Gefahr für Hunde: Avocado
Ist das Fressen von Avocado für den Hund giftig?
Von:
Carsten Becker
Zuletzt aktualisiert am: 7.10.2024
Allgemein
Familie: LorbeergewächseGiftig: Ja
Giftlevel: Gering
Pilz: Nein
Synonyme
- Alligatorbirne
- Avocadobirne
- Avocadopflanze
- Butterfrucht
- Persea gratissima
Die Avocado ist für Hunde auf Grund verschiedener Giftstoffe, vor allen Dingen in Kern und Schale, giftig und damit für die Hundegesundheit und das Wohlergehen schädlich. Folglich darf dem Hund weder Kern noch Schale der Avocado gefüttert werden. Auch der freie Zugang im Haushalt sollte möglichst vermieden werden, damit der Hund erst gar nicht mit der Avocado in Kontakt kommt, denn ansonsten droht bei einer oralen Aufnahmen und dem Fressen eine Avocadovergiftung bei Ihrem Vierbeiner mit Symptomen wie Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu einer Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), wenn der Hund das Avocadofleisch mit dem hohen Fettgehalt in größeren Mengen frisst.
Die Gefahr der Avocado für Hunde
Die Avocado ist eine beliebte Frucht, die für ihre cremige Textur und ihren reichen Geschmack geschätzt wird. Für uns Menschen ist sie eine gesunde Ergänzung zu vielen Gerichten, aber für unsere Hunde kann sie auf Grund der toxischen Bestandteile und des hohen Fettgehalts eine ernsthafte Gefahr darstellen. Das gilt für Welpen, Junghunde, erwachsene Hunde und Seniorhunde.
In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie als verantwortungsbewusster Hundebesitzer über die potenziellen Gefahren der Avocado wissen müssen und wie Sie im Notfall richtig handeln können.
Was ist die Avocado?
Bei der Avocado handelt es sich um eine Pflanze der Familie der Lorbeergewächse.
Zwischenzeitlich hat die Pflanzenart ihr natürliches Zuhause durch ihre hohe Beliebtheit zur kulinarischen Verwendung und damit wirtschaftliche Bedeutung in Sachen Export der Erzeugerländer, auf allen Kontinenten. Sprich die Avocado wird in Amerika, Afrika, Australien, Asien und Europa angepflanzt, geerntet und in die ganze Welt verkauft.
Somit kann es u.U. beim Spazieren und Verweilen mit dem Hund zu Kontakt mit der Avocadopflanze in der freien Natur und in angelegten Gärten kommen, ob in hiesigen Breitengraden oder bei einer Reise mit Hund im Urlaub.
Die Avocado, wissenschaftlich Perse gratissima genannt, wird im Volksmund auch als Alligatorbirne, Avocadobirne, Avocadopflanze und Butterfrucht bezeichnet.
Warum ist die Avocado für Hunde gefährlich?
Die Avocado enthält Persin, eine Substanz, die in großen Mengen toxisch für Hunde sein kann. Während Persin für die meisten Hunde in kleinen Mengen unbedenklich ist, kann der Verzehr großer Mengen zu Magen-Darm-Beschwerden, Atemproblemen und sogar zu schweren Herzproblemen führen. Besonders gefährlich sind der Avocadokern und die Schale, da sie eine höhere Konzentration an Persin enthalten.
Symptome einer Avocadovergiftung bei Hunden
Die Symptome einer Avocadovergiftung können variieren, aber einige der häufigsten Anzeichen sind Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, vermehrtes Speicheln, Atembeschwerden und unregelmäßiger Herzschlag. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund Avocado gefressen hat und eines oder mehrere dieser Symptome zeigt, ist schnelles Handeln erforderlich.
Was tun, wenn der Hund Avocado gefressen hat?
Bitte doktern Sie nicht mit irgendwelchen Hausmittelchen herum. Warten Sie auch nicht ab, bis die ersten Vergiftungssymptome auftreten und es Ihrem Hund schlecht geht.
Eine Avocado-Vergiftung ist für ihren Hund eine ernste Sache, denn seine Hundegesundheit steht auf dem Spiel. Je länger gezögert wird, desto größer können die gesundheitlichen Folgen und Schäden sein. Im äußersten droht sogar durch die orale Aufnahme von Avocado bei einer zu hohen Dosis ein lebensbedrohlicher Zustand, der sogar tödlich verlaufen kann.
Die Erste-Hilfe kann also nur heißen: Ab zum Tierarzt oder die Tierrettung rufen!
Diagnose und Behandlung durch den Tierarzt bei einer Avocadovergiftung bei Hunden
Die Behandlung einer Avocado-Vergiftung beim Hund hängt von der Schwere der Vergiftung ab. Und so können die Gegenmaßnahmen folgende Therapie umfassen:
- Zunächst wird der behandelnde Tierarzt den Hund untersuchen und sich ein erstes Bild zum Allgemeinzustand machen. Sollten bereits Vergiftungserscheinungen aufgetreten sein, wird symptomatisch behandelt.
- Ferner wird dem Hund ein Mittel verabreicht, damit er erbricht. Damit sollen möglichst alle Teile mit Giftstoffen aus dem Magen entfernt werden. Der Tierarzt löst also das Erbrechen des Hundes gezielt aus.
- Danach kann Aktivkohle eingesetzt werden, um die Aufnahme der Giftstoffe (Toxine) im Magen-Darm-Trakt zu minimieren, da sie diese bindet und die Aufnahme der Giftstoffe durch den Körper verhindert wird.
- Intravenöse Flüssigkeitstherapie: Eine intravenöse Flüssigkeitstherapie kann erforderlich sein, um die Nierenfunktion zu unterstützen und Dehydrierung zu verhindern.
- Medikamentöse Behandlung: Je nach Symptomen kann der Tierarzt Medikamente verschreiben, um Erbrechen, Durchfall, Krämpfe oder andere Symptome zu behandeln und den Zustand des Hundes zu stabilisieren.
- Überwachung und Nachsorge: Ihr Hund wird möglicherweise für einige Zeit im Krankenhaus überwacht, um sicherzustellen, dass er sich erholt und keine weiteren Komplikationen auftreten. Ihr Tierarzt kann auch Anweisungen für die Nachsorge zu Hause geben, einschließlich spezieller Diätempfehlungen oder Medikamentenverabreichung.
Vorsichtsmaßnahmen und Prävention
Um Avocadovergiftungen vorzubeugen, sollten Hundebesitzer folgende Maßnahmen beachten:
- Aufklärung: Informieren Sie sich über Lebensmittel, die für Hunde giftig sind, und seien Sie sich der Gefahren der Avocado bewusst.
- Sichere Aufbewahrung: Lagern Sie Avocados und avocadoreiche Lebensmittel außerhalb der Reichweite Ihrer Hunde. Dem Hund muss möglichst der Zugang zur giftigen Avocado verwehrt bleiben, damit er weder die Schale noch den Kern fressen oder verschlucken kann.
- Alternative Futterzutaten: Bieten Sie Ihrem Hund sichere und gesunde Alternativen zur Avocado an, um seinen Ernährungsbedarf zu decken.
- Beobachtung: Achten Sie darauf, dass Ihr Hund keinen Zugang zu Avocadobäumen oder -pflanzen hat, insbesondere wenn Sie diese in Ihrem Garten oder in der Umgebung haben.
- Keine Avocado verfüttern: Da das Fruchtfleisch der Avocado einen hohen Fettgehalt hat, empfehlen wir gänzlich auf das Füttern des Hundes mit Avocado zu verzichten. Denn je nach Menge im Verhältnis zur Größe und zum Körpergewicht des Hundes, kann das Fressen der Avocado beim Hund im Extremfall zu einer Pankreatitis führen. Weichen Sie also bei der Zusammenstellung des Hundefutter auf gesunde und verträgliche Komponenten aus.
- Erziehung und Führung: Trainieren Sie Ihren Hund, bestimmte Pflanzen nicht zu fressen, und halten Sie ihn bei Spaziergängen an der Leine, wenn dies erforderlich ist.
Durch entsprechende Erziehungsmaßnahmen wie Anti-Giftködertraining, Grundgehorsam, Impulskontrolle und sicheren Rückruf, sowie durch versierte, vorausschauende und konsequente Führung, können Sie Ihren Hund vor möglichen Vergiftungen bewahren. Idealerweise rührt der Hund auf Grund seiner Erziehung keine Lebensmittel im eigenen Wohnraum oder unterwegs an, sondern frisst prinzipiell nur nach vorheriger Freigabe.
Was tun, wenn Ihr Hund Avocado gefressen hat?
Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund Avocado gefressen hat und Symptome einer Vergiftung zeigt, ist schnelles Handeln entscheidend:
- Ruhe bewahren: Versuchen Sie, ruhig zu bleiben, um den Stress für Ihren Hund zu nicht noch weiter zu erhöhen. Denn sollte tatsächlich eine Avocado-Vergiftung durch den Verzehr der Avocado bei Ihrem Hund vorliegen, so setzen die Vergiftungssymptome so oder so Ihrem Vierbeiner zu, belasten seinen Hundeorganismus und sorgen für ein erhöhtes Erregungslevel.
- Tierarzt kontaktieren: Rufen Sie sofort Ihren Tierarzt oder die nächstgelegene Tierklinik an und informieren Sie sie über die Situation. Eine Vergiftung beim Hund ist immer ein tiermedizinischer Notfall, der schnellstmöglich behandelt werden muss. Daher gilt es keine Zeit zu verlieren, denn je rascher Gegenmaßnahmen vom Tierarzt eingeleitet werden können, desto besser die Prognose.
- Beobachtung: Halten Sie Ausschau nach möglichen Symptomen einer Avocadovergiftung und teilen Sie Ihrem Tierarzt alle relevanten Informationen mit. Idealerweise können Sie dem Tierarzt bereits vorab nähere Angaben machen. So sind u.a. der Zeitpunkt der Aufnahme und die Menge für den Mediziner relevant.
Fazit: Avocado - Eine versteckte Gefahr für Hunde
Die Avocado mag für uns Menschen ein leckeres und gesundes Lebensmittel sein, aber für unsere Hunde kann sie eine potenzielle Gefahr darstellen. Indem Sie sich über die Risiken informieren, präventive Maßnahmen ergreifen und im Notfall richtig handeln, können Sie dazu beitragen, dass Ihr Hund sicher und gesund bleibt.
Was es sonst noch alles in Bezug auf Vergiftungen zu wissen und beachten gilt, könnt ihr nun detailliert in unserem Leitartikel "Vergiftung beim Hund: Gefahrenquellen, Symptome, Tipps & Hilfsmaßnahmen" nachlesen.
Verbreitung
- Europa
- Amerika
- Afrika
- Australien/Ozeanien
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