Der beste Freund des Menschen, der Hund.

Freund, Partner- und Kinderersatz. Die verschiedenen Rollen des Hundes.

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Zuletzt aktualisiert am: 3.2.2023

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Der Hund wird von vielen als bester Freund des Menschen betrachtet.

Die Beweggründe für einen Welpenkauf oder die Adoption eines Hundes aus dem Tierheim, sind sehr vielfältig und von Halter zu Halter unterschiedlich. Und auch die Position, die der Hund nach der Anschaffung innerhalb seiner Bezugsmenschen begleitet, ist von Hundehaushalt zu Hundehaushalt anders.

Viele Kinder und Erwachsene sind gleichermaßen vom Hund als Haustier begeistert, er wird zum Kinder-Ersatz, zum idealen Spielkamerad, best-buddy und Geschwister-Ersatz, Singles und Alleinstehende schaffen sich mit der Anwesenheit eines Hundes einen Partner-Ersatz und für Senioren ist der Hund häufig der ideale Partner um weiterhin fit zu bleiben, nach draußen zu kommen und damit nach wie vor Sozialkontakte zu haben.

Warum ist dem so?

Da Hunde sehr sensible Tiere sind, häufig viel Empathie mitbringen und sich hervorragend als Rudeltiere in eine bestehende Familienstruktur, sei sie noch so klein, integrieren und einbinden lassen.

Zudem sind sie in schlechten Momenten Rückhalt, seelischer Beistand und haben stets ein offenes Ohr und feines Gespür für die Stimmung ihrer Bezugsmenschen, stehen ihnen in schwierigen Zeiten bei.

Genauso sorgen sie für viel Freude im Alltag, sind tolle Partner für Sport, Spiel und Spaß.

Ebenso gibt es auch Momente, in denen sich die Familie über das Verhalten des Hundes ärgert und mitunter verzweifelt, wenn er mal wieder sich verselbständigt und vom Grundstück stundenlang abhaut, oder die neuen Schuhe der Ehefrau malträtiert und darauf herumkaut, auf der Hunderunde bei einer Hundebegegnung danebenbenimmt und trotz aller Erziehungsmaßnahmen abgerufenes Verhalten versagt. Kurzum, mal wieder nicht hört oder Unsinn macht.

Entschädigen werden allerdings dann wieder Momente, in denen der Hund aktiv die Nähe seines Halter sucht, kuscheln und gestreichelt werden will, oder bei der Rückkehr von den Einkäufen schwanzwedelnd, freudig bellend um die Beine des Halters streift, da er ihn begrüßt, wie auch beim Hundetraining, wenn er bestens kooperiert und alle Übungen zur vollen Zufriedenheit umsetzt.

Sprich, mit dem Hund an der Seite erleben seine Mitmenschen viele tolle Erlebnisse mit vielen Emotionen, Höhen und Tiefen, die das Leben insgesamt bereichern.

Beschäftigen sich Halter und alle verantwortlichen Personen intensiv mit ihrem Hund, bauen eine starke Bindung und enge Beziehung zu ihrem Vierbeiner auf, so wächst ein unzerrüttbares Hund-Mensch-Gespann heran, das von höchstem Vertrauen und Verlässlichkeit geprägt ist, so dass beide Seiten für ihren jeweiligen Partner durch Dick und Dünn gehen.

Eben das, was eine enge Freundschaft auszeichnet.

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Viele Gründe sprechen für den Hund als Haustier & tierischen Begleiter

Im Vorfeld ausreichend mit den Vor- und Nachteilen des Hundekaufs beschäftigen. Im Sinne der Hunde.

Die ersten Überlegungen auf dem Weg zum Hund

Der Großteil von uns Menschen hat eine besondere Affinität zu Tieren. Nutztiere, Haustiere und Wildtiere sind ein Magnet für unser Interesse und zu vielen Tieren pflegen wir ein besonderes Verhältnis.

Wir gehen gerne in den Zoo, um wilde Tiere von nah und fern in unseren heimatlichen Gefilden zu sehen. Wir machen Urlaub auf dem Bauernhof, da wir die heimischen Tiere zumindest vorübergehend erleben und nachempfinden wollen, wie das Leben früher auf den Höfen war. Hier kommen wir zusammen mit Hund, Katze, Maus, Kühen, Pferden, Esel, Hühner und Hahn, der uns morgens aus dem Bett wirft und wenn alles gut geht, bekommen wir von seinen Herzdamen am Morgen das frischgelegte Frühstücksei. Groß und Klein sind absolut verzückt und genießen den Umgang mit den Haustieren und Nutztieren.

Der Mensch und die domestizierten Haustiere sind im Zusammenleben auf unserer Erde einfach zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Eine Bereicherung in vielen Lebenslagen.

Durch diese Begegnungen wachsen die Wünsche und Bedürfnisse von Kindern und Erwachsenen, ihren Alltag mit einem tierischen Begleiter zukünftig zu verbringen. Einfach gesprochen: Eines Tages ist der große Wunsch nach einem Haustier da.

Zwei besondere Tierarten, sind hier die mit Abstand beliebtesten in unseren privaten Häusern. Die Katze und der Hund. Und in manchen heimischen Gefilden finden wir sogar beide – in harmonischem Zusammenspiel.

Da dem so ist, haben wir zur weiteren Veranschaulichung einen ergänzenden Artikel mit dem Titel "Zusammenleben von Hund und Katze" geschrieben, um euch hilfreiche Ratschläge und effektive Praxistipps für die Zusammenführung und das gemeinsame Leben unter einem Dach, zu liefern.

Die Motivation jedes einzelnen von uns ist sehr unterschiedlich, wenn es darum geht, sich mit dem Thema Hund zu beschäftigen.

Wenn einer aus der Familie einmal den Entschluss gefasst hat, dann werden viele Argumente in den Raum geworfen, um die letzten Zweifler zu überzeugen:

  • Mama, wie toll ein Hund als Haustier ist, dann bist du über Tag auch nicht so alleine.
  • Papi, es wird eh Zeit mal mit Sport anzufangen und da gibt es doch nichts Besseres, als einen Hund zum Joggen oder Spazieren.
  • Ach Schatz, dann hat Peter auch endlich einen Spielkameraden und lernt den Umgang mit einem Haustier. Dass kann nur gut für seine Erziehung sein, wenn er Verantwortung übernehmen muss.
  • Super, dann komm ich endlich mal raus an die frische Luft.
  • Bei den Einbrüchen im Ort, müssen wir etwas tun. Lass uns einen Hund anschaffen, der beschützt uns und passt auf unsere Sachen auf.
  • Das wäre super, dann kann ich mit Steffi und ihrer Laika, regelmäßig morgens einen ausgedehnten Spaziergang machen.

Die Liste der Begründungen könnte man seitenweise fortführen und ihr da draußen habt wahrscheinlich das beste Argument jetzt parat.

Egal wie, wenn ihr euch entscheidet einen Hund zu kaufen oder anzuschaffen, seid nur sicher, dass ihr den Vierbeiner langfristig haben wollt, mit allem WENN und ABER!

Daher steht vor jedem Hundekauf eine eingehende Vorbereitung und Planung, um alle Für und Wider abzuwägen und möglichst eine einstimmige Entscheidung unter allen verantwortlichen Haushaltsmitgliedern zu erreichen.

Diesbezüglich haben wir in unserem Artikel "Was muss ich rund um den Welpenkauf alles beachten?" alle relevanten Themen besprochen und euch eine Checkliste zusammengestellt, was es vor der Anschaffung zu klären gibt.

Sind diese grundlegenden Fragen abgearbeitet und eine sachliche Entscheidung für die Anschaffung eines Hundes getroffen, dann kann der nächste Schritt auf dem Weg zum besten Freund, dem Hund, fortgesetzt werden.

Denn nun gilt es die Frage weiter zu intensivieren: Welcher Hund passt am besten zu mir?

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Die Entscheidung zur Anschaffung eines Hundes steht

Ein Hund soll kommen.

Der erste Schritt auf dem Weg zum besten Freund.

Die Entscheidung ist gefallen, ein Hund wird angeschafft.

Ob Rassehund, Mischling oder Hybridhund sei dahingestellt, denn die Geschmäcker und Tendenzen sind grundverschieden. Zudem kommt es auch auf die Verwendung an und welche körperlichen und charakterlichen Merkmale der Hund mitbringen soll.

Um hier die fraglichen Informationen zu erhalten, stehen euch unsere Rassebeschreibungen zur Verfügung, mit denen ihr einen umfassenden Eindruck zu den physischen und psychischen Eigenschaften der einzelnen Rassen gewinnt. Ferner findet ihr wertvolle Hinweise zu den rassenspezifischen Krankheiten, Verhaltensproblemen, möglichen Beschäftigungsformen, zeitlichen und finanziellen Anforderungen uvm., um einschätzen zu können, ob die jeweilige Rasse zu euch und euren Lebensbedingungen passt und ihr auf der anderen Seite die notwendigen Voraussetzungen für eine art- und rassengerechte Haltung der entsprechenden Hundepersönlichkeit bieten könnt.

Durch den Entschluss sollte sich jedweder zukünftige Hundehalter bewusst sein, dass die Hundehaltung nicht nur aus purem Vergnügen, sondern damit auch eine enorme Verantwortung für den Hund, alle Mitmenschen und andere Tiere besteht, wie wir näher in unserer Hunde-Etikette aufgezeigt haben.

Damit das richtige Fundament für das rücksichtsvolle und sorgsame Halten und Führen des Hundes gelegt wird, muss also viel Arbeit und Zeit investiert werden. Es ist nicht damit getan, einen Hund zu kaufen, es stehen etliche Aufgaben auf dem Programm, die besonders in den ersten Wochen und Monaten der Welpenentwicklung zeitintensiv und mitunter energieraubend sind.

Um dem Hund gerecht zu werden und seine Instinkte, Triebe und Bedürfnisse in ausreichender Form zu befriedigen, damit er sich voll entfalten kann und durch die richtige Auslastung am Ende des Tages glücklich und zufrieden ist, sind viele Aktivitäten und Beschäftigungen wie Hundesport, jagdliche Verwendung oder sonstige Freizeitbeschäftigungen nötig.

Zudem stehen weitere Themen wie Hundeerziehung, Hundepflege, Ernährung, Gesundheit etc. an, die ihr vom Umfang gerne durch die Lektüre unseres Leitartikel "Die private Hundehaltung in Deutschland" in Erfahrung bringen könnt.

Sicher bereichert ein Hund unsere Lebensverhältnisse in vielen Bereichen, dennoch gibt es auch Situationen, die unseren Tagesablauf erschweren und hier und da einschränken.

So werden die bisherigen Urlaube beim Reisen mit Hund etwas aufwendiger zu organisieren sein, oder es muss eine andere Lösung zur Betreuung während der Abwesenheit gefunden werden, wie z.B. durch eine Hundepension. Wie sieht ansonsten die Betreuung aus, wenn ihr Freunde besucht, ins Kino gehen wollt oder ein Elternabend ansteht?

Ebenso will der Hund auch sein Geschäft im Freien bei schlechtem Wetter erledigen, sprich an fiesen Herbsttagen mit Sturm und strömenden Regen, muss auch die Gassirunde durchgeführt werden. Ich habe heute keine Lust und bleibe auf dem Sofa, wird mit einem aktiven Hund äußerst schwierig werden, schließlich will man ihm ja gerecht werden.

Wie dem auch sei. Ziel ist es, dem Hund eine artgerechte und rassespezifische Haltung zu gewährleisten, damit der Vierbeiner ein schönes, glückliches und ereignisreiches Hundeleben hat.

Durch den ständigen Umgang miteinander und dem gemeinsamen Arbeiten, entsteht mit der Zeit ein vertrauensvolles Verhältnis von Hund & Mensch. Dies ist extrem wichtig für den Hund, denn Hunde sind sehr soziale Tiere, die den engen Kontakt zu ihren Bezugspersonen brauchen. Je intensiver, desto besser. Es prägt ihr Wesen und ist für die Persönlichkeitsentwicklung des Tieres wichtig.

Es sind täglich garantiert etliche Herausforderungen und neue Aufgabenfelder zu meistern, an denen wir Hundehalter und unsere Hunde, mit der Zeit wachsen und viele Erfahrungen reicher sind.

Jeder kleine Erfolg bei den Erziehungs- und Trainingsmaßnahmen, wird neue Motivation schaffen und ein weiteres Stück die Empathie und Sympathie füreinander festigen.

Unter derartigen Voraussetzungen, werden wir viele tolle Momente erleben und einen ganz neuen Freund fürs Leben gewinnen. Der Hund wird uns ans Herz wachsen und nicht mehr wegzudenken sein.

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Die Erziehung als Fundament für die Hundehaltung

Herrchen gibt den Takt als Leitwolf vor.

Eine grundsolide Basiserziehung ist das A und O

Ist der Welpe und Hund erst einmal im Haus, dann stehen einige Kernbereiche der Hundehaltung auf dem Plan.

Hierzu gehören allen voran, eine konsequente und frühzeitige Prägung, Habituation, Sozialisierung und Grunderziehung.

Also direkt im Welpenalter loslegen und dem Hund die richtigen Regeln und eine solide Grundausbildung für sein Hundeleben mitgeben. Was alles zu den Aufgaben und Themen rund um die Welpenaufzucht gehört, erfahrt ihr in unserem Leitartikel "Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen".

Da bereits die ersten Maßnahmen beim Züchter eingeleitet werden und das Muttertier den Welpen wichtige Lerninhalte in der Prägephase vermittelt, muss die weitere Erziehung und Sozialisierung ab dem Tag des Einzugs weitergehen. Hier stehen wir Hundehalter in der Pflicht.

Dabei gilt es dem Hund zu vermitteln, dass wir als Bezugsperson für ihn da sind und gleichzeitig dem Rüden oder Hündin den Weg vorgeben. Denn wir sind sein Leitwolf und der Hundeführer. Wir geben den Takt vor und vermitteln ihm die Leitblanken seiner Erziehung. Damit sind Grenzen gesetzt, innerhalb derer der Vierbeiner sich bewegen darf. Hierdurch erhält unser Vierbeiner Sicherheit und Vertrauen für das Leben unter einem Dach.

Wird die Sozialisierung im jungen Alter richtig angewendet und umgesetzt, dann kann unser Vierbeiner sowohl zu anderen Hunden als auch zu Menschen eine enge Bindung aufbauen. Stressfrei, ohne Angst und Aggressivität.

Ein ganz wichtiger Aspekt ist dabei die Integration und die Beziehung zur eigenen Familie. Er wird sich einreihen, seine Rangfolge annehmen und das gemeinsame Leben genießen. Aber auch hier sind wir als Leittier gefragt und weisen dem Hund seinen Platz zu. Disziplin und Konsequenz, Geduld und Fingerspitzengefühl sind dabei unerlässlich.

Sitzen die Gehorsamkeit, das Benehmen und die Führigkeit beim Hund, da die notwendigen Regeln und Erziehungsmaßnahmen gefestigt sind, so können wir im Alltag problemlos mit unserem Hund überall auftauchen.

Das entspricht doch der Wunschvorstellung und nicht, wie es auch bei manchen Begegnungen mit Kindern ist, dass diese ihrem Umfeld auf der Nase herumtanzen, da sie es nie besser gelernt haben.

Die grundsolide Erziehung und Ausbildung mit festen Regeln, ist Grundlage einer guten Kinderstube.

Apropos Kinder und Kinderstube:

Für viele Kinder ist es ein großer Wunsch und Bereicherung, einen Hund im Haushalt als Familienmitglied begrüßen zu dürfen. Und viele Argumente sprechen auch dafür, wie ihr in unserem Magazinbeitrag "Beste Freunde fürs Leben: Hund & Kinder" nachlesen könnt.

Solltet ihr euch also einen Hund anschaffen und dieser in eine bestehende Familienstruktur mit Kindern integriert werden, so müssen für ein angenehmes Miteinander, für die Kinder im Umgang mit dem Hund feste Regeln aufgestellt und gelebt werden.

Beide Seiten müssen sich kennen- und einschätzen lernen, die Verhaltensweisen des Gegenübers studieren, damit das Zusammenleben funktioniert.

Dies beinhaltet, dass wie für den Hund, den Kindern Umgangsformen und Benimmregeln vermittelt werden müssen, um artgerecht mit dem Vierbeiner beim Spielen und im sonstigen Alltag zu verfahren. Sprich, der Hund muss respektvoll und mit Anstand behandelt, gewisse Spielregeln eingehalten und Grenzen nicht übertreten werden.

Zum Beispiel müssen Kinder erklärt bekommen, dass sie nie Futter oder sonstige "Beute", dem Hund wegnehmen dürfen, da es sonst zu unbeabsichtigten Zwischenfällen auf Grund von Reaktionen zur Ressourcensicherung kommen kann. Ebenso darf der Hund nicht zu hart und fest angepackt werden, da er sich bedrängt und bedroht fühlen könnte, was wiederum zu unerwünscht reaktiven Verhalten führen könnte.

Ziel ist es doch, dass der Hund zum besten Spielkameraden und Geschwister-Ersatz sich entwickelt und hierfür braucht es für beide Seiten, Hund und Kind, eine klare "Hausordnung".

Wegen der hohen Sensibilität haben wir uns in einem weiterführenden Artikel "Goldene Regeln für Kinder beim Umgang mit einem Hund" dem Thema näher angenommen und für euch einen Leitfaden verfasst.

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Ein funktionierendes Team Hund & Mensch

Die Herausforderungen und Erlebnisse im täglichen Miteinander gemeinsam meistern.

Der Alltag mit Hund ist voller Überraschungen, für die man gerüstet sein muss

Um den nötigen Respekt eures Vierbeiners euch gegenüber aufzubauen, solltet ihr ihm klarmachen, dass ihr der Chef im Ring seid und gleichzeitig, wie bei seinen Vorfahren den Wölfen, ein Leitwolf die Meute anführt. Und dieses Leittier, dass seid ihr.

Stellt von Anfang an ein klares Regelwerk mit festen Grenzen auf, die mit der nötigen Konsequenz und Disziplin umgesetzt werden müssen. Dies verschafft dem Hund klare Strukturen und Leitplanken, an denen er sich orientieren kann. Das verleiht ihm Kalkulierbarkeit und Verlässlichkeit, nichts ist schlimmer wie ständige Veränderungen, denn diese führen zu Verunsicherungen im Verhalten. Ein Hund will und muss geführt werden. 

Schenkt ihm aber auch genug Aufmerksamkeit, warme Worte und körperliche Zuneigung. Auch dies benötigt euer Hund, für sein Seelenleben, zudem wirkt sich dies positiv auf seine Persönlichkeitsentwicklung und die Bindung Hund/Mensch aus. Hierdurch wird er Vertrauen zu euch aufbauen, Sicherheit erhalten und ihr werdet zu einem eingefleischten Team zusammenwachsen.

Sich Kümmern, sich mit dem Hund beschäftigen, intensiven Kontakt und Umgang haben, sind genau die Treiber auf dem Weg zu einer intakten, festen Partnerschaft. Damit auch der Grundstein zu einer Freundschaft, also auf dem Weg zum besten Freund des Menschen.

In diesem Zusammenhang macht es Sinn dem Hund zu verdeutlichen, dass ihr in jeglicher Situation für ihn da seid und ihm Lösungen an die Hand gebt, die für ihn einfach umzusetzen sind und ihn aus prekären Lagen herausmanövrieren.

Geht immer als Vorbild voran und behaltet den Überblick, wenn es zu einer brenzligen Situation kommt oder eine potentielle Gefahr auftaucht. Sprich führt euren Hund vorausschauend, beobachtet ihn und die Umwelt aufmerksam, um situativ auf euren Hund und/oder besondere Vorkommnisse einwirken zu können. Dafür ist es natürlich von großem Vorteil, ein umfassendes Wissen über die Kommunikationsmittel des Hundes sich anzueignen und die Hundesprache bzw. das Ausdrucksverhalten einschätzen und richtig deuten zu können.

Reagiert auch in solchen Situationen mit Ruhe und behaltet die Oberhand. Der Hund nimmt eure Gemütslage situativ wahr. Zeigt ihr Stärke, Kontrolle und Führungsqualität, so wird der Rüde oder die Hündin ebenfalls selbstbewusst und sicher die entsprechende Situation angehen, da er sich auf euer Verhalten verlassen kann. Ist dem nicht so und der Hund verspürt eure Unsicherheit, Stress und Nervosität, so wird er ggf. keine andere Möglichkeit sehen, als die Situation selber in die Hand zu nehmen und zu klären, was dann durchaus zu einer konfrontativen Auseinandersetzung führen kann.

Solltet ihr beispielsweise beim Spazierengehen sehen, dass ein anderer Hund euch entgegenkommt und euer Vierbeiner nervös ist, vielleicht etwas ängstlich reagiert, dann redet ruhig auf ihn ein, führt ihn aus der unangenehmen Lage heraus und gebt ihm so die Möglichkeit der Situation auszuweichen. Wechselt ggf. die Straßenseite oder nehmt eine Abzweigung. Somit habt ihr seine Signale aufgenommen und ihm aus seinem misslichen Stressmoment geholfen. Fühlt er sich hingegen alleine, da sein Hundeführer mit der Situation nicht klarkommt, so kann es entweder zu Fluchtverhalten oder zur offenen Konfliktsituation kommen, beides Verhaltensarten des Sozialverhalten von Hunden.

Der Hund wird sich aber auf alle Fälle solche Erfahrungen merken und sowohl positiv wie auch negativ abspeichern. Sein Mensch und Leitfigur hat entweder die Situation im Griff, für ihn gemeistert oder eben versagt. Je nachdem wird sich dies dann auch auf das Vertrauensverhältnis und die Herangehensweise für zukünftige Ereignisse auswirken.

Auch alle Aktivitäten und Beschäftigungen nehmen großen Einfluss auf das Verhältnis Hund/Mensch.

Je mehr ihr gemeinsam unternehmt und dabei der Hund voll auf seine Kosten kommt, desto ausgeglichener und zufriedener wird er sein. Natürlich wird die Beziehung dadurch weiter gestärkt und der Hund seinem Herrchen dankbar sein.

Ziel muss es sein, den Hund artgerecht und rassenspezifisch zu fordern, seine Bedürfnisse zu befriedigen und ihm Plattformen zu bieten, bei denen er seine Wesensmerkmale und körperlichen Eigenschaften voll einbringen kann, damit die Instinkte und Triebe angesprochen und gereizt werden. So wird der Vierbeiner sich optimal entfalten können und eine körperliche wie geistig/mentale Auslastung möglich sein.

Welche Beschäftigungsformen hier die richtigen sind, könnt ihr in unseren Rassenporträts detailliert nachlesen. Dies gilt sowohl für die verschiedenen Hundesportarten als auch mögliche Freizeitbeschäftigungen.

Habt ihr euch beispielsweise einen sportlichen und athletischen Hund, wie einen Dalmatiner oder Rhodesian Ridgeback angeschafft und möchtet mit ihm zum Hundesport, so bieten sich z.B. Agility, Rally Obedience oder Turnierhundesport an, um einerseits für ausreichende körperliche Anstrengung zu sorgen, gleichzeitig das Zusammenspiel Hund und Hundeführer zu fördern und ihm durch konkret abgerufene Handlungen auch geistige Aufgaben zu stellen. Damit wird der Hund rundum bestens im Team beschäftigt, was sich positiv auf das Verhältnis auswirkt.

Vielleicht wurde aber auch eine bestimmte Rasse wie ein Beagle, Teckel oder Weimaraner als Jagdhund ausgebildet und wird fortan regelmäßig bei den Jagdaktivitäten im Revier eingesetzt. Das Gespann Jäger/Jagdbegleithund zeichnet sich in aller Regel durch einen engen Teamspirit aus, was für die enge Zusammenarbeit bei den Jagdeinsätzen auch nötig ist. Die verschiedenen Aufgaben bei der Jagd fordern den Hunden viel ab, sowohl physisch wie psychisch, sei es bei der Verfolgung von Wild bei einer Treibjagd, der Nachsuche durch die kraftraubende Nasenarbeit an der Schweißspur oder einem etwaigen direkten Wildkontakt im Fuchsbau, bei dem der Hund psychisch unter enormen Stress steht und körperlich sein Ganzes geben muss. Neben der jagdlichen Verwendung kann der Hund im Alltag dann weitere Freizeitaktivitäten mit euch unternehmen, die ebenfalls an seinen Rassemerkmalen sich orientieren sollten. Verschiedene Suchspiele mit Futterdummy o.ä. um die Nasenarbeit zu fördern, Apportierarbeiten auf der Hundewiese oder das gezielte Legen und Abarbeiten einer Fährte, außerhalb der Jagdsaison, um den Hund dennoch jagdähnliche Situationen zu verschaffen.

Ferner gibt es auch Familien, die sich einen Hund als klassischen Familien-, Begleit- und Haushund halten, auch diese wollen ausreichend beschäftigt und gefordert werden. Es ist dabei nicht zwingend notwendig Hundesport zu unternehmen, aber dann solltet ihr ausreichend kreativ an die Aktivitäten herangehen und nicht nur die übliche Hunderunde oder den täglichen Spaziergang als ausreichende Auslastung ansehen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen körperlicher und geistiger Auslastung ist auch hier das Ziel, immer unter der Einbeziehung der jeweiligen Voraussetzungen, die die Rasse und der jeweilige Hund mitbringen.

Versucht hierbei auch immer mal wieder Abwechslungen einzubauen, damit auch neue Herausforderungen insbesondere die Kopfarbeit mit einbeziehen.

So können bisher unbekannte und abgelegene Orte angesteuert werden oder andere Wegstrecken als Erkundungstour bei einer ausgedehnten Wanderung neue Eindrücke und Umwelteinflüsse liefern. Warum nicht mal den kleinen Bachlauf im Wald, eine abgelegene Lichtung oder Grotte aufsuchen und für neue Reize sorgen.

Wichtig ist, dass ihr hierbei sachte vorgeht und den Hund nicht überfordert.

Damit erreicht ihr, dass euer Hund stets mit Spannung und Freude dem nächsten gemeinsamen Erlebnis entgegenfiebert und er gerne mit euch die verschiedensten Unternehmungen machen will.

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Ein Gespür für den Partner Hund entwickeln

Sich kennenlernen und die gegenseitigen Verhaltensweisen einschätzen. Diesen Wissensvorteil in Handlungen umsetzen.

Was man alles tun muss, damit das Verhältnis wächst und gedeiht

Saugt die Reaktionen des Hundes bei den unterschiedlichsten Alltagssituationen auf und lernt mit. Seid aufmerksam und schaut euch das Verhalten bei jeglichem Erlebnis an. Denn daraus könnt ihr eure Erfahrung sammeln und entsprechende Rückschlüsse ziehen. Damit entwickelt ihr Routine und einen Mechanismus, um etwaige Anpassungen im Umgang mit dem Hund vorzunehmen.

Wenn ihr euren Rüden oder Hündin in- und auswendig studiert habt, verfügt ihr über einen enormen Wissensvorteil. Kennt ihr sein Verhalten und wisst, wie er wann und wo reagiert, dann vermittelt ihr dem Hund die Sicherheit, Geborgenheit und das Vertrauen, das er dringend benötigt, da ihr immer die richtige Antwort parat habt.

Damit seid ihr für ihn in jeder Situation, ob angenehm und schön oder gefährlich, berechenbar. Denn ihr habt die nötige Routine aufgebaut, um situativ richtig zu reagieren. Der Hund fühlt sich gut behütet und ihr stärkt sein Selbstvertrauen. Hierdurch reduziert sich automatisch etwaiges ängstliches oder scheues Verhalten.

Und durch das regelmäßige Training und gemeinsame Arbeiten, bei dem ihr ihm klare Regeln formuliert und diese immer und immer wieder wiederholt, kennt er auch wiederum seine Grenzen.

Ihr Hundehalter seid das Vorbild für euren Hund. Reagiert ihr ängstlich und nervös, so überträgt sich dies auf den Vierbeiner, wie ihr gerne in unserem gesonderten Artikel "Der gestresste Hund" auf eindrückliche Weise nachlesen könnt und viele hilfreiche Tipps für die Praxis und den Alltag mit Hund bekommt. Seid ihr aber stark und löst die Gefahrensituation in seinem Sinne, so stärkt dies auch euren Hund.

Also arbeitet auch an euren persönlichen Verhaltensweisen. Zeigt die richtige sichere Körpersprache, Stimm- und Tonlage bei eurer Ansprache und führt den Hund mit dem Auftreten eines souveränen Hundeführers. Der Hundehalter und sein Mensch, ist das Leittier.

Genau dies beweisen die Alltagssituationen, die man als Hundebesitzer erlebt:

Beispielsweise bei der morgendlichen Joggingrunde. Ihr habt den Hund vorsichtshalber an einer ausreichend langen Leine festgemacht und lauft los.

Wenige Kilometer weiter, kommt ein Passant mit seinem freilaufenden Hund entgegen.

Der fremde Hund läuft direkt auf euren Bello zu und bedrängt ihn. Er lässt nicht mehr von Bello ab. Nun liegt es an euch als Leittier das beschriebene umzusetzen. Ihr müsst nach vorne gehen und Bello aus der misslichen Lage befreien. Geht energisch dazwischen. Setzt auch Notfalls das Knie dazu ein.

Auch die Körpersprache und die richtige Tonlage sind nun entscheidend. Weist den anderen Hund mit energisch zurecht, macht euch dabei groß und bestimmend.

Gebt eurem Vierbeiner nicht zu verstehen, dass hier Unsicherheit vorliegt, da ihr nicht ausreichend Erfahrung in derartigen Situationen habt. Im Gegenteil, ihr seid Herr der Lage.

Warum ihr genauso reagieren müsst, ist klar. Sollte sich hier beim Hund etwas Negatives einprägen, kann sich ansonsten schnell ein ungewolltes und unerwünschtes Verhalten ausbilden. So ist es durchaus denkbar, dass er dann zukünftig jeglichen Artgenossen anknurrt, aggressiv anbellt oder sogar ohne großes Vorspiel direkt die Auseinandersetzung sucht. Auch das Gegenteil ist möglich, dass er panikartig seinen Schwanz einzieht, sich duckt, nicht mehr weiterlaufen will oder gar die Flucht nach hinten antritt.

Die Bandbreite seiner Verhaltensmöglichkeiten in einer solchen Situation ist groß und hängt von vielen Faktoren ab. 

Wie kommt ihr nun aber an den Punkt, um zu wissen wie ihr euch in einer solchen Situation verhalten müsst, mit welchen Anzeichen und Signalen die Hunde euch nachfolgendes Verhalten früh anzeigen und auf welche Kommunikationssignale zu achten ist etc.?

Dies benötigt viel Erfahrung und Wissen sowie einen klaren Plan, wie man an diesen Punkt speziell als Hundeneuling kommt.

Sprich, Hundeanfänger sollten von Anfang an auf die Einbeziehung eines erfahrenen Hundetrainers zurückgreifen, um bereits beim Grundlagentraining die richtigen Weichen zu stellen. Schritt für Schritt werden dann alle notwendigen Lerninhalte vermittelt, die es für das Führen eines Hundes braucht. Jeder Trainingserfolg wird zudem einen wertvollen Beitrag beim Bindungsaufbau liefern und sich positiv auf die Entwicklung der Beziehung Hund/Halter auswirken.

Am Ende des Tages werdet ihr bemerken, wie sehr ihr durch das tägliche Miteinander weiter zusammenwachst und euch zu einem eingespielten Team mit der Zeit entwickelt.

Kurzum, das Band zwischen euch wird immer stärker, es entsteht eine innige Partnerschaft und Freundschaft, getragen von gegenseitigem Respekt, Treue, Vertrautheit und Verlässlichkeit. Der Hund ist euer bester Freund und ihr seid der beste Freund des Hundes.

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