Weißer Schweizer Schäferhund

Adretter und intelligenter Partner aus der Schweiz

Von:
Zuletzt aktualisiert am: 12.3.2024

Weisser Schweizer Schaeferhund.png

Das Wichtigste in Kürze

  • Strahlend weißes Pendant des Deutschen Schäferhundes aus der Schweiz
  • "Lobo White Burch" ist der europäische Urvater der Weißen Schäferhunde
  • Bewegungsfreudiger, lebhafter, führiger, freundlicher, bindungsbereiter Rassehund
  • Arbeits- und Gebrauchshund, Sporthund und treuer Familien- und Begleithund
  • Idealerweise von hundeerfahrenen Besitzern gehalten

Der Weiße Schweizer Schäferhund fällt sofort mit seinem äußeren Erscheinungsbild ins Auge, dass von seinem strahlend weißen Haarkleid dominiert wird.

Diese besondere Fellfarbe für einen Schäferhund war zunächst aus Sicht vieler Zuchtverantwortlichen ein Manko, wodurch der Weiße Schweizer Schäferhund ins Abseits geriet und der weiße Fellschlag als Fehlfarbe eingestuft wurde. Es gab aber nach wie vor etliche Anhänger des Weißen Schäferhundes, was sich perspektivisch betrachtet als die große Chance herausstellte, denn sie sorgten durch ihren leidenschaftlichen Einsatz dafür, dass nunmehr seit dem Jahr 2011 die Rasse von Seiten der Fédération Cynologique Internationale (FCI), dem weltweit größten kynologischen Dachverband, offiziell anerkannt wurde.

Warum so viele Hundefreunde von dem Weißen Schäferhund aus der Schweiz so angetan sind, wird schnell beim Betrachten seiner Qualitäten ersichtlich. Denn sowohl seine körperlichen Eigenschaften und damit verbundene Leistungsfähigkeit in zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten, wie auch das herausragende Wesen, überzeugen vollauf:

Der Weiße Schweizer Schäferhund ist ein kräftiger, muskulöser, widerstandsfähiger und belastbarer Zeitgenosse, der lebhaft, bewegungsfreudig, arbeitswillig und aktiv ist, sich mit entsprechender Erfahrung und Wissen leicht erziehen und führen lässt. Er bringt ferner eine ausgeprägte Bindungsbereitschaft mit, ist seinen Bezugsmenschen gegenüber folglich anhänglich, loyal und treu. Zudem eignet er sich hervorragend durch seine soziale Kompetenz und Verträglichkeit zum Eingliedern in einen Familienrudel mit Kindern. Die Rasse besticht mit ihrer Wesensfestigkeit und dem ausgeglichenen Temperament.

Was den Weißen Schweizer Schäferhund noch so alles auszeichnet, wie die relevanten Themen rund um Entstehungsgeschichte, Rassemerkmale, Erziehung, Beschäftigung, Pflege, Ernährung, Gesundheit, Haltebedingungen etc. aussehen, könnt ihr nun in unserer umfassenden Rassebeschreibung nachlesen. Lasst auch ihr euch von diesem tollen Rassehund begeistern, viel Spaß!

Nummer: 347
Gruppe: 1. Hütehunde und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunde)
Sektion: 1. Schäferhunde
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Nein
Ursprung
Schweiz
Patronat -
Verwendung

Familien- und Begleithund

Datum der Veröffentlichung 4. Juli 2011
Datum der vorläufigen Bestätigung -
Datum der finalen Bestätigung 4. Juli 2011
Link zum FCI-Standard FCI - Weißer Schweizer Schäferhund
01

Weißer Schweizer Schäferhund: Geschichte

Wie sieht die Entstehungsgeschichte, ursprüngliche Verwendung und historische Verbreitung aus?

Wie entstand unser Rassenname?

Um die letztliche Entstehung des Rassenamens des "Weißen Schweizer Schäferhundes" zu erklären, müssen wir ein wenig ausholen.

Lange Zeit war der weiße Schäferhund ein Farbschlag des Deutschen Schäferhundes. Demnach wurde der Rassestandard auch vom "Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) e.V. aufgestellt und gepflegt. Sprich, der weiße Schäferhund war eine Varietät des Deutschen Schäferhundes und dieser Fakt hatte lange Bestand. Dies änderte sich aber im Jahre 1933, da der Weiße Schäferhund zu diesem Zeitpunkt aus dem Rassestandard des Deutschen Schäferhundes ersatzlos gestrichen wurde. Zu dieser Zeit wurden dem weißen Schlag jegliche Erbkrankheiten und Gendefekte zugewiesen und man wollte sich durch die Trennung diesem Vorurteil entledigen.

Während der beiden Weltkriege kam in Deutschland die Zucht des weißen Schlags fast zum Erliegen. In den Vereinigten Staaten von Amerika und in Kanada, gab es allerdings eine große Anhängerschaft des weißen Deutschen Schäferhundes, der dort weiterhin unter der Rassebezeichnung "German White Shepherd" gezüchtet und bis heute als Farbvariante beim "German Shepherd" geführt und registriert wird.

Erst viel später in den 1970er Jahren, wurde in der Schweiz die gezielte Zucht des Weißen Schäferhundes in Europa gezielt fortgeführt. Durch einen offiziellen Antrag bei der FCI durch die Schweizerische Kynologische Gesellschaft (SKG), wurde die Hunderasse mit dem Namen "Berger Blanc Suisse" (Weißer Schweizer Schäferhund) endgültig im Jahr 2011 als eigenständiger Rassehund anerkannt. 

Sprich, der heute aktuelle Rassename geht also auf die Bemühungen der eidgenössischen Züchter zurück, die die Reinzucht des weißen Schäferhundes durch den Import einiger Rassevertreter aus den USA und Kanada wieder haben aufleben lassen. Damit ist sind die europäischen Wurzeln der heute eigenständigen Rasse mit dem Namenszug "Schweiz" fest im Rassenamen verankert. Ferner wollte man natürlich nicht auf den weißen Farbschlag verzichten und auch die Schäferhundezugehörigkeit nicht unberücksichtigt lassen.

Somit trägt diese imposante Schäferhund-Rasse ihren Rassenamen "Weißer Schweizer Schäferhund" - und das völlig zu Recht.

Welches Problem sollten wir lösen?

Unsere Besitzer waren Wanderhirten. Sie hüteten und trieben ihre Herde von Ort zu Ort. Die Herde bestand aus zahlreichen Tieren, die sicher und ohne Verlust getrieben werden mussten.

Diese Tätigkeiten rund um das Hüten, Treiben und Beaufsichtigen von Vieh war äußerst anspruchsvoll und zudem verantwortungsreich, schließlich handelte es sich um die Existenz der Hirten. Die Aufgaben waren für eine Person alleine nicht zu schaffen, sprich die Hirten benötigten für die tagtägliche Bewältigung ihres Jobs tatkräftige und zuverlässige Gehilfen.

Entweder hätte mehrere Menschen sich die Aufgabenfelder aufteilen müssen, was für den einzelnen Hirten finanziell nicht zu stemmen gewesen wäre. Die günstigere und zugleich effektivere Variante, stellten strebsame und ausdauernde tierische Helfer dar. Und häufig waren dies Hunde - so auch im Falle von uns Weißen Schweizer Schäferhunden, zu dieser Zeit noch ein Farbschlag des Deutschen Schäferhunds.

Denn Hunde vermochten mit ihren Anlagen, Fähigkeiten, Talenten und Qualitäten ein Vielfaches eines Menschen umzusetzen. Zudem waren sie genügsam, denn solange ihre Hauptbedürfnisse befriedigt wurden, waren sie an der Seite ihrer Menschen zufrieden. Und ein Maul satt zu bekommen, war deutlich einfacher, als eine Handvoll Menschen, die die Arbeit alternativ hätten erledigen können.

Wir Schäferhunde waren also die Lösung des ursprünglichen Problems der vielbeschäftigten Hirten, um ihre Herde von A nach B zu verbringen und ihren Tieren durch unsere Anwesenheit Schutz zu bieten.

Wie wurden wir eingesetzt?

Ursprünglich dienten wir Weiße Schweizer Schäferhunde als Herdengebrauchshunde -  wir waren also klassische Arbeits- und Gebrauchshunde.

Unsere Tätigkeit bestand aus dem Hüten der Schafe, dem Bewachung und Beschützen der Herde, sowie für das Treiben der Schafe von A nach B, von Weidefläche zu Weidefläche und von Quartier zu Quartier zu sorgen.

Dabei mussten die Tiere beim Verbringen des Viehs zusammengehalten und wenn nötig, einzelnen Tiere zur Gruppe zurückgeholt werden. Dies erforderte ein aufmerksames Auge, viel Laufarbeit und zügiges Reagieren auf situativ unerwünschte Ausbrüche einzelner Herdentiere. Denn einen Verlust konnten sich unsere Hirten nicht leisten, da das Vieh ihre Haupteinnahmequelle und gleichzeitig ihr wertvollster Besitz war.

Da das Vieh nicht nur im Auge unserer Besitzer einen hohen Stellenwert auf Grund dessen Existenzsicherung darstellte, sondern Raubtiere und menschliche Tierdiebe ihr Unwesen zu dieser Zeit trieben, wurden arbeitsintelligente, arbeitseifrige, wachsame, wehrhafte und verteidigungsbereite Hunde benötigt, die selbständig, ausdauernd und zuverlässig arbeiteten. Es wurden also belastbare und leistungsfähige Hunde gesucht, die sich gut ausbilden, anleiten und führen ließen. Da die Hunde stets an der Seite ihrer Herde verweilten, mussten sie zudem wetterfest sein, um allen klimatischen und widrigen Bedingungen gewappnet zu sein.

Wo stammen wir her?

Ursprünglich kommen wir Weißen Schäferhunde aus Deutschland, wo wir bis ins Jahr 1933 im Rassestandard des Deutschen Schäferhundes, als Farbvarietät Weiß geführt wurden. Dies änderte sich aber schlagartig, denn wir wurden aus dem Standard gestrichen, da man alle negativen Eigenschaften, die der Rasse an sich nachgesagt wurden, uns weißem Farbschlag zurechnete. In Folge dessen sortierten uns die Verantwortlichen kurzerhand aus und man trennte sich von uns weißen Schäferhunden.

Damit ging der Weg von Europa in die USA und nach Kanada, wo die Zucht sich weiterentwickelte, ehe wir in den Mitte 60er-Jahren durch den Import einiger Weißer Schäferhunde, den Weg zurück nach Europa fanden. Und zwar gelangten wir mit Frau Agathe Burch in die Schweiz, denn sie importierte ihren 1966 geborenen WSS-Rüden "Lobo" aus den USA mit offizieller Abstammungsurkunde des American Kennel Clubs (AKC).

Die Schweizer Züchter entwickelten den Weißen Schäferhund weiter und auf ihren Antrag hin wurde 2003 vorläufig und 2011 endgültig, der Weiße Schweizer Schäferhund von der FCI als eigenständiger Rassehund anerkannt.

Alte Hirten- und Schäferhunde sind die Vorfahren des Weißen Schweizer Schäferhundes.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Schaut man sich den Deutschen Schäferhund und seinen verwandten, den Weißen Schweizer Schäferhund an, so ist der Wolf als Urvater nicht zu verleugnen. Die Ähnlichkeit ist zu Teilen verblüffend. Und trotz dieser äußeren und wesensseitigen Nähe, war der Wolf einer der Widersacher, wenn es beim Arbeitseinsatz der Hüte- und Hirtenhunde u.a. darum ging, ihre Herdentiere gegen die Beutezüge der regionalen Raubtiere zu schützen.

In der kynologischen Literatur und individuellen Rassegeschichte kann man nachlesen, dass die urtümlichen Hirten- und Schäferhunde die Farbe Weiß haben sollten, damit die Hunde in freier Natur in den dunklen Abendstunden und der Nacht sich besser von den potentiellen Gefahren des Wolfes abhoben. So konnten die Hirten die Wölfe bei einem etwaigen Wolfsangriff gegen die Schafsherde, besser von ihren eigenen Hunden unterscheiden. 

Ähnlich gelagert sind Schriften, wonach der Schäferhund die Fellfarbe Weiß aufweisen sollte, damit sich die eigenen Schafe besser an das artfremde Tier, dass zur Beaufsichtigung, zum Schutz und für das Treiben der Schafe eingesetzt wurde, gewöhnen konnten.

Somit gelten die alten Hirten- und Schäferhunde als Vorläufer des heutigen Deutschen Schäferhundes und demnach auch des Weißen Schweizer Schäferhundes, da dieser bekanntlich lange Zeit als Farbschlag des erstgenannten in dessen damaligem Rassestandard geführt wurde.

In den Jahren 1882 und 1887 ist dann schließlich der Urvater des Weißen Schweizer Schäferhunde, der weiße Rüde "Greif", auf Hundeshows und Hundeausstellungen in Hannover aufgetreten. Des Weiteren ist die Hündin "Greifa" in Hamburg ausgestellt worden, sowie der Weiße Schäferhund "Greif II" in Kassel. Alle drei Hunde gehörten dem Baron von Knigge. 

Baron von Knigge wiederum kaufte den Rüden "Greif", von dem bekannten Schäferhund-Züchter Friedrich Sparwasser aus Frankfurt am Main. Der Rüde Greif wurde mit der weißen Schäferhündin "Lotte" gepaart. Hieraus entstammte schließlich die Hündin "Lene", die durch den gezielten Deckakt mit "Kastor" für die Nachzucht des bekannten Rüden "Horand von Grafrath" sorgte, der im Zuchtbuch des Vereins für Deutsche Schäferhunde der erste eingetragene Hund mit der Nr. SZ1 war. "Horand" wird heute als der Stammvater des Deutschen Schäferhundes angesehen.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Von Deutschland aus ging der Weg der Weißen Schäferhunde, die 1933 aus dem Rassestandard des Deutschen Schäferhundes in dem Farbschlag Weiß gestrichen wurden, nach Amerika und Kanada. In Europa schrumpfte durch das Zuchtverbot die Population des Weißen Schäferhundes deutlich zusammen.

In den USA und Kanada schätzte man die weißen Hunde sehr und eine Handvoll Hunde, die auf den Kontinent importiert wurden, bildeten die Grundlage für die gezielte "amerikanische" Zucht. Die Beliebtheit stieg stark an und die Nachfrage nach dem Weißen Schäferhund explodierte. Konsequenterweise wurde die Rasse vom American Kennel Club (AKC) und dem Canadian Kennel Club (CKC) aufgenommen, aber nicht als eigenständige Rasse, sondern geführt als White German Shepherd, sprich Weißer Deutscher Schäferhund. Doch auch in den USA entwickelte sich mit den Jahren die Angelegenheit für den Weißen Schäferhund unbefriedigend und führte mit der Zeit zum Ausschluss und der Streichung des White German Shepherd aus dem Rassestandard durch den German Shepherd Dog Club of America. Daraufhin nahm der American Kennel Club keine Nachzuchten im Zuchtbuch mehr auf. In Kanada ging das Zuchtgeschehen unverändert weiter.

Erst in den 1960er und 1970er Jahren ging es auch wieder in Europa mit der Zucht des Weißen Schäferhundes weiter vorwärts. In die Schweiz wurde eine Rüde importiert, der bis heute als Stammvater der Schweizer Zuchtaktivitäten gilt. Sein Name war "Lobo". Er wurde 1966 geboren und von seiner Besitzerin Agathe Burch in die Schweiz aus den USA eingeführt. Später kaufte sie noch eine Hündin in England zu, ihr Name war "Lilac" - mit beiden Hunden begann die leidenschaftliche Schäferhund-Anhängerin zu züchten. Weitere Importe aus Kanada und den USA bildeten dann den Grundstock für die weitere Nachzucht des modernen Weißen Schweizer Schäferhundes.

Frau Burch kann definitiv aus heutiger Sicht als maßgebliche Förderin der Rasse für die erneute Zucht in Europa gelten. Denn sie legte mit ihren Nachzuchten den Grundstein, auch wenn lange Zeit der Weiße Schweizer Schäferhund stiefmütterlich von den offiziellen Zuchtvereinen/-verbänden behandelt wurde - denn man versagte lange Zeit die Aufnahme der Würfe im Zuchtbuch, da der weiße Farbschlag bekanntlich aus dem Standard des Deutschen Schäferhundes gestrichen war. Als einzige Lösung wurde den Nachzuchten im Anhangregister des Stammbuches vermerkt.

Nachdem Frau Burch wieder in die Vereinigten Staaten von Amerika endgültig zurückkehrte, wurde es um die Zucht des Weißen Schweizer Schäferhundes still. Es wurden zwar weiterhin weiße Schäferhunde gezüchtet, aber von einer breit angelegten und organisierten Zucht konnte keine Rede sein. Erst Anfang der 1980er-Jahre bekam die Rasse durch die Zuchttätigkeiten des Züchterpaars Epprecht in der Schweiz, neuen Schub. Jürg Epprecht war es dann auch durch seine Initiative zu verdanken, dass die Gesellschaft Weiße Schäferhunde Schweiz im Jahr 1989 gegründet wurde. Im Jahr 1991 erfolgte schließlich die Aufnahme dieses Clubs in der Schweizer Kynologischen Gesellschaft (SKG) als eigenständiger Rassezuchtverein. Deren Mitglieder sorgten für den ersten eigenen Rassestandard, der schließlich von der SKG genehmigt wurde. Durch diese Schritte erhielt die Zucht des Weißen Schweizer Schäferhundes mehr System und offizielle wie öffentliche Anerkennung - dies waren wegweisende Schritte auf dem Weg zur späteren Anerkennung des weißen Schäferhundes als eigenständige Rasse.

In Europa stieg die Beliebtheit, Nachfrage und Population des Weißen Schäferhundes ab den 1990er Jahren wieder stetig an. In Deutschland, Niederlande, Frankreich, Schweden und Österreich legte die Anzahl an Hunden am deutlichsten zu. Dort gab es eine große Anhängerschar für den weißen Schäfer.

Es dauerte aber schließlich bis ins Jahr 2011, bis auf Antrag der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG), die FCI die Rasse des Weißen Schäferhundes, unter dem Rassenamen "Weißer Schweizer Schäferhund", anerkannte.

02

Aktuelles zum Weißen Schweizer Schäferhund

Wie beliebt ist der Weiße Schweizer Schäferhund und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Unsere Schäferhund-Verwandtschaft hat bei deutschen Hundehaltern, einen sehr hohen Stellenwert. Seit Jahrzehnten nimmt der Deutsche Schäferhund Platz 1 in der Beliebtheitsskala ein. Auf dem 2. Platz liegt der Belgische Schäferhund mit seinen 4 verschiedenen Varietäten. Beide sind unwahrscheinlich vielseitig talentiert und verwendbar, wodurch nicht nur private Schäferhund-Halter von den Rassen begeistert sind, sondern öffentliche und private Institutionen auf die tierische Mithilfe als leistungsfähige Arbeitshunde auf die Schäferhunde zurückgreifen.

Aber auch wir Weiße Schäferhunde haben eine beachtliche Anhängerschar. Nimmt man die alljährlich erscheinende Welpenstatistik des Verbands für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) als Gradmesser, so rangieren wir konstant unter den Top 50 der populärsten Hunderassen. Aktuell wurden von den kontrollierten und verbandszugehörigen Züchtern, 539 weißfarbene Schäferhund-Welpen gemeldet und im Zuchtbuch registriert. Damit steht fest, dass der Weiße Schweizer Schäferhund über viele Jahre in zahlreiche deutsche Hundehaushalte vermittelt wird. Der Eidgenosse unseres Schäferhundes hat seinen Platz also in Deutschland unter den Hundeliebhabern sicher.

Aber auch im Ausland, sei es in seinem Heimatland Schweiz, Österreich bis hin über den großen Teich nach Amerika sowie ans andere Ende der Welt nach Australien, hat der Weiße Schweizer Schäferhund viele treue Fans und gewinnt immer wieder die Herzen neuer Hundehalter dazu. Dies verdankt er seiner hervorragenden Erzieh- und Abrichtbarkeit, sei es im Rahmen einer Haltung als treuer, wachsamer und äußerst sportlich aktivem Familienhund bis hin zu Spezialausbildungen im Rettungs- oder Diensthundewesen. 

Vielleicht noch ein Hinweis zum Weißen Schweizer Schäferhund im Hoinblick auf die Registrierung der Rasse in den USA: Dort wird der Rassehund beim American Kennel Club (AKC) nicht als eigenständige Rasse geführt, sondern beim "German Shepherd" (Deutscher Schäferhund) als Farbschlag mit dem Registrierungscode 199 registriert. Damit beinhalten also die jeweiligen Welpenzahlen des "German Shepherd" einen gewissen Anteil an weißen Schäferhunden, die dem Weißen Schweizer Schäferhund zuzurechnen sind. In den USA liegt der "German Shepherd" im Popularity Ranking des AKC auf Platz 2.

Verwendung heute

Wie wir bereits angedeutet haben, sind wir Weiße Schweizer Schäferhunde unwahrscheinlich vielseitig begabt und demnach in diversen Funktionen und Bereichen Zuhause. Sprich, wir sind mit hervorragenden natürlichen Fähigkeiten gesegnet und auf Grund unserer außerordentlich guten Abrichtbarkeit in der Lage, mit entsprechendem Training uns nahezu alle denkbaren Fertigkeiten anzueignen. Hier stehen wir unserer Schäferhund-Verwandtschaft in nichts nach, wodurch wir an den unterschiedlichsten Stellen auftauchen und uns übertragene Aufgaben, sicher und zuverlässig übernehmen.

Jetzt seid ihr sicherlich gespannt und wollt mehr erfahren, wie wir mit unseren angeborenen und erworbenen Qualitäten eingesetzt werden:

Hier wäre zunächst einmal die klassische Anschaffung und Haltung als treuer Weggefährten von Familien, Paaren und Singles. Hier werden wir als führige, bindungsbereite und sozialkompetente Begleit- und Familienhunde gehalten.

Durch unseren natürlichen Schutztrieb und hohe Wachsamkeit, halten wir als verteidigungsbereite Wachhunde, Haus und Hof, Eigentum und unsere Familie im Auge, damit sie stets sicher sind.

Da wir ausgesprochen sportlich, arbeitswillig und gut abzurichten sind, trifft man im Rahmen der privaten Haltung, vielfach auf uns Weiße Schweizer Schäferhund auf dem Hundeplatz. Hier gehen wir dann trainings- und wettkampfseitig den diversen Hundesportarten nach - und das mit hohen Erfolgsraten.

Ferner trifft man auf den Weißen Schäferhund aufgehübscht und zurechtgemacht, bei Hundeausstellungen. Dort werden wir dann mit Artgenossen im Ausstellungsring präsentiert, gerichtet und bewertet.

Ursprünglich kommen wir aus dem Hütehundebereich, wo wir für das Hüten, Treiben und Bewachen von Vieh und Nutztieren eingesetzt wurden. Dieser Tätigkeit gehen wir heute praktisch gar nicht mehr nach.

Dafür sind wir auf Grund unserer Anlagen und besonderen Ausbildungsfähigkeit aber in der Lage, in vielen anderen Bereichen als gebrauchstaugliche Arbeitshunde zu glänzen.

So qualifizieren wir wesensfeste Rasse uns für eine Spezialausbildung als Wach- und Schutzhund für den Einsatz im privatwirtschaftlichen Bereich, um verschiedene Firmengebäude und -gelände zu bewachen und vor ungebetenen Gästen zu beschützen. Ausreichende Schärfe und territoriales Verhalten bringen wir mit, wobei wir nicht unangemessen aggressiv sind.

Gleiches gilt für das Abrichten und führen als Diensthund bei Polizei, Zoll, Militär, Strafvollzug etc. Die Aufgabenfelder gehen je nach Ausbildung vom Schutzhund, über den Drogen-, Sprengstoff-, Brandmittel-, Leichen-, Tabak-, Datenträger- und Geldmittelspürhund, hin zum Mantrailer für die Personensuche.

Mit unseren scharfen Sinnen werden wir zudem im Rettungshundewesen als Rettungshunde zur Suche von vermissten Menschen erfolgreich eingesetzt. Dies kann in Erdbebengebieten nach dem Einsturz von Gebäuden, in Waldgebieten bis zu Lawinenabgängen sein - wir finden mit unserem hervorragenden Orientierungssinn und der außerordentlichen Nase die hilfsbedürftigen Personen, um sie möglichst lebend zu bergen. 

Apropos hilfsbedürftige Personen: Auch für das Abrichten und den aktiven Einsatz als Therapie- und Assistenzhunde, ist ein weiteres Steckenpferd von uns weißen Schäferhunden. Hier unterstützen wir einerseits im Rahmen von Therapieplänen, Menschen an der Seite unsere therapeutischen Hundeführers in Pflegeheimen, Behinderteneinrichtungen bis hin zur Verwendung als Besuchshunde im Rahmen des tiergestützten Unterrichts in Schulen. Weiters sind zahlreiche behinderte und erkrankte Menschen zur Bewältigung ihres Alltags auf die tatkräftige Mithilfe von Hunden angewiesen. Auch hier sind wir treuen Begleiter wahre Allrounder, sei es als Blindenführhunde, LPF-Assistenz- oder Mobilitätsassistenzhunde. Kurz, das Assistenzhundewesen ist eine weitere Domäne von uns Weißen Schweizer Sennenhunden.

03

Wie ist es um die Physis des Weißen Schweizer Schäferhundes bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Weiße Schweizer Schäferhund mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
10 - 14 Jahre
Hündinnen
10 - 14 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
58 - 66 cm
Hündinnen
53 - 61 cm
Gewicht
Rüden
30 - 40 kg
Hündinnen
25 - 35 kg

Schläge und Varietäten

Der Weiße Schweizer Schäferhund ist von der Fellbeschaffenheit in zwei verschiedenen Schlägen anzutreffen.

So gibt es vom Haarkleid eine Variante mit mittellangem und eine Ausführung mit langem Haar.

Nachfolgend wollen wir euch einen kurzen Überblick über beide Haarschläge liefern:

Weißer Schweizer Schäferhund mit mittellangem Haar

Wir Schäferhunde in dieser Fellvarietät, verfügen über das ursprünglichste Haar von Hunden, dass ebenso das Fell der Wölfe ziert - das sogenannte Stockhaar.

Das Stockhaar liegt dabei eng und glatt an unserem Körper an. Eine leicht wellige Form des Haars, ist laut dem Rassestandard ebenfalls erlaubt.

Das mittellange Haar ist schön dicht. Die Fellhärte ist eher mittel, darf aber auch hart sein.

Damit wir die kalten Jahreszeiten gut überstehen, besteht das Haarkleid aus dem beschriebenen Deckhaar und einer wärmenden und reichlich bestückten Unterwolle. Die Unterwolle wird dabei von dem steiferen und geraden Deckhaar überdeckt. Dieses wird im Standard als "Grannen" bezeichnet. 

Etwas kürzer tragen wir bei der mittellangen Haarausführung die Haare im Bereich unseres Fangs, Gesichts, Ohren und den Vorderseiten unserer Läufe. Wohingegen an der Rückseite der Beine die Haare eine längere Struktur vorsehen. Selbiges betrifft die Behaarung im Nackenbereich.

Weißer Schweizer Schäferhund mit langem Haar

Einige Parallelen sind bei uns Schweizer Schäferhunden in der Langhaarvariante zu den Hunden des mittellangen Haarschlags zu finden.

Unser Schlag zeichnet sich, wie bei unseren Brüdern und Schwestern mit dem mittellangen Haarkleid, durch dichtes, glattes und eng anliegendes Stockhaar aus. Die Deckhaar ist dabei mit langem Haar ausgestattet. Der Standard erlaubt auch leicht welliges Haar.

Die Haare sind von ihrer Haptik eher mittelhart, dürfen allerdings auch hart von ihrer Struktur sein.

Die dichte und reichlich vorhandene Unterwolle, schützt uns hervorragend vor widrigen Wetterverhältnissen. 

Die Unterwolle wird von den steifen und starken Grannen des Deckhaars überragt.

Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite unserer Läufe sind mit kürzerem Haar bestückt. Hingegen sind die Rückseiten unserer Beine mit langem Haar versehen.

Anders als bei dem Schlag des mittellangen Haars, ist bei uns langhaarigen Hunden, der Hals mit einer schönen und ausgeprägten Mähne bewachsen. Diese wird durch das lange Haar im Halsbereich erzeugt. Alleine auf Grund dieses besonderen Merkmals, unterscheidet sich das Erscheinungsbild unserer langhaarigen zu den mittellanghaarigen Rassevertretern.

Die Rute ist bei unserem langhaarigen Schlag buschig.

Allgemeines Erscheinungsbild

In diesem Kapitel nehmen wir uns dem äußeren Erscheinungsbild des Weißen Schweizer Schäferhundes an, wollen die allgemeine Wirkweise dieses schönen und ebenso eindrucksvollen Rassehundes auf dessen Betrachter beschreiben, sowie auf dessen individuelle Körperbauweise und folglich körperlichen Anlagen detailliert eingehen.

Der Schweizer Schäferhund versprüht eine elegante und edle Aura. Denn das weiße und glanzvolle Fell dominiert im Zusammenspiel mit dem muskulösen und kräftigen Körperbau, sowie der ansehnlichen Größe. Es handelt sich beim Weißen Schweizer Schäferhund um eine Hunderasse, die einen außerst attraktiven Eindruck hinterlässt, bei der der Betrachter aber ebenso die herausragende Leistungsfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit, durch die hohe qualitative Körperlichkeit und Konstitution, verspürt. Kurzum, der Berger Blanc Suisse steht für Ästhetik und Leistung.

Es ist auf Grund des beschriebenen Äußeren nicht verwunderlich, dass der WSS sofort auffällt und nahezu jeden Hundefreund mit seinem Aussehen einnimmt.

Die Gute körperliche Verfassung verdankt die Rasse u.a. ihrem hohen Anteil an hochqualitativer Muskulatur und dem vorzüglichen mittelschweren Knochbau bester Substanz. Stabilität und Stärke sind wahrhaft vorhanden.

Das Körpergebäude ist von seiner Formgebung gestreckt und wirkt leicht rechteckig. Der Rassestandard gibt hier Größenmaß von 12:10 beim Verhältnis Rumpflänge zu Widerristhöhe vor.

Insgesamt wirken die Körperumrisse sehr harmonisch und entsprechend bescheinigt man der Rasse perfekt aufeinander abgestimmte Körperproportionen. Der Weiße Schweizer Schäferhund ist mehr als gelungen.

Bevor wir auf die einzelnen Körperbereiche eingehen, wollen wir uns noch das charakteristische Gangwerk beim WSS anschauen, da es den Auftritt eines jeden einzelnen Hundes so prägt. Beim Weißen Schweizer Schäferhund wird die gesamte Erscheinung durch den rhythmischen Bewegungsablauf unterstützt. Dieser ist gleichmäßig munter und rapide, zudem ausdauernd. Insgesamt ist der Gang beeindruckend schubvoll, wobei der Vortritt weit ausgreift und damit viel Raum einnimmt. Erhöhen wir die Geschwindigkeit und schalten um in den Trab, so sind wir vollkommen leichtfüßig und mit raumgreifender Dynamik unterwegs.

Kommen wir nun zu den einzelnen Körperteilen:

Der gesamte Körper ist mit einer dunkelpigmentierten und faltenlosen Haut umhüllt.

Die gesamte Kopfpartie hat einen hohen Stellenwert. Denn einerseits werden ganz wesentliche Sinnesorgane in diesem Bereich gesteuert, andererseits ist das charakteristische Bellen als Kommunikationsmittel von hier aus zu vernehmen, der Blick und Gesichtsausdruck hinterlassen entsprechend der situativen Stimmungslage eine bestimmte Wirkung auf das jeweilige Gegenüber und der Kopfbereich rundet das gesamte äußere Erscheinungsbild ab. Sprich, funktionale Aufgaben werden vom Kopf aus übernommen und er prägt das Aussehen.

Der Kopf des Weißen Schweizer Schäferhundes fügt sich größenmäßig sehr gut in das Gesamtbild ein. Er ist kräftig, von seiner Struktur trocken und wirkt wohlgeformt. Der Rassestandard attestiert sogar, dass die Kopfpartie wie fein modelliert aussieht. Vom seitlichen Profil und von oben betrachtet, ist der Oberkopf keilförmig. Parallel verlaufen die oberen Begrenzungslinien von Schädel und Fang.

Der Schädel an sich weist eine mäßige Wölbung mit einer gut erkennbaren Mittelfurche auf.

Der Stopp ist beim WSS nur sehr leicht vorhanden, aber gut wahrzunehmen.

Der Nasenschwamm soll idealerweise beim Schweizer Schäferhunden stets schwarz und mittelgroß sein. Der Standard gewährt dem WSS aber auch eine Wechselnase und aufgehellten Nasenschwamm.

Was die Proportionen von Nasenschwamm zu unserem Stop und vom Stop zum Hinterhauptsbein angeht, so ist der jeweilige Abstand nahezu identisch.

Der zum Gesamtschädel nicht allzu lange Fang, ist kräftig gebaut. Dabei sind der Nasenrücken und die untere Profillinie des Fangs gerade. Zur Nasenspitze hin ist die Form des Fangs mäßig spitz zulaufend. 

Weiterhin verfügen wir über möglichst schwarze, anliegende und von ihrer Beschaffenheit trockene Lefzen.

Um das Hundefutter optimal verarbeiten zu können, sind wir mit einem gut funktionierenden Scherengebiss ausgestattet. Das Gebiss ist kräftig und vollständig bei erwachsenen WSS mit 42 Zähnen ausgestattet.

Durch das reinweiße Fell fallen unsere braunen Augen maximal auf. Der Farbton, der leicht schräg sitzenden Augen, kann von braun bis dunkelbraun variieren. Die Form der Augen ist mandelförmig. 

Umrandet sind die Augen wunschgemäß mit schwarzen Lidrändern, wobei die Lider gut anliegen.

Das Gehör wird durch unsere großen Stehohren unterstützt, mit denen wir alle akustischen Umwelteinflüsse aufschnappen. Die Ohren sind hoch am Kopf angebracht, bilden eine Dreiecksform und stehen parallel zueinander.

Wir Weißen Schäferhunde haben einen sehr kräftigen und muskulösen Hals, der mittellang ist und sich wohlgeformt in den Körper einfügt. Der Nackenbereich ist harmonisch und schön geschwungen.

Nimmt man uns als Betrachter vom seitlichen Profil in Augenschein, so ist an der oberen Linienführung über dem Widerrist, Rücken bis zur Kruppe, die kräftige und muskulöse Bauweise unseres Körpers zu erkennen.

Der Widerrist sticht dabei auffallend hervor. Der waagerecht verlaufende Rücken ist durch die starke Muskulatur äußerst stramm und stabil.

Der Lendenbereich ist ebenfalls äußerst muskulös.

Unmittelbar weiter geht es mit der langen und mittelbreiten Kruppe, die in Richtung Ansatz der Rute leicht abfällt.

Die Brustpartie ist durch die deutlich hervorstechende Vorbrust geprägt. Die Brust ist tief gebaut, geht bis zu den Ellenbogen hinab, aber nicht allzu breit. Der Brustkorb hingegen ist vom Ausmaß weit nach hinten gezogen und vom Volumen oval gebaut.

Von der seitlichen Ansicht, ist die untere Profillinie von der Brust, über den Bauch hin zum Geschlecht, aufsteigend.

Bei der buschigen Rute, handelt es sich um eine Säbelrute, die zum Rutenende dünner und spitzer wird. Die Rute ist ziemlich tief angesetzt und reicht von der Rutenlänge bis zum Sprunggelenk oder darüber. Im Ruhezustand hängt die Rute herab, in der Bewegung steht sie höher, wird aber zu keiner Zeit über der Rückenlinie getragen.

Eine große Bedeutung kommt den Gliedmaßen zu, da sie den WSS durch sein Hundeleben tragen und ihm seine außerordentliche Leistungsfähigkeit in Sachen Lauf- und Springvermögen verleihen. Die Vorder- und Hinterläufe sind bei uns Weißen Schweizer Schäferhunden stark und kräftig gebaut sowie von ihrer Struktur sehnig. Das Gewicht der Läufe ist mittelschwer und der Stand zueinander ist sowohl von vorne, als auch von hinten betrachtet, parallel. Der Stand der Vorder- und Hinterbeine ist nicht sehr breit, verfügen aber von der seitlichen Ansicht über eine gute Winkelung der Läufe.

Schauen wir uns den Aufbau der Vorderläufe detaillierter an:

Der gesamte Schulterbereich ist sehr muskulös. Das Schulterblatt ist lang und schräg angesetzt, sowie gut gewinkelt.

Folgend kommt der muskulöse Oberarm, der über eine vernünftige Länge verfügt. 

Der Unterarm ist gerade gebaut, lang und besteht aus einer sehnigen Struktur.

Anschließend findet der Betrachter den starken Vordermittelfuß

Die ovalen Vorderpfoten sind mit dicht aneinander liegenden und gewölbten Zehen ausgestattet. Die Ballen unter den Pfoten sind schwarz und äußerst resistent, robust und zäh. Die Krallen sind dunkel.

Fehlen noch die stark und muskulös gebauten Hinterläufe.

Diese bestehen zunächst aus den markanten, kraftvollen und stark bemuskelten Oberschenkel. 

Die Verbindung zwischen Oberschenkel und Unterarm bildet das gut gewinkelte Knie, das eine hervorragende Beweglichkeit ermöglicht.

Die Unterschenkel sind mittellang und verfügen über eine starke Knochenstruktur. 

Das solide und kräftige Sprunggelenk ist mit einer guten Winkelung ausgebildet.

Folgend kommt der sehnige und gerade gebaute Hintermittelfuß.

Zu guter Letzt verfügen wir Weiße Schweizer Schäferhunde über die ovalen Hinterpfoten, die etwas länglicher sind, als die Vorderpfoten. Die Zehen stehen dicht aneinander und sind gewölbt. Die robusten und widerstandsfähigen Ballen sind vollkommen schwarz gefärbt. Die dunklen Krallen passen bestens dazu.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke dick
Fellform glatt
Fellhärte mittelhart
Felllänge mittel, lang
Unterwolle Ja
Fellmuster einfarbig
Fellfarbe Weiß

Die Fellfarbe und Fellbeschaffenheit spielen für zahlreiche Hundefreunde eine wesentliche Rolle im Hinblick auf das subjektive Geschmacksempfinden und folglich dem individuellen Gefallen ihres hündischen Gegenübers. Dies ist völlig legitim, sollte aber nur ein Faktor unter vielen sein, wenn es um die Suche nach dem richtige Hundepartner fürs Leben geht. Warum? Das haben wir in einem ergänzenden Artikel thematisiert. Hier geht´s lang.

Nun wollen wir uns aber den Weißen Schweizer Schäferhund hinsichtlich seines Haarkleids näher betrachten. Welche Fellfarben und -muster sind bei der Rasse gängig und wie ist das Fell von seiner Beschaffenheit gewachsen?

In Sachen Fellfarbe ist die Antwort schnell gefunden - denn der Weiße Schweizer Schäferhund ist generell einfarbig und dies stets in Weiß...dies verrät schließlich auch schon sein Rassename.

Die Fellbeschaffenheit haben wir bereits in der Kategorie "Schläge und Varietäten" weiter oben dezidiert besprochen, wollen aber dennoch kurz die wesentlichen Punkte auch hier nochmals aufführen.

Was also das Fell bei uns weißen Schäferhunden aus der Schweiz angeht, unterscheidet der Standard zwischen folgenden Schlägen:

  • Mittellanges Haar (Stockhaar)
  • Langes Haar (Langstockhaar)

Die Fellstruktur ist bei beiden Schlägen bis auf wenige Nuancen identisch.  

Das Deckhaar wird als Stockhaar bezeichnet und ist die urtümliche Ausführung, die nach wie vor das Haarkleid von unseren Urvätern den Wölfen ziert.

Weiterhin ist das Stockhaar beider Haarschläge dicht, mittelhart und liegt gut an unserem Körper an.

Beide Haartypen tragen eine dichte und wärmende Unterwolle.

Durch den längeren Haarwuchs sind wir langstockhaarigen Rassevertreter mit einer charakteristischen Mähne ausgestattet. Dies ist neben der Haarlänge, eines der wesentlichen Unterscheidungsmerkmale der beiden Varietäten.

Alle weiteren Details findet ihr weiter oben.

Körpermaße

Wir Weißen Schweizer Schäferhunde sind wirklich imposante Wesen. Nicht zu Letzt unsere stattliche Statur spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Wir gehören definitiv zu den großen Hunderassen.

Da unsere Körpergröße, Gewicht und damit gesamten Proportionen für die unterschiedlichsten Alltagssituationen wichtige Faktoren im Hinblick auf die artgerechte und rassespezifische Haltung sind, wollen wir euch natürlich nicht länger auf die Folter spannen und einige handfeste Daten nennen.

Die nachfolgenden Größen- und Gewichtsangaben, basieren auf dem aktuellen Rassestandard des Weißen Schweizer Schäferhundes:

  • Rüden: Die Rüden des Weißen Schweizer Schäferhundes sollen eine Widerristhöhe von 58 bis 66 cm zeigen.
  • Hündinnen: Die Damen des Weißen Schäferhundes aus der Schweiz sind mäßig kleiner gebaut und bringen eine Größe von 53 bis 61 cm, gemessen am Widerrist, mit.

Dem Standard ist im Hinblick auf die Körpergröße wichtig, dass typvolle Rassevertreter auf Grund einer etwaigen leichten Unter- oder Überschreitung der vorgenannten Maße, von der Zucht nicht ausgeschlossen werden.

Wie sieht es nun mit dem angemessenen Körpergewicht bei Rüden und Hündinnen?

  • Rüden: Die Weißen Schweizer Schäferhund-Rüden sollen ca. 30 bis 40 Kg auf die Waage bringen.
  • Hündinnen: Wie auch bei der Körpergröße, soll das Gewicht etwas weniger betragen - hier liegen die Damen bei ca. 25 bis 35 Kg.

Stärken

Durch unsere körperlichen Merkmale, sind wir Weiße Schweizer Schäferhunde mit einigen positiven Eigenschaften ausgestattet. Diese verleihen uns etliche Stärken und Vorteile in unserem Hundealltag, die je nach Verwendung mehr oder weniger zur Geltung kommen.

Durch unser ursprüngliches Einsatzgebiet als Hirten- und Arbeitshunde der Schäfer, mussten wir beim Hüten, Treiben und Beaufsichtigen der Tiere immer wieder unser herausragendes Laufvermögen zeigen. Wir sind sehr ausdauernde Läufer, schnell, agil und beweglich. Auch rasche Richtungswechsel meistern wir mit unserer Wendigkeit problemlos.

Das gesamte läuferische Talent kommt uns heute bei allen Freizeitaktivitäten und auf dem Hundeplatz beim Hundesport sehr entgegen. Wir sind sehr sportlich und athletisch.

Unsere Gliedmaßen sind von ausgesprochener Qualität. Die gute Knochensubstanz und hochwertige Muskulatur schützen uns wirkungsvoll vor Verletzungen, zudem verleihen sie uns enorme Power. Wir stehen fest auf unseren Läufen, sprich nichts und niemand haut uns Weiße Schweizer Schäferhunde so schnell von unseren Läufen. Ferner können wir aus dem Stand schubvoll beschleunigen und auf Grund der starken Sprunggelenke sprunggewaltig Hindernisse überqueren. Zudem verdanken wir den stabilen Gliedmaßen und widerstandsfähigen Ballen eine ausgesprochene Geländegängigkeit - kein Untergrund ist für uns eine unüberbrückbare Herausforderung und wir sind geschickt auf unseren Läufen unterwegs. Der WSS ist also für jedwede Alltagssituation gut gerüstet.

Die hervorragende Körperbauweise macht uns also zu äußerst leistungsfähigen und gebrauchstauglichen Hunden. Gleichzeitig sind wir mit so guten körperlichen Anlagen gesegnet, dass wir als äußerst robust, zäh, resistent und widerstandskräftig gelten. Man attestiert unserer Rasse, sehr belastbar zu sein - dies gilt im Übrigen für unsere körperliche Konstitution, gleichermaßen aber auch für unsere mentale Verfassung.

Ferner tragen wir Weiße Schweizer Schäferhunde ein überaus wetterfestes Haarkleid. Dies gilt für unsere stockhaarigen und langstockhaarigen Rassevertreter. Kälte, Nässe, Sturm, Schnee und selbst Hitze machen uns nichts aus.

Mutter Natur hat uns einen stabilen und kraftvollen Körperbau geschenkt. Auch unsere Werkzeuge im Maul sind nicht zu verachten, denn wir haben einen starken Kiefer und ein äußerst funktionales Gebiss. Somit sind wir in der Lage Futter problemlos zu verarbeiten, beim Apportieren jedwede Gegenstände sicher zu transportieren und wenn nötig im Rahmen unserer Schutzhundetätigkeit, ordentlich zuzupacken. Wir WSS sind wehrhaft und verteidigungsfähig.

Für die Bewältigung diverser Aufgaben im privaten Umfeld, wie auch im Hundesport oder im Rahmen eines Spezialjobs im Diensthundewesen oder im Rettungshundebereich, sind wir auf unsere scharfen Sinne angewiesen. Wir hören sehr gut. Wir riechen noch besser und nehmen auch visuelle Einflüsse sofort war.

Durch die anatomische Beschaffenheit unseres Brustkorbs und der weit nach hinten aufgezogenen Rippenpartie, haben unsere inneren Organe viel Platz, um sich bestens entwickeln zu können. Damit erreichen sie eine ausgesprochene Leistungsfähigkeit und Funktionstüchtigkeit.

Insgesamt sind wir sehr pflegeleicht und sabbern äußerst selten. Auch dies wird unsere Halter erfreuen.

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Geländegängigkeit
  • große Sprungkraft
  • gute Kletterer
  • Schnelligkeit
  • schubvolle Beschleunigung
  • Wendigkeit
  • Eindruck von Wach- und Schutztauglichkeit
  • Hütehundtauglichkeit
  • Ausdauer
  • Belastbarkeit
  • Sportlichkeit
  • fester Biss
  • ausreichend Platz für innere Organe
  • stabiles Skelett
  • wenig Sabber
  • geringer Pflegeaufwand
  • Robustheit
  • stabiler Stand
  • Verletzungsresistenz
  • Wehrhaftigkeit
  • Widerstandsfähigkeit
  • guter Geruchssinn
  • Kälteresistenz
  • Nässeresistenz
  • Schneeresistenz
  • Windresistenz

Schwächen

  • hoher Futteraufwand
  • Fellwechsel 2 mal jährlich
  • Haarverlust ganzjährig
  • großer Platzbedarf

Schwächen

Jeder Besitzer eines Schweizer Schäferhundes kann sich glücklich schätzen, denn vom körperlichen Aspekt bringen wir fast keine Schwächen mit.

Einziges Manko ist der ganzjährige Haarverlust, der regelmäßiges Saugen und Putzen erfordert. Beim Fellwechsel zum Winter- und Sommerfell, ist selbstverständlich der Haarverlust intensiver, als im übrigen Jahresverlauf.

Zudem bringt es unsere Größe und täglicher Aktivitätsgrad mit, dass wir ausreichend Futter benötigen, um unsere Energiereserven stets aufrecht zu erhalten.

Apropos Größe: Auch in diesem Zusammenhang müsst ihr wissen, dass wir angemessenen Platz im Wohnraum, beim Transport und überall dort, wo wir uns aufhalten, benötigen. Man kann uns Weiße Schweizer Schäferhunde also nicht einfach mal in die Handtasche packen oder unter den Arm nehmen.

04

Weißer Schweizer Schäferhund: Wesen, Charakter & Temperament

Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Weißen Schweizer Schäferhund aus?

Allgemeine Merkmale

Intelligenz Hoch
Temperament Hoch
Willenstärke Hoch
Allein zuhause Mittel
Verfressenheit -
Jagdtrieb Mittel
Wachsamkeit Hoch
Streuner-Trieb -
Bewegungsbedürfnis Hoch
Verspieltheit -
Mut Hoch

Allgemeine Merkmale

Intelligenz

Um es in einem Satz pauschal vorweg zu nehmen, wir Weiße Schweizer Schäferhunde sind äußerst intelligente, gelehrige und lernwillige Hunde, die nicht umsonst eine derart vielseitige Verwendbarkeit mitbringen.

Wir galten jeher als arbeitsintelligente, kooperationsfähige und funktionstüchtige Gehilfen der Schäfer und Wanderhirten, die mit einer hohen Sozialkompetenz und Kommunikationsfähigkeit im Umgang mit Mensch und Tier auffielen. Dies war für die anspruchsvollen und herausfordernden Hütearbeiten von Nöten, um erforderliche Aufgaben selbständig und im engen gehorsamen Zusammenwirken mit unserem Besitzer, im Sinne der Herdentiere umzusetzen. Wir mussten das Vieh hüten, treiben und vor jeglichen Gefahren von außen sicher beschützen. Es wurde also von uns leistungsfähigen und gebrauchstauglichen Arbeitshunden einiges abverlangt, was bestimmte Qualitäten von Haus aus erforderlich machte und die Fähigkeiten erforderte, weitere Fertigkeiten zügig zu erlernen, umzusetzen und in der Praxis verlässlich anzuwenden. Ohne den notwendigen Grips und eine schnelle Auffassungsgabe, wären diese Anforderungen nicht zu meistern gewesen.

Ferner bestechen wir WSS mit einer ausgeprägten Aufmerksamkeit und Wachsamkeit, Sensibilität und Feingefühl. Wir sind scharfsinnige Wesen, entsprechend können wir jedwede Situationen zügig aufgreifen, bewerten und einschätzen, sowie problem- und lösungsorientiert handeln.

Aber nicht nur, dass wir klugen Hunde wissen was von uns erwartet wird, sondern wir sind immer mit großem Elan und Ausdauer aktiv bei den uns übertragenden Aufgaben tätig, sprich wir haben eine außerordentlich gute Aufmerksamkeitsspanne, Konzentrationsfähigkeit und tolles Reaktionsvermögen.

Mit den vorgenannten Eigenschaften waren wir stets ein beliebter und gleichermaßen hilfreicher Hundepartner für diverse Jobs. Dies hält bis heute an. Denn wir werden neben unserer Begleit- und Familienhundehaltung nicht umsonst auch mit Spezialaufgaben nach abgelegter Ausbildung und Eignungsprüfung, betraut. So findet man uns Weiße Schweizer Schäferhunde im Diensthunde-, Rettungshunde-, Assistenzhunde- und Therapiehundewesen. Ferner werden wir zu Wach- und Schutzhunden für den Personen- und Objektschutz abgerichtet und im Bereich des Hundesports vielfach verwendet. Für all diese unterschiedlichsten Aufgabenbereiche sind wir mit unseren veranlagten natürlichen Anlagen geeignet und befähigt, zudem in der Lage alle besonderen Fertigkeiten mittels Training aufzubauen und durch regelmäßige Anwendung zu verfeinern und die entsprechende Routine zu erlangen. Und glaubt uns, wären wir kopfseitig und mental sowie in der direkten Mitarbeit nicht die richtigen Partner, würden die Menschen auf andere Rassen ausweichen. 

Kurzgesprochen, wir Weißen Schweizer Schäferhunde bringen viel Verstand, ein hohes Maß an Lernbereitschaft und viel Potential mit, um uns neue Dinge schnell anzueignen.

Temperament

Der aktuelle Rassestandard bescheinigt dem Weißen Schweizer Schäferhund ein lebhaftes aber zugleich ausgeglichenes Temperament.

Die Rasse gilt als ausgesprochen wesensfest, springt nicht auf jeden Umwelteinfluss hektisch und nervös an, ist aber stets aufmerksam. Sie gilt als sehr nervenfest und ausgeglichen. Sprich, Erregung und Hemmung halten sich in ausgeglichener Waage. Der WSS kann also impulsiv hochschalten, aber ebenso zügig baut sein Erregungs- und Stresslevel ab und er verhält sich wieder vollkommen neutral und in sich gefestigt. Die Frustrationstoleranz wird als hoch beschrieben. Der Weiße Schweizer Schäferhund ist psychisch/mental sehr belastbar. Diese Eigenschaften sind beispielsweise für das Führen des Schäferhundes als Dienst, Wach- und Schutzhund unbedingt nötig. 

Dies schließt auch eine hohe Konzentrationsfähigkeit ein, denn der Weiße Schweizer Schäferhund lässt sich nicht durch unangenehm empfundene Einflussfaktoren besonders stark oder anhaltend beeindrucken. Er bringt also die natürliche Fähigkeit mit, sich rasch wieder zu beruhigen und von besonderen Vorkommnissen nicht nachhaltig imponieren zu lassen. Folglich gilt die Rasse auch niemals als schreckhaft, ängstlich oder unangemessen aggressiv.

Ferner zeichnet sich die Rasse durch ihren starken Arbeitswillen, Arbeitseifer und ihre Bewegungsfreude aus. Sie ist während der Ausübung übertragener Aufgaben äußerst leidenschaftlich und mit Elan bei der Sache, steckt voller Tatendrang und will die Arbeiten im Sinne seines Besitzers/Hundeführers zur vollen Zufriedenheit und mit größtmöglichem Erfolg erledigen.

Der Weiße Schweizer Schäferhund ist also zuweilen unwahrscheinlich lebendig, aktiv und engagiert, kann aber ebenso gelassen, entspannt und beherrscht verweilen. Zudem ist der WSS sehr anpassungsfähig.

Willensstärke

Wir sind durchaus selbstbewusste, willensstarke und charakterstarke Hunde. Wir kennen unsere Stärken und wissen was wir draufhaben. 

Mit absoluter Entschlossenheit und Zielstrebigkeit setzen wir unsere zugeteilten Aufgaben um. Wir WSS zeigen dabei ein hohes Durchsetzungsvermögen, lassen und durch nichts und niemand ablenken, verfolgen konsequent und zuverlässig unser Vorhaben - wir sind sehr strebsam.

Dies war beim Zusammenspiel mit der Herde zwingend erforderlich, um die Herdentiere stets im Griff zu haben, vor Verlusten und Gefahren zu schützen. Auch bei unseren heutigen Jobs kann sich unser menschlicher Partner darauf verlassen, dass wir diszipliniert, beharrlich und unbeirrt die auszuübenden Arbeiten mit Verve erledigen. Wenn wir uns etwas in den Kopf setzen, schaffen wir dies auch.

Wir Charakterköpfe sind starke Hundepersönlichkeiten, strahlen dies auch auf unser Gegenüber aus und brauchen entsprechend einen charismatischen und führungsstarken Bezugsmensch an unserer Seite.

Allein zuhause

Das Alleinsein ist für Rudeltiere wie Hunde generell nicht der schönste Zustand für dessen Gemüt und Seelenleben. Nun gibt es natürlich Hundepersönlichkeiten und Rassen, die mit dem von Haus aus ungewohnten und unnatürlichen Zustand nach einer intensiven und behutsamen Gewöhnung besser als andere zurechtkommen.

Der Weiße Schweizer Schäferhund ist sehr führerbezogen und auf seine Bezugsmenschen fixiert. Er bringt eine hohe Bindungs- und Einordnungsbereitschaft mit, so dass im Regelfall bei entsprechendem Handling, eine sehr starke Bindung und enge strukturierte Beziehung besteht. Zudem lässt er sich durch seine hohe Anpassungsfähigkeit bestens in den bestehenden Familienrudel integrieren. Kurz, im Idealfall ist der WSS ein vollwertiges Familien- und Rudelmitglied und damit gewohnt, ein vertrautes und harmonisches Zusammenleben zu führen, sowie viel Zeit mit seinen Menschen zu verbringen. Auch der WSS zieht also den engen und möglichst permanenten Kontakt zu seinem Ersatzrudel dem Alleinsein vor.

Dennoch kommt es selbst bei bestens organisierten Familien mit Hund vor, das unvorhergesehene Termine ein etwaiges Alleinsein des Hundes notwendig machen - nun habt ihr natürlich die Möglichkeit euren Vierbeiner ggf. bei Freunden/Verwandten unterzubringen, ihn für eine bestimmte Zeit in die Hundepension/Hundetagesstätte zu bringen oder einen Hundesitter zu buchen. Vielleicht wollt ihr ihn aber doch lieber in seinem gewohnten Umfeld Zuhause lassen. 

Wie auch immer. Eine umfassende und frühe Gewöhnung an das Alleinsein sollte auf jedem Trainingszettel während der Aufzucht des Hundes stehen. Ziel ist es durch behutsame und sukzessive Trainingsmaßnahmen, den jungen Hund mit dem Alleinbleiben Stück für Stück vertraut machen. Das Ungewohnte und Unbekannte soll stressfrei zum Normalzustand werden, damit ihr euren WSS auch getrost und mit gutem Gewissen, ein paar Stunden alleine lassen könnt.

Idealerweise lastet ihr euren Weißen Schweizer Schäferhund vor dem Alleinsein nochmals aus, lasst ihn austreten um sich nochmals zu lösen. Ausreichend Wasser sollte ebenfalls für den WSS bereitstehen.

Auf eines könnt ihr euch verlassen, euer wachsamer WSS wird mit der richtigen Gewöhnung problemlos das Haus hüten und auf das Eigentum bis zu eurer Rückkehr aufpassen.

Um mehr über das Alleinsein und die Vorgehensweise in der Gewöhnungsphase zu erfahren, habt ihr die Möglichkeit unseren ergänzenden Artikel zu lesen. Hier geht´s lang.

Jagdtrieb

Ein überaus ausgeprägtes Beutefangverhaltung und starker natürlicher Jagdtrieb sind beim Weißen Schweizer Schäferhund nicht vorhanden. Natürlich bringt der WSS naturgemäß durch die Ausgangsrassen und Schläge, die seine Entwicklung bis zum modernen WSS beeinflusst haben mit, dass bestimmte Sequenzen des Beutefangverhaltens angelgt sind, schließlich wurde der Rassehund von Wanderschäfern und Hirten für das Hüten und Treiben von Vieh erfolgreich eingesetzt. Und das hierfür notwendige veranlagte Hüteverhalten beinhaltet einige Abläufe der Bewegungsmustern des Beutefangverhaltens. Sprich, einige Verhalten aus diesem Funktionskreis sind als natürliche Anlage im Verhaltensrepertoire verankert - dennoch lässt sich der Weiße Schweizer Schäferhund nicht in dem Ausmaß von Bewegungsreizen und Sichtkontakt zu Wild oder sonstigen artfremden Tieren ansprechen und aus der Fassung bringen, wie es bestimmte Jagdhunderassen tun. 

In aller Regel stellt also der vorhandene Jagdtrieb kein großes Problem beim führigen WSS dar. Allerdings sind einige entscheidende Führungstools und Ausbildungsinhalte zu erlernen und vermitteln, damit der generell wesensfeste und ausgeglichene Weiße Schweizer Schäferhund auch in Sachen Beutefangverhalten geschult wird. Durch den Aufbau der Impulskontrolle, einem sicheren Rückruf und Abbruchsignal, solltet ihr euren WSS stets gut im Griff haben bzw. er selbst sich bei etwaigen reizenden Einflüssen unter Kontrolle halten können. Auch die hohe veranlagte Frustrationstoleranz des WSS kommt euch hier zu Gute.

Dennoch wollen wir nicht unerwähnt lassen, dass nie ein WSS wie der andere tickt, schließlich bringt jedes Hundeindividuum eine eigene Persönlichkeit mit individuellem Charakter und Wesen mit. Daher kann es durchaus passieren, dass der Hund auch mal eine Katze jagt, da sein Spieltrieb mit ihm durchgeht. Genau deshalb muss die Erziehung und Bildung auf die jeweilige WSS-Persönlichkeit abgestellt werden.

Wachsamkeit

Wir Weiße Schweizer Schäferhunde sind sehr wachsame Hunde. Dies war auch bei unserer ursprünglichen Hauptaufgabe als Begleiter der Wanderschäfer und Hirten zum Beaufsichtigen, Bewachen, Hüten, Treiben und Beschützen der Herdentiere bitter nötig. Denn wir mussten stetig auf dr Hut sein, da von überall Gefahren lauerten. Sei es nun innerhalb der Herde gewesen, da sich einzelne Tiere zu weit von der Gruppe entfernten und wir die ausbüxenden Tiere zurückholen mussten, oder aber Raubtiere und menschliche Viehdieb eine immer omnipräsente Bedrohung darstellten.

Entsprechend sind wir aber nicht nur äußerst aufmerksame Beobachter, sondern gleichzeitig auch so veranlagt, dass wir nicht wegen jedwedem Umweltreiz direkt Alarm schlagen und meinen es ist an der Zeit unser Revier und das gesamte Hab und Gut zu verteidigen. Wir sind absolut wesensfeste Charaktere, bringen ausreichend Geduld und eine ausgeprägte Frustrationstoleranz mit, springen also nicht impulsiv auf alles an. Dennoch sind unser Reaktionsvermögen und Konzentrationsfähigkeit stark ausgeprägt, so dass wir einerseits alles Ungewöhnliche vernehmen, bewerten und wenn nötig explosiv reagieren und von 0 auf 100 schalten. Aber ebenso schnell bauen sich unser Stresslevel und die Erregung wieder ab. Sprich, wir beruhigen uns sehr schnell und finden sofort wieder zu uns zurück - Erregung und Hemmung stehen in der Waage und einem guten Verhältnis.

Wir lassen uns von nichts und niemandem ablenken, sind unbestechlich, unbefangen und folglich stets in der Lage, uns anvertrautes zu sichern, schützen und wenn nötig zu verteidigen. 

Ausreichende Schärfe und Territoriales Verhalten sind bei uns Weißen Schweizer Schäferhunden naturgegeben. Daher eignen wir uns auch für die Spezialausbildung zum Wach- und Schutzhund, oder hüten im privaten Umfeld Haus und Hof. Aber auch ihr als unsere Familie und Bezugsmenschen, könnt euch stets in unserer Anwesenheit sicher fühlen.

Kurz, uns WSS zeichnet also eine hohe Wachsamkeit aus, ohne aber unangemessen aggressiv situativ zu agieren und uns zu verhalten.

Bewegungsbedürfnis

Das Bewegungsbedürfnis, die Lauffreude und die körperliche Aktivitätsfähigkeit sind bei uns Schweizer Schäferhunden sehr ausgeprägt. Sprich, wir wollen und können rege und dynamisch sein, lieben es zu laufen, springen und schwimmen - wir WSS sind leistungsfähige, vielseitig brauchbare Hunde mit großem Energiepotential. Wir sind vital, fleißig und können richtig Power auf die Straße bringen.

Unsere Rasse will artgerechte Herausforderungen und Aufgaben haben, damit wir körperlich wie geistig ausgelastet werden. Somit liegt es am Hundebesitzer den Hund zu fördern und mit den richtigen Aktivitäten zu fordern. Ob beim Hundesport, den Freizeitaktivitäten, bei Spiel und Spaß oder bei der Ausbildung zu einer gezielten Spezialverwendung, wir sind stets interessiert, motiviert und Neuem gegenüber aufgeschlossen. 

Wir wollen also art- und rassegerecht mit adäquaten Beschäftigungen gefördert und gefordert werden, damit unsere Triebe, Anlagen und Bedürfnisse gezielt und kontrolliert an geeigneter Stelle angesprochen und letztlich durch die angemessene Auslastung, befriedigt werden. Wir arbeiten äußerst gerne uns an konkreten Aufgaben ab, bringen unsere körperlichen Qualitäten ein, um uns voll entfalten und ausleben zu können. Wir sind aber keine Rasse, die nur stupide kilometerweise laufen, sondern mit einem guten Mix an Körpereinsatz und Kopfarbeit beschäftigt wollen. So bieten sich idealerweise diverse Hundesportarten an, wo wir ausgelassen laufen und springen können, dabei aber in enger Zusammenarbeit bestimmte Übungen und Abläufe korrekt umsetzen müssen. Damit werden Denksport und körperliche Betätigung optimal kombiniert.

Wir arbeitsintelligenten, arbeitseifrigen und äußerst sportlichen Weißen Schweizer Schäferhunde sind in der Lage mit großem Einsatz, Elan, Geschick und Ausdauer körperlicher Ertüchtigung nachzugehen - achtet aber bitte darauf, dass uns die Aktivitäten Spaß bereiten, denn umso motivierter und engagierter werden wir uns in die "Arena" werfen und gemeinsam eine intensive und erfolgreiche Zeit haben. Es gibt bei der Auswahl der geeigneten und sinnvollen Beschäftigung kaum Grenzen, probiert es einfach aus.

Mut

Unzweifelhaft bringen wir Weiße Schweizer Schäferhunde eine ordentliche Portion Mut und Courage mit. Wir gelten als unerschrocken und nervenfest. Ängstlichkeit ist ein Fremdwort.

Im Rahmen unserer ursprünglichen Verwendung als Hüte- und Treibhunde mussten wir uns wenn nötig auch mit ungebetenen tierischen und menschlichen Gästen auseinandersetzen, die auf der Suche nach Nahrung bei ihren Beutezügen sich gerne an einzelnen Herdentieren bedient hätten. Hier waren wir wachsamen WSS aber sofort zur Stelle, stets verteidigungsbereit uns zum Schutz der Tiere gegen die Eindringliche wehrhaft zu zeigen.

Auch heute werden wir auf Grund diverser Eigenschaften und besonderen Fähigkeiten mit Aufgaben betraut, die beispielsweise im Bereich der Diensthundetätigkeit oder als ausgebildeter Wach- und Schutzhund brenzlig werden können. Hier ist dann nicht gefragt, den Schwanz einzuziehen, sondern uns entschlossen, selbstsicher und furchtlos entsprechenden Situationen zu stellen. Das werden wir dann garantiert mit Schneid herzhaft tun und unseren Mann stehen, ohne inadäquat aggressiv vorzugehen.

Sozialverhalten

Sozialverträglichkeit

Der aktuelle Rassestandard bescheinigt dem Weißen Schweizer Schäferhund eine hohe soziale Kompetenz. So soll der WSS überwiegend freundlich, aber von unaufdringlicher Kontaktbereitschaft gesegnet sein. Zudem bringt er eine hohe Bindungsbereitschaft mit, um mit Menschen Seite an Seite ein intensives und engverbundenes Zusammenleben im Sozialverbund zu führen. Er ist äußerst anpassungsfähig und lässt sich vorzüglich in sein soziales Umfeld integrieren.

Kurzgesprochen, der WSS ist ein sozialverträglicher, umgänglicher und kommunikativer Zeitgenosse. Dies gilt sowohl für den sozialen Austausch mit Menschen, anderen Hunden und artfremden Tieren, wie man an seiner originären Verwendung als Hütehund nachweisen kann. Denn hier lebte er Seite an Seite mit seinen Herdentieren und Besitzer, stand stetig im kommunikativen Austausch beim täglichen Zusammenwirken.

Ferner zeichnet sich die Rasse bei richtigem Handling mit ihrer Unterordnungs- und Einordnungsbereitschaft aus. Er ist in der Zusammenarbeit mit dem Menschen kooperativ, bereit für die Zusammenarbeit und will es durch seinen ausgeprägten will-to-please, Herrchen/Frauchen stets recht machen. 

Dass der scharfsinnige, sensible und einfühlsame Weiße Schweizer Schäferhund eine derart ausgeprägte sozialverträgliche und -kompetente Ader mitbringt, befähigt ihn u.a. auch für die Spezialausbildung und den aktiven Einsatz im Dienste des Menschen als Therapie- und Assistenzhund, wo es auf das soziale Miteinander und Interagieren maßgeblich ankommt.

Aber egal wie kontaktfreudig, freundlich und wohlwollend der WSS veranlagt ist, um eine umfassende und auf positive Weise erfolgte Prägung und Sozialisierung kann auch bei dieser Rasse nicht verzichtet werden. Die natürliche Veranlagung bringt zwar ein vorzügliches Fundament mit, muss aber im Hinblick auf die Persönlichkeitsentwicklung und das Reifen des Hundes, mit entsprechenden Maßnahmen und Lerninhalten gefüttert und geformt werden. Gebt ihr eurem Weißen Schweizer Schäferhund dann das nötige Rüstzeug mit, so werdet ihr stets eine äußerst sozialen Hundepartner an eurer Seite führen. Denn so lernt er angemessen mit seiner gesamten Umwelt in Interaktion zu treten, sich nach bestimmten Umgangsformen und Verhaltensnormen zu verhalten und seinem Gegenüber neutral, sprich ohne Scheu, Ängstlichkeit oder inadäquater Aggression entgegenzutreten. Folglich muss der WSS positiv in den ersten Wochen seines Lebens auf Menschen geprägt werden, damit er die Spezies als "Freund" abspeichert. Ebenso muss er mit anderen Hunden außerhalb des eigenen Wurfs und der Elterntiere früh auf behutsame Weise gewöhnt werden, regelmäßigen Sozialkontakt mit diversen Rassen und Hunden jeden Alters haben, um das innerartliche Normalverhalten inklusive dem Sozialverhalten in allen Facetten kennenzulernen, zu üben und schulen, auf- und auszubauen, ein breites Verhaltensrepertoire sich anzulegen und durch die Praxis zu reifen. Ebenso kann dies zu Teilen mit artfremden Spezies erfolgen. 

Durch all diese Maßnahmen lernt der WSS verträglich und angemessen mit seinen Kommunikationspartner zu interagieren und umzugehen.




Freundlichkeit zu Hunden

Auch anderen Artgenossen sind wir sehr aufgeschlossen und freundlich gegenüber, solange diese kooperativ sind und uns nicht völlig aus der Reserve locken.

Haben wir die notwendige Sozialisierung mit anderen Hunden genossen, so sind wir sehr sozialverträglich und zeigen unsere hohe Sozialkompetenz.

Ängstliches oder gar unangemessenes Aggressionsverhalten ist im Regelfall bei uns sozialen Wesen nicht anzutreffen. 

Hundebegegnungen laufen normalerweise daher friedlich ab.




Freundlichkeit zu Menschen

Unser Wesen zeichnet sich durch Freundlichkeit, Sanftmütigkeit, Zutraulichkeit und Offenheit aus, mit der wir Menschen entgegentreten. Wir sind dabei unaufdringlich und nicht die Hunde, die überschwänglich die Personen umgarnen und nicht mehr von ihnen ablassen wollen.

Fremde Menschen beäugen wir zunächst mit einer gewissen Reserviertheit, verschaffen uns ein eigenes Bild, um zügig die Lage zu bewerten und uns und unser Verhalten entsprechend anzupassen und angemessen zu interagieren.

Wir Weiße Schweizer Schäferhunde sind generell umgänglich und verträglich.

Zusammenfassend kann man im Umgang sagen, dass der WSS zu vertrauten Menschen äußerst freundlich, positiv gestimmt, zutraulich und aufgeschossen ist, bei seinen Bezugsmenschen hinzu eine ausgeprägte Anhänglichkeit kommt. Bei fremden Menschen ist er zunächst etwas zurückhaltender, um sich mit seinen scharfen Sinnen sich eine Meinung zu bilden, dabei aber nie scheu, unsicher, ängstlich oder aggressiv.




Bindung zum Herrchen

Weiße Schweizer Schäferhunde pflegen ein sehr enges Verhältnis sowie eine starke und sichere Bindung zu ihrer Bezugsperson. Auch diese Eigenschaft war schließlich zwingend notwendig, damit /Schäfer/Hirte und Hütehund erfolgreich und zielorientiert zusammenarbeiten konnten. Dabei besticht der Schäferhund mit seiner ausgeprägten Kommunikationsfähigkeit, Mitarbeits- und Kooperationsbereitschaft zum Menschen.

Die hohe Bindungsbereitschaft bedeutet aber nicht, dass der WSS permanent am Rockzipfel bzw. Hosenbein von Frauchen und Herrchen hängt. Es besteht eine ausgewogenes Maß an Selbständigkeit und dennoch dem Hang die Nähe seiner Menschen zu suchen, ohne aber aufdringlich zu sein.

Der WSS ist höchst anpassungsfähig, lässt sich hervorragend in sein soziales Umfeld integrieren, in die bestehende Rangordnung eingliedern, ist gegenüber dem Menschen unterordnungsbereit. Sprich, die Rasse bringt beste Qualitäten mit, um ihn in das Familienrudel aufzunehmen und in die bestehende Struktur des Gefüges einzuordnen. Genau deshalb ist er neben seiner Verwendung als Arbeitshund, auch ein so beliebter Familienhund.

Durch seinen ausgeprägten will-to-please will er seinen Bezugsmenschen mit seinem gesamten Tun und Verhalten stets gefallen, also immer in ihrem Sinne handeln. Ferner bringt die Rasse eine sehr hohe Aufmerksamkeit seinen Menschen entgegen, ist extrem leichtführig und gehorsam.

Hat man einmal das Vertrauen und Herz seines Weißen Schweizer Schäferhundes gewonnen, so wird er für seine Familie durch die Hölle gehen. Er ist extrem treu, loyal, unbestechlich, auf seinen Führer und dessen Familie fixiert, folglich äußerst anhänglich. Bereit jederzeit seine Menschen zu schützen. Wir WSS sind mitunter ein so unauffälliger Begleiter, dass man uns als stillen weißen Schatten bezeichnet. Wir verweilen sehr gerne im direkten Umfeld unserer Rudelmitglieder, ohne aufzufallen. Sprich, erheben sich Herrchen/Frauchen uns verlassen das Zimmer, werden wir unauffällig und leise folgen.

Wie intensiv unsere Beziehung sein kann, könnt ihr sehr gut bei jeglichen Aktivitäten beobachten, die wir gemeinsam so im Alltag unternehmen. Wir werden als eingespieltes und aufeinander abgestimmtes Team glänzen, sei es im Hundesport, im Rahmen der Spezialverwendung als Dienst-, Rettungs-, Therapie- oder Assistenzhund, oder einfach als Begleithund im privaten Umfeld, wenn ihr mit uns führigen Hunde unterwegs seid.

Da wir den engen Familienanschluss brauchen, eignen wir uns auch nicht als Zwingerhund oder eine sonstige Außenhaltung, auch wenn wir dies auf Grund unserer physischen Eigenschaften durchaus problemlos könnten. Nein, wir wollen bei euch sein.




Erziehbarkeit

Wir sind sehr gut und leicht zu erziehen, auszubilden und abzurichten. Durch unsere vorzügliche Führigkeit, Gehorsam und Kooperationsbereitschaft, geht die Erziehung und Ausbildung für unseren Hundeführer bei angemessenem Handling, leicht von der Hand. Gewusst wie, werdet ihr schnell mit uns die ersten Erfolge einstreichen und eure Trainingsziele erreichen.

Wir bringen ausgeprägte Lernbereitschaft, Lernwille und Lernvermögen mit. Zudem glänzen wir mit einer enormen Arbeitsintelligenz, hohem will-to-please, Mitarbeitsbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit. Wir ordnen uns bereitwillig unter und in die bestehende Rangordnung ein.

Durch die hohe Bindungsbereitschaft, werdet ihr zügig durch das intensive tägliche Miteinander und Zusammenwirken, eine stabile und unverrückbare Bindung aufbauen, die auf Vertrauen und Respekt fußen muss. Sprich, wir charakterstarken und wesensfesten Hundepersönlichkeiten, brauchen eine starke Führungspersönlichkeit als Autoritätsperson mit charismatischem und sicherem Auftreten an unserer Seite, die Hundeerfahrung, Versiertheit, Souveränität und Sachkompetenz ausstrahlt. Wir wollen fair, respekt- und liebevoll behandelt und geführt werden. Konsequenz, Disziplin, Regeln und Grenzen sind aber ein Muss, damit wir ein festes Gerüst haben, an dem wir uns und unser Verhalten orientieren können. Hartes Anpacken und unangemessene Ansprache ist für uns einfühlsamen Menschenfreunde nichts. Geht geduldig vor, seid nachsichtig, aber haltet die Zügel in der Hand. Positive Bestärkung mit Lob, Belohnung und Motivation wirkt auch bei uns WSS Wunder. Schaut euch als Paradebeispiel an, wie uns Diensthundeführer im Rahmen des Trainings und während des praktischen Einsatz führen. Dann werdet ihr wissen, was wir meinen.

Unsere Rasse besticht mit ihrer hohen Aufmerksamkeit, Sensibilität und Feingefühl ihren Menschen gegenüber. Auch dies sind wertvolle Wesensmerkmale, was die Erziehung und das alltägliche Führen angeht.

Der Rassestandard sagt uns nach, freudige und gelehrige Arbeits- und Sporthunde mit großem Potential für diverse Ausbildungen zu sein - völlig zu Recht. Dies beweisen wir Weiße Schweizer Schäferhunde tagtäglich als Familien- und Begleithunde, erfolgreiche Hundesportler bis hin als führige und leistungsstarke Dienst-, Rettungs-, Assistenz- und Therapiehunde. Man greift gerne auf uns als gebrauchstaugliche, folgsame, einsatzbereite, arbeitswillige und -eifrige, sozialverträgliche und -kompetente Hundepartner zurück, um uns mit vielseitigen Aufgaben und Jobs zu betrauen. Wie sind höchst zuverlässig und stehen seit Generationen von WSS-Hunden in vielen Belangen für Erfolg.




Kinderfreundlichkeit

Wenn wir Weiße Schweizer Schäferhunde frühzeitig umfassend sozialisiert werden und positive Erfahrungen in der Präge- und Sozialisierungsphase mit menschlichen Wesen und Kindern sammeln, so sind wir wundervolle und ideale Familienhunde. Allerdings brauchen auch wir für den angemessenen Umgang, Regeln und Grenzen, müssen erzogen werden, damit das Zusammenwirken harmonisch und strukturiert ablaufen kann.

Wir sind äußerst kinderlieb und auch im Umgang mit den Jüngsten, äußerst sozialverträglich und -kompetent. Wir lieben unsere Familie und wollen immer in ihrer Nähe sein. Es gibt dabei nichts Schöneres für uns, als wenn die gesamte Familienbande beisammen ist. Schließlich ist der Ersatzrudel mit allen "Herdentieren" für uns sozialverträgliche, menschenbezogenen und anhänglichen Rudeltiere das A und O. Nicht umsonst sind wir ausgesprochen unter- und einordnungsbereit, lassen uns prima in die Familienstruktur eingliedern und uns unseren Platz in der Rangfolge zuweisen. Wir Weißen Schweizer Schäferhunden sind familienbezogene Teamplayer.

Auch beim Spazierengehen fühlen wir uns dann verantwortlich und unsere rassespezifischen Wesensmerkmale eines Hütehundes kommen zum Vorschein. Wir sorgen uns um alle und wollen die Familie stets beisammenhalten - wir behalten zu jeder Zeit alle Mitglieder im Auge, ob am hinteren Ende oder vorderen Ende der Gruppe. Wir sorgen für Ordnung. Es darf keiner abhandenkommen und alle müssen geschützt bei der Herde sein. Das bringt unser Naturell mit.

Mit unserer wesensfesten, ausgeglichenen, anpassungsfähigen Art, bereichern wir freundlich gesinnten WSS jedes Familienleben. Häufig verbindet uns zu den Kleinen des Hauses, ein spezielles und kameradschaftliches Verhältnis, woraus oftmals eine tiefe Freundschaft fürs Leben erwächst.

Gerade bei kleinen Kindern solltet ihr aber trotz bester Prägung, Sozialisierung und Erziehung sowie herausragendem Charakter und Wesen des WSS stets dem Treiben von Kind/Hund beiwohnen. Denn als Hauptbezugsperson und verantwortlicher Rudelführer könnt ihr dann mit eurem Handeln stets situativ das Zusammenwirken und beiderseitige Interaktionen moderieren und wenn nötig angemessen einschreiten. 

Auch wenn der Weiße Schweizer Schäferhund ein so sozialkompetenter Hund ist, will er aber respektvoll und mit hundgerechten Umgangsformen behandelt werden - daher haben wir einige Grundregeln für euch in unseren "Goldenen Regeln für Kinder" zusammengefasst.




Sensibilität

Der "will-to-please" ist bei uns Weißen Schweizer Schäferhunden sehr ausgeprägt. Wir wollen Herrchen und Frauchen mit dem was wir tun und wie wir uns verhalten, stets gefallen und begeistern.

Dies äußert sich auch bei allen gemeinsamen Betätigungen durch den bedingungslosen Willen, mit unserem Hundeführer kooperativ und kommunikativ zusammenzuarbeiten, die Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit umzusetzen und als Hund-Mensch-Gespann Erfolge einzufahren. Der Teamgedanke wird dabei großgeschrieben.

Der Weiße Schweizer Schäferhund ist für jedwede Herausforderung gut zu motivieren und stets feurig bei der Sache. Die Hunderasse geht mit großer Leidenschaft, Elan, Einsatz, Disziplin und Ausdauer die Aufgaben an. Sie besticht mit hohem Konzentrationsvermögen, Zielstrebigkeit und dies alles in enger Zusammenarbeit mit seinem Menschen.

Der stark veranlagte will-to-please lässt sich hervorragend für die Erziehung, Ausbildung, Beschäftigung und das Führen nutzen - der WSS will es in allen Belangen im Falle einer inakten Beziehung und starken Führerbindung, seinem Rudelchef recht machen und sein gesamten Handeln zu seiner Zufriedenheit auslegen.

Sozialverhalten

Freundlichkeit Hoch
Dominanz -
Sozialverträglichkeit Hoch

Freundlichkeit Hoch
Dominanz -
Bindung Herrchen Hoch
Erziehbarkeit Hoch
Kinderverträglichkeit Hoch
Sensibilität Hoch
05

Was gibt es beim Weißen Schweizer Schäferhund im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Weißen Schweizer Schäferhundes aufkommen?

Erziehungsthemen

Wenn ihr euch konkret mit der Anschaffung eines Weißen Schweizer Schäferhundes auseinandersetzt gibt es ein paar wesentliche Punkte, die im Hinblick auf die zukünftige Haltung und das Zusammenleben mit dem Hundepartner abgeklopft und zwingend beachtet werden müssen. Denn einerseits soll der Hund zu euch und ihr zum Hund passen, andererseits liegt das Ziel nahe, einen gesunden, wesensfesten und -starken, authentischen, verhaltenssicheren und sozialverträglichen WWS zu übernehmen.

Damit dem auch so ist, liegt es einmal an der Akribie eurer umfassenden Vorbereitung und Recherche, um am Ende des Tages den richtigen Hund/Rasse für euch zu selektieren. Denn diverse Faktoren wie Verwendungswunsch, Haltebedingungen, Hundeerfahrung und Sachkenntnis, Persönlichkeitsstruktur des verantwortlichen Halters etc. spielen einen maßgebliche Rolle, ob der jeweilige Vierbeiner tatsächlich zum Halter und dem individuellen Lebensraum passt. Wir wollen euch im Hinblick auf den Welpenkauf und/oder eine Adoption aus dem Tierheim gerne unterstützen. Daher habt ihr die Möglichkeit jeweils einen Leitfaden über die markierten links zu erreichen.

Warum schicken wir dies vorweg? In diesem Kapitel wollen wir auf etwaige rassespezifische Erziehungsfragen im Hinblick auf die Haltung eines Weißen Schweizer Schäferhundes eingehen. Und zahlreiche erzieherische Themen und vermeintliche Verhaltensprobleme, sind hausgemacht und könnten schon im Vorfeld durch andere Entscheidungen und Herangehensweisen, vermieden werden. Warum nicht einen erfahrenen Hundetrainer bei der Auswahl der Rasse/Hundes in den Entscheidungsprozess einbeziehen und je nach persönlicher Hundeerfahrung sofort in die Erziehung und Ausbildung des Hundes sowie eigener Schulung einbeziehen? Wie auch immer, viele Wege führen nach Rom, so auch in Sachen Anschaffung, Hundeerziehung und dem praktischen Führen im Alltag.

Die individuelle Hundepersönlichkeit ist ein komplexes Bauwerk aus angeborenen und vererbten Anlagen, sowie erworbenen und zeitlebens erlangten Erfahrungen, Eindrücken und Lerninhalten, die seine Persönlichkeit und das Verhalten weiter prägen, beeinflussen und entwickeln. Und vieles davon haben letztlich wir Menschen in der Hand, denn sowohl bei den ab Geburt vorhandenen, als auch den neu gewonnenen Anlagen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, tragen wir durch die sorgsame Auswahl an Elterntieren bei der Zucht, den erzieherischen Maßnahmen und der Fürsorge bei der Aufzucht und im weiteren Hundeleben, unseren aktiven Beitrag bei - positiv, wie negativ.

Nun gibt es im Rahmen der Anschaffung verschiedene Wege, seinen Hundepartner zu finden. Als Bezugsquelle kommen der Vollständigkeit halber, gewerblich tätige organisierte und kontrollierte Züchter, Hobbyzuchten, Tierheime/Tierschutzorganisationen und Hundehändler in Betracht. Um auf der sicheren Seite zu sein, liegt der Gedanke nahe, bei seriösen, erfahrenen und kompetenten Züchtern zu kaufen, die nach festen Standards und Regeln einer Zuchtordnung ihre Zucht führen, kontrolliert und überprüft werden. Daher macht es immer Sinn, sich mehrere Zuchtstätten persönlich anzuschauen, um einen guten Gesamteindruck über die handelnden Personen, Zuchttiere und Zuchtbedingungen zu bekommen. Ein wesentlicher Faktor ist bereits, wenn nur Zuchthunde für die gezielte Verpaarung eingesetzt werden, die eine Zuchttauglichkeitsprüfung bestanden haben, innerhalb derer ihre Gesundheit und Verhalten überprüft werden. Denn so werden qualitative Faktoren hochgehalten, um der Folgegeneration bestmögliche genetische Vorgaben mitzugeben und untaugliche und belastete Hunde vorab für die Zucht herauszuselektieren und vom Zuchtgeschehen auszuschießen. Das Ziel kann es schließlich nur sein, gesundheitlich bestens aufgestellte, verhaltenssichere und sozialverträgliche Nachzuchten zu züchten und durch die fürsorglichen Maßnahmen des Züchters in Sachen Prägung, Habituation und Sozialisierung, ein gutes Fundament zu legen, auf dem die zukünftigen Halter nach der Welpenübernahme, die weitere Formung und Entwicklung des jungen Hundes aufbauen können.

Unsere Empfehlung bei der Auswahl eures Weißen Schweizer Schäferhundes kann folgerichtig nur heißen: Augen auf beim Hunde- und Welpenkauf!

Nun wollen wir auf die Praxis schauen und einige Zeilen darüber verlieren, mit welchen möglichen Verhaltens- und Erziehungsfragen sich WSS-Halter aus rassespezifischen Gründen konfrontiert sehen könnten:

Kommt der Weiße Schweizer Schäferhund aus einer guten Zucht mit hohen Qualitätsstandards und ihr bekommt einen gesunden, verhaltenssicheren, sozialverträglichen und dem Standard entsprechenden typischen WSS-Welpen, dann werdet ihr mit diesem sozialkompententen, menschenfreundlichen, führigen, wesensfesten, leichterziehbaren, kommunikativen, unterordnungs- und einordnungsbereiten, vielseitige ausbildbaren und verwendungsfähigen Begleit-, Arbeits- und Sporthund, bei angemessenem Handling, viel Freude haben.

Allerdings gibt es einige wenige Dinge, die der WSS nicht mag. Er ist sehr auf seine Familie fixiert und will mit ihr zusammen im Haus leben und soviel vom Alltag mit ihnen gemeinsam verbringen, als möglich. Steckt ihr ihn hingegen in den Zwinger oder haltet ihn draußen, lasst ihm zu wenig Aufmerksamkeit und Zuwendung zukommen, so wird dies an seinem Seelenleben nagen und er sich äußerst unwohl in seiner Haut fühlen. Er will festes und integriertes Mitglied des Familienrudels sein und nicht isoliert sein Dasein fristen. Dies führt dann zu Unzufriedenheit, Unwohlsein, Unausgeglichenheit bis hin zu verhaltensseitigen Problemen und Störungen.

So gehört auch das intensive, behutsame und geduldige Gewöhnung an das Alleinsein unbedingt zum Trainingsprogramm, damit euer WSS früh lernt, entspannt mit dem Alleinbleiben umzugehen, da es für ihn einen alltäglichen Normalzustand bedeutet. Dann kann der Weiße Schweizer Schäferhund auch durchaus mal ein paar Stunden problemlos zu Hause bleiben und das Eigenheim hüten, ohne dass dies für ihn durch das Unbekannte zu einer mentalen Belastung wird.

Weiter geht es mit dem Wesen des WSS. Er ist ein sanfter, freundlicher und Menschen positiv gestimmter Zeitgenosse. Zudem ist er für seine sensible, feinfühlige und einfühlsame Ader bekannt, mit der er sich u.a. für die Aufgabe des Therapiehundes befähigt. Der Weiße Schweizer Schäferhund will daher ebenfalls ordentlich behandelt werden - Respekt, Fairness und angemessene Umgangsformen sind angesagt. Härte, unverhältnismäßiges Anpacken, inadäquate Ansprache etc. verträgt er nicht. Sollten aus Unsicherheit, Führungsschwäche, Ungeduld, mangelnde Nachsichtigkeit oder sonstige Gründen immer wieder impulsive Reaktionen des vermeintlichen Rudelführers die Szenerie bestimmen, so wird dies zu einer gestörten Beziehung und Funktionalität führen. Liebevolle Konsequenz ist beim WSS gefragt, harte Hand oder grobes Anfassen hingegen nicht.

Ferner können Unterforderung und mangelnde körperliche und geistige/mentale Auslastung zu unerwünschtem Verhalten führen. Der WSS ist ein tüchtiger und arbeitsfreudiger Arbeits- und Gebrauchshund, der rassegerecht gefördert und gefördert werden will. Die Rasse eignet sich auf keinen Fall für Couchpotatos, die wenig Interesse an Aktivitäten mit ihrem Hund im Freien haben. Hierfür ist der Weißer Schweizer Schäferhund viel zu bewegungsfreudig und arbeitseifrig.

Hin und wieder stößt man auf Berichte, dass der ein oder andere Rassevertreter zu ängstlichem oder aggressivem Verhalten neigt. Beides ist gemäß dem Rassestandard ein eindeutiges K.O.-Kriterium im Hinblick auf die Selektion innerhalb eine Zuchttauglichkeitsprüfungsverfahren. Sollte es dennoch zu derartigen Verhaltenszügen beim Interagieren mit seiner Umwelt kommen, sollte unbedingt ein erfahrener Hundetrainer oder Verhaltenstherapeut hinzugezogen werden, da dies für den WSS völlig untypisch ist und demnach tiefgründige Faktoren dazu führen müssen - diese gilt es dann mit spezifischen Maßnahmen zu analysieren und je nach Ausprägung zu "therapieren".

Erziehungsthemen

  • Angsttraining
  • Antiaggressionstraining
  • Hund und Kind Training

Weißer Schweizer Schäferhund - Erziehung & Training
Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

Der Weiße Schäferhund, auch als "Berger Blanc Suisse" bekannt, ist eine Hunderasse, die sich durch ihr majestätisches Erscheinungsbild, ihren intelligenten Ausdruck und ihre liebevolle Natur auszeichnet. Seine weiße, dichte Mähne sticht sofort ins Auge und bildet einen bezaubernden Kontrast zu seinen dunklen Augen. Seine ursprüngliche Zucht in Nordamerika und anschließende Etablierung in Europa hat ihm einen hervorragenden Ruf als Arbeitshund und treuer Familienbegleiter eingebracht. Der Weiße Schäferhund ist beleibt für seine hervorragende Leistungsfähigkeit, seine hohe Intelligenz und sein freundliches Temperament.

Sozialisation des Weißen Schweizer Schäferhundes

Der Erfolg bei der Sozialisierung eines Weißen Schäferhundes hängt stark von dem Engagement des Besitzers ab. Es sollte so früh wie möglich begonnen werden, indem man den Hund in Umgebungen bringt, in denen er auf andere Menschen, Tiere und verschiedene Situationen trifft. Dies hilft ihm dabei, zu lernen, wie er sich in verschiedenen Situationen verhalten sollte und wie er auf fremde Menschen und Hunde reagieren sollte. Ein gut sozialisierter Weißer Schäferhund ist ausgeglichen, gelassen und angenehm im Umgang.

Grundkommandos

In Bezug auf Grundkommandos benötigt der Weiße Schäferhund klare Anweisungen und eine konsequente Führung. Er lernt schnell und reagiert gut auf positive Verstärkung. Grundlegende Kommandos wie "Sitz", "Platz", "Komm", "Bleib" und "Fuß" sind für diese Rasse besonders wichtig und sollten frühzeitig gelehrt werden.

Gehorsamstraining – Leinentraining

Gehorsamstraining ist wichtig für jeden Hund, aber es ist besonders wichtig für einen Weißen Schäferhund. Diese Rasse ist bekannt für ihre hohe Energie und ihre Fähigkeit, schnell zu lernen. Ein guter Gehorsamskurs hilft ihm, seine Energie zu kanalisieren und in eine positive Richtung zu lenken.

Leinentraining ist ein weiterer wichtiger Teil des Trainings eines Weißen Schäferhundes. Dieser Hund kann stark ziehen, daher ist es wichtig, dass er lernt, wie er an der Leine gehen soll, ohne dass er seinen Besitzer umreißt oder wegläuft. Dabei ist es hilfreich, mit kurzen Trainingseinheiten zu beginnen und diese schrittweise zu verlängern.

Spiel- und Apportiertraining

Spiel- und Apportiertraining sind weitere Bereiche, die zu einem gut ausgebildeten Weißen Schäferhund beitragen. Spiele geben ihm die Möglichkeit, seine Energie auf positive Weise zu nutzen, und er lernt, Objekte zu verfolgen, zu greifen und zurückzubringen. Dies fördert auch seine mentale Stimulation und sein Engagement für den Besitzer.

Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

Zusammenfassend sollten wir noch wissen, dass der Weiße Schäferhund:

  • Ein hohes Engagement von seinem Besitzer erfordert. Sie müssen bereit und in der Lage sein, ihm die notwendige Zeit, Energie und Liebe zu geben.
  • Eine konsequente und positive Erziehung benötigt. Er muss wissen, was von ihm erwartet wird, und mit Respekt und Verständnis behandelt werden.
  • Eine Vielzahl von Trainings benötigt. Dies umfasst Sozialisierung, Gehorsamstraining, Leinentraining und Spiel- und Apportiertraining.
  • Ein liebevoller und treuer Begleiter ist. Er ist intelligent, aufmerksam und liebt es, mit seinen Menschen zusammen zu sein. Er ist ein großartiger Familienhund und ein treuer Freund.
Zusammenfassung

Der Weiße Schäferhund ist eine Hunderasse, die auch als Weißer Schweizer Schäferhund bekannt ist. Diese Rasse stammt ursprünglich von deutschen Schäferhunden ab, ist aber aufgrund ihres weißen Fells und einiger unterschiedlicher zuchtbedingter Merkmale eine eigenständige Rasse. Der Weiße Schäferhund ist in der Regel intelligent, loyal und ein guter Begleiter.

Wenn Sie Besitzer eines Weißen Schäferhundes sind, ist es wichtig, Geduld, Liebe und Verständnis gegenüber Ihrem Hund zu zeigen. Diese Rasse hat ein hohes Bedürfnis nach geistiger und körperlicher Stimulation, daher ist regelmäßige Bewegung und Spielzeit wichtig.

Ralf Lügger
Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
06

Rassetypische Krankheiten des Weißen Schweizer Schäferhundes

Weißer Schweizer Schäferhund: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

Erbkrankheiten

Der Weiße Schweizer Schäferhund ist von Haus aus ein sehr gesunder, robuster und widerstandsfähiger Rassehund.

Um einen möglichst gesunden und unbelasteten WSS-Welpen zu erwerben, ist es empfehlenswert, sich intensiv mit möglichen Bezugsquellen auseinanderzusetzen und akribisch die individuellen Rahmenbedingungen zu prüfen. Denn gerade im Hinblick auf mögliche Erbkrankheiten und Rasseprädispositionen, kommt es maßgeblich auf die zur Zucht eingesetzten Elterntiere und deren Vorgängergenerationen an. Sind diese nachweislich auf erbliche Krankheiten und genetische Defekte untersucht und nur nach bestandener Zuchttauglichkeitsprüfung für die Zucht verwendet worden, so stehen die Chancen gut, dass die Nachzuchten und Folgegenerationen bestes Erbgut in allen Belangen mitbekommen. Schließlich wollt ihr doch sicherlich einen gesunden, vitalen und fitten Welpen mit bester Konstitution in die Haltung übernehmen...

Sowohl die Hüftgelenksdysplasie (ED) als auch die Ellbogendysplasie (ED) sind Belastungsfaktoren, von denen oft größere Hunderassen betroffen sind. Beim WSS wird bereits bei der Selektion der Zuchthunde darauf geachtet, dass keine Hunde bei der Zucht zum Einsatz kommen, die in diesem Bereich etwaige Belastungen zeigen. Daher treten beide Erbkrankheiten nur äußerst selten auf.

An dieser Stelle wollen wir die amerikanische Institution "Orthopedic Foundation for Animals (OFA)" kurz erwähnen, die bei der dortigen WSS-Hundepopulation beide Erbkrankheiten ebenfalls statistisch nennen. So ist die HD bei 15% und die ED bei 11% der WSS als Erbkrankheit diagnostiziert worden. Weitere Erbkrankheiten und Dispositionen sind in den USA für diese Hunderasse nicht bekannt, was erneut die gute gesundheitliche Ausstattung der Rasse unterstreicht.

In äußerst seltenen Fällen gibt es Rassevertreter, die mit einer erblichen Epilepsie zu tun haben.

Die Farbe Weiß gilt bei vielen als ein Zeichen dafür, dass Tiere mit dem Problem der Taubheit zu kämpfen haben. In ganz seltenen Fällen ist in der Tat auch der Weiße Schweizer Schäferhund davon betroffen. Diese kann einseitig oder beidseitig vorkommen.

Ein erblich bedingter Megaösophagus ist eine krankhafte Erweiterung der Speiseöhre. Auch diese kann den Weißen Schweizer Schäferhund treffen. Glücklicherweise aber nicht häufig.

Weiter gibt es diverse Hunderassen, die am dem sogenannten MDR-1-Defekt leiden. Primär betrifft dies zwar den Langhaar- und Kurzhaar-Collie, Bearded und Border Collie, aber auch der WSS ist selten ein potentieller Kandidat.

Wie unsere Verwandtschaft, der Deutsche Schäferhund, gibt es eine Rasseprädisposition für die Degenerative Myelopathie. 

Abschließend müssen wir noch eine erblich bedingte Stoffwechselstörung im Hinblick auf die Skelettmuskulatur des WSS aufführen. Es handelt sich dabei um die Maligne Hyperthermie.

Sonstige Krankheiten

Beim Weißen Schweizer Schäferhund sind keine rassetypischen Hundekrankheiten bekannt, die speziell bei dieser Rasse immer wieder auftreten und diagnostiziert werden. Sicherlich gibt es Rüden und Hündinnen, die von einer Futtermittelallergie, einem Wurmbefall oder einer Hautkrankheit einmal betroffen sind, aber nicht auf Grund der Rassezugehörigkeit

Auch eine besondere Verletzungsanfälligkeit ist uns nicht bekannt, auf Grund derer im Hinblick auf die Beschäftigung besonders geachtet werden müsste - hier gilt aber immer der Grundsatz, den Hund regelmäßig checken zu lassen, um einerseits den allgemeinen Gesundheitszustand zu kontrollieren und frühzeitig etwaige Krankheiten oder unentdeckte Verletzungen/Belastungen zu diagnostizieren.

OFA Krankheiten

    Erklärung OFA
    07

    Welche Aktivitäten eignen sich für den Weißen Schweizer Schäferhund?

    Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Weißen Schweizer Schäferhund?

    Passende Sportarten

    Da wir als leistungsfähige Arbeitshunde gezüchtet und aktiv mit Hüteaufgaben eingesetzt wurden, sind wir Weiße Schweizer Schäferhunde bis heute bewegungsfreudige, agile und mit viel Power ausgestattete Hunde. Wir bringen vorzügliche körperliche Anlagen und herausragende Wesensmerkmale mit, die uns zu fähigen und vielseitig brauchbaren Hundepartnern machen. Sprich, wir sind von unserer Konstitution hervorragend aufgestellt, sind äußerst fit und sportlich, aber wollen gleichermaßen mit konkreten Aufgaben kopfseitig gefordert werden. Zudem sind wir für unsere ausgesprochene Mitarbeits-, Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft für die enge Zusammenarbeit mit unserem Menschen bekannt - und als letzten Pluspunkt bringen wir einen ausgeprägten will-to-please mit, wodurch wir uns immer voll im Sinne unseres Halters bei allen Aktivitäten ins Zeug legen, um die Aufgaben erfolgreich zu meistern. Bessere Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme am Hundesport, sei es zum Üben und Trainieren der einzelnen Disziplinen oder gar im Wettkampf, kann man sich als begeisterter Hundesportler nicht vorstellen. Und ihr rennt bei uns mit dieser Form der Beschäftigung immer offene Türen ein. Denn hier besteht die Auslastung auf Körpereinsatz und Denksport in einem. Prima!

    Um es vorweg zu nehmen, es gibt fast keinen Hundesport, den wir talentierten WSS nicht ausüben und erlernen können. Aber jegliche Beschäftigung soll uns Spaß bereiten und für unsere Gesundheit, Geist und Wohlbefinden zuträglich sein.

    Wir WSS sind sehr laufstark, beweglich, wendig, können weit und hoch springen, sehr gut schwimmen, sind äußerst geländegängig, geschickt und stabil auf unseren Läufen unterwegs - zudem haben wir eine hohe Auffassungsgabe, schnelles Reaktionsvermögen, sind problemlösungsorientiert, lernwillig und gelehrig, zusammenarbeitsbereit etc.

    Damit wird schnell klar, dass wir uns in jeglicher Hundesportart behaupten können, da wir schon von Haus aus beste Talente und Fähigkeiten mitbringen, zudem das Zeug dafür haben, vielseitige Fertigkeiten zu erlernen und aufzubauen, um nahezu jedwede Herausforderung angehen und umsetzen zu können. Manche Sportarten sind regelrecht prädestiniert für uns Weiße Schweizer Schäferhunde und werden zu richtigen Paradedisziplinen, bei anderen üben wir fleißig bis wir es draufhaben.

    Das läuferische Geschick, ausdauernde und elanvolle Arbeiten können wir beispielsweise beim Agility, Dogfrisbee, Rally Obedience, Treibball oder Turnierhundesport unter Beweis stellen. Das Schöne dabei ist das intensive und abgestimmte Zusammenarbeiten mit unserem Hundeführer. Das schweißt noch mehr zusammen.

    Da wir u.a. als Lawinensuchhunde innerhalb von Rettungshundestaffeln geführt werden, ist einmal der Rettungshundesport ein idealer Ort, um unsere Stärken einzubringen. Aber auch das klassische Mantrailing, Fährtenarbeit und Zielobjektsuche fördern den Einsatz unseres Geruchs- und Orientierungssinn.

    Bekanntlich sind wir unwahrscheinlich führige Hunde, die ein ausgeprägtes Maß an Zusammenarbeitswillen mitbringen. Damit ist die hohe Schule der Gehorsamkeit, sprich das Obedience, wie gemacht für uns WSS.

    Vielseitigkeitssport / Gebrauchshundesport und Mondioring brauchen wir eigentlich gar nicht besonders zu erwähnen - da sind wir richtige Meister auf diesen Gebieten.

    Für alle Weiße Schweizer Schäferhunde, die ins Alter kommen oder von bestimmten Einschränkungen geplagt sind, bieten sich Sportarten an, bei denen das Niveau auf die Leistungsfähigkeit des teilnehmenden Hunde abgestimmt wird. Hier sind Agility Hoopers, Crossdogging oder Degility sinnvolle und geeignete Plattformen, um uns trotz etwaiger physischer Belastungen, Bewegung und Kopfarbeit zu verschaffen.

    Ferner könnt ihr mit uns Jagility, Dogdance oder andere Disziplinen auf dem Hundeplatz machen...

    Aktivitäten für jeden Tag

    Außerhalb des Hundesport wollen wir WSS natürlich auch im normalen Hundealltag im privaten Umfeld bespaßt und ausgelastet werden, schließlich findet dort in aller Regel die überwiegende Zeit statt.

    Seid auch hier bei der Wahl der möglichen Beschäftigungsformen kreativ und stellt eine breite Mixtour an diversen Aktivitäten zusammen, die uns Weiße Schweizer Schäferhunde in allen Belangen fordern. Abwechslung sowie wechselnde Intensitäten und Schwierigkeitsgrade machen das Hundeleben spannender, setzen immer wieder neue Reizpunkte und sprechen demnach diverse Anlagen, Sinne, Triebe, Instinkte und Bedürfnisse an. So können wir uns immer wieder mit Leib und Seele in die vielseitigen Aufgaben stürzen, uns einbringen, entfalten und rassegerecht ausleben.

    Die Basis bilden im Regelfall ausgiebige Spaziergänge und mehrere Gassirunden. Hier kann man optimal das Notwendige mit dem bespaßenden Auslastungsfaktor kombinieren. Denn einerseits müssen wir uns über Tag mehrfach lösen und unser Geschäft verrichten, können uns dabei aber auch ausreichend bewegen, herumschnüffeln und mit euch idealerweise unterwegs Apportierspiele, Suchaufgaben oder bestimmte Trainingssequenzen machen. Damit wird die Hunderunde nicht zum eintönigen Erlebnis, sondern bringt immer wieder Überraschungen, mit denen ihr unser Herz gewinnt. Denn wir wollen arbeiten und konkrete Aufgaben lösen.

    Worüber wir uns sozialverträglichen und -kompetenten Wesen diebisch freuen, ist regelmäßiger Hundekontakt. Dies kann auf einer Hundewiese sein, wo sich mehrere Halter mit ihren Hunden aufhalten, aber auch gezielte Verabredungen für gemeinsame Hundespaziergänge oder Treffen im eigenen Garten. Denn bei dem Treiben können wir uns dann ganz ausgelassen einfach mal als Hunde benehmen, das Sozialverhalten in all seinen Facetten einbringen, schulen und weiter ausdefinieren. Zudem werden wir bei den hündischen Interaktionen voll gefordert, denn das Spielen, Raufen und Toben strengt richtig an.

    Auf Grund unseres hervorragenden Laufvermögen nehmen uns WSS-Halter regelmäßig zu ihren Joggingrunden mit. Ferner eignen wir uns als Reitbegleithund, für ausgiebige Fahrradtouren oder wenn ihr mit den Inlineskatern am Rheinufer eure Runden dreht.

    Auch mit dem Element Wasser könnt ihr uns begeistern. Wenn ihr die Möglichkeit findet, dass wir regelmäßig schwimmen können, werden wir auch dort eine gute Figur abgeben. In Kombination mit Wurf-/Apportierspielen ist das Nass eine weitere Beschäftigungsform, die für uns nicht nur sinnvoll, sondern spaßbringend ist.

    Wir arbeitsintelligenten und agilen WSS sind zudem offen für das Üben von speziellen Hundetrick und Kunststücken. Das Trickdog ist eine wunderbare Trainingsvariante, bei der wir unsere Geschicklichkeit, Vitalität und Geschmeidigkeit zeigen können. Zudem eignen sich zahlreiche Tricks nicht nur im Rahmen der Bespaßung, sondern können überall im Alltag mit eingebaut und mitunter bestimmte Aufgaben in unsere Hände gelegt werden. Warum nicht uns dahingehend konditionieren, dass wir euch täglich die Hausschuhe, Fernbedienung oder Zeitung bringen? Es gibt eigentlich nichts, was wir nicht lernen könnten.

    08

    Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Weißen Schweizer Schäferhundes

    Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Weißen Schweizer Schäferhund zu beachten?
    Pflege Gering
    tägliche Aktivitäten Hoch
    Gassi gehen Hoch
    Erziehung Mittel

    Anforderungen an den Hundehalter

    Der Weiße Schweizer Schäferhund ist ein großgewachsener, bewegungsfreudiger, arbeitswilliger und naturverbundener Rassehund, der als vielseitig begabter Arbeitshund viel Auslauf, Beschäftigung und Bespaßung für sein Seelenglück und Auslastung benötigt. Da er ursprünglich als Gehilfe an der Seite von Wanderschäfern und Hirten tagtäglich im Freien mit seinen Herdentieren arbeiten musste, ist er es gewohnt, viel Zeit in der weitläufigen Natur ohne Stadthektik zu verbringen. Daher ist der ideale Lebensraum für den WSS auch heute noch ein Hundeleben auf dem Land.

    In der Stadt hingegen stellt sich einerseits der Platzbedarf und damit die Größe des Wohnraums zu Disposition, als auch die örtlichen Begebenheiten, um dem Hund seinen rassespezifischen Auslauf und die nötigen Aktivitäten für die artgerechte zu ermöglichen. In aller Regel bedeutet dies viel Zeit, weite Wege und Anstrengungen, um geeignete Freiflächen, Wald oder den Hundeplatz zu erreichen. Alles in Allem ist es schwierig, dem Hund adäquate stadttaugliche Haltebedingungen zu bieten.

    Kurz, der WSS bevorzugt das Landleben, sollte aber dennoch sein Lebensmittelpunkt in der Stadt sein, so muss unbedingt die Habituation und Sozialisierung auf das Stadtleben ausgerichtet werden, damit er an die Umwelteinflüsse früh gewöhnt wird.

    Durch die Körpergröße der Rasse, muss der Wohnraum entsprechend groß sein, damit sich der Weiße Schäferhund hundgerecht und bequem bewegen kann, ohne überall anzuecken. Auch genügend Ruheoasen und Schlafplätze braucht der Hund, um sich zurückziehen und seinen wohlverdienten Schlaf einnehmen zu können.

    Ein Garten ist für die Haltung des Weißen Schweizer Schäferhundes kein Zwang. Den Garten kann man relativ neutral einstufen, da er nur als weitere Alternative für das naturnahe verweilen ist. So kann er im Sommer sich einen Schattenplatz zum Ruhen suchen oder die Familienmitglieder gemeinsame Hundespiele veranstalten. Ebenso kann man mit dem WSS die ein oder andere Trainingseinheit hier durchführen oder im Notfall den Vierbeiner für sein Geschäft nach draußen lassen. Für die Auslastung muss der Halter seinem Weißen Schäferhund aber schon deutlich mehr bieten. Hier heißt es dann wieder ab in den Wald, auf die Hundewiese oder zum Hundesporttraining auf den Hundeplatz.

    Was die Erziehung angeht, nimmt dieser Teilbereich der Hundehaltung grundsätzlich viel Zeit und Engagement in Anspruch. Der Weiße Schweizer Schäferhund ist von Haus aus eine leichtführige und lernwillige Hunderasse. Die Hunde zeigen hohen Einsatz und Freude bei der Arbeit. Dies kann man sich gut bei der Erziehung und Ausbildung zu Gute machen. Dennoch muss man sich mit den Hunden intensiv auseinandersetzen und beachten, dass der Schweizer Schäferhund einen sehr sensiblen Charakter hat und somit feinfühlig und geduldig abgerichtet werden will. Klappt mal etwas nicht auf Anhieb, dann seid nachsichtig, bleibt ruhig und startet von vorne. Es ist noch nie ein Meister vom Himmel gefallen und letztlich gehören immer zwei Parteien dazu. Wenn ihr mit dem richtigen Handling vorgeht, wird die Grundausbildung des WSS allerding zügig voranschreiten und ihr eure erzieherischen Ziele schnell erreichen.

    Was den Zeitfaktor in Sachen Auslastung und Beschäftigung angeht, so sind für den täglichen Auslauft, Bewegung und Kopfarbeit, Gassirunden etc. viel Zeit einzuplanen, damit die Bedürfnisse des Weißen Schweizer Schäferhundes befriedigt werden und er voll auf seine Kosten kommt.

    Der zeitliche Aufwand im Hinblick auf die Hundepflege bleibt begrenzt. Der Weiße Schweizer Schäferhund, egal ob Schlag Stockhaar oder Langstockhaar, ist von der Fellpflege zeitlich betrachtet unproblematisch. Sollte der Hund sich im Fellwechsel befinden, ist es ratsam einmal täglich zu bürsten, ansonsten reicht es in einem Rhythmus einmal wöchentlich oder je nach Bedarf. Sollte der Hund beispielsweise sich im Dreck wälzen, ist natürlich eine umfangreichere Pflege angesagt. Die sonstigen Körperbereiche wie Haut, Augen, Pfoten und Krallen, Ohren und Zähne sind regelmäßig zu checken und reinigen.

    Da der Pflegeumfang und folglich die Maßnahmen relativ einfach selber bei beiden Varietäten in Eigenregie durchgeführt können, braucht es im Regelfall keine externe Mithilfe. In diesem Fall werden die Kosten für die Pflege gering sein. Solltet ihr aber dennoch einen Hundesalon hinzuziehen wollen, so wird das Budget etwas stärker belastet werden. 

    Was die Ernährung des Weißen Schweizer Schäferhundes angeht, so brauchen wir eine inhaltsreiche, ausgewogene und hochqualitative Fütterung, um unsere Energiereserven immer wieder auffüllen zu können. Nur so behalten wir unsere hervorragende Konstitution, Fitness, Vitalität und Leistungsfähigkeit bei. Ob dies nun mit Rohfütterung/Barfen oder herkömmlichen Nass- und Trockenfutter erfolgt, bleibt euch überlassen. Der Kostenaufwand für die Ernährung wird aber definitiv hoch sein.

    Da die Erziehung und Ausbildung für die Grundausbildung mit dem WSS im Regelfall einfach von der Hand geht, werden die Kosten für diesen Bereich normalerweise gering ausfallen. Natürlich kann es aus diversen Gründen immer mal haken und damit auch die Trainingskosten nach oben schrauben lassen. Aber mit dem WSS habt ihr grundsätzlich eine tollen Trainingspartner an der Seite.

    Der Weiße Schweizer Schäferhund gilt als robuste und gesundheitlich stabile Hunderasse, was zu dem Umstand führt, dass die Gesundheitskosten eher gering ausfallen werden. Sollte der Hund allerdings Krankheiten oder Verletzungen haben, so sind die Gebühren für den Tierarzt, ambulant und operativ höher einzustufen, als bei einer kleinen Hunderasse. Was allerdings zwingend mit einkalkuliert werden muss, sind regelmäßige Routine-Checks beim Tierarzt, um die Konstitution des Hundes untersuchen zu lassen. Ferner braucht er die nötigen Impfungen laut den gesetzlichen Impfprogrammen Antiparasitika gegen Zecken, Milben, Würmer etc. – auch dies kostet alles sein Geld und benötigt ein jährliches Budget.

    Anforderungen an die Umgebung

    Stadttauglichkeit Gering
    Platzbedarf Wohnung Hoch
    Platzbedarf Garten Mittel

    Hat dir der Inhalt gefallen? Dann teile ihn doch auch mit anderen:

    VGWort Zählpixel