Parson Russell Terrier

Charakterstarker Kerl mit Herz aus Großbritannien

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Zuletzt aktualisiert am: 7.12.2023

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Das wichtigste in Kürze

  • Als derber, robuster und unerschrockener Jagdhund für die Bauarbeit gezüchtet
  • Heute gesuchter sportbegeisterter Familien- und Begleithund
  • Fröhliches, unternehmenslustiges, aktives und arbeitswilliges Energiebündel
  • Charakterstarker Rassehund mit Terriergen und Temperament
  • Braucht ausreichend Arbeit, Sport und Spiel um physisch und kognitiv gefordert zu werden

Der Parson Russell Terrier ist ein arbeitsemsiger, widerstandsfähiger, selbstbewusster, äußerst lebhafter und aktiver kleiner Hund, der stets gut gelaunt und fröhlich daherkommt. Mit seinem besonderen Wesen und seinen Rasseeigenschaften bezaubert er viele Hundeliebhaber und erobert mit seiner Anwesenheit schnell die Herzen von Groß und Klein.

So trifft man regelmäßig auf den Parson Russell Terrier als Begleit- und Familienhund in Single-, Senioren- sowie Familienhaushalten mit Kindern, wo er sich sehr gut als Sozialpartner bei entsprechender Haltung und Führung bewährt. Zudem ist der kleine derbe Terrier ein gefragter und arbeitstüchtiger Jagdbegleiter unzähliger Jäger im Revier.

Wollt ihr noch mehr über die wunderbaren Wesenseigenschaften und körperlichen Merkmale der Rasse erfahren, oder wie ihr den Parson Russell Terrier artgerecht haltet und welches Zuhause die optimalen Haltebedingungen bietet? Dies uns noch viel mehr könnt ihr durch die Lektüre unseres umfangreichen Rasseporträts herausfinden. Viel Spaß beim Lesen!

Nummer: 339
Gruppe: 3. Terrier
Sektion: 1. Hochläufige Terrier
Subsektion: -
Arbeitsprüfung notwendig? Ja
Ursprung
Vereinigtes Königreich von Großbritannien
Patronat -
Verwendung

Derber und widerstandsfähiger Arbeitsterrier, besonders für Arbeit unter der Erde (Erdhund) geeignet

Datum der Veröffentlichung 22. August 2017
Datum der vorläufigen Bestätigung 2. Juli 1990
Datum der finalen Bestätigung 4. Juni 2001
Link zum FCI-Standard FCI - Parson Russell Terrier
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Parson Russell Terrier: Geschichte

Wie sieht die Entstehungsgeschichte, ursprüngliche Verwendung und historische Verbreitung aus?

Wie entstand unser Rassenname?

Die Entstehung unseres Rassenamens ist relativ einfach erklärt:

Wir haben einen ganz speziellen Gründervater, nämlich John Russell, der in Großbritannien im 19. Jahrhundert als Pfarrer und leidenschaftlicher Jäger tätig war.

John Russel wurde auch "Jack" gerufen, was bei dem engen kurzläufigen Verwandten, dem Jack Russel Terrier, ebenfalls im Hinblick auf dessen Namensherkunft folglich eine Bewandtnis hat und lange Zeit auch in der Benamsung des Parsons eine Rolle spielte.

Der Beruf als Geistlicher hat ebenso eine Bedeutung  bei der Benennung der Rasse, denn die Berufsbezeichnung "Pfarrer" heißt ins Englische übersetzt, "minister", "pastor", "priest" und unter anderem auch "parson".

Zu guter Letzt kommt die Gruppe der Terrier als Genträger ins Spiel, sprich unsere Vorfahren sind Terrier-Schläge.

Trägt man nun alle vorgenannten Faktoren zusammen, so erschließt sich der Hintergrund der Namensgeschichte quasi von allein: Der Parson Russell Terrier fand durch die Zusammensetzung der Berufsbezeichnung des Begründers, dessen (Ruf-) Nachnamen und der Hundeschläge seinen Rassenamen. Wobei lange Zeit die Bezeichnung Parson Jack Russell Terrier im Sprachgebrauch sogar üblich war, sprich der Parson und bis heute der Jack Russell, den Rufnamen des Begründers als Bestandteil der Bezeichnung trug.

Welches Problem sollten wir lösen?

Generell sollten wir zur Problemlösung bei der Jagd helfen, wenn sich diverse Wildarten im Revier aus dem Staub und in Sicherheit vor den Jägern und deren hündische Begleiter machten. Denn bei der Fuchs- und Dachsjagd trieben Laufhunde aller Art die aufgespürten Wildtiere, hetzten ihnen nach und diese retteten sich in ihre zerklüffteten Bauten. Die deutlich zu großen Foxhounds standen dann wie angeschmiert vor den Eingängen, denn durch ihre Größe war kein Rankommen möglich und auch jegliches brüllerisches "Hundegebell" konnte sorglos von den geflüchteten Tieren ausgesessen werden.

Aber auch die Jäger selber hatten keine Chance auf herkömmliche Weise den Füchsen und Dachsen auf die Pelle zu rücken, ausgraben war im Grunde keine Alternative, da einfach zu mühselig.

Es musste also eine andere und einfache Lösung her:

Die zündende Idee waren kleinere Hunde, die sowohl körperlich, als auch geistig/mental in der Lage waren, sich diesem gefährlichen Unterfangen, anzunehmen. Das Ziel sollte sein, durch eindringliches und hartnäckiges Zutun, das Wild wieder aus seinem Bau zu treiben, um es dann zu erlegen. Somit kam unsere Stunde...wir Parsons waren maßgeblicher Teil der Problemlösung und folglich Treiber in Sachen Erhöhung des Jagderfolgs. 

Wie wurden wir eingesetzt?

Unsere Halter waren allesamt eingefleischte und passionierte Jäger. Sie nahmen uns Parsons als Erdhunde mit auf die Baujagd, mit dem Ziel, dass wir den Fuchs- oder den Dachsbau sprengen sollten, sobald sich das entsprechende Wild dorthin verstecken und verkriechen wollte. Die kleinen Erdlöcher konnten wir auf Grund unserer Größe sehr gut besteigen und das Wild in den verwinkelten Bauten verfolgen. Hier war unsere Aufgabe den Fuchs oder Dachs so in die Enge zu treiben und zu beackern, dass das Wild wieder die Flucht aus dem Bau aufnahm und die Jagd weiterverfolgt werden konnte. Hier konnte dann die Jagd zu Pferd weitergehen und weitere Hunde übernahmen die Hetz- bzw. Treibjagd. Wir konnten der Meute auf Grund unserer langen Beine gut folgen. Deshalb gehören wir den hochläufigen Terriern im Gegensatz zum Jack Russell an.

Wo stammen wir her?

Das Mutterland aus dem wir PRT stammen ist Großbritannien. Einer der größten Einflussnehmer auf unsere Rasse lebte in der Grafschaft Devon. Die Grafschaft liegt im Südwesten von England, mit der heutigen Hauptstadt Exeter. Damit ist diese Gegend unsere ursprüngliche Heimat und der "Nabel" unserer weltlichen Entstehung.

Die Fox Terrier des Pfarrers und Züchters, John Russell, sind die Ahnen des heutigen Parson Russell Terrier.

Welche Rassen sind unsere Vorfahren?

Einer der wahrscheinlichen Vorfahren unserer Rasse war der Old English Black and Tan Terrier, der Anfang des 20. Jahrhunderts komplett verschwunden ist. Hinzu kommt der White English Terrier. Beide zusammen sollen in direkter Beziehung zum Foxterrier stehen und folglich mit uns Parson Russell und den Jack Russell Terrier verwandt sein.

Wie haben wir uns auf der Welt verbreitet?

Unsere Stammmutter soll der Literatur nach die Hündin "Trump", eine rauhaarige weiße Dame mit dunklen Abzeichen am Kopf, gewesen sein. Diese gehörte einem Pfarrer aus der Grafschaft Devon in Großbritannien. Sein Name war John Russell, wurde aber nur Jack genannt und er war nicht nur Pfarrer, sondern auch passionierter Jäger und Reiter. Bereits sein Vater ging der berittenen Treibjagd nach, wodurch auch die von klein auf erworbene Passion für Pferde und die Jagd, auf den Sohnemann überging. Ferner galt die Terrierzucht als weitere große Leidenschaft des Geistlichen "Jack" Russell, der mit den typischen für die Fuchs-Jagd eingesetzten Foxterrier-Schlägen dieser Zeit, sehr konsequent seinen züchterischen Tätigkeiten nachging und die zuvor erworbene weiße rauhaarige Hündin Trump, als Mutter und Statthalterin seiner Zucht einsetzte, die seinen persönlichen Ansprüchen einer Artbeitsterrierdame Genüge trug. John "Jack" Russell wählte seine Zuchthunde nicht nach dem äußeren Erscheinungsbild aus, sondern bei ihm standen die leistungsseitigen Merkmale der Hunde im Fokus, um stetig die Terrier im Hinblick ihres Einsatzes als arbeitswillige, leistungsfähige, hartnäckige und widerstandsfähige Arbeitsterrier, weiterzuentwickeln. Primär setzte der passionierte Terrieranhänger bei der Zucht auf die drahthaarigen/rauhaarigen Vertreter, kreuzte diverse einfarbige und gefleckte Terrier aus den Jagdkenneln der Umgebung und weiteren Terriertypen, die er auf seinen Reisen entdeckte, ein. Zudem züchtete er aber auch mit glatthaarigen Terriern, woraus später der Jack Russell Terrier entstand. John Russell gilt ebenso als derjenige, der der Urvater der Rasse Parson Russell Terrier war, die aus den rauhaarigen Terriern seiner Zucht hervorging. Russell beabsichtigte zu keiner Zeit eine Anerkennung seiner Terrier als neue und eigenständige Rasse, seine Motivation war es viel mehr, qualitativ beste Arbeitsterrier (Working Terrier) für diverse Tätigkeiten zu schaffen. Diese Tatsache und damit verbundene Uneigennützigkeit zeigt sich zudem, da Russell Mitgründer des britischen Kennel Club (KC) im Jahr 1873 war und verbandssetig die Funktion als Richter und Züchter inne hatte. Seine Terrier wurden zu dieser Zeit als Foxterrier ins neu aufgelegte Zuchtbuch des Kennel Clubs eingetragen und registriert. Im Jahre 1883 verstarb Jack Russell und wurde auf einem kleinen Friedhof unter der Anteilnahme von über 1000 Menschen beigesetzt. Sein Kennel wurde geschlossen und seine "herrenlosen" und zeitlebens geliebten Terrier wurden von Zuchtkollegen übernommen und zu weiteren Zuchtmaßnahmen eingesetzt, wodurch die qualitativ hochwertigen Terrier Russell´s, die weitere Zuchtentwicklung der Terrierschläge maßgeblich mitprägten und damit sich auch im weiteren Verlauf die Parson "Jack" Russell und Jack Russell Terrier in zahlreichen anderen Ländern beheimateten.

Ende des 19. Jahrhunderts sind bereits die ersten Hunde nach Australien, vermutlich zur Fuchsjagd importiert worden, die auch direkte Nachfahren der Hunde von Jack Russells Zucht waren.

Mit den Jahren entwickelte sich dann der typische Foxterrier als direkter Einflussgeber und Ahne, immer mehr zu einem Hund, der schön aussehen sollte und für Ausstellungen und Hundeshows Verwendung fand. Der Parson Jack Russell Terrier hingegen, wurde das Arbeitstier für die Verwendung als universeller und vielseitiger Jagdgebrauchshund.

Nach dem 2. Weltkrieg ist der Parson Jack Russell Terrier insbesondere in Jägerkreisen immer mehr in den Focus gerückt und stieg stetig durch seines herausragende und zuverlässige Arbeitsweise, in der Gunst der Jägerschaft auf dem gesamten europäischen Kontinent.

Im Jahre 1986 wurde der Parson Russell Terrier Club Deutschland e.V. gegründet und widmet sich seither nachhaltig und mit Nachdruck der Reinzucht unserer Hunderasse. Bis Anfang der 1990er Jahre waren wir daher in Deutschland relativ unbekannt. 

Lange Jahre wurden, bis ins Jahr 1999, sowohl wir Parson Russell Terrier, als auch die Jack Russell Terrier, als eine Hunderasse geführt. Erst 1999 erkannte der englische Kennel Club, als Dachverband aller englischen Züchterverbände, uns als eigenständige Rasse an. Der Weltverband FCI folgte im Jahr 2001. 

Heute erkennt man aber bereits einige gute Unterschiede, wenn man uns PRT und den JRT miteinander vergleicht. Wie bereits erwähnt sind wir in die Gruppe der hochläufigen Terrier und der JRT in die Gruppe der tiefläufigen Terrier eingestuft, da unsere Beinlänge einen signifikanten Unterschied macht.

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Aktuelles zum Parson Russell Terrier

Wie beliebt ist der Parson Russell Terrier und wie wird er heute eingesetzt?

Beliebtheit der Rasse heute

Wir Parson Russell Terrier sind aktuell in der jährlich vom Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) herausgegebenen Statistik zu den gemeldeten neugeborenen Welpen aller anerkannten Hunderassen, der drittbeliebteste der Terrierarten. Augenblicklich wurden 677 Parson-Russell-Terrier-Welpen von den verbandsseitig organisierten Zuchten für die Weitervermittlung an Interessierte gemeldet, die potentiellen Welpenkäufern der Rasse zur Verfügung stehen und dabei nach wie vor als zukünftige Jagdbegleiter, aber immer häufiger als talentierte Hundesportler und tolle und liebenswerte Familienhunde, angeschafft werden.

In den USA wird der Parson Russell Terrier im dortigen American Kennell Club (AKC) aktuell auf Platz 117 von 200 Rassen in der Beliebtheitsskala geführt. Immerhin ein beachtlicher Platz, bedenke man die ursprüngliche Spezialisierung des Arbeitsterriers.

Natürlich hat der PRT auch einen großen Stellenwert in seinem Mutterland Großbritannien, wird dort ebenfalls als Jagdgebrauchshund und Begleithund verwandt, hat aber zwischenzeitlich auch sich im Bereich der Hundeausstellungen als Austellungshund etabliert. Dort liegt der Parson Russell auf Platz 27 aller Rassen im Popularitätsranking, so eine aktuelle Auswertung der YouGov.

Verwendung heute

Wir Parson Russel Terrier werden auch heute noch auf Grund unserer körperlichen und wesensseitigen Merkmale, als talentierte, leistungsfähige und zuverlässige Jagdbegleiter für die Jagd unter der Erde verwendet. Somit sind wir nach wie vor ideale Partner in Funktion des "Erdhundes" bei der Bau- bzw. Erdjagd. Aber auch abseits und außerhalb der Fuchs- und Dachsbauten, greifen zahlreiche Jäger auf unsere vielseitigen und äußerst arbeitsemsigen Jagdfähigkeiten und -fertigkeiten "über Tage" gerne zurück. Wie zahlreiche unsere Verwendung als Jagdgebrauchshund auch heute noch ist, zeigen die vom Parson Russell Terrier Club Deutschland e.V. (PRTCD) mitgeteilten statistischen Werte, wonach 3/4 der im Zuchtverein organisierten Züchter, Jäger und Jagdhundeführer sind und im Jahr 2019 knapp 60% der herangezüchteten Würfe das Prädikat "aus jagdlicher Zucht" trugen, wovon wiederum ca. im Leistungszuchtbuch registriert und eingetragen wurden. Diese Zahlen sprechen für sich - der PRT kommt also nach wie vor sehr häufig bei den diversen Jagdaufgaben im Revier zum Einsatz. 

Da wir PRT über eine exzellent funktionierende Nase verfügen, werden wir neben der Baujagd auch bei der Nachsuche (Totsuchen) eingesetzt und zeigen unsere herausragenden Suchfähigkeiten bei der Stöberarbeit, sprich sowohl die Jagdtätigkeiten vor als auch nach dem Schuss, liegen in unserem Verantwortungsbereich. Der Arbeitseinsatz im Revier kann dabei in Gruppen (Meuten), aber auch als Solokünstler erfolgen. Sowohl bei der Treibjagd, als auch der Wasserjagd zum sicheren und unversehrten Apportieren, kann sich unser Halter auf uns verlassen, wodurch zahlreiche passionierte Jäger auch heute noch auf uns als Jagdbegleithund zurückgreifen, um möglichst großen Jagderfolg als eingespieltes Jagdteam zu erzielen.

Und die Anerkennung und große Beliebtheit in Jägerkreisen kommt nicht von ungefähr - bei der Entstehung unserer Rasse hat bereits der Gründervater, John "Jack" Russell, stets seine Zuchttätigkeiten zum Erlangen höchster Leistungsfähigkeit als "Working Terrier" (Arbeitsterrier) mit diversen Aufgabengebieten gelegt. Daher sind wir auf die Jagd bezogen, vom Wesen, Temperament und unserer Körperlichkeit, bestens ausgestattet. Um nur einige Merkmale zu nennen: Wir bringen eine ausgesprochene Kooperationsbereitschaft, Gefolgstreue und Führerbindung mit, haben ein ausgeprägte Wildschärfe, Finderwillen, sind extrem ausdauernd, widerstandsfähig, hartnäckig und willensstark, mutig und unerschrocken, haben einen feinen Geruchssinn und sind außerordentlich arbeitswillig. Was will ein Jäger noch mehr von einem Jagdhund erwarten?

Jagdfreunde, die sich also einen geeigneten Hund für die Jagd zulegen und auf die Qualitäten eines Person Russell Terriers dabei vertrauen wollen, sind beispielsweise bei den organisierten Züchtern des Parson Russell Terrier Club Deutschland e.V. oder dem Klub für Terrier von 1894 e.V. (KfT) richtig aufgehoben - hier können sich Welpenkäufer sicher sein, einen geeigneten Jagdhelfer und vielseitigen potentiellen Jagdgebrauchshund höchster Güte und mit immensem Leistungsvermögen zu erhalten, um diesen innerhalb einer Jagdhundeausbildung abzurichten und zur jagdlichen Verwendung durch die Brauchbarkeitsprüfung testen zu lassen.

Aber auch außerhalb des Reviers bestechen wir PRT durch unsere liebenswerte und familienfreundliche Art. Wir gelten als leichtführige und mit entsprechender Erziehung und Führung, gehorsame Hunde. Wir eignen uns folglich sehr als Begleit- und Familienhunde, sind aufmerksam und wachsam, beschützen unsere Bezugsmenschen und deren Eigentum vor fremden Zugriffen - schließlich bringen wir ein ausgeprägtes Terrier-Gen mit. Und dennoch sind wir für unsere kinderliebes und menschenbezogenes Wesen bekannt, wodurch wir sowohl bei Familien mit Kindern, über Singles bis hin in Seniorenhaushalten, Seite an Seite, mit dem menschlichen Wesen zusammenleben. Wir hochläufigen Terrier sind temperamentvoll, agil, ausdauernd, schnell und sprungstark, weshalb wir auch häufig beim Hundesport anzutreffen sind.

Daneben werden wir von dem einen oder anderen Halter auch als Ausstellungshund bei Hundeausstellungen präsentiert und mit Artgenossen im Wettbewerb begutachtet, bewertet und gerichtet.

Zwischenzeitlich sind wir PRT nach anfänglichen Vorbehalten, anerkannte Rettungshunde, die bei der Personensuche in diversen Bereichen wie der Flächensuche, Fährtensuche, Lawinensuche, Wasserrettung etc. zum Einsatz kommen.

Des Weiteren trifft man auf Parson Russell Terrier in Funktion des Therapiehundes, um Menschen bei notwendigen Behandlungen der tiergestützten Therapie mit ihren exklusiven Eigenschaften zur Seite zu stehen.

Rund um kann man also im Hinblick auf die heutige Verwendung dieses "Arbeitsterriers" bester Güte mit Fug und Recht behaupten, dass er ein absoluter Allrounder ist und für seine herausragenden Fähigkeiten und Fertigkeiten bei Kennern der Rasse geschätzt wird. 

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Wie ist es um die Physis des Parson Russell Terriers bestellt?

Welche körperlichen Rassemerkmale bringt der Parson Russell Terrier mit und welche Vor- und Nachteile hängen mit ihnen zusammen?
Lebenserwartung
Rüden
14 - 16 Jahre
Hündinnen
14 - 16 Jahre
Widerristhöhe
Rüden
36 cm
Hündinnen
33 cm
Gewicht
Rüden
6 - 8 kg
Hündinnen
6 - 8 kg

Allgemeines Erscheinungsbild

Die Gesamterscheinung von uns Parson Russell Terrier wirkt kernig und urwüchsig, nichts desto trotz schön und von freundlicher Ausstrahlung, von der körperbaulichen Substanz ausgeglichen und harmonisch, getragen durch das qualitative und stabile Körpergebäude. Unsere Statur und gesamtes Äußeres ist für unsere ursprünglich angestammte Verwendung, als vielseitig einsetzbarer Arbeitsterrier, gelungen und bestens ausgestattet. 

Man spürt sofort unsere Lebhaftigkeit, Energie und Temperament, die in uns stecken, was sich in unserer Fortbewegung mit dem kräftigen Schub aus den Hinterbeinen fortsetzt, der uns viel Elan und Power beim Laufen und Springen verleiht. Unser gesamtes Gangwerk wirkt frei ausgreifend,von guter Länge, daher raumfüllend und bodennah, es sind keine unnatürlichen Übertreibungen im Bewegungsablauf zu vernehmen, die Schrittfolge wirkt zu keiner Zeit steif, behäbig oder hochsteppend, wodurch die ganze Koordination des Gangs flüssig und ausgeglichen rüberkommt. Folglich kann der Betrachter sofort erkennen, dass der PRT für mehr geschaffen ist, viel Kraft, Beweglichkeit, Wendigkeit und eine ausgeprägte Arbeitsfähigkeit mitbringt. Zusammengefasst hinterlässt der PRT also beim Betrachter einen harmonischen und agilen Eindruck.

Unser Gesamtgebäude ist nahezu quadratisch gebaut, sprich die Länge und die Höhe sind annähernd gleich groß. Dies bewirkt insgesamt eine sehr stabil anmutende Erscheinung, verleiht uns einen festen Stand und lässt uns nicht so schnell aus dem Gleichgewicht kommen. Trotz des harmonischen Aussehens, spürt man förmlich die Körperspannung und Robustheit durch die gesamte hochqualitative Muskulatur. Folglich sind wir auf Grund der Körperbauweise, in Verbindung mit unseren Wesensmerkmalen und Terriergenen, stets Allzeit bereit und für jeder noch so große Herausforderung gut gerüstet.

Wir würden uns als eine kleine Hunderasse bezeichnen, die aber zu Großem in der Lage ist. Wenn man uns in die Augen blickt, vernimmt man sofort den äußerst entschlossenen Terrierblick und spürt die Leidenschaft, die in uns steckt.

Kommen wir zu unserer Kopfpartie:

Der Kopf an sich ist keilförmig gebaut, er wird zur Fangspitze hin schmäler, also verjüngt sich. Sowohl unser mäßig breiter Schädel, als auch der Stopp, sind flach. Der Schädelverlauf wird von der Schädeldecke zu den Augen hin schmäler. Zudem weist der aktuelle Rassestandard im Hinblick auf die Idealvorstellung eines Rassevertreters darauf hin, dass die Entfernung von der Nasenspitze hin zum Stopp ein wenig kürzer ausgebildet ist, als vom Stopp zum Hinterhauptsbein des PRT.

Unsere Eignung für die Verwendung zur Stöberarbeit, verdanken wir unserem Riechkolben und dem guten Geruchsinn. Farblich betrachtet, ist unser Nasenschwamm stets schwarz.

Die Ausprägung der Backenpartie ist unscheinbar.

Für diverse Jagdaufgaben als auch zum Fressen, benötigen wir Parson Russell Terrier natürlich vernünftige Zähne und ein gutes Gebiss. Wir haben von Natur aus ein sogenanntes Scherengebiss, bei dem die obere Zahnreine lückenlos beim Zubeißen über der unteren schließt. Um unser Gebiss optimal zum Einsatz zu bringen, greifen wir auf einen sehr kräftigen und muskulösen Kiefer zurück, sprich wir sind in der Lage fest zuzupacken. Die Zähne sind von guter Größe und sind senkrecht im Kiefer verankert. Hiermit tragen wir ein vielseitiges Werkzeug mit uns herum, egal wofür wir es einsetzen müssen, sei es bei der Fütterung, Jagd, Hundesport oder beim Stöckchenapportieren. 

Wenn wir euch Halter oder auch mal generell die Damenwelt von uns überzeugen wollen, dann setzen wir auf unsere relativ tiefliegenden, schönen dunkelfarbenen und mandelförmigen Augen. Diese verleihen uns einen leidenschaftlichen und klugen Ausdruck. Nicht schlecht...

Um im Revier bei der Jagd akustisch alles mitzubekommen und auch in Funktion unserer Wachtätigkeit zu Hause optimal ausführen zu können, sind wir auf unseren exzellenten Gehörsinn angewiesen. Die akustischen Signale schnappen wir dabei mit unseren V-förmigen Ohren auf, die von ihrer Größe optimal zu unserem Kopf passt, also weder zu klein, noch zu groß wirken. Die Ohren sind nach vorne geklappt (Knopfohren) und sollten mit der Spitze bis zum Augenwinkel reichen. Nimmt man Ohrlappen des PRT in die Hand, so fühlt man die mäßige Dicke der Beschaffenheit.

Wir verfügen über eine kräftig und muskulös gebaute Halspartie. Diese wird zur Schulter hin breiter und ist ausreichend lang gewachsen. Hieran angeschlossen ist unser gerade und stabil gebauter Rücken, an dessen Ende eine ebenfalls muskulöse und leicht gewölbte Lendenpartie endet.

Die Brustpartie ist von ihrer Tiefe nicht allzu groß ausgebildet und reicht maximal bis zum Ellenbogen. Hintergrund ist, dass wir ja dem Fuchs/Dachs in seinen engen Bau folgen müssen, dementsprechend nicht zu füllig und kräftig in diesem Bereich gebaut sein dürfen, da sonst die Gefahr besteht, dass wir in den zerklüffteten Bauten stecken bleiben würden. Wenn ihr uns also mit beiden Händen an der Brust unmittelbar hinter der Schulter umpacken könnt, ist dies das ideale Maß für uns Parson Russell Terrier und entspricht den Wunschvorstellungen des Rassestandards. Unsere Rippen reichen weit nach hinten, sind weder zu stark noch zu flach gewölbt, also ausgewogen.

Was unsere Rute betrifft, verhält es sich so, dass diese früher regelmäßig operativ gekürzt, also kupiert wurde. Bei Exemplaren, wo dies noch der Fall ist, ist die Rute kräftig und steht gerade hoch. Sie sollte dann zum gesamten Körper von ihrer Länge passen. Bei unkupierten Ruten ist diese nicht allzu lang geraten, sollte möglichst gerade sein und zu unserer Gesamterscheinung gut passen. Was die Stärke betrifft, ist sie am Ansatz dicker und zum Ende hin verjüngend. Wenn wir uns dann hiermit bewegen, soll unsere Rute hoch aufgestellt sein.

Unsere Haut am Körper ist von dicker Beschaffenheit, liegt aber relativ locker an.

Bei unseren Fortbewegungsmitteln, den Vorder- und Hinterläufen, sieht es so aus, dass diese über eine starke Muskulatur verfügen und dementsprechend für unsere weitläufig bekannte Schnellig-, Spritzig- und Wendigkeit sorgen. Die Vorderläufe stehen parallel zueinander und extrem gerade. Auf Grund unserer Lauflänge zählen wir zu den hochläufigen Terriern, unsere verwandten Jack Russell hingegen zu den niederläufigen.

Schauen wir uns kurz die Vorderhand im Detail an: Die Vorderläufe stehen gut unter dem Körpergebäude und nur mäßig auseinander. Unsere lang gebaute und schrägsitzende Schulter liegt gut am Körper zurück und ist am Widerrist klar umrissen. Der Oberarm am Vorderlauf ist ebenso lang wie die Schulterlänge und steht in einem derartigen Winkel, dass die Vorderhände so weit unter dem Körpergebäude platziert sind, dass sie auch der Höhe des Widerrist liegen. Die Ellenbogen sind seitlich frei beweglich und liegen am Körper an. Die kräftig und gerade gebauten Unterarme stehen gerade. Die Lauflänge ist etwas größer als die Tiefe unseres Körpers.

Die kräftigen und muskulösen Gliedmaßen der Hinterhand sind mit gut gewinkelten Knien bestückt, gleiches gilt für die Unterschenkel. Das Sprunggelenk ist tief angesetzt, der Hintermittelfuß steht parallel und erzeugt enormen Schub.

Die Pfoten sind kompakt, geradegestellt und mit festen Ballen für unsere Arbeitseinsätze, besonders für die Erdjagd, ausgestattet. Die Zehen an unseren Pfoten sind nur mäßig gewölbt. Zudem sind die Vorder- und Hinterpfoten weder flach noch offen. 

Sollten wir durch unseren Arbeitseinsatz bei der Jagd oder in der Freizeit Narben davontragen, schmälert dies unser Aussehen nur bedingt. Selbst der Rassestandard lässt sogar kleine rückständige und verheilte Wunden zu und schließt uns nicht von der weiteren Zucht durch derartige Merkmale aus.

Fellfarben & Fellarten

Felldichte dicht
Fellstärke dick
Fellform wellig, glatt
Fellhärte hart
Felllänge kurz, mittel
Unterwolle Ja
Fellmuster einfarbig, zweifarbig, dreifarbig, Abzeichen
Fellfarbe Schwarz, Weiß, Gelb, Tan (Loh)

Wer einen süßen Parson Russell Terrier als Hund sein eigen nennen möchte, kann zwischen zwei Farbkombinationen auswählen.

  • Es gibt uns entweder als ganz weißen Hund, oder 
  • ihr könnt uns beim Rassehundezüchter in überwiegend weiß mit lohfarbenen, gelben oder schwarzen Abzeichen erwerben.
  • Ferner ist jede Farbkombination mit Loh, Gelb und Schwarz erlaubt, vorzugsweise an unserem Kopf und/oder dem Ansatz unserer Rute. Ein wenig Farbe am Körper wird uns ebenfalls bei diesem Farbschlag zugestanden. Der Rest des Körpers ist natürlich dann in der Grundfarbe Weiß.

Solltet ihr generell interessiert sein, noch mehr über Fellfarben und Fellmuster generell zu erfahren, wie diese von ihrer Pigmentierung entstehen und wie groß die Farbvielfalt bei Hunden ist, dann habt ihr nun die Gelegenheit, unseren gesonderten Leitartikel zu lesen.

Kommen wir nun zur Fellbeschaffenheit und Fellstruktur von uns Parson Russell Terrier:

Im Rassestandard unterscheidet man bei uns zwischen Rauhaar und Glatthaar, wobei es bei den rauhaarigen Haarvarianten, Rassevertreter mit dem sogenannten Broken-coated Haarkleid gibt, das als Stockhaar bezeichnet wird.

Das Deckhaar ist bei uns rauhaarigen Exemplaren etwas länger und wirkt an einzelnen Stellen leicht struppig, hart und von seiner Haptik derb. Bei den glatthaarigen Hunden ist das Deckhaar kurz und enganliegend.

Jede vorgenannte Fellausführung weist ein doppeltes Haarkleid, bestehend aus dem Deckhaar und einer wärmenden Unterwolle. Sprich Brust, Bauch und die gesamte Unterseite ist bei uns PRT demnach behaart, gleiches gilt für die Innenseiten der Schenkel.

Ferner ist bei jeder Haarvariante das Haar von Natur aus harsch, anliegend und dicht.

Der Rassestandard verlangt zudem, dass das arrangierte Haar, wenn es beispielsweise frisch getrimmt ist, stets eine natürliche Wirkung aufzeigen soll, sprich nicht geschnitten aussehen darf.

Wie also nun beschrieben, gibt es beim Parson Russell Terrier zwar unterschiedliche Haartypen, diese gelten aber nicht als eigenständige Varietät, wodurch die einzelnen Exemplare (Rauhaar/Glatthaar) auch jederzeit miteinander verpaart werden dürfen. Deshalb kommt es bei verschiedenen Züchtungen auch vor, dass beide Fellvarianten als Welpen in einem Wurf auf die Welt kommen. Man kann nach ein paar Wochen an dem heranwachsenden Bärtchen, den Rauhaar unter Umständen schon herauserkennen.

Körpermaße

Durch unsere Körpergröße gehören wir zu den kleineren Hunderassen, obwohl wir den hochläufigen Terriern zugerechnet werden. Dies liegt aber an unserer Beinlänge, die im Verhältnis zu unserem Körper relativ lang sind.

Unsere Widerristhöhe gliedert sich zwischen unseren Rüden und Hündinnen wie folgt:

  • Idealmaß der Rüden 36 cm
  • Idealmaß der Hündinnen 33 cm

Das vorgenannte Idealhöhe ist die Wunschvorstellung des Rassestandards des FCI für den PRT. Natürlich gibt es da draußen in der weiten Welt auch Exemplare, die das Gardemaß etwas unter- oder überschreiten.

Beim Gewicht werden überhaupt keine Angaben seitens des Weltverbands FCI gemacht, wir sollen allerdings von unserer Gesamterscheinung harmonisch wirken und der grundsätzliche Gedanke der ursprünglichen Verwendung, nämlich der Baujagd, von Größe und Gewicht immer bedacht werden. Sprich, zu große und zu schwere Exemplare haben Probleme sich im Fuchs- oder Dachsbau so zu bewegen, dass sie ihrer Arbeit vernünftig und erfolgreich nachgehen können. Es ist schon eng und gefährlich genug dort unten unter der Erde, also muss man es dem PRT durch übermäßige Nahrungszufuhr nicht noch schwerer machen. Die meisten Exemplare liegen so zwischen 6 und 8 kg.

Ideal und anstrebenswert sind PRT von ihrem Größe-/Gewichtverhältnis, wenn man mit zwei durchschnittlich großen Händen den Hund direkt hinter seiner Schulter umfassen kann, so das Zuchtziel des Rassestandards.

Stärken

Wir Parson Russell Terrier bringen zahlreiche und diverse positive Eigenschaften auf Grund unserer körperlichen Rassemerkmale mit.

Generell sind wir äußerst stabil gebaut, weisen eine robuste und widerstandsfähige Konstitution auf, so dass uns nichts so schnell aus der Fassung bringen und im wahrsten Sinne des Wortes umwerfen kann. Der Slogan einer bekannten süddeutschen Schokolade passt auch zu uns Parson Russell Terrier: Quadratisch, praktisch, gut!

Wir sind nicht die größten unserer Art, aber sehr zäh, kernig und resistent gezüchtet, damit wir da wo es drauf ankommt, aus dem vollen schöpfen können, nämlich im Rahmen eines arbeitseifrigen, leistungsfähigen, willensstarken und äußerst zielorientierten Arbeitsterrier, sei es bei den diversen Jagdtätigkeiten im Jagdrevier, beim Bewachen und Beschützen unserer Bezugspersonen und deren Hab und Gut, bei Suchaktionen vermisster oder verschütteter Menschen in schwer zugänglichen Krisengebieten oder bei der einen oder anderen herausfordernden Disziplin im Hundesport, wo unsere herausstechende Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Wendigkeit, Sprungkraft, Belastungsfähigkeit etc. zu großen Erfolgen verhelfen und stets unser vielseitiges Talent, Fähigkeiten und Fertigkeiten unter Beweis stellen.

Durch den stabilen Körperbau und die hohe Qualität unserer gut bemuskelten Gliedmaßen, sowie die perfekte Ausstattung unserer Vorder- und Hinterpfoten mit dickgepolsterten, derben und robusten Ballen, gelten wir als sehr geländefähig, sprich wir sind auf jeglichem Unterboden gut und versiert auf den Läufen unterwegs, springen und laufen problemlos über Stock und Stein, halten zudem gut das Gleichgewicht und stets die Balance, bei all den unterschiedlichen Aktivitäten. Auch diese Eigenschaften schätzen sowohl Jäger, Hundesportler und alle Halter, die ihren PRT mit zum Joggen in Wald oder Feld nehmen. Aber auch dem Element Wasser gegenüber zeigen wir uns einerseits sehr positiv zugetan, denn wir bringen eine ausgeprägte Wasserpassion mit und sind hervorragende Schwimmer, was das Apportieren von geschossenem Federwild, zu einem weiteren Steckenpferd von uns macht. Wir halten also sowohl an Land, zu Wasser und in der Luft (beim Sprung...) überall locker mit und sind bestechende Allrounder.

Zu unserer körperbaulichen Substanz gesellt sich das widerstandsfähige, wetterfeste und strapazierfähige Haarkleid, wobei der rauhaarige PRT hier seinem glatthaarigen gegenüber, noch etwas bevorteilt ist. Leichte Kratzer durch Dornenhecken beim Verfolgen von Säuen im Unterholz oder Krallenhiebe und "Streif("-schüsse")bisse" bei etwaigem Wildkontakt, hält unser Fell durch dessen außerordentliche Robustheit von der darunterliegenden Haut fern. Aber auch kleiner Verletzungen mit bleibenden Narben sind für uns abgehärtete und unverwüstliche Kerle kein Beinbruch, sondern Zeichen unseres Muts und Tapferkeit - soll natürlich nicht heißen, dass wir unkontrolliert und blindwütig in den Kampf ziehen, nein wir gelten in diesem Zusammenhang als Strategen und intelligente Hunde, die ihre Chancen genau einschätzen können und notfalls lieber überlegenen Widersachern, wie bspw. dem Dachs, auch schon mal zu Gunsten unserer Gesundheit, aus dem Weg gehen.

Das Fell und unsere sonstigen körperlichen Eigenschaften, machen uns zudem zu pflegeleichten Hunden. Allerdings sollte häufiger mal nach tierischen Mitbewohnern wie Zecken auf unserem Körper nachgeschaut werden, besonders wenn wir bei der Jagd eingesetzt oder viel im Freien unterwegs sind. Ferner gilt unseren Ohren etwas mehr Aufmerksamkeit. Denn durch die Knopfohren, die nach vorne geklappt sind, setzt sich im Ohr schon mal Feuchtigkeit, Schmutz und Parasiten fest, was durchaus zu übelriechenden und schmerzlichen Ohrinfektionen führen kann.

Das doppelte Haarkleid sorgt dafür, dass uns weder Wind, Nässe noch Kälte zusetzen kann. Dies ist auch nötig, wenn wir mit unserem Jagdherrn in den kälteren Monaten bei Vollmond am Ansitz sitzen und warten, dass ein Stück Wild in der Lichtung zum Abschuss bereitsteht.

Einen weiteren Vorteil den wir als Rasse haben ist, dass wir generell nicht sabbern, außer uns wird unsere Lieblingsspeise vorgelegt und wir dürfen noch nicht losschlingen.

Quadratisch, praktisch, gut kann man durchaus noch durch "klein" im Sinne von platzsparend ergänzen. Sprich weder viel Wohnraum, noch ein großes Auto oder Liegeplatz im Café ist notwendig, damit wir uns wohlfühlen. So kann man uns durch unsere geringe Größe und das leichte Körpergewicht auch gut einmal unter den Arm klemmen und die Treppe hinauftragen oder in den Kofferraum setzen - dies kommt euch als Halter eines Parson Russell Terrier besonders im fortgeschrittenen Seniorhundalter zu Gute, sollten wir zu diesem Zeitpunkt an etwaigen Hundekrankheiten leiden oder einfach gebrechlich sein und jegliche Schonung uns zu Gute kommt.

Sicher können wir mit den bisherigen Stärken punkten, könnten die Ausführungen aber noch problemlos weiter ausformulieren...überzeugt euch entweder in Natura von der erstklassigen Güte des PRT oder sammelt durch Weiterlesen zusätzliche Informationen, die sicherlich noch weitere interessante und wertvolle Einzelheiten über uns Arbeitsterrier preisgeben.

Stärken

  • Beweglichkeit
  • Flinkheit
  • Geländegängigkeit
  • große Sprungkraft
  • schubvolle Beschleunigung
  • Wendigkeit
  • Apporttauglichkeit
  • Jagdtauglichkeit
  • Ausdauer
  • Belastbarkeit
  • Sportlichkeit
  • wenig Haarverlust
  • geringer Pflegeaufwand
  • leichte Auffindbarkeit von Zecken in Fell
  • geringer Platzbedarf
  • Robustheit
  • stabiler Stand
  • Wehrhaftigkeit
  • Widerstandsfähigkeit
  • Zähigkeit
  • guter Geruchssinn
  • Kälteresistenz
  • Nässeresistenz
  • Windresistenz

Schwächen

    Schwächen

    Wir PRT haben glücklicherweise nicht so viele Schwächen, die wir mit uns herumtragen. Was wir euch aber schon sagen wollen, dass wir egal ob Glatthaar oder Rauhaar, ganzjährig etwas haaren.

    04

    Parson Russell Terrier: Wesen, Charakter & Temperament

    Was zeichnet das Wesen und Sozialverhalten beim Parson Russell Terrier aus?

    Allgemeine Merkmale

    Intelligenz Hoch
    Temperament Hoch
    Willenstärke Hoch
    Allein zuhause Gering
    Verfressenheit -
    Jagdtrieb Hoch
    Wachsamkeit Hoch
    Streuner-Trieb Mittel
    Bewegungsbedürfnis Hoch
    Verspieltheit Hoch
    Mut Hoch

    Allgemeine Merkmale

    Intelligenz

    Wir sind äußerst clevere und intelligente Hunde, die genauestens wissen, was sie in welcher Situation zu tun haben.

    Wir lassen uns hier auf der Jagd von keinem Wild an der Nase herumführen und setzen zielgerichtet die uns trainierten Abläufe und erwünschten Aufgaben um. Da wir unser Gegenüber und etwaige Gefahrenpotentiale gut einschätzen können, werden wir trotz dem regelmäßigen Aufeinandertreffen mit Wild, selten verletzt.

    Neue Lerninhalte und Trainingsübungen, wie auch das Einstudieren von Hundetricks und Kunststücken, stellt für uns PRT kein Problem dar. So kniffelig, dass wir nicht kapieren um was es geht, kann es gar nicht sein - wir wachsen an den Herausforderungen, beißen uns fest und mit unserem starken Willen kommen wir sicher zum Erfolg.

    Kurz, wir Parson Russell Terrier gelten als kluge Hunde, mit einer schnellen Auffassungsgabe, hohem Lernvermögen und wollen kopfseitig gefördert und gefordert werden.

    Temperament

    Wir sind sehr quirlige, vitale und agile Hunde, toben gerne herum, haben eine wahnsinnige Sprungkraft und sind die absoluten Energiebündel. Wir PRT sind unwahrscheinlich schnell in unseren Bewegungen und können mit abrupten Bewegungsänderungen, beispielsweise bei der Jagdverfolgung, mehr als sehr gut umgehen. Ferner sagt man uns nach, ausgefuchst, leistungsstark und routiniert unterwegs zu sein.

    Unser Wesen kann man als durchaus als ausgesprochen temperamentvoll bezeichnen. Wir Parson Russell Terrier sind jederzeit bereit loszulegen und trumpfen dann mit unserem außerordentlichen Arbeitseifer, Arbeitswillen und Arbeitsfreude auf. 

    Auf Grund unserer Größe und unseres Körperbaus sind wir Parsons sehr flink und beweglich, wenn es sein muss, lautstark und mit einem notwendigen Grad an Kompromisslosigkeit bereit für unseren Herrn durch dick und dünn zu gehen.

    Als wehrhafte und hartnäckige Arbeitsterrier mit ausgeprägter Wildschärfe, können wir äußerst resolut und dynamisch von 0 auf 100 schalten und entwickeln dann eine extreme Power. Wir sind rassige, enthusiastische nimmermüde und energische Charakterkerle.

    Willensstärke

    Wir sind Terrier und demnach mit dem typischen Terrier-Gen ausgestattet - klar sind wir demnach äußerst willensstarke, selbstbewusste, tatkräftige und manchmal etwas eigensinnige Zeitgenossen, die genau wissen was sie wollen und wenn wir uns etwas in den Kopf gesetzt haben, versuchen wir es zielorientiert und ohne abzulassen, umzusetzen.

    Die Hartnäckigkeit, Wesenfestigkeit, Gebrauchstüchtigkeit, ausgeprägte Wildschärfe, starker Finderwillen, Entschlossenheit und großer Arbeitseifer sind weitere Zeugnisse unserer Charakteranlagen, die für das sichere und zuverlässige Lösen von Aufgaben, sei es bei der Jagd, dem Hundesport oder den Freizeitaktivitäten, beste Voraussetzungen bieten.

    Das könnt ihr sehr gut für euch nutzen, bei den Jagdeinsätzen werdet ihr merken, was für Kämpfer und Arbeitstiere wir sind. Ihr müsst uns gerade deshalb klare Regeln und Grenzen aufstellen, wir brauchen eine Autoritätsperson, die uns souverän durchs Leben führt und steuert.

    Allein zuhause

    Wir Parson Russel Terrier sind nicht gerne alleine. Wir wollen eigentlich immer in eurer Umgebung sein, da wir sehr menschenbezogen sind und bei entsprechend intensivem Umgang von klein auf, eine starke Führerbindung aufbauen, die euch im normalen Alltag und der gemeinsamen Jagdausübung sehr entgegenkommt - sprich wir sind sehr gute Partner, um eine eingespieltes Team zu werden.

    Folglich stehen wir überhaupt nicht darauf, von euch getrennt zu sein und bei manchen Exemplaren kann sich dies bis zu Verlust- und Trennungsängsten entwickeln. Die Konsequenzen können dann beim Alleinsein bedeuten, dass der Hausrat etwas leidet oder wir uns die Seele aus dem Hals bellen und heulen. Andere Exemplare neigen auch dazu, die Aufmerksamkeit zu gewinnen, in dem sie sich im Haus bewusst Lösen und Kot oder Urin im Wohnraum ausscheiden.

    Aber man kann mit uns das alleine bleiben behutsam antrainieren. Nehmt euch also früh in der entsprechenden Welpenaufzucht die Zeit, Geduld und den passenden Trainingsplan, um uns an das Alleinsein sukzessive zu gewöhnen. Mehr dazu findet ihr hier.

    Und trotz aller Trainingsmaßnahmen sind und bleiben wir PRT nicht gerne alleine zu Hause und verzichten den ganzen lieben Tag auf unsere Bezugsmenschen, um während deren Arbeitstätigkeit gelangweilt und unausgelastet auf deren Rückkehr zu warten. Dann schaut lieber, ob wir mit ins Büro dürfen, oder eine andere Hunderasse, die geeignetere und passendere für euch ist. Vergesst nie, dass wir PRT als kernige Arbeitsterrier geschaffen wurden und jeher viel im Freien bestimmten Arbeiten nachgingen und somit nicht für das Eingesperrtsein uns eignen.

    Jagdtrieb

    Die ursprünglich angedachte Verwendung von uns Parson Russell Terrier war jeher der Einsatz als umtriebiger und arbeitsemsiger Jagdbegleiter, sei es für die Baujagd oder diverse andere Jagdaufgaben im Revier.

    Daher verwundert es sicherlich nicht, wenn wir euch sagen, dass wir PRT von Haus aus die natürliche Veranlagung eines ausgeprägten Jagdtrieb und Jagdinstinkts aufweisen. Wir entwickeln im Revier eine starke und entschlossene Jagdpassion, sind getrieben von unserem Jagddrang ob im Feld, Wald oder zu Wasser, voll in unserem Element und gehen bei den unterschiedlichsten Jagdaufgaben voll auf, entfalten unsere Stärken und Fähigkeiten und bringen unseren erlangten Fertigkeiten sicher, souverän und zuverlässig im Sinne des Jagderfolgs ein.

    Werden wir jagdlich geführt und haben ausreichend Gelegenheit beim Ausleben unseres Beutefangverhaltens, unsere physischen und psychischen/mentalen Eigenschaften kontrolliert beim Jagddienst einzusetzen, folglich entsprechend unseren Anlagen gefördert und gefordert zu werden, schalten wir nach verrichtetem Dienst in den Privatmodus und sind äußerst angenehme Privatiers an der Seite unserer Familie.

    Also, ausreichende rassespezifische Auslastung im Hinblick auf unseren Jagddrang ist zwingend von Nöten, damit wir nicht auf Grund von Unterforderung und Langeweile, außerhalb des Jagdreviers uns selbständig durch Ausbüxen jagdliche Ersatzbefriedigung suchen und verbotenerweise Wild oder sonstige Tiere jagen. Solltet ihr also über die Anschaffung eines PRT nachdenken, seid euch über seinen starken Jagdtrieb bewusst und dass er im Falle einer reinen Haltung als Begleit- und Familienhund alternative Beschäftigungsformen erhält, die jagdähnlichen Charakter haben, um seine Triebe und Instinkte kontrolliert einbringen und ausleben zu können. 

    Zudem sind bereits während der frühen Welpenphasen umfassende Präge-, Habituations- und Sozialisierungsmaßnahmen beim PRT auch im Hinblick auf seine jagdliche Veranlagung notwendig, damit er an artfremde Tiere und die damit in Verbindung stehenden Umweltreizen gewöhnt wird, um angepasste Umgangsformen zu entwickeln. Ferner sind erzieherische Maßnahmen in Verbindung mit einer starken Führung unerlässlich, Regeln und Grenzen müssen vom Rudelführer als Autoritätsperson konsequent gelebt und durchgesetzt werden. So stehen der sichere Rückruf, Impulskontrolle und ein Antijagdtraining neben diversen weiteren Erziehungsinhalten als absolutes Muss auf dem Trainingsplan. 

    Wachsamkeit

    Aufmerksamkeit und Wachsamkeit sind zwei sehr grundsätzliche Wesensmerkmale bei uns Parson Russel Terrier. Ob bei der Jagd auf Wild oder dem Beschützen von unseren Besitzern und deren Eigentum, sind wir immer auf der Hut und melden jegliche Gefahr lautstark. Wir sind ebenfalls so veranlagt, dass wir dann unerschrocken mit dieser umgehen und auch nicht davor scheuen Eindringlinge oder das Wild zu stellen - schließlich sind wir Terrier und gelten sprichwörtlich als "Wadenbeißer", sprich lassen uns von nichts abschütteln und sind sehr konsequent in unserem Tun.

    Streuner-Trieb

    Der PRT gilt für sich genommen nicht als typischer Streuner und Ausbrecherkönig, allerdings ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung, dass er stets art- und rassespezifisch ausgelastet wird. Denn ein unterforderter und sich langweilender Parson Russell kann dann durchaus schon mal auf "dumme" Gedanken kommen, das sein Jagdtrieb auf kontrollierte Weise gefördert und gereizt werden muss, um seinen Instinkt und inneren Drang auf umgeleiteten Weg in jagdähnlichen Ersatzaufgaben oder direkt im Revier ausleben zu können.

    Bewegungsbedürfnis

    Wie wir bereits weiter oben erwähnt haben, sind wir Parson Russell Terrier sowohl körperlich, als auch geistig/mental agil und energiegeladen, bringen in Funktion des urtypischen "Working Terrier" (Arbeitsterrier) eine ausgeprägte Arbeitsleidenschaft, Elan und Aktivität mit - kurz wir haben einen starken Bewegungsdrang und wollen gezielte herausfordernde Aufgaben abarbeiten und lösen, ob bei der Jagd, Agility, Mantrailing, Obedience, Wasserarbeit oder sonstigen Aktivitäten wie dem Apportieren, Nasen- und Fährtenarbeit etc. in der Freizeit. 

    Die Bandbreite mit der ihr uns art- und rassegerecht fordern und beschäftigen könnt, ist groß. 

    Wir sind sehr lauffreudige und ausdauernde Hunde, die ständig in Bewegung sind. Wir lieben es für unser Leben, herumzutoben und unsere Sprungkraft ständig unter Beweis zu stellen. Also stellt euch darauf ein, dass ihr uns viel Beschäftigung und Bewegung verschaffen müsst, damit wir ausgeglichen und einigermaßen ausgelastet sind. Wir wurden für ein bestimmtes Ziel gezüchtet und sind daher extrem arbeitswillige Hunde. Also, um ein artgerechtes und damit zufriedenes Hundeleben bei euch zu genießen, müsst ihr auf uns persönlich und unsere Charakterzüge eingehen und euch intensiv mit uns auseinandersetzen.

    Verspieltheit

    Wenn man sich mit uns beschäftigt, ist man beeindruckt, zu welchen Kunststücken man uns so animieren kann. Wir spielen sehr gerne auch mal mit einem Spielgerät und können uns damit auch eine Zeit alleine amüsieren. Diese Züge kann man u.a. auch gut im Schnee beobachten, wenn wir uns mit herabfallenden Schneeflocken und dem weißen Etwas beschäftigen. Ab und an verhalten wir uns auch etwas albern, wenn wir beim Spielen sehr ausgelassen sind. 

    Die Neigung zu spielen kommt natürlich auch den Kindern des Hauses entgegen, wenn wir mit ihnen im Garten herumtollen. Dabei solltet ihr als Erziehungsberechtigter aber stets anwesend sein, damit unser Überschwang nicht mit uns durchgeht und es zu unerwünschten Verhaltenssituationen kommt. 

    Durch unsere Verspieltheit und die besonderen Fähigkeiten beim Training diverser Tricks und Kunststücke, ist das Trickdog eine weitere spannende und spaßbringende Alternativbeschäftigung, die wir gemeinsam als Team ausüben können, um unsere Energie, das Bewegungsbedürfnis und die Kopfarbeit mit entsprechenden Aufgaben zu fördern. Mehr dazu gibt es hier.

    Mut

    MUT und UNERSCHROCKENHEIT werden bei uns großgeschrieben - schließlich sind wir für unsere konsequente, wagemutige und couragierte Tätigkeit als Erdhund bei der Fuchs- und Dachsjagd bekannt, auch wenn wir nicht tollkühn ins Verderben rennen, aber dennoch gehört eine große Portion Mut dazu, den geflüchteten Tieren in die Enge derer Bauten zu folgen und Tapferkeit, sollte es tatsächlich beim Sprengen des Baus, zu direktem Wildkontakt kommen. 

    Trotz unserer Größe sollte man uns Parson Russell Terrier nicht unterschätzen, denn in uns steckt das wohlbekannte und viel beachtete Terrier-Gen. Und Terrier sind bekanntlich keine ängstlichen Hunde, ganz im Gegenteil. Wir stehen unseren Mann...und natürlich Frau!

    PRT strotzen vor Selbstbewusstsein, Draufgängertum und Couragiertheit, sind gleichzeitig aber so clever, dass wir unseren Gegner oder sonstige Gefahrensituationen genau einschätzen, um möglichst ein kalkuliertes Risiko einzugehen und unser Leben nicht aufs Spiel zu setzen.

    Wir setzten uns mit jeglicher Situation und Gefahr tapfer auseinander und hier ist uns unsere Familie und deren Hab und Gut heilig. Klar stoßen wir an unsere Grenzen, aber bis zu diesem Punkt tun wir alles, um erfolgreich zu sein. Man sollte nie vergessen, dass wir gezielt gezüchtet wurden, um im Kampf als Sieger hervorzugehen. Dies steckt nach wie vor in uns. Wir wurden über die Jahre so gezüchtet, dass wir genug Schärfe mitbringen, auf der Jagd uns unerschrocken dem Fuchs, dem Schwarzwild oder dem Schalenwild zu stellen und die notwendigen Schritte situativ umzusetzen, die von uns beim Jagdeinsatz verlangt werden. Auch vor dem Element Wasser sind wir nicht scheu und gehen gerne als Apportierhund mit zur Wasserjagd.

    Sozialverhalten

    Sozialverträglichkeit

    Mit einer umfassenden und tiefen Prägung und Sozialisierung auf Menschen, Artgenossen und artfremden Tieren, werden wir Parson Russell Terrier zu sehr sozialverträglichen Hunden. Wie sozialverträglich am Ende des Tages ein Hund und das PRT-Individuum letztlich wird, liegt also sowohl an den ersten Maßnahmen während des Aufenthaltes beim Züchter und darauf aufbauend, müssen die erlangten Erfahrungen und Lerninhalte weiter ausdefiniert, verfeinert und verfestigt werden, damit der jeweilige Parson im sozialen Miteinander und den Interaktionen mit Menschen, Hunden und anderen Tieren, diese Spezies und Individuen und deren artübliches Verhalten auf positive Weise, mit angenehm empfundenen Eindrücken kennenlernt, sich anpassen und angemessen Verhalten kann. Ferner benötigt der PRT ausreichenden innerartlichen Sozialkontakt, um das Normalverhalten von Hunden in all seinen Facetten einüben, schulen und in sein Verhaltensrepertoire verankern kann, damit er die üblichen Verhaltensnormen verinnerlicht hat und bei sozialen Begegnungen mit Hunden anwenden kann. 

    Um euch über die Aufgaben innerhalb der Präge- und Sozialisierungsphase mehr Einblick zu verschaffen, wie die jeweilige Persönlichkeit in der Frühphase der Welpen durch entsprechende Maßnahmen gezielt beeinflusst und in seiner Struktur geformt wird, raten wir euch unseren Leitartikel "Die Entwicklungsphasen von Hundewelpen" zu lesen.




    Freundlichkeit zu Hunden

    Wenn ihr uns von Anfang an richtig erzieht und wir eine gute Sozialisierung mit Artgenossen bereits im frühen Alter genossen haben, dann sind wir in der Regel anderen Hunden gegenüber nicht unfreundlich.

    Dass wir auch mit anderen Hunden gut auskommen und funktionieren müssen, zeigt die Tatsache, dass wir sowohl als Solojäger, als auch in der Meute im Revier z.B. bei Treibjagden Seite an Seite mit anderen Vierbeiner jeglicher Couleur, arbeiten und gemeinsame Jagderfolge einfahren.

    Es gibt natürlich auch Grenzen, in denen wir uns vielleicht nicht wohlfühlen oder ein anderer Umstand uns ermutigt auf Konfrontation zu gehen.




    Freundlichkeit zu Menschen

    Ein sehr schönes Wesensmerkmal von uns Parsons ist die überaus freundliche Grundeinstellung Menschen gegenüber. Wir treten euch als Hauptbezugspersonen und auch fremden Menschen sehr offen, sanft und positiv gestimmt gegenüber. Wir haben rund um ein fröhliches Wesen, was generell auch bei Menschenkontakt eine angenehme Wirkweise zeigt.

    Als Familienhund wird uns unsere liebenswerte, kinderverträgliche, umgängliche und sanftmütige Art nachgesagt.




    Dominanz gegenüber Hunden

    Auch in diesem Bezug müssen wir nochmals erwähnen, dass wir urwüchsige und selbstbewusste Terrier sind. Dementsprechend sind wir PRT so veranlagt, dass wir grundsätzlich auch vor größeren Artgenossen nicht zurückstecken. Vor allen Dingen in unseren jugendlichen Lebensphasen im Junghundealter, kennen wir keine Furcht, zeigen manchmal mangelnden Respekt und dominantes Verhalten gegenüber Artgenossen, auch und vor allen Dingen größeren Hunden. Wenn wir aus der Pubertät herauswachsen und reifer werden, legt sich dieses Verhalten und wir werden etwas weiser und ruhiger - und dennoch schlummert unser Terrier-Gen stets in uns, so dass es situativ bedingt auch in späteren Lebensphasen durchaus zu Reibereien mit anderen Hunden kommen kann, wenn diese uns nicht wohlgesonnen sind oder uns deren Nase aus irgendwelchen Gründen nicht passt.

    Daher ist auch an dieser Stelle im Hinblick auf die Welpenaufzucht und anstehenden Erziehungsmaßnahmen je nach Hundepersönlichkeit einzuwirken und bei Hundebegegnungen auf das Ausdrucksverhalten des PRT zu achten, um Verhalten zu antizipieren und wenn nötig frühzeitig einzuschreiten.




    Dominanz gegenüber Menschen

    Wichtig ist bei den meisten Terriern, eine konsequente Erziehung mit klar definierten Regeln, Grenzen und Tabu´s zu leben. Der PRT braucht eine Autoritätsperson, die als Rudelchef das Zepter in der Hand hält, den Terrier diszipliniert und souverän führt und leitet. 

    Das Integrieren in den Familienrudel, das Zuweisen der rangniedrigeren Position in der Rangordnung und das entsprechende manövrieren des PRT im Alltag mit allen Beteiligten, ist das A und O, um dem willensstarken und selbstbewussten Terrier, geschickt die Überlegenheit der ranghöheren Mitglieder zu demonstrieren, damit er sich bereitwillig unterordnet. Sind dann seine wichtigsten Bedürfnisse wie Hunger, Sicherheit, Regeneration, Auslastung etc. ausreichend gestillt, hat der kleine Wirbelwind keinen Grund, die Rangfolge seiner Bezugsmenschen in Frage zu stellen.

    Solltet ihr das nicht tun, seid ihr selber schuld, wenn wir dann schauen, ob wir unsere Rangfolge verbessern können, uns mehr Freiheiten und Privilegien durch eigenes Zutun erobern, sprich Grenzen zu unseren Gunsten verschieben. Es liegt immer an dem jeweiligen Halter, was ihr uns zugesteht oder auch nicht.




    Bindung zum Herrchen

    Wir streben eine sehr starke Bindung und enge Beziehung zu unseren Bezugspersonen an.

    Dies schließt die Integration in den bestehenden Familienrudel ein, wir wollen ein vollwertiges Rudelmitglied mit einem festen Platz sein, ordnen uns bei entsprechender Führung unter und sind euch ein stets zuverlässiger Partner. Dies gilt sowohl für das Privatleben in der Familie, als auch beim Dienst als Jagdhund oder Teampartner beim Hundesport.

    Für unsere starke und stabile Führerbindung und Gefolgstreue sind wir bekannt, dies ist auch für das erfolgreiche Arbeiten als eingespieltes Team generell notwendig, um die erwünschten Erfolge zielsicher einzufahren.

    Wie bereits weiter oben erwähnt, sind wir keine Rasse, die den ganzen Tag alleine sein will. Wir sind sehr menschenbezogen und wollen bestenfalls ständig in eurer unmittelbaren Umgebung sein. Das heisst aber nicht, dass wir gelangweilt herumliegen wollen und uns eure pure Anwesenheit reicht - nein wir wollen von euch bespaßt werden, Aufgaben zum lösen haben und mit euch etwas unternehmen und erleben. Schließlich sind wir ja sehr aktive und agile Hunde.

    Neben der gemeinsamen Arbeit jeglicher Art, genießen wir Parsons auch spielerische Momente mit unser Menschen und die regelmäßigen Zuwendungen. Aufmerksamkeit und Zuneigung unserer Familienmitglieder sind uns immens wichtig.

    Als Partner sind wir tolle und treue Kumpanen. Wir brauchen viel Geborgenheit und Zuwendung von euch. Streichelt uns, liebkost uns, spielt mit uns, fordert uns heraus, verbringt einfach den Alltag mit uns. Wir wollen den Mittelpunkt in eurem Leben darstellen.




    Erziehbarkeit

    Ob man uns Parsons gut erziehen kann? Klar. 

    Wir sind sehr lernwillige, lernbefähigte, arbeitseifrige, kooperationswillige und leicht zu führende Hunde. Ermutigt uns zu jeglichen Trainingsmethoden und wir sind stets dabei, denn wir wollen gefordert werden und wachsen an unseren Aufgaben. Wir freuen uns über die Beschäftigung. Wir sind auch die idealen Partner um Kunststücke einzutrainieren, wie beispielsweise das Stehen auf den Hinterbeinen und sich dabei drehen. 

    ABER: Wir PRT brauchen einen klaren Boss, der uns die Regeln vorgibt, diese konsequent und diszipliniert mit uns umsetzt. Aber es sollte eine gefühlvolle, fürsorgliche und geduldige Erziehung sein. Manchmal ist etwas Nachsicht und Geduld angebracht. Unter Hundehalter spricht man hier immer von einer liebevollen, aber "starken Hand".

    Der Parson Russell Terrier ist willensstark, selbstbewusst und benötigt für die Jagd Entschlossenheit, um hier und da eigenständige Entscheidungen im Sinne des Jagderfolgs treffen zu können. Sprich, der PRT hat eine starke Persönlichkeit und benötigt dementsprechend eine Hauptbezugsperson, die die notwnedige souveräne, kompetente und versierte Führungsqualität mitbringt, um durch sein Verhalten und Handeln, den Vierbeiner von dessen Führungsrolle und verbundener Überlegenheit zu überzeugen. Sein Mensch muss die Autoritätsrolle voll annehmen und ausstrahlen, damit sich der PRT unterordnet und an seinem Rudelführer in seinem eigenen Tun orientiert. Inkonsequente, nachlässige, führungssschwache Personen werden sich somit bei der Erziehung und dem Führen im Alltag schwer tun und sollten eventuell besser auf eine weniger persönlichkeitsstarke Rasse ausweichen.

    Zusammenfassend kann man aber mit Fug und Recht behaupten, dass wir Parson Russell Terrier bei entsprechender Herangehensweise und Umgang, verdammt gut auszubilden sind, sonst stünden wir nicht in Jägerkreisen und bei zahlreichen Nichtjägern, die einen PRT für den Hundesport, oder als Rettungs- und Therapiehund anschaffen und abrichten, so hoch im Kurs.




    Kinderfreundlichkeit

    Wir lieben kleine Kinder besonders und sind ihnen sehr positiv zugetan. Wir sind der ideale Familien- und Begleithund für euch da draußen. Je größer die Familie umso schöner. Wir passen auf die Kids auf und freuen uns über jedwede Beschäftigung und Spiel mit den Kleinen. Auch wenn die Kinder uns mal etwas grob anpacken, reagieren wir sehr gelassen, nachgiebig und gutmütig. Das stecken wir weg und die Kids merken oft gar nicht, was sie da tun. Das soll natürlich nicht heißen, dass wir euch Großen nicht auch lieb haben…




    Sensibilität

    Wir wollen euch mit unserer Leistung natürlich beeindrucken. Wir freuen uns, wenn wir euch überzeugen, mit unserem hohen Arbeitswillen und -einsatz gefallen und ihr uns regelmäßig lobt und Anerkennung schenkt. Wir haben sehr ausgeprägten will to please.

    Sozialverhalten

    Freundlichkeit Mittel
    Dominanz Mittel
    Sozialverträglichkeit Mittel

    Freundlichkeit Hoch
    Dominanz Mittel
    Bindung Herrchen Hoch
    Erziehbarkeit Hoch
    Kinderverträglichkeit Hoch
    Sensibilität Hoch
    05

    Was gibt es beim Parson Russell Terrier im Hinblick auf die Erziehung zu wissen?

    Welche rassespezifischen Erziehungsthemen können bei der Haltung des Parson Russell Terriers aufkommen?

    Erziehungsthemen

    Wie wir in den vorangegangenen Ausführungen hinlänglich beschrieben haben, bringt der Parson Russell Terrier einige physische und psychische angeborene Rassemerkmale mit, die hier und da schon alleine manche rassespezifischen Erziehungsfragen im Alltag aufschmeißen, sprich resultierendes Verhalten aufpoppt, mit dem der jeweilige Halter nicht klarkommt, dieses situativ einfach unpassend ist oder gar als Verhaltensproblem wahrgenommen wird. Hinzu gesellen sich neben den genetischen Anlagen, die erlangten Erfahrungen und Eindrücke, die zusammengenommen die Persönlichkeit des jeweiligen Parson-Individuum und dessen gesamtes Verhaltensrepertoire prägen.

    Kurz: Zahlreiche und diverse Faktoren und Komponenten beeinflussen und formen den jeweiligen Hund in seinen Grundstrukturen, sind für Wohl und Wehe seiner Entwicklung im Gesamten und seiner Umweltsicherheit, Sozialfähigkeit und Qualität der Sozialverträglichkeit verantwortlich - und hier liegt vieles in unserer Menschenhand, den Vierbeiner bestmöglich auf sein wahres Hundeleben vorzubereiten, damit er angepasst und nach den üblichen Umgangsregeln sein Tun ausrichtet. Wird ihm hier vieles in den Kinderschuhen versagt, unbeabsichtigterweise oder gar bewusst an negativen Erlebnissen, als da wären übermäßiger Stress, Psychoterror, Mobbing, Isolation, körperliche Gewalt etc., zugeführt, wird dies schlimme seelische und mentale Spuren und Narben hinterlassen, oftmals sind schwere Störungen die Konsequenz und der Vierbeiner in der realen Welt unter anderen Spezies nicht überlebensfähig.

    Achtet also gut bei der Welpenrecherche darauf, wo ihr euren PRT-Welpen bezieht, damit ihr einen wesensfesten, authentischen, gesunden, gebrauchstüchtigen und sozialen Parson Russell Terrier bezieht. Mehr in Sachen Welpenkauf findet ihr unterstützend in unserem ergänzenden Magazinbeitrag.

    Zurück zu uns PRT´s in Sachen rassespezifische Erziehungsthemen:

    Wir Parson Russell Terrier sind klein, aber oho. Wir sind Powerpakete, die ständig von euch zu irgendwelchen abwechslungsreichen und herausfordernden Beschäftigungen animiert werden wollen. Wir brauchen die Bewegung und diverse Aufgaben, bei denen wir unsere hervorragenden Sinnesorgane und unseren Grips einbringen, unsere veranlagten Triebe ausleben können, damit wir mental und kopfseitig ausgelastet werden.

    Und hier habt ihr mit uns sportlichen und unternehmenslustigen Vierbeinern ausreichende Gelegenheiten, denn durch unsere Talente und Fähigkeiten, eignen wir uns für ein breites Spektrum an Hundeaktivitäten. Dies kann dann die jagdliche Ausbildung und der Einsatz an der Seite eines passionierten Jägers im Jagdrevier sein, aber auch für zahlreiche Hundesportarten wie Agility, Flyball, Jagility oder Mantrailing sind wir zu begeistern und können hierbei unsere Fertigkeiten unter Beweis stellen. Ebenso habt ihr die Möglichkeit uns außerhalb des Hundesportvereins und Hundeplatz beim Joggen und Wandern mitzunehmen und uns hier durch abwechselnde Wegstrecken immer wieder neue Eindrücke und Umweltreize zu bieten, auf der Hundewiese oder am Bach mit dem Ball Apportierspiele zu Land und zu Wasser zu üben. Wie ihr seht, müsst ihr nur etwas kreativ und selber aktiv sein. 

    Warum wir das vorwegschicken, ist der Umstand, dass wir PRT unbedingt ausreichend rassespezifisch ausgelastet werden müssen, um voll auf unsere Kosten zu kommen. Denn wir energiegeladenen Terrier brauchen für unser Seelenwohl und um durch ausreichende Bewegung und Kopfarbeit ausgeglichen und zufrieden zu sein, regelmäßige fordernde und fördernde Aktivitäten - ansonsten wird sich viel Dynamik und innere Triebkräfte aufstauen und entweder in eurer Anwesenheit unkontrolliert z.B. beim Spaziergang aus uns herausbrechen oder wir suchen uns zu Hause im Garten eine Ausbruchsmöglichkeit und gehen allein auf Erkundungstour. Unterforderung und Langeweile ist für uns Parson Russell Terrier Gift. 

    Ferner hatten wir bereits in den bisherigen Ausführungen erwähnt, dass wir keine Rasse sind, die gerne alleine zu Hause auf die Rückkehr unserer lieben Familie warten oder nur mal so nebenher angeschafft werden, aber nicht ausreichend Beachtung geschenkt bekommen und mehr oder minder, den Alltag mit Dahinfristen verbringen, ohne dass man uns die gewünschte Aufmerksamkeit, Arbeit, Spiel und Sport bei gemeinsamen Interaktionen zukommen lässt. Dann können wir schnell ungemütlich werden, uns deplatziert und nicht richtig im Familienrudel integriert fühlen.

    Solltet ihr uns also nicht die notwendige Betreuung und Zuwendung zukommen lassen und wir das Gefühl bekommen, wir sind euch egal und ihr lasst uns unbeachtet in der Ecke liegen oder stundenlang alleine zu Hause, dann kann es zu unerwünschten Verhaltensweisen kommen, die sich für euch als nachgelagertes Problem herauskristallisieren. Wir neigen dann dazu uns eine Ersatzbeschäftigung zu suchen, dabei unsere überschüssige Energie und schlechte Laune auszulassen, die unter anderem für euren Hausrat Folgen haben könnte. Auch das Spielzeug der Kinder kann darunter leiden. Ob wir uns dann für das Zerbeißen der teuren Lederschuhe, der Kissen auf dem Sofa oder des Orientteppichs entscheiden, das schauen wir dann mal. Vielleicht tut es ja auch die Fernbedienung des Fernsehers, die Kante des Wohnzimmertischs, die Barbiepuppe der Tochter oder Plüschbär des Sohnemanns. Vielleicht zeigen wir unseren Gemütszustand aber auch durch unentwegtes Kratzen mit unseren harten Krallen an der Haustür - irgendetwas was die Aufmerksamkeit nachhaltig auf uns zieht, wird uns sicherlich einfallen. Ihr seht schon worauf wir hinauswollen. Sollte dieser Punkt einmal erreicht sein, dann raten wir euch das Gespräch mit einem erfahrenen Hundetrainer oder je nach Ausprägung Verhaltenstherapeuten zu suchen und Lösungsmöglichkeiten mit ihm zu besprechen, um das Fehlverhalten zu korrigieren, abzubauen und bestenfalls abzustellen, also zu löschen. Auf jeden Fall muss durch den Fachmann die Ursache und tiefsitzenden Gründe herausgefunden werden, um durch hilfreiche Gegenmaßnahmen etwas im Sinne eurer Bindung und Beziehung Hund-Mensch aktiv zu tun.

    Auf Grund unseres Terrier-Gen, sind wir von unserer Persönlichkeit dahingehend veranlagt, dass wir hartnäckige, entschlossene, draufgängerische, willensstarke, selbstbewusste und kernige Hundewesen sind, die zudem eine ordentliche Portion an Wildschärfe mitbringen, mutig und zuweilen auch im jugendlichen Alter, anderen Hunden gegenüber oder bei unangemessener Führungsschwäche unserer Bezugspersonen, auch schon mal respektlos und dominant auftreten und aufbegehren können. Dementsprechend ist es unbedingt ratsam, uns Parson Russell Terrier von klein auf bei der Erziehung und dem alltäglichen Führen aufzuzeigen, wer die Hose im Haus anhat. Wir brauchen eine starke Führungspersönlichkeit, die uns anhand eines definierten Regelwerks mit klaren Grenzen und No-Go´s durchs Leben steuert, dabei als Autoritätsperson souverän, versiert und gradlinig fungiert. Sind unsere Bezugsmenschen hingegen inkonsequent, nachlässig oder durchsetzungsunfähig, dann nutzen wir unsere Chance und werden sicherlich situativ das Heft des Handels selber in die Hand nehmen und zu unseren Gunsten ausnutzen und uns Vorteile verschaffen. Ihr wollt doch sicherlich nicht, dass wir euch auf der Nase herumtanzen. Auch im Hinblick auf den Sozialkontakt mit anderen Hunden, brauchen wir einmal eine umfassende und tiefgreifende Prägung und Sozialisierung, ferner die Chance von Anbeginn der Welpenübernahme bei regelmäßigen Hundekontakten unser Sozialverhalten in allen Facetten beim Interagieren mit Artgenossen aufzubauen, die innerartlichen Umgangsformen und -regeln zu üben, einzustudieren und damit zukünftig uns angepasst und angemessen zu verhalten. Ferner solltet ihr dennoch besonders in der Pubertät bei Hundebegegnungen ein Auge auf uns haben. Generell sind wir bei entsprechend erlangten Sozialisierungsmaßnahmen doch verträgliche Kumpanen, lassen uns aber Terrier typisch nichts gefallen, so dass es auch schon mal zu Konfliktsituationen mit Aggressionsverhalten kommen kann. Kurz, unser Halter muss ein stabiles Rückgrat haben, Führungsqualität und Führungsanspruch mitbringen, ausreichende Hundekenntnis und kynologisches Fachwissen haben, damit er weiß, wie ein Hund generell tickt, seine Hundesprache und Kommunikationsweise funktioniert, um stets unser Verhalten einschätzen und notfalls einwirken zu können. Wir sind demnach nicht der klassische Anfängerhund.

    Wäre noch unser ausgeprägter Jagdtrieb zu nennen. Es ist unbedingt notwendig, dass wir Parson Russell Terrier ausreichende Möglichkeiten im Hundealltag erhalten, wo unser Jagdinstinkt bei geeigneten Aktivitäten gezielt angesprochen und gereizt wird, damit wir unser Beutefangverhalten auf kontrollierte Weise ausleben können. Und hier sind einmal die klassische Verwendung bei der Jagd oder spezielle jagdähnliche Beschäftigungen als Ersatzmaßnahmen, in die das Jagdverhalten kontrolliert umgeleitet wird, die einzig probate Lösung. Werden wir PRT also als zukünftiger Jagdbegleiter angeschafft, durchlaufen eine Jagdhundeausbildung und stellen unsere jagdliche Tauglichkeit bei einer Brauchbarkeitsprüfung vorm praktischen Einsatz im Revier unter Beweis, werden wir uns genau dort aufhalten und den Aufgaben nachgehen, die unserem Naturell als Arbeitsterrier entsprechen und uns folglich art- und rassegerecht fordern. Bei einer etwaigen Haltung als reiner Familienhund, sieht die Lage dann schon anders aus - hier muss ein gut geplantes Alternativprogramm her, um den arbeitswilligen, leistungsorientierten und temperamentvollen Terrier ausreichend im Hinblick auf seine Bedürfnisse und Triebe zu fördern, als auch in der Folge, etwaige Fehlverhalten durch Unterforderung und mangels Auslastung zu vermeiden.

    Neigt die jeweilige Parson-Persönlichkeit zum Entlaufen oder Ausbüxen und ist bereits unkontrolliertem Beutefangverhalten nachgegangen, dann besteht höchste Eisenbahn, um das Problem nochmals in den Griff zu bekommen. Gleiches gilt aber bereits beim Beobachten unseres alltäglichen Verhaltens, wenn wir mit euch an der Leine oder im Freilauf beim Spazieren unterwegs sind und auf Vögel, Katzen, gesichtetem Wild oder aufgenommenen Fährten, nervös und impulsiv reagieren. Zieht am besten direkt einen Hundetrainer hinzu, bevor euer Parson sich durch die externe Umweltreize getrieben, einmal aus dem Staub macht, herumstreunt und ggf. durch verbotene Wilderei auffällt. Mehr dazu findet ihr auch in unserem Leitartikel zum Beutefangverhalten.

    Je nach Veranlagung und erlangten Erziehungsinhalten, neigt der ein oder andere PRT unterwegs beim Schnüffeln, auch Fressbares aufzunehmen. Einerseits sollte dann das Thema Erziehung nochmals in den Fokus rücken, um ein spezielles Freigabekommando mit dem Ziel aufzubauen, dass der Hund nur noch Futter oder sonstige Nahrungsmittel aufnimmt, wenn sein Rudelführer ihm die ausdrückliche Freigabe erteilt hat. Damit stärkt man einerseits im Hinblick auf das Reichen des täglichen Hundefutters seine rangführende Position, andererseits beschützt man seinen Vierbeiner davor, giftige Substanzen wie Giftköder oder schädliche Dinge zu sich zu nehmen. Auch ein Antigiftködertraining wirkt hier Wunder.

    Erziehungsthemen

    • Antiaggressionstraining
    • Antigiftködertraining/Klauen von Lebensmitteln
    • Antijagdtraining
    • Hund und Kind Training

    Parson Russell Terrier - Erziehung & Training
    Wichtige Tipps aus erster Hand vom Hundetrainer!

    Der Parson Russell Terrier, auch als Parson Jack Russell Terrier bekannt, ist eine bemerkenswerte Rasse, die sich durch ihre beeindruckenden Eigenschaften in den Herzen vieler Tierliebhaber eingegraben hat. Mit ihrem charmant wippenden Gang, ungezügelten Energie und sanften Augen erwecken diese Hunde stets Freude und Vergnügen bei ihren Besitzern.

    Die Rasse ist von ungewöhnlichem Mut, herausragender Intelligenz und unbändiger Entschlossenheit geprägt. Jeder Parson Russell Terrier trägt notdürftig versteckt unter seinem glänzenden Fell eine Persönlichkeit, die weit größer ist, als sein kleiner Körper vermuten lässt. Die unzähmbare Energie und die schnelle Auffassungsgabe bilden das Fundament dieser Rasse und machen sie sowohl zu einer Bereicherung als auch zu einer Herausforderung für ihre Halter.

    Sozialisation des Parson Russell Terriers

    Der Prozess der Sozialisierung ist ein entscheidender Faktor im Leben eines Parson Russell Terriers. Wie bei allen Hunden sollte die Sozialisierung früh beginnen und sollte nicht auf andere Hunde beschränkt sein. Sie sollten sich auch an verschiedene Menschen, Orte, Geräusche und Situationen gewöhnen. Eine gut sozialisierte Hunderasse ist ausgeglichener, selbstbewusster und weniger ängstlich.

    Grundkommandos

    Es ist besonders wichtig, einen Parson Russell Terrier mit grundlegenden Kommandos vertraut zu machen. Diese Rasse ist für ihre Intelligenz und ihren Unabhängigkeitsdrang bekannt, was bedeutet, dass sie oft an Grenzen stoßen werden, um zu sehen, was sie erreichen können. „Sitz“, „Bleib“ und „Komm“ sind grundlegende Befehle, die jeder dieser Hunde beherrschen sollte.

    Gehorsamstraining – Leinentraining

    Das Gehorsamstraining ist für die Parson Russell Terrier von entscheidender Bedeutung. Durch regelmäßige und konsequente Übungen lernen sie, auf den Halter zu hören und ihren Trieben nicht nachzugeben. Es ist wichtig, ihnen klar zu machen, dass, auch wenn sie als Jäger geboren sind, sie nicht allem nachjagen dürfen, was bewegt sich.
    Beim Leinentraining wird Ihrem Hund beibringen, locker an der Leine zu laufen ohne zu ziehen. Diese Rasse ist bekannt für ihren starken Jagdinstinkt, deswegen kann Leinentraining eine Herausforderung sein. Jedoch, mit Geduld und Konsistenz wird Ihr Hund lernen, gehorsam an der Leine zu bleiben.

    Spiel- und Apportiertraining

    Das Spiel- und Apportiertraining sind weitere wesentliche Aspekte der Ausbildung eines Parson Russell Terriers. Diese extrem aktiven, energiegeladenen Hunde benötigen viel körperliche und geistige Stimulation um glücklich und gesund zu bleiben.

    Was sollten wir sonst noch zu dieser Rasse wissen?

    Der Parson Russell Terrier ist eine sehr energiegeladene, intelligente und verspielte Hunderasse, die ursprünglich aus England stammt. Sie wurden ursprünglich gezüchtet, um Füchse zu jagen, daher ihre Energie und Ausdauer. Nun werde ich dir die wichtigsten vier Punkte in einer tabellarischen Form präsentieren:

    Interaktion mit Menschen und anderen Tieren

    Der Parson Russell Terrier ist bekannt für seine freundliche und ausgeglichene Art. Dieser Hund ist sehr sozial und benötigt viel menschliche Interaktion. Er ist auch gut mit anderen Tieren, einschließlich Hunden, solange er ordnungsgemäß sozialisiert wurde. 

    Pflege und Gesundheit

    Diese Rasse braucht relativ wenig Pflege in Bezug auf die Fellpflege. Ein gelegentliches Bürsten und Baden reichen normalerweise aus. Allerdings sind sie anfällig für bestimmte Gesundheitsprobleme wie Hüftdysplasie, Augenprobleme und bestimmte Hauterkrankungen.

    Training und Bewegung

    Parson Russell Terrier sind sehr energetische Hunde und benötigen daher viel Bewegung und mentale Stimulation, um gesund und glücklich zu bleiben. Sie lieben es zu laufen, zu spielen und neue Dinge zu lernen, daher sollten ihre Besitzer bereit sein, ihnen viel Bewegung und Training zu bieten. 

    Lebensbedingungen

    Aufgrund ihres hohen Energielevels und ihrer Liebe zur Bewegung, leben Parson Russell Terrier am besten in einem Zuhause mit viel Platz zum Laufen und Spielen. Sie können in Wohnungen leben, solange sie genügend Bewegung bekommen, aber sie bevorzugen ein Zuhause mit einem Garten oder Hof. Diese Hunde kommen auch gut mit Kindern und Familien klar.

    Zusammenfassung

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Parson Russell Terrier eine wunderbare Rasse für aktive Menschen ist, die viel Zeit und Energie haben, um sich mit ihrem Haustier zu beschäftigen. Sie sind liebevolle und loyale Begleiter, aber sie brauchen auch viel Bewegung und mentale Anregung, um glücklich und gesund zu bleiben.

    Ein Parson Russell Terrier Besitzer muss sich verpflichten, seinem Hund ein aktives und abwechslungsreiches Leben zu bieten. Sie als Besitzer sollten die wendige und energische Natur Ihres Hundes wertschätzen und bereit sein, ihm die nötige Zeit für Übungen, Spiele und Training zu widmen. Es erfordert Engagement und Hingabe, einen Parson Russell Terrier zu besitzen, aber die Freude und das Glück, die sie zurückgeben, sind jede Anstrengung wert.

    Ralf Lügger
    Hundetrainer, Hund-Mensch-Coach, Autor
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    Rassetypische Krankheiten des Parson Russell Terriers

    Parson Russell Terrier: Welche Erbkrankheiten, genetischen Belastungsfaktoren und sonstigen rassetypischen Hundekrankheiten können auftreten?

    Erbkrankheiten

    Nahezu alle Hundetypen und Rassen bringen etwaige erblich bedingte Rasseprädispositionen für gewisse Hundekrankheiten mit. Generell gelten wir Parson Russell Terrier als robuster, widerstandsfähige und gesunde Hunderasse, was auch nicht zu Letzt unsere hohe Lebenserwartung zeigt. Wir sind keine überzüchtete Rasse, die auf Grund etwaiger Modeerscheinungen besonders ins Blickfeld einer breiten Bevölkerungsschicht geraten sind, sondern nach wie vor speziell bei Parson-Kennern und der Jägerschaft durch unsere Talente und Fähigkeiten, begehrt sind. Die Reinzucht stand stets im Fokus von nachhaltiger Verbesserung der Leistungsfähigkeit, Wesensfestigkeit und Gebrauchstüchtigkeit, Schönheitsattribute waren immer hintergründig - dadurch ist unsere Rasse stets sauber und von fragwürdigen Zuchterscheinungen verschont geblieben.

    Folgende rassetypischen Erkrankungen sind für uns Parson Russell Terrier von Relevanz:

    Bei der Progressiven Retinaatrophie handelt es sich um eine Ansammlung diverser Augenerkrankungen. Diese Erkrankungen werden durch die Veränderungen in der Netzhaut verursacht werden.

    Der Graue Star, auch Katarakt genannt, betrifft wiederum die Augen, bei dem die Linse sich eintrübt. Es handelt sich um eine Veränderung der Linse, wodurch sich die Sehkraft einschränkt und während des Reifeprozesses zur völligen Erblindung kommt.

    Eine weitere mögliche Belastung stellt die Spinozerebelläre Ataxie dar. Dies ist eine Störung der Koordination im Gangwerk. Es gibt unterschiedlichen Formen, die je nach Stadium auftreten. (Früh-/Spätform).

    Die Taubheit trifft ab und an Welpen, die genaue wissenschaftliche Ergründung hierzu fehlt bis dato allerdings. Es gibt wohl Zusammenhänge bei Hunden mit dem Merle- und dem Piebald-Gen. Diese Gene sind für die Farbgebung verantwortlich, beim Merle-Gen das Blau und beim Piebald-Gen das Weiß. 

    Die Linsenluxation ist ebenfalls eine Krankheit der Augen. Wenn die Zonulafasern das Auge nicht mehr richtig halten und sich die Linse verschiebt, spricht man einer Linsenluxation. Diese trifft viele Hunderassen und etliche Terrierarten.

    Sowohl die Hüftgelenksdysplasie (HD), als auch die Ellenbogendysplasie (ED) sind etwaige rassetypische Erbkrankheiten, die uns Parsons in unseren Bewegungsabläufen stark einschränken können und größere Schmerzen verursachen. Die amerikanische Orthopedic Foundation for Animals (OFA), die seit 1974 Untersuchungsdaten der einzelnen Hunderassen erfasst, führt die HD mit 4,3% und die ED mit 2,5% an Krankheitsfällen auf.

    Weiterhin ist die Schilddrüsen-Unterfunktion bei 8,1% der untersuchten Parson Russell Terrier durch die Untersuchungen der Veterinärmediziner festgestellt worden und wird entsprechend von der OFA geführt.

    Zu guter Letzt wollen wir noch die Patellaluxation bzw. Kniescheibenverrenkung aufführen, die bei Parsons sowohl genetisch bzw. erblich bedingt auftritt, als auch zu den sonstigen rassespezifischen Krankheiten bzw. Verletzungen zu nennen ist.

    Um beim Hundekauf, egal ob Welpen oder der erwachsene Hund aus dem Tierheim, richtig gerüstet zu sein, gibt es ein paar Dinge auf die man achten sollte. Besonders bei einem neugeborenen Hund und der Auswahl des richtigen Züchters kann man ein paar Dinge abklopfen und das Risiko ein Stück eingrenzen.

    Erkundigt euch, ob der Züchter einem gut aufgestellten Zuchtverein/-verband angehört, der wiederum dem Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH) angegliedert ist. Ansonsten solltet ihr genauere Informationen über die weiteren Organisationen einholen und euch bei weiteren Hundehaltern nach ihren Erfahrungen erkundigen.

    Ist es üblich, dass ein Zuchtrichter den vorliegenden Welpenwurf beim Züchter abgenommen hat und zu welchem Ergebnis ist dieser gekommen?

    Bevor ihr einen etwaigen Welpen rechtmäßig kauft, solltet ihr euch den Kaufvertrag bestens anschauen und folgende Unterlagen zur Einsicht verlangen:

    • Stammbaum / Ahnentafel
    • Impfpass
    • tiermedizinische Gutachten zu HD / ED / Patellaluxations / Augenerkrankungen
    • Tierärztliche Untersuchungsergebnisse bei Inzucht
    • Chip inkl. Registrierungsnummer

    Wenn die Unterlagen vollständig und in bester Ordnung sind, dann habt ihr einen guten Schritt in die richtige Richtung genommen. Mehr zum Thema Welpenkauf erfahrt ihr in unserem gesonderten Artikel "Was muss ich rund um den Welpenkauf alles beachten?".

    Um das Gesamtbild dann rund zu machen, solltet ihr nochmals genauestens darauf achten, wie das allgemeine Erscheinungsbild der Mutterhündin sowie der Welpen ist. Sind diese augenscheinlich bei bester Gesundheit, aktiv und lebhaft und wie sind die hygienischen Verhältnisse. Interessiert sich der Züchter auch besonders dafür, an wen er ggf. die Welpen abgibt und wie die Haltungsbedingungen dort sein werden? Will er Informationen von euch haben und klopft für sich alles ab, damit er sicher ist, dass die Hunde in gute Hände kommen?

    Sollten diese Punkte alle zu eurer Zufriedenheit ausfallen, dann steht fast nichts mehr im Weg. Viel Glück!

    Sonstige Krankheiten

    Wenn wir PRT von einer Kniescheiben-Verrenkung, auch Patellaluxation genannt, getroffen werden, kann es sich um eine erbliche Fehlentwicklung handeln oder um eine Verletzung bzw. sonstige Erkrankung. Die Verrenkung kann sowohl ein Bein oder beide betreffen wobei die Kniescheibe seitlich aus ihrer Gleitrinne am Oberschenkelknochen austritt.

    Des Weiteren sollte ihr regelmäßig unsere Klappohren in Augenschein nehmen, da durch Feuchtigkeit, Dreck etc. sich hin und wieder anlagebedingt, Ohreninfektionen bilden.

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    Welche Aktivitäten eignen sich für den Parson Russell Terrier?

    Welche Hundesportarten und Alltagsbeschäftigungen eignen sich für den Parson Russell Terrier?

    Passende Sportarten

    Wir Parson Russell Terrier sind sehr athletische Hunde, die sich über jegliche Form der körperlichen und geistigen Herausforderung diebisch freuen. Vor allen Dingen, wenn wir die Aktivitäten mit unserem Herrchen / Frauchen gemeinsam ausführen dürfen und zusammen die Erfolge einheimsen.

    Da wir viel Bewegung und Auslastung benötigen, ist der Besuch der Hundeschule und/oder des Hundesportvereins zur Ausübung diverser Disziplinen im Hundesport als Ergänzung und Abwechslung zu den Jagdaktivitäten oder für die rassespezifische Alternativbeschäftigung außerhalb des Reviers ideal, um unsere Bedürfnisse, Triebe, Instinkte und physische/psychische Anlagen optimal zu fordern und in adäquate Aufgaben und Herausforderungen einzubringen. Besonders bei einer reinen Verwendung als Familienhund, sollten ausreichende ersatzbefriedigende Sportmaßnahmen regelmäßig auf dem Hundeprogramm stehen, damit der Jagdtrieb von uns PRT gezielt und auf kontrollierte Weise angesprochen und das Beutefangverhalten ausgelebt werden kann.

    Da wir vielseitig begabt und einsetzbar sind, kommen zahlreiche Hundesportarten in Frage, die auf unsere Qualitäten wie zugeschnitten sind. Probiert euch gemeinsam bei den diversen Sportarten aus, denn das A und o ist, dass es euch beiden Spaß und Freude bringt und besonders euer Vierbeiner in den Betätigungsfeldern aufgeht und sich förmlich zu Hause fühlt.

    Nun wollen wir euch einen kurzen Überblick über mögliche Hundesportarten verschaffen, die vollständige Liste findet ihr oben in der Tabelle. Mehr zu den jeweiligen Inhalten könnt ihr durch Anklicken des jeweiligen link erhalten:

    • Agility

      Diese Hundesportart ist nahezu perfekt für uns Parsons. Unsere Schnelligkeit, Spritzigkeit und Wendigkeit kommt hier maximal zu Einsatz. Ziel ist es, so schnell wie möglich einen gesteckten Hindernislauf zu absolvieren. Es fördert auch unser vertrauensvolles Verhältnis, da ihr uns mit Körpersprache und Befehlen die Richtung angibt.

    • Apport Dogfrisbee / Discdogging

      Beim Discdogging können wir flinken Zeitgenossen auch Punkten. Hier werden mit einer Frisbee Tricks und Wurftechniken in 3 verschiedenen Disziplinen aufgeführt. Unsere Aufgabe ist es die Frisbee zu fangen – mit dem Maul natürlich.

    • Apport Flyball

      Hierbei kommt ebenfalls unsere Schnelligkeit als auch unsere gute Koordination zum Einsatz. Wir messen uns direkt mit einem anderen Team auf einer nebeneinanderliegenden Bahn. Wir müssen beim Flyball 4 Hürden überqueren und an einer Ballmaschine den Wurf eines Balles auslösen, den wir fangen und wieder ans Ziel zurückbringen.

    • Fahrradbegleithundeausbildung

      Da wir sehr ausdauernde Läufer sind und wir euch gerne privat bei euren Fahrradtouren begleiten wollen, macht es Sinn diese Ausbildung zu durchlaufen, um das richtige Verhalten zu üben.

    • Nase Fährtenarbeit / Nasenarbeit

      Unser Geruchssinn ist sehr gut ausgeprägt, wir sind gute Stöberhunde auf der Jagd, daher ist auf alle Fälle die Nasenarbeit in der Hundeschule angesagt, um uns hier die nötige Auslastung zu geben.

    • Nase Geruchsidenifikationssuche

      Auch hierbei kommt die Nase und das Stöbern von uns PRT optimal zur Geltung. Wir finden mit Sicherheit den präparierten Gegenstand.

    • Reitbegleithundeausbildung

      Wie wurden bereits mit unseren Haltern zu Roß zur Jagd mitgenommen und haben daher eine natürliche Affinität zu den Pferden. Besucht mit uns die Ausbildung, das Zusammenspiel und etwaige Gefahrensituationen zu trainieren und ab auf die Strecke.

    • Nase Mantrailing

      Ziel ist es die Spur eines Menschen aufzunehmen und diesen mit unserem Mantrailer, also Führer, zu finden. Da wir sehr gute Stöberhunde sind, ist dies eine tolle Aufgabe für uns.

    • Nase ZOS Zielobjekt Suche

      Hier müssen wir Parsons einen versteckten Gegenstand durch gezieltes Aufstöbern finden und uns von anderen Gerüchen nicht ablenken lassen.

    • Obedience

      Hierbei geht es um die Unterordnung, sprich die Gehorsamkeit im Team wird trainiert. Die Aufgaben müssen von uns genauestens umgesetzt werden. Der Arbeitswille und die schnelle Ausführung sind wichtige Elemente, die genauestens zu uns passen.

    • Obedience Dogdancing

      Hierbei führen wir beide gemeinsam eine Choreographie zur Musik auf. Grundelemente des Obedience, also der Gehorsamkeit, werden abverlangt, in Begleitung der Musik. Es kommt stark auf uns als funktionierendes und eingespieltes Team an.

    • Obedience Rally Obedience

      Ziel ist es, dass ihr mit uns einen aufgebauten und definierten Parcours ablauft, uns hierbei die durch ständige Kommunikation sagt, was zu machen ist und schnellstens mit uns das Ziel erreicht.

    • Turnierhundesport

      Beim Turnierhundesport müssen wir beide fit und sportlich sein, denn wir absolvieren etliche Übungen auf Schnelligkeit, beispielsweise beim Vierkampf oder dem Geländelauf. Es werden Herausforderungen wie der Slalomlauf, der Hindernislauf, der Hürdenlauf u.ä. Varianten als Wettkampf zu schaffen sein.

    • Jagdhundeausbildung

      Wenn ihr uns gezielt für den Jagdeinsatz anschaffen solltet, werdet ihr mit uns eine Jagdhundeausbildung durchlaufen, damit wir als Jagdgebrauchshund eingesetzt werden dürfen.

    • Rettungshundeausbildung

      Wir PRT eignen uns auch für die Ausbildung und aktive Teilnahme im Rettungshundewesen. Durch unsere sehr gute Nase, starke Führerbindung, Kooperationsbereitschaft, Arbeitswille etc. kann man uns sehr gut für das Mantrailing / Personensuche / Tümmersuche / Fährtensuche in Katastrophengebieten nach Erdbeben oder Lawinenabgängen einsetzen. Durch unsere Wasserpassion und hervorragende Schwimmerqualitäten, sind wir zudem bei der Wasserrettung / Wassersuche erfolgreiche tätig.

    Aktivitäten für jeden Tag

    Auch neben den Aktivitäten in der Hundeschule und/oder im Hundesportverein, gibt es weitere Möglichkeiten, wie ihr mit uns Parson Russell Terrier den Alltag verbringen könnt.

    Um uns richtig bei Laune zu halten und unsere Energie etwas zu zäumen, ist es wichtig, dass ihr viel mit uns unternimmt. Es gibt etliche Varianten, die ihr als Freizeitaktivitäten nutzen könnt, um Auslastung und Training zu kombinieren, sowie uns körperlich und geistig/mental zu fördern.

    Der alltägliche ausgiebige Spaziergang ist die Grundlage, um einerseits durch abwechselnde Wegstrecken mit diversen Umweltreizen konfrontiert zu werden und keine Routine und eventuell Langeweile aufkommen zu lassen. Idealerweise verändert ihr auch regelmäßig die Intensität und den Schwierigkeitsgrad der Hunderunde, in dem ihr mal ein paar Aufstiege mit einbaut, ab und an im Wald unterwegs seid, die ländlichen Felder und die Flur nutzt und dabei auch ruhig verändernde Untergründe mit einbaut. Denkt daran, dass euer Parson eine begnadeter, ausdauernder und geländegängiger Partner ist, der seinen Kopf und Körper ausreichend einsetzen will.

    Der Wandersport ist heute eine sehr beliebte Freizeitbeschäftigung von euch Menschen. Auch wir sind hiervon begeistert, da wir stundenlang in der Natur mit euch gemeinsam unterwegs sind. Auch dürfen wir hier immer mal nach rechts und links in Gestrüpp zum Stöbern unterwegs sein und unserem Jagdtrieb ein wenig nachgehen. Wir sind ja sehr neugierig und gespannt was für Fährten wir das so aufnehmen. Wichtig ist, dass wir die Gehorsamkeit gut trainiert haben und trotz dem Drang ggf. durch die Aufnahme eines interessanten Geruchs nicht abhauen. Uns muss klar sein, dass ihr das Sagen habt und eindeutige Befehle einzuhalten sind. Sonst müssen wir leider an der Leine bleiben. 

    Unterwegs wäre es sehr schön, wenn wir die Möglichkeit haben etwas herumzutollen und uns vielleicht mit Artgenossen gemeinsam auszutoben. Hundewiesen sind hierfür die ideale Begegnungsstääte, um regelmäßig für ausreichenden innerartlichen Sozialkontakt zu sorgen.

    Eine weitere Möglichkeit Abwechslung für das monotone Laufen einzubauen, sind spielerische Trainingseinheiten, bei denen wir das Apportieren trainieren, eine unserer Paradedisziplinen. Geeignete Trainingsgeräte können ein Ball, ein Stock, ein Dummy oder eine Frisbee sein. Alle Trainingsgeräte die ihr werft oder irgendwo platziert, bringen wir sicher und mit viel Engagement zu euch zurück. Wenn das Apportieren zu eurer vollen Zufriedenheit funktioniert hat, reagieren wir sehr freudig über ein Lob mit einer Streicheleinheit und ein paar Leckerlis nicht zu vergessen.

    Eine weitere Variante stellt der Futterdummy dar. Diesen präpariert ihr mit etwas Futter und versteckt diesen in der Umgebung. Wir müssen nun unsere Nase zum Einsatz bringen und die Fährte suchen und aufnehmen. Wenn wir dann das Trainingsgerät aufgestöbert haben, werden wir natürlich mit dem sich darin befindlichen Futter positiv ermutigt und gelobt.

    Wenn wir dann unsere Tour weitergehen und sich irgendwo die Möglichkeit ergibt, auf einem Baumstamm oder einer Mauer zu Balancieren, dann lasst uns dies gefälligst tun. Damit bekommen wir nochmals neue Eindrücke und Abwechslung.

    Apropos Nasenarbeit: Für unseren Geruchssinn und ausgeprägten Finderwillen sind wir bekannt und werden in Jägerkreise hierfür geschätzt. Ob nun außerhalb der Jagdsaison oder als jagdliche Ersatzbeschäftigung, wenn wir als reiner Begleithund gehalten werden, eignen sich hervorragend eigens ausgelegte Fährten mit Wild, um die Spur durch uns jagdpassionierte Arbeitsterrier absuchen und bis zum Auffinden des Wildstücks, abarbeiten zu lassen. Dies wird uns durch das Schnüffeln und die positive Erregung einiges abverlangen und zielgerichtet auslasten.

    Auch für Fahrradbegeisterte sind wir ein idealer Partner. Wir laufen natürlich ohne große Mühe bei einer bequemen Fahrradtour nebenher mit. Aber bitte nicht and er Straße, da dies zu gefährlich sein kann. Stellt euch vor wir erschrecken uns durch etwas und flitzen in den Straßenverkehr. Deshalb sind abseits gelegene Fahrradwege, Waldwege oder die Tour im Feld genau richtig.

    Man sollte annehmen, dass wir wegen unserer Größe Respekt vor deutlich größeren Tieren haben. Aber weit gefehlt, wir lieben den direkten Umgang mit Pferden. Solltet ihr also passionierte Reiter sein und regelmäßig mit einem Pferd ausreiten, dann ist das für uns Parson Russell Terrier perfekt. Wir eigenen uns durch unsere enorme Ausdauer sehr als Reitbegleithund und bekommen hierdurch ein hohes Maß an Auslauf. Dies mussten wir bereits früher unter Beweis stellen, wenn wir mit unseren Haltern auf der Fuchsjagd unterwegs waren und dies hoch zu Ross saßen.

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    Das sind die Anforderungen für die Haltung eines Parson Russell Terriers

    Welche Besonderheiten sind im Hinblick auf Haltebedingungen, Zeit- und Kostenaufwand beim Parson Russell Terrier zu beachten?
    Pflege Gering
    tägliche Aktivitäten Hoch
    Gassi gehen Hoch
    Erziehung Mittel

    Anforderungen an den Hundehalter

    Wir sind eine Terrierart und u.a. für den Jagdeinsatz gezüchtet. Wir wurden früher auch in unserem Mutterland Großbritannien überwiegend auf dem Land gehalten. Deshalb kommt es uns natürlich eher entgegen, wenn ihr auch heute noch in einer Umgebung mit weitläufiger Natur lebt und wir hier tagtäglich auf verschiedenste Weise unterwegs und aktiv sind. Es ist einfach schöner, gesünder und stressfreier.

    Solltet ihr aber euer zu Hause in der Stadt haben, könnt ihr uns grundsätzlich auch als Stadthund halten. Was eure Motivation hierzu ist, ob wir für den jagdlichen Gebrauch Verwendung finden oder ihr uns einfach als Haushund haben wollt, das müsst ihr wissen. Es ist aber wichtig, je nach Verwendungszweck zu wissen, wie ihr euch mit uns beschäftigen solltet und wie hoch die Intensität der Aktivitäten außerhalb der Jagd sein müssen, um genug art- und rassespezifische Auslastung zu erhalten.

    Was unseren Platzbedarf angeht, ist es egal ob wir in einer Wohnung oder in einem geräumigen Haus leben. Wir brauchen genug Platz, um uns zu bewegen und einen geeignete Schlaf- und Ruhezonen.

    Sollte ein Garten vorhanden sein, ist dies sehr entgegenkommend, denn dann können wir uns hier ausreichend austoben, spielen und unsere Wachsamkeit unter Beweis stellen.

    Unsere Erziehung betreffend, können wir euch nochmals raten, mit uns die Welpen- und Junghundeschule zu besuchen, damit wir frühzeitig die Weichen für eine ordentliche Erziehung gestellt bekommen und uns mit anderen Artgenossen sozialisieren. Desto weniger Problemfelder, seitens unseres Verhaltens, werden dann auf euch unterwegs vermutlich zukommen. Wir sind willensfeste Hunde, die eure Aufmerksamkeit benötigen und ihr uns immer wieder aufzeigen müsst, wer der Führer ist. Entweder nutzt ihr unsere Stärken dann wirklich als Jagdgebrauchshund oder rein als Familienhund. Entsprechend muss die weitere Ausbildung und die notwendigen jagdähnlichen Trainings und Beschäftigungen aussehen. Es verlangt auf alle Fälle Zeit, Geduld und je nach Ausbildungsweg etwas mehr monetären Einsatz.

    Direkt daran anschließen tut sich entsprechend die täglich unbedingt notwendige Zeit der Aktivität für uns beide zusammen. Wie ihr weiter oben bereits erfahren habt, gibt es so viele tolle Möglichkeiten unserer optimalen und artgerechten Auslastung nachzukommen. Auch hierfür könnt ihr von vornherein einen großen zeitlichen Rahmen in eurem Tagesablauf blockieren. Die einfachen Gassirunden zwischendurch, um unser Geschäft erledigen zu können, verstehen sich von selbst.

    Beim zeitlichen Pflegeaufwand solltet ihr ein wenig Zeit einplanen, da wir sowohl ab und an ein wenig Fellpflege benötigen als auch unsere Ohren, Zähne und Krallen auf Unreinheiten gecheckt werden müssen. Denkt auch bitte an das Thema Parasiten, wie Flöhe, Zecken und Würmer. Ihr könnt natürlich hierfür einen Hundesalon ab und an besuchen oder euren Tierarzt fragen. Schön ist es natürlich, wenn ihr es selbst zu machen wisst.

    Wir sind vom Körperbau mittelgroß haben aber die Energie wie riesige Artgenossen. Und diese will regelmäßig mit ausgewogenem und vitamin- und ballaststoffreichem Futter aufgefüllt werden. Ihr könnt auch das Barfen in Erwägung ziehen, das ist alles Geschmacksache und kommt auf den Geldbeutel an. Mehr zum Thema Fütterung findet ihr hier.

    Der Kostenaufwand im Bereich unserer Gesundheit ist eigentlich nicht hoch. Natürlich verhält es sich wie bei Kinder so, dass wir die Standarduntersuchungen und Impfungen benötigen, ebenso eine etwaige Wurmkur oder das Zeckenschutzmittel (Antiparasitika). Sollten wir ansonsten frei von erblichen Vorbelastungen und etwaigen Verletzungen bei Sport oder dem Jagdeinsatz bleiben, habt ihr hier keinen Grund zur Sorge, da wir zähe und resistente Hunde sind.

    Jetzt habt ihr vielen Zahlen, Daten und Fakten von uns Parson Russell Terrier lesen können und wir hoffen, dass wir euer Interesse an uns nochmals verstärken konnten.

    Vielleicht zum Abschluss noch ein paar Anregungen, die Einfluss auf die etwaige Anschaffung von uns haben sollten.

    Denkt bitte daran, dass wir nicht nur für wenige Tage zum Spielen kommen wollen, in denen wir als kleine Babys bzw. Welpen so süß aussehen. Nein, wir wollen dann auch unser gesamtes Leben bei euch verbringen und das wird aller Voraussicht bis zu 16 Jahren sein. Das hoffen wir zumindest. Wollt ihr tatsächlich euch so lange, mit allem Für und Wider, einen von uns an den Hals hängen?

    Wenn ihr eine Mietswohnung und -haus bewohnt, checkt bitte bevor ihr kauft, ob ihr einen Hund halten dürft. Nicht dass ihr uns direkt wieder abgeben müsst. Was sieht der Mietvertrag vor? 

    Leidet jemand in der Familie unter einer Hundehaarallergie? Auch dies sollte ihr vorab klären.

    Zu guter Letzt noch das Thema Urlaub. Ohne Haustiere ist man in der heutigen globalen Welt schnell irgendwo hingereist. Das wird sich mit unserem Einzug ändern. Denkt daran. Es gibt tolle Tierpensionen oder jemand in eurem Umfeld ist bereit auf uns aufzupassen. Aber dies muss geklärt sein.

    Anforderungen an die Umgebung

    Stadttauglichkeit Mittel
    Platzbedarf Wohnung Mittel
    Platzbedarf Garten Mittel

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