Kaumuskelmyositis beim Hund
Wenn der Hund an einer autoimmun bedingten Kausmuskelentzündung leidet
Von:
Vanessa Lässig
Zuletzt aktualisiert am: 12.9.2023
Die Kaumuskelmyositis wird u.a. auch Myositis eosinophilica genannt. Es handelt sich dabei um eine autoimmunbedingte Erkrankung der Kaumuskulatur beim Hund, die durch eine Entzündung geprägt ist und folglich zu Problemen im Hinblick auf die Funktionalität des Kiefers führt. Es gibt eine akute und chronische Form. Alle Hunde, ob Rassehund, Hybridhund oder Mischling können an der Kaumuskelmyositis erkranken. Zudem gibt es eine Rasseprädisposition bei Golden und Labrador Retriever, Rottweiler, Dobermann, Deutschem Schäferhund und anderen großen Hunderassen.
Lateinischer Name | Myositis eosinophilica |
Englischer Name | Masticatory muscle myositis |
Synonyme |
|
Meldepflicht | - |
Anzeigepflicht | - |
Zoonose | Nein |
Erklärung
Erklärung
Die Kaumuskelmyositis, auch eosinophile Myositis oder atrophische Myositis genannt, ist eine autoimmunbedingte Erkrankung, bei der Antikörper gegen bestimmte Muskelfasern (2M-Muskelfasern) gebildet werden, die nur in der Kaumuskulatur des Hundes vorkommen.
Dadurch kommt es zu einer Entzündung der Muskulatur (Myositis), die zur Schädigung und anschließendem Abbau des Gewebes führt (Atrophie). Beteiligt sind nicht nur die Abwehrzellen, die die fehlgeleiteten Antikörper produzieren (Plasmazellen), sondern oft auch eosinophile Granulozyten, daher das Synonym eosinophile Myositis. Betroffene Hunde zeigen zunächst geschwollene schmerzhafte Kaumuskeln (Mm. Masseter, temporalis, pterygoideus, digastricus), im späteren Verlauf Unterkieferkrämpfe (Trismus) und bei längerem Krankheitsverlauf Muskelschwund (Muskelatrophie).
Die Diagnose Kaumuskelmyositis wird am besten mittels einer Biopsie des Muskelgewebes gestellt, wobei das äußere Erscheinungsbild schon sehr hinweisend für die Erkrankung ist.
Prinzipiell können Hunde jeden Alters und jeder Rasse erkranken, jedoch ist eine Häufung bei größeren Rassen, wie Rottweiler, Dobermann, Deutscher Schäferhund u.Ä. bekannt.
Behandelt wird, wie bei allen Autoimmunerkrankungen, mittels Glukokortikoiden (z.B. Cortison). Darunter geht die Entzündung zurück und die Muskulatur kann sich wieder erholen. Wobei eine vollständige Rückbildung, insbesondere bei chronischen Fällen, i.d.R. nicht möglich ist.
Hat dir der Inhalt gefallen? Dann teile ihn doch auch mit anderen: