Totsuche mit Hund

Was ist eine Totsuche mit einem Jagdhund?

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Zuletzt aktualisiert am: 30.10.2024

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Synonyme
  • Totnachsuche

Bei einer Totsuche wird mit einem brauchbaren Jagdhund ein durch einen Schuss oder Wildunfall tödlich verletztes Wildtier gesucht, das nicht am Anschuss oder Unfallort liegt.

Wie alle Arten der Nachsuche, so beginnt auch die Totsuche an dem Ort, an dem die Verletzung des Wildtieres ihren Ursprung hat: Entweder am Unfallort oder dem Anschuss. Diesen Ort inspiziert der Jäger zunächst ohne seinen zur Nachsuche eingesetzten Hund. Ziel ist, anhand der aus Schweiß, Gewebe, Haar oder Knochsplitter bestehende Prischzeichen zu erkennen, ob die Verletzung des Wildtiers schnell, langsam oder gar nicht tödlich ist.

Weisen die Prischzeichen z. B. auf eine Lungen- oder Herzschuss hin, kann von einem schnell tödlichen Schuss und somit von einer Totsuche ausgegangen werden. Solche Fährten sind selten länger als 30 Meter, können bei schussharten Wildschweinen aber auch bis zu 200 Meter und in sehr seltenen Fällen darüber hinaus reichen. Häufig sind die Fährten wegen des aus der Wunde ausgetretenen, „Schweiß“ genannten, Blutes mit bloßem Auge zu erkennen. Deswegen werden diese Fährten auch Schweißfährten genannt.

Totsuchen weisen relativ viel Schweiß auf und sind für den Hund recht leicht zu arbeiten. Da das Wildtier am Ende der Fährte tot ist, stellen sie den Hund auch nicht vor die Aufgabe, das Wild zu hetzen und zu stellen, wie es bei der Lebendsuche der Fall sein kann.

Obwohl die Totsuche den leichtesten Spezialfall der Nachsuche darstellt, kann auch sie nur von einem gut veranlagten und entsprechend ausgebildeten Jagdgebrauchshund erfolgreich gemeistert werden, denn es kommen auch kompliziertere Totsuchen vor. Das ist dann der Fall, wenn sich z. B. Haut über den Wundkanal schiebt und entsprechend wenig Schweiß auf der Fährte zu finden ist.

Unter Umständen kann sich der Wundkanal so schnell schließen, dass sich selbst am Anschuss keine Prischzeichen finden. Dann wird eine Kontrollsuche fällig, die im Idealfall von einem offiziellen Nachsuchengespann bestehend aus Schweißhund und staatlich anerkanntem Schweißhundeführer,  mindestens aber von einem sehr erfahrenen Jäger-Hund-Gespann durch geführt werden sollte: Denn bei solchen Nachsuchen zeigt sich erst im Verlauf der Fährte, ob das Tier verletzt ist und es sich um eine Lebendsuche oder eine Totsuche handelt.

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