindämmung der Hundepopulation auf der Straße mit speziellen Kastrationsprojekten sowie nötiger veterinärmedizinischer Versorgung zu den Aufgaben der Tierhelfer dazu. Ferner werden Hunde auch in größerer Anzahl aufgenommen und in die Obhut der Tierschützer genommen, mit dem Ziel, die Hunde an geeignete Interessierte zu vermitteln. Für den Einsatz aller Tierhelfer kann man sich an dieser Stelle nur größten Respekt zollen und ein dickes Dankeschön aussprechen, denn die körperliche und seelische/mentale Belastung bei den Arbeiten ist enorm, hinzu kommen erhebliche Gefahren durch Außenstehende, die nicht nur die Tierhelfer in ihrem Tun behindert, sondern ihnen sogar zu Teilen nach dem Leben trachten.

Wie könnt ihr nun diesen Straßenhunden aktiv helfen?

Einerseits können alle Interessierte sich ebenfalls aktiv auf verschiedene Weise im Tierschutz engagieren. Anderseits ist im Hinblick auf eine mögliche Anschaffung eines Hundes vielleicht auch ein Hund aus dem Tierheim oder direkt aus dem Ausland eine Alternative zu einem Welpen vom Rassehundezüchter. Wenn dies der Fall sein sollte, wollen wir euch als hilfreiche Ergänzung unseren Leitartikel "Worauf ist bei der Adoption eines Hundes aus dem Ausland zu achten?" ans Herz legen, denn dies muss wohlüberlegt und nicht aus der Hüfte geschossen passieren, sei der Anblick eines Straßenhundes noch so herzzerreißend.

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