Nachsuchengespann mit Hund
Was ist ein Nachsuchengespann?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 5.9.2024
- Nachsuchenteam
- Schweißhundegespann
Ein Nachsuchengespann ist in der Jägersprache ein Hund-Mensch-Team, bestehend aus einem auf der Fährte ausgebildeten Jagdhund und seinem Nachsucheführer. Dieser muss zwingend ein Jäger, nicht aber ein anerkannter Nachsuchenführer sein.
Ein Nachsuchengespann sollte immer dann zum Einsatz kommen, wenn ein beschossenes oder im Straßenverkehr verunfalltes Wildtier nicht verendet am Ort des Geschehens liegt. Denn dann muss es nachgesucht werden und eine Nachsuche wird nötig. Ziel ist, dass das Tier möglichst schnell von seinem Leiden erlöst wird. Im Falle einer Nachsuche auf Grund eines jagdlichen Schusses soll die erfolgreiche Nachsuche auch die Verwertbarkeit des Wildbret genannten Fleisches ermöglichen.
Der Nachsuchenführer und damit das gesamt Nachsuchengespann kann aus einem im Revier aktiven oder befreundeten Jäger mit einem auf der Schweißfährte geprüften und damit brauchbaren Hund bestehen und muss nicht offiziell als Nachsuchengespann anerkannt sein. Häufig empfiehlt es sich aber, ein offizielles Nachsuchengespann hinzuzuziehen.
Diese Nachsuchenteams bestehen im Normalfall aus einem Schweißhund und einem Jäger, die beide speziell für die Schweißarbeit ausgebildet und offiziell geprüft und anerkannt sind. Die anerkannten Nachsuchenführer sind auf Grund ihrer Ausbildung und des reichen Erfahrungsschatzes routinierter und häufig erfolgreicher auf der Nachsuche, als ein "normaler" Jäger mit seinem brauchbaren Hund.
Denn insbesondere bei Verkehrsunfällen kommt es häufig vor, dass die Tiere nicht stark bluten (im Jägersprech: schweißen). Somit sind die sichbaren Spuren kaum vorhanden, was die Arbeit eines erfahrenen Nachsuchengespanns notwendig macht. Auch bei der Lebendsuche gannnten Suche nach durch einen Schuss nur mäßig verletzten Tieren ist ein anerkanntes Nachsuchenteam wichtig. Kontrollsuchen in Folge eines Schusses sind die Königsdisziplin der Schweissarbeit: Denn hier finden sich kaum oder keine "Pirschzeichen" aus Blut, Gewebe oder Fellhaaren am Ort des Geschehens. Bei der Kontrollsuche muss der erfahrene Hund erkennen, ob das Tier eine Verletzung hat oder nicht. Nun muss der erfahrene Hundeführer aus Verhalten seines Hundes dessen Erkenntnisse ableiten. Dann muss er entscheiden, ob die Nachsuche fortzuführen ist oder ob der Schuss das Tier gar nicht getroffen hat.
Nicht alle Hunde bringen die geeigneten Fähigkeiten und Anlagen für die Ausbildung und aktive Verwendung als Schweißhund mit. Um mehr über die Rassemerkmale, Aufgaben und potentiellen Rassen zu erfahren, steht euch unser Lexikonartikel "Schweißhund" zur Verfügung.
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