Altdeutscher Schäferhund

Ursprünglicher langstockhaariger Schäferhundtyp aus Deutschland

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Zuletzt aktualisiert am: 13.3.2024

Bild von: Sabrina Hopstein
Hochgeladen am: 18.7.2023

Ein Altdeutscher Schaeferhund springt in den See.jpg

Das wichtigste in Kürze

  • Der langstockhaarige Deutsche Schäferhund
  • Aktiver, bewegungsfreudiger, wachsamer, vielseitig brauchbarer Rassehund mit vorzüglicher Nase
  • Groß, muskulös, kräftig, robust, widerstandsfähig, belastbar, wetterfest
  • Treu, zuverlässig, gutmütig, intelligent, lernbegabt, gehorsam, führig
  • Geeignet als Familien-, Sport-, Assistenz-, Rettungs-, Therapie-, Dienst-, Wach- und Schutzhund

Der Altdeutsche Schäferhund ist keine eigenständige Hunderasse, demnach auch nicht von Seiten der Fédération Cynologique Internationale (FCI), dem weltgrößten kynologischen Dachverband, als solche in ihrer Rassenomenklatur als solche aufgenommen und registriert.

Vielmehr geht der Altdeutsche Schäferhund auf den Deutschen Schäferhund als langhaarige Varietät hervor. Und wird demnach auch als Langhaariger Deutscher Schäferhund und auf Grund der stockhaarigen Beschaffenheit des längeren Haarkleids, Langstockhaariger Deutscher Schäferhund, genannt.

Die Wurzeln des Altdeutschen Schäferhundschlags liegen wie es der Rassename bereits verrät, in Deutschland. Zudem trägt die Varietät die Bezeichnung seiner genetischen Abstammung, nämlich die des Deutschen Schäferhundes, im Namen.

Im Hinblick auf das Zuchtgeschehen des Altdeutschen Schäferhundes züchten die Zuchtverantwortlichen nicht nach einem eigenen Rassestandard, sondern auf Grundlage des Standards des Deutschen Schäferhundes. Und so werden langstockhaarige mit langstockhaarigen Rassevertreter mittlerweile in diversen Zuchtverbänden gezielt verpaart. Sprich, die Vorfahren der Nachzuchten des Altdeutschen Schäferhundes waren allesamt langhaarige Verwandte, wohingegen ein langhaariger Rassevertreter des Deutschen Schäferhundes auch das Ergebnis einer Verpaarung zweier Stockhaar Deutschen Schäferhunde mit eben langem Haar sein kann.

Wie kam es nun zum Altdeutschen Schäferhund? Lange Zeit wurde die langhaarige Varietät im Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V. gezüchtet und die Nachzuchten dort im Zuchtbuch registriert. Bis ins Jahr 1991 der Verein beschlossen hat, Langstockhaarige Rassevertreter nicht mehr zur Zucht zuzulassen.

Damit die Linie des langhaarigen Vertreters weiterhin Bestand haben konnte, schlossen sich einige Liebhaber und Züchter in einem neuen Zuchtverein zusammen und widmeten sich fortan den Interessen des langstockhaarigen Schäferhundstyps. Damit waren die Zukunft und der Fortbestand des Schlags gesichert. Als Rassebezeichnung wählten die Verantwortlichen den bis dato gültigen Namen "Altdeutscher Schäferhund".

Seit dem Jahr 2010 wird im Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V. das Züchten der langstockhaarigen Schäferhundvariante wieder erlaubt.

Betrachtet man nun den Altdeutschen Schäferhund und Deutschen Schäferhund nebeneinander, so fällt sofort ein besonderes Unterscheidungsmerkmal ins Auge. Denn der Rücken des Altdeutschen Schäferhundes ist in seiner oberen Profillinie gerade gebaut, wohingegen beim Deutschen Schäferhund die Profillinie vom Hals zum Rutenansatz stark abfällt.

Was gibt es sonst zur Physis und Anatomie des Altdeutschen Schäferhundes zu sagen?

Der Altdeutsche Schäferhund ist von Haus aus großgewachsen, muskulös, kräftig und robust. Er überzeugt mit einer guten Vitalität, ist ein schneller, ausdauernder und geländegängiger Läufer, kann gut springen. Durch sein langes doppeltes Haarkleid ist der Altdeutsche Schäferhund zudem wetterfest und vor kleineren Verletzungen durch unterschiedliche Einflüsse geschützt.

Im Hinblick auf das Wesen und Temperament gilt der Altdeutsche Schäferhund als etwas ruhiger und ausgeglichener als sein voller Tatendrang steckendes Pendant des Deutschen Schäferhundes. Weiter wird dem Schäferhund altdeutschen Schlags bescheinigt, treu, zuverlässig, unbestechlich, gehorsam, scharfsinnig, wesensfest, führig, lernwillig und -begabt, intelligent, selbstbewusst, wachsam, nervenfest, mutig zu sein. Ferner ist er Zuhause in der Familie ein gutmütiger, freundlicher und kinderlieber Hundepartner.

Entsprechend eignet sich der Altdeutsche Schäferhund sowohl als wachsamer Alltagsbegleiter (Familien- und Begleithund), aber ebenso für eine Spezialverwendung. Und so vertrauen der Spürnase Polizei, Zoll und Militär durch die gute Abrichtbarkeit und besonderen Fähigkeiten der Rasse. Ferner trifft man den Altdeutschen Schäferhund in Rettungshundestaffeln, wo er nach seiner Ausbildung als Spür- und Rettungshund zum Einsatz kommt. Weiters verrichtet der Schäferhundtyp seinen Dienst am Menschen in Funktion des Assistenz- und Therapiehundes. Durch seine Wachsamkeit und natürlich verankerten Schutztrieb, wird der Altdeutsche Schäferhund wie der Deutsche Schäferhund im Personen- und Objektschutz als Wach- und Schutzhund geführt. Zu guter Letzt besticht der Schäferhund in zahlreichen Hundesportarten (z.B. Agility, Mantrailing, Mondioring, Obedience, Rally Obedience, Spürhundesport, VPG/Gebrauchshundesport, Zielobjektsuche) mit seinen Talenten und guten Trainierbarkeit, um die Disziplinen und Übungen mit großem Erfolg zu absolvieren - Der Altdeutsche Schäferhund ist ein Allrounder und Multitalent.

Der charakterstarke und selbstsichere Altdeutsche Schäferhund braucht eine liebe- und respektvolle, empathische und souveräne Erziehung und Führung eine charismatischen Halter-Persönlichkeit. Ausreichend geeignete Aktivitäten in Sachen Bewegung und Auslauf, sowie kognitive Aufgaben sind nötig, um dem arbeitswilligen und -eifrigen Schäferhund rund um gerecht zu werden.

Im Hinblick auf die erforderlichen Pflege benötigt der Altdeutsche Schäferhund durch das lange Stockhaar etwas mehr Zuwendung als seine kurzhaarige Verwandtschaft. Wobei er prinzipiell als anspruchslos gilt. Hin und wieder muss das Fell gebürstet werden, damit altes Haar und etwaiger Schmutz entfernt wird. Alles sonstigen Körperbereiche müssen regelmäßig auf Unversehrtheit überprüft und ebenfalls gepflegt werden.

Mehr Informationen werdet ihr zu gegebener Zeit hier finden.

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Nummer: -
Gruppe: Nicht anerkannte Rassen
Sektion: -
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung -
Patronat -
Verwendung -
Datum der Veröffentlichung -
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung -
Link zum FCI-Standard -
Lebenserwartung
Rüden
10 - 12 Jahre
Hündinnen
10 - 12 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
60 - 65 cm
Hündinnen
55 - 60 cm
Gewicht
Rüden
35 - 45 kg
Hündinnen
25 - 35 kg

Altdeutscher Schäferhund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Das Erbe von Jahrhunderten der Zucht und Auslese findet man im altdeutschen Schäferhund, einer Hunderasse, die Reinheit, Kraft und Hingabe verkörpert und die eine unvergleichliche Rolle in der Geschichte der Hunde spielt. Der altdeutsche Schäferhund ist eine der bekanntesten und vielseitigsten Hunderassen der Welt, ein treuer Begleiter und Beschützer von Familien, ein Hüter von Viehherden, ein unverzichtbarer Partner für Polizei und militärische Einsatzkräfte und ein treues Herz von Therapie- und Such- und Rettungsteams.

Wenn man sich einen altdeutschen Schäferhund anschaut, sieht man eine tiefgreifende und dennoch ruhige Intelligenz, die von einer unerschütterlichen Hingabe und Loyalität seiner Familie gegenüber durchzogen ist. Diese Hunde sind dafür bekannt, dass sie eine enge und lebenslange Bindung zu ihrem menschlichen Rudel eingehen, und ihre angeborene Intelligenz und Trainierbarkeit machen sie zu idealen Arbeiten für eine Vielzahl von Aufgaben.

Sozialisation des Altdeutschen Schäferhundes

Die Sozialisierung dieser Rasse ist ein kritischer Aspekt ihrer Aufzucht und Erziehung, der das Fundament für ihr zukünftiges Verhalten sowohl zu Menschen als auch zu anderen Tieren legt. Ein korrekt sozialisierter altdeutscher Schäferhund ist ein zuverlässiger und ausgeglichener Hund, der in einer Vielzahl von Situationen gut zurechtkommt. Sie sind tolerant gegenüber fremden Menschen und Tieren und verhalten sich sicher und selbstbewusst in neuen und unbekannten Umgebungen.
Grundkommandos

Grundkommandos wie "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Komm" sind von entscheidender Bedeutung für die Erziehung des altdeutschen Schäferhundes. Diese Befehle formen die Basis für alle weiteren Trainingseinheiten und fördern ein Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens zwischen Hund und Halter. Gehorsamstraining spielt auch eine wesentliche Rolle in der Erziehung der Rasse, da es hilft, ein hohes Maß an Disziplin und Kontrolle aufzubauen.

Ein Altdeutscher Schaeferhund in Nahaufnahme der direkt den Betrachter anschaut

Gehorsamstraining, Leinentraining, Spiel und Apportiertraining

Leinentraining ist besonders wichtig, da es den Hund daran gewöhnt, an der Leine geführt zu werden und sich in Umgebungen mit hoher Ablenkung zu verhalten. Spiel- und Apportiertraining sind wertvolle Werkzeuge zur Verstärkung des natürlichen Instinkts des Hundes zu jagen und seine körperliche Ausdauer zu verbessern.

Was sollten wir sonst noch zum Altdeutschen Schäferhund als Rasse wissen?

Wenn man Eigentümer eines altdeutschen Schäferhundes ist, ist es von entscheidender Bedeutung, ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Verhaltensmuster der Rasse zu haben. Sie sind aktive und intellektuell anspruchsvolle Hunde, die regelmäßige körperliche und geistige Anregungen benötigen, um gesund und ausgeglichen zu bleiben.

Für die Erziehung dieser Rasse gilt es, vier wesentliche Aspekte zu beachten: Erstens, die Bedeutung der frühen und kontinuierlichen Sozialisierung kann nicht genug betont werden. Zweitens, eine konsistente und klare Kommunikation ist entscheidend für eine effektive Ausbildung. Drittens, regelmäßige Bewegung und geistige Anregung sind unerlässlich für das Wohlbefinden des Hundes. Viertens, die Pflege einer tiefen und liebevollen Bindung zwischen Hund und Halter ist der Schlüssel zu einer harmonischen Beziehung.

Der ideale Besitzer eines altdeutschen Schäferhundes ist jemand, der bereit ist, Zeit und Mühe in die Ausbildung und Fürsorge des Hundes zu investieren. Die besten Voraussetzungen für einen Halter sind Geduld, Konsequenz und die Bereitschaft, dem Hund liebevolle Führung zu bieten. Der Idealfall sieht so aus, dass Hund und Halter eine tiefe und gegenseitige Bindung und Verständnis zueinander haben, und dass der Hund als vollwertiges Familienmitglied angesehen und behandelt wird.

Ein Altdeutscher Schaeferhund läuft im Galopp am Strand in hohem Tempo

Zusammenfassung

Die Zusammenfassung dieser Informationen ist, dass der altdeutsche Schäferhund ein treuer, intelligenter und vielseitiger Hund ist, der mit Liebe, Geduld und Konsequenz erzogen werden muss. Sie sind eine Bereicherung für jede Familie, die bereit ist, ihnen die notwendige Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken. Diese Rasse verlangt viel von ihrem Halter, gibt aber im Austausch eine grenzenlose Hingabe und Loyalität zurück. Wie alle Hunde sind sie ein Spiegel ihrer Menschen, und wer bereit und fähig ist, ihnen die Liebe und Fürsorge zu geben, die sie verdienen, wird einen treuen und liebevollen Begleiter fürs Leben finden.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor

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